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Montecrypto

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Wer das Geld hat, hat die Macht.

Sein Geld hat der spleenige Start-up-Unternehmer Gregory Hollister größtenteils in der Kryptowährung Bitcoin angelegt. Als er bei einem Unfall ums Leben kommt, beginnt die Suche nach seinem Privatvermögen. Das hat der paranoide Kalifornier gut versteckt. Wo befindet sich der digitale Schatz, den die Medien bereits Montecrypto nennen? Hollisters Schwester beauftragt den Privatdetektiv Ed Dante, das verschwundene Geld aufzuspüren. Dante recherchiert und stellt bald fest, dass etliche Personen hinter Montecrypto her sind. Das ist angesichts der kolportierten Summe von mehreren Milliarden Dollar nicht weiter verwunderlich – aber die anderen Interessenten sind keine gewöhnlichen Schatzsucher. Warum interessieren sich ausländische Geheimdienste, das FBI und die Mafia für den Schatz? Dante erkennt, dass Hollisters Vermächtnis aus mehr besteht als aus einem Haufen digitaler Münzen. Möglicherweise ist Montecrypto der Schlüssel zu einem immensen Finanzskandal, der die gesamte Weltwirtschaft in den Abgrund reißen könnte. Wird es Dante gelingen, das Geheimnis von Montecrypto zu lüften, bevor der digitale Schatz in die falschen Hände gerät? Eine weltweite Suche beginnt, die von Los Angeles über New York und Frankfurt bis nach Zug führt, ins sogenannte »Crypto Valley« der Schweiz. »Montecrypto« ist ein raffinierter literarischer Thriller über die neue internationale Finanzwirtschaft. Wer hat in Zukunft das Geld? Und wer die Macht? Hochspannend und aktuell: Tom Hillenbrand erweist sich mit diesem Buch als Meister des politischen Spannungsromans.

448 pages, Kindle Edition

First published March 4, 2021

17 people are currently reading
222 people want to read

About the author

Tom Hillenbrand

24 books324 followers
Tom Hillenbrand is a German writer. His critically acclaimed scifi thriller "Droneland" deals with mass surveillance.

His award-winning Hologrammatica series is about artificial intelligence, holograms and climate change.

His culinary mysteries revolve around Xavier Kieffer, chef and accidental detective from Luxembourg.

He lives in Munich without any cats.

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Displaying 1 - 30 of 52 reviews
Profile Image for Dennis.
663 reviews329 followers
April 12, 2021
Mitunter lehrreicher Finanzkrimi, der sich zu einer unterhaltsamen Schnitzeljagd entwickelt.

Ex-Banker Ed Dante hat in der Finanzkrise seinen Job, Ansehen und ein bisschen seiner Würde verloren. Nun verdingt er sich als Privatschnüffler, vorwiegend in „heiklen Finanzfragen“. Als der Start-up-Unternehmer Greg Hollister bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, wird Dante von dessen Schwester beauftragt Vermögenswerte aufzufinden, die in dessen Büchern nicht auftauchen. Es handelt sich dabei angeblich um mehrere Milliarden in Bitcoins, die Hollister vor seinem Tod irgendwo versteckt hat. Seine Schwester, als Erbin des Vermögens, möchte hierauf natürlich ungern verzichten. Solche Dinge geschehen übrigens tatsächlich. Krypto-Millionäre verstecken ihre Zugangscodes, sterben unerwartet und kein Mensch kommt mehr an das Vermögen ran. Die ganze schöne Kohle einfach futsch.

Dante begibt sich auf die Suche, lernt dabei natürlich irgendwann seinen weiblichen Sidekick kennen, die sich aber als angenehm selbstbewusst und kompetent erweist und keineswegs nur hübsches Beiwerk ist. Nach und nach decken die beiden auf, dass es sich nicht nur um ein paar verlegte Codes und in der Vermögensaufstellung vergessene Werte handelt, sondern etwas viel Größeres hinter der Geschichte steckt und es entwickelt sich eine rasante und unterhaltsame Schatzsuche über Landesgrenzen und Kontinente hinweg. Die Krypto-Community bekommt natürlich irgendwann Wind von der Sache, die Medien, verschiedene Geheimdienste und Aufsichtsbehörden ebenfalls und Ed und Mercy befinden sich in einem Wettlauf mit den konkurrierenden Schatzsuchern, der sie von L.A. nach Frankfurt, in die Schweiz, nach New York und schließlich nach Acapulco führt.

Ich bin ein Fan solcher Schnitzeljagden und sowohl die Geschichte als auch die beiden Hauptfiguren sind hier sehr unterhaltsam geraten. Dante, mit seinem wunderbar trockenen Humor, erinnerte mich dabei ein wenig an einen anderen Romanhelden des Autors (Galahad Singh aus Hologrammatica). Die Qualität dieses Werks erreicht Montecrypto zwar nicht, aber einem anderen Vergleich – dem mit den Werken von Dan Brown – kann es durchaus standhalten. Der Unterhaltungswert ist ähnlich hoch und Hillenbrands Romanwelt bildet den modernen Rahmen für eine ähnlich gestaltete Geschichte.

Bitcoin, Stablecoin, Blockchain und Co. erklärt der Autor dabei übrigens so eingängig, wie ich es bisher selten gehört habe. Auch der Laie sollte hier gut zurechtkommen. Ein wenig Interesse an Volkswirtschaft und dem globalen Finanzsystem schadet aber keinesfalls und trägt zusätzlich zum Genuss bei. Das krachende Finale ist sicherlich Geschmackssache, hat mir aber unterm Strich ganz gut gefallen. Die Auflösung fand ich durchaus interessant.

Insgesamt wurde ich hier gut unterhalten. Das Hörbuch, gesprochen von Oliver Siebeck, kann ich ebenfalls empfehlen. Dieser hatte bereits bei Hologrammatica einen hervorragenden Job gemacht.
Profile Image for Alexandra .
936 reviews365 followers
April 6, 2021
Private Eye, Cyber Moneten, Schnitzeljagd und Blaue Bohnen

Mit dem Roman Monte Crypto ist Tom Hillenbrand die Verbindung von mehreren Genres ausnehmend gut gelungen.

Zu Beginn der Story ermittelt ein knurriger, a bissi macholastiger, recht schweigsamer P.I., also ein Private Investigator namens Ed Dante, ganz im klassischen Stile von Philip Marlowe und Konsorten in forensischer Buchhaltung. Das heißt, er hat sich nach seiner Karriere mit Spekulationen und dem zwangsläufigen tiefen Fall an der Wallstreet während der Finanzkrise anschließend selbständig gemacht, um in Buchhaltungen und fremden Vermögen, verborgene Schätze und verschleierte Gewinne zu erschnüffeln. Besonders gern gesehener Dienstleister ist er insbesondere bei Scheidungsverfahren. Dabei ist seine Arbeit durchaus nicht ungefährlich und hin und wieder auch am Rande der Legalität, denn er muss wie andere Privatermittler manchmal Laptops oder Passwörter in fremden Wohnungen unbefugt „sicherstellen“. Im Prinzip ist er eine ein bisschen modernere Version der Raymond Chandler Figur, die sich mit Aktien, Optionen, Buchhaltung und Zahlen auskennt, aber dennoch in der modernen Welt der Kryptowährungen wie ein Saurier aus alten Zeiten wirkt.

"Während er [Dante] darüber nachdenkt, mixt er sich einen weiteren Drink. Da er mit dem B&B begonnen hat, kann er den eingeschlagenen Pfad schlecht verlassen. Nun beispielsweise fruchtig oder spritzig zu werden, wäre sehr beliebig, und Dante ist schließlich ein anspruchsvoller Alkoholiker. Deshalb mixt er sich einen Old Fahioned – Rye Whiskey, Anbgostura, Mineralwasser, etwas Zucker."

Nun wird er von der Aktionskünstlerin und Influencerin Jaqueline Martel, alias Ada Swordfire, die die Schwester des unlängst verstorbenen Kryptogottes und Startup Besitzers Greg Hollister ist, beauftragt, ein verschwundenes und verstecktes Vermögen, wahrscheinlich in Bitcoins, zu finden. Warum Ada Swordfire keine Hacker beauftragt hat, ist auch schnell erklärt: Sie ist sich sicher, dass ihr Bruder den Schatz nicht virtuell, sondern konventionell versteckt hat. Wenn sich die Bitcoins auf einem USB-Stick befinden, müssen sie ja physisch gefunden werden und das ist Ed Dantes Stärke, er findet diesbezüglich sehr viel.

