»Ich wollte keine Depression haben. Das passte mir nicht in den Terminkalender.«
Mehr als 5 Millionen Deutsche leben mit einer Depression, laut Weltgesundheitsorganisation handelt es sich dabei global gesehen inzwischen um die zweithäufigste »Volkskrankheit«. Was früher tabuisiert war und heute noch allzu oft verschwiegen wird, ist inzwischen eine anerkannte Krankheit. Woher kommt sie und wie gehen Betroffene mit ihr um? Wie hat sich die gesellschaftliche Wahrnehmung der Krankheit im Laufe der Zeit gewandelt? Und wie geht man mit depressiven Menschen am besten um? Die Schriftstellerin Zoë Beck geht den Ursachen, Auswirkungen und Folgen der Krankheit auf den Grund – sachlich und präzise, aber auch humorvoll und bisweilen persönlich.
Ein knackig informatives und sehr motivierende kleines Buch über Depression, in das Zoe Beck ihre persönliche Erfahrungen mit einfließen lässt. Ein sehr gutes Buch für Betroffene oder Angehörige/Freunde von Betroffenen mit vielen Infotafeln und Sätzen, die Mut machen ohne die Ernsthaftigkeit der Krankheit zu untergraben.
"Längst hatte ich mich in dieser Dunkelheit mehr schlecht als recht eingerichtet, als es mich noch tiefer in den Abgrund riss und schließlich gar nichts mehr ging." (Seite 8/9)
"Wer es schafft, sich helfen zu lassen, verdient Respekt und Unterstützung, nicht Hohn oder Ablehnung." (Seite 61)
"Darüber zu reden funktioniert erst richtig gut, wenn man selbst aufgehört hat, die Erkrankung - und damit ja auch sich - zu stigmatisieren." (Seite 67) . "Sagte ich schon, dass man richtig viel Geduld braucht? Vor allem mit sich selbst. Man muss sich eine Menge verzeihen können." (Seite 91)
Dieses Buch liest man, wenn man betroffen ist. Oder, wenn jemand, der einem nahe steht, betroffen ist. Und in beiden Fällen, fürchte ich, liest man es ohne großartigen Erkenntnisgewinn.
Wer selbst betroffen ist, findet an der einen oder anderen Stelle vielleicht eine Passage, an der ein "so geht's mir auch" nahe liegt. Aber das bekommt man woanders auch. Und wer jemandem nahe steht (usw.), der liest auch kaum einen Ratschlag, den Google nicht schon ausspuckt, wenn man das erste Mal danach sucht.
Es tut mir Leid ... aber ich kann es nicht wirklich empfehlen. Mögt Ihr das auch anders sehen - für mich war es leider allenfalls "ok".
Worum geht es? Wie es der Titel sagt, um Depressionen. Die Autorin beschreibt locker, teils humorvoll, teils sehr ernst und persönlich Symptome, Diagnostik, Behandlungsmöglichkeiten und Comorbitäten wie Suizidgedanken und Angststörungen.
Leider sind psychische Krankheiten nach wie vor sehr tabuisiert. Insofern ist es mir wichtig Bücher mit solchen Themen zu lesen und öffentlich zu rezensieren. Besonders, da ich im September zum Welttag der Svizidprävention auf meinem Instagramkanal (seelich_buchliebe) eine Aktion mit Büchern zu diesem Thema gestartet habe. Dieses Buch gehört mit in diese Aktion. Vielen Dank an den Reclam-Verlag für die Unterstützung.
Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Der Schreibstil war sehr leicht und locker zu lesen, dennoch waren alle wichtigen Informationen enthalten. Gefallen hat mir die persönliche Note, die Zoë Beck dem Buch gibt. Dadurch wirkte es an vielen Stellen eher biographisch und nicht wie ein Sachbuch. Für "Anfänger" in diesem Thema ist das Buch gut geeignet, um sich mit grundlegenden Informationen zu versorgen. Für mich war nicht wirklich etwas Neues enthalten. Ich hätte mir noch eine andere Perspektive oder einen anderen Denkansatz oder irgendetwas Neues gewünscht. So ist es ein weiteres Buch über Depressionen, wie es bereits viele gibt. Insgesamt aber sehr solide Informationen und daher ⭐⭐⭐
Nach langer Pause die Lektüre wieder aufgenommen. Ein Sachbuch über Depression, geschrieben von einer Betroffenen. Es gibt einen guten Eindruck von der Komplexität dieser psychischen Erkrankung, die weit verbreitet ist, und die doch schwer zu fassen ist für Außenstehende. So viele Faktoren spielen eine Rolle, angefangen von der Basis, der biochemischen Vorgänge im Gehirn bis hin zum gesellschaftlichen Umfeld der Betroffenen. Es gibt wohl die angeborene Neigung dazu, die muss aber nicht in einem aktuellen Krankheitsbild werden. Mit hinein spielt natürlich auch die kulturelle Betrachtung von Gemütszuständen. für mich von Bedeutung ist die Abgrenzung von melancholischen Zuständen. Wofür Beck am meisten plädiert, ist die Enttabuisierung, dass man nicht mehr von einem persönlichen Versagen oder Defizit spricht, sondern von echter Krankheit. So können sich auch die Kranken besser helfen lassen und ihre Krankheit als Teil ihrer selbst akzeptieren.
Concise and straightforward read. Has a mix of personal and factual passages with tautly organised and informative lists and content boxes.
Written by a person diagnosed with depression. Don't expect any ready-made solutions from this book but acknowledge it as a companion. Good to make people close to you get an insight into the illness. Thank you.
Trotz der kürze des Buches, welches dem Format geschuldet ist (Reclam 100 Seiten) ist es überaus informativ und interessant. Die Autorin bringt das Thema sachlich aber nicht trocken auf den Punkt und als Betroffener fühle ich mich verstanden. Dieses Buch empfehle ich definitiv jeder mir nahestehenden Person, die sich mit der Thematik auseinandersetzen möchte.
Eine sehr spannende, doch auch harte Lektüre. Ich konnte sie leider nicht auf einen Rutsch durchlesen, dennoch verstehe ich die Krankheit jetzt ein bisschen besser.