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Die Klimaschmutzlobby: Wie Politiker und Wirtschaftslenker die Zukunft unseres Planeten verkaufen

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Wer verhindert starke Gesetze gegen Hitzeextreme, Dürren und Starkregen?

Spätestens durch die Europawahl und die »Fridays for Future«-Bewegung ist das Thema »Klimawandel« als eines der dringlichsten Probleme unserer Zeit erkannt worden. Doch trotz eindeutiger Verpflichtungen zu den Zielen des Pariser Weltklimaabkommens sind wir weit davon entfernt, diese auch zu erreichen – warum?

Susanne Götze und Annika Joeres zeigen, dass eine wirksame Klimapolitik ganz maßgeblich von einem starken Lobby-Netzwerk verhindert wird. In einer mehrjährigen Recherche haben sie Akteure und Interessen der Klimaschutz-Bremser enttarnt – von Klimaleugnern, über die Agrar- und Fossillobby bis hin zu einflussreichen Thinktanks und der Politik. Ein thesenstarkes und gut belegtes Debattenbuch, das die Öffentlichkeit erschüttern wird.

304 pages, Hardcover

Published January 2, 2020

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1 (<1%)
Displaying 1 - 11 of 11 reviews
Profile Image for Mira123.
669 reviews10 followers
July 23, 2020
Heute hab ich wieder mal ein Sachbuch für euch! Und zwar geht es um Klimaschutz, beziehungsweise das Gegenteil davon: Klimaschmutz. Genauer: Die Lobby, die dafür sorgt, dass sich in der Politik nichts tut. Und das, obwohl der Klimawandel schon bekannt war, bevor ich geboren wurde. Ja, richtig gehört. Seit über zwanzig Jahren weiß man jetzt schon, dass wir Menschen das Klima verändern und erst jetzt kommt Bewegung in die Sache rein. Ziemlich traurig. Aber egal, darum geht es jetzt nicht. Wir sind hier ja auf einem Buchblog und wollen uns hier mit diesem Buch beschäftigen, nicht mit Politik. Obwohl Literatur ja oft eng mit Politik verknüpft ist, aber das ist ein Thema für einen anderen Blogpost.

Dieses Buch macht wütend, zumindest mich. Die Autorinnen zeigen hier klar auf, wie eine klimafreundliche Politik gebremst und verhindert wird. Und warum? Nun, dreimal dürft ihr raten. Wegen Geld natürlich. Und genau das ärgert mich so. Laut den Autorinnen gibt es da sogar eine große Lobby, die jeden Fortschritt bremst, indem sie zum Beispiel die Klimaziele an die eigenen Bedürfnisse anpasst. Oder Konferenzen extra für Leugner des Klimawandels, die dort ihre "Forschungsergebnisse" präsentieren können. Hört sich weit hergeholt an? Dachte ich zuerst auch, aber die Autorinnen haben sauber gearbeitet und alle Quellen brav im Anhang aufgelistet. Schön wäre es auch noch gewesen, wenn die Autorinnen vielleicht noch eine Art Literaturliste eingebaut hätten, mit Leseempfehlungen für alle, die gern noch mehr Informationen hätten.

Die Autorinnen haben sich ein sehr spannendes Thema gesucht, die Umsetzung war meiner Meinung nach aber leider oft ziemlich trocken. Da war es dann leider nicht ganz einfacher, bei der Sache zu bleiben, zumindest für mich nicht. Vielleicht hätte man daran noch ein bisschen feilen können? Außerdem hätte ich es gut gefunden, wenn die Autorinnen noch ein paar mehr Aspekte des Klimawandels behandelt hätten. Der Fokus lag hier sehr auf den Leugnern und auf fossiler Energie. Spannend hätte ich beispielsweise auch das Thema Artenschutz gefunden. Aber vielleicht schreiben die Autorinnen irgendwann ja noch einen weiteren Teil.

Mein Fazit? Ein interessantes Buch, das wütend macht. Leider war mir die Umsetzung stellenweise aber fast zu trocken.
33 reviews
April 3, 2024
Zeigt gut wie die Klimakrise durch mächtige Lobbys befeuert wird
Profile Image for Jens Kreet.
Author 3 books19 followers
October 8, 2020
Ich habe in meinem Leben schon sehr viele Bücher gelesen. Mir ist aber nicht erinnerlich, dass ich auch nur ein einziges Mal gesagt hätte, ein Buch sei nicht dick genug. Bücher sind immer dick genug, meistens sind sie zu lang – besonders in der Belletristik haben viele Lektoren offenbar keinen Sinn für das rechte Maß. Diesmal ist es anders.

Auf kümmerlichen 244 Seiten versuchen die Autoren, sämtliche bedeutende Saboteure der Klimaschutzpolitik aufzulisten – ich gebe zu, diesen Anspruch erheben sie nicht, aber wenn man das Problem schildern will, sodass möglichst viele Menschen durchsehen, dann muss man mehr Wert auf Vollständigkeit legen, als die Autoren dies getan haben.

