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Viktor

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Wien, 1914. Der junge Viktor entwickelt sich mit seiner unkonventionellen Art zum schwarzen Schaf seiner wohlhabenden jüdischen Familie.

Nimwegen, 1994. Die Studentin Geertje hat es satt, dass sich ihre Familie auch Jahrzehnte nach der Schoah noch immer für ihr Judentum schämt. Sie will die Mauer des Schweigens endlich durchbrechen. Denn das Schicksal ihrer Familie ist allgegenwärtig – auch das von Viktor.

Basierend auf der wahren Geschichte der Wiener Familie Fanto, erzählt Judith Fanto in diesem preisgekrönten Debüt zutiefst berührend und zugleich humorvoll von einer Frau, die sich auf die Suche nach ihren verschütteten jüdischen Wurzeln, nach Spuren von Viktor – und nach den Mächten, die aus der Vergangenheit bis heute auf sie einzuwirken scheinen.

394 pages, Kindle Edition

First published March 1, 2020

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About the author

Judith Fanto

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Displaying 1 - 30 of 231 reviews
Profile Image for Alexandra .
936 reviews363 followers
May 18, 2021
Ich hab heuer ja schon viele richtig gute Bücher gelesen, aber eigentlich wartete ich bisher noch immer auf meinen absoluten Buchstoffhöhepunkt für das Jahr 2021, und hier ist er nun, noch dazu in Form eines Debütromans aufgetaucht.

Judith Fanto erzählt in zwei Handlungs- und Zeitsträngen die Geschichte der Familie Rosenbaum, beziehungsweise nachdem sie ihren Namen oranjesiert haben, der Van den Bergs, wovon einer vor und in der Nazizeit in Wien spielt und der andere im Holland der heutigen Zeit. Ich liebe Wiener jiddische Familiengeschichten sehr, sie sind teilweise so herrlich witzig, brachial komisch, von einer respektlosen naiven Art, dass es eine Freude ist und dann wieder voller Melancholie, Klugheit und Nachdenklichkeit.

Da ich schon sehr viel Shoa-Literatur durch den Spiegel von vielen Sichtweisen und aus zahlreichen Ländern gelesen habe, interessieren mich mittlerweile die Geschichten um den Holocaust zwar noch immer sehr, viel interessanter finde ich aber die Literatur, die sich mit den Auswirkungen des Genozids auf die Folgegenerationen beschäftigt, und da gibt es heutzutage immer mehr sehr spannenden Stoff darüber. Wahrscheinlich auch, weil die Kriegsgeneration mittlerweile ausstirbt und die Folgegeneration ohnehin noch immer über die Traumata ihrer Eltern nichts wissen will oder sogar nichts weiß. Nun sind zwei Generationen vergangen, man kann die Großeltern nicht mehr durch Veröffentlichungen re-traumatisieren oder beleidigen, die Geschichte ist auch öffentlich einigermaßen aufgearbeitet und viele Enkel und Urenkel können nun mit etwas Abstand auch hinterfragen, was der Holocaust mit den Folgegenerationen gemacht hat. Wie sich die Überlebensstrategien der Großeltern und Urgroßeltern auf die Eltern, Enkel und Urenkel ausgewirkt haben.

Das ist insofern extrem spannend, denn die heutige Beschäftigung von jüngeren Generationen mit der jüdischen Identität haben durch ihren neutralen Blick und der Gnade der späten Geburt durchaus auch Gemeinsamkeiten mit den Problemen von jüdischen Familien, die um die Jahrhundertwende in Wien gelebt haben. Die Schnitzlers, die Freuds und andere integrierte und auch nicht in ihre Herkunftsländer integrierte Familien, wie die chassidischen Juden, trieb schon sehr oft eine Frage um: Sollen wir uns total assimilieren bis zur Aufgabe der Religiosität dem Übertritt zum Katholizismus und der Ablehnung der jüdischen Sitten, oder sollen wir unsere jüdische Identität und Religion offen und abseits der Herkunftsgesellschaft leben, oder sollen wir uns irgendeine Identität dazwischen suchen?