Hier kommt gleich die zweite Komponente des sehr innovativen Genre Mixes zum Tragen, denn Hillenbrand schafft es, auch dem Laien so en passant und total einfach die technischen Grundlagen und die Funktionsweise der unterschiedlichsten Kryptowährungssysteme und ihre Auswirkung auf das Wirtschaftssystem zu erklären. Davor kann ich nur den Hut ziehen, denn auch ich muss Betriebswirten und anderen Nicht-Technikern Blockchaintechnologie in vielen Seminaren, auf Unis und auf Fachhochschulen beibringen. Das ist gar nicht so leicht, die Technologie möglichst simpel rüberzubringen. Dadurch wirkt die Geschichte zwar zu Beginn noch ein bisschen technokratisch, antiseptisch und ein bisschen spröde im Schreibstil, was aber auch perfekt zur brummigen Figur des Private Eye passt. Auch IT-Nerds und Volkswirtschaftsprofis werden ihre Freude daran finden, denn es ist alles technisch und logisch richtig in der Handlung verpackt und so einfach erklärt, dass es auch für Laien leicht zu verstehen ist. Quasi Infotainment. Man folgt der rasanten Geschichte und hat nebenbei ganz schön viel gelernt.

Selbstverständlich darf auch die hübsche Femme fatale in einem klassischen Ermittlerkrimi nicht fehlen. Die atemberaubende Schönheit Mercey Mondego ist aber in der modernen Form nicht hübsches Beiwerk und mysteriöse Verdächtige, sondern als Bloggerin und Journalistin im Bereich Kryptowährungen auch noch hochintelligent. Sie ergänzt als gleichwertige Partnerin mit ihrem Know-How die Wissensdefizite von Ed Dante in dieser Branche.

Ab der Mitte der Geschichte ändert sich der Stil des Romans und offenbart eine dritte Genre Komponente, denn vom toten Greg Hollister wurde automatisiert ein Video hochgeladen, das die gesamte Krypto-Nerd-Community und jeden, der weltweit mitmachen will, einlädt, den von Greg Hollister versteckten Schatz mittels Hinweisen zu suchen. Dadurch entsteht eine total spannende, rasante Schnitzeljagd in den USA und Europa, die an den frühen Dan Brown erinnert. Viele Rätsel und viele Locations kennzeichnen dieses Wettrennen um den Schatz. Privatdetektiv Dante und Journalistin Mercy sind mittendrin unter den virtuell goldschürfenden Nerds, hinken aber immer öfter hinterher bei der Lösung der mehrstufigen Rätsel.

Der Showdown war mir persönlich dann ein bisschen zu sehr explosiv mit zu viel Blei, Feuer, Phosphor und Benzin getränkt, als dass es glaubwürdig wäre – halt großes Hollywood Blockbuster Finale, schon vorab perfekt konzipiert für eine Action-Verfilmung. Aber die prinzipielle Auflösung hat mir sehr gut gefallen. Manch anderen wird jedoch so ein rasantes Ende sehr gut gefallen.

Fazit: Ich kann diese super Mischung aus klassischem Ermittlerkrimi mit Einbeziehung von Kryptotechnologien und Schnitzeljagd wärmstens empfehlen. Tom Hillenbrands Thriller ist irgendwie eine Fortführung und Kombination aus Raymond Chandler 5.0 und Dan Brown 3.0 mit ein bisschen Bruce Willis Stirb langsam – da habe ich aber leider den Überblick über die Nummerierung verloren.
Profile Image for reherrma.
2,137 reviews37 followers
April 24, 2021
Tom Hillenbrands Thriller um die geheimnisvolle Welt der Kryptowährungen entpuppt sich als eine Geschichte voller Spannung und überraschenden Wendungen, mit nerdigen Typen mit einem schrägen Humor. Wie man es von Tom Hillenbrand mittlerweise gewöhnt ist, wurde das Ganze im Vorfeld gut recherchiert, damit erweist sich der Roman als gut konstruierter Hard-Boiled Krimi mit einer unkonventionellen Sprache bei dem man noch ein didaktisches Meisterstück erhält, denn der Autor schafft es wirklich gut, dem Leser die Welt der Kryptowährungen, der Bitcoins und der Blockchain-Technologie nahezubringen. Dabei ist das kein theoretisches Gebilde, das kaum jemand der No-Coiner überblickt, sondern vieleicht die Zukunft des Währungssystems.
Tom Hillenbrand liefert hier ein präzises und erschütterndes Porträt der geistigen Verfassung der Krypto-Fans, es ist zugleich auch ein brillantes Feuerwerk der literarischen Anspielungen – nicht nur auf Alexandre Dumas Bestseller „Der Graf von Monte Christo“, sondern auch auf das künstlerisch-literarische Denken über das Geld allgemein. Tom Hillenbrand ist darüberhinaus mit „Montecrypto“ etwas ganz, ganz Seltenes gelungen: neben einem grandioser Wirtschaftskrimi, der auch Assoziationen zu "Ready Player One" von Ernest Cline und "Daemon" von Daniel Suarez schafft: Vorkehrungen eines Milliardärs für seinen Tod, mit Schnitzeljagd und Nerdfaktor, ohne Game-Optik und 80er-Charme, fast ohne Verfolgungsjagden und Schießerei, dafür mit vielfältigen zeitgemäßen Digital-/Internetmedien und Input zur Finanzindustrie und zu Kryptowährungen...
Profile Image for EmBe.
1,198 reviews26 followers
April 11, 2021
Ich mochte das Buch sehr, weil es mir die hochinteressante Welt der Krypto-Währungen und ihrer Anhänger näher brachte. Diese nerdisch-libertäre Blase mit Zentrum in Kalifornien, ich denke da hat Hillenbrand wenig übertrieben und viel recherchiert. Die Schnitzeljagd um die halbe Welt war spannend und farbig und die beiden Hauptfiguren waren mir sympathisch und glaubwürdig. Ed Dante stellte ich mir irgendwie wie Phil Collins vor. :-) Zwischendurch gab es Stellen, da musste und konnte ich mit der Lektüre pausieren, denn manchmal musste ich die Infos ersteinmal verarbeiten bzw. das Interesse ließ nach. Es war ein eher unblutiger Thriller, ich kam damit klar, dass es wenig Action gab. Das Ende ist dafür umso krachender. Ich mochte den trockenen Stil, der sich an den Hard Boild-Stil von Chandler und Hammett anlehnt. Chandler war für seine außergewöhnlichen Vergleiche bekannt. Hillenbrands Anspielungen und Vergleiche ließen mich hin und wieder auflachen. Aber unter der unterhaltsam-bunten Oberfläche des Romans verbergen sich wichtige Überlegungen zur Rolle des Geldes in Zeiten des digitalen Zeitalters und auch Sorge um die Welt.
Profile Image for Jin.
843 reviews146 followers
March 15, 2021
Die Geschichte von Dante und seiner Detektivarbeit um das versteckte Vermögen rund um Kryptowährungen war faszinierend, aber ich hatte etwas mehr Spannung erwartet. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, Dante als Charakter fand ich super klasse und auch die Thematik der Kyptowährung wurde einfach erklärt, sodass auch die ohne Vorwissen die Handlung gut nachvollziehen können.
Es gibt ein großes Plus dafür, dass der Autor sich an dieses Thema getraut und alles so verständlich erzählt hat. An sich war es auch ein Page-turner, aber für mich persönlich ohne große Höhe- oder Tiefpunkte. Die Spannung, die sich an manchen Stellen aufgebaut hat, verpuffte auch sehr schnell in den nächsten Seiten. Ich hatte zwar nicht unbedingt mehr Action, aber doch vielleicht mehr Dramatik erwartet, und leider gab es auch keine Überraschungsmomente. Das Buch steht für mich irgendwo zwischen Thriller und Drama, aber leider konnte mich vor allem das Ende nicht überzeugen.
Den Charakter Dante fand ich sehr speziell; etwas träge und naiv im Vergleich zu anderen traditionellen Detektiven, die man so kennt, aber trotzdem smart. Ich fand ihn sehr sympathisch, aber die anderen Charaktere fand ich eher langweilig oder zu klischeehaft. Es war auf jeden Fall ein solides Buch mit interessanten Ideen, aber leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllt.

