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Neppure il silenzio è più tuo

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C’è una donna sola per le strade deserte di Istanbul. Sta cercando di tornare a casa, ma non riesce più a orientarsi. Le vie un tempo conosciute le sembrano deformate e irriconoscibili. Al suo fianco un cane randagio che, fiutando il suo smarrimento, la guida fino a un incrocio. Adesso tocca a lei scegliere la strada da imboccare, nessuno può indicargliela: può assecondare il silenzio che domina ovunque o può abbatterlo con la forza delle parole. Quella donna è Aslı Erdoğan e all’alba del 16 luglio 2016, all’indomani del cruento tentativo di colpo di stato e nonostante l’imminente repressione dei diritti civili in Turchia, decide di non cedere all’indifferenza, ma di far sentire la propria voce. Decide di essere la prima donna a non avere paura di spezzare quel silenzio assordante, simbolo di un dolore troppo grande da ignorare. Perché non può e non vuole far finta di niente di fronte alla violenza cieca di un governo fin troppo abile nel mettere a tacere i testimoni scomodi. E sa bene che c’è solo un modo per farlo: guardare negli occhi una realtà indicibile alla ricerca di quelle parole che possano generare un grido di indignazione. Un grido di denuncia contro la falsità del potere che priva i cittadini dei loro diritti. Un grido di resilienza contro l’assurdità della condizione umana. Per non essere complice dei colpi che hanno spezzato la vita di donne e bambini innocenti. Per non decidere della sorte di centinaia di uomini che con fatica e dignità cercano di rialzare la testa sotto cumuli di macerie. Per colmare quel vuoto lasciato da uno stato tiranno e restituire a ogni singolo cittadino, senza distinzione, ciò che gli spetta di diritto: libertà, uguaglianza, verità. Nell’agosto 2016, proprio a seguito della sua attività di scrittrice, Aslı Erdoğan è stata arrestata e ha trascorso 136 giorni nella prigione di Bakırköy. Il suo unico delitto: aver osato rivendicare dalle colonne di un giornale pro-curdo la libertà di opinione e di denuncia degli orrori del governo. Neppure il silenzio è più tuo raccoglie alcune delle sue pagine più belle nelle quali la scrittrice e giornalista diventa emblema della resistenza femminile e grida gli ideali che animano la propria lotta intellettuale e assoluta. Nella speranza che quest’opera possa davvero sgretolare il silenzio, almeno là dove le sue parole hanno ancora diritto di cittadinanza. (traduzione di Giulia Ansaldo)

136 pages, Paperback

First published October 1, 2017

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About the author

Aslı Erdoğan

18 books381 followers
Aslı Erdoğan (born 1967) is a prize-winning Turkish writer, human rights activist and former columnist for the newspaper Radikal, whose second novel has been published in English Language translation.

Born in Istanbul, she graduated from Robert College in 1983 and the Computer Engineering Department of Boğaziçi University in 1988. She worked at CERN as a particle physicist from 1991 to 1993 and received an MSc in physics from Boğaziçi University as a result of her research there. She began research for a PhD in physics in Rio de Janeiro before returning to Turkey to become a full-time writer in 1996.

Her first story The Final Farewell Note won third prize in the 1990 Yunus Nadi Writing Competition. Her first novel, Kabuk Adam (Crust Man), was published in 1994 and was followed by, Mucizevi Mandarin (Miraculous Mandarin) a series of ınterconnected short stories in 1996. Her short story Wooden Birds received first prize from Deutsche Welle radio in a 1997 competition and her second novel, Kirmizi Pelerinli Kent (The City in Crimson Cloak), received numerous accolades abroad and has been published in English Language translation.

She was the Turkish representative of International PEN's Writers in Prison Committee from 1998 to 2000. She also wrote a column entitled The Others for the Turkish newspaper Radikal, the articles from which were later collected and published as the book Bir Yolculuk Ne Zaman Biter (When a Journey Ends) and featured in the 2004 edition of M.E.E.T.'s journal.

She is widely-traveled and has an interest in anthropology and Native American culture.

From December 2011 to May 2012 at the invitation of the Literaturhaus Zurich and the PWG Foundation Erdoğan was Zurich's "writer in residence".

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Profile Image for Valentin Derevlean.
570 reviews153 followers
June 23, 2018
Cu siguranță cartea aceasta trebuie citită. Aslı Erdoğan a fost arestată în vara lui 2016 și acuzată ca ar fi făcut parte dintr-o grupare teroristă kurdă. Ori motivul real e cea al opoziției făcută de ea prin articolele scrise. Articole cu tematică dură: crime de război, militari gay, crime și violențe împotriva minorității kurde și armene, violența împtriva femeilor în societatea turcă.

