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Marilu

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„Wenn ich es jemals tue, geb ich dir die Kette zurück“, hatte Marilu geschworen.

Zwei Jahre später freut sich Elli auf ihren Schulabschluss und hat sowohl Marilu als auch den Schwur vergessen. Doch dann findet sie die Kette in der Post. Der beiliegende Brief ist ein Hilferuf und gleichzeitig der Startschuss für einen Wettlauf gegen die Zeit. Die Spur, die Marilu gelegt hat, bringt Elli und Marilus Bruder Lasse an ihre Grenzen - und darüber hinaus. Während des fiebrigen Roadtrips wird Elli klar: Marilu testet das Leben und sie müssen dafür sorgen, dass alle den Test bestehen.

Tania Witte schreibt in ihrem emotionalsten Roman über die Kunst, das Leben zu lieben, wenn es am schwierigsten ist. Ein Roadtrip, der alle atemlos zurücklässt.

Tania Witte ist ausgezeichnet mit dem Mannheimer Feuergriffel und einem Literaturstipendium des Deutschen Literaturfonds.

288 pages, Paperback

First published March 11, 2021

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Tania Witte

8 books2 followers

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Community Reviews

5 stars
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3 (2%)
Displaying 1 - 15 of 15 reviews
Profile Image for Buchdoktor.
2,363 reviews188 followers
June 30, 2021
Elli erhält einen Brief von Marilu – darin die ringförmige Sonnenuhr, mit der die Freundinnen ihren Schwur damals besiegelt hatten. Marilu muss in höchster Not sein, signalisiert die Sonnenuhr. Elli reagiert auf den Notruf wie eben Elli: Augen zu und durch. Sie braucht dazu die Hilfe von Marilus Bruder Lasse und sie muss ihrem Partner Tom gegenüber endlich Farbe bekennen. Für Tom hat sie eine fein ziselierte Legende über Marilu und sich selbst gestrickt, in der das Wort Jugendpsychiatrie bisher nicht vorkam. Ihre eigene Krankheit muss vor Tom unbedingt verborgen werden. Auch Lasse hat einen Brief von Marilu erhalten, der die Jugendlichen in den Taunus bestellt. Charakteristisch für Marilu hat sie bis ins Detail eine Abenteuer-Rallye für ihre engsten Vertrauten vorbereitet, die allem die Spitze aufsetzen wird, was Lasse und Ellie bisher mit Marilu erlebt haben. Ob Elli sich für Marilu überhaupt opfern will, für diese Frage bleibt in der Aufregung keine Zeit.

Die Mädchen waren gemeinsam in stationärer Therapie im „Haus Sonnenblick“ und Elli hat sich seit der Entlassung nicht mehr bei Marilu gemeldet. Das mag krass klingen. Mit der Entfaltung der Vorgeschichte der Mädels wird jedoch deutlich, dass bei Marilu schon in früher Kindheit eine bipolare Störung diagnostiziert wurde. Angehörige müssen lernen, sich durch die Krankheit des Patienten nicht völlig vereinnahmen zu lassen. Elli müsste sich ebenso von den depressiven und manischen Schüben ihrer Freundin abzugrenzen lernen wie Marilus jüngerer Bruder Lasse, der zusätzlich belastet ist durch das Wissen, dass es eine familiäre Disposition zu dieser Erkrankung gibt. Doch zunächst muss Elli Klartext mit Tom reden, der über psychische Erkrankungen offenbar feststehende Ansichten hat.