** Dieses Buch wurde mir über NetGalley als E-Book zur Verfügung gestellt **
Profile Image for Elena.
1,033 reviews414 followers
April 20, 2021
Als der Start-Up-Unternehmer Gregory Hollister bei einem Unfall ums Leben kommt schaltet seine Schwester den Privatdetektiven Ed Dante ein. Der Grund: sie vermutet, dass ihr verstorbener Bruder nicht nur das im Testament aufgeführte Vermögen hinterlässt, sondern auch einen großen Schatz in Form von Crypto-Währung, den er irgendwo gut versteckt hat. Dante beginnt zu ermitteln - und bemerkt schon bald, dass nicht nur er nach dem Schatz sucht, sondern auch die gesamte Crypto-Community inklusive ausländischer Geheimdienste, FBI und der Mafia. Ein Wettlauf gegen die Zeit mit vielen Hindernissen beginnt...

"Montecrypto" ist der dritte Thriller, den ich von Tom Hillenbrand gelesen habe - und leider hat er mich dieses mal nicht wirklich überzeugen können. Der Autor steht für mich für neue und raffinierte Thriller-Ideen, die Ideen sind auch in diesem Buch zu finden, der Thrill aber irgendwie nicht.

Bei "Montecrypto" handelt es sich viel mehr um eine Detektivgeschichte oder einen Spannungsroman, als um einen Thriller. Tom Hillenbrand lässt seinen Protagonisten Ed Dante tief in die moderne Finanzwelt abtauchen und schickt ihn auf eine Schnitzeljagd von Los Angeles über Frankfurt bis nach Zug in der Schweiz. Gut umgesetzt fand ich, dass der Detektiv selbst ein "Nocoiner" ist, das heißt, vor Beginn seines Auftrags weder Crypto-Währung besaß noch sonderlich überzeugt davon war. So können die Leser*innen gemeinsam mit Dante in die Crypto-Welt eintauchen und viel darüber lernen. Das Buch steckt voller Informationen und Ausführungen zu digitaler Währung - einerseits interessant, andererseits aber auch häufig für meinen Geschmack etwas too much, gerade auch im Hinblick auf den Thriller-Stempel auf dem Cover.

Der Autor hat mich zwar auch dieses mal wieder mit seinem nüchternen Schreibstil und seinen Charakteren mit vielen Ecken und Kanten für sich gewinnen können, thematisch war "Montecrypto" dann aber doch einfach nicht mein Fall beziehungsweise hätte es vielleicht sein können, wenn der Thriller insgesamt etwas rasanter mit einer etwas höher gehaltenen Spannungsbogen gewesen wäre.

Wenn ihr euch für Crypto-Währung interessiert und auf Spannungsromane aus der Finanzwelt steht, ist dieses Buch sicherlich was für euch. Wer aber eher auf der Suche nach einem Pageturner mit viel Nervenkitzel ist, wird wohl eher enttäuscht werden.
Profile Image for Havers.
898 reviews21 followers
March 4, 2021
Ein Finanzthriller über Währungen, die die meisten von uns höchstens aus den Meldungen der Nachrichtensender kennen? Langweilig und uninteressant, oder? Könnte man annehmen, aber definitiv nicht zutreffend, wenn sich ein Autor wie Tom Hillenbrand der Thematik annimmt.

Der schillernden Start-up-Unternehmer Greg Hollister kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Seine Halbschwester Jackie, die einzige lebende Verwandte, ist seine Erbin. Aber es gibt ein Problem, denn Hollister hat sein Vermögen weder in Gold noch Beton, sondern in Kryptowährungen angelegt. Und da sie weder Ort noch Zugangsdaten kennt, engagiert sie Ed Dante, seines Zeichens Ex-Banker und mittlerweile Privatdetektiv, der ihr durch seine Erfahrung im Finanzwesen Zugang zu dem Erbe verschaffen soll. Womit aber beide nicht gerechnet haben, sind kryptische Videos, die nach Hollisters Tod in Umlauf gebracht werden und die Bitcoin-Schürfer in helle Aufregung versetzen. Lassen sie doch die Vermutung zu, dass es sich bei dem Vermögen um eine riesige Summe handelt, die derjenige erhalten soll, der die Rätsel knackt. Und plötzlich sind nicht nur sie und der Privatdetektiv, sondern auch das FBI und ausländische Geheimdienste dem Schatz auf der Spur.

Blockchains, Fiatgeld, Bitcoins, Shitcoins und wie sie alle heißen, die Bezeichnungen sind anfangs etwas verwirrend. Vor allem dann, wenn man sich mit der Thematik Kryptowährung noch nicht auseinandergesetzt hat. Aber keine Angst, der Autor verpackt all diese Informationen in eine rasante und raffinierte Story, gewürzt mit der ihm eigenen Ironie. Auf der Jagd nach dem Schatz nimmt uns Hillenbrand auf einer Schnitzeljagd zu den wichtigen Finanzplätzen der Welt mit. USA, Deutschland und Schweiz, überall gibt es Verwicklungen, die die Story durch neue Aspekte vorantreiben und uns so häppchenweise mit höchst interessanten Informationen versorgen und in diese Welt der digitalen Zahlungsmittel einführen. Ein sowohl spannender als auch unterhaltsamer Thriller, der Wissen mehrt und klüger macht.
Profile Image for PeterS.
43 reviews
October 25, 2023
Rezension folgt .... Uups, nach zwei Jahren sollte ich endlich mal die Rezension nachliefern :-)

Der Roman hat mir sehr gefallen, die Jagd nach den vermeintlichen Krypto-Milliarden als Road-Movie mit vielen geschichtlichen, wirtschaftlichen, technischen und menschlichen Hintergründen zu Kryptowährungen und im speziellen Stable-Coins ist spannend geschildert und macht einfach Spaß zu lesen.

Egal wie man zu Kryptowährungen steht: für mich schafft Tom Hillenbrand es hier, die Gefahren und den Hype dahinter in einen Thiller verpackt zu vermitteln, neben dem Genuß kann man hier auch noch etwas lernen: was will man mehr :-)

Ich kann den Roman uneingeschränkt empfehlen.