Articolele din acest volum documentează acest tablou sumbru, social și politic, caracteristic ultimilor ani din Turcia. Problema pe care o văd acum e cea a formei, amestecul de literatură cu relatare jurnalistică, infuzia de lirism și de pasaje literare care duc la diluarea și stilizarea mesajului. Poate că așa scrie Aslı Erdoğan, poate că e o formă de a masca duritatea mesajului politic. Însă nu mi-a plăcut deloc maniera aleasă. 1 stea ptr formă, 4 pentru mesaj.
Profile Image for Wortmagie.
529 reviews80 followers
October 7, 2017


Wie gut kennt ihr euch mit der aktuellen politischen Situation in der Türkei aus? Versteht ihr, was dort zurzeit passiert? Begreift ihr, warum der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan auf hervorragende Zustimmungswerte in der Bevölkerung blickt, obwohl ihm von westlichen Ländern der Status eines Diktators und menschenrechtsverletzende Politik vorgeworfen wird?
Ich habe die Nachrichten aus der Türkei stets aufmerksam verfolgt, habe versucht, zu erfassen, was in diesem Land am Bosporus geschieht. Ich habe die Bilder der Putschnacht vom 15. zum 16. Juli 2016 gesehen und den Prozess gegen Jan Böhmermann beobachtet. Ich erlebte, wie die Meinungsfreiheit mehr und mehr eingeschränkt wurde. Immer öfter trudeln Meldungen von verhafteten Deutschen ein, denen vorgeworfen wird, eine terroristische Vereinigung zu unterstützen. Sie sitzen heute in den gleichen Gefängnissen ein, in denen türkische Akademiker_innen, Journalist_innen und unbequeme Staatsangestellte inhaftiert sind. Ich setzte mich mit diesen Nachrichten auseinander – doch völlig verstanden habe ich sie nicht. Keine der Mitteilungen vermochte es, mir zu erklären, wieso sich die Türkei plötzlich in einen rückständigen Staat verwandelt und Niemand. Etwas. Dagegen. Unternimmt.

Dieser Eindruck täuscht. Es gibt sehr wohl zahllose Menschen, die sich gegen die Regierung Erdoğans auflehnen – wir kriegen das hier in Deutschland nur nicht ausreichend mit. Die Verhaftungen erscheinen uns willkürlich, dabei sind sie für den türkischen Präsidenten ein praktikables Mittel, seine politischen Kritiker_innen mundtot zu machen. Eine von ihnen ist die Schriftstellerin Aslı Erdoğan, die bis August 2016 für die kurdisch-türkische Zeitung Özgür Gündem arbeitete. Sie wurde verhaftet, weil ihr „Propaganda für eine illegale Organisation“, „Mitgliedschaft bei einer illegalen Organisation“ und „Volksverhetzung“ vorgeworfen wurde. Ihre Kolumnen und Essays sind hochpolitisch; sie spricht sich seit Jahren aktiv für die kurdische Minderheit in der Türkei aus und verarbeitet ihre Empfindungen literarisch. Ihr Schaffen ist preisgekrönt, doch da sie regierungskritisch ist, kann sie ihre Texte seit ihrer Verhaftung nicht mehr in der Türkei veröffentlichen. Stattdessen nahm sich der deutsche Verlag Knaus ihren Werken an. Im März 2017 erschien dort eine Sammlung ihrer Essays unter dem Titel „Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch“, angedickt mit einem Vorwort des türkischstämmigen Bundesvorsitzenden der Partei Bündnis 90/Die Grünen Cem Özdemir.

Ich stolperte auf der Arbeit über dieses Buch. Einige von euch wissen mittlerweile, dass ich bei der größten deutschen überregionalen Tageszeitung mit den vier Buchstaben angestellt bin. Ja, genau die. In den Tiefen unseres Systems entdeckte ich einen Artikel, der die bald anstehende Veröffentlichung der Essay-Sammlung thematisierte und das Vorwort von Cem Özdemir abbildete. Ich las es und hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass mir dort jemand wirklich begreiflich machen konnte, warum sich die politische Situation in der Türkei in einer schwer aufzuhaltenden Abwärtsspirale befindet und wieso Präsident Erdoğan von der Mehrheit seines Volkes glühend verehrt wird, obwohl er aus deutscher Sicht ein Despot ist. Ich sah eine Möglichkeit, endlich Antworten auf all meine Fragen zu erhalten, den historischen Zusammenhang zu verstehen und darüber hinaus der Stimme einer Systemgegnerin zu lauschen. Der Knaus Verlag gehört zur Random House Gruppe, also bat ich um ein Rezensionsexemplar von „Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch“ beim Bloggerportal von Random House. Meine Anfrage wurde angenommen.

Ihr könnt euch sicher denken, dass diese Rezension angesichts des Buches, das sie bespricht, meinen gewöhnlichen Richtlinien nicht folgen kann. Dieser Text wird keine Charakteranalysen enthalten, ich werde kein Wort über Worldbuilding oder Spannungsbögen verlieren. Tatsächlich würde ich mich am liebsten sogar weigern, für diese Essay-Sammlung Sterne zu vergeben, weil das meiner Meinung nach nicht angemessen ist. In dieser Rezension geht es um Politik und vermutlich wird es die schwierigste Besprechung, die ich jemals geschrieben habe. Ich werde nicht vollkommen objektiv bleiben können. Ich muss Stellung beziehen. Das hier wird unangenehm, schmerzhaft und bedrückend realitätsnah. Wer darauf keine Lust hat, sollte genau jetzt aufhören zu lesen. Wer hingegen einen ersten Schritt hin zu einem umfassenderen Verständnis der politischen Situation in der Türkei wagen möchte, sollte meinen Worten über Aslı Erdoğans Essays Aufmerksamkeit schenken.

