Ada König will herausfinden, was diese wichtige Sache ist, die ihr Vater ihr erzählen wollte, kurz bevor er das Lenkrad herumriss und die Welt ins Chaos stürzte.Was hat es mit dem 'Verbrannten Mann' auf sich, der Ada seit dem Autounfall verfolgt, und wieso träumt sie von Else, der alten Frau aus dem Dorf, die sich an nichts erinnert und doch nie vergisst, die Walnüsse aufzusammeln, die der Meister im Garten des Königs fallen lässt."Du glaubst doch nicht, dass so ein Pakt über Leben und Tod ohne Gegenleistung geschlossen wird. Jeder weiß das. Jeder muss bereit sein, den Preis zu zahlen."
Theresa Hannig was born in 1984 in Munich, Germany. She studied Political Sciences, Economics and Philosophy at Ludwig-Maximilians-Universität München.
She worked as SAP consultand, project manager for solar power plants and light designer.
In 2016 Theresa Hannig won the Stefan-Lübbe-Preis and with it a contract for her first novel "Die Optimierer".
In March 2018 "Die Optimierer" was awarded with the Seraph 2018 for the best debut novel.
Vorneweg möchte ich einfach mal sagen: das Cover ist Eyecatcher, wunderschön! Hätte ich das Buch im Laden liegen sehen, es hätte mich sofort angesprochen und ich hätte das Buch in die Hand genommen. Ganz großes Lob.
Bisher hatte ich noch nichts von der Autorin gelesen und war etwas gespannt, ob Schreibstil und Erzählweise mir gefallen werden. Schon die ersten Seiten haben mich überzeugt. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an eingenommen. Der Schreibstil ist so flüssig und gut lesbar, dass ich das Buch nicht weglegen wollte. Besonders gefällt mir die Art und Weise, wie Personen und Situationen beschrieben werden. Die Autorin schafft es, dass das sehr lebensecht und plastisch mir vor Augen steht. Ich habe eine ganz genaue Vorstellung davon, ohne dass sie Seitenlange Beschreibungen bringt. Das liegt wohl an der sehr guten und präzisen Wortwahl, kein leeres Blabla drumherum, sondern sehr fokussiert. Das gefällt mir sehr, weil es dadurch auch packender und kurzweiliger ist.
Was mir richtig gut gefällt, ist, dass viel Wert auf Charakterdarstellung und -tiefe gelegt wird. Vielleicht bleibt da die Handlungsdynamik manchmal etwas auf der Strecke, aber trotzdem bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Die Geschichte um Ada, ihre Familie und die leicht übernatürlichen Elemente "verbrannter Mann" und "Meister" fand ich sehr gut miteinader vorwoben. Erst nach und nach werden die Ereignisse der Gegenwart durch die Entdeckung der Vergangenheit aufgeklärt. Eigentlich wussste ich zu keinem Zeitpunkt, was als nächstes passieren wird und auf was das alles hinausläuft. Kaum ein Buch hat mich in letzter Zeit so überrascht, ich war ahnungslos bis zum Schluss.
Ada ist nicht die typische starke Heldin, wie sie in der aktuellen Literatur gerne propagiert wird. Auf den ersten Blick scheint sie sogar etwas farblos und schwach, während ihre Eltern sehr dominante Charaktere sind. Gerade das macht es in meinen Augen aber glaubhaft, denn mir fallen in der Realität viele Beispiele ein, wo eine Person durch zwei alles beherrschende und überstrahlende Personen in den Schatten gestellt wird. Wäre Ada wie ihre Eltern, hätte sie wahrscheinlich nicht neben ihnen bestehen können. Für mich hat Ada eine innere Stärke und Empathie, die ihren Eltern fehlt. Sie ist eben keine extrovertierte und laute, sondern eine stille Heldin.
