Napoleon – bis heute die Verkörperung des großen Eroberers. Einer der Männer, die Bonaparte zu seiner historischen Größe verhalfen, war Joachim Murat, Sohn eines Gastwirtes aus einfachen Verhältnissen, Schwerenöter und Rebell. 1808 krönt Napoleon Murats schnellen Aufstieg und macht ihn zum König von Neapel. Doch Murat ist beinahe schon besessen von seinem Förderer, seine Bewunderung kennt keine Grenzen. Eine fatale Abhängigkeit, die schließlich sein Ende bedeutet. Aus der Zelle heraus lässt François Garde den gefangenen König Murat in den letzten Stunden sein bewegtes Leben erzählen.
Joachim Murat, geboren 1767 in der französischen Provinz, scheint untauglich für ein zivilisiertes Leben. Als er der Armee beitritt, verhelfen ihm seine Unangepasstheit und sein Übermut jedoch zu einer schnellen Karriere in den französischen Revolutionskriegen. Napoleon selbst wird auf den unermüdlichen Soldaten aufmerksam, schenkt ihm zunehmend Vertrauen und Verantwortung – bis hin zur buchstäblichen Krönung seiner Napoleon macht Murat zum König von Neapel. Doch genauso rasch wie Napoleons Aufstieg vollzieht sich auch sein Fall – und mit ihm der seiner Anhä Murat wird zum Tode verurteilt. Aus seiner Zelle heraus lässt François Garde den gefangenen König in den letzten Stunden sein bewegtes Leben erzählen. Ein aufwühlender Roman, der historisches Wissen klug verwebt mit der großartig recherchierten Lebensgeschichte von Napoleons treuestem Diener und Kämpfer.
Über Napoleon weiss ich tatsächlich recht wenig, für unser Schulsystem scheint er wohl nicht relevant genug (am meisten weiss ich in der Tat dank der Lektüre von Krieg und Frieden). Dann noch zu verlangen, wer Joachim Murat ist, ist da wirklich zu viel verlangt.
Aber zum Glück gibt es die Literatur, die es schafft, Wissenslücken zu schliessen. Mit "Der gefangene König" hat François Garde einen grundsoliden historischen Roman geschrieben, der uns die tragische Figur Murats näher bringt.
Es handelt sich jedoch wirklich um einen Roman, sodass der Autor auch ein paar Dinge abgeändert hat. Dennoch fühlte ich mich gut informiert und als ich den Wikipedia-Artikel zu Murat durchgescannt habe, habe ich alle wichtigen Punkte aus Murats Leben aus dem Buch wiedererkannt. Soweit ich es also beurteilen kann, ist das Werk auch gut recherchiert. Da die deutsche Übersetzung im C.H. Beck-Verlag erscheint, habe ich aber auch nichts anderes erwartet. Dieser Verlag steht für mich nämlich für Qualität.
Garde schafft es, Murat menschlich und greifbar wirken zu lassen, und das über die Jahrhunderte hinweg. Wer also keine Biograhien lesen mag (oder sich nicht an diese heranwagt), ist mit diesem Titel gut beraten. Auch wer sich für die Zeit Napoleons interessiert, kann zum Gefangenen König greifen. Man erfährt durch das Lesen auch einiges über Kriegstaktik, Vorgehensweisen und Eroberungszüge Napoleons.
Dank Garde und seines Romans konnte ich eine Wissenslücke schliessen, von der ich nicht einmal wusste, dass ich sie hatte. Dank der Literatur habe ich wieder viel Neues erfahren dürfen, und dafür bin ich sehr dankbar!
Fascinante biographie du fils d’un aubergiste du Causse devenu roi, ce livre offre un récit haut en couleur de la vie de Murat et de l'entourage napoléonien. En quelques pages seulement, ce petit ouvrage remonte aux principales étapes de la construction de l’Empire ainsi que les grandes batailles contre les puissances de l’Ancien Régime, mêlées à l’histoire personnelle de Joachim Murat, le tout avec une saveur et une ironie sans égaux. Parmi tous les romans que j’ai lus sur l’époque napoléonienne, aucun ne m’a autant captivé dans la narration des aventures et disgrâces de ce témoin de l'époque. Le moment que j’ai le plus apprécié est le procès devant la cour spéciale de Ferdinand de Bourbon, où le dialogue couvre avec argutie la question de la légitimité de la prise du pouvoir et la fondation d’un État.