Wie bereits erwähnt, beginnt „Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch“ mit einem Vorwort von Cem Özdemir. Für mich war dieses Vorwort die Voraussetzung, das Buch überhaupt lesen und begreifen zu können. Özdemir rollt darin die politische Geschichte der Türkei auf und erklärt, in welchem Klima Aslı Erdoğan schreibt. Er beschreibt, wie Recep Tayyip Erdoğan 2003 erst Ministerpräsident und 2014 Präsident wurde, wie sich seine Politik über die Jahre veränderte, welche Rolle die Kurdenfrage für die Türkei spielt und wann sich der endgültige gesellschaftliche Bruch vollzog, dessen Folgen wir bis heute in den Nachrichten verfolgen können. Özdemir fasst sich kurz, er beschränkt sich auf Fakten und vermeidet Spekulationen, was ihn in meiner Achtung deutlich steigen ließ. Niemals verliert er Aslı Erdoğans Position innerhalb der türkischen Konflikte aus den Augen und stellt stets den Bezug zu ihren Texten her. Sein Vorwort ist eine perfekte Vorbereitung auf die Lektüre ihrer Essays.

Nichtsdestotrotz sollten sich Einsteiger_innen in die Thematik – so wie ich es war – darauf einstellen, dass zusätzlicher Rechercheaufwand notwendig ist. Cem Özdemir bezieht sich auf Ereignisse der jüngeren Vergangenheit, die mehr oder weniger an mir vorbeigegangen sind. Seine Erläuterungen zu den Protesten im Gezi-Park 2013 waren mir beispielsweise zu knapp, sodass ich Google und Wikipedia zu Rate zog. Dadurch erkannte ich schnell, dass die Geschichte der Türkei seit dem Zerfall des Osmanischen Reiches kompliziert und komplex ist. Ich war verblüfft, wie viele Querverweise so ein unschuldig daherkommender Wikipedia-Artikel enthalten kann. Ich begann zu ahnen, dass ich im Verlauf der Lektüre einiges würde nachschlagen müssen. Ich entschied, trotzdem mit den Essays von Aslı Erdoğan anzufangen, weil ich nicht auf blauen Dunst hin, sondern gezielt recherchieren wollte.

„Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch“ enthält 29 Texte der verfolgten Autorin, die sich in Länge, Intensität und Metaphorik stark unterscheiden, thematisch jedoch stets um die reale Ungerechtigkeit der türkischen Politik kreisen. Einige Essays umfassen über 10 Seiten, andere wiederum nur zwei bis drei Seiten. Einige sind leicht zu deuten, andere bieten gewaltigen Interpretationsspielraum. Sie alle vermitteln brutal ehrliche Emotionen, die von Wut, Trauer, Schmerz, Zynismus und Resignation bis hin zu Hoffnung und eisernem Kampfeswillen rangieren. Ich bilde mir nicht ein, jeden Text gänzlich verstanden zu haben, doch Erdoğans unnachahmliche Fähigkeit, ihre Gefühle kristallklar, nachvollziehbar und eindringlich in Worte zu fassen, berührte mich zutiefst. Dieses Buch hat die Grundfesten meiner Seele erschüttert. Es beschäftigte mich bis in meine Träume. Es fällt mir schwer, zu beschreiben, was während der Lektüre mit mir geschehen ist, weil Aslı Erdoğan jegliche natürliche Distanz zwischen Schriftsteller_in und Leser_in niederreißt und mich uneingeschränkt empfinden ließ, was sie selbst empfindet. Poetische Metaphern und schonungslose Direktheit zeichnen gemeinsam das Bild einer Frau, die um ihr geliebtes Land trauert, die sich mutig Leid und Unrecht entgegenstellt und sich weigert, zu schweigen, obwohl ihre selbstverständliche Verpflichtung zur Wahrheit, zur Gerechtigkeit und zum Frieden ihr Leben bedroht. Aslı Erdoğan ist ein Vorbild, weil sie mit Leib und Seele für ihre Überzeugungen kämpft. Sie ist eine Inspiration, da sie aufsteht, sich Gehör verschafft und die Konfrontation sucht, obwohl auch sie strauchelt und den Glauben an die Hoffnung zu verlieren droht. Angesichts der schier übermächtigen Ungerechtigkeit in der Türkei ist das kein Wunder und nur allzu menschlich.

