«Sörensen hat Angst» - auch als Film (ARD) von und mit Bjarne Mädel - der «Tatortreiniger» mit seinem Regiedebüt!Mit einer Angststörung im Gepäck lässt sich Kriminalhauptkommissar Sörensen von Hamburg nach Katenbüll in Nordfriesland versetzen. Er hofft, dass der kleine Ort ihm ein ruhiges, beschauliches (Arbeits-)Leben bescheren wird. Doch Katenbüll ist grau und trostlos, es regnet ununterbrochen, die Einheimischen haben nicht gerade auf Sörensen gewartet. Und es kommt noch schlimmer. Gleich nach Sörensens Ankunft sitzt Bürgermeister Hinrichs im eigenen Pferdestall, so tot wie die ganze Umgebung. Schon die ersten Blicke hinter die Kleinstadtkulisse zeigen dem Hier kann man es wirklich mit der Angst bekommen.
Sven Stricker wurde 1970 in Tönning geboren. Er studierte Komparatistik, Anglistik und Neuere Geschichte und versuchte sich als Musiker und Nachwuchsjournalist. Heute ist er freier Autor und Hörspielregisseur und lebt in Potsdam.
Dieses Buch hat mich sehr überrascht - im positiven Sinne. Ich war von Anfang an gefangen in dieser Geschichte, die einerseits total traurig und schockierend ist, andererseits aber auch urkomisch - das muss man als Autor auch erst einmal hinbekommen. * Traurig ist die Geschichte, weil der Hauptkommissar Sörensen an einer generalisierten Angststörung leidet, schockierend und traurig ist die Geschichte anhand des Hintergrundthemas und urkomisch ist die Geschichte zum Teil einfach anhand des Schreibstils und der Figuren. Es gibt so einen feinen, trockenen Humor. Ich kann das gar nicht beschreiben; man muss es einfach lesen und erleben. * Das Handlung wird relativ sachlich erzählt, dabei mit diesem feinen Humor. Der Autor verzichtet auf unnötige dramatische Szenen. Das mag langweilig klingen, aber das ist es nicht. * Mich hat dieser Krimi sehr gut unterhalten können, so dass ich bald mit dem zweiten Band beginnen möchte. Auch wurde das Buch verfilmt, so dass ich auch den Film gerne sehen möchte.
4.5 ⭐️ Klasse Hörbuch, gelesen vom Autor. Trockener norddeutscher Humor, skurrile Typen, düsterer Kriminalfall - tolle Mischung. Ich höre die Hörbuch-Reihe (aktuell auf Spotify verfügbar) auf jeden Fall weiter und werde mir auch die TV-Adaption mit Bjarne Mädel 😂 anschauen.
Tjaaaaaa, ich bin verliebt. Verliebt in diese Art zu erzählen, in diesen einmaligen Typen Sörensen und in diese Art Humor. Und wer ist schuld? Der Gatte. Er erzählte mir, dass er „Sörensen hat Angst“ mit Bjarne Mädel in der Hauptrolle angesehen hat und dass es eine Buchverfilmung ist. Ich kann euch nur so viel verraten: Die Rolle des Sörensen wurde Bjarne Mädel auf den Leib geschrieben. Ohne den Film zu kennen hatte ich die ganze Zeit während des Hörens ihn vor Augen.
Sörensen, dessen Vornamen man bis zum Schluss nicht erfährt, zieht nach Katenbüll in Nordfriesland um dort sein Leben nach der Trennung von seiner Frau neu zu sortieren. Er hat sein Leben als Kriminalhauptkommissar in Hamburg zurück gelassen und hofft, in der neuen Heimat besser klar zu kommen, denn seine Angststörung macht es ihm nicht leicht den Alltag zu überstehen. In Katenbüll passiert eigentlich nichts, zumindest nichts, was aufregend wäre. Aber just als Sörensen dort aufschlägt, wird der Oberbürgermeister Hinrichs erschossen. Sörensen muss also mit seinem Team die Ermittlungen aufnehmen.