Auch die junge Geertje, die Protagonistin des Romans Viktor, ist mit dieser Frage konfrontiert, über die schon Arthur Schnitzler in einigen Werken sehr interessant philosophiert hat. Ihre Eltern und Großeltern haben ihre jüdische Identität in Holland bis zur Selbstverleugnung aufgegeben, inklusive Übertritt zum katholischen Glauben. Sie haben nicht nur ihren Nachnamen oranjesiert, sondern den Kindern sogar typisch holländische Namen gegeben, damit nicht mal der Verdacht aufkommen könnte, dass es sich um Juden handeln könnte. Scham kennzeichnet alles Jüdische, das ihnen begegnet, zu Hause wird kein Sabbat begangen und alle religiösen und kulturellen Traditionen bis auf ein paar jüdische Speisen werden auch massiv unterdrückt. Im Gegenteil, wenn sich in Mutter Paulinas Gegenwart irgendjemand jüdisch benimmt und seien es nicht mal die Kinder, sondern ein jüdischer Nachbar, dann bekommt die Mutter rote Stressflecken im Gesicht und einen Anfall. Selbstverständlich wird auch von den Großeltern so gut wie nie über die Vergangenheit gesprochen und wenn der Holocaust oder fehlende Verwandte erwähnt werden, wird sehr verklausuliert und indirekt in Metaphern umschrieben, dass sie es nicht geschafft haben, aber nicht wie sie gestorben sind.

Mit dieser Sozialisation hat Geertje nach und nach ein veritables Problem, als sie nach ihrer jüdischen Identität sucht. Als sie an der Uni ihren Kommmilitonten erzählt, dass sie Jüdin ist und in einer kleinen Rebellion gegen das Schweigen zu Hause offiziell ihren Namen in Judith ändert, wird sie von ihren Freunden mit Fragen zu jüdischem Leben bombardiert und muss feststellen, sie weiß von allen am wenigsten, was Jüdischsein bedeutet. Deshalb begibt sie sich durch Bibliotheksrecherchen, heimliches Wühlen in Dokumenten am Speicher der Großeltern und einigen vorsichtigen Fragen in der Familie auf die Suche nach ihrer Herkunft.

Im zweiten Erzählstrang wird das Leben ihrer Ur-Urgroßeltern, Urgroßeltern und Großeltern in Wien aufgerollt, in dem die Familie ein angesehenes großbürgerliches Leben im Stadtteil Währing genoss. Mit viel Humor wird geschildert, wie Geertje, beziehungsweise Judiths Großvater Felix, seine Frau Trude kennenlernt und sein Lebenskünstler-Luftikus-Bruder Viktor mit seinem besten Freund Bubi und dem Dackel Wiener die Stadt unsicher machen. Das ganze jüdisch-bildungsbürgerliche Ambiente in Wien im Hause Rosenbaum ist sehr gut und höchst vergnüglich geschildert. Viktor, der Namensgeber des Romans, ist das schwarze Schaf der Familie, denn er strawanzt herum, lässt sich treiben, lebt in den Tag hinein, hat keinen ordentlichen Beruf ergriffen, sondern macht nur unterschiedlichste, nicht immer legale Geschäfte und will sich auch nicht länger als drei Verabredungen an irgendeine Frau binden. Vater Anton ist permanent enttäuscht von Viktor. So sagt Viktor von sich selbst:

"Ah die Wissenschaft! Nein die heutigen Akademiker wissen sehr viel von sehr wenig. Ich betrachte mich eher als eine Art umgekehrter Professor, der etwas weniger weiß, dafür aber von viel mehr."

Auch Judith kommt in der Gegenwart in Den Haag und Niwegen mit ihrer Identitätsfindung ein bisschen voran, obwohl sie die ganze Familie immer noch Geertje nennt, und will nun auch offiziell einer jüdischen Gemeinschaft beitreten. Während die vorangegangenen Generationen sich möglichst assimilieren wollten und dann auch mussten, um den Holocaust zu überleben, muss Judith nun in Holland hohe Hürden zum Eintritt in die jüdische Gesellschaft überwinden, denn Sie braucht von ihren Eltern und Großeltern einen Judennachweis – eine ganz schön groteske satirische Analogie zur Vergangenheit.