Ich hatte keine Ahnung, wie prekär die Lage in der Türkei seit Jahrzehnten ist und wie sehr Teile der Bevölkerung unter der repressiven Politik leiden. Das Land ist tief gespalten, es herrscht Chaos auf jeder Ebene und das Volk kommt einfach nicht zur Ruhe. Ich kann mir nicht vorstellen, in dieser permanenten Atmosphäre von Gewalt, Willkür und Unterdrückung zu leben. Rassismus, Nationalismus und Ignoranz prägen den Alltag. Erdoğan bemüht häufig den Vergleich zu Nazi-Deutschland, um die Situation zu beschreiben und erreichte mich somit auf einer Basis, die ich problemlos verstehen konnte. Die Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. Die systematische Drangsalierung der Kurden, das Leugnen des Völkermords an den Armeniern, all der Hass und die „Für uns oder gegen uns“ – Philosophie der Regierung wecken durchaus düstere Erinnerungen. Ich frage mich, ob Präsident Erdoğan deshalb immer wieder Nazi-Vergleiche im Zusammenhang mit seinen (deutschen) Kritikern nutzt. Handelt es sich um eine Überkompensation? Ist ihm auf irgendeiner Ebene bewusst, dass die Methoden seiner Regierung Hitlers Methoden gar nicht so unähnlich sind?

Warum die Kurden in der Türkei mit aller Gewalt unterdrückt werden, musste ich nachschlagen. Ich möchte nicht behaupten, dass ich die Gesamtheit des Konflikts nun überblicken kann, doch zumindest habe ich begriffen, dass dieser historisch im Wunsch der Kurden nach Autonomie bedingt ist. Die Angst vor einer Abspaltung des kurdischen Volkes führte zu grausamen, blutigen Auseinandersetzungen, für die es nur ein einziges passendes Wort gibt: Krieg. Die Gräuel, die ihnen angetan wurden, sind unbeschreiblich. Ich kann nachvollziehen, dass lebendig verbrannte Kinder, Massenmorde und skrupellose Überfalle auf wehrlose Siedlungen einige Kurden dazu motivierten, die PKK zu gründen, die selbst hier in Deutschland als terroristische Vereinigung eingestuft wird. Ich verurteile ihren gewalttätigen Widerstand zutiefst, das möchte ich ganz klar betonen, doch ich verstehe, warum ihr Zorn alle Mittel zu rechtfertigen scheint.
Ich bin nicht sicher, inwieweit Aslı Erdoğan mit der PKK sympathisiert. Als Fürsprecherin der Kurden stimmt sie mit einem Teil ihrer Ziele vermutlich überein, aber ob sie auch ihre Methoden unterstützt, konnte ich aus ihren Essays nicht herauslesen. Meist wirkte es, als sei sie grundsätzlich pazifistisch eingestellt, als lehne sie den Teufelskreis der Gewalt ab und bevorzuge den unblutigen, friedlichen Widerstand, wie er beispielsweise von den Samstagsmüttern verkörpert wird, denen Erdoğan einen gesamten Text widmet. Nichtsdestotrotz hatte ich das Gefühl, dass sie, von Wut und Trauer überwältigt, hin und wieder mit dem Terrorismus der PKK kokettiert. Ich kann diesen Eindruck nicht konkret belegen, er ist eine rein intuitive Vermutung. Ich kann mir vorstellen, dass sie in der Tiefe der Nacht und ihrer Verzweiflung manchmal glaubt, dass Gewalt die einzige Sprache ist, die die türkische Regierung versteht. Doch graut der Morgen, wird sie erneut von Rationalität und Pazifismus gelenkt. Ich kann ihr diese seltenen Momente der zornigen Schwäche nicht übelnehmen, denn ich glaube nicht, dass sie sich jemals der PKK anschließen würde.

Der osmanische Genozid an den Armeniern ist ein weiteres Thema in Aslı Erdoğans Essays, das ich recherchieren musste. Vielleicht erinnert ihr euch, dass im Juni 2016 im Deutschen Bundestag die Armenien-Resolution verabschiedet wurde, woraufhin sich die Beziehung zwischen Deutschland und der Türkei drastisch verschlechterte. Das liegt daran, dass Deutschland mit dieser Resolution das Leid, das dem armenischen Volk im Ersten Weltkrieg angetan wurde, erstmals als Völkermord im Sinne der UN-Konvention von 1948 anerkannte, während die Türkei ihre Schuld bis heute leugnet. Als ich den Wikipedia-Artikel zu dem Genozid las, war ich entsetzt, dass offenbar alle Länder darüber diskutieren müssen/mussten, ob es sich um einen Völkermord handelte oder nicht, obwohl dieser hervorragend dokumentiert ist. Ich weiß nicht, was es da zu diskutieren gibt. Für Aslı Erdoğan ist die Weigerung ihres Landes, die Verantwortlichkeit für das hunderttausendfache, wenn nicht gar millionenfache (die Zahlen variieren) Morden zu akzeptieren, eine Beleidigung der Opfer, eine Herabsetzung ihres Leids und ihrer Verluste. Sie ruft unmissverständlich dazu auf, das Leugnen zu beenden, sich der Vergangenheit zu stellen und die Wahrheit zu verbreiten. Sie erfasst die Emotionen der Opfer sensibel und beschreibt eingängig, wie schwierig und vielschichtig das aktuelle Verhältnis zwischen dem türkischen und dem armenischen Volk ist.

