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Einmal durch die Republik, von Nord nach Süd: Christian Krachts namenloser Ich-Erzähler berichtet von seiner Deutschlandreise. Der kleine Bildungsroman Faserland veränderte in Deutschland die Wahrnehmung einer ganzen Generation, von der es vorher hieß, sie habe gar keine Wahrnehmung.

Die Kontroversen, die 1995 sofort nach der Veröffentlichung des Romans ›Faserland‹ ausbrachen, haben sich gelegt, der Roman ist heute ein Klassiker der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, der immer wieder neue Leser fasziniert.

165 pages, Paperback

First published January 1, 1995

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4210 people want to read

About the author

Christian Kracht

27 books588 followers
Christian Kracht is a Swiss writer and journalist.
Kracht was born in Saanen. His father, Christian Kracht Sr., was chief representative for the Axel Springer publishing company in the 1960s. Kracht attended Schule Schloss Salem in Baden and Lakefield College School in Ontario, Canada. He graduated from Sarah Lawrence College, New York, in 1989.

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Community Reviews

5 stars
2,014 (24%)
4 stars
2,953 (36%)
3 stars
1,980 (24%)
2 stars
849 (10%)
1 star
363 (4%)
Displaying 1 - 30 of 463 reviews
Profile Image for Meike.
Author 1 book4,943 followers
March 13, 2025
Kracht's debut is a cult classic that can be read as a novel about a road trip, a piece of decadence literature, as pop literature, as a study about the repercussions of German history or as social criticism. We are accompanying an unnamed first-person narrator on his journey through Germany, starting with an infamous first scene on the island of Sylt that opens with one of the most recognizable sentences in postmodern German literature. The young narrator was born into a wealthy family, but is limited in his emotions and lacking direction. He seems to be driven by the urge to evoke inner movemement through his outward travels, trying to connect with old friends he meets and new acquaintances he makes, thus struggling to overcome his emptiness and alienation. Even to him, his soul seems to be an enigma, he is self-medicating with alcohol and drugs, and his stomach (a part of the body where we generally locate feelings) is constantly upset.

The narrator's voice is very disctinct, he is frequently searching for the right words and tries very hard to verbally convey his experiences and emotions, but often fails: He cannot make sense of what he feels, and he cannot put the world into a coherent narrative. What becomes clear though is that one of his main feelings is that of disgust, a mixture of desperation and anger evoked by the enigmatic normalcy of 90's Germany, a country haunted by its past, itself stifled and and hid under thin surfaces. At the same time, the text is often very funny, thus creating a disruptive, confusing effect that will later become a Kracht trademark. The same goes for the narrator's concern for aethetics, as he is pondering the connection between outward appearance and inner morality - a Krachtian topic that has often caused controversy.

There have been many attempts to interpret this text (Kracht himself would never explain his books): Does the narrator reflect the decadence of the rich? The alienation of postmodern youth? Does the text reflect Adorno's statement that it's barbaric to write a poem after Auschwitz? Or is the narrator Kracht's alter ego? (The author was born into a rich and influential family and attended the same boarding school as the narrator.) The German title translates to "Fibreland", so a country that is made of many (maybe mismatched) threads, but it can also be seen as a representation of how a German-speaker would pronounce "Fatherland" (the German language knows no "th" sound).

Full disclosure: Kracht is one of my favorite authors ever. With "Eurotrash", he seems to re-open his work phase of the triptych ("Faserland", 1979, and Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten) which has been read as a trio of books in which the first-person narrators walk towards their own destruction. Will the protagonist break the cycle in Eurotrash? Let's find out!
Profile Image for Georg.
Author 1 book45 followers
February 19, 2011
Ich weiß nicht, was mich am meisten stört an diesem Buch. Dass der Erzähler offensichtlich nie arbeiten musste? Dass er sich über alle lustig macht, die ihre Arbeitskraft verkaufen müssen (Taxifahrer, Hausangestellte, Kellner)? Dass man nie weiß, warum er plötzlich seine Freunde/Bekannte nicht mehr ertragen kann, obwohl die nichts anderes machen als er selbst? Dass alle irgendwie in Salem oder in einer Waldorfschule groß geworden sind? Dass er sich allen überlegen fühlt, ohne dass man auch nur eine Ahnung hat, was ihn dazu berechtigen könnte? Dass er Leute, die eigentlich in Ruhe gelassen werden wollen, anquatscht, um dann Reißaus zu nehmen, als hätten die ihn belästigt? Dass am Ende das Grab eines großen Dichters gesucht wird? Und dass – ganz am Ende – alles im Wasser versandet?

