Mai 1924: Zelda und F. Scott Fitzgerald beschließen, ein Jahr lang der Hektik New Yorks zu entfliehen. Das rebellische Südstaatenmädchen hat sich an Scotts Seite zum glamourösen Star jeder Party entwickelt. Aber während er in Südfrankreich an ›Der große Gatsby‹ schreibt, dem Roman, der Schulden begleichen und ersehnten Weltruhm bescheren soll, fängt der lebenshungrige Flapper an, sich zu langweilen. Und zum ersten Mal seit Langem beschäftigen Zelda Gedanken an die eigene künstlerische Selbstverwirklichung. Sie begreift, dass Scott ihr Talent für seine Bücher ausnutzt und ihre Schreibambitionen geschickt verhindert. Als junge Mutter überfordert und als Ehefrau enttäuscht, stürzt sich Zelda in den »Sommer der tausend Partys« und beginnt eine Liaison mit dem Piloten Édouard Jozan. Die Ménage-à-trois ist der Auftakt eines bühnenreifen Ehedramas, gleichzeitig befeuern Zeldas Kapriolen Scotts Kreativität – ungeniert bedient er sich an ihrer beider Leben, um seinen Jahrhundertroman über verlorene Illusionen und die große Liebe zu schreiben. Wird das schillernde Literatenpaar die Krise überstehen?
"Der große Gatsby" und F. Scott Fitzgerald sollten sehr vielen ein Begriff sein, auch denen, die sich nicht mit Büchern beschäftigen. Ich erinnere mich noch gut an das Buch und auch an die Verfilmung mit Leonardo DiCaprio und beim Lesen des Buches musste ich ständig an die Dekadenz und Ausschweifungen der "Roaring Twenties" denken.
Die Geschichte wurde sehr emotional, einfühlsam und ehrlich aus der Sicht von F. Scott Fitzgeralds Frau Zelda Sayre Fitzgerald erzählt. Ich fand es spannend und auch traurig bei der Entstehung von "Der große Gatsby" beizuwohnen. Zelda erzählt von ihrem Leben und ihrer Rolle als Frau eines berühmten Schriftstellers, inkl. ihrer Stellung als Frau und Mutter in einer Gesellschaft, wo sie sich nicht entfalten durfte. Sie ist innerlich zerrissen und ich hatte Mitleid mit ihr, auch wenn sie an manchen Stellen auch nervig war. Trotz der überzeugenden Interpretation von Zelda und der damaligen Zeit, fand ich vor allem den ersten Teil etwas zäh und auch an manchen Stellen wiederholend. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Autorin im ersten Teil zu sehr darauf hingewiesen hat, dass noch etwas böses passiert, obwohl man es bereits zwischen den Zeilen bemerken konnte.
Ich hatte außerdem etwas Angst als ich das Buch ohne Vorkenntnisse über das Ehepaar Fitzgerald angefangen hatte, aber auch ohne Vorwissen machte das Lesen Spaß. Wer ein einfühlsames Portrait einer gefangenen, einsamen Seele lesen will, ist das Buch genau richtig.
** Dieses Buch wurde mir über NetGalley als E-Book zur Verfügung gestellt **
Das Buch handelt von der Zeit, in welcher Scott Fitzgerald sein Meisterwerk „The Great Gatsby“ verfasst hat. Erzählt wird die Geschichte von seiner Frau Zelda Fitzgerald.
Leider kann ich trotz meiner hohen Erwartungen nicht viele tolle Rückmeldungen geben. Die Geschichte ist böse gesagt langweilig und springt in der Zeit hin und her wie ein neu erstandener Gummiball. Man erfährt von dem luxuriösen Leben der Fitzgeralds, bei welchen jeder Tag so ähnlich abläuft wie Gatsbys Partys. Sie feiern und sind das Gespräch der Stadt wo auch immer sie auftauchen. Doch man erfährt auch von den schattigen Seiten ihres Daseins.
Dies führt mich zu einem weiteren Kritikpunkt: Ich mag absolut keine der Figuren. Scott ist der wahrscheinlihch egoistischte, selbstbemitleidendste, verabscheuenswürdigste und daher auch unsympathischste patriarchischte Ehemann den man sich vorstellen kann. Er klaut Zeldas Ideen aus deren Tagebüchern und verteidigt sich mit der Aussage „In der Ehe gibt es kein Plagiat“. Gleichzeitig zerstört er ihr Selbstbewusstsein immer aufs Neue und bereichert sich an ihrer Kreativität. Um eigenes zu schreiben sei sie jedoch nicht empfindsam genug. Zelda widerum ist eine Rabenmutter wie es im Buche steht. Sie vernachlässigt ihre Tochter und bevorzugt es, sich der Trunkenheit hinzugeben. Alles was sie interessiert ist ihre eigene Bekanntheit. Auch sie bläst nur Trübsal über ihre Situation, ohne jemals wirklich etwas zu ändern. Obwohl ich erwartete, dass sie sich emanzipieren würde blieb dies aus.
Ich war echt enttäuscht von diesem Buch. Am Ende hatte ich keine Gefühle gegenüber den Figuren, ausser dass mir die gemeinsame Tochter Scottie sehr leid tat.