Wenig überraschend behandelt Aslı Erdoğan darüber hinaus eine Thematik, die sie ganz persönlich betrifft: die Rolle der Frau in der türkischen Gesellschaft. Es ist kein Geheimnis, dass Frauen in der türkischen Politik katastrophal unterrepräsentiert sind und Gewalt gegen Frauen durch zunehmend konservative Strömungen eine traurige Renaissance erlebt. Erdoğan reflektiert die lächerlich paradoxe Einstellung, die die Frau einerseits als „heiliges Gefäß des Lebens“ betrachtet und andererseits ihren Wert als Mensch, als Persönlichkeit aberkennt. Sie prangert die vollkommende Reduktion auf die „biologische Funktion“ an und kritisiert die pure Heuchelei von Solidaritätsbekundungen am internationalen Frauenkampftag. In ihren Metaphern spielen Frauen ebenfalls eine bedeutende Rolle. Sie wird nicht müde, das Leid zahlloser Mütter zu betonen, die ihre Kinder in sinnlosen Akten der Gewalt verloren und oft nicht einmal wissen, was mit ihnen geschehen ist. Sie sieht Frauen schweigend protestieren, sieht Frauen, die sich mutig die Hände reichen und vereint gegen Grausamkeit und Unrecht kämpfen, Frauen wie die 28-jährige Studentin Kader Ortakaya, die 2014 für ihren Versuch, sich dem kurdischen Widerstand gegen den IS in Syrien anzuschließen, erschossen wurde. Sie schaut den Menschen – nicht nur Frauen – offenen Herzens ins Gesicht und sieht, wie wenig nötig ist, um sie zu verbinden. Ein Blick, ein Wort, eine Hand, die eine Brücke bildet – Frieden ist eine menschliche Fantasie und solange sie in unseren Köpfen existiert, kann sie Realität werden. Es liegt in unserer Macht. Es gibt Hoffnung. Ich könnte in Tränen ausbrechen, während ich diese Worte tippe.

Aslı Erdoğan ist eine herausragende Autorin. Sie ist eine Autorin ohne Furcht vor Emotionen, ohne Angst vor dem weißen, leeren Blatt und ohne Skrupel, genau das niederzuschreiben, was sie in ihrem Inneren bewegt. Ich bin ihr zutiefst dankbar, dass sie mich auf eine Reise in das Herz einer türkischen Seele einlud und in mir Verständnis und Erkenntnis erblühen ließ. Die Lektüre von „Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch“ war sowohl intellektuell als auch emotional extrem anstrengend. Ich denke, ich habe das Buch eigentlich nicht gelesen, ich habe es durchgearbeitet. Ich habe mich bemüht, jedes Essay separat und im Kontext der Sammlung zu betrachten und so viel wie möglich aus ihnen mitzunehmen. Das Ergebnis war den Aufwand wert. Wer wirklich etwas über die türkische Realpolitik der Moderne lernen möchte, kann sich Aslı Erdoğan zweifellos anvertrauen, trotz des erheblichen Rechercheumfangs, den dieses Vorhaben bedeutet. Ich habe während der Lektüre ständig Fakten nachschlagen müssen, deren Kenntnis Erdoğan voraussetzt. Es hat mir nicht das Geringste ausgemacht. Politik besteht aus mehr als Zahlen und Daten. Politik hat, so schwer es zu glauben sein mag, immer eine menschliche Ebene, die wir normalerweise ausblenden, wegschieben und nicht an uns heranlassen (zumindest, wenn es um die Politik anderer Länder geht). Aslı Erdoğan zerrt diese menschliche, greifbare Ebene ins grelle Licht, weshalb ihre Essay-Sammlung äußerst schmerzhaft, unangenehm und aufwühlend ist. Ihren Worten kann sich meiner Meinung nach niemand verschließen. Niemand kann die Schultern zucken, wenn sie von Folter, Mord, Unrecht und Krieg schreibt und behaupten, das ginge ihn/sie nichts an.

