Das aufrüttelnde Sachbuch für alle, die den Tierschutz und das Tierwohl ernst nehmen - und als Verbraucher Orientierung und Hilfe suchen! Tierschutz geht uns alle an - das ist das Credo von Friedrich Mülln, dem Gesicht der deutschen Tierschutz-Aktivisten. Friedrich Mülln kämpft seit vielen Jahren für die Tierrechte und gründete 2012 die Initiative „SOKO Tierschutz“. Es gibt kaum einen Skandal um den Tierschutz in Deutschland, der nicht von Friedrich Mülln und der SOKO Tierschutz aufgedeckt wurde. Jetzt berichtet Friedrich Mülln in seinem Sachbuch erstmals von seinen Undercover-Recherchen mit versteckter Kamera, Nachtsichtgeräten und anderen Hilfsmitteln und erzählt von seinen nächtlichen Einsätzen bei Mastbetrieben und Großschlachtereien. Es geht um Massentierhaltung von Schweinen und Rindern, um die Fleisch-Industrie, um ausländische Pelztier-Farmen und ihre Exporte nach Deutschland, um das Lebendrupfen bei Gänsen für schicke Daunenkleidung und andere Verstöße gegen das Tierwohl und das Tierschutzgesetz. Friedrich Müllns erschreckende und aufrüttelnde Geschichten zum Tierschutz und zur Gefährdung und Missachtung der Tierrechte treffen auf eine alarmierte Öffentlichkeit, in der mehr und mehr Menschen bereit sind, ihr Verhalten kritisch zu hinterfragen und ihren Fleisch-Konsum in Richtung Vegetarismus und Veganismus zu verändern oder ganz aufzugeben.
Der Alltag in der Massentierhaltung: Puten, Hühner, Enten, Wachteln und Kühe verbringen ein qualvolles Leben, damit am Ende abgepacktes Fleisch im Supermarkt liegt und Konsument:innen kurz ein gutes Geschmackserlebnis haben.
Neben vielen aufklärerischen Kapiteln dazu umfasst das Buch umfasst auch ein ausführliches Kapitel über die (tierische) Bio-Branche. Die Berichte dazu fand ich so erschreckend, weil viele Leute besänftigend sagen "Ich kaufe sowieso nur Bio Fleisch/Eier/..." - nichts da besänftigend! Ich habe gelernt, dass ein Stück Fleisch nicht bio sein kann, weil die Tiere meistens genauso grausam - oder schlimmer - behandelt und umgebracht werden, wie ihre nicht-bio Leidensgenossen.
Das Buch ließ sich definitiv nicht leicht lesen. Aber da ich Videos, die sowas zeigen, schon gar nicht anschauen kann, wollte ich zumindest dieses Buch lesen. Denn auch wenn ich schon lange keine Tiere mehr konsumiere - wegschauen möchte ich trotzdem nicht.
Indem wir Ware aus diesen Betrieben kaufen und essen, bestärken wir die Tierquälerei. Wir lassen es als Gesellschaft zu, dass Tiere so brutal ausgebeutet werden, und wundern uns dann über die Gewalt, die in der Gesellschaft existiert... Zum Abschluss ein passendes Zitat von Ghandi: „Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.“
Der Autor schildert die Zustände der Massentierhaltung in Deutschland (z.T. auch im Ausland) und hält dem Lesenden den Spiegel vors Gesicht, indem er nichts beschönigt und auch die Bio-Haltung, die von vielen als Argument genommen wird, kritisch hinterfragt.
Ich persönlich habe durch das Buch nicht viel Neues erfahren, da ich mich bereits intensiv mit der Massentierhaltung beschäftigt habe, aber finde es einen sehr guten Einstieg für Leute, die sich mit dem Thema beschäftigen möchten.