Profile Image for Lese lust.
570 reviews36 followers
May 27, 2021
Als Krimi war mit die Handlung vor allem am Ende zu gewollt, aber ganz insgesamt habe ich mich mit dem Thema und der Aufarbeitung sehr gut unterhalten und auch informiert gefühlt.
Hillenbrand kann einfach gut schreiben und Informationen in anschaulicher Weise in eine Handlung einbauen.
Empfehle ich auf jeden Fall weiter!
Profile Image for Callibso.
968 reviews18 followers
July 10, 2021
Ein spannender flotter Krimi im Umfeld von Kryptowährungen mit Erklärungen zu Bitcoin, Blockchain und Ähnlichem.
Leider insgesamt etwas zu standardisiert aufgebaut, wenn in einer durchgehenden Ebene der Privatdetektiv die Schnitzeljagd routiniert abarbeitet, dabei durch die Welt jettet, seinen kleineren britischen Extravaganzen frönt und einen “love interest” trifft, der ihm und dem Leser die technischen Details erklärt. Manchmal hätte ich es mir origineller gewünscht, so wirkte es für mich zu sehr nach Bestseller-Rezept.
Aber natürlich wird man spannend unterhalten, ergötzt sich an vielen popkulturellen Anspielungen, verschiedenen Schauplätzen und lernt hier und da eher Beunruhigendes über Geld und die Anlage desselben.
Profile Image for Sternenstaubsucherin.
658 reviews2 followers
October 1, 2025
Netter, teils vorhersehbarer, trotzdem spannender Finanzkrimi.
Das Thema Kryptowährung fand ich mehr als interessant und das ein oder andere war mir so gar nicht bewußt. Konnte ich sogar noch was lernen.
Unterhaltsam geschrieben und dank des einfachen Schreibstils auch leicht und schnell zu lesen.
Für mich ein neuentdeckter Autor, mal schauen, ob mich das nächste Buch von ihm auch so begeistern kann. Seine Themen sprechen mich zumindest sehr an.
Profile Image for Kerstin.
76 reviews2 followers
September 23, 2021
Mit »Montecrypto« schickt Tom Hillenbrand einen Privatdetektiv in die Gefilde der Kryptowährung und auf eine ebenso digitale wie reale Schnitzeljagd.
Vorab sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich nur sehr rudimentäre Kenntnisse in Bezug auf sämtliche Varianten der Kryptowährung habe und deshalb einfach darauf baue, dass der Autor hier gut recherchiert hat (wovon ich allerdings ausgehe, und es hört sich auch alles sehr schlüssig an).
Die Geschichte geht damit los, dass Privatdetektiv Ed Dante von Jacqueline Martel, der Halbschwester des verstorbenen Start-up-Unternehmers Gregory Hollister, den Auftrag bekommt, dessen Vermögen aufzuspüren – denn sie geht davon aus, dass der Gute weitaus reicher war als offiziell bekannt ist, und dieses Geld irgendwo als digitale Währung versteckt hat. Zwar hat Dante nicht viel Ahnung von diesem Thema, doch er nimmt den Auftrag an und macht sich daran, weitere Informationen über den exzentrischen jungen Millionär in Erfahrung zu bringen. Dabei ist er bald nicht mehr allein auf der Suche, denn erst lernt er die Bloggerin Mercy Mondego kennen, mit der er widerwillig zusammenarbeitet, nachdem ihm Hollisters Laptop geklaut wurde, und als dann auch noch ein Video auftaucht, in dem Hollister rätselhafte Andeutungen macht, entspannt sich eine regelrechte Suche nach dem als »Montecrypto« betitelten Schatz, bei der Ed Dante als »First Chamberlain« mächtig Konkurrenz bekommt und so manches Mal an seine Grenzen stößt.
Mich hat die Geschichte, bei der ich so ganz nebenbei auch sehr viel über digitale Währungen und alles, was damit zusammenhängt, erfahren und interessante Cocktailrezepte kennengelernt habe, sehr gut unterhalten, allerdings würde ich »Montecrypto« eher als Wirtschaftskrimi denn als Thriller einstufen, was dem Lesespaß jedoch keinen Abbruch tut.
Wer sich so rein gar nicht für die ganzen technischen Themen interessiert, wird mit dem Buch allerdings nicht viel anfangen können, denn man taucht schon ziemlich tief in die Materie ein. Der Schreibstil ist, wie von Tom Hillenbrand gewohnt, super und witzig, und gerade Leser seiner letzten Romane wie »Drohnenland« oder »Hologrammatica« werden auch hier auf ihre Kosten kommen. Dass manche Charaktere arg überzeichnet sind und hin und wieder mit Klischees gespielt wird, hat mich nicht groß gestört, gegen Ende war für mich jedoch ein klein wenig die Luft raus, was dem insgesamt guten Gesamteindruck jedoch kaum schmälert.
Profile Image for Natira.
572 reviews18 followers
July 10, 2021
Ich kann mit Kryptowährung nichts anfangen und Betriebswirtschaft ist kein Steckenpferd von mir. Aber ein Buch von Tom Hillenbrand über dieses Thema? Her damit!
Ich weiß nun mehr über Mining, Coins und Blockchains, kenne die Namen (und zum Teil Inhalte) von Cocktails und mein Blick wurde auch in diesem Roman auf Daten und Auswertung gelenkt (wenngleich nicht so umfangreich wie in anderen Romanen dieses Autors). "Montecrypto" hat mich gut unterhalten. Leider hat er mich nicht so fesseln können wie "Drohnenland", "Hologrammatica" oder "Qube". Mit Dante wurde ich nicht warm und mein nicht gerade brennendes Interesse am Grundthema und den Akteuren auf der "Kryptoseite" hat sicherlich auch seinen Teil dazu beigetragen, dass ich deutlich länger für ihn als für die vorgenannten Hillenbrands gebraucht habe.
Profile Image for Seitenzauberin.
182 reviews6 followers
March 15, 2021
Gleich vorweg, man sollte wirklich viel Lust mitbringen sich sehr umfassend über Kryptowährungen und alles was damit zu tun hat, auseinander zu setzen. Ansonsten kann man recht schnell überfordert oder auch sehr gelangweilt werden, denn es gibt eine breite Menge an Erklärungen dazu. Jedenfalls ist man nach der Lektüre des Buches mit dem meisten was damit zu tun hat wirklich bestens vertraut. Zum Glück habe ich schon ein wenig Vordergrundwissen mitgebracht und konnte mich so leicht durch die einzelnen Erklärungen lesen bzw musste mich nicht sehr oft mit nachschlagen begnügen. Aber das nur mal so zur Info.

Zur Handlung selbst: eine Größe des Bitcoin Imperiums ist verstorben aber hat gleichzeitig eine Botschaft hinterlassen die darauf schließen lässt, das es da noch einen Schatz gibt der gefunden werden will. Natürlich lässt das die Szene nicht kalt, wusste man doch wie geschickt Mister Hollister darin war Geld zu machen. so ist es auch kein Wunder das nun eine regelrechte Hatz auf die Vermachenschaft losbricht. Dabei spielt Dante, ein Privatdetektiv der sich aufs finanzielle spezialisiert hat eine große Rolle, den er enträtselt auf eher unkonventionelle Art und Weise die Krümel an Informationen die ihm zugefallen sind. Der Auftrag nach dem sogenannten Montecrypto – Schatz zu suchen erhält er dabei von Hollisters Schwester, die ihn anheuert. Journalistin Mercy steht ihm dabei zur Seite, was ich als Leserin wirklich gut fand.

Denn Dante alleine hätte mir einfach nicht gereicht. Nichts gegen ihn persönlich aber ich wurde einfach nicht wirklich warm mit ihm. Dazu mochte ich seinen übermäßig deutlichen Hang zum Alkohol genauso wenig wie sein langweilig sexistisches Frauenbild. Irgendwie war er mir zu sehr das wandelnde Klischee. Er konnte mich aber immerhin damit begeistern, das er einen eher ungewöhnlichen Musikgeschmack hat und nicht alles so läuft wie er es gerne hätte. Das hat mich dann doch noch mit ihm versöhnt. Auch seine eher sarkastische Art Humor. Dafür war mir Mercy wieder lieber. Sie brachte Schwung in die Handlung und auch in Dantes Leben. und ich fürchte fast, das mir ohne Mercy das Buch nicht so gut gefallen hätte.
Und irgendwie habe ich die ganze Zeit gedacht ich lese eher einen Krimi als einen Thriller, denn der Nervenkitzel der einen regelrecht ans Buch fesselt und einen atemlos mit fiebern lässt war hier eher ein sanftes dahin plätschern der Handlung. Das hat sich zum Glück am Buchende noch einmal richtig geändert, aber bis dahin war es mitunter regelrecht sehr ruhig.

Fazit:
Ich habe zwar einiges an Kritik mitgebracht aber insgesamt hat mir das Buch schon gut gefallen. Es hat eine solide Handlung und bietet wirklich viel Informationen über die Welt der Kryptowährung, auch die Charaktere waren soweit ok. Man wurde gut unterhalten und konnte mit ein paar Überraschungen rechnen, alles in allem fand ich es schon recht leserlich. Auch wenn ich mich persönlich mit weniger Informationen und dafür mehr Action leichter getan hätte.
Profile Image for Jennys Bücherkiste.
816 reviews27 followers
September 2, 2021
Spannender Thriller aus der Welt der Kryptowährungen! Hillenbrand inszeniert eine fesselnde "real-life" Schnitzeljagd rund um die Welt auf der Suche nach einem digitalen Schatz. Unterwegs erläutert er das Bankensystem, Kryptowährungen, Klick-Farmen und Co. auch für Nicht-Kenner verständlich und liefert dabei genau so viele Informationen, wie notwendig sind, um dem Fortlauf der Handlung folgen zu können. Sein Schnitzeljäger, Protagonist Ed Dante, ist ein charmanter, scharfsinniger Brite mit köstlichem trockenem Humor, der immer wieder gegen die barbarischen Amerikaner stichelt und damit bestens unterhält.
Profile Image for Hannes  Buchwerk.
142 reviews
August 25, 2023
Ich würde es als eine art moderne Version von Dan Brown bezeichnen, zumindest liest es sich ähnlich. Es hat nur eher einen Science fiction Touch.
Dazu ist das Buch auch wirklich gut recherchiert und das „Konstrukt“ ergibt grundsätzlich sinn. Es gibt vielleicht einzelne Details die man infrage stellen könnte aber grundsätzlich ist das Buch sehr immersiv und hat mich voll im Bann gehalten.
Profile Image for Alle Bücher müssen gelesen werden.
429 reviews51 followers
March 25, 2021
Die Reise war schön, aber es wurde zuviel vor dem Leser verhüllt, vieles war fadenscheining. Der Plot ist ok, aber im großen und ganzen auch trivial.