Ich könnte euch jetzt seitenweise von dem Buch vorschwärmen, aber das wird wahrscheinlich niemand lesen wollen. Ich bin einfach hin und weg von dieser Art Humor. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man die Figur Sörensen im Film richtig verstehen soll, denn seine Gedanken, die er das ganze Buch über im Kopf hat, machen einen Großteil seines Charakters aus. Die Aufklärung des Falls war keine große Überraschung und war zudem schon früh im Buch klar, was aber nicht viel ausgemacht, denn meiner Meinung nach liegt hier der Fokus eher auf der Geschichte und auf den Charakteren statt auf einem spektakulären Fall. Gut gefallen hat mir außerdem, dass am Ende nicht alles auf die große Auflösung und den Showdown hinausläuft, sondern das Buch ziemlich leise ausklingt. Das passt irgendwie zu Sörensen und auch zu Katenbüll.
Die Figuren sind allesamt auf eine Weise skurril ohne ins Lächerliche abzugleiten. Der Autor hat es ganz hervorragend verstanden trotz diverser Stereotypen, die so in vielen Romanen vorkommen, keinen Allerweltsroman zu schreiben. Abgerundet wird das Ganze von der Autorenlesung. Zunächst musste ich mich ein wenig einhören, dann hat mir aber Sven Strickers Art zu lesen richtig gut gefallen.
Direkt im Anschluss habe ich Teil 2 „Sörensen fängt Feuer“ begonnen und finde diesen Teil sogar bisher noch besser. Es gibt sogar noch einen dritten Teil „Sörensen am Ende der Welt“. Ich bin jetzt schon traurig, wenn ich daran denke, dass das erst mal der letzte Teil ist.
Sörensen, etwas dicklich, dünnhaarig und verschlossen, ist KHK in Hamburg. Kriminal-Hauptkommissar Gewesen!. Zu lange krank, wegen einer Angststörung aus dem Verkehr gezogen, hat sich Sörensen an die Küste nach Katenbüll versetzen lassen. Er hatte die Hoffnung, dass es dort geruhsamer zugehen wird und er seine generalisierte Angststörung in den Griff bekommen könnte. Hamburg ist ihm einfach zu hektisch, zu nervenaufreibend geworden. Sörensen erträgt es nicht mehr, dieses flirren einer Großstadt und die Menge an Menschen. Katenbüll verspricht da so viel mehr Gelassenheit. Denkt jedenfalls Sörensen. Doch kaum ist er auf dem Weg in die verschlafene Kleinstadt, trifft er auf den ersten Bewohner seiner neuen Heimat. Ole, ein junger Mann mit Dreadlocks, völlig gechillt, steht mit einem Schild in der Hand an der Landstraße und will mitgenommen werden. Sörensen mag kein Arsch (Das steht nämlich auf dem Schild: Sei kein Arsch!) sein und nimmt ihn mit. Kaum in Katenbüll angekommen, lernt der neue KHK die Einheimischen und seine Untergebenen von ihrer besten Seite kennen. Und nicht nur das, kaum da, werden sie zu einem Mord gerufen. Der Oberbürgermeister liegt erschossen vor seinen Pferdeställen auf seinem Hof. Na, was für ein Anfang in dieser verschlafenen Stadt. Der Autor selbst, liest seinen Roman über den Hauptkommissar. Alleine schon, dass Sven Stricker den Figuren den passenden nordischen Touch gibt, macht den Roman zu einem echten Highlight. Der Slang unterstreicht die leicht abweisende Art der Bewohner und macht eine große Sehnsucht nach der Küste. Der Roman ist gewürzt mit so viel trockenem Humor, dass man sich super unterhalten fühlt. Ein Gedanke Sörensens „...mit der Motivation eines toten Regenwurms…“ Sörensen ist aber auch eine außergewöhnliche Figur, die es dem Autor leicht gemacht hat, ihm die Geschichten auf den Leib zu schreiben. Zu meiner Freude gibt es auch schon den zweiten Band „Sörensen fängt Feuer“ in dem Verlag zum herunter laden. Wer nicht gerne hört, der kann dieses Buch auch lesen, oder sich als Film anschauen (der ist aber noch lange nicht so gut wie das Buch!)
Nachdem ich viele sehr positive Reaktionen auf Sörensen gehört und gelesen hatte, war ich zunächst ein wenig enttäuscht.