Aber nicht nur satirisch komisch hat dieser Roman extrem viel drauf, später kommen dann viele nachdenkliche, sehr klug analysierte Szenen dazu, beispielsweise als Judith die Familie ihres Freundes Thomas kennenlernt und gravierende grundsätzliche Unterschiede feststellt.

"Natürlich – in diesem Haus galten leichte, fröhliche Gesetze. Hier war das Streben nach Glück und Genuss kein Symptom für eine unmoralische Lebenshaltung. Hier tat keiner Buße, weil er etwas überlebt hatte, das anderen zum Verhängnis geworden war. In diesem Haus schien die Sonne, es gab keine Schatten. Mit Schrecken wurde mir bewusst, dass ich bisher in einem Farbnegativ gelebt hatte, in einem unterbelichteten Film, und erst jetzt das wirkliche, das klare und helle Positivbild betreten hatte."

Als sich Judith im Zuge ihres nicht immer angenehmen Findungsprozesses auch mit älteren Holocaustopfern trifft, wird sie plötzlich mit ganz aktuellen Problemen konfrontiert: Wem gehört die Shoa? Dürfen die jüngeren Generationen überhaupt mit den Zeitzeugen mitreden? Sind geflüchtete Überlebende und ihre Nachkommen nur Opfer zweiter und dritter Klasse, da sie nie das Konzentrationslager am eigenen Leib erlebt haben? Das ist wirklich spannend, solche Konfrontationen habe ich in Romanen bisher noch nicht gelesen, finde diese Thematisierung aber außerordentlich wichtig in der jüdischen Community. Aber auch was Judith mit ihren bohrenden berechtigten Fragen bei ihren Eltern anrichtet, lässt sie nicht los, wie ein Dialog mit ihrer Schwester zeugt.

„Sag mir, nehme ich ihnen ihr Leidensmonopol weg? Begehe ich Diebstahl? Ist es das?

„Im Gegenteil. Du verhältst Dich nicht wie ein Dieb, sondern wie ein junger Hund. Was sie von sich abgeworfen haben, bringst du dauernd wieder an. Sie wollen nichts lieber als die Vergangenheit ein für alle Mal begraben, aber du gräbst sie wie ein übermütiger Welpe wieder aus, als ob sie ein saftiger Knochen wäre.“


Je mehr Judith über ihre Vergangenheit herausfindet, desto mehr kommt die Story in Wien und das Naziregime in Fahrt. Sehr detailliert wird geschildert, wie die Stimmung gegen die Juden täglich mehr in der wunderschönen österreichischen Stadt kippt. Die ersten Opfer sind in der Familie Rosenbaum zu beklagen. Viktors Freund Bubi und der Dackel Wiener werden von den Nazis während einer Hausdurchsuchung ermordet. Viktor hat sich auch noch erstmals ernsthaft verliebt, ausgerechnet in eine Nicht-Jüdin, noch dazu in eine Sozialistin, die nichts von Nazi-Philosophie hält. Je weiter die Diktatur fortschreitet, desto mehr wird gewahr, dass das frühere schwarze Schaf der Familie Viktor mit seinen etwas unseriösen Verbindungen am besten die Situation im Griff hat und auch mehrmals als letzter Retter von mehreren Familienmitgliedern in die Bresche springen kann. Am Ende deckt die Judith der Gegenwart die gesamte Vergangenheit der Familie Rosenbaum auf und das gipfelt in einem furiosen Finale. Großartig! Sensationell!

Fazit: Ich bin total begeistert! Viktor ist eine humorvolle, kluge, tiefsinnige, traurige, furchtbare, spannende, lehrreiche Familiengeschichte über Identität und Selbstfindung mit einer gehörigen Portion Geschichte und mit einem überraschenden Finale. Diese jüdische Story hat wirklich alles, sprachlich, inhaltlich und plotmäßig. Und jetzt kommt wirklich der Hammer: Das ist ein Debüt! Ich glaube, noch nie habe ich einen so guten ersten Roman von Irgendjemandem gelesen. Lest ihn!
Profile Image for Ingrid.
1,552 reviews127 followers
April 26, 2020
Wat een schitterend waargebeurd debuut! Ik hoop van harte dat Judith Fanto blijft schrijven.