Ich weiß, was mich am meisten stört an diesem Buch. Dass das alles stimmt, aber man das Buch doch irgendwie gerne liest und am Ende enttäuscht ist, dass es nicht weiter geht.
Profile Image for Barbara.
722 reviews27 followers
June 22, 2015
Den unerträglichen Stil (!?) von "Faserland" imitierend fällt mein Urteil so aus:

Na, also da war so ein Buch, das fand ich ja irgendwie nervig, ein bisschen langweilig und eigentlich war der Ich-Erzähler auch immer besoffen, ich erinnere mich noch. Irgendwie schien da eine Story zu sein, aber natürlich kapierte ich die nicht, außer vielleicht dass alle Nazischweine, Hippies, SPDler und Alternativen dumm sind und die Frauen irgendwie so hübsch, aber auch doof. Deswegen habe ich es auch zu Ende gelesen, weil ich es für meine Leserunde lesen muss. Es gefiel mir gar nicht, also ich meine es gefiel mir überhaupt nicht, aber irgendwie war es vielleicht doch gut, weil ich mich so darüber aufgeregt habe.

(Und anfangs hatte ich mich noch daran gestört, dass auf einer Seite 6x "Prosecco" stand...)
Profile Image for Lisa.
11 reviews10 followers
April 6, 2018
Faserland ist ein sanftes Buch, ein Buch, das von der Verlorenheit auf Parties und von stumpfer, einsamer Betrunkenheit und der Suche nach irgendwas, von dem man nicht einmal weiß, was es ist, handelt, vielleicht einer Identitätssuche, vielleicht der Suche danach, sich selbst, wie all den Dingen, denen Markennamen aufgedrückt werden, einen Stempel zu verpassen, und vielleicht auch nur dem Wunsch, sich zu irgendetwas oder irgendjemandem zugehörig zu fühlen, hinter irgendetwas wirklich stehen zu können, nach irgendeinem Ankommen, irgendeiner eindeutigen Lösung. Eine Suche, die den namenlosen Protagonisten einmal quer durch Deutschland, von Party zu Party, von einer losen, bedeutungslosen Bekanntschaft zur nächsten schwemmt. Ein großartiges Buch, das die Krise eines Menschen erzählt, der von außen spöttisch betrachtet eigentlich keine Krise haben dürfte, weil er ja keine "richtigen" Probleme hat, aber doch leidet. Und damit karikiert Kracht das Selbstmitleid und die Selbstinvolviertheit seiner Figuren, zeigt aber auch, dass Krisen und psychische Probleme - dass der Protagonist zumindest unter leichten Depressionen leidet, dürfte außer Frage stehen - niemals logisch sind, dass Ängste, Einsamkeit und Selbstmitleid furchtbar hässlich sein können und oft genug gar keinen objektiven Grund haben, deswegen aber nicht belächelt oder verspottet werden sollten, sondern ebenso real, ebenso furchteinflößend, ebenso gravierend und ebenso schmerzhaft sind.
Profile Image for Leonie.
64 reviews15 followers
August 26, 2022
Das erste Buch vom Barbour-Boy, das ich gelesen habe. Ich wage zu bezweifeln, dass eine Frau mit so einer stumpfen Schreibweise und ausufernden Beschreibung des Habitus, solche eine Glorifizierung & Mystifizierung ihrer Person hätte erlangen können.
Profile Image for Anna Carina.
682 reviews338 followers
July 25, 2023