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"Tage mit Gatsby" thematisiert Zelda Fitzgeralds Drang nach künstlerischer Selbstverwirklichung Mitte der zwanziger Jahre unter Ihrem Mann Scott welcher zu diesem Zeitpunkt an "Der große Gatsby" arbeitet.
Das Buch entführt uns hierbei mit erstaunlicher Detailverliebtheit an Schauplätze von Amerika bis nach Italien und beschreibt auf dieser Reise bildgewaltig ausschweifende Nächte des Exzesses sowie Momente der Intimität, der Frustration und der Entfremdung des jungen Ehepaares.
Phänomenal gelingt es der Autorin, einfühlsame Charakterbilder zu zeichnen und glaubhaft in Szene zu setzen. Selten habe ich mich literarischen Figuren verbundener gefühlt als denen von Zelda, Scott, der kleinen Scottie und all den polychromen Wesen, die uns im Verlaufe der Erzählung begegnen.
Aufgrund dessen kann ich diesem Buch eine klare Empfehlung aussprechen.
Schon nach den ersten Seiten war ich gefangen in der Welt, die Josephine Nicholas geschaffen hat. Ein Sinnbild der "Roaring Twenties" - Die Fitzgeralds, ein schillerndes Paar, gefangen in einer Welt voller Hoffnungen, Tragödien und Zurückweisungen. Erzählt aus der Sicht von Zelda steht ihre Welt Kopf, Entscheidungen zwischen Selbstbestimmung und Realität müssen getroffen werden. Scott Fitzgerald schuf im sagenhaften Sommer mit Gatsby ein Spiegelbild seiner Beziehung, Träume und seines Wesens. Wird ihre Ehe dies aushalten? Wer "der große Gatsby" gelesen hat, sollte sich auch mit diesem Roman auseinandersetzen. Man merkt die Liebe und Hingabe, die zum Ausdruck gebracht werden. Außerdem wird ein Thema grandios angesprochen: War Zelda die Strippenzieherin von Scott's Geschichten? Großartig!
Eine unbedingte Empfehlung! In ihrem fulminanten Romandebüt „Tage mit Gatsby“ führt uns die Autorin Joséphine Nicolas in die Jahre 1924 und 1925 und damit in die Entstehungsphase eines der wohl bekanntesten und berühmtesten literarischen Werke des 20. Jahrhunderts, des „Großen Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald. Entwickelt aus der Perspektive von Zelda Fitzgerald reisen wir mit ihr, ihrem Mann und ihrer Tochter Scottie von Long Island, NY, das die Familie einerseits aus finanziellen Gründen, andererseits, damit Scott die Ruhe für seinen Roman finden kann, verlässt, zunächst nach Paris, dann an die Cote d` Azur und von dort nach Italien. Für die junge Familie wird es zu einem der wohl prägendsten Jahre ihrer gemeinsamen Zeit werden. Auf dieser Reise erleben wir die Fitzgeralds und ihren illustren Freundes- und Bekanntenkreis, Literaten, Künstler, Musiker der amerikanischen und europäischen Moderne, deren Namen noch heute klingen, und nehmen an rauschenden Festen und Empfängen teil, auf denen der junge Flapper und ihr „Chronist des Jazz Age“ von allen umschwärmt werden. Zeitgleich sehen wir das Paar höchst privat, mit all ihrer tiefen und oft auch zerstörerischen Liebe, nehmen an ihren Ängsten und Sorgen teil, werden Zeugen intensiver Auseinandersetzungen und Zerwürfnisse, und lernen, wie und warum sich Zelda Fitzgerald anstrengt, ihren eigenen künstlerischen Gestaltungsweg zu entwickeln, und auf welchen teils subtilen und teils offen patriarchalischen Pfaden ihr Mann diesen Weg nicht nur untergräbt und verhindert, sondern vielmehr Zelda’s Fähigkeiten zu seinem eigenen Vorteil nutzt, dies nicht zuletzt auch in der Entwicklung des „Großen Gatsby“, die wir hier in vielen Details verfolgen dürfen. Joséphine Nicolas zeigt uns in wunderschöner Sprache Zelda’s Gefühls- und Gedankenwelt, ihre Ideen, ihre immer wiederkehrenden Selbstzweifel, aber auch ihren eindringlichen Wunsch nach intensiver Liebe und intensivem Leben, eine Welt, die dann offen wird für ihre Beziehung zu dem französischen Piloten Édouard Jozan. Diese Beziehung und ihre Konsequenzen wird das Leben des Paares für immer verändern. Dieses Buch ist klug geschrieben und in seiner Ausdruckskraft so schön und großartig, so bildgewaltig und detailgetreu, so metaphorisch und kreativ, es nimmt Gefühl und Leben der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts so genau auf, dass ich es in meinem Bücherschrank direkt neben den „Großen Gatsby“ platziert habe. Es ist ein Muß für die Freunde dieser Zeit, für die Freunde von moderner Literatur und Kunst, aber auch für die Freunde der kritischen Auseinandersetzung damit, was es bewirken kann, wenn man Menschen in ihrer persönlichen und kreativen Entfaltung durch Ausübung welcher Macht auch immer beschränkt. Somit ist es für mich ein Buch fürs ganze Leben. Nicht unerwähnt bleiben soll das hervorragende Literaturverzeichnis, das uns die Autorin am Ende des Buches zur Verfügung stellt. Es beinhaltet eine Chronologie von Zelda’s Werken und weiterführende Literatur um die erzählte Geschichte, zeigt somit zum einen die umfangreiche Recherche, die Josephine Nicolas vorgenommen hat, ist aber zum anderen - und das ist mindestens genauso wichtig - geeignet, das Leserwissen auf interessante und sicherlich auch höchst vergnügliche Weise zu vertiefen.