Neben der phantasievollen, atemberaubenden Schnitzeljagd auf Marilus Spuren und der schonungslosen Darstellung einer psychischen Erkrankung haben mich in Tania Wittes Jugendroman Lasse und Tom als Nebenfiguren beeindruckt. Der von der Krankheit seiner Schwester überwältigte Jugendliche und der sehr reif wirkende 18-Jährige stehen für unterschiedliche Wege, mit psychischer Erkrankung Nahestehender umzugehen. Sprachlich finde ich das Buch so originell wie die beiden Mädels. Leser sollten mit beängstigenden Szenen rechnen.
Profile Image for Buchstabenträumerin.
210 reviews16 followers
March 23, 2021
Nachdem mich Tania Witte zuletzt mit „Die Stille zwischen den Sekunden“ völlig vom Hocker gehauen hatte, schickte mich die Autorin mit „Marilu“ nun direkt wieder auf eine emotionsgeladene Reise. Die Reise schmerzte enorm, manchmal drohte sie mich zu erdrücken, doch am Ende konnte ich spüren, wie sich aus alldem Stärke und Mut entwickelten. Den Mut, das Leben in all seinen Facetten zu spüren und darauf zu vertrauen, dass man damit umgehen kann. Und die Stärke, die aus Freundschaft erwächst und daraus, sich anderen anzuvertrauen. Ein intensives Leseerlebnis, zu dem ich euch hier mehr erzählen möchte.

[Content Note: psychische Erkrankungen, Suizid, Selbstverletzung]

In dieser vergleichsweise kurzen Geschichte, in diesem wenige Tage dauernden Roadtrip, steckt unglaublich viel Gefühl. Dabei beginnt alles so unscheinbar – Elli bekommt einen Brief. Doch dieser Brief wirbelt ihr gesamtes Leben durcheinander und weckt unliebsame Erinnerungen. An Marilu, ein Mädchen mit einer bipolaren Störung, und an die psychiatrische Klinik „Sonnenblick“, in der Elli einige Zeit therapiert wurde, als sie von den Anforderungen des Lebens überwältigt wurde. In der Klinik lernte sie Marilu kennen, mit der sie schnell eine tiefe Freundschaft verband, bis Elli ihr an ihrem letzten gemeinsamen Abend ein Geschenk machte – eine Sonnenuhr – und Marilu versprach, sie zu behalten, bis sie sich entschließen sollte, sich das Leben zu nehmen.

In den folgenden Monaten verdrängte Elli ihre Begegnung mit Marilu und ihr „Tal“, sie brach den Kontakt ab. Denn was in „Sonnenblick“ passiert, bleibt in „Sonnenblick“. Zu sehr verfolgt Elli die Angst, einen Rückfall zu erleiden. Doch nun steht sie da, mit der Sonnenuhr in der Hand und den Worten von Marilu, die Elli dazu auffordern, ein „Spiel“ zu spielen. Sie soll sich gemeinsam mit Marilus jüngerem Bruder Lasse auf die Suche nach ihr zu machen – denn nur, wenn sie sie rechtzeitig finden, können sie Marilu aufhalten.

Mein erster Gedanke war „uff, ist das heftig“ und „so etwas passiert doch nicht in echt“. Aber denkste! Tania Witte ist dies tatsächlich ganz ähnlich widerfahren, wie sie im Rahmen einer Online-Buchpremiere erzählte. Danach betrachtete ich die Geschichte mit anderen Augen – die Handlung wurde schlagartig realistisch und somit um 100 Prozent eindringlicher.

Vielleicht hatte ich mir auch deshalb anfangs gewünscht, mehr über Ellis Zeit in „Sonnenblick“ und ihre sowie Marilus Erkrankung zu erfahren. Ich wollte alles von Anfang an nachvollziehen können. Stattdessen wurde ich ohne viel Vorwissen mitten ins Geschehen gestoßen, was sich später als genau richtig erwies, denn als Leser:in ist man so ganz nah an Elli dran. Sie KANN sich nicht mit „Sonnenblick“ auseinandersetzen und so blieben auch mir erst einmal weitere Einblicke verwehrt. Erst später erfährt man in kurzen Rückblicken, was Elli in der Klinik erlebt hat und wie die anschließende Therapie verlief. Die vollständigen Zusammenhänge erschließen sich einem somit erst Stück für Stück und es tut weh, mitzuerleben, wie sehr Elli seit ihrem Aufenthalt in der Klinik daran arbeitet, ihr Leben im Griff zu haben, alles zu vergessen und zu verdrängen. Sie will funktionieren und und bemerkt dabei nicht, wie sehr sie das erneut in eine Sackgasse führt.