Welch deprimierendes Buch.
Ein reiches Söhnchen reist von einer Party zur nächsten durch dasDeutschland der 90er. Er hat einen Hang zur Beschreibung sämtlicher Ausscheidungen, säuft wie ein Loch und ist weder an seiner Umwelt interessiert noch daran sich selbst zu hinterfragen. Er fällt Urteile und läuft wie betäubt durch das Leben, verliert sich in Anekdoten der Vergangenheit von denen nicht ganz klar ist ob sie so statt gefunden haben oder aus seinem zersetzten Hirn entspringen.
Sprachlich ist das Buch extrem gut und bietet viel Raum zur Interpretation.
Profile Image for C.
27 reviews52 followers
January 17, 2021
Immer wenn ich solche Bücher lese habe ich unglaublich Angst jemals je etwas zu schreiben, weil wieso sollte man irgendetwas zu Papier bringen, wenn es Autoren wie Christian Kracht schon gibt?
Die Hauptperson ist unglaublich unangenehm und an manchen Stellen schämt man sich und hasst ihn dafür, wie er mit seinen Mitmenschen umgeht. An anderer Stelle ertappe ich mich immer wieder, wie ich mich selbst in dieser Figur erkenne. Vom Mittagessen bei Gosch auf Sylt bis zum alteingesessenen Hotel in Frankfurt, überall behält er diese Selbstgefälligkeit und doch bleibt für mich als Leser am Ende nur ein Gefühl zurück. Mitleid. Mitleid für diesen armen jungen Mann der in der Welt alleine ist und mit seiner Vergangenheit doch nicht ganz so im reinen, wie er dachte. Ich weiß nicht wie Kracht es geschafft hat, dass man einen menschenverachtenden Charakter so sehr ins Herz schließen kann.
Christin Kracht porträtiert die Gesellschaft junger reicher Menschen in den 90ern auf der Suche nach einem Sinn und sich selbst. Auch wenn das Buch lange vor meiner Geburt geschrieben wurde, finde ich mehr Parallelen als hier Platz wäre und als ich wahrscheinlich zugeben möchte.
Profile Image for MichuPichu.
43 reviews3 followers
September 29, 2020
Was willst du mir sagen Christian Kracht? Alle sind Nazis? Ich soll mehr rauchen?
Profile Image for Steffi.
167 reviews
June 25, 2012
Am Anfang hat alles einen Namen, das Jever in der Hand, die Barbourjacke Über den Schultern. Am Ende findet der namenlose Ich-Erzähler (das Wort, das in jeder faserland-Rezension auftauchen muss) nicht das Grab Thomas Manns auf einem Schweizer Friedhof. Und ihm ist kalt- so ganz ohne Jacke. Eine Erzählung über eine Generation, die allem einem Namen gab und trotzdem an einem scheiterte: dem Persönlichem. Kracht schafft ein Mahnmal hinter den Kulissen.
Profile Image for Liz.
598 reviews632 followers
March 12, 2013
Who wants to read about a person who is constantly throwing up? About a person who just travels around the country because he has way too much money he does not know how to use?!
The protagonist, without a name, is such a person.
He is throwing up, or visiting clubs or telling disgusting stories of his past.


Empty book. No plot. No characters. Not even a good write style.
I had to read it for school and it was a torture.
This book has no message. Nothing.