Zelda und Scott Fitzgerald sind der Inbegriff der zwanziger Jahre, ihr Leben ist voller Parties und Glamour. Um seinen Roman fertigzustellen begibt sich F. Scott Fitzgerald mit seiner Familie auf eine Reise nach Europa. Dieser Roman soll den endgültigen Durchbruch darstellen und wird zu einer Zerreißprobe für die Familie. Ich wusste tatsächlich nicht sehr viel über das Ehepaar und die Zeit in der sie gelebt hat. Der Roman hat einen guten Überblick und ein Verständnis für die zeit geschaffen. Beide waren sehr interessante Persönlichkeiten! Der Ausflug in ihr Leben hat mir sehr gut gefallen. Der Roman hat nicht sehr viel Handlung, was ihm aber gar nicht schadet. Der Schwerpunkt ist auf die Beziehung der Fitzgeralds gelegt und auf die psychische Situation von Zelda. Es gelingt der Autorin außerordentlich gut das Innenleben von Zelda für den Leser greifbar zu machen. der Wechsel zwischen unendlicher Liebe und gegenseitiger Zerstörung in der Beziehung nimmt einen als Leser mit. die Gefühle werden treffend rübergebracht. Wunderbar ist auch die Beschreibung der Personen und der Schauplätze, ich konnte die Situationen tatsächlich genau vor mir sehen. Schwer fiel es mir die anderen auftauchenden Personen zu greifen, aber ich glaube das war auch gar nicht gewollt, denn es ging in diesem Roman um Zelda und Scott und jede andere auftauchende Person war unwichtig bzw. nur notwendig um das Innenleben und die Gedanken von Zelda verständlicher zu machen. Das Highlight des Romans war die Sprache. Es gab so viele Sätze von denen ich einfach nur begeistert war. Das Buch lebt von seinen wundervollen Sätzen. Das Buch hat mich sehr überrascht und begeistert, es wird eines meiner Jahreshighlights, davon bin ich überzeugt.
Es passiert nicht viel. Das fasst wohl so ziemlich die Handlung in dem Buch zusammen. Scott und Zelda entscheiden, nach Frankreich zu gehen, weil Scott an seinem Roman "Der Große Gatsby" arbeiten will und sich nach etwas Ruhe sehnt. Zelda ist nicht gerade begeistert, dass sie so viel Zeit allein mit ihrer Tochter Scotty verbringen muss und sucht Abwechslung in Parties und Flirts mit anderen Männern. Bis es bei einem Mann nicht nur bei einem Flirt bleibt.
Das Buch wird aus Zeldas Sicht geschrieben und da es sich ja um wirkliche Menschen handelt, die mal gelebt haben, scheint die Autorin sehr gut recherchiert zu haben, denn die Geschehnisse werden wohl wirklich so stattgefunden haben. Es ist keine Biographie, sondern ein fiktiver Roman, basierend auf echten Menschen und echten Geschehnissen. Zelda und Scott sind absolut unsympathisch und auch ihre Freunde sind nicht besser. Die beiden Streiten sich andauernd, es gibt sehr viele Eifersuchtsgeschrei und sie benehmen sich einfach nur seltsam. Zedlda flirtet mit anderen Männern wie verrückt und Scott scheint es auch noch gut zu finden. Bis es dann eskaliert. Die beiden haben eine Tochter, Scotty, um die sie sich gar nicht kümmern. Das arme Kind.
Die Handlung ist sehr überschaubar. Parties und Streits. Das war's so ziemlich.
Das ist total schade, denn der Schreibstil ist wirklich toll! Er hat mir wahnsinnig gut gefallen, sehr poetisch, sehr bildhaft, sehr abwechslungsreich. Doof, dass mir die Menschen überhaupt nicht gefallen haben und mich einfach nur genervt haben. Schade.
Hände hoch, wer kennt ihn nicht, den Film „Der große Gatsby“? Ein Roman von F. Scott Fitzgerald, der schon fünf mal verfilmt wurde. Der Erste wurde 1926 als Stummfilm veröffentlicht und ist längst verschollen. Der Letzte lief 2013, mit Leonardo DiCaprio in den Kinos.