Ein schöner Krimi, eine kleine Einführung in Krypto, ein solides Buch, aber für 5 Sterne reichts halt nicht.
Profile Image for Eff.
69 reviews6 followers
March 6, 2021
„Dante mag Punkrock, mochte ihn schon immer. Er hat nie aufgehört, das Zeug zu hören, nicht einmal als Investmentbanker. Mit Subprime-Hypotheken und Derivaten die Welt zu ruinieren und dabei „Kill the Poor“ von den Dead Kennedys zu hören, ist ein gewisser Widerspruch, aber vermutlich nicht der größte in seinem Leben.“

Da ist er, der neue Roman von Tom Hillenbrand. Hellseherisch platziert mitten in einen Bitcoin-Hype. Denn wie der Titel Montecrypto unschwer erkennen lässt, geht es um die Welt der Kryptowährungen.

Hillenbrand verbindet seine Stärken wie immer großartig: Ein schnodderig erzählter Thriller, der vor allem als Vehikel dient, in dem ein Lehrbuch über die Krypto-Community und die digital erzeugten Währungen steckt.

Dabei wählt Hillenbrand dieses Mal ein klassisches Ermittlerduo wie aus dem Lehrbuch. Offiziell ermittelt Edward Dante, britischer Investmentbanker, der nach der Finanzkrise vor seiner sehr sehr wütenden und sehr sehr sehr viel ärmeren Familie in die USA geflohen ist. Er soll für ein Celebrity-Sternchen den Schatz seines Bruders Greg Hollister aufspüren, der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Das Problem: Es geht nicht um normales Papiergeld oder irgendwelche klassischen Schwarzgeldkonten auf den Cayman‘s, nein, die Milliarden sind irgendwo in Krypto versteckt.

Ed Dante hat null Plan von den digitalen Währungen, er ist ein No-Coiner, wie Mercy Mondego schnell erkennt. Die Hackerin und Bloggerin rennt ziemlich früh innerhalb der Geschichte in Ed rein und beide tun sich zusammen, um den Fall zu lösen.

Was gut ist, denn von da an ist eine kluge Sherlock Holmes unterwegs, die ihrem persönlichen Dr. Watson - also Ed, also letztlich uns Leser:innen - das mit der Coin-Welt, den Denktraditionen dahinter, den führenden Köpfen, den bestehenden Problemen und den künftigen Möglichkeiten zu erklären. Und Ed streuselt seine Erkenntnisse dazu, ob und was eigentlich diese scheinbar so exotische Coin-Erzeugungs-Welt von der Finanzmarkt/Börsenwelt unterscheidet (Spoiler: weniger als man denkt, wenn man mal drüver nachdenkt).

Und so führen Mercy Mondego und Autor Tom Hillenbrand die Leser:innen gut durch das Buch. Hillenbrand baut seinen typischen Plauderton ein, der manchmal für meinen Geschmack eine Spur zu flapsig gerät. Dazu darf auch die Portion dick aufgetragener Hollywood-Superhelden-Showdown-Attitüde nicht fehlen. An die ist gewöhnt, wer auch die hillenbrandschen Xavier-Kieffer-Romane gelesen hat. Ich finde, das hätten die klugen Geschichten nicht nötig, aber es schmälert jetzt auch nur geringfügig die große Freude, die auch dieser Gedankenritt und Road Trip durch die Krypto-Währungs-Welt ist.

Es macht mir persönlich nicht ganz so viel Spaß wie die in der Zukunft angesiedelten Tech-Thriller Drohnenland, Hologrammatica und Cube, aber es bleibt:

Große Freude. Große Empfehlung.
Profile Image for Kaya Kobold.
295 reviews4 followers
May 5, 2021
Rezi folgt, wenn SFFS Gelegenheit zum Lesen hatte.
Profile Image for Buchbesprechung.
209 reviews23 followers
April 25, 2021
REZENSION – Es ist schon erstaunlich, wie scheinbar mühelos und erfolgreich Tom Hillenbrand (49) in seinen Romanen die Genres wechselt. Kannte man ihn anfangs vor allem als Autor humorvoller Kulinarik-Krimis, dann mit „Drohnenland“ (2014) als Autor eines Thrillers, stieg er mit „Hologrammatica“ (2018) und „Qube“ (2020) ins SciFi-Genre um künstliche Intelligenz ein. Jetzt wechselte der Bestseller-Autor mit seinem Wirtschaftskrimi „Montecrypto“ erneut das Genre. Darin befasst er sich nicht nur mit digitaler Krypto-Währung, sondern allgemein mit globaler Finanz- und Geldpolitik.
Nach dem Unfalltod des amerikanischen Start-Up-Unternehmers Greg Hollister mit seinem Privatjet über hoher See, wird Ed Dante von Hollisters Schwester beauftragt, nach dessen heimlich in Bitcoins angelegten Milliardenvermögen zu suchen, das internationale Medien bald in Anlehnung an Alexandre Dumas' Abenteuerroman „Der Graf von Monte Christo“ als „Montecrypto“ bezeichnen. Dante, einst mitverantwortlich für die Pleite der Investmentbank Gerard Brothers – vergleichbar der Pleite der US-Investmentbank Lehmann Brothers im Jahr 2008 –, ist inzwischen ein auf Finanzwirtschaft spezialisierter Privatdetektiv. Als Ermittler ist er allerdings „anders als Sam Spade“, der legendäre Protagonist in Dashiell Hammetts Krimi „Der Malteser Falke“. Dante ist kein knallharter, eher ungelenker Ermittler: „Sam Spade kann so etwas vermutlich, ohne sich das Sprunggelenk zu verstauchen, Dante nicht.“
Statt selbst als Ermittler die Richtung vorzugeben, wird Dante vom FBI und bald von der weltweiten Massenhysterie unzähliger Schatzsucher sowie ausländischer Geheimdienste getrieben. Unterstützt wird er auf der Jagd durch die USA, die Schweiz und Mexiko von der Journalistin und Bloggerin Mercy Mondego. Bald erkennt Dante, dass es in diesem Fall um weit mehr geht als um einen Krypto-Schatz – nämlich um die Zerstörung unseres Geld- und Währungssystems: Der verstorbene Greg Hollister scheint ähnlich wie Dumas' Graf von Monte Christo dazu seinen Milliardenschatz postum zu nutzen.
Hillenbrands Wirtschaftskrimi „Montecrypto“ hat trotz aller Faszination wie viele Romane dieses Genres eine Schwäche: Fast bis zur Mitte des Thrillers erklärt uns der Autor in verwirrenden Einzelheiten die globale Geldwirtschaft, die Besonderheiten der modernen digitalen Krypto-Währung und deren Unterschied, aber auch Gemeinsamkeit mit herkömmlichen Geld: „Geld ist kondensierte Hoffnung, ist Glaube, …. Glaube daran, dass die eigene Gier gerechtfertigt ist.“ Denn an Goldreserven als Gegenwert und Sicherheit, wie manche noch glauben, sind weder der Dollar noch die Bitcoins gekoppelt.
Erst in der zweiten Hälfte gewinnt der Finanzthriller an Fahrt und Spannung, wenn wir mit Dante und Mercy endlich auf Jagd nach dem Täter sind. Betrachtet man allerdings den rein literarischen Teil des Romans, lassen also den ausgezeichnet recherchierten Sachverhalt um Geldwirtschaft und digitale Krypto-Währungen unberücksichtigt, enttäuscht besonders der Schluss, erinnert er doch zu sehr an die Schlussszene alter Bond-Filme, wenn Agent 007 nach der Explosion des Ganoven-Hauptquartiers mitten auf hoher See im Schlauchboot sein Bond-Girl im Arm hält.
Auch die Lösung der bereits begonnenen globalen Finanzkrise ist dann doch zu simpel und wird als letztes Kapitel scheinbar lustlos angefügt. Dies steht allzu sehr in krassem Gegensatz zu den sonst ausgezeichnet recherchierten Zusammenhängen und Wirken des internationalen Finanz- und Geldwesens. „Montecrypto“ ist deshalb zwar ein vom Thema her faszinierender, für Laien sehr informativer, vor allem im zweiten Teil auch spannender, zum Ende hin aber enttäuschender, letztlich doch nur befriedigender Roman.
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June 4, 2021
Wundervolles Buch mit einem saublöden Showdown

