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Als ich einmal in den Canal Grande fiel: Vom Leben in Venedig. Das ungeschönte Porträt der schönsten Stadt der Welt

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In „Als ich einmal in den Canal Grande fiel“ wirft Petra Reski einen wehmütigen Blick hinter die Kulissen Venedigs und erzählt, wie es ist, in einer Stadt zu leben, der es zum Verhängnis wird, dass sie von aller Welt geliebt wird.

Von Touristen überrannt, vom Hochwasser bedroht – und dennoch die schönste Stadt der Welt: Petra Reski, die seit den Neunzigern in der Lagunenstadt lebt und sie kennt wie keine Zweite, erzählt so atmosphärisch wie schonungslos vom Leben in Venedig. Einst hat sie ihr Herz an einen Venezianer verloren – längst hat sie sich in dessen Heimatstadt verliebt. Doch Kreuzfahrttourismus, Immobilienspekulation und gewissenlose Bürgermeister setzen der Stadt zu. Petra Reski kennt sie noch, die alten Venezianer und die Geheimnisse dieser Stadt, sie zeichnet ein wehmütiges Bild von Venedig, dessen Untergang es unbedingt zu verhindern gilt.

„Als ich einmal in den Canal Grande fiel“ ist eine mitreißende und die Augen öffnende Lektüre für alle Venedig-Liebhaber.
[source: author's website]

272 pages, Hardcover

First published January 1, 2021

2 people are currently reading
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About the author

Petra Reski

27 books4 followers
Petra Reski is a German journalist and author renowned for her anti-Mafia publications.

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1 star
2 (5%)
Displaying 1 - 8 of 8 reviews
Profile Image for Ilja Leonard  Pfeijffer.
Author 69 books2,558 followers
Read
June 14, 2021
Venedig zu lieben ist wie eine sterbende Frau zu lieben. Das Buch erzählt von dieser leidenschaftlichen und hoffnungslosen Liebe und ist eine prangende Anklage der Lokalpolitik, die Venedig vernichtet. Venedig für Fortgeschrittene.
Profile Image for Havers.
897 reviews21 followers
March 11, 2021
Das Buch ist keine bloße Liebeserklärung an Venedig, sondern vor allem eine zornige Anklageschrift, die beim Namen nennt, was für die Zerstörung von Reskis Wahlheimat, der „Serenissima“, verantwortlich ist. Und was sie beschreibt, kann ich bestätigen. Unser einziger Besuch in der Lagunenstadt liegt zwanzig Jahre zurück, aber bereits damals zeichnete es sich ab, dass der verantwortungslose Umgang der Lokalpolitik mit den Schätzen Venedigs dieses Kleinod in ein Freiluft-Disneyland verwandeln würde.

Unfähige und korrupte Politiker, die mit dem Großkapital klüngeln und die staatlichen Immobilien an den Meistbietenden verhökern, natürlich ohne Nutzungsauflagen. Das Megaprojekt Mose, das nicht nur nachhaltig das Ökosystem der Lagune zerstört hat sondern durch seine nicht durchdachte Konstruktion dafür sorgen wird, dass die Überschwemmungen zukünftig wesentlich heftiger ausfallen und die Pegelstände höher als in der Vergangenheit sein werden. Die Verbreiterung der Fahrrinne für die mehr als 500 Kreuzfahrtschiffe, deren Passagiere alljährlich die Stadt überschwemmen und dafür sorgen, dass die Läden des täglichen Bedarfs nach und nach verschwinden, weil es gewinnbringender ist, Touristenkitsch aus Fernost zu verkaufen. Tourismus ist das goldene Kalb, ein Fluch für die Einheimischen, die keine bezahlbaren Wohnungen finden, weil die Besitzer lieber lukrative AirBnB Quartiere daraus machen. Die veränderte Infrastruktur sorgt für einen Exodus Richtung Festland. Weitgehend unberücksichtigt lässt Reski allerdings diejenigen, die sich keine „Adelsetage“ im Palazzo bzw. dessen originalgetreue Renovierung leisten können. Wenn mir alljährlich die Wohnung überschwemmt würde, würde ich auch die Koffer packen und dorthin umziehen, wo die Füße trocken bleiben.