In diesem Regionalkrimi lässt sich der Hamburger Kriminalkommissar Sörensen in ein abgelegenes Dorf in Nordfriesland versetzen, da er an einer zunehmend schlimmer werdenden Angststörung leidet und hofft, im dörflichen Frieden wieder gesunden zu können. Ich habe jedoch eine Weile gebraucht, um Zugang zu Sörensen zu finden, vielleicht auch, weil mir als süddeutscher Leserin der norddeutsche Humor nicht sofort verständlich war. Ich habe sogar erwogen, das Buch abzubrechen, aber nach dem ersten Drittel hat es mir immer besser gefallen, wie der Autor Sörensens Angststörung beschreibt. Ich konnte mich immer mehr in Sörensen einfühlen und nachspüren, wie es ihm ergeht.
Der Kriminalfall selbst ist nicht wirklich ungewöhnlich für einen Lokalkrimi, vielleicht ein bisschen ekliger und mit erheblich mehr Toten am Schluss.
Letztlich fühlte ich mich dann doch ziemlich gut unterhalten und fing an Sörensen zu mögen, obwohl er nicht so wirklich mein Typ Mensch ist.
Ich werde die Reihe weiterverfolgen und vergebe abgerundete 3,5 Sterne.
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After hearing and reading many very positive reactions to Sörensen, I was initially a little disappointed.
In this regional thriller, Hamburg detective inspector Sörensen is transferred to a remote village in North Friesland because he suffers from an increasingly severe anxiety disorder and hopes to recover in the peace and quiet of the village.
However, it took me a while to connect with Sörensen, perhaps also because, as a southern German reader, I didn't immediately understand the northern German humour.
I even considered abandoning the book, but after the first third I liked the way the author describes Sörensen's anxiety disorder more and more. I was able to empathise more and more with Sörensen and understand how he was feeling.
The criminal case itself is not really unusual for a local crime thriller, perhaps a bit nastier and with considerably more deaths at the end.
In the end, I felt quite entertained and started to like Sörensen, even though he's not really my type of person.
I will continue to follow the series and give it a rounded down 3.5 stars.
KHK Sörensen leidet an einer Angststörung, sein bisheriges Leben ist daran zerbrochen, Frau und Tochter haben ihn verlassen. Um wieder auf die Füße zu kommen, lässt er sich von Hamburg ins beschauliche nordfriesische Katenbüll versetzen. Hier erwartet er vor allem Ruhe. Doch das trostlose Kaff empfängt ihn nicht nur mit grauem Dauerregen und misslaunigen Einwohnern, nein zu seiner Begrüßung wird auch noch der Bürgermeister ermordet aufgefunden. Und so muss Sörensen nicht nur gegen seine Ängste ankämpfen, sondern auch gleich in schwierige Ermittlungen eintauchen. Sörensen ist der Antiheld, stehts monologisiert er vor sich hin, um nicht vor der Angst zu kapitulieren. Er kompensiert seine Schwäche durch einen trockenen Sarkasmus und glänzt durch unorthodoxe Ermittlungsarbeit. Hinter der Kleinstadtkulisse zeigt sich schnell das Böse, schockierende Ereignisse kommen ans Licht und überraschende Wendungen ergeben immer neue Facetten des Falles. Dabei garniert der Autor die örtliche Tristesse auch noch mit manch schrulligem Zeitgenossen, so dass trotz aller Traurigkeit der Leser immer wieder von dieser besonderen Art von Humor gefangen wird. Ich glaube nicht, dass Sörensen bei allen Krimifans punkten kann, mich hat seine Art aber von der ersten Seite an gefangen genommen, hat mich bestens amüsiert und ich freue mich auf die weiteren Bücher der Reihe.
Ich gewöhnte mich langsam daran, die Charaktere eher als Karikaturen zu sehen. Der Comic-Style deckelt für mich die eingebrachte Ernsthaftigkeit der Problematik Angststörung. Der Kriminalfall gewinnt mich trotz heftiger Thematik nicht vollends. Ich fürchte, dass die Verknüpfung ernster Themen mit Humor nicht so meinen Nerv trifft. (Ich hatte dasselbe “Problem” bei Stanicics “Wolf”, wo Mobbing mit einer humorvollen Art erzählt wurde) Ich finde es auch ein bisschen zu langwierig, ohne das Gefühl zu haben, dass das alles nötig gewesen wäre. Alles in allem “ganz ok” (sorry Anna)
Was soll ich sagen: Sven Stricker schreibt verdammt gut, bleibt sachlich, wenn es blutig oder grausam wird und verzichtet auf Schockerausmalungen, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Trotz aller Ernsthaftigkeit ist er zwischendurch urkomisch und seine Figuren liebe ich immer wieder. Die zeichnet er sehr natürlich, überhaupt erfasst er die Strukturen einer Kleinstadt sehr authentisch. Achso, worum gehts: Kriminalhauptkommissar Sörensen kommt aus Hamburg nach Katenbüll um ruhiger zu treten. Das klappt allerdings nicht, gleich an seinem ersten Tag wird vor Ort jemand umgebracht. Die Lösung des Falls ist kompliziert, spannend geschrieben und verzichtet auf Effekthascherei. Wer Krimis mag, sollte den hier lesen und danach die Fortsetzung, die ich noch besser fand. (Die richtige Reihenfolge wird überbewertet, hilft aber doch um manches besser zu verstehen.) Ich bin immer noch kein Krimifan, aber das hier ist eine Leseempfehlung!