Buchmeinung zu Tom Hillenbrand – Montecrypto

„Montecrypto“ ist ein Kriminalroman von Tom Hillenbrand, der 2021 bei KiWi-Paperback erschienen ist.

Zum Autor:
Tom Hillenbrand studierte Europapolitik und war Ressortleiter bei Spiegel Online. Seine Krimis um den Luxemburger Koch Xavier Kieffer ("Teufelsfrucht", "Rotes Gold", "Letzte Ernte", "Tödliche Oliven", "Gefährliche Empfehlungen", "Bittere Schokolade") sind Bestseller.
Für seine Scifi-Thriller "Drohnenland" und "Hologrammatica" wurde Hillenbrand mit dem Friedrich-Glauser-Preis, dem Kurd-Laßwitz-Preis, dem Bremer Krimipreis sowie dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet. Er lebt in München.

Klappentext:
Sein Geld hat der spleenige Start-up-Unternehmer Gregory Hollister größtenteils in der Kryptowährung Bitcoin angelegt. Als er bei einem Unfall ums Leben kommt, beginnt die Suche nach seinem Privatvermögen. Das hat der paranoide Kalifornier gut versteckt. Wo befindet sich der digitale Schatz, den die Medien bereits Montecrypto nennen? Hollisters Schwester beauftragt den Privatdetektiv Ed Dante, das verschwundene Geld aufzuspüren. Dante recherchiert und stellt bald fest, dass etliche Personen hinter Montecrypto her sind. Das ist angesichts der kolportierten Summe von mehreren Milliarden Dollar nicht weiter verwunderlich – aber die anderen Interessenten sind keine gewöhnlichen Schatzsucher. Warum interessieren sich ausländische Geheimdienste, das FBI und die Mafia für den Schatz? Dante erkennt, dass Hollisters Vermächtnis aus mehr besteht als aus einem Haufen digitaler Münzen. Möglicherweise ist Montecrypto der Schlüssel zu einem immensen Finanzskandal, der die gesamte Weltwirtschaft in den Abgrund reißen könnte. Wird es Dante gelingen, das Geheimnis von Montecrypto zu lüften, bevor der digitale Schatz in die falschen Hände gerät? Eine weltweite Suche beginnt, die von Los Angeles über New York und Frankfurt bis nach Zug führt, ins sogenannte »Crypto Valley« der Schweiz.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich zu Anfang vor allem mit seinem Wortwitz und seinen verdeckten Anspielungen auf Personen und Bücher begeistert. Die beiden Hauptfiguren sind mit vielen Grautönen gezeichnet und bieten Raum für Überraschungen. Ed Dante ist ein fähiger Wirtschaftsdetektiv, der aber zu viel trinkt. So konnte man neben Informationen über Kryptowährungen auch etliche Cocktailrezepte kennenlernen. Ed kennt sich als ehemaliger Banker im klassischen Finanzwesen ab. Er wird von der Journalistin Mercy Mondergo unterstützt, die Computerwissen sowie Kenntnisse und Kontakte zur Kryptocommunity beisteuert. Sehr interessant fand ich die Informationen zum gesellschaftlichen Hintergrund der Kryptogemeinde. Die Geschichte wird aus der Sicht Ed Dantes erzählt und man kann seinen Gedankengängen gut folgen. Scheint es sich zu Beginn um eine Schnitzeljagd mit besonders hohem Preisgeld zu handeln, so beschleicht Dante und damit auch dem Leser bald das Gefühl, dass da mehr dahintersteckt. So wird die Spannung hoch gehalten. Man leidet mit den sympathischen Ermittlern mit und nähert sich über etliche Umwege der Lösung.
Leider wird der Gesamteindruck durch einen Showdown in bester James Bond Manier eingetrübt, der so gar nicht zum Stil der Handlung passen will.

Fazit:
Eine in weiten Teilen überragende Erzählung zu einem interessanten Thema, die leider durch den Showdown deutlich entwertet wird. So vergebe ich nur vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten), spreche aber eine klare Leseempfehlung aus.
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March 15, 2021
"Montecrypto" ist ein nicht besonders subtiler Verweis auf Alexandre Dumas' "Der Graf von Monte Christo". Erfreulicherweise bekommen wir aber keinen langweiligen Abklatsch von Dumas' Klassiker und die Verweise auf den Roman halten sich in Hillebrands Krimi in Grenzen. "Montecrypto" erinnert eher an diverse Hard-Boiled-Krimis (vor allem von Dashiell Hammet und Raymond Chandler). Auch hier sind die Verweise nicht gerade subtil: Der Protagonist Ed Dante ist nicht nur offenkundig ein Fan von Sam Spade, sondern legt auch den schwarzen Humor und die Trinklust seines literarischen Vorbilds an den Tag.

Mich hat "Montecrypto" über weite Strecken bestens unterhalten. Als moderne Version eines Hard-Boiled-Krimis funktioniert Hillebrands neuester Streich bestens, die vielen popkulturellen Verweise haben mir echt Spaß gemacht. Hillebrands Schreibstil ist nicht zwingend mein favorisierter Stil, passt aber bestens zum Roman. Der schwarzes Humor, die Sprüche und vor allem die Thematik haben mich gut bei der Stange gehalten.

Ich bewundere Autoren, die es schaffen, komplexe Sachverhalte - in diesem Fall Finanzwesen, Kryptowährungen und so weiter - so in ihre Werke einzuarbeiten, dass es erstens Sinn ergibt, dass sie erläutert werden und zweitens einfach genug erklärt wird, dass jede*r sie verstehen kann. Hillebrand gelingt das sehr gut. Ein paar Vorkenntnisse können natürlich nicht schaden, aber selbst wenn man die nicht hat, kann man meines Erachtens den Krimi problemlos lesen und den Inhalten folgen.

Wie dem auch sei: Wie Sam Spade in "Die Spur des Falken" muss Ed Dante einen Schatz suchen - diesmal handelt es sich jedoch nicht um Gold, sondern um Bitcoins. Und wie Sam Spade hat Ed Dante es recht schnell mit allerlei Verfolger*innen zu tun. Bei "Montecrypto" ist alles ein bisschen größer als bei "Die Spur des Falken". Die Zeiten haben sich geändert. Internet und Globalisierung spielen naturgemäß eine wichtige Rolle.

Schön ist, dass Hillebrand auch die Nebenfiguren ausführlich genug zeichnet, dass sie nicht nur billige Staffagen bilden, sondern ein gewisses Eigenleben entwickeln. So ergibt es dann auch Sinn, wenn einige von ihnen im Verlauf des Buches wieder auftauchen.

Mir hat das Buch sehr gefallen, auch wenn mir das Finale dann doch etwas zu überzogen war. Es fängt damit an, dass währenddessen ganz klassisch zu viel geredet wird, Pläne werden bis zum Erbrechen erläutert, statt dass man sich einfach gegenseitig niederzuschießen versucht. Auch war das Finale mir - gerade im Verhältnis zum Rest des Buches - zu bombastisch. Erinnerungen an James Bond werden wach - womöglich ist das Finale also sogar von Tom Hillebrand bewusst überzogen. Das würde dann auch erklären, weshalb Dante plötzlich pathetische Anwandlungen offenbart.