Fazit: Mir hat an dem Buch einfach alles gefallen, die vielschichtige, authentische und nicht immer sympathische Charakterzeichnung, die hohe Handlungsdynamik am Anfang, die dann durch die emotionale Tiefe abgelöst wurde. Der subtile Grusel, der auf billige Effekthascherei verzichtet. Eine Geschichte, die absolut nie vorhersehbar und kitschig war - und bis zum bitteren Ende konsequent fesselnd blieb.
Die Aufmachung hat mir sehr gut gefallen, auch den Schreibstil finde ich toll. Die Story hat meiner Meinung nach ein paar Schwächen, liest sich aber trotzdem wirklich gut. Die Figuren sind liebevoll und detailliert gezeichnet, an manchen Stellen wäre etwas weniger Ausführlichkeit vielleicht mehr gewesen. Ob ich in einem Mystery-Thriller wirklich in dieser Genauigkeit wissen möchte, wie es zu einer Essstörung kommt und wohin das führt? Trotzdem fand ich die Geschichte gut, besser, je weiter sie voranschreitet...
Ein sehr ungewöhnliches Buch. Ich glaube, am besten gefallen hat mir wie unvorhersehbar die Geschichte war und wie sich trotzdem am Ende alles zu einem runden Ganzen gefügt hat.
Ich mochte den fast schon magischen Aspekt mit dem Walnuss-Baum (dem "Meister") und dem verbrannten Mann, und ich fand es toll, wie Ada in der Vergangenheit ihrer Eltern und in der Entstehungszeit des Hauses herumwühlt und dort Antworten auf jahrelang ungestellte Fragen findet. Ada fand ich neben ihren unglaublich scharf gezeichneten und präsenten Eltern schon fast ein bisschen blass, andererseits kann man irgendwann in der zweiten Hälfte auch verstehen, wieso sie so ist wie sie ist und wieso so ein einsames, abgekapseltes Leben führt. Ihre Mutter ist ein glaublich polarisierender, aber auch extrem spannender Charakter. Nicht nett, wirklich gar nicht nett, aber sehr interessant und facettenreich gezeichnet. Ihre Kapitel und die von Else fand ich meistens die besten, trotz . Else war der Charakter, dessen Perspektive ich, obwohl oder grade weil sie so offensichtlich dement war, mit am spannendsten fand. Unabhängig von ihrer wirklich interessanten Lebensgeschichte, fand ich es unglaublich faszinierend in die Welt einer dementen Frau einzutauchen und zu beobachten, wie sie irgendwie durch den Alltag kommt, auch wenn sie alle paar Sekunden vergisst, was sie grade tun wollte, permanent Dinge verliert und sucht und sich mit aller Macht an Gegenständen festhält, weil diese alles sind, was ihr noch geblieben ist.
Ich will hier gar nichts groß spoilern, weil ich denke, es lohnt sich völlig unwissend an das Buch heranzugehen, aber wie alles mit einem Vater-Tochter-Ausflug und einem Autounfall anfängt und dann einen riesigen Bogen schlägt zu Sünden der Vergangenheit, die einen einholen, war wirklich gekonnt in Szene gesetzt.
Ich hätte auf ein paar höchst explizite Details gut verzichten können , aber da bin ich natürlich auch extrem empfindlich. Ich hätte auch nichts gegen einen noch höher geschraubten Gruselfaktor gehabt - Ada allein im Haus mit den rätselhaften Träumen und Walnüssen war gut, aber hätte gerne noch mehr Beklemmung vertragen können.
Insgesamt aber ein sehr befriedigendes Leseerlebnis und ein sehr ungewöhnliches Buch, dass man gar nicht so einfach in eine Kategorie einordnen kann.
Ada will eigentlich nur ihren Vater Frank besuchen, weil er was wichtiges mit ihr besprechen möchte. Aber durch einen Unfall ist sie gezwungen ihr Leben und ihre Eltern noch einmal neu kennenzulernen - mit all den gehüteten Geheimnissen und den merkwürdigen Ereignissen, die nach dem Unfall aufkommen. Ein verbannter Mann kommt auch vor, bisschen gruselig der Typ.