Ok, zugegeben: ich habe erst den Film auf Netflix gesehen (gibt's wahrscheinlich auch in der ARD Mediathek).
Es ist ein bisschen schwer zu glauben, dass es das Buch schon vor dem Film gegeben haben soll, weil die Figur des Sörensen dem wie immer großartigen Bjarne Mädel sowas von auf den Leib geschrieben wurde. Ich kann mir niemand anderen vorstellen, der das so überzeugend machen könnte ... kein Wunder, dass er jetzt auch auf den Buchcovern der inzwischen drei Sörensen Romane ist.
Kurz gesagt: Absolute Empfehlung. Der Autor hat seinen eigenen Stil, der sehr gut zum Thema und den Figuren passt. Es geht um einen depressiven bzw. von Angststörungen geplagten Kommissar, der um dem Stress zu entgehen von Hamburg in die schleswig-holsteinische Pampa zieht, um dort es dort innerhalb von fast nur Minuten auch gleich mit einem Mordfall zu tun zu bekommen. Der Kriminalfall selbst ist gut, wichtiger und besser ist hingegen der Umgang mit der psychischen Erkrankung des Protagonisten, der wirklich nur als besonders gelungen bezeichnet werden kann. Dabei ist das Buch keineswegs traurig, eher im Gegenteil, aber dennoch stets realistisch und respektvoll.
Absolute Empfehlung, sowohl Buch als auch Film. Geniale Idee genial umgesetzt.
"Wo die Angst ist, geht's lang." Kommissar Sörensen zieht von Hamburg aufs Land um aufgrund seiner Angststörung beruflich kürzer zu treten. Doch auch in Kattenbühl gibt es Verbrechen.
Sörensen als Charakter ist unglaublich sympathisch und spannend. Seine Angststörung ist realistisch beschrieben und gleichzeitig macht sie ihn so verletzlich und charmant. Gerade der trockene nordische Humor kommt gut durch und hat mir viel Lesespaß bereitet. Der Kriminalfall ist ziemlich hart und emotional und auch spannend erzählt , so dass das Buch eine echte Sogwirkung entfaltet. Aufgrund der Thematik hat das Buch mich persönlich sehr betroffen gemacht, dennoch bin ich dran geblieben und wurde mit einem tollen Krimi belohnt. Ich freue mich, die Reihe weiter zu verfolgen. Die Verfilmungen sollen wohl richtig gut sein Klare Leseempfehlung für Krimifans Und eine Hörbuch Empfehlung, der Autor selbst liest richtig gut und mit viel norddeutschem Flair
Dieses Buch wurde mir wärmstens empfohlen - und ich muss sagen, nicht zu unrecht. Der Autor erzählt hier sprachlich hervorragend die Geschichte eines Polizisten, der mit einer Angststörung zu kämpfen hat und sich deshalb aus der Großstadt aufs Land versetzen lässt. Aber die ersehnte Ruhe bleibt aus - kurz nach seiner Ankunft sieht er sich mit Morden konfrontiert. Ich liebe die Sprache, den Humor und die Art, wie der Autor Figuren anlegt. Band 2 ist schon fest eingeplant (und natürlich die Verfilmung - ich liebe auch Bjarne Mädel).
Erfreulich unaufgeregt, mit sympathischen Figuren, denen man gerne durch den Regen folgt. Mit Thrillern habe ich gar nichts am Hut, weshalb das Level an Spannung hier für mich genau richtig war. Angesichts der Tatsache, dass es nun schon 5 Bände gibt, bin ich sehr gespannt, was in dem Kaff Katenbüll noch so passieren kann, nachdem hier schon so vorgelegt wurde.