Die Story wurde mit viel Bedacht und Aufmerksamkeit aufgebaut. Jede neue Nachricht von Marilu, jede neue Botschaft, bringen Elli und Lasse näher an ihre Grenzen. Zudem erfährt man in genau den richtigen Dosen Details über Marilus und Ellis gemeinsame Zeit in „Sonnenblick“ und Ellis Leben danach. So nehmen gleichermaßen Spannung, Mitgefühl und Verständnis zu – aber auch die Wut kochte irgendwann in mir hoch. Denn was Marilu macht, was sie Elli und ihrem Bruder abverlangt, ist schrecklich. Die Wut ballte sich so kräftig in meinem Bauch, dass ich gleichsam wie Elli spürte, welche Kraft die Wut in einem weckt. In Elli weckt sie die Kraft, sich Herausforderungen zu stellen und dadurch wieder vollständig zurück ins Leben zu finden. Sie gibt ihr Selbstvertrauen und hilft ihr dabei, sich zu öffnen und sich nicht für ihre Zeit in „Sonnenblick“ zu schämen. Die Wut ermöglicht es ihr, das Eis zu durchbrechen. Diese Kraft übertrug sich von Elli auf mich und ich kann mir vorstellen, dass diese Geschichte auch andere Leser:innen beflügelt.

Eine absolute Bereicherung waren darüber hinaus die Nebenfiguren. Es waren nicht viele, die Geschichte zentriert sich sehr um das Dreigestirn Elli-Marilu-Lasse, doch umso wichtiger waren mir die Figuren, die „Außenstehende“ sind. Tom, der Freund von Elli, ist mir dabei besonders ans Herz gewachsen. Das lag vermutlich daran, dass er zu Beginn gewissermaßen ein Spiegel meiner eigenen Fassungslosigkeit war. Später zeigte er aber, dass mehr in ihm steckt und das war eine ganz wundervolle Überraschung. Jule stieß erst gegen Ende der Geschichte dazu, doch auch sie zeigte ungeahnte Facetten.

Geschrieben ist „Marilu“ – wie bei Tania Witte nicht anders zu erwarten – wunderschön und stellenweise mit einer angenehmen, auflockernden Prise Humor. Die Autorin spielt mit den Worten, stellenweise wirken ihre Sätze wie Musik und die Geschichte bekommt ihren ganz eigenen Rhythmus. Zudem hat sie das notwendige Fachwissen über psychische Erkrankungen im Gepäck. Besonders wichtig und wertvoll finde ich in diesem Zusammenhang, dass die Autorin sich nie wertend über psychische Erkrankungen äußert, sondern immer sehr respektvoll und feinfühlig. Rundum gelungen!

„Marilu“ von Tania Witte ist eine intensive Gefühlsachterbahn, ein Roadtrip der ganz anderen Art. Im Zentrum der Geschichte stehen psychische Erkrankungen und Suizid, dem sollte man sich bewusst sein, ehe man zu dem Roman greift. Doch der Autorin ist es gelungen, dass das Thema einen nicht erdrückt, sondern stärkt. Das Ergebnis ist ein berührendes Porträt über Freundschaft, Vertrauen und Liebe, mit ganz viel Empathie für Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Profile Image for CorniHolmes.
940 reviews44 followers
March 27, 2021
Da mir Tania Witte vor zwei Jahren mit ihrem „Die Stille zwischen den Sekunden“ ein echtes Highlight beschert hat und mich auch der Roman „Wild – Sie hören dich denken“, welchen sie gemeinsam mit Antje Wagner unter dem Pseudonym Ella Blix geschrieben hat, so richtig aus den Socken hauen konnte, war ich auf ihr neues Buch „Marilu“ unfassbar gespannt. Da stand für mich natürlich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss.