In dem Buch Tage mit Gatsby, hat die Autorin Joséphine Nicolas der Ehefrau und Muse von Fitzgerald eine Stimme gegeben. Aus ihrer Sicht wird die Zeit erzählt, in der „Der große Gatsby“ geschrieben wurde. Wie viel der Autor dabei aus den Tagebüchern seiner Frau Zelda abschrieb, dass bleibt wohl auf immer eine Vermutung. Stets blätterte Scott in den Seiten ihres Tagebuchs und manchmal blieb es über Tage verschwunden. Tage mit Gatsby Zelda und F. Scott Fitzgerald kehren Amerika den Rücken, weil ihnen das Geld knapp wird. In Europa kann man so viel günstiger Leben und die erhoffte Ruhe würde Scott helfen einen neuen Roman zu schreiben. Zelda schreibt selber eigene Kurzgeschichten, doch bleibt sie immer im Schatten ihres Mannes. Sie bleibt das Partysternchen, die Frau, die die besten Ideen hat und es wird niemals langweilig bei ihren Einladungen. Sie ist aber auch die sensible Figur. Wenn auch hinter einer lauten und schillernden Maske. Die kleine Tochter der beiden Partylöwen ist stets dabei, doch dreht sich die Welt immer nur um die beiden Erwachsenen. Sie werden gefeiert wie Filmstars. Werden überall erkannt und sind in den Zeitungen präsent. Nachdem die kleine Familie das volle Leben in Paris genossen hat, suchen sie ein Häuschen in der Provence. An der Küste Frankreichs, versucht sich Scott ausschließlich auf seinen Roman zu konzentrieren. Dabei merkt er kaum, wie ihm seine wunderschöne und intelligente Frau Zelda langsam entgleitet.
Was kostet die Welt Das Buch ist toll geschrieben. Man merkt, dass die Autorin ihre Figuren liebt. Es ist die Dekadenz der Hauptdarsteller, die Überheblichkeit der Zwanziger Jahre, die übertriebene Partyzeit der 1920 Jahre und „was kostet die Welt!“, die mir die Figuren unsympathisch machen. Anfangs liebte ich das draufgängerische Wesen Zelda, doch machte sie es mir nicht immer leicht, sie zum Ende hin zu mögen. Scott Fitzgerald blieb mir die ganze Zeit eine Figur, die ich nicht mochte. Sei es, dass er seiner Frau nach außen hin die Welt zu Füßen legte, um sie dann zu Hause in ihre Schranken zu weisen. Oder war es, dass er nicht bemerkte, wie ihm seine kleine Familie entglitt. Was es auch war, bis zum Schluss blieb er mir unsympathisch. Die Autorin Joséphine Nicolas liebt den Roman „Der große Gatsby“ und die wilden Zwanziger. Vielleicht hat sie mit ihrem Roman ein wenig Licht in die Entstehung des Klassikers gebracht. Sie versuchte mit ihrem Roman an der Wirklichkeit zu bleiben, nutzte Briefe des Ehepaars Fitzgerald und die Korrespondenz mit dem Verleger. Trotzdem ist es ein fiktionales Werk. Ich mochte es jedenfalls, von ihr in die wilden Zeiten entführt zu werden. Und ich muss mir nun schon wieder den Film „Der große Gatsby“ anschauen. Oder vielleicht werde ich sogar, das Buch lesen.
In diesem Buch geht es um das glamouröse Ehepaar Scott und Zelda Fitzgerald. Die Autorin Joséphine Nicolas legt dabei den zeitlichen Schwerpunkt auf den Côte d'Azur-Aufenthalt der beiden in den Jahren 1924-26, erzählt wird aus der Sicht der Zelda Fitzgerald. Ihr gehören auch die Sympathien der Autorin, wie sie im Nachwort schreibt. Die Ehe ist zu dieser Zeit bereits von Scotts Alkoholismus und Zeldas stets fordernder Wesenart gekennzeichnet. Man lebt auf recht großbürgerliche Weise, allerdings unter ständigem Geldmangel, was den Produktionsdruck Scotts zur nervenaufreibenden Belastung werden lässt. Umgeben von der anstrengenden, stets auf Scotts Erfolge und Ansehen eifersüchtelnden Ehefrau, sicher keine leichte Aufgabe. Und doch arbeitet er beständig an seinem Roman "The Great Gatsby", der 1925 zunächst mit nur mäßigem Erfolg veröffentlicht wird.
Zelda fühlt sich hinter ihrem bekannten Mann zurückstehend, ständige Streitereien und Vorwürfe charakterisieren den Alltag. Sie möchte selbstständige Künstlerin sein. Und sie hat Talent, schreibt für Magazine, Kurzgeschichten und Romane und ist dabei für Scott in Ausdruck und Idee sicherlich Inspiration. Viele ihrer Arbeiten wurden unter beider Namen veröffentlicht – doch ist das nun Bevormundung durch den Ehemann, seine Angst vor Konkurrenz und Einflussverlust? Wir wissen nicht so genau, inwieweit die Arbeiten Zeldas einer Überarbeitung Scotts bedurften; die Veröffentlichungen dürften mit Scotts Namen sicher mehr dringend benötigtes Geld eingebracht haben. Ich jedenfalls kann der Autorin in ihrer Interpretation des unterdrückten Talents nicht ganz folgen. Eine egomanisch-selbstbewusste Frau (wie Zelda) hätte doch sicher eigenständig veröffentlichen können, nein? Der Aufenthalt in Südfrankreich ist überschattet von Scotts Trinkerei, Zeldas mangelndem Interesse für Tochter Scottie und ihrer Affäre mit einem Piloten. Sie will die Ehe beenden, doch zeigt sie auch hier nur halbherzige Initiative.