S. 288 – "Regen, der zur Abwechslung humorlos in Schnüren auf den Asphalt klatscht." Gute Beschreibung des Wetters in Katenbüll.
Eigentlich hatte es sich Kriminalhauptkommissar Sörensen auf seiner neuen Dienststelle etwas ruhiger vorgestellt. Verschiedene Schicksalsschläge haben bei ihm eine Angststörung hervorgerufen und nach einer längeren Auszeit lässt er sich vom lauten Hamburg aufs ruhige Land nach Katenbüll/Nordfriesland versetzen. Aber wie immer im Leben, es kommt ganz anders. Gleich am ersten Tag wird er zu einem Tatort gerufen, der Bürgermeister ist tot in seinem Pferdestall aufgefunden worden. Das typisch norddeutsche trübe Wetter und die sturen Einwohner machen sein Leben und das Ermitteln nicht gerade leicht. Gute Unterstützung bekommt er von seinen neuen Kollegen KHM Jennifer Holstenbeck und KKA Malte Schuster. Schafft es Sörensen seine Angststörung in den Griff zu bekommen und kann er den Fall, trotz kaum Infos aus der Bevölkerung lösen?
Mit "Sörensen hat Angst" hat der Autor Sven Stricker einen etwas anderen Regional-Krimi geschrieben. Die Angststörung des Kommissars steht ziemlich im Vordergrund, was aber nicht hinderlich für die Geschichte und die Spannung ist. Die Auslösung des Falles ist ein Blick in die menschlichen Abgründe und ist nichts für schwache Nerven.
Mit seinem trockenen Humor und seinem lebendigen Schreibstil hat der Autor mich schnell in den Bann gezogen. Seine bildhaften Beschreibungen lassen mein Kopfkino starten, der Deich mit den Schafsköddeln, der Marktplatz und das urige Haus von Sörensen, aber auch die einzelnen Dorfbewohner bekommen ein Gesicht. Die Atmosphäre des Dorfes und seine Heimlichkeiten werden sehr gut dargestellt, immer wieder tauchen neue Tatsachen auf, teils sogar sehr grausame.
Sörensen ist ein interessanter Ermittler, der trotz seiner Angststörung seinen Job sehr ernst nimmt. Zum Beispiel macht er sich mehr Sorgen um den kleinen Jan, der verschwunden ist, als dessen eigene Mutter. Und auch die anderen Charaktere haben ihren Charme und fügen sich gut in die Geschichte ein.
Wie heißt Sörensen mit Vornamen? Das ist ein kluger Schachzug vom Autor, meine Neugierde wurde geweckt. Aber das Geheimnis wird hier nicht gelüftet. Nun hoffe ich auf eine Fortsetzung und das dann meine Neugierde gestillt wird.
Fazit: Diesen etwas anderen aber spannenden Krimi aus dem hohen Norden kann ich nur jedem Krimi-Fan empfehlen. Von mir bekommt er auf jeden Fall 5 Sterne.
Sörensen hat von der Mordkommission und von Hamburg die Nase voll und zieht sich ins abgeschiedene Katenbüll in Nordfriesland zurück. Er hofft, dort ruhig leben zu können und seine Angsterkrankung in den Griff zu bekommen. Stattdessen findet man an seinem allerersten Arbeitstag in Katenbüll den Bürgermeister tot auf – und die zuständige Mordkommission ist überlastet. Da Sörensen sehr wohl eine Mordermittlung leiten kann, hat er sie prompt am Hals.
Das Hörbuch hatte schon eher Hörspielcharakter so gut war es vom Autor selbst gelesen. Wie viele Andere in den Rezensionen kannte ich den Film mit Bjarne Mädel schon vorher und bin durch Zufall auf die Hörbuchreihe gestoßen.
Die Story ist ganz in Ordnung, bisschen arg viel Drama und die Figuren sind teilweise sehr skurril aber ich liebe den Humor bzw. die Erzählweise was wirklich einiges wieder wettmacht, da es doch sehr unterhaltend ist.
Ich liebe Bjarne Mädel und ohne den Film hätte ich mich sicher nie an das Buch getraut. Ich lese gerne Heimatkrimis, aber halt aus meiner Heimat. Süddeutschland. Immer mehr merke ich aber, wie nice ich Nordkrimis finde. Sörensen hat Angst hat absolut alles: sympathische Charaktere, nen guten Plot mit ner furchtbar guten Geschichte drum rum und ne Menge Humor. Ich glaub ich bin Fan. Richtige Herzensempfehlung!