Dass die französische Autoindustrie und die deutschen Bauern mächtige Lobbyisten sind, ist sicherlich interessant. Aber jeder weiß, dass die französischen Bauern und die deutsche Autoindustrie Nebenregierungen sind, gegen die kein Président und kein Kanzler jemals ankommen kann. So etwas muss man bringen, um Einsteigern den Weg in das Thema zu erleichtern. Anders formuliert: Es darf kein Buch über die Anti-Klima-Lobby geben, in dem der Name Hildegard Müller nicht vorkommt!

Den viel zu kurzen Text (das wird kaschiert durch sehr dickes, wertiges Papier) und die zahlreichen Grammatikfehler zeigen, dass das Buch mit heißer Nadel gestrickt ist, weil man offensichtlich dachte, dass das Umwelt-Thema bald wieder vom Schirm verschwindet, da die Schüler ein Jahr lang demonstriert hatten und absehbar war, dass die Puste von Fridays for future ausgeht.

Meiner Meinung nach hätte man sich noch ein Jahr Zeit lassen sollen: Niemand konnte ahnen, dass eine weltweite Seuche ausbrechen würde, nach deren Abklingen dann hoffentlich eine neue Ära beginnt: Die, in der die Klimaverschmutzer und ihre Lobbyisten selbst zu Fossilien versteinern werden.
1 review1 follower
February 28, 2022
Sehr investigativ recherchierte Dokumentation über Lobby-Netzwerke der fossilen Industrien, die effektiven Klimaschutz in Amerika und Europa systematisch behindern. Man bekommt einen Eindruck, wieviele Klimaleugnerkonferenzen stattfinden und wie diese Organistationen mit Wirtschaft und Politik verstrikt sind. Kein Wunder, dass wir auch (und gerade) in Deutschland noch längst nicht so weit sind, wie wir sein könnten. Götze und Joeres erklären viele wissenschaftliche und politische Fakten zum Klimawandel und, wie es anders gehen könnte.
Profile Image for Marcel Schwarz.
442 reviews
June 9, 2022
Gute Recherche über Lobbyismus im Klimabereich in Europa. Österreich und Schweiz fehlen ein bisschen.
Profile Image for Till.
20 reviews
September 24, 2025
Auch wenn ich die wichtigsten Punchlines des Buches mir in aller Ohren wünschen würde, sind die Mängel schon sehr die Lust daran verderbend, das Buch zu empfehlen:

Zusammengefasst muss man sagen, dass es einfach sehr schlecht korrigiert wurde, geschrieben ist und auch Inhaltlich Falschinformation beinhaltet (entdeckt nur bei einem beispielhaften Thema, wo ich es zufällig besser weiß). Das soll nicht davon ablenken, dass (in meinen Augen besonders in der zweiten Hälfte des Buches) wichtige und informative Aufarbeitung stattfindet, die ich mir unter vielen Menschen bekannt wünschen würde.

Das Nachlässige Prüflesen zeigt sich zum Beispiel an einfachen Fehlern (Das Umweltbundesamt wurde zum Bundesumweltamt umgenannt, auf Seite 204 scheint ein mathematischer Fehler, bei dem Millionen und Milliarden vertauscht sind) - und dem immer wieder verwirrenden Umgang mit Abkürzungen: So werden immer wieder Abkürzungen benutzt und beim dritten Mal werden sie dann ausgeschrieben und in Klammern erklärt - etwas, was ich mir bei der ersten Nutzung wünschen würde und eigentlich auch so standard sein sollte. Insgesamt wirken die Einzelkapitel besonders in der ersten Hälfte u.a. auch dadurch sehr zusammenhangslos zusammengekleistert. Ein weiteres Beispiel von Nachlässigkeit ist eine Grafik, die Verbindungen von Organisationen aus den USA und in Deutschland aufzeigen will und aussieht, als hätte jemand nur 2 min. Zeit in Powerpoint gehabt: Die Formen sehen nicht richtig formatiert aus und der Text tritt über den Rand.

Um auch mal inhaltliche Ungenauigkeit aufzuzeigen: Inhaltlich wird bei dieser Grafik auch eine Legende zur Art der Kollaboration erstellt, bei der zwischen Organisationen die Verbindungen durch "gleiches Personal" und "zusammen auf einer Konferenz gewesen" in dieselbe Kategorie gesteckt werden, obwohl meines Erachtens das einen großen Unterschied macht, ob dieselbe Person bei beiden Organisationen arbeitet oder die beiden Organisationen sich mal auf ner Konferenz begegnet sind. Dadurch geht Aussagekraft aus der Grafik sehr verloren.