Zu einer Scheidung kommt es nicht, das Ehepaar versöhnt sich und feiert – hauptsächlich in der Villa America des Künstler-Ehepaars Murphy – rauschende Feste. Die Murphys haben stets prominente Gäste und der künstlerische Austausch war für die Fitzgeralds sicher von großer Bedeutung.
Joséphine Nicolas schreibt gut - doch aus meiner Sicht zu elaboriert, insbesondere was die vielen Dialoge des meist streitenden Ehepaares angeht. Doch wer Scott Fitzgerald liebt, wird an diesem Buch sicher Gefallen finden.
Realität und Fiktion gekonnt miteinander verknüpft
Der Schriftsteller F. Scott Fitzgerald und seine Frau Zelda verlassen die USA. In Südfrankreich möchte Fitzgerald an seinem Roman arbeiten der wieder Geld in die Kasse spülen soll. Zelda, die den Glamour und die Partys vermisst fängt sich schnell an zu langweilen. Ihre eigenen schriftstellerischen Ambitionen werden von ihrem Mann klein geredet. So stürzt Zelda sich in den „Sommer der tausend Partys“und beginnt eine Affäre mit dem Piloten Édouard Jozan. Die Affäre und die Langeweile seitens Zelda führt zu viel Streit zwischen dem Glamourpaar. Gleichzeitig bekommt F. Scott Fitzgerald dadurch auch Auftrieb und Inspiration für seinen berühmten Roman „Der große Gatsby“
Ich kann nur sagen „was für ein tolles Buch“. In ihrem Roman „Tage mit Gatsby“ erzählt Joséphine Nicolas aus dem Leben des Glamourpaares F. Scott und Zelda Fitzgerald. F. Scott Fitzgerald ist wohl fast jedem bekannt. Von seiner Ehefrau Zelda wusste ich nichts, bis ich vor ein paar Jahren den Film Zelda gesehen habe. Jetzt empfinde ich es fast wie ein Geschenk dieses Buch lesen zu dürfen.
Die Autorin beschränkt sich in ihrem Roman auf die Zeit, die das Paar in Südfrankreich gelebt hat und F. Scott Fitzgerald an seinem Roman „Der große Gatyby“ gearbeitet hatte. Nach den Jahren in New York, wo Zelda der Star jeder Party war ist es ihr in Südfrankreich zu ruhig So nimmt das Drama seinen Lauf. Zelda wird auch in Südfrankreich immer mehr zum Partygirl und beginnt eine Affäre mit dem Piloten Édouard Jozan. Im Hause Fitzgerald hängt der Haussegen schief. Streit und Alkoholkonsum stehen auf der Tagesordnung. Dies nutzt F. Scott Fitzgerald aber auch als Inspiration für die Arbeit an seinem Roman „Der große Gatsby“.
Joséphine Nicolas erzählt die Geschichte des Paares aus der Sicht von Zelda. Die Geschichte ist sehr authentisch und glaubwürdig geschrieben. Gekonnt verwebt die Autorin Realität und Fiktion zu einem passenden Ganzen. Der Schreibstil von Joséphine Nicolas ist leicht verständlich und flüssig so, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. „Tage mit Gatsby“ wird für mich zu den Lesehighlights 2021 gehören.
Zelda Fitzgerald. Wer war diese berühmt-berüchtigte Frau, die in den Roaring Twenties an der Seite ihres Ehemanns F. Scott Fitzgerald die Schlagzeilen der Zeitungen füllte? Eins steht fest, das Buch hat mich neugierig gemacht, mehr über diese schillernde Persönlichkeit zu erfahren. Schaut man sich alte Schwarz-weiß-Aufnahmen an, wirkt Zelda aus heutiger Sicht fast ein wenig bieder und langweilig – doch der Eindruck scheint zu täuschen. Keine Party war zu viel, kein Aufsehen zu groß, kein Luxus zu teuer – die Welt lag ihr zu Füßen. Doch hinter dieser Vergnügungssucht verbarg sich eine Leere, die sie niemals füllen konnte und die sie von Innen zerfraß. Der Wunsch nach einem eigenen künstlerischen Schaffen, heraus aus dem Schatten ihres Mannes zu treten, der mit aller Macht versuchte, genau das zu verhindern, schließlich sollte es nur einen ersthaften Künstler in der Familie geben. Ungeachtet der Tatsache, dass sein eigener Erfolg auf dem Können seiner Frau beruhte, an deren Zeilen und Texten er sich ungeniert für seine eigenen Werke bediente. Wer wäre daran nicht zerbrochen? All das schildert das Buch mit viel Feingefühl, viel Liebe zum Detail und viel Spaß an den wilden 20er-Jahren. Josephine Nicolas ist eine mitreißende Zeitreise gelungen - mit all den Vor- und Nachteilen dieser Ära. Die Leidenschaft der Protagonisten ist spürbar, das Auf und Ab der Ehe, bei der Liebe und Hass manchmal eng nebeneinander liegen, gekonnt geschildert, die Dialoge absolut glaubwürdig. Wahrheit und Fiktion gehen nahtlos ineinander über. Es würde mich nicht wundern, hätte es sich alles genau so abgespielt. Ich habe das Buch sehr genossen – und muss jetzt dringend ein Versäumnis nachholen: „Der große Gatsby“ lesen!
