Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich. (Honoré de Balzac)
In einer ehemaligen Klinik forscht Professor Marx an der Pille für gezieltes Vergessen (während im Stockwerk darunter an einem Mittel gegen Alzheimer gearbeitet wird). Marx bietet Marian Wechsler die Stelle eines Studienleiters zur Erprobung seiner Pille an. Worauf er noch warte, drängt seine Frau Eva, immerhin sei er Psychologe und Wissenschaftler, und auch das Geld könnten sie gut brauchen. Auf längeren, nicht ganz uneigennützigen Druck Evas stimmt Marian zu. Mit sieben Probanden geht es los. Sie wünschen nichts sehnlicher, als einen Abschnitt aus ihrem Leben endgültig hinter sich zu lassen. Als bekannt wird, dass Professor Marx schon lange an dem Wirkstoff forscht und es vor Zeiten bereits zu Auffälligkeiten gekommen ist, stellt sich die Frage, ob die Pille überhaupt auf den Markt kommen soll ... Dieser packende Debütroman der vielversprechenden Autorin Yvonne Zitzmann kreist um das brisante Thema, was medizinisch und wissenschaftlich noch zu verantworten ist. Er basiert auf tatsächlich in der DDR- Zeit von westlichen Pharmakonzernen durchgeführten Forschungen.
Nun ja. Die Geschichte eines fiktiven Medizischen Experiments hat durchaus etwas für sich. So ist die Sprache so gestaltet, dass man weiterlesen möchte, auch dass die Gespräche mit den einzelnen Probanden alle einen jeweils eigenen Stil haben, trägt zum Lesevergnügen bei. Ob dies jedoch, bei recht vorhersehbarer Handlung und wenig glaubhaftem Rahmen (nicht genehmigtens Experiment an Menschen mit nur 8 Probanden), reicht den Roman als "packend" zu beschreiben, muss jeder Selbst entscheiden. Ich kann weder dringend empfehlen, noch dringend abraten.