Vorweg muss der Rezensent zugeben, Sörensen, wie wahrscheinlich so einige, zunächst aus dem Fernsehen zu kennen. Er sah, wie wahrscheinlich so einige, den ersten, von Schauspieler Bjarne Mädel inszenierten, Film über den – von Mädel auch gespielten – angstgestörten Kriminalhauptkommissar, der im nordfriesischen Katenbüll gelandet ist, wo er Ruhe sucht und, kaum eingetroffen, einen furchtbaren Mordfall zu lösen hat. Sah ihn und war begeistert von dieser seltsamen Mischung aus äußerst trockenem Humor und einer Ernsthaftigkeit, die sowohl den privaten Problemen des KHK als auch dem Fall, der sich als etwas tatsächlich Abgründiges erwies, angemessen war.
Wie es so ist, gelegentlich: Es dauerte eine Weile, bis dem Rezensenten die Bücher auffielen und, da Kriminalromanen nie abgeneigt, einer näheren Prüfung, sozusagen einer Untersuchung, um im genretypischen Jargon zu bleiben, unterzog. Und was soll man sagen? Autor Sven Stricker ist da nicht nur mit seiner Hauptfigur, sondern generell ein rechtes Schmankerl, ein Sonderfall und ein äußerst brillanter Sonderfall der deutschen Kriminalliteratur gelungen. Zumindest wenn man vom Debut ausgeht.
SÖRENSEN HAT ANGST (2016) erzählt von jenen drei Tagen, in denen dieser Kommissar nach Katenbüll kommt, sich dort leidlich einzuleben versucht, eine kleine Kate gleich hinterm Deich bezieht, die Kollegin Jennifer Holstenbeck, den Praktikanten Malte und einige Unikate im Dorf kennenlernt und gleich die Erfahrung macht, dass die Gewalt auch hier nicht haltmacht. Denn kaum eingetroffen, wird er auf den Hof von Bürgermeister Hinrichs gerufen, da selbiger dort tot im Stall liegt. Erschossen, ja geradezu hingerichtet. Und Sörensen wird eingeholt von allem, dem er zu entfliehen suchte, als er Hamburg verließ.
Das ist schon ein kleines Wunder, wie Stricker die Balance auf einem sehr schmalen Grat hält. Denn die Dialoge zu Beginn des Romans lassen die Leser*innen vermuten, es vielleicht doch mit einem dieser Haha-Krimis zu tun zu haben, die sich seit dem Münsteraner Tatortteam um den Kommissar Thiel und den Mediziner und Pathologen Professor Boerne nicht nur im Fernsehen breitmachen, sondern auch in den Regalen einschlägiger Buchläden. Wie sich Sörensen da einen Anhalter, den im Regen stehen zu lassen ihm dann doch nicht einfällt, vom Leibe hält, um ja nicht „quatschen“ zu müssen, bis sie ihr zufällig gemeinsames Ziel – Katenbüll eben – erreicht haben, dann aber doch ein paar Sätze mit Ole Kellinghusen wechselt, das ist einerseits schon schreiend komisch in seiner Lakonie, läuft andererseits aber eben Gefahr, einen Ton zu setzen, aus dem ein Autor dann vielleicht auch nicht mehr herausfindet.
Nicht so Stricker. Er behält das Lakonische bei und entwirft mit Sörensen, dessen Vornamen wir nie erfahren, einen Charakter, der schon bis an die Grenze der Egozentrik mit sich selbst beschäftigt ist – eben getrieben von immer wiederkehrenden Angstattacken, die der Autor durchaus treffend zu beschreiben versteht, aber auch dem Schmerz um den Verlust von Frau und Tochter, hat erstere ihn doch mit zweiterer verlassen – dann aber nicht nur immer wieder eine messerscharfe berufliche Intelligenz aufweist, sondern auch ein Maß an Empathie, welches man ihm zunächst gar nicht zugetraut hatte. Und doch sind da immer wieder diese Dialoge, in denen Stricker das Idiom seiner Heimat – er ist in Tönning geboren, allerdings im Ruhrgebiet aufgewachsen, wo die Menschen allerdings ähnlich direkt in ihren Ansichten, manchmal maulfaul und recht trocken in den Aussagen sind – aufgreift und gelegentlich bis zur Absurdität überzeichnet. Der Gleichmut, mit dem sich hier Leute, die einander eben zum allerersten Mal im Leben begegnet sind, gegeneinander aufziehen, berichtigen, auf Denkfehler hinweisen, wie die allernebensächlichsten Kleinigkeiten dann doch immer wieder Gegenstand längerer Dialogpassagen werden, nur damit irgendjemand feststellen kann, dass das nun einmal so sei, das entwickelt einen ganz eigenen Stil, den Stricker tatsächlich ausbaut und beibehält.