Die ersten ca. 80 Seiten habe ich an einem wunderschönen Spätsommertag im Garten sitzend gelesen. Während ich also diese junge Familie bei ihren Spaziergängen durch Paris begleitete und mich von dem Schreibstil der Autorin verzaubern ließ, dachte ich, das könnte mein Buch des Jahres werden. Aber irgendwann... tja, irgendwann zeigte sich, dass die beiden Hauptfiguren nicht nur hier und da ein paar seltsame Sachen sagten oder taten, sondern schlichtweg absolut oberflächliche Kotzbrocken sind. Es geht immer nur um Partys und um Streit und um neue Kleider. Und die kleine Tochter muss die Unreife ihrer jungen Eltern ausbaden. Ist sie lieb und süß und lacht, ist alles gut, aber wenn sie weint, wird sie ignoriert, wenn sie schreit, wird sie geschüttelt, und wenn sie krank ist (weil sie versehentlich vom Fusel ihrer Eltern getrunken hat) wird sie in ein Kleidchen gesteckt, Schleife um den Kopf, und zur nächsten Party mitgeschleppt. Das war für mich der Punkt, an dem der bunte Glanz all der tausend Metaphern nicht mehr überdecken konnte, dass ich hier die unendliche Hass-Liebe von zwei Scheusalen lese. Praktischerweise war dort Teil 1 vorbei und ich konnte guten Gewissens einen Schlussstrich ziehen und sagen "Hey, 150 Seiten von 400, damit kann ich leben!".
Wie gesagt, die Sprache der Autorin ist bezaubernd – allerdings nur auf den ersten Blick. Manche Metaphern sind so faszinierend auf den Punkt, dass man sie zweimal lesen muss, während andere wie von KI generiert klingen. Ich sag nur "Die Zeit hörte auf zu atmen." - Ach ja? Tat sie das? Fing sie dann auch mal wieder an, oder...?
In „Tage mit Gatsby“ lässt Zelda die Leser an dem Sommer teilhaben, in dem „Der große Gatsby“ entstanden ist. Sie erzählt von Partys, ihrer Ehe mit F. Scott Fitzgerald, ihrer Tochter und auch ihrer Affäre mit dem Piloten Édouard Jozan. Immer öfter fühlt sie sich von ihrem Mann alleingelassen und lediglich als Mutter und Ehefrau abgestempelt. Trotzdem bedient er sich für seine Bücher und Kurzgeschichten an ihren Ideen. Macht ihr aber immer wieder klar, dass sie als Frau keinen Erfolg als Schriftstellerin haben könnte. Besonders am Anfang habe ich mir schwergetan, den vielen Zeitsprüngen zu folgen. Das Buch beginnt kurz vor der Abreise nach Südfrankreich. Man bekommt einen Einblick, wieso sich die junge Familie zu diesem Schritt entschieden hat. Zelda springt in ihren Erinnerungen jedoch auch immer wieder zurück zu verschiedenen Zeitpunkten in ihrer Jugend, vergangene Partys und anderen Erlebnissen aus ihrer Vergangenheit. Für mich war es daher schwierig diese Erinnerungsfetzen in eine Reihenfolge zu bringen und so die Zusammenhänge richtig zu verstehen. Grundsätzlich konnte ich Zeiträume beim Lesen nur schwer einschätzen. Ein Beispiel hierfür ist die Zeit, die zwischen der Abreise und dem Einzug in die Villa liegt. Sie kam mir deutlich länger vor als fünf Wochen. Joséphine Nicolas verwendet immer wieder französische Wörter und Formulierungen. Das gibt der Geschichte nochmal mehr das Flair von Frankreich. Jedoch ist es für jemanden, der kein Französisch kann schwer zu verstehen, da nur selten eine Übersetzung dabei war. Mir hat besonders gut gefallen, dass immer wieder Stellen beschrieben wurden, die mir aus „Der große Gatsby“ bekannt waren. Ich fand es auch sehr interessant, dass Fitzgerald so viele persönliche Erlebnisse und Personen in seine Geschichten integriert hat. Das wusste ich vorher nicht. Des Weiteren musste ich jedes Mal schmunzeln, wenn eine bekannte Persönlichkeit, wie Hemingway oder Picasso, auftauchten. Besonders hervorherben möchte ich auch noch, dass ich es sehr gut und auch wichtig finde, dass sich die Autorin anhand des tatsächlichen Schriftverkehres und Aufzeichnungen der Fitzgeralds orientiert hat und drum herum ihre Geschichte aufgebaut hat. Im Großen und Ganzen war das Buch ein netter Zeitvertreib. Ich habe einiges über das Literatenpaar gelernt und wurde recht gut unterhalten. Ich hatte mir aufgrund des Klappentextes jedoch etwas mehr erhofft. Vor allem die für mich etwas verwirrenden Zeitsprünge und die meiner Meinung nach zu wenig ausgeführte Liaison von Zelda und Jozan haben mir nicht so gut gefallen. Auch hatte ich mir vom „Sommer der tausend Partys“ einfach mehr erhofft. Trotzdem hat mir das Buch insgesamt ganz gut gefallen, schon alleine, weil man dadurch einen Blick „hinter die Kulissen“ werfen konnte.