"De Heldenplatz, het imposante plein waar binnenkort tienduizenden het Kwaad zouden toejuichen."

"De status van de overlevenden, de eerste generatie slachtoffers, straalt af op hun kinderen, de tweede generatie slachtoffers: je hebt meer recht op de erfenis van de Holocaust naarmate je voorouders daaronder meer hebben geleden."

What a brilliant true debut! I sincerely hope that Judith Fanto continues to write.

"Heldenplatz, the imposing square where tens of thousands would soon welcome Evil."

"The status of the survivors, the first generation of victims, is reflected in their children, the second generation of victims: the more your ancestors have suffered, the more entitled you are to the legacy of the Holocaust."

Profile Image for Anja.
139 reviews39 followers
May 30, 2021
Rezi und Bewertung folgt,wenn das Buch offiziell erscheint.

Schaut gern auf unseren Kanal vorbei,da gibt es eine ausführliche Rezi. Ich war und bin sehr begeistert von diesem Buch. Es hat mich tief bewegt, ich habe gelacht und geweint, die Autorin versteht es so gut eine so wichtige Geschichte so leicht aber doch so intensiv zu erzählen,man kann es nur lieben. Absolute Leseempfehlung 🥰
Profile Image for Elena.
1,030 reviews409 followers
June 9, 2023
Nimwegen, 1994: Die Jurastudentin Geertje weiß, dass sie Jüdin ist. Doch was Jüdisch-Sein bedeutet, wie sie ihre eigene Identität finden kann und wie sie mit dem generationenübergreifenden Trauma umgehen soll, das schwer auf ihrer Familie lastet und sie oft zum Schweigen bringt, weiß sie nicht. Deshalb begibt sie sich auf Spurensuche, durchforstet alte Familienunterlagen, versucht, ihren Verwandten Fragen zu stellen und schließt sich einer jüdischen Gemeinde an.

Wien, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs: Viktor ist das schwarze Schaf der Familie. Er eckt an mit seiner leichten, unkonventionellen Art, vor allem bei seinem Vater. Er entwickelt sich zum Frauenheld, schließt Keine seiner Studien ab und hat es nicht so mit der Pünktlichkeit. Eine Sache ist ihm aber über alle Maßen wichtig: Seine Familie und die Menschen, die er liebt. Für sie tut er alles, auch als die Nazis in Wien einfallen.

Judith Fanto erzählt in ihrem Debütroman "Viktor", aus dem Niederländischen übersetzt von Eva Schweikart, humorvoll und berührend vom Schicksal ihrer eigenen Familie, der wienerisch-jüdischen Familie Rosenbaum. Sie arbeitet damit ein Trauma auf, das seit Generationen auf ihrer Familie lastet, eine Geschichte, die von Flucht vor dem Naziregime, Erniedrigung und Deportation erzählt, aber auch von innerfamiliären Zusammenhalt, jüdischem Glauben, Identitätssuche, Liebe und Hoffnung. Judith Fanto reflektiert und diskutiert durch ihre Protagonistin Geertje den heutigen Umgang mit der Shoah und gewährt verschiedene Blickwinkel auf jüdisches Leben. Abwechselnd erzählt sie von Geertje und Viktor, springt zwischen den Schauplätzen Nimwegen und Wien hin und her. Ich habe dieses beeindruckende Debüt sehr, sehr gerne gelesen, konnte es zeitweise kaum zur Seite legen und habe das Gefühl, dass ich sowohl ausgesprochen gut unterhalten, als auch mit neuem Wissen versorgt wurde. Für mich ein absolut gelungener autofiktionaler Roman!