Mit zunehmenden Ermittlungen und je düsterer schließlich der Fall, in den Sörensen, Holstenbeck und Praktikant Malte da hineingezogen werden, wird auch der Ton des Romans düster und tritt der Humor zurück. Und doch lässt Stricker gerade Sörensen auch den schrecklichsten Schrecken, die dieses Kaff am Ende der Welt bereithält, mit dieser Distanz schaffenden Lakonie und Logik des gesunden Menschenverstands begegnen. Das ist dann nicht mehr lustig, das wird dann gerade für einen Menschen wie Sörensen zur Überlebensstrategie in einer Welt, die sich auch in Katenbüll als manchmal vollkommen kalt und mitleidlos darstellt und gerade ihre Schwächsten, die Kinder, gnadenlos aus- und benutzt.
Das ist ein wahres Kunststück, wie Sörensen in dem Mief, in den er gerät, in den Widerwärtigkeiten, die er aufdeckt, den Kopf oben behält und diejenigen in seiner Umgebung zu verachten lernt, die in Selbstmitleid ertrinken – gerade, weil er, wie er an einer Stelle ruhig feststellt, selbst andauernd darin zu ertrinken droht. Es gelingt diesem Mann, der selbst so fehlerbehaftet ist und dadurch so authentisch wirkt, irgendwie seinen moralischen Kompass zu behalten, einerseits, andererseits aber trotz all seines Mitleids mit denjenigen, die so lange Opfer waren, bis sie Täter wurden, nicht seine beruflichen Anforderungen aus den Augen zu verlieren.
Wenn das so weitergeht – und der Rezensent hat vor, auch die weiteren bisher fünf Fälle des KHK Sörensen genauerer Untersuchung zu unterziehen – dann könnte diese Reihe zu einem persönlichen Highlight, ja einer kleinen Kult-Serie werden. Kult, auch so ein Wort, das viel zu häufig verwendet wird und dann ziemlich leer in der Gegend rumsteht. Aber hier könnte es zutreffen.
Hat auf jeden Fall Spaß gemacht zu lesen! Man muss aber ehrlich gesagt seinen Kopf ein bisschen abschalten und die Charaktere sind meiner Meinung nach schon relativ flach. Aber als Hörbuch zum Einschlafen fand ich's ganz unterhaltsam. :D
3,5/5 Gute Unterhaltung, spannender Plot, gerne gelesen, aber für mich war es kein “Buch, dass ich nicht aus der Hand legen konnte” (4 Sterne) und auch kein “lebensveränderndes Buch” (5 Sterne).
Zwei Jahre hat er krankheitsbedingt nicht gearbeitet. Aber nun wird er es wieder packen, Kriminalhauptkommissar Sörensen hat deshalb absichtlich nach einem Einsatzort gesucht, der so in der Provinz versteckt ist, dass Verbrechen wirklich unwahrscheinlich sind. Er hat sich seinen neuen Kollegen und Kolleginnen in Katenbüll gerade erst vorgestellt, als die Nachricht hereinkommt, dass der Bürgermeister tot aufgefunden wurde. Das darf doch wohl nicht wahr sein, noch nicht mal richtig angekommen und schon ist es vorbei mit der Ruhe. Und schon hat Sörensen wieder Probleme mit seiner Angststörung und auch Probleme mit dieser Kleinstadt, die auf der Landkarte nicht leicht zu finden ist.
In seinem ersten Fall wagt es Sörensen trotz seiner psychischen Probleme, seine Arbeit wieder aufzunehmen. Sein Wunsch, am liebsten erstmal eine ruhige Kugel zu schieben, bis es ihm wirklich besser geht, wird ihm nicht erfüllt. Er muss sich an dem neuen Ort zurechtfinden, mit den neuen Kollegen bekannt machen und gleich einen Mordfall bearbeiten. Der Bürgermeister sollte doch ein renommiertes Mitglied der Gemeinde sein, wer kann also etwas davon haben, ihn umzubringen. Gemeinsam mit Jennifer Holstenbeck macht er sich auf die Suche nach der Lösung. Gefunden wird Sörensen erstmal von Cord, dem Hund.