Dieses Buch zu rezensieren fällt mir nicht leicht.
Ich fange mal mit dem Positiven an: der Schreibstil der Autorin hat mir unheimlich gut gefallen! Sie schreibt bildhaft und leidenschaftlich. Man spürt als Leser, dass sie die Orte kennt, die sie beschreibt und dass sie sich mit dem Leben des Ehepaares beschäftigt hat. Auch die Entscheidung, die Geschichte aus Zeldas Sicht als Ich-Erzählung zu schreiben, finde ich sehr gut.
Aber - und nun das negative - es passiert irgendwie nicht viel in diesem Roman. Es wird "nur" ein Jahr im Leben der Fitzgeralds erzählt, und das ist geprägt von Partys, Alkohol und Ehestreitigkeiten. Und auch, wenn das wirklich so wahr, wurden mir die detaillierten Erzählungen der einzelnen Partys irgendwann zu langweilig.
Es fiel mir schwer, mich mit den Fitzgeralds zu identifizieren, weil ich beide total unsympathisch fand. Zelda sehr naiv und in all ihren Handlungen und Gefühlen eher übertrieben, Scott sehr über sie bestimmend und sie nicht wertschätzend. Ich weiß, dass das in die Zeit passt, aber zusätzlich zu der eher langweiligen Handlung hat mich das dazu gebracht, immer wieder längere Lesepausen zu machen. Hätte mir der Schreibstil nicht so gut gefallen, hätte ich es wahrscheinlich gar nicht zu Ende gelesen.
Wer einen leichten Roman möchte, der aber damit prahlt, dass da "echte historische Künstler" vorkommen, der ist hier genau richtig. Der Tiefgang ist minimal, aber dadurch dass die Autorin ihren Roman halbwegs gut recherchiert hat, fühlt es sich nicht so an wie "Die Wanderhure". Mrs. Fitzgerald leidet an ihrem Leben und ihrem Mann, dem großen Scott Fitzgerald, und dann ist da noch das Kind, die Schwangerschaften und der fehlende Sinn des Lebens. Dass Frau Fitzgerald eine tragische Figur ist, weiß man eventuell schon vorher - nach diesem Buch noch mehr. Dieses wirklich tragische Leben als Schauplatz für einen Roman zu nehmen, fand ich.... schwierig, zumal das Buch dann doch eher auf der Oberfläche der Tatsachen bleibt und die Beziehung der beiden eher plakativ betrachtet, genau wie das Familienleben mit Kind, Großeltern und Romanfigur Gatsby. Trotzdem, alles in allem - eine solide Drei!
This book isnt what i normally read, but after loving The great Gatsby i just had to get it, and i dont regret it. I imagined the author being Zelda the whole time, and while I know that the book is ficton and we will never know what went down behind closed doors in her and Scotts life, i found it so interesting and realistic. The author managed to create the perfect mood for a 1920s-themed book. I loved how she brought Zelda, Scott and all the other characters to life. They seemed so realistic and well-written to me, i would've believed on the spot that she was there with them the whole time and writing down nothing but the truth. It is important to note that this is not a plot-driven book, and you could say that there is not much happening. You have to be genuienly interested in Zelda and Scotts life and how The great Gatsby came to be to enjoy this.
Ich habe das Buch von Anfang an geliebt. Die Sprache…wow. Es entsteht so eine tolle Atmosphäre und es ist so interessant etwas über Zelda und Scott zu erfahren, wenn es sich gleichzeitig so anfühlt, als wäre man mit ihnen unterwegs. Auch die ganzen Anspielungen was ‚Der große Gatsby‘ betrifft, sind einfach so in den Text eingearbeitet und jedes Mal wieder hat es mich überrascht und gefreut. Und ich kann es nicht genug betonen, die Sprache! Zwischendrin musste ich immer wieder den Kopf schütteln, weil einige Dinge, die zu der Zeit vollkommen normal waren, einfach nur traurig oder erschreckend waren. Aber wow, was für ein tolles Buch.
ich fand den Schreibstil sehr bildhaft und irgendwie harmonisch und die Idee des Buches mag ich total gerne, aber die Charaktere sind alle so unsympathisch und außer Streitereien und Partys passiert so gut wie gar nichts.
Mich hat das Buch gelangweilt, es hat mich emotional nicht berührt und ich konnte keine Verbindung mir den Charakteren aufbauen. Ich fand es auch nicht gut, dass der Klappentext bereits 50% des Inhaltes verraten hat.