Das Buch hat einen superschönen Schreibstil & für mich das genau richtige Tempo. Keine unnötigen Beschreibungen, detaillierte Szenen (TW: Essstörungen) wie ich sie für gut empfinde. Die Kapitel sind aus verschiedenen Ansichten geschrieben (3 Frauen, unterschiedlicher Altersstufe und Lage), was dabei hilft alle Charaktere besser zu verstehen. Besonders hat mir gefallen, dass die Handlung nicht vorhersehbar & gut gewählt war. Ich dachte es kommt noch mehr Grusel dabei raus, aber realistisch betrachtet habe ich zu viele Crime Shows gesehen.
Empfehlenswertes Buch :) ----- Ada just wanted to visit her dad Frank because he wanted to tell her something important. But due to an accident she is forced to get to know her life and her parents all over again - with all the kept secrets and the strange events that arise after the accident. There is also a "burned man", the guy is a bit creepy ngl.
The book has a super nice writing style & for me just the right pace. No unnecessary descriptions, detailed scenes (TW: eating disorders) as I think they are good/ well put. The chapters are written from different perspectives (3 women, different ages and state of minds), which helps to understand all characters better. I especially liked that the plot was unpredictable & well chosen. I thought it would be more scary, but realistically I've seen too many crime shows.
Für mich war es sehr toll, dass die Geschichte teilweise in München spielt und ich viele der Orte kenne. Am Anfang passiert ein Autounfall und dann lange Zeit nicht viel. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte erst bei ca. 70% Fahrt aufnimmt. Das Ende und das letzte Drittel haben mir sehr gut gefallen. Davor hat es sich für mich relativ gezogen.
Klappentext Ada König will herausfinden, was diese wichtige Sache ist, die ihr Vater ihr erzählen wollte, kurz bevor er das Lenkrad herumriss und die Welt ins Chaos stürzte. Was hat es mit dem 'Verbrannten Mann' auf sich, der Ada seit dem Autounfall verfolgt, und wieso träumt sie von Else, der alten Frau aus dem Dorf, die sich an nichts erinnert und doch nie vergisst, die Walnüsse aufzusammeln, die der Meister im Garten des Königs fallen lässt. "Du glaubst doch nicht, dass so ein Pakt über Leben und Tod ohne Gegenleistung geschlossen wird. Jeder weiß das. Jeder muss bereit sein, den Preis zu zahlen."
Meine Meinung Das Buch erzählt aus der Sicht von Ada, Karin und Else, wobei Ada im Zentrum der Geschehnisse steht. Ada ist eine kluge, engagierte, junge Frau, die ein recht einsames Leben fühlt. Sie ist ein Vaterkind, aber dennoch hat sie sich von ihrem Vater entfernt. Karin ist Adas Mutter, die mittlerweile ihr Leben im Hamburg aufgebaut hat, nachdem sie sich von Adas Vater Frank scheiden lassen hat. Else ist eine Nachbarin von Frank (und früher auch von Ada und Karin) und hatte ein recht gutes Verhältnis zu ihm, was nicht unbedingt häufig vorkommt, da der König nicht beliebt in Peining ist. Die Geschichte beginnt mit einem Autounfall, bevor man tiefer in die Geschichte und die Charaktere hineintaucht. Man erfährt nach und nach mehr über die Charaktere und auch ihre Vergangenheit, während mit Hilfe von Träumen vom "Verbrannten" ein Mystery-Aspekt hineingebracht wird. Es gibt zusätzlich überraschende Wendungen und Entwicklungen. Der Schreibstil zieht einen direkt in die Geschichte hinein, auch wenn sie zeitweise recht ruhig ist, hat man trotzdem als Leser das Gefühl sich darin zu verlieren. Es gibt auch einige bayrische Begriffe, die mich jetzt nicht so gestört haben, allerdings hätten Triggerwarnungen zu Beginn der Geschichte dieser gut getan. Insgesamt ist es auf jeden Fall eine lesenswerte Geschichte, die man nicht so einfach in eine Kategorie stecken kann, und auf ihre eigene Art und Weise besonders ist.