Die 17-jährige Elisabeth, genannt Elli, hat ihr Leben endlich wieder im Griff und freut sich auf den Schulabschluss und den kurz bevorstehenden gemeinsamen Urlaub mit ihrem Freund. Doch dann erreicht sie ein Brief und mit ihm kehren die Erinnerungen und ihre Ängste zurück. Der Brief stammt von Marilu, ein Mädchen, das sie vor zwei Jahren in der Klinik Sonnenblick kennengelernt hat und mit der sie damals eine tiefe Freundschaft verband. Elli hat den Kontakt zu ihr aber schließlich abgebrochen. An den Schwur, den ihre Freundin ihr kurz vor ihrer Entlassung gegeben hat, hat sie schon lange nicht mehr gedacht. Als sie nun aber den Briefumschlag öffnet und die Sonnenuhr erblickt, weiß sie sofort, was das heißen muss. Die Kette hatte sie Marilu damals geschenkt und ihre Freundin sagte daraufhin, dass sie ihr das Schmuckstück wiedergeben wird, wenn sie ES tut. Elli ist geschockt. Dass sie die Kette nun in Händen hält, kann nur bedeuten, dass Marilu vorhat sich umzubringen.
Mit dem Brief fordert ihre Freundin sie dazu auf, nach ihr suchen. Gemeinsam mit Marilus Bruder Lasse soll Elli den Spuren nachgehen, die Marilu gelegt hat. Ein emotionaler Wettlauf gegen die Zeit beginnt, voller Rätsel und Herausforderungen. Werden die beiden Marilu rechtzeitig finden können? Was wird der Roadtrip mit ihnen machen, wie sehr wird er sie und ihr Leben verändern?

Dass „Marilu“ keine leichte Kost ist, habe ich mir natürlich vor dem Lesen schon gedacht. Der Klappentext macht schließlich mehr als deutlich, dass zwischen diesen etwas unscheinbar wirkenden Buchdeckeln eine sehr emotionale und eindringliche Geschichte schlummert. Ich bin dann auch nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen – mir hat Tania Witte mit ihrem neuen Werk ein ausgesprochen intensives Leseerlebnis beschert, welches ich ganz bestimmt so schnell nicht wieder vergessen werde. Die deutsche Autorin hat mit „Marilu“ einen ungemein fesselnden und berührenden Jugendroman geschrieben, in welchem sie sich auf eine authentische und sehr einfühlsame Weise mit psychischen Erkrankungen und Suizid auseinandersetzt. Darüber sollte man sich im Klaren sein, ehe man zu diesem Buch greift. Tania Witte ist es zwar mit Bravour geglückt, diese überaus schweren Themen so zu behandeln, dass die Handlung niemals zu heftig oder bedrückend wird, aber jedermanns Sache wird „Marilu“ dennoch nicht sein. Wer sich aber für diese ernsthafte Thematik interessiert und meint, mit ihr umgehen zu können, sollte den neuen Jugendroman von Tania Witte unbedingt lesen.

Mich konnte Tania Witte mit „Marilu“ auf ganzer Linie überzeugen. Die Story, die Charaktere, der Schreibstil – ich bin einfach von allem hellauf begeistert. Da mich die Handlung von den ersten Zeilen an in ihren Bann ziehen und durchgehend an die Seiten fesseln konnte, habe ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen können und innerhalb eines Tages durchgesuchtet.
Für mich hat sich „Marilu“ fantastisch lesen lassen. Ich mag die Art und Weise wie Tania Witte schreibt unglaublich gerne. Ihr Erzählstil ist so herrlich leicht und jugendlich und ihre Sprache, die ihren ganz eigenen Sound hat, besitzt so etwas wunderschön Bildhaftes.