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Die Tage mit Gatsby sind berauschend, heiß, lang, schwül und auch lethargisch. Die Nächte werden von Parties bestimmt.
Joséphine Nicolas ist es gelungen, den Geist der Zwanziger, den "Tanz auf dem Vulkan" und die Zügellosigkeit in einem nicht enden wollenden Sommer an der französischen Riviera auf Papier zu bannen und zu feiern. Dazu erschafft sie eine greifbare und lebhafte Charakterisierung der Frau an der Seite des großen F. Scott Fitzgerald, deren emotionale Untiefen sie absolut authentisch und nachvollziehbar ausleuchtet, ohne sich in zu großer Empathie oder Nähe für Zelda zu ergehen. So erfährt man Zelda als sehr lebensechte Figur, die man zwar nicht unbedingt mag, aber ihrer Schattenposition wegen zeitweise bedauert. Durch die gewählte Ich-Perspektive bleibt natürlich stets fraglich, wieviel von Zeldas Wahrnehmung objektiv der Wahrheit entspricht und wieviel nur dem eigenen Geltungsdrang, der eigenen Unzufriedenheit in der Ehe und mangelnder Aufmerksamkeit durch den Gatten geschuldet ist. Ebenso führt die Perspektive dazu, dass Fitzgerald selbst zu einer marginalen Randfigur wird, die in Zeldas Lebenswelt auch eine immer kleinere und auch etwas eindimensionale Rolle einnimmt, denn in Zeldas Leben ist Zelda der Star und der Hedonismus das vorrangige Lebensprinzip.
Sprachlich würde ich den Roman schon fast als "gewaltig" bezeichnen. Er strotzt vor Metaphern, Vergleichen und ungewöhnlichen Wortkombinationen, um Atmosphäre zu schaffen. Auf den ersten Seiten ist das allerdings schon zu viel des Guten, etwas dosierter eingesetzt, würde jedes einzelne Element viel mehr strahlen, so wird es einfach zu üppig und prächtig und vor allem leider auch manchmal gekünstelt. Zum Glück reduziert sich dieser Stil im Verlauf des Romans und pendelt sich auf das genau rechte Maß ein.
Ein Manko ist für mich jedoch die relative Handlungsarmut, denn eigentlich passiert in diesem langen Sommer nichts, was eine Geschichte so richtig vorantreibt. Viele Kapitel beschreiben ein Ereignis, das dann abbricht und im Folgekapitel - wenn überhaupt - nur noch eine nachgeordnete Rolle spielt. Hier fehlte mir sowohl die verbindende Linie als auch einfach eine gewisse Handlungsrelevanz.
Nichtsdestotrotz ein schöner und auch lesenswerter Roman - vor allem für einen langen, heißen Sommer, in dem man in eine Welt des süßen Nichtstuns eintauchen mag.
In ihrem Roman „Tage mit Gatsby“ erzählt Joséphine Nicolas aus dem Leben des Glamourpaares F. Scott und Zelda Fitzgerald. Er, ein berühmter Autor - sie, seine lebensfrohe Gattin. Wir begleiten die beiden durch eine Reise von Amerika bis Europa in den 1920er Jahren. Im Vordergrund der Geschichte steht Zelda Fitzgerald und ihr unstillbarer Wunsch nach künstlerischer Selbstverwirklichung. Sie möchte nicht nur Mutter und Ehefrau sein, sie will etwas erschaffen und selbst schreiben. Doch ihr Ehemann braucht sie als Muse an seiner Seite. Nicholas entführt uns mit phänomenaler Detailverliebtheit an wunderschöne Schauplätze. Wir werden aber auch literarisch Zeugen ausschweifender Nächte, Alkoholexzesse, der Entfremdung und Frustration des Paares, aber auch gefühlvolle Momente der Intimität. Diese Achterbahn der Gefühle geben ihrem Ehemann wiederum Inspiration für seinen berühmten Roman "Der große Gatsby", der ebenfalls genau in dieser Zeit aus seiner Feder entsteht. Hier merkt man, dass die Autorin sich intensiv, sowohl mit dem Leben von Zelda Fitzgerald, als auch mit dem berühmten Roman ihres Gatten beschäftigt hat.
Jede Figur ist einzigartig polychrom gezeichnet, was sowohl das berühmte Paar strahlen lässt, aber auch dem Leser die Atmosphäre der Roaring Twenties näher bringt.
Mich begeisterte diese Geschichte - aus der Sicht von dieser überaus interessanten Frau- so sehr, dass ich im Anschluss nicht nur das Buch "Der große Gatsby" gelesen habe sondern auch einiges über das Paar recherchiert habe. Definitiv werde ich auch das ein oder andere Werk von Zelda Fitzgerald lesen.
Dieses Buch ist ein Sommerbuch! Die Atmosphäre des Hochsommers konnte ich richtig fühlen. Das einzige Manko - F. Scott Fitzgerald war schon eher unsympathisch. Hat mein Bild von ihm leider zerstört. Zelda hingegen war mir sehr sympathisch.