Doch es könnte auch ganz anders kommen. „Venedig eilt der Entwicklung voraus“, sagt der Venezianer, ist eine Stadt der Moderne, in der Nachhaltigkeit schon immer groß geschrieben wurde (S. 204). Bleibt zu hoffen, dass dies auch die Verantwortlichen endlich erkennen und danach handeln.
Profile Image for Sarah.
21 reviews
March 11, 2022
Nichts für Personen die keinen Bezug zu Venedig haben. Es werden hier aus persönlicher Sicht die einzelnen Stadtteile bzw Bereiche von Venedig und Umgebung dargestellt.
Profile Image for Anika.
11 reviews
January 2, 2023
Ein Buch für alle, die sich für das Venedig hinter der Fassade interessieren - und das sollte zumindest für alle, die mal dort waren oder sogar noch hinwollen, Pflicht sein. Petra Reski vermittelt einen guten Eindruck davon, wie es sich in einer Stadt lebt, die jährlich von Millionen von Touristen förmlich niedergetrampelt wird. Sie fasst die politischen Verstrickungen zusammen, die zum Ausverkauf Venedigs geführt haben, entlarvt Bürgermeister und Politiker, die im Namen des größtmöglichen Gewinns aktiv an der Vertreibung der Einheimischen arbeiten, und beschreibt den Aktivismus einiger weniger verbliebener Venezianer, die gegen die Privatisierung und Disneyfizierung ihrer Stadt kämpfen - ein Kampf gegen Windmühlen mit spürbarer Verzweiflung. Warum es trotz aller Hoffnungslosigkeit lohnt, sich für den Erhalt Venedigs einzusetzen, ist Reskis ungebrochene Faszination für das Venedig, das sie dank "ihres Venezianers" kennen und lieben gelernt hat. In einer optimistischeren Lesart kann Venedigs Entwicklung ein Hinweis darauf sein, in welche (besorgniserregende) Richtung sich unsere Städte entwickeln werden. Gleichzeitig ist es dank seiner einzigartigen Architektur dafür prädestiniert, zu einer nachhaltigen Lebensweise "zurückzukehren" und der Welt vorzumachen, wie autofreie Mobilität funktionieren kann, denn jahrhundertelang haben die Venezianer alles zu Fuß und per Ruderboot erledigt und für den Erhalt der Lagune gekämpft. Es bleibt zu hoffen, dass die zerstörerische Entwicklung, die seit dreißig Jahren im Gange ist, sich umkehren wird, bevor Venedig gänzlich unrettbar ist. Besonders spannend fand ich die Hintergründe zum Thema Hochwasser, die Verfehlungen beim Bau des Flutsperrwerks und wie der motorisierte Bootsverkehr, allen voran die Kreuzfahrtschiffe, entscheidend zum Niedergang Venedigs und des dortigen Ökosystems beitragen. Reskis Schreibstil hat Humor und Biss. Stellenweise driftet das Buch für meinen Geschmack zu sehr in Richtung persönliches Geplänkel ab und hätte etwas verschlankt werden können. Was mir zu guter letzt fehlt, ist die Frage: Wie verhalte ich mich als Venedig-Liebhaberin? Bleibt, wer Venedig liebt, der Stadt besser fern? Kann es auch einen nachhaltigen Tourismus geben oder ist jeder, der hinreist, unvermeidlich Teil der hedonistischen Masse, die Venedig niedertrampelt und den Ausverkauf der Kulturgüter befördert? Ein Dilemma (jedenfalls für mich). Das Bild, das im Buch vom Tourismus gezeichnet wird, wirkt etwas einseitig und es entsteht der Eindruck, als wären alle Touris pauschal das Grundübel, das den Venezianern ihren Alltag vermiest - obwohl Reski natürlich deutlich macht, das dahinter politische Interessen stehen, die größer sind und sich dem Einfluss des einzelnen Touristen entziehen. Reski hat sich dagegen, dank ihres Partners, als einheimische Venezianerin qualifiziert, was ihr anscheinend das Recht gibt, voller Verachtung auf all jene zu blicken, die sich kurzzeitig in Venedig aufhalten. Ich verstehe ja, dass sich der Groll hauptsächlich gegen jene richtet, die sich daneben benehmen (und davon gibt es leider viel zu viele), aber ein paar Zwischentöne und Ideen, wie der Leser ihrer Meinung nach unter den aktuellen Umständen Venedig begegnen kann, hätten das Buch abgerundet und den praktischen Nutzen erhöht.
8 reviews
July 4, 2021
Petra Reski ist seit etwa 30 Jahren Wahlvenezianerin und kennt die Stadt wirklich wie kaum ein anderer. Man merkt, wie sehr ihr Venedig am Herzen liegt und wie sehr ihr selbiges oft blutet, wenn sie Zeugin wird, wie die Stadt immer mehr zu einem Open-Air-Museum, einer Kulisse für Instagramfotos verkommt.