Auch mit dem Aufbau der Handlung konnte das Buch bei mir punkten. Als Leser wird man gleich zu Beginn ohne viel Vorwissen mitten ins Geschehen geworfen und erhält erst so nach und nach mehr Informationen, die man wie die Teile eines Puzzles zu einem Gesamtbild zusammensetzen muss. Was genau ist damals mit unserer Hauptprotagonistin Elli passiert, warum musste sie in eine Klinik eingewiesen werden, was hat sie dort erlebt, wie sah ihr Leben danach aus und welche Rolle spielt Marilu bei dem Ganzen?
Wie alles miteinander zusammenhängt, erschließt sich einem erst so nach und nach, was für einen enormen Lesesog führt, den man sich nicht mehr entziehen kann. Bei mir zumindest war es so. Ich wollte schnellstmöglich Antworten auf die vielen Fragen haben, um Ellis Leben, ihre Probleme und ihre Beziehung zu dieser geheimnisvollen Marilu besser verstehen zu können.
In gelegentlichen kurzen Rückblenden erfahren wir wie es Elli und Marilu in der Klinik „Sonnenblick“ vor zwei Jahren ergangen ist. Während diese Abschnitte in der Ich-Perspektive von Elli geschrieben sind, erfahren wir die eigentliche Handlung aus der personalen Sicht unserer Hauptprotagonistin.
Mir haben diese Wechsel extrem gut gefallen und auch Elli fand ich klasse. Mir war sie auf Anhieb sympathisch und da ihre Gefühls- und Gedankenwelt sehr feinfühlig, anschaulich und vollkommen glaubhaft dargestellt wird, ist es mir jederzeit spielend leicht gelungen, mich in sie hineinzuversetzen.

Mit den weiteren Charakteren konnte mich Tania Witte ebenfalls vollends überzeugen. Besonders fest in mein Herz geschlossen habe ich Tom, Ellis wundervollen Freund. Lasse, Marilus Bruder, mochte ich aber auch vom ersten Moment an wahnsinnig gerne. Mit ihm bringt die Autorin sogar noch etwas Queerness in die Story mit ein, was mir total gut gefallen hat.
Gemeinsam mit Lasse und Elli treten wir die Suche nach der verschwundenen Marilu an und begeben uns mit dieser Reise auf den reinsten emotionalen Roadtrip der Gefühle. Tom wird im Verlauf ebenfalls noch dazustoßen und zum Ende hin wird aus dem Trio dank der jungen Frau Jule sogar noch ein Quartett werden.

Ob, und falls ja wann, Marilu auf der Bildfläche erscheinen wird, werde ich hier nicht erzählen. Lebt sie eigentlich noch? Und wenn dem so ist: Wo ist sie? Und warum verlangt sie ihrer Freundin und ihrem Bruder so viel ab, treibt sie so sehr an ihre Grenzen? Ich muss sagen, dass ich beim Lesen eine ziemliche Wut auf Marilu entwickelt habe, fand es zugleich aber großartig zu sehen, wie sich Elli und Lasse diesen schwierigen Herausforderungen und ihren Ängsten stellen.

Tania Witte zeigt in ihrem Buch hervorragend auf, was psychische Erkrankungen mit Menschen machen. Mit ganz viel Empathie, Authentizität und der genau richtigen Dosis an Leichtigkeit und Humor führt uns die Autorin vor Augen, wie das Leben von einer Person aussehen kann, die an einer bipolaren Störung leidet - und wie sich das auf ihre Mitmenschen auswirkt. Die Geschichte handelt aber noch von vielem mehr, wie in meiner Rezension, so hoffe ich doch, bereits deutlich geworden ist.
„Marilu“ handelt unter anderem auch von Freundschaft und Liebe. Dem Stellen von Ängsten, Mut, Ehrlichkeit und Vertrauen. Das Buch feiert das Leben und ist einfach nur rundum gelungen.

Fazit: Packend, realistisch, ehrlich und berührend - ein außergewöhnliches Buch, das einen atemlos zurücklässt und noch lange in einem nachklingt.
Tania Witte hat mit „Marilu“ einen beeindruckenden Jugendroman aufs Papier gebracht, mit welchem sie mich auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen hat. „Marilu“ erzählt eine ganz besondere Roadtrip-Story und behandelt mit viel Einfühlsamkeit zahlreiche wichtige Themen wie psychische Erkrankungen, Freundschaft, Liebe und Vertrauen. Ich habe unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbracht und kann es jedem nur ans Herz legen.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
Profile Image for Lesekaiser.
107 reviews3 followers
June 16, 2021
Eine emotionale Geschichte, welche Leben, Tod und Freundschaft beinhaltet. Authentisch und spannend umgesetzt.