Müsste ich ein Fazit zu „Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch“ formulieren, so wäre es dieses: so geht es nicht weiter. Wir dürfen Präsident Recep Tayyip Erdoğan nicht gewähren lassen. Wir dürfen nicht stillschweigend hinnehmen, wie viel Elend seine Regierung anrichtet. Ich weiß, dass das türkische Volk stolz ist und ich vermute, dass sie ihren politischen Führer für das Gefühl der Stärke, welches er ihnen vermittelt, verehren. Aber nicht auf dem Rücken von tausenden Toten. Der Preis ist zu hoch. Das gilt selbstverständlich auch für die PKK und alle anderen Vereinigungen, die Gewalt als adäquates Mittel betrachten, um ihre Ziele durchzusetzen. Das Morden muss aufhören. Der Teufelskreis muss durchbrochen werden. Frieden kann nicht auf einem blutgetränkten Boden errichtet werden. Ich wünschte, die deutsche Regierung würde aufhören, die Lage zu beschönigen und zu verschleiern. Ich wünschte, wir würden uns nicht von Präsident Erdoğan mit der Androhung einer weiteren unkontrollierten Flüchtlingswelle erpressen lassen. Menschenrechtsverletzungen müssen publik gemacht und scharf verurteilt werden, vollkommen egal, wo auf der Welt sie stattfinden und wer dafür verantwortlich ist. Wir dürfen nicht schweigen, nur weil es uns politisch in den Kram passt. Aslı Erdoğan schweigt schließlich auch nicht. Sie sollte uns allen ein Vorbild sein.

Diese Rezension war harte Arbeit. Ich hoffe, ihr versteht, warum ich gern auf eine Sternevergabe verzichtet hätte. Falls euch meine Worte roh und ungeschliffen erscheinen, so ist das Absicht. Ich habe davon abgesehen, meinen Text Korrektur zu lesen. Es war mir wichtig, euch meine Emotionen ungefiltert, unpoliert zu vermitteln. Ich nehme mir ein Beispiel an Aslı Erdoğan.
Ich werde in der näheren Zukunft nicht in die Türkei reisen, obwohl ich überzeugt bin, dass es wunderschönes, faszinierendes Land ist. Nicht nur, weil ich es moralisch-politisch nicht vertreten kann, sondern auch, weil ich befürchte, damit meine Freiheit aufs Spiel zu setzen. Wer weiß schon, ob eine positive Rezension zu Aslı Erdoğans „Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch“ heutzutage nicht bereits ausreicht, um in einem türkischen Gefängnis zu landen.

Vielen Dank an den Knaus Verlag und das Bloggerportal von Random House für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars im Austausch für eine ehrliche Rezension!
Profile Image for Ceren.
49 reviews45 followers
March 1, 2020
Aslı Erdoğan'ın anlatımıyla barışamadım maalesef. Konuşulmayanları kaleme alarak gösterdiği cesareti taktir ediyorum ama uzaktan taktir edeceğim.
Profile Image for Dr. Eva-Maria Obermann.
Author 12 books23 followers
June 1, 2017
Ich kenne Essays vor alle als Texte, die eine klaren Ursprung haben, eine Frage, einen Moment, dem sie auf den Grund gehen wollen. Sie schweifen mal ab, sind mal sehr fokussiert oder auch mal einfach literarisch. Aber immer bewegen Essays zum Nachdenken, zum Überlegen und Infragestellen. Der Leser arbeitet mit.
So ist es auch bei Nicht einmal das Schweigen gehört uns noch. Mit sehr unterschiedlichen Ansätzen berichtet Aslı Erdoğan aus der Türkei, aus ihrer Heimat, die sie liebt, die ihr entgleitet. Sie schreibt über Gräueltaten mit versteckten Worten, die unter die Haut gehen und von eigenen traumatischen Erlebnissen, die bewegen. Sie wird sachlich und nutzt gelungen Argumente. Kurz: Sie zeigt in diesen Essays eine gewaltige Bandbreite an schriftstellerischem Können.
Das beeindruckt und bewegt. Gleichzeitig informiert es. Fußnoten erklären auf welche Ereignisse die Autorin anspielt und selbst in den literarischen Tendenzen zeigt sich vieles, was dem europäischen Beobachter in Bezug zur Türkei nicht klar ist. Einzelfälle, historische Ereignisse, Momente von Aslı Erdoğans Leben, die mit der aktuellen Geschichte der Türkei verwoben sind. Großartig geschrieben.
So berichtet die Autorin vom jüngsten Putschversuch, von Diskriminierungen und den Andenken an Ermordete. Sie zeigt einen sehr persönlichen, liebevollen Blick auf Land und Leute, einen sehr kritischen und wachen auf politische Geschehnisse. Persönlich, also subjektiv und gewiss nicht wertfrei, aber so reflektiert, dass Raum für den Leser und seine eigene Meinung bleibt. Das ist sehr gut gemacht und steigert sowohl das Interesse an den Essays, als auch das spätere Auseinandersetzen mit ihnen.
Cem Özdemir hat die Einführung geschrieben und die biografischen Eckdaten der Autorin eingearbeitet. Ihre Gefangennahme, ihr Ausreiseverbot, ihr kleiner Kampf, der groß geworden ist. Allein das ist schon faszinierend. Nicht einmal das Schweigen gehört noch uns spielt genau darauf an. Dass die Option, mit den Augen zu rollen und stumm zu bleiben, keine mehr ist. Schweigen ist für Aslı Erdoğan unmöglich geworden, so unmöglich wie das direkte Aussprechen. Und damit liefert und dieses Buch aktuelle Zeitgeschichte. Unbedingt lesen!
Profile Image for Marian Dinu.
24 reviews1 follower
June 16, 2025
Mi-e ciuda ca nu am avut mai multa rabdare cu aceasta carte si ca nu am stiut sa o apreciez asa cum merita.

