Berlin 1949: Ein Arzt stürzt vom Dach einer Klinik für Geschlechts- und Infektionskrankheiten. Spätestens als im sowjetisch kontrollierten Teil der Stadt ein Mord geschieht und der Vater von Kommissar Stein, ein strammer Kommunist und ein Ermittler der Markgraf-Polizei, seinen Sohn bittet, herauszufinden, wen der Tote im Westen hatte treffen wollen, wird Kommissar Stein klar, dass es einen Zusammenhang zwischen den Morden gibt. Statt mit ihm zusammenzuarbeiten, enthält der Vater ihm jedoch wichtige Fakten vor. Als weitere brutale Morde geschehen, muss er sich die Informationen aus dem Osten anders beschaffen …
Auch im zweiten Teil ihrer historischen Thriller-Reihe zeichnen Liv Amber und Alexander Berg ein packend-lebendiges Bild der Zerrissenheit und gleichzeitigen Aufbruchsstimmung im Berlin der Nachkriegszeit.
Ich hatte übersehen, dass dies der zweite Teil einer Reihe ist, aber das macht nichts. Man kann ihn auch einzeln lesen. Ich lese immer gern historische Geschichten, die in Berlin spielen, weil ich meine Stadt so nach und nach immer besser verstehen kann. "Wie es kam, dass es kam, sodass es ist, wie es ist", sagt ajuvo immer so schön. Der Krimi ist sehr knifflig, auch wenn ich schnell die Lösung erraten habe. Das Setting finde ich sehr authentisch. Nur eine Sache fühlt sich falsch an: Einerseits ist die Rede vom deutlichen Männermangel nach dem Krieg. Andererseits geht es in der Geschichte viel mehr um Männer als um Frauen. Dabei wurde das Buch von einer Frau und einem Mann geschrieben. Die könnten sich von der "Fräulein Gold"-Reihe oder den Heißmangelkrimis ruhig eine Scheibe abschneiden...
Dreieinhalb Sterne. Grundsätzlich eine gute Kombination im Ermittlerteam in einer Übergangszeit. Diesmal geht es um Penizillinhandel zwischen Ost und West vor dem Hintergrund der Luftbrücke. Im zusätzlichen Fall geht s es um den Torsomörder. Lange tappt die Polizei im Dunkeln, vielleicht auch etwas zu lange. Am Ende geht alles sehr schnell, für mich Hörbuchhörer etwas zu schnell. So ganz habe ich die Auflösungen nicht zusammen bekommen. Auch die letzte Geschichte um den Spion konnte ich kaum noch zuordnen. Aber die Erzählung ohne jede Kleinigkeit und Stringenz zu beschreiben ist eigentlich sehr erfrischend. Gute Reihe, auch wenn man etwas die Aufmerksamkeit verliert…