Bewertung Eine gelungene Geschichte, die recht ruhig beginnt, aber sehr intensiv und interessant war und mich wirklich gut unterhalten konnte, daher gibt es verdiente 4 von 5 Würmchen
Keine Ahnung, an was es lag, aber Theresa Hannigs neuestes Werk ‚König und Meister‚, erschienen in Edition Roter Drache, fesselte mich von Anfang bis Ende.
Naja … ich könnte schon ein paar Antworten auf diese Frage geben, aber es war dennoch eine merkwürdig alte und auch neue Erfahrung, mal wieder einen Roman von Anfang bis Ende lesen zu können. Also imstande zu sein, so richtig bis zum Ende durchzulesen … und das in einem Zeitraum, in dem sogar ich mich noch an den Anfang erinnern kann.
Normalerweise ist mein Leben, so wie das von wahrscheinlich sehr vielen, geprägt von schnellem Lesen kurzer Nachrichten oder social media-Postings. Wenn’s ganz dumm läuft, bleibt’s sogar nur bei den Überschriften und man denkt sich, Kraft seiner übersinnlichen Fähigkeiten den Rest des Textes einfach so, wie man das gerne haben möchte … #filterblase #echokammer
In einem Anfall von kritischer Selbstreflexion musste ich in letzter Zeit bemerken, dass dieses Verhalten offenbar auch einen Einfluss auf meine Konzentrationsfähigkeit hat … oder aber ich werde einfach nur älter. Es fällt dem eigenen Gehirn eben nur sehr schwer, das eigene Gehirn zu beurteilen …
Längere Texte lese ich schon seit geraumer Zeit nur noch im beruflichen Kontext: Anträge, Protokolle etc. Das gehört eben dazu und wenn an einer Hochschule tätig ist, aber so richtig befriedigend ist das eher kaum. Selbst bei interessanten Sachbüchern und wissenschaftlichen Artikeln schweife ich immer schnell ab und fühle mich genötigt, schnell mal die ein oder andere Sache im Netz nachzuschlagen … was nicht selten dazu führt, dass ich vergesse, wie zur Hölle ich nach stundenlangem Surfen da jetzt eigentlich hingekommen bin.
Umso schöner war das Gefühl, mal wieder einen Roman in Händen zu halten, den ich gar nicht mehr aus denselben geben wollte. Nicht, dass es (seit langer Zeit) sich um den ersten, sich in meinen Händen befindenden Roman handelte … schließlich überkam mich in den vergangenen Monaten immer wieder der spontane Bücherkaufrausch und wie von Geisterhand bestellte ich dann online Sachbücher und Romane (ganz brav wenn’s ging beim Verlag oder in einem Online-Buchhandel meines Vertrauens, wie ecobookstore), deren Ankünfte mich dann kurzfristig glücklich machten und ungemein beruhigten … ich könnte ja all die schönen Papierwerke wirklich lesen *freu*. Warum die Bücher aber immer noch verstreut im Arbeitszimmer ihrer „Nutzung“ harren, vermag ich nicht zu beantworten, ohne in Scham zu versinken. Nicht so bei Theresa Hannigs Mysterythriller ‚König und Meister‘.
Vielleicht lag’s an ihrer persönlichen Signatur, die das Titelblatt meiner Ausgabe ziert oder daran, dass sie freundlicherweise schon auf meine für die Welt völlig irrelevanten Tweets reagierte … oder eben doch, an ihrer fesselnden Art zu schreiben. Letzteres Argument wiegt auf jeden Fall am schwersten.