Din pacate textele sunt foarte putin explicative. E dificil pentru cineva care nu a trait in acel spatiu si in acel timp sa inteleaga exact la ce evenimente se refera autoarea. Desigur intelegi referirile la genocidul armenilor, la persecutia kurzilor, la reprimarea violenta a dizidentilor, dar sunt multe textele pe care, ca modest cunoscator al istoriei recente a Turciei, nu le poti conecta cu un context precis.

O parte din explicatie probabil sta si in faptul ca lipsa unei libertati autentice a cuvantului o obliga pe autoare la utilizarea uneori (in aceste articole publicate in presa turca) a unui limbaj aluziv. In plus, textele mi s-au parut uneori prea lirice, alteori prea reflexive. Am trait permanent frustrarea ca nu ma pot conecta la sirul ideilor si emotiilor scriitoarei.

Cu toate acestea exista pagini de o frumusete brutala, perspective asupra libertatii la care nu m-as fi gandit inainte.

Nu regret ca am citit aceasta carte, regret ca nu m-am priceput sa o inteleg mai bine.
Profile Image for Socrate.
6,745 reviews268 followers
May 7, 2021
15 iulie, noaptea, cartierul Harbiye, în faţa cazărmii. Chiar alături, la clădirea radioului, luptele care durează de ore întregi se apropie de sfârşit. Se strigă: „Predaţi-vă!”. Ambulanţele, pe care trăgătorii le lasă să treacă, aduc tot mai mulţi răniţi. De la prima trecere a avioanelor F16, cercul de foc care îi încleşta ca într-o menghină pe civilii de pe trotuarul nostru şi-a slăbit strânsoarea. În mijlocul zdruncinăturilor şi vacarmului bombardamentelor, eu „bat în retragere” pas cu pas, găsind adăpost în intrânduri, de la un copac la altul. — Ai tehnică, soră! îmi zice instructorul în loc de rămas-bun… Emoţiile şi experienţa revin doar după aceea, mult mai târziu. Sub o formă imposibil de recunoscut, ca un zaţ de cafea răcit… Cresc şi apoi cad, asemenea unor spini ce n-au putut găsi un colţ din identitatea noastră unde să se înfigă. Timpul mă îmbrânceşte în pas alergător departe de zidul la baza căruia mă refugiasem, împinge noaptea spre sfârşit. În zori, masca de umbră cade în fâşii, fără să dezvăluie niciun chip… Mă întorc ca o fantomă pe străzile pe unde am venit, aceleaşi bulevarde, străzi cunoscute şi familiare, dar parcă lungite, micşorate, deformate. Şi, de parcă nu m-ar recunoaşte nici ele, refuză să suporte această nouă povară, toată această epuizare… Ca şi cum la fiecare pas mi-aş smulge piciorul dintr-un noroi negru şi vâscos… Urmărită îndeaproape de răsuflarea unei creaturi malefice gata să atace, încerc cu disperare să grăbesc pasul, merg parcă pe papainoage… Încerc cu disperare să mă fac nevăzută, să mă pierd şi să dispar în întunericul ce păleşte, să mă amestec cu umbrele, cu piatra, cu pământul, să mă înfăşor într-o ultimă bucată de pânză smulsă din zdrenţele nopţii… Ca şi cum un necunoscut ar fi murit în braţele mele, dârdâi, trasă în jos de o greutate incomensurabilă, prinsă într-o strânsoare rigidă, dârdâi într-un mod de neconceput într-o noapte de iulie şi habar n-am de când durează tremurăturile astea.

