Mona ist jung, hübsch und gerade nach New York gezogen, um Karriere zu machen. Doch die Stadt hat nicht auf sie gewartet. Dafür lernt sie gleich zwei Männer kennen: den Ostküsten-Aristokraten Sidney und Adam, einen schwarz gelockten Bohemien. Hin und her gerissen lässt sich Mona durch eine Welt treiben, die der aus Berlin vor den Nazis geflohene «Dr. Feelgood» Max Jacobson mit seinen «Vitamin-Spritzen» versorgt. Und so webt sich ein zweiter Faden in die Geschichte: Ein prominenter Patient von Dr. Feelgood liegt eines Tages tot in seiner Wohnung. Ein Gerichtsmediziner beginnt zu recherchieren. Aufzudecken gibt es einiges – und es betrifft Namen bis hoch ins Weiße Haus …
"Crank, Hexamine, Heropan, Pervitin, nenn es, wie du willst, das Zeug kommt doch aus aus deinem Land, dachte ich. Und jetzt hält es New York am Laufen, Laufen, Laufen, Tag und Nacht [...]"
Was ist schlecht daran, sich gut zu fühlen? Eine ganze Menge, wenn Drogen mit ins Spiel kommen. Das Buch "The German Girl" von Ulrike Sterblich gibt Einblick in den Geist der Sechziger Jahre und wirft den Fokus auf ein Thema, das mir vorher noch nicht in dieser Tiefe bekannt war. Wenn ich an Drogen in dieser Zeit denke, dann habe ich Hippies mit Joints oder LSD-Trips vor Augen. Woran ich nicht denke: Spitzenpolitiker, Hausfrauen und Stars, die sich im Alltag mit Speed am Laufen halten.
Das scheint aber in jener schnelllebigen Zeit nicht unüblich gewesen zu sein – auch in der ganz "normalen" Middleclass. Viele Frauen vertrauten etwa auf die Wirkung sogenannter Diätpillen, die dank der Chemie dahinter neben Appetitzügelung gleich noch die Stimmung aufhellen und das Energielevel nach oben bringen konnten (natürlich mit der Nebenwirkung Absturz inklusive, wenn man nicht auch für die richtigen "Fallschirme" gesorgt hatte).
Und dann waren da noch sogenannte "Feelgood Doctors", zu denen jede Person gehen konnte, die gerade besondere Herausforderungen meistern musste oder die sich einfach mal wieder etwas besser fühle wollte. Darunter illustre Gestalten wie die Kennedys, Truman Capote oder der Sänger Eddie Fisher. Im Zentrum: Dr. Max Jacobson – ein deutscher vor den Nazis geflohener Arzt und eine sehr interessante und widersprüchliche Person, die eine bemerkenswerte Ausstrahlung gehabt haben muss.
Was sagt das über eine Gesellschaft aus, die Menschen das Gefühl gibt, sich unter Drogen setzen zu müssen, um Erwartungen zu entsprechen und den Druck auszuhalten? Und wer trägt hier moralisch gesehen die Schuld?
Es sind spannende Fragen, die das Buch für mich aufwirft. Und ohne Zweifel hat die Autorin sehr viele Fakten recherchiert. Allein die Zitate aus bekannten Songs oder Interviews mit Prominenten, die die Kapitel einleiten, sind erleuchtend und zeigen mir, wie omnipräsent die Feel-Good-Drogen damals waren.
Abseits von diesem großen für mich extrem interessanten Thema bleibt der Roman aber hinter meinen Erwartungen zurück. Ich bin mit der Protagonistin nicht so recht warm geworden und mit dem Erzählstil auch nicht. Irgendwie war mir der Text oftmals zu paraphrasierend und nüchtern, um wirklich in das New York jener Zeit einzutauchen. Das hätte ich sehr gerne getan. So blieb ich trotz allem nur eine distanzierte und vielfach irritierte Beobachtern, die gerne mehr erfahren möchte.
Ein gelungenes Geburtstagsgeschenk von Jules für mich!
Die New Yorker 60er Jahre, Feelgood-Ärzte und eine darin verwobene Geschichte über die Berlinerin Mona. Mit viel Witz und wirklich lustigen Dialogen erzählt die Autorin von ebenjener Berlinerin und den Ärzten, die zahlreichen Patient:innen Vitaminspritzen aka Meth verabreicht. Wirklich ein sehr interessantes Thema, gut aufbereitet! Ich habe es sehr gerne gelesen und konnte es gar nicht mehr weglegen.