I am really disappointed with German authors... Don't read it. Trust me, this book is nothing but a big waste of time.
Profile Image for Senf Dazu.
134 reviews61 followers
January 27, 2021
1.9/5 - Ich bin zu doof für "echte" Literatur. Was will mir der Autor sagen? Und warum macht er's nicht einfach? Lebe im hier und jetzt! Und Finger weg von Drogen! Ganz wichtig.
Wer erklärt mir bitte den Hype um Faserland?
14 reviews
October 28, 2015
Man sollte seinen Ekel am Protagisten nicht mit Ekel am Roman verwechseln. Es ist kein Buch mit interessantem Plot oder komplexen Charakteren. Dennoch trifft das Buch einen Nerv. Solche Leute (grosso modo) gibt es wirklich, wenn auch mehr in US und UK. Sie leiden an Affluenza, und es ist ein echtes Problem. Sie sind intelligent, nicht genial, sie sind zynisch, nicht kritisch, abgehoben, aber sie wissen, was sie tun, but could not give a fuck, typisches Privatschulmilieu. Selbstverständlich ist es überzogen dargestellt, aber mit ziemlicher poetischer Kraft. Es ist sehr authentisch, unverlogen. Habe so etwas in der englischen Literatur nicht gelesen, obwohl das Milieu dort viel eher existiert (am ehesten Catcher in the Rye). Und die Reflexionen über Deutschland durchaus lesenswert.
Profile Image for Tim.
248 reviews50 followers
March 19, 2020
Blöd, dumm, Zigaretten und Bier sind die meistgenannten Wörter in dieser Verwahrlosung eines Romans, ich hätte den Hype auch 1995 nicht verstanden.
Profile Image for Marion.
247 reviews18 followers
July 11, 2025
Zum Zeitpunkt des Erscheinens war das sicher ein frisches und wahrscheinlich kritisches Buch.
Aber die Zeit schreitet voran und mit vielen Bezügen ist nicht mehr viel anzufangen.
Der Erzähler möchte ganz sicher nicht gemocht werden, aber weder das exzessive rauchen und saufen noch die „provokanten“ homophoben Ausdrücke oder dem permanenten ausschweifendem Berichten von Übelkeiten und deren körperliche Folgen können mir nahe bringen, was er eigentlich sagen möchte.


Profile Image for Michelle Curie.
1,082 reviews457 followers
August 21, 2021
Christian Kracht lesen fühlt sich ein bisschen an, wie Videos davon zu gucken, wie Leute sich Mandelsteine selbst entfernen (bedingt empfehlenswert). Es ist unangenehm, aber so ganz weggucken kann man dann doch nicht.



Faserland war meine erste literarische Begegnung mit dem guten Herren. Dass das Buch sich selbst auf der Rückseite einen Klassiker nennt, säte in mir bereits Zweifel, dass die Geschichte und ich auf einen Nenner kommen würden. Im Grunde ist es ein Road Trip: wir begleiten den namenlosen Erzähler auf seiner Reise von Nord nach Süd, einmal quer durch Deutschland. Dabei geht es letzten Endes doch weniger um die Geschichte, und viel mehr um das Gefühl, das vermittelt wird.

Nicht jede Reise führt zur Selbstfindung. Der junge Erzähler zeichnet sich vor allen Dingen durch seine Ziellosigkeit aus. Auch wenn er in seinem Umherfahren stets weiß, wo es als nächstes hingehen könnte, dominiert das Gefühl der Verlorenheit. Seinen Körper von a nach b zu Bewegung führt nicht zwangsläufig dazu, dass wir eine Richtung in unserem Leben entwickeln. Auch nicht, wenn wir alte Freunde besuchen und neue finden. Die gewählte Ich-Perspektive verdeutlicht das mit viel Humor, aber auch mit dem Versuch, einem jeden von uns einen Spiegel vorzuhalten.

Im Schmerz liegt auch der Witz. Was diesen Roman so ärgerlich und doch effektiv macht, ist der Zwiespalt in dem wir Lesende gebracht werden. Der Text ist traurig, für Außenstehende sind die Symptome der Probleme leicht zu erkennen: der Alkohol, die Drogen, das konstante Unwohlsein des Erzählers. Man möchte in wachrütteln und ihm sagen, was sein Problem ist, denn man weiß es immer besser, ist es nicht so? Der Tragik der Situation werden dagegen konstant humoristische Situationen entgegengestellt. Der Erzähler kompensiert seine Einsamkeit und sein Außenseitertum mit Ärgernis und Gereiztheit, die man zwar frustrierend finden kann, aber doch als so herrlich deutsch wieder erkennt.

Knappe hundertsiebzig Seiten später stehe ich nun hier, in dem Land, das gerade so hart und doch vertraut auseinandergenommen wurde. Ich weiß nicht so recht, ob ich etwas gelernt habe, ob ich neue Erkenntnisse gewonnen habe, oder mich insgesamt nun einfach ein bisschen weniger wohl fühle. Aber vielleicht ist genau diese Mischung an Widersprüchlichkeit das, was Faserland ausmacht.
Profile Image for Martin.
100 reviews38 followers
May 23, 2021
Zugegeben, ich habe mir etwas anderes vorgestellt. Den Hype kann ich nicht ganz nachvollziehen, vielleicht bin ich nur nicht schlau genug für Kracht. Mich wundert jedoch, dass dies Schullektüre ist. Nun, egal. Ich werde mit Manns Der Zauberberg fortfahren und nebenbei über die Mitte des Sees nachdenken und an meine Barbourjacke, die auf einem Bügel an meiner Tür hängt. In grün.
Profile Image for Left Coast Justin.
612 reviews199 followers
June 15, 2021
Review in English is here