Die Sache mit dem Tourismus ist wirklich ein zweischneidiges Schwert für Venedig. Das die Menschenmassen, die sich durch die Stadt drängen, nicht gut für so ein kleines Städtchen sein können und das Leben für die noch wenigen Verbliebenen schwer machen, liegt auf der Hand. Bei vielem stimme ich Petra Reski völlig zu. Riesige Kreuzfahrtschiffe, neben denen der Markusplatz wie eine Puppenstube aussieht, sind inakzeptabel und da lasse ich auch das Argument, dass sie (vielen) Venezianern Arbeit geben, nicht gelten, denn durch die Zerstörung der Stadt werden sie langfristig noch viel mehr Menschen ihres Arbeitsplatzes berauben. Auch Auswüchse wie Picknick auf dem Markusplatz veranstalten, in Badekleidung in Kirchen gehen, Selfies machen, während man im Hochwasser planscht, da fehlen mir auch die Worte. Bei anderen Punkten bin ich mir nicht so sicher. So prangert die Autorin an, dass immer mehr Wohnraum verloren geht, da dieser als Airbnb genutzt wird, dass immer mehr kleine Läden aufgeben mussten und stattdessen dort jetzt Souvenirläden oder Eisdielen zu finden sind. Die Sache mit den fehlenden Tante-Emma-Läden kann ich zwar schon verstehen, zumal man in Venedig ja nicht mal schnell ins Auto springen kann und zum nächsten Laden fahren kann, aber dennoch ist das ein Phänomen, das (leider)unserer Zeit geschuldet ist. Auch wenn ich da nostalgisch in meine Kindheit blicke, muss man da wohl – auch in Venedig- realistisch sein. Und auch bei der Argumentation Reskis, dass aufgrund der vielen Airbnbs Wohnraum in Venedig fehlt, bin ich nicht völlig von ihrer Argumentation überzeugt. Es sind halt doch viele ehemalige Venezianer, die aufs Festland ziehen und ihre Immobilien auf Venedig vermieten. Für viele ist es tatsächlich bequemer, auf dem Festland zu leben und zu arbeiten. Und wer sollte es verdenken, wenn sie sich ein so lukratives Nebeneinkommen entgehen ließen.

Ich habe aber auch nicht den Eindruck, dass Petra Reskis Intention ist, komplett von einem Besuch in Venedig abzuraten. Es sind nämlich wirklich viele Menschen in dieser Stadt vom Tourismus abhängig. Vielmehr verstehe ich es als ein Plädoyer für verantwortungsvollen Tourismus.