Auch wenn es von der Jahreszeit eher untypisch war, sich mit einem guten Buch zu vergraben (der Frühling wehte gerade durchs Ländle), so fühlte sich das Lesen dieses Buches doch in etwa so an, als ob man sich im Herbst wieder das erste Mal mit einem guten, alten Single Malt zurücklehnt und Zeit zum Nachdenken hat … über das Leben, das Universum und den ganzen Rest (R.I.P., D.A.).
Theresa Hannig vermochte mir durch ihren eleganten und abwechslungsreichen Erzählstil und geschickt platzierten Perspektivenwechsel der Charaktere das Gefühl zu vermitteln, die ganze Szenerie unmittelbar vor Augen und darüber hinaus zu projizieren. Es wäre mir schon ein bisschen peinlich einzugestehen, dass ich ein gruselig verbranntes Gesicht in meine Traumwelt einbastelte, aber leugnen kann ich’s eben auch nicht.
Was in ihrer Geschichte, die eigentlich auch „Königin und Meister“ heißen könnte, vorsichtig und beinahe beiläufig Fahrt aufnimmt, wenngleich sie mit einem einschneidenden, alles auf den Kopf stellenden Erlebnis der Protagonistin Ada König beginnt, erhält nach und nach in wohl (ich möchte fast sagen, perfide) platzierten, Dosen (ein*e gute*r Autor*in hat schon auch etwas von einem Drogendealer) Einzelheiten, die sich dann in einem sich überstürzenden Galopp zu einem Ganzen fügen … und das in bester Thriller-Manier erst auf den allerletzten Seiten. Es war mir ab Kapitel 43 wirklich unmöglich, das Buch wegzulegen, wenngleich es gerade zeitlich eher nicht wirklich passte und mich eine andere Aufgabe rief … aber, da musste ich eben durch und einfach schneller lesen!
Well done, Theresa Hannig. Mission accomplished!
Du hast den unwiderlegbaren Beweis angetreten, dass man sich als hervorragende Autor*in nicht auf nur ein Genre festlegen muss … obwohl ich doch auch schon Deinem nächsten Science Fiction-Roman entgegenfiebere.
Der Vater von Ada König möchte ihr unbedingt etwas wichtiges erzählen, jedoch geraten die beide in einen Autounfall, bei dem Adas Vater schwer verletzt wird und sie trägt auf wunderlicher weise keinen großen Schaden. Nun will sie unbedingt herausfinden, was ihr Vater ihr erzählen wollte und was es mit dem verbrannten Mann auf sich hat, der sie seit dem Unfall verfolgt.. Dabei stoßt sie auf Familiengeheimnisse , von denen ihre distanziert Mutter am liebsten will, dass diese nie ans Licht kommen würden. Doch gibt Ada nicht auf und schnüffelt weiter, wobei ihr auch ein freiwillig obdachloser Student und die seltsame alte Dame aus dem Dorf, die nie vergesst die Walnüsse auf zusammen, helfen. Theresa Hanning schafft es auf eine interessante Art und Weise ein eigentlich wirklich grauenhaftes Geheimnis so in die Geschichte einzubetten und zu erzählen, dass es einem beinah normal vorkommt. Die Geschichte wird aus der Sicht Adas, ihrer Mutter,Karin, und der älteren Dame, Else, erzählt. Dabei brachten die Sichten von Karin und Else immer neuen Rätselstoff, den Ada zu lösen versucht. Jedoch muss ich sagen, dass mir die Teil aus Elses Sicht eher weniger interessiert haben, da gerade diese Teile am verwirrendsten waren, was zum Teil auch daran liegt, dass Else bereits Demenz ist, wodurch ihre Gedankengänge einfach verworrener sind. Ada war mir direkt sympathisch, da sie auf mich einfach so echt wirkt. In keinster Weise und nicht einmal wirkte sie aufgesetzt auf mich und ich konnte jede ihrer Handlungen sehr gut nachempfinden. Es war spannend ihr bei ihrer Rätselsuche zu begleiten. Ihre Mutter hingegen mag ich hingegen kaum. Bereits bei der ersten Erwähnung wusste ich, dass ich sie kaum mögen werde. Dennoch kann ich grundsätzlich ihr Verhalten verstehen, ebenso, wie ich begriffen habe, dass sie nicht einfach ein abgrundtief schlechter Mensch ist. Sie ist eben komplexer als es den ersten Anschein hat. Ein kleiner Szenstealer war für mich Elvis, der Bettler, und ich gerne mehr über ihn erfahren. Der Schreibstil ist einfach und letzt sich gut Lesen, dass ich am längeren Stück dran sitzen konnte. Des Ende des Buch ließ mich ein wenig verloren zurück. Alle meine Fragen würden nicht beantwortet und über machen Sachen denke ich immer noch nach. Was wiederum jedoch den Eindrucks des Buch länger wirken lässt. Alles in allem ein echt gutes Buch, an dem es an Rätseln und Verwirrungen nicht mangelt.