Literatturreise durch Deutschland Projekt:

Trotz tausende Zigaretten und liters Kotze.....Nein, ich will mein Review mit diese Woerter nicht anfangen.

Diese charmante Geschichte....Nein, das klappt auch nicht.

Die Wahrheit ist, ich glaube dieses Buch eine potenzielle Meisterwerk war, leider habe ich mein deutsch kenntnis wegens nur siebzig-achtzig Prozent verstanden. Und bisher ist es nicht in englisch uebergesaetzt, so siebzig-achtzig Prozent ist alles, das ich erwarten kann. Was selbst mir klar ist aber, ist das es am Anfang ein Art Buch war, und am Ende etwas ganz anders. Und wie der Erzähler eine Reise vom sonnigen, flachen Norden nach den kühlen huegelische Süden gegangen ist, so änderte sich das Buch von etwas Flachem und nicht-im-Ernst zu etwas tiefer und gedachtsvoll.

Der Erzähler ist kein guter Mensch. Er wirft Muell auf den Boden, raucht in Nichtraucherzonen, und stiehlt von seinen Freunden -- eine Jacke am Anfang, eine Porsche am Ende. Er betrachten Frauen wie Vorspeisen, und es ist keine Ueberraschung, dass er normaleweise allein ist.

Sollen wir glauben, dass der Autor eigentlich so ein Mann beschreibt? Oder meint er etwas total anders? Manchmal scheint er total tatsachlich zu sein, weil seine Gedaechte und Meinungen so spezifisch sind:
Die ganze Wohnnung sieht aus, ich will das mal so sagen, als ob hier ein alter Lehrer wohnen wuerde, so einer mit Lederaufsaetzen am Ellbogen seines aufgescheuerten Cordsakkos, einer, der sich immer Tee macht, die Tasse irgendwohin stellt und dann vergisst, den Tee auszutrinken, und sich dann noch einen macht. Er hat weisse Haare in den Ohren, und eigentlich finden ihn alle in der Schule laecherlich, aber sie muessen ihn behalten, weil er Altgrieschisch un Hebraeisch unterrichtet, und sich jedes Jahr zwei oder drei Schueler dafur interessieren.

...in das kleine Netz, das am Sitz vor mir befestigt ist, wo immer dieses Lufthansa-Bordbuch drinstekt. Das ist so ein Magazin, damit die Leute was zum blaettern haben...Da stehen immer so Artikel ueber Uhrmachermeister aus Bayern drin oder ueber den letzten Kurschner in der Lueneburger Heide. Und das Ganze wird dann erbaermlich schlect ins Englishe uebersetzt, und so stellt dann die Lufthansa der Welt Deutschland vor.

Ich nehme also einen Zug nach Sueden, einen dieser Interregios....Also sitze ich wieder in diesem unfassbar haeslichen Bord-Treff, der genauso aussieht wie das Bistro im ICE, nur, dass der Bord-Treff noch etwas grauenvoller gestaltet ist...Ausser mir sitzt niemand im Bord-Treff. Das nennt sich wirklich so. Bord-Treff. So eine Frechheit. So eine niedertraechtige riesengrosse Frechheit. Ich ueberlege mir, wer sich wohl diesen Namen ausgedacht haben mag. Ich meine, sassen da irgendwelchen Menschen mit bunten Brillen in einem Designbuero in Kassel und habe sich tatsaechlich darueber den Kopf zerbrochen, ob diese Monstositaet in der Mitte Ihrer geschmacklosen Zuege nun Bord-Treff heissen sollte oder nicht? Vielleicht hat einer ja gesagt: Nein, Gastro-Stubb muesste es heissen, oder vielleicht sogar Iss Was. Nee, haben alle gesagt, nee, wire brauchen etwas Gemuetliches, etwas, das nach Heimat klingt, aber gleichzeitig auch nach High-Tech, nach Flugzeug un nach Geschwindigkeit.