„Ich war mir nie sicher, ob in den Sechzigern mehr passierte, weil die Leute länger wach waren (weil so viele auf Amphetaminen waren), oder ob die Leute anfingen Amphetamine zu nehmen, weil so viel los war, dass sie länger wach bleiben mussten, um mitmachen zu können. Wahrscheinlich beides.“ - Andy Warhol
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. New York in den Sechzigerjahren finde ich schon mal sehr faszinierend. Und dann ist die Handlung auch noch spannend.
„Don´t send me no doctor Fillin‘ me up with all of those pills I got me a man named Doctor Feeldgood“ Aretha Franklin << Doctor Feelgood >> S. 1
Die junge, hübsche Mona träumt von einer Karriere als erfolgreiches Model und so lässt die Berlinerin ihre Heimat hinter sich und versucht im wilden New York Fuß zu fassen. Doch aller Anfang ist schwer und die Konkurrenz groß. Mitten zwischen all den Künstler:innen, Hippies und der New Yorker High Society versucht Mona Anschluss zu finden, lernt schließlich ihre Doppelgängerin Gloria kennen und kann sich zwischen zwei gleichermaßen beeindruckenden Männern nicht entscheiden. Die junge Frau rutscht von Party zu Party und versteht schon bald, warum New York die Stadt ist, die niemals schläft. Unter anderem der vor den Nazis geflohene, jüdische Mediziner Max Jacobson hat sich als Dr. Feelgood weit über New York hinaus einen Namen gemacht und ist bekannt für seine Speed-Pillen und „Vitaminspritzen“, die die Menschen „am Laufen“ halten.
Ulrike Sterblich hat in „The German Girl die Atmosphäre des New Yorks der 60er aufgegriffen und erzählt in ihrem Debütroman basierend auf wahren Begebenheiten die Geschichte einer Gesellschaft, die von Drogen beherrscht wird. In der Tiefe war mir das Thema gar nicht bekannt, sodass ich äußerst interessiert über diese völlig verrückte, gefährliche Welt gelesen habe und auch neben dem Buch die gute alte Suchmaschine dazu befragt habe. Die ganze Thematik und gerade Max Jacobson persönlichen Hintergrund und seine Machenschaften haben mich wirklich unheimlich fasziniert und schockiert, doch mit der Protagonistin Mona wurde ich leider gar nicht warm. Auch die anderen Figuren kamen leider eher blass daher, sodass ich irgendwie nicht so wie gewünscht in ihre Welt eintauchen konnte. „The German Girl“ hätte für meinen Geschmack gerne noch mehr die Feelgood-Ärzte und ihren enormen Einfluss auf die Menschen in den Fokus nehmen können, doch auch so empfand ich das Buch als horizonterweiternd. Ich empfehle aber auf jeden Fall einen Blick in die Leseprobe. Der Schreibstil der Autorin kommt mit einer Prise Witz daher, ist aber grundsätzlich eher nüchtern und man sollte wohl beim Lesen am Ball bleiben.
Ulrike Sterblich verwebt fiktionale und reale Ereignisse, verschiedene Handlungsstränge und Zeitebenen zu einem kurzweiligen Porträt von New York und Berlin in den späten 60er Jahren. Die Erzählweise und Dialoge sind humorvoll, nur die augenzwinkernden Bezüge auf die Zeitgeschichte sind teilweise etwas zu aufdringlich
Eines der besten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. In nur einer Woche war ich durch mit der Geschichte über die US-Feelgood Doctors der 60er und 70er Jahre. Bin sonst kein Schnellleser. Spannend, informativ und unterhaltsam bis zum Happy End.
so schlecht war es dann nicht . aber auch nicht so gut. ich habe das buch nur ' zufällig ' gelesen weil es schon so lange im regal stand . ich glaube , ich hatte die geschichte einer dunkleren Holly Golightly erwartet. Das buch war dann aber mehr ' Konsalik und Uschi Glas ' . trotzdem : schlecht war es nicht. Mona ( und ihre Männer ) bleiben ( leider ) ohne tiefe. die nebenfiguren waren weitaus interessanter. besonders Eddie Fisher ( aber mit dem hat das buch nur am rande zu tun ) .
Hat ein wenig gedauert, bis ich reinkam, aber war dann doch invested in the Geschichten von Mona und Max und Co, und der lakonisch-lockere Sterbliche Schreibstil hat Spaß gemacht. Nicht ganz so viel Spaß wie Drifter, allerdings.
Ich musste es abbrechen. Hab bereits 2021 versucht, es zu lesen und wollte dem Buch jetzt nochmal eine Chance geben. Hat leider nicht sein sollen – ich hab nach 1/3 abgebrochen. Es hat mich zu Tode gelangweilt. Irgendwie hatte ich mir vom Klappentext auch etwas anderes erhofft. Am Ende war ich wohl einfach nicht Zielgruppe.