Der grundsätzlich sehr aktivistische Ton beim Schreiben ist nicht mein Geschmack, aber legitim und auch schon oft in guten Büchern gelesen. Nur in Kombination mit den Nachlässigkeiten lässt einen dann auch noch bei der nicht-um-Neutralität-bemühten Darstellung Zweifel aufkommen wie sauber mit den Inhalten, von denen ich nichts weiß umgegangen wird.
Ein inhaltliches Negativhighlight ist die Beschreibung des Europäischen Emissionshandels als ineffektiv und nutzlos für die Einsparung von Emissionen, basierend auf einer Quelle aus 2011. Seitdem wurde bis zu Buchveröffentlichung viel getan, um den Emissionshandel zu erweitern und effektiver zu gestalten. Die Lenkungswirkung wurde stets lobbyiert, aber hat nicht Anlass gegeben prinzipiell als ineffektiv beschrieben zu werden. Heute in 2025 gilt er als erfolgreich und ist die letzte Hoffnung auf eine effektive Klimapolitik und muss dringend politisch verteidigt werden während mehrere politische Akteure in Europa daran sägen und ihn wieder weniger effektiv machen wollen. Den Emissionshandel so wie im Buch dargestellt in einem Satz vernichtend darzustellen ist nicht nur krass unterkomplex und kontraproduktiv, sondern scheint auch davon zu zeugen ihn nicht wirklich zu verstehen. Auch an späteren Stellen, wo der europäische Emissionshandel genannt und oberflächlich behandelt wird, wird keine differenziertere Betrachtung bemüht, obwohl er auch kurz zu recht (nämlich differenzierter) kritisiert wird. Paradoxerweise wird er hier nicht wie anfangs prinzipiell abgelehnt als nutzlos und falsch.

Ich will betonen, dass ich die zweite Hälfte des Buches dann wiederum mit sehr viel Mehrgewinn gelesen habe und froh bin, dass ich drangeblieben bin.
25 reviews
March 16, 2022
Die Autorinnen zeigen für verschiedene Länder relativ umfassend auf, wie stark wirtschaftliche Lobbyinteressen der großen Konzerne mit der nationalen und internationalen Politik in westlichen Demokratien verstrickt sind. Das macht einen eigentlich nur wütend. Aber das soll ja auch so sein, schätze ich. Besonders gut haben mir tatsächlich noch einmal die letzten Seiten gefallen, weil hier aufgezeigt wurde, in welchen Bereichen Deutschland klimapolitisch besonders nachlegen muss, wie man das schaffen kann und welche Länder hier Vorbilder sein können und warum.

Nichtsdestotrotz finde ich, dass die Quellen nicht wirklich durchgehend wissenschaftlich zitiert sind. Wer zitiert bitte immer wieder Zeitungsartikel (das kann man ab und zu mal machen, aber nicht in dieser Anzahl) und Wikipedia? Außerdem fehlt die vollständige Quellenangabe, häufig ist nur ein Internetlink angegeben. Für ein Buch, dass sich mit Wissenschaft beschäftigt, wirkt das irgendwie paradox.

Außerdem ist es meiner Meinung nach immer schwierig, irgendwelche Studien einerseits zu kritisieren, weil sie von zwielichtigen Instituten oder Think Tanks verfasst worden sind, auf der anderen Seite selbst aber die eigene Argumentation mit Studien von anderen Institutionen aufzubauen. Wer sagt mir da, selbst als klimapolitisch ganz gut informierter Mensch (nach eigener Einschätzung zumindest), welche Studie jetzt wirklich „richtig“ ist? Das ist irgendwie ein wenig komisch.
428 reviews12 followers
July 30, 2023
Strong on research - a plethora of groups and individuals active in denying, scandalizing, and halting effective climate mitigation and their connections are shown. Lots of it is original research. There are particularly instructive parts on the agribusiness lobby in Germany, the German ministry of the environment, and the connections within Germany's leading center-right party CDU.
Sadly, many other aspects of the book are not quite as positive. Lots of the book consists of vague insinuations. There seems to be no coherent structure to the book - just a mass of individual parts. There are contradictory numbers (does the average German eat 90kg of meat per year, as is held in the agrilobbying chapter, or only 60, as stated in the summary? Generally, the authors' strength is investigative research and politics, not climate mitigation - emissions trading is dismissed out of hand because the (initially badly constructed) EU emissions trade did not have its intended effects right out of the gate.
The language is often choppy, and the descriptions of people - unsavory as they may be - border on diffamation.
All in all, it seems like the book was pieced together from the laudable journalistic work of the authors and rushed to publication (to catch a trend of climate interest in 2019/2020).
6 reviews
February 17, 2025
Natürlich ist die Politik korrupt, das wusste ich schon vor dem Buch.
Ich habe auch vom Begriff der Lobbyisten gehört, allerdings noch nicht näheres wie sie agieren, wer sie bezahlt und wie mächtig sie wirklich sind.
Es werden viele Namen fallen und Verbindungen hergestellt.
Auch wenn ich mir nicht alle merken kann so sollte mir bei den nächsten Medienberichten und Hetzkampagnen ein Licht aufgehen wenn wieder über "Klimaschutzmaßnahmen" diskutiert wird.

Dann werde ich sicherlich etwas besser einordnen können ob die zuständigen Lenker und Politiker wirklich das glauben was sie zu verkaufen wünschen (bzw. deren Herren ;)).

Schön aufklärend und las sich für mich recht schnell.
Displaying 1 - 11 of 11 reviews

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