Von das Oben kann man glauben, dass der Erzaehler nicht im Ernst betrachtet soll. Er hat aber auch Traueme fuer eine bessere Existenz, auch wenn es mit Isabella Rossellini auf ein Privatinsel stattfindet.

Die andere Interpretation ist natürlich, dass der Erzaehler nicht real ist. Meiner Meinung nach repräsentiert er tatsächlich den schlimmsten Teil von uns allen; wir alle haben unsere Selbst-Missverstaendnissen, unsere schlechten Angewohnheiten, unseren Egoismus, und was diesem Buch wirklich handelt, ist, diese hässlichen Teile von uns selbst unter ein Mikroskop zu nehmen und (hoeffentlich) das helle Licht wird diese Krebs ausschreien und sterben lassen . Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich Optimist bin.

Und genauso wie ich nur siebzig Prozent dieses Buch verstanden habe, kann ich auch nicht alle meine Gedaechte dazu hier erklaeren. Was Autor Knacht wahrscheinlich nicht erwartet hat, ist dass es in mir Heimweh wacht; nicht nur fuer Deutschland aber auch fuer Jugendlichkeit (nicht dieser Jungendlichkeit, soll ich sagen, aber troztdem.)

Eines Tages hoffe ich entweder dieses Buch in englischse uebersetzt worden ist, oder noch besser dass mein deutsch sich verbessert, so ich mehr verstehen (und darueber schreiben) kann.

Vielen Dank Meike fuer die Empfehlung
Profile Image for Heleen.
187 reviews
March 26, 2018
This was one of the most frustrating reads in a long time. It's so postmodern it's a bit sickening. You can just imagine the Lyotardian analyses of Faserland... Which would be okay if there was the least bit of contextualisation, but instead it's just an endless parade of judgmental, masturbatory and whiny observations, which, because it's written as the first-person narrative of this protagonist who is basically the culmination of every smugly complacent boy & man I have ever been bored by, YOU GET NO BREAK FROM. Don't even get me started on the limited characterisation of the female characters - in those few instances where they were actually graced with a name, their most redeeming quality is still being hübsch. It seems to me a particular arrogance is involved when an author decides to devote his time to create a platform for a protagonist who has this little to say.

And then, roughly 15 pages before the end, I - weirdly, annoyingly - kind of got into it??? Which was the most frustrating bit of all. Useless. USELESS.
Profile Image for Martin Riexinger.
295 reviews28 followers
December 8, 2025
Nochmal drüber geschlafen, einen Stern raufgesetzt.

Nach dem Lesen dachte ich "ein unterhaltsam zu lesendes Zeitbild der frühen Neunziger, aber doch etwas oberflächlich". Doch wird das dem Roman (?) weder inhaltlich noch mit Blick auf die Erzählperspektive gerecht.

1. Um was für ein Genre handelt es sich eigentlich? Ein Bildungsroman, wie oft behauptet, ist es nicht, denn dass erkenntnismäßiger und charakterlicher Fortschritt des Icherzählers ist nicht zu erkennen. Ein Schelmenroman ist es ebenso wenig, aber vielleicht eine Spiegelung, hier ist es nicht der Protagonist vom Rand oder Boden der Gesellschaft, der mehr versteht, der privilegierte Schnösel versteht weniger, aber der Verfasser setzt voraus, dass der Leser versteht, was er nicht versteht. Eine Ausnahme, wo eher das traditionelle Schelmenmotiv durchscheint, ist die Begegnung mit Wim Wenders (vor der eigentlichen Romanhandlung).

2. Dieses Prinzip zeigt sich überall dort, wo der Icherzähler mit seiner Halbbildung auf dem Gebiet der Hoch- wie der Populärkultur hausieren geht. Dass Deutschlehrerverbände gegen die Wahl des Werks als Pflichtlektüre protestierten, ist wohl damit zu erklären, dass sie sie peinliche Enthüllungen hinsichtlich ihrer Kenntnis von Populärkultur und Marken befürchteten.