Wie dem auch sei: Sieht man einmal vom bombastisch-pathetischen Finale ab, endet das Buch dann doch einigermaßen versöhnlich. Das Publikum kann aufatmen, das Ende ist keine totale Katastrophe.

Alles in allem wurde ich gut unterhalten. Nur, warum das Buch vom Verlag als Thriller und nicht als Krimi eingestuft wurde, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die Vermutung liegt nahe, dass Thriller einfach mehr ziehen als Krimis. Wobei dann bei denen, die Thriller Krimis vorziehen, die Enttäuschung vorprogrammiert sein dürfte.
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March 5, 2021
Nur der Glaube, das Geld besitze einen Wert, verlieh ihm diesen nun. Fiat lucre. Ed facta est lucre.“ (Zitat Pos. 4920)

Inhalt
Der vermögende Millionär Gregory Hollister, Erfinder der Bezahlapp „Juno“, gilt als Pionier im Bereich Digitalwährungen. Als er überraschend bei einem Flugzeugabsturz stirbt, beauftragt seine Halbschwester und Erbin einen auf Finanzsachen spezialisierten Privatdetektiv, Edward Dante, mit der Suche nach einem zusätzlichen Milliardenvermögen in Kryptowährung, das Greg irgendwo versteckt hat. Als bald darauf online Hinweise auf dieses als Montecrypto bezeichnete Vermögen auftauchen, heften sich nicht nur das FBI, Finanzaufsicht, diverse internationale Geheimdienste und weitere Gruppen mit sehr unterschiedlichen Interessen an Dantes Fersen, sondern es beginnt eine gehypte Massensuche, von Greg Hollister selbst posthum mittels Videobotschaften inszeniert. Doch Ed erkennt bald, dass es um wesentlich mehr geht, als um ein verschwundenes Kryptovermögen und eine Schweizer Stiftung. Was als abenteuerliche Schatzsuche begann, droht das gesamte Gefüge der weltweiten Finanzmärkte zu kippen, wenn es Ed nicht gelingt, dies rechtzeitig zu verhindern.

Thema und Genre
In diesem aktuellen Wirtschaftsthriller geht es um Kryptowährungen, moderne Technologien, internationale Finanzmärkte, Politik und Macht.

Charaktere
Ed Dante, ein Engländer in Amerika, ist alles andere als der Typ Superagent, aber durch seine langjährige Compliance-Tätigkeit ist er sehr präzise und hartnäckig in den Recherchen. Mercy Mondego, die erfolgreiche Journalistin mit Informatikstudium und Bloggerin über alles, was moderne Kryptowährungen betrifft, ist ihm oft einen Schritt voraus, andererseits unterstützt sie ihn, denn sie will die Story. Doch kann er ihr trauen? Beide Figuren sind realistisch, stimmig und sehr sympathisch.

Handlung und Schreibstil
Die rasante Handlung führt Ed Dante von Los Angeles und New York bis in den Schweizer Stiftungsstandort Zug, zurück nach Amerika und Mexiko. Der präzise entwickelte Plot ist realistisch, nachvollziehbar und sehr spannend. Die Dialoge zwischen dem „no-coiner“ Ed und Mercy mit ihrem Fachwissen im Bereich IT und Digitalwährungen ergänzen jene fachlichen Details, die man als Leser*in vielleicht noch nicht kannte und machen die Handlung noch interessanter und aktueller. Weitere Informationen und Zusammenhänge zeigen sich erst langsam im Lauf der Recherchen und ergeben eine komplexe Geschichte, in der überraschende Wendungen nicht fehlen.

Fazit
Ein intelligenter, sehr spannender Wirtschaftsthriller, dazu eine moderne Sprache, verbunden mit einer aktuellen, zeitgemäßen Variante des klassischen amerikanischen Detektivromans. Diese sehr gelungene Mischung garantiert ein interessantes, packendes Lesevergnügen.
Profile Image for Uwe Pfaffmann.
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July 25, 2021
Ich habe Montecrypto von Tom Hillenbrand als Hörbuch gehört, der Thriller ist verdammt nahe an der Realität. Den Autor kannte ich bisher nicht, obwohl schon etliche Krimis und Romane von ihm erschienen sind.

Doch ganz von vorne. Ich selbst bin schon ein, zwei Jahre in Crypto investiert und deshalb hat mich das Buch interessiert. Bitcoin und Crypto ist in aller Munde, dieses Hörbuch kann ich jedem empfehlen egal, ob man nun Bitcoin kennt oder nicht. Wie diese Crypto funktioniert wird sehr gut und verständlich beschrieben, absolut anfängerfreundlich wird alles in Romanform verpackt erklärt.

Um was geht es.
Start-up-Unternehmer Gregory Hollister ist bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen. Seiner Stiefschwester hat er anvertraut, dass er mehrere Milliarden versteckt hat. Finanzexperte Ed Dante wird damit beauftragt den Schatz 'Montecrypto' zu Suchen. Fast zeitgleich taucht ein Video von Hollister in den sozialen Medien auf, in dem er sozusagen post mortem Hinweise über den Milliarden Schatz gibt.
Das führt zu einem RUN nach Montecrypto, sprichwörtlich alle suchen danach, Geheimdienst, die Mafia, Cryptoanhänger und auch die Mitbegründer seines Unternehmens.
Ed Dante schafft es immer eine Nasenlänge voraus zu sein, doch als er dabei einem Finanzskandal entdeckt wird es auch für ihn sehr gefährlich.

Montecrypto alles was ein guter Thriller braucht. Einen charmanten Ermittler, eine noch charmantere Verbündete. Wechselende Locations und dann noch die hilfreichen Erklärungen aus der Cryptowelt.

Besonders gut gefallen hat mir Ed Dantes Vorliebe für gute Cocktails und englischen Tee, das hat das Hörbuch merklich aufgelockert.

Hörbuchsprecher Oliver Siebeck hat mir sehr gut gefallen, seine Stimme passt sehr gut zum Protagonisten.

Dem Hörbuch gebe ich 5 Sterne und kann es jedem empfehlen der Thriller mag oder mehr über Bitcoin und Co wissen möchten.

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488 reviews3 followers
March 10, 2021
Edward Dante ist Brite, Ex-Banker und Wahlamerikaner mit Faible für Architektur. Und ein Krypto-Noob*. Also eine Figur, die nur Tom Hillenbrand so erfinden kann. Herrlich cool mit seinem Hut den er immer trägt und seiner Leidenschaft was gute Cocktails und ganz bestimmte Musik angeht.

So ganz neben einer abenteuerlichen Geschichte rund um Kryptowährungen, digitale Schnitzeljagden und die Weltwirtschaft bekommt man als Leser Lust auf einen dieser köstlichen Drinks.

Da das nicht so einfach zu bewerkstelligen ist, hier ein anderer Tipp wie das Lesevergnügen von “Montecrypto” auch noch auditiv verstärkt werden kann: immer youtube, Spotify oder eine andere Plattform griffbereit haben. Dann lässt sich bei jeder neuen Erwähnung eines Songs auch gleich der Buch-Soundtrack erleben.

Aber auch ohne akustischen oder flüssigen Zusatz ist dieser mehr als 440 Seiten starke Thriller ein Genuss. Zugegeben, am Ende gibts ein bisschen viel komprimierte Action aber die aufgebauten Rätsel und Probleme werden gut und verständlich aufgelöst. Für Krypto-Kenner nicht zu langweilig oder vorhersehbar und auch für alle Noobs gut verständlich. Man muss sich natürlich ein wenig darauf einlassen aber das sollte machbar sein.

Ed Dante ist also ein in Kalifornien lebender Brite, der sich auf “Finanz-Forensik” spezialisiert hat (notgedrungen) und durch einen prominenten Todesfall seinen nächsten Auftrag bekommt. Besagter Toter, Greg Hollister, soll massig Geld in Form von Bitcoins gebunkert haben, an das seine Halb-Schwester ran möchte.