Als Ada ihren Vater Frank König besucht, weil dieser ihr etwas Wichtiges mitzuteilen hat, haben die beiden einen schweren Autounfall. Während Ada mit leichten Blessuren davonkommt, liegt der König schwerverletzt im Koma. Ada bleibt vorerst im alten Elternhaus der Königs und versucht herauszufinden was denn so dringend gewesen sein könnte. Vor dem Haus steht ein riesiger, bedrohlich wirkender Walnussbaum, den ihr Vater den "Meister" nennt, und überall, auch im Haus, findet Ada alte Walnüsse. Dann begegnet sie einem durch schwere Verbrennungen unkenntlich gewordenen Mann, der ihre eine Schuld vorwirft, die sie nur durch das Erfüllen von drei Aufgaben begleichen könne. Ab jetzt häufen sich die merkwürdigen, mysteriösen und unheimlichen Vorfälle. Ada bittet ihre Mutter, die die Familie schon vor Jahrzehnten verlassen hatte um Karriere zu machen, nach Peining zu kommen. Doch auch ihre Mutter scheint nur Geheimnisse zu haben und etwas zu verbergen. Letztendlich liegt es an Ada, die Rätsel der Vergangenheit zu entschlüsseln und herauszufinden, was damals vorgefallen ist. Dabei erhält sie verwirrende Hilfe von der alten Else, die sich als Nachbarin und Bekannte ihres Vaters vorstellt. Und von einem weiteren Verbündeten, den sie auf überaus kuriose Weise kennenlernt.
Besonders gut gefallen hat mir an dem Buch, dass es fast unmöglich war, vorherzusehen was als nächstes kommt. Immer wieder hatte ich eine Ahnung, wie alles zusammenhängen könnte, nur um im nächsten Kapitel wieder einmal eines besseren belehrt zu werden. Es war ein großes Vergnügen, diese Schnitzeljagd mit Ada zu verfolgen und nach und nach die Geheimnisse der Königs, des Meisters und auch ihrer eigenen Vergangenheit aufzudecken. Hat Ada Wahnvorstellungen? Steckt jemand anderes hinter all den unheimlichen Ereignissen? Oder gibt es eine einfache rationale Erklärung? "König und Meister" liefert ein gelungenes Verwirrspiel, das mich bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat.
Leserunde 01.04.2021 der Mitlesezentrale mit Vergabe eines kostenlosen E-Books
Allgemein kann ich sagen, dass mir das Buch gut gefallen hat. Es bietet gute Unterhaltung mit einem interessanten Thema. Außerdem ist der Schreibstil sehr gut und ich konnte mich sehr gut in die Geschichte einfinden und auch mit den Charakteren mitfühlen, da diese ebenfalls gut beschrieben wurden. Und ja das Cover ist wirklich ein Hingucker.