3. In der Tat ist Faserland ein interessantes Zeitbild und eine treffende Beschreibung eines kleinen, aber einflussreichen Segments um 1990, auf den "Zeitgeistjournalismus" wird nicht nur Bezug genommen, seine Protagonisten (Horx, Biller) tauchen als Figuren auf. In diesen Zusammenhang gehören auch die abfälligen Bemerkungen über 68er, Gewerkschafter und linke Nachkriegsliteratur. Und allem voran natürlich die markenbasierte Distinktion, nicht nur was Textilien angeht, wie schon der Titel nahelegt.
Die Wahl der Orte ist daher sehr selektiv. Schickeria: Sylt, Hamburg, Frankfurt, München(-Bogenhausen). Unistadt: Heidelberg. Gehobene Provinz: Meersburg

4. Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg sind ein Subtext des Werks, wobei der Icherzähler zuweilen Bezüge herbeispekuliert, zuweilen offensichtliches nicht bemerkt (die Holocaustüberlebende im Flugzeug).

5. Herrlich sind einzelne Formulierungen, am besten gefiel mir "Ich werde mir jetzt mal so richtig Karlsruhe ansehen."

Gerne würde ich etwas über das Ende schreiben, aber no Spoiler...

Allerdings hat der Text auf Schwächen, zuweilen gleitet Kracht ins Platte ab, am schlimmsten vielleicht bei der Fruchtjoghurtszene im Flugzeug.
Profile Image for Jörg.
479 reviews52 followers
November 16, 2024
I read Eurotrash before re-reading Faserland. In the autobiographic Eurotrash, Kracht writes about Faserland and how many readers erroneously thought that Faserland is autobiographic as well. With that statement in mind and a look at Kracht's biography on Wikipedia, I started Faserland.

When I first read it, I was hooked completely. Somebody only a couple of years older than myself was writing about my generation. A dystopic look at the life of twens in Germany in the early 90's. What's not to like. Thirty years of experience and additional knowledge changed my perspective. It's still a fun read, there's still relevant criticism of the banality and mediocrity omnipresent among the future heroes of the universe. And enough other groups of society such as unionists or intellectuals.

But it remains a jaded view of an author who grew up under privileged circumstances with one of the best-earning top managers of whole Germany at the time as father, attending Germany's most exclusive boarding school, hanging out with other high society brats. Quite fitting that the journey starts in high societiy's most beloved hangout Sylt and ends in exclusive Zurich. Even with the knowledge that the main character isn't Kracht, the environment is his environment. An environment that at least 95% of his peer group aren't part of in the slightest.

In the last chapter, Kracht sums up what Faserland is about:
"Und von den Menschen würde ich erzählen, von den Auserwählten, die im Inneren der Maschine leben, die gute Autos fahren müssen und gute Drogen nehmen und guten Alkohol trinken und gute Musik hören müssen, während um sie herum alle dasselbe tun, nur eben ein ganz klein bißchen schlechter. Und daß die Auserwählten nur durch den Glauben weiter leben können, sie würden es ein bißchen besser tun, ein bißchen härter, ein bißchen stilvoller."
Profile Image for Conny.
616 reviews86 followers
March 5, 2021
Von Hamburg nach Zürich: Ein junger, neureicher Ich-Erzähler, der von einer Party zur nächsten dümpelt, dauernd betrunken ist und über Hippies, Taxifahrer, Werbefuzzis und Rentner schimpft. Er kommt bei Freunden unter, die keine sind, lässt sie hängen und zieht weiter.

Der namenlose Protagonist ist Teil einer Gesellschaft, die er durch Provokation und Masslosigkeit kritisiert. Man hat schnell den Eindruck, dass ihm alles egal sei, ein selbstgefälliges Arschloch; in Wahrheit ist er nur hoffnungslos. Die gesellschaftliche Tristesse wird zu seiner eigenen.

Ob man seinen Egotrip tatsächlich als Sinnsuche bezeichnen kann, bezweifle ich. Eine gelungene und gar nicht so oberflächliche Momentaufnahme ist "Faserland" aber auf jeden Fall.
Profile Image for Christina.
930 reviews41 followers
January 4, 2024
Nun ja, das war eher nicht so meins.

