Berliner Buchhändler auf Sinnsuche suizidiert im Watt.
So könnte man diese Novelle, zugegeben etwas zugespitzt, zusammenfassen. Völlenklee, so der Name des Protagonisten, betreibt eine kleine Buchhandlung, verspürt zugleich immer wieder eine "psychische Unruhe" und darf während dieser Episoden in einem Krankenzimmer einer psychiatrischen Klinik übernachten, ein Arrangement, dass er mit dem Chef der Klinik getroffen hat. Die Novelle dreht sich nun um die Sinnsuche dieses Mannes, der seiner Leidenschaft, den Büchern, überdrüssig zu werden droht, eine alte Beziehung wieder aufleben lässt und, hier kommt das unheimliche Element ins Spiel, das Langes Texten zueigen ist, bei einem Spaziergang mit der Freundin, der er näherzukommen versucht, auf einen Angestellten einer Kohlenhandlung trifft, der ihn grüßt. Was zunächst wie eine banale Begegnung erscheint, lässt Völlenklee nicht mehr los. Wieder und wieder kehrt er zu dem Geschäft zurück, will herausfinden, wohin dieser Mann die Kohle schaufelt, ein letztes Geheimnis, was sich trotz seiner exzessiven Beobachtungen bisher seinen Blicken entzog. Als er nachts auf das Gelände des Ladens eindringt, um es herauszufinden, wird er verprügelt, zumindest deutet Lange das an.
Immer tiefer wird der Protagonist in einen Strudel hineingezogen, seine Psyche leidet mehr und mehr, und jener Arbeiter erscheint ihm als Großer Anderer, als Antwort auf seine Fragen. Das Ende der Novelle will ich nicht näher ausführen, denn die Art und Weise, wie sich Langes Schilderungen und die ernüchternde Erkenntnis, dass es keinen Großen Anderen gibt, zu einem wunderbaren Stück Literatur ergänzen, lässst sich am besten selbst erfahren.