Die Geschichte ist an vielen Stellen sehr spannend und selbst wenn es gerade nicht spannend ist, ist es dennoch total interessant. Also ich wollte einfach wissen, wie es weiter gehen wird. Die Länge des Buches ist daher auch ideal, nicht zu wenig Erklärung oder Charakterisierung und nicht zu viel sinnlose Beschreibungen oder langatmige Kapitel.
Über die Geschichte an sich möchte ich hier gar nicht viel schreiben, einfach weil man diese selbst und am besten so blind wie möglich erleben sollte. Das Ende rundet das Mysterium sehr gut ab und lässt keine Fragen offen. Nur als Einordnung, es handelt sich hier um ein Mysterybuch, also kein Horror.
Keine Ahnung, was das Buch eigentlich sein möchte, aber mir hat es so gut gefallen, ich habe jetzt in Retrospektive noch einen Stern dazugegeben.
Es ist ein wunderschönes Buch (äußerlich), wo eigentlich geschrieben stand, dass es sich hierbei um einen Psychothriller handelt. Die genretypischen Elemente habe ich allerdings durchgehend vermisst. Spannend war es trotzdem. Wesentlich spannender, als es die Buchbeschreibung vermuten lässt. Und auch innerlich, sooo schön! Kommt auf jeden Fall sehr selten vor, dass mich ein Thriller zu Tränen rührt!
Über den Inhalt des Buches mag ich eigentlich gar nicht so viel schreiben, weil es so schön war sich in dieser Geschichte fallen zu lassen und jeder Versuch der Beschreibung spoilern würde bzw. wie schon gesagt dem Buch auch nicht gerecht werden würde. Mein einziges Manko ist, dass der ein oder andere Charakter recht flach daherkam. Die ganze Storyline rund um die Mutter zB. war für mich im Kontext des Buches recht seltsam zu lesen, es wirkte fast forciert.
Ich empfehle das Buch Personen, die sich gerne auf genreuntypische Geschichten einlassen, vergleichen würde ich den Aufbau der Story am ehesten noch mit Neil Gaiman.
Mein zweites Buch von Theresa Hannig und auch dieses bewies mir erneut, welch talentierte Autorin sie ist. Zumindest spricht dafür, dass ich das Hörbuch an einem Tag durchgehört habe.
Zwar kommt dieser Titel nicht ganz an "Utopia" heran, aber diese Bücher sind thematisch und inhaltlich, sowie auch bezüglich des Genres, ganz unterschiedliche Werke. "König und Meister" ist eine gute Mischung aus Mystery, Krimi, Familiengeschichte und Geheimnissen.
Das Buch entwickelt einen guten Sog, die Charaktere überzeugen in ihren Stärken wie auch in ihren Schwächen. Es gibt ein paar plattere Tropes, aber die haben mich persönlich nicht sonderlich gestört. Ich kann auch nicht sagen, wie lange ich mich an diesen Titel werde erinnern können, aber auf jeden Fall hat die Geschichte und deren Aufbau mein Vertrauen in Theresa Hannig vertieft.
Theresa Hannig beweist mit diesem Buch eindrucksvoll ihre Vielseitigkeit als Autorin und liefert einen fesselnden Ausflug in die Abgründe der menschlichen Psyche und familiärer Beziehungen.
Der Mix aus Kriminalgeschichte, Familiendrama und mysteriösen Elementen ist gut ausbalanciert und hält die Spannung konstant hoch. "König und Meister" ist mehr als nur ein einfacher Thriller; es ist eine tiefgründige Betrachtung über Schuld, Sühne.
Am Ende bin ich nun unschlüssig ob der Roman so in der Länge nicht vielleicht gekürzt werden hätte sollen. Gerade am Anfang musste ich mich sehr zusammenreisen das Buch nicht aufzuhören, weil es sich in langwierigen Beschreibung ergeht.