Profile Image for Elif.
1,360 reviews38 followers
September 9, 2025
Kendi sesini arayan binlerce acı arasında. Ama insan nedir ki bir aynadan ve bir yankıdan başka?
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İnsanın çektiği acılar, bir başkasının acılarını anlamaya yardım etmiyorsa, boşuna çekilmiş demektir...
.
En büyük suçtur çünkü bir insanın travmalarını bile ondan çalmak.
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Artık Sessizlik Bile Senin Değil’i okumayı yıllarca reddettim. Çünkü eğer okusaydım Aslı Erdoğan’dan okumadığım başka bir kitap kalmayacaktı. Bence Aslı Erdoğan günümüz yerli yazarları içerisinde en başarılı yazarlardan. Ancak belki politik bir yazar olması belki de başka sebeplerle maalesef kitaplarına yeteri kadar önem gösterilmiyor ve çok az kişi onun kitaplarıyla karşılaşıyor. Hayatı derinden yaşayan, herkesin derdine ortak olabilen oldukça duygusal bir insan. Öfkesini, acısını, hüznünü, sevincini edebiyata dökmeyi de çok iyi başarıyor. Yazılarında bambaşka bir Türkiye gerçeğini hatırlatıyor, bunlar birçok yazarın sessiz kaldığı, üzerine yazmayı belki de reddettiği konular. Kendisinin de dediği gibi herkes sustuğunda konuşuyor. Ermeni, Alevi, Kürt, Türk… her dönemin ezilmiş, hor görülmüş insanını kaleme alıyor. Bu kitabı aslında köşe yazıları derlemesi, 29 Temmuz 2016 tarihinden geriye doğru gidiyor, en eski tarih 8 Mayıs 2010. Tarih geriye gittikçe unutulmuş, unutturulmuş her olayla tekrar karşılaşıyoruz. Benim birçok konuda araştırma yapmama vesile oldu. Bazı yazıları aşırı güçlüydü ki edebi yazması metinleri daha iyi bir konuma getiriyor. Kitabın o kadar çok yerini işaretledim ki neden Aslı Erdoğan’a bu kadar saygı duyduğumu hatırladım okurken. Kendisi bildiğim kadarıyla sağlık durumundan ötürü yeni bir şeyler yazamıyor ancak olur da yeni bir kitap çıkarırsa ben hazır ol konumunda bekliyor olacağım.
Profile Image for Peter Boot.
278 reviews3 followers
July 12, 2021
Een selectie van opstellen uit het boek Artık sessizlik bile senin değil. Oorspronkelijk gepubliceerd in de met de Koerden sympathiserende krant Özgür Gündem. Het gemeenschappelijke thema van de artikelen is de belabberde mensenrechtensituatie in Turkije: de couppoging in 2016, de willekeurige arrestaties, het brute geweld toegepast tegen de Koerdische minderheid, de misstanden in de gevangenissen, de leugens over het verleden, lichamen die in vuilniszakken worden thuisbezorgd. Erdoğan is in 2016 gearresteerd vanwege haar medewerking aan Özgür Gündem, heeft vier maanden gevangen gezeten en is in 2000 eindelijk vrijgesproken van de beschuldiging de eenheid van de staat te ondermijnen. Een paar maanden later is ze opnieuw in staat van beschuldiging gesteld. Inmiddels woont ze veilig in Duitsland.
Een boek waar je vanwege de persoonlijke moed van de schrijfster en het belang van de aangesneden onderwerpen alleen maar respect voor kunt hebben, maar het is niet erg toegankelijk. Ik ben niet heel vertrouwd met de details van de besproken toestanden, maar Erdoğan doet ook geen moeite om feitelijke toestanden te belichten. De stijl is heel associatief en beeldend, het meest gebruikte leesteken zijn de drie puntjes. De uitgever heeft ook geen moeite gedaan. Er zijn een paar noten om wat namen en feitjes toe te lichten, maar de grotere achtergronden blijven zonder toelichting en de stukken zijn zelfs niet van een datum voorzien.
Profile Image for Tore Olsen.
84 reviews1 follower
November 6, 2024
Det var med en viss ærefrykt jeg konstaterte at ingen hadde lest denne boka før meg. Med en sterk og personlig stemme, skildrer forfatteren overgrep på overgrep av de tyrkiske myndigheter mot egen befolkning på en særegen måte med assosiasjoner og metaforer som berører meg sterkt. «En modig og reflektert essayist» (tekst på baksiden av boka). Den må leses langsomt.
Profile Image for LunaSanguine.
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July 26, 2020
Ich hab eine Weile gebraucht, um in den Flow dieser Essays zu kommen, die doch wesentlich poetischer und verschlüsselter waren als erwaret, aber dann hab ich diese Atmosphäre aus Melancholie, Widerständigkeit und Liebe wirklich genossen.
Profile Image for Mălina Maria.
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August 2, 2025
Departe de toate, grea de tăcere, bine ferecată în fața imensității, emoția - strigăt impermeabil - e o poartă imposibil de trecut. Absurdă în măsura în care este excesivă, de neînvins în măsura în care este absurdă.

Când am urmărit protestele recente din lume nu m-am putut opri din a mă gândi la Aslı Erdoğan. De când am descoperit acest volum prin intermediul FILIT, în 2018, imaginea ei s-a suprapus peste ideea de rezistență umană în fața regimului represiv.

E o carte care nu îți permite să rămâi indiferent. Aslı Erdoğan scrie dintr-un spațiu al suferinței reale — eseuri politice și reflecții dureroase care dezvăluie nedreptățile sistemului turc, inclusiv propria ei arestare după lovitura de stat din 2016, doar pentru că a ales să vorbească și să scrie. Și poate tocmai de aceea vocea ei este atât de importantă.

Volumul ne arată, cu o luciditate tăioasă, dar și cu o delicatețe aproape maternă, ce înseamnă să fii femeie într-un război care nu e doar militar, ci profund ideologic. E despre lupta pentru libertate atunci când „libertatea este un cuvânt care refuză să tacă”. Iar prin scrisul despre oroare, Aslı Erdoğan reușește, paradoxal, să redea umanitatea în cele mai întunecate colțuri ale realității.
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