Insgesamt ist es ein wirklich empfehlenswertes, informatives und gleichzeitig sehr unterhaltsam geschriebenes Buch, vor allem wenn die Autorin Episoden aus ihrem Privatleben mit dem Venezianer an ihrer Seite einfließen lässt. Besonders amüsiert hat mich, weshalb die beiden für ihre Hochzeit dem Ruhrgebiet Vorzug gegeben haben.
Profile Image for Stravaganza.
24 reviews
January 8, 2022
Ein sehr informatives Buch über Venedig. Wer jedoch einen "typischen Reiseratgeber" über Venedig erwartet, ist hier falsch. Es ist vielmehr ein kritischer Blick auf die Entwicklung der Stadt in den letzten Jahren mit sehr vielen politischen, sozialen, wirtschaftlichen und geographischen Hintergrundinformationen. Die Verbundenheit der Autorin und ihre Liebe zu Venedig zeigt sich in jedem Kapitel.
Profile Image for Lili.
2 reviews1 follower
May 21, 2023
Ein Einblick in das Alltagsleben in Venedig. Aufschlussreich, unterhaltsam, empörend.
Profile Image for Kristall86.
345 reviews4 followers
April 22, 2021
Klappentext:

„Von Touristen überrannt, vom Hochwasser bedroht – und dennoch die schönste Stadt der Welt: Petra Reski, die seit den Neunzigern in der Lagunenstadt lebt und sie kennt wie keine Zweite, erzählt so atmosphärisch wie schonungslos vom Leben in Venedig. Einst hat sie ihr Herz an einen Venezianer verloren – längst hat sie sich in dessen Heimatstadt verliebt. Doch Kreuzfahrttourismus, Immobilienspekulation und gewissenlose Bürgermeister setzen der Stadt zu. Petra Reski kennt sie noch, die alten Venezianer und die Geheimnisse dieser Stadt, sie zeichnet ein wehmütiges Bild von Venedig, dessen Untergang es unbedingt zu verhindern gilt.“



Autorin Petra Reski ist tatsächlich mal im Canal Grande auf Tauchstation gegangen aber das ist nur eine nette Anekdote am Rande dieses intensiven Buches. Sie hat nicht nur ihr Herz an Venedig verloren, mittlerweile kann man sie schon als Einheimische bezeichnen. Was sie hier beschreibt und verdeutlicht, zeigt allein schon das Cover mit dem Kreuzfahrtschiff im Hintergrund: die Ruhe vor dem Sturm und der damit verbundenen Wucht der Zerstörung. Natürlich geht sie wunderbar sachlich in diesem Buch vor und erläutert uns Lesern die letzten Jahre/Jahrzehnte der ständigen Entwicklung Venedigs egal ob baulich oder naturbedingt - hier ist wahnsinnig viel passiert und das nicht immer im positiven Sinne. Wenn man dieses Buch zuschlägt gibt es wahrlich nur zwei Lesergemeinschaften. Die Einen, die diese Probleme kennen und mit Argwohn all die Jahre bereits beobachten und die, denen all das völlig wurscht ist und sie hoffentlich ganz bald wieder mit dem Kreuzfahrtschiff am besten gleich vor die Ladeneinkaufstür fahren können, koste es was es wolle. Aber es sind ja nicht nur die Kreuzfahrttouristen allein.

Reski hat einen sehr schönen geschmeidigen Schreibfluss, ihre Worte wählt sie mit dem nötigen italienischen Gefühl und herausgekommen ist diese Sichtweise, die ich nur so unterschreibe. Venedig wurde in einigen Parts verschlimmbessert, billig verkauft, was die Natur betrifft vernachlässigt auf allen Ebenen - kurzum: Venedig wird ausgepresst wie ein reife Zitronen bis zum Schluss nichts mehr übrig bleibt. Es muss etwas passieren um dieses Gefüge wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ist das so schwer? Reski bohrt in so mancher Wunde und trifft dabei immer den richtigen Ton. Ja, sie macht den Touristen auch mal ein schlechtes Gewissen und ich finde das gar nicht schlecht. Wie würden wir uns denn fühlen, wenn wir so leben würden?

Ich konnte Reski in jeder Zeile verstehen und fand gerade diese, zum Teil, amüsante Ansicht äußerst gelungen verpackt. Tenor: wir müssen Venedig retten bevor es zu spät ist! 5 von 5 Punkte für diesen Alarm-Weckruf!
Displaying 1 - 8 of 8 reviews

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