Ein reicher Protagonist raucht, trinkt und kotzt sich quer durch Deutschland. Er hängt mehr an seinen Vorstellungen von Menschen als an den Menschen selbst und macht sich viele Gedanken. Ich fand es eher anstrengend als inspirierend.

Der Stil erinnert mich durch seine Direktheit an "Der Fänger im Roggen", ein Buch, das ich auch nicht mochte.
Profile Image for Jess.
9 reviews14 followers
June 29, 2021
Schulbuch. Einige interessante Interpretationen/Analysen dazu im Unterricht gemacht, was die Geschichte an sich leider nicht verbessert.
Für mich wirkt es wie ein Buch, in das man krampfhaft etwas reininterpretieren möchte, weil man die Bedeutungslosigkeit nicht akzeptieren will.
Profile Image for John Hatley.
1,383 reviews232 followers
August 15, 2012
The best description I can think of is: the 1st-person narrative of a very lonely person portraying his very lonely friends. A very interesting book.
Profile Image for Wiebke (1book1review).
1,150 reviews487 followers
May 9, 2021
Well this didn't get better. I didn't see any sense to it other than the narrator moving from city to city, getting drunk and meeting friends everywhere, name dropping, stealing and abandoning friends. By the end I had strong Catcher in the Rye vibes and not sure what the Gatsby reference was doing there - especially as it didn't have any effect on the narrator.
Not at all what the blurb for the book promises, disappointing.
I never got along with Thomas Mann, so if there was a nod to his books as well I am sure I missed that (other than it was the offputting writing in genereal - did not enjoy the writing at all).
Author 5 books58 followers
February 6, 2017
Da mäandert jemand völlig hilflos durch sein eigenes Leben, kann nichts anfangen mit der Welt, die ihn doch so priviligiert und redet sich dabei beständig ein, alles im Griff zu haben. Ein fuchtbar abstoßender Protagonist, unmöglich, Mitleid mit ihm zu empfinden; es ist schwer, diese Ablehnung nicht auf das Buch zu übertragen. Ich habe solche Leute auch kennengelernt, aber dass sie so eine Tristesse in sich tragen, war mir nicht bewusst.

Soundtrack dazu: ClickClickDecker - Wer hat mir auf die Schuhe gekotzt
Profile Image for flo🌀.
67 reviews24 followers
July 8, 2025
es beginnt mit einer jacke, einem bier, einer marke. ehe man sich versieht, ist man gefangen im gewebe der dinge. faserland zeigt, wie kapitalismus nicht mehr system, sondern zustand ist, still, klebrig, unausweichlich. konsum ersetzt berührung, alkohol ersetzt auseinandersetzung, marken ersetzen haltung. der protagonist: reich, müde, niemand. eine reise ohne ziel, durch ein deutschland, das sich selbst zur ware gemacht hat. ein stiller, präziser roman über entfremdung im designeranzug.
Profile Image for Luisa.
169 reviews6 followers
November 13, 2022
christian kracht ist wahrscheinlich ein idiot, aber sein schreib- und erzählstil stil sind einfach wahnsinnig. er berichtet, wie als ob es einfach über ihn kommen würde, was er da alles erlebt. er ist irgendwie ohne anteilnahme, mag auch sauer sein, und traurig, oder glücklich, aber immer distanziert von den dingen um ihn herum. gut finde ich auch, dass sich da beim denken immer sachen ergeben, also dass er sich zurückerinnert, und assoziiert.
Profile Image for Agris Fakingsons.
Author 5 books153 followers
July 31, 2020
..pirms 13 gadiem šī grāmata bija viena no pirmajām, ar kuru sāku savu mīlestību uz grāmatām. pirms dažām dienām sadomāju to paņemt līdzi uz Valmieru un izlasīt vēlreiz, jo nesen ar sievu pārrunājām grāmatas sižetu. izrādās, diezgan daudz bija palicis atmiņā par šī gaužām vienkāršā romāna gaitu. bet tīkams tas ir vēl aizvien :)
Displaying 1 - 30 of 463 reviews

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