Inhalt:
In dem Buch geht es um die siebzehnjährige Elli, welche endlich wieder ihr Leben in den Griff bekommen hat. Doch ein Brief von einem Mädchen, das sie vor einigen Jahren in einer Klinik kennengelernt hat, verändert alles. In dem Brief befindet sich nämlich eine Uhr, welche das Zeichen dafür war, dass Marilu (das Mädchen aus der Klinik) vorhat, sich umzubringen.
Ein emotionales und spannendes Rennen um die Zeit beginnt!

Fazit:
Das Cover des Buches ist zwar schlicht und einfach, passt jedoch perfekt zu der Geschichte. Der Schreibstil ist wahrlich gelungen! Jedes Wort passt perfekt, was dazu beiträgt, dass man das Buch kaum aus den Händen legen möchte.
Die Geschichte behandelt ein sehr emotionales Thema. Man merkt direkt, dass sich die Autorin sehr detailliert damit auseinandergesetzt hat. Ich bin mir sicher, dass das Buch ideal für den Schulunterricht wäre!
Vielen Dank liebe @lesehexemimi, für die Empfehlung von diesem tollen Buch!
Ich würde das Buch ab einem Alter von dreizehn Jahren empfehlen.
Profile Image for Fine.
46 reviews1 follower
July 14, 2021
So eine süße Geschichte über Ängste und die Überwindung der Ängste, Freundschaft und Liebe.

Ich mochte Tom und Elli aber am liebsten mochte ich Lasse. So ein absolut authentischer, sympathischer und vielschichtiger Charakter.

Die Geschichte rund um Sonnenblick fand ich auch ganz nett. Aber ich kann mich beim besten willen einfach nicht für Marilu erweichen. Ich habe sie nicht gemocht. Und egal wie krank und keine Ahnung was nicht noch alles sie war. Das ist keine Entschuldigung für das was sie ihren Freunden und Familie angetan hat.

Und auch ihr Suizid geht alleine sie an und niemand anderen an. Sie sollte auch ihr leben nicht von anderen abhängig machen. Das geht nicht und hat mich echt sauer gemacht.

Aber abgesehen von Marilu und ihren Motiven eine gelungene Geschichte bei der ich schon die ein oder andere Träne verdrücken musste.
Profile Image for Kristin Herzog.
Author 31 books10 followers
March 11, 2021
Dieses Buch zeigt auf, was psychische Krankheiten mit Menschen machen. Dabei wird nichts beschönigt, sondern so dargestellt, wie es diesen Menschen wirklich geht. Es hat mir das Herz zerrissen und es wieder zusammengesetzt.
All das kombiniert Tania Witte mit einem lebendigen Schreibstil, tollen Charakteren und einer unvergesslichen Geschichte.
Ich freue mich auf jedes weitere Werk der Autorin.
Profile Image for Malte.
228 reviews4 followers
April 5, 2021
Wow, in einer Nacht durchgelesen, ein rasantes, witziges, ernstes, sehr facettenreiches Buch, das mich zuerst vom Cover und dann auch vom Inhalt etwas an "Tschick" erinnert hat. Wohl wegen der liebenswerten und herzlichen Darstellung der Protagonist_innen und ihrer Schwächen, aber auch ihres Willens, dann doch aus dem Alltag auszubrechen und etwas zu machen, das sie eigentlich nie nie gemacht hätten. Volle Punktzahl.
Profile Image for Fromme Helene.
112 reviews9 followers
June 4, 2021
Schrei nach Liebe

Elli scheint ihre psychische Erkrankung im Griff zu haben und ist endlich wieder im normalen Leben angekommen. Doch dann findet sie die Kette in der Post – ihr Abschiedsgeschenk an Marilu, das Elli an einen Schwur bindet. Und es ist klar: Sie muss sich aufmachen und Marilus Spur folgen. Marilus Bruder Lasse gehört mit zum Rettungsteam. Ein Jagd gegen die Zeit beginnt.