Er taucht bei seinen Ermittlungen tiefer in Hollisters Bekanntenkreis und die Krypto-Szene ein und spürt Vor- und Nachteile einer “Parallelwährung” am eigenen Leib. Die Story ist wie von Hillenbrand gewohnt fesselnd erzählt und wartet mit einem Bonus auf.

Sie macht nachdenklich, ohne mahnend zu wirken. Wie steht es denn wirklich um “unser” Finanzsystem? Sind die Mechanismen die es da zur Sicherung gibt, noch zeitgemäß und effizient genug? Wer weiß, vielleicht ist “Operation Stopfsocke” schon ein reales und kein rein fiktives Problem...


*Noob = Newbie, Neuling, Anfänger
Profile Image for Lars.
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January 5, 2022
Mein Urteil vorweg: Gut lesbarer Roman von Tom Hillenbrand, den ich trotz Handlung in der Gegenwart näher bei seinen Science-Fiction-Büchern als seinen kulinarischen Krimis sehe. Das "Thriller" vom Buchtitel trifft es aber nicht wirklich, ich sehe das Werk eher als Wirtschaftskrimi, das als zentrales Thema Krypto-Währungen und deren Auswirkungen auf die Volkswirtschaften hat. Wer selbst schon Bitcoins & Co. besitzt, dem dürfte das Buch rein vom sachlichen Inhalt wenig Neues sagen. Wer hier so mittel informiert ist, kann sich im Romanformat fortbilden lassen. Vom Plot und Aufbau her ähnelt das Ganze einer Schnitzeljagd fast um den ganzen Globus, so dass eigentlich an keiner Stelle Langeweile aufkommt.

Viele Leser reiben sich ja an der Auflösung des Romans. Ich fand sie aber sowohl inhaltlich als auch stilistisch recht stimmig, auch wenn das Ende im Gegensatz zum eher gemächlichen Auftakt (mit viel Cocktail-Geplänkel in Las Vegas und so mancher nur mühsam nachvollziehbaren finanziellen Verstrickung) dann doch irgendwie überhastet wirkt und überladen mit Action. Ein Jens-Bühler-Schluss, der viele seiner Romane gern auf den letzten zehn Seiten auflöst, haben wir hier aber auch nicht. Über den Ton des Autos beziehungsweise seines Protagonisten kann man streiten, alles ist etwas gewollt flapsig formuliert und auch die zahlreichen popkulturellen Anspielungen waren auch für meinen Geschmack etwas an der Obergrenze.

Trotzdem: Wer mit Hillenbrand bisher etwas anfangen konnte, der dürfte auch diesen Roman gut finden. Ich bin etwas betrübt, dass ich seine SciFi-Werke mittlerweile durch habe, da er meiner Ansicht nach eine Stufe über den üblichen deutschen Self-Publishing-SciFi-Autoren steht. Aber dann kann ich ja endlich einen Blick auf seine kulinarischen Krimis werfen.
Profile Image for Frank Lang.
1,359 reviews15 followers
March 16, 2021
Eine Schatzsuche mal anders. Der Gegenstand der Begierde ist nämlich ein digitaler. Ein kürzlich verstorbener Unternehmer hat sein Geld digital als Kryptowährung angelegt und nun begibt sich die Internetgemeinde auf die Suche nach diesem Schatz.

Dieser Finanz- und Zukunftsthriller ist aber nicht nur eine Schnitzeljagd, sondern beschreibt auch die Intrigen und Machenschaften hinter der Kulisse. Wer bandelt mit wem aus welchen Beweggründen an. Für sein Szenario greift Hillenbrand tief in die Materie und beschreibt teils sehr detailliert, wie die Geldströme in dieser globalisierten Welt laufen. Dies ist teils sehr technisch, was eventuell den ein oder anderen Leser überfordern dürfte.

Es ist auf jeden Fall ein sehr interessantes Gedankenspiel, auf das sich der Autor hier einlässt, das enorm viel Spaß gemacht hat, selbst wenn ich auch nicht jeden beschriebenen Vorgang nachvollziehen konnte, ist mir die Finanzwelt auch ein Rätsel. Das macht aber nichts, denn der Grundgedanke bleibt verständlich.

Was einem solchen Buch natürlich nicht fehlen darf ist die Spannung. Und davon gibt es reichlich. Teils rasant erzählt mit vielen Wendungen, auch wenn ich recht früh erkennen konnte, worauf das Ganze hinauslaufen wird und auch wenn es im Mittelteil eine leichte Flaute gab, konnte mich der Thriller bei Laune halten.

Fazit

Dieser Thriller ist eine sehr unterhaltsame und spannende Schnitzeljagd, der hin und wieder recht detailliert die moderne Finanzwelt beleuchtet, aber dennoch ausreichend spannend für jemanden ist, der nicht aus der Materie kommt.
406 reviews1 follower
May 25, 2021
+ + Finanzthriller, der für die Chancen und auch die Risiken von digitalen Währungen sensibilisiert - - spannend und unterhaltsam + +

Welche Art von Geld setzt sich durch ?

Ich habe mich schon oberflächlich mit Bitcoin und Kryptowährungen beschäftigt und daher hat mich ein Thriller zu diesem Thema sofort angesprochen.

Die Hauptfigur ist der Ex-Banker Ed Dante. Nach der Pleite seines Arbeitgebers, für die er mitverantwortlich ist, hat er sich als Privatermittler in Finanzangelegenheiten selbstständig gemacht. Sein neuer Auftrag führt ihn in die Welt der Krypto-Nerds und libertären Freidenker. Nach dem Tod eines Krypto-Pioniers gibt`s den Verdacht, dass derjenige ein riesiges Bitcoin-/Krypto-Vermögen hinterlassen hat. Ed Dante soll es finden. Angeheizt wird diese Suche durch Videos, die nach dem Tod dieses Herrn veröffentlicht werden. Unterstützung bekommt Ed Dante von der Bloggerin Mercy, die ihn nach und nach in die Welt von Blockchain und diversen Coins einführt.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, weil viele Fragen zur Finanzpolitik, libertären Ansätzen und kritische Gedanken zu den digitalen Spuren des Alltags verarbeitet wurden.

Ed Dante ist ein Typ, der es einem nicht leicht macht ihn zu mögen. Er mag sich selber auch nicht wirklich und greift deshalb öfters in seine Cocktailbar. Aber im Rahmen der Handlung war das durchaus passend.

Wer sich noch nie mit Kypto und Co beschäftigt hat, könnte an einigen Stellen Probleme mit dem Verständnis bekommen, weil der Autor nicht alles bis ins letzte Detail erklärt.
1,044 reviews9 followers
May 13, 2021
Der Titel ist eine Anlehnung an den Grafen von Monte Christo, der auf einer einsamen Insel einen großen Schatz fand und seine Feinde nach und nach vernichtete. In diesem Buch ist der Schatz sehr modern. Ein Vermögen in Kryptowährung ist verschwunden nach dem der Besitzer verstorben ist. Ed Dante ein Privatermittler wird mit der Suche beauftragt. Mit Hilfe der Computerexpertin kommt er der Sache näher. Aber es geht um mehr als nur Geld.
Sehr weitschweifig erzählt der Autor über Kryptowährungen, Computerfreaks, Autos und Cocktails. Während andere Detektive einen Whiskey trinken, trinkt Ed Dante einen Cocktail, wir Leser erfahren den Namen und seine Zusammensetzung, Er trinkt nicht nur einen sondern zwei oder drei damit sind dann wieder drei Seiten gefüllt. Würde Dante weniger trinken, wäre das Buch ein Drittel dünner.
Die vielen Begriffe zu Kryptowährungen und bestimmte Computer Programme und ähnliches waren für mich sehr verwirrend. Wenn man in dem Thema nicht zu hause ist, war es stellenweise unverständlich. Die Begriffe nach zu verfolgen war umständlich und störte den Lesefluss. Der Autor hat zwar einige Erklärungen einfließen lassen, für mich reichte es nicht.
Gefallen hat mir der Humor, kleine Spitzfindigkeiten oder ironische Bemerkungen zu aktuellen Geschehen waren ein Highlight, mehr davon und das Buch hätte mir trotz seiner Längen gut gefallen. Aber so gibt es nur ein geht so.
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