Sörensen kämpft gegen seine Erkrankung, in schwachen Momenten versinkt er in Selbstmitleid. Allerdings merkt er auch, dass es auch hellere Momente gibt. Seine Kabbeleien mit Jenni und Cord bringen durchaus helle Flecken in sein Leben. Dass er letztlich ein gewiefter Ermittler ist, lässt sich nicht lange verbergen. Der Fall gestaltet sich komplizierter und überraschender als zunächst gedacht. Dabei ist auch Jennifer Holstenbecks Anteil nicht zu verachten. Sie hat die Ortskenntnis, eine sympathische Art und sie bietet Sörensen die nötige Unterstützung, wenn er mal durchatmen muss. Dieser erste Band der Krimireihe wurde bereits verfilmt, wobei die Stimmung des Buches ausgesprochen gut herausgearbeitet wurde. Die Besetzung von Bjarne Mädel als Sörensen ist einfach treffend. Und so hat man mit diesen trockenen norddeutschen Tonfall in Buch und Film einen Krimi, der trotz des ernsthaften Themas in den richtigen Augenblicken sehr gut unterhält.
Super amüsanter Krimi. Ich musste sehr oft schmunzeln und habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Die Filme zu den Büchern werde ich auf jeden Fall auch schauen. Ich hatte aber auch schon beim Lesen die ganze Zeit Bjarne Mädel vor meinem inneren Auge 😁 Zwischenzeitlich waren es mir fast ein bisschen zu viele Tote und das Grundthema ist eigentlich schon sehr harte Kost, aber trotzdem hat es sich einfach weggelesen und ich hatte trotz der vielen Personen und deren Verstrickungen untereinander nie den Eindruck, dass ich den Faden verlieren würde. Einen Stern Abzug gibt es für das Ende, das mir dann ein bisschen zu abrupt kam. Außerdem war für mich die eine Hollywood reife Szene auf dem Marktplatz ein bisschen zu viel des Guten. Aber insgesamt ein sehr gelungener Krimi! Teil 2 liegt schon bereit.
Empfohlen von meiner Mama, AND THAT WOMAN HAS TASTE. Bin ja kein großer Krimi-Leser (so düster wie die Handlung hier wird vllt Thriller?), daher habe ich sowieso niedrige Erwartungen, aber das Buch hat sie trotzdem übertroffen! Ein Krimi mit einem (actually SEHR) sympathischen Hauptcharakter, sehr trockenem Humor und ganz ganz schlimmen Verbrechen. Triggerwarnungen wären vllt. Ganz angemessen, musste schon doll schlucken ab und zu aber leider sind solche Fälle ja keine Fantasie sonst Realität. Sehr gut geschrieben, gutes Pacing und hat Spaß gemacht, zu verfolgen. Bin bereit für den zweiten Teil, Ole hat mein Herz.
I'm such a big fan of Sörensen! I absolutely loved this book and its main character.
It felt almost like a comfort read to me - so calm, yet it pulled me right into the story. The characters were so unique and I felt a connection with them right from the start.
The author narrated the german audiobook himself and he was absolutely perfect for it. He conveyed the North German accent and lifestyle so well, it felt as if you were right there with him.
Love it. Never in my life could i relate this much to a character, the way his anxiety was described made me feel seen, because same brother, same. The story around Katenbüll made me sick and the way Sörensen handled the whole situation made him simultaneously so cool but also so human. Man, such a good book.
Ich mochte den Schreibstil gern und Sörensen war mir sehr sympathisch. Gestört hat mich dass dauernd erzählt wurde wie attraktiv doch irgendwelche Frauen wären und welche Körperteile er deswegen dringend anstarren müsste. Ansonsten war es aber ganz nett, auch wenn Krimis weiterhin nicht mein Genre sind.
Das Buch ist klasse geschrieben, Stricker kanns. Die Story hat mir auch gut gefallen. Alle Personen kann man sich sehr gut vorstellen. Es gibt kein gut/böse. Freue mich auf die Fortsetzung.