Eine Geschichte, die mich mit den ersten Seiten schon gebannt hat. Mit so viel Sensibilität und Druck erzählt, dass es mir manches Mal Gänsehaut bereitet und doch bleibt Platz für Humor und Herzklopfen.

Elli ist eine wunderbare Protagonistin - mit sich sehr ehrlich und doch nicht mutig genug, sich den Menschen in ihrem Leben in Gänze zuzumuten. Sie leidet unter der Angst, alles richtig machen zu müssen, trägt tief in sich ein Trauma vergraben … Die damit verbundene Panik macht ihren Alltag oft zum Spießrutenlauf. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen, stellt sich ihrer Angst und wächst über sie hinaus. Ihr Denken und Tun wird mit so viel Tiefe versehen, dass man gar keine Chance hat, als sie ins Herz zu schließen.

Auch Lasse ist mir ans Herz gewachsen - mit all seiner Wut, seinem Humor und seinem Optimismus. Einen besseren Bruder kann man sich nicht wünschen. Zusammen mit Elli bildet er ein tolles Rettungsteam.

Ach, und dann ist da ja noch Tom - the master of control! Dem bin ich am Anfang mit sehr viel Skepsis begegnet und er muss sich ordentlich in Zeug legen, um mich vom Gegenteil zu überzeugen.

Tja, und was ist mit Marilu? Sie ist das große Rätsel dieser Geschichte und peitscht mich durch die Seiten. Das Mädchen, das mit 200 km/h durch ihr Leben rast und alles mit sich reißt, was ihr am Wegesrand begegnet. Das Mädchen, dass mit so viel Charisma alle Herzen erobert und in sich ein tiefes schwarzes Loch trägt, welches sie vollständig zu verschlingen droht. Marilu, ich mochte Dich schon, als Du nur eine Erzählung warst und doch machst Du mir Angst. Von Dir geliebt zu werden ist Segen und Fluch zu gleich, Marilu. Und bis zum Ende bete ich, dass Du Dich vor Dir selbst retten kannst.

Fazit: Marilu geht unter die Haut. Rasant, spannend und mit ganz viel Tiefe. Eine Geschichte, die einen liebevollen Blick auf Menschen mit psychischen Erkrankungen wirft und gleichzeitig ganz viel Respekt vermittelt.
Profile Image for buchweh.
8 reviews1 follower
April 8, 2021
Dieses Buch enthält eine Triggerwarnung!
Die Geschichte an sich hat mir recht gut gefallen, sie war ziemlich düster, was man jedoch schon durch die Triggerwarnung ahnen konnte.
Man begleitet Elli auf der Spur die Marilu ihr hinterlassen hat. Erzählt wird in einer personalen Erzählperspektive. Dadurch erfährt man viel über Elli und deren Gefühle. Zudem kann ich auch deren Denkweise immer besser nachvollziehen und mich in sie hineinversetzen, leider erscheint mir Elli dennoch irgendwie eher distanziert, wie als lese ich die Geschichte irgendeiner Person und nicht einer mir nahen Bekannten (wie das ja oft in Büchern der Fall ist).
Man konnte die Entwicklungen der Protagonistin wie an einem roten Faden nachvollziehen, das hat mir sehr gut gefallen.
Die Beschreibungen sind detailliert und zahlreich, waren mancherorts genau im richtigen Maße, andernorts kam es jedoch zu einigen Längen, wenn es bei Gesprächen lange um Themen ging, die die Geschichte nicht voran trieben.
Die einzelnen Orte, die im Buch beschrieben waren konnte ich mir sehr gut bildlich vorstellen und waren wirklich sehr schön.
Fazit: Die Autorin hat die Gefühlswelt von Elli gut wiedergegeben und dem Leser einen Einblick darauf gewährt, wie Elli die anderen Menschen wahrnimmt und auch was Marilu innerlich mit Elli macht.
Es war ein interessantes Buch, dass genau auf die Zielgruppe zugeschnitten ist und ich würde es auf jeden fall weiterempfehlen.
Profile Image for Maike.
4 reviews
Read
March 21, 2024
Dieses Buch fühlt sich wie ein Fiebertraum an. Es geht um Marilu, die bipolar ist und jährlich testen will, ob das Leben sie noch liebt indem sie ihr Leben aufs Spiel setzt. Elli hat Marilu in der Anstalt Sonnenblick nach ihrem Burnout kennengelernt und sie haben sich gegenseitig verstanden, richtig verstanden wie keinen sonst. Marilu war regelrecht ein Paradebeispiel einer bipolaren Störung, manchmal hat sie ohne Pause geredet, war total aufgeregt und hat auf die Wand unter der Tapete geschrieben, manchmal war sie komplett ruhig, fast in einer Leichenstarre. Zu Marilu's "zweitem" Geburtstag, den erfunden hat da ihr richtiger an Silvester ist und da alle nur Silvester feiern, ihrem letzten Tag in der Anstalt hat Elli Marilu ihre geliebte Kette geschenkt und Marilu versprach, sie würde sie ihr zurückgeben, wenn sie Selbstmord begeht. Nach ihrer Entlassung hat Elli auf keine Anrufe und Nachrichten mehr reagiert, bis sie 2 Jahre später einen Brief mit der Kette bekam, Marilu wollte das Ellie und Marilu's Bruder Lasse zusammen Rätsel lösen um rechtzeitig herauszufinden, wo und wann sie Suizid begehen möchte um sie daran abzuhalten. Durch diesen Brief beginnt das Abenteuer, bei dem Elli und Lasse ihre Ängste überwinden müssen.
Profile Image for Marlene.
5 reviews
January 9, 2023
Die Geschichte ist sehr schön geschrieben und obwohl sie sehr tiefgründig ist leicht zu lesen. Die Geschichte wird aus Ellis Perspektive erzählt und von ihren Gedanken begleitet. Die Geschichte ist von Rückblicken in Ellis und Marilus gemeinsame Zeit in der Klinik und Ellis kampf gegen ihr Burn Out durchzogen. Marilu lernt man immer mehr durch Erzählungen und Erinnerungen kennen. Ich finde die Geschichte ist sehr realistisch geschrieben und vorfallen Marilus Schübe und Ellis Burn Out sind extrem realistisch dargestellt.
Ich würde das Buch definitiv weiter empfehlen.
9 reviews
August 25, 2021
+ interessantes und wichtiges Thema, aber leider konnte ich die Probleme nicht so gut fühlen / nachempfinden

- Perspektive ist Er/Sie Erzähler, aber man erfährt sowieso nur etwas über Elli, ein Ich-Erzähler wäre also besser gewesen (das ist besser gelöst bei den Sonnenblick Erinnerungen, wo es ein Ich-Erzähler ist)
- man erfährt nicht so viel über andere Leute/Dinge (z.B. Ellis ehemalige beste Freundin Caro) und die Infos sind nicht so zusammenhängend
- komisches Ende
Profile Image for Dazehl.
137 reviews1 follower
June 19, 2022
Eine turbulente Schnitzeljagd um Leben und Tod, ein Einblick in den Kopf einer psychisch Erkrankten und ein Katalog an Maßnahmen zur Angstbewältigung. Alles in einem Buch.
Profile Image for Marlene.
6 reviews1 follower
January 9, 2023
Schöne, tiefgründige Geschichte, die man trotzdem gut weglegen kann. Ich finde das man Ellis Gedanken sehr schön folgen konnte und es recht realistisch geschrieben ist.
Displaying 1 - 15 of 15 reviews

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