Hinweis: In der Übersetzung wird das I- und Z-Wort genutzt.
Profile Image for Monique.
382 reviews27 followers
April 25, 2020
Van alle boeken die ik in april 2020 las, maakte Viktor van Judith Fanto de meeste indruk op me. Haar op waarheid berustte roman over haar Weens-Joodse familie en haar oud-oom Viktor in de aanloop naar de Tweede Wereldoorlog is zowel verontrustend als mooi. De wreedheid waarmee Wenen haar Joodse bevolking na de Anschluß in 1938 aan de Nazi's uitleverde is schokkend. Het verhaal laat de kracht van vriendschap en familie in tijden van nood zien, maar ook de worsteling van latere generaties met het oorlogsverleden van hun familie.

Met Viktor schreef Judith Fanto wat mij betreft een van de beste debuut-romans van 2020.
Profile Image for Jovana De.
281 reviews18 followers
January 5, 2022
Eerste boek van 2022! De kop is eraf.

Prachtig boek over het zoeken naar je identiteit. Dat je gevormd wordt door de familie waar je uitkomt weten we allemaal. En ook dat de wereldgeschiedenis daar aan bijdraagt is ook niks nieuws. Toch brengt Judith Fanto haar eigen geschiedenis toch oprecht en fris. Het is mooi geschreven en geeft weer een andere dimensie aan het verscheuren van Joodse families in de 2de Wereldoorlog. Omdat ze uit eigen koker verteld is het een emotioneel verhaal wat je echt voelt en waar ik persoonlijk zelfs hier en daar een traantje heb gelaten.
Mooi boek om dit jaar mee te beginnen 💪
Profile Image for Babette Ernst.
343 reviews83 followers
November 14, 2022
Zwei Handlungsstränge wechseln sich in diesem Buch ab. In einem erzählt Geertje, eine junge Niederländerin, die sich später Judith nennen lässt, von der Suche nach ihrer jüdischen Identität, die zu Hause totgeschwiegen wurde. Im anderen Handlungsstrang wird aus dem Leben von Viktor Rosenbaum in Wien erzählt, einem Bruder des Großvaters von Geertje.

Geertjes gegenwärtiger Teil ist stark autobiografisch gefärbt, wie sich unschwer erkennen lässt. Auch die Figur Viktor hat in Viktor Strasser, einem Mitglied der Wiener Familie Fanto, ein reales Vorbild.

Es ist wieder eine Geschichte, die sich mit den Problemen der Nachgeborenen der Holocoust-Überlebenden beschäftigt, doch auf ganz eigene Weise erzählt. Geertje wächst zunächst auf, ohne zu wissen, dass sie eine Jüdin ist. Ihre grünen Augen werden immer wieder mit Großvaters Bruder Viktor in Verbindung gebracht, der ein schwarzes Schaf in der Familie gewesen sein muss. Dieser Mann und alles, was in der Familie nur angedeutet, aber nicht ausgesprochen wird, wird für das junge Mädchen besonders anziehend. Sie beschäftigt sich damit, was es bedeutet, Jüdin zu sein und versucht, Informationen über Viktor zusammenzutragen.

So ist der Part der jungen Geertje/Judith eine Coming-of-Age-Geschichte, die sich unter anderem damit auseinandersetzt, was es bedeutet, in eine jüdische Gemeinschaft zu kommen, ohne in der Tradition aufgewachsen zu sein und mit dem Privileg, in derr Nachkriegszeit geboren zu sein. Die Diskussionen in der jüdischen Gemeinde in Nijmegen sind sehr erhellend. Die Auseinandersetzungen zwischen alter und junger Generation bzw. zwischen Opfern des Naziregimes (in Abstufung der erduldeten Gräuel) und Nachgeborenen lassen sich in den Grundzügen auch auf andere Bereiche übertragen, z. B. auf die, die in der DDR Repressalien erleiden mussten und den nach 1989 Geborenen. Die Mechanismen, die eine Art Konkurrenz der Leiden hervorrufen, und die dazu führten, dass Geertjes Familie ihre Herkunft verschwieg, waren für mich besonders aufschlussreich.

Aber auch Viktors Part war nicht nur das Porträt einer reichen Wiener Familie, die durch die Nazis zugrunde gerichtet wurde (das nimmt natürlich viel Raum ein und geht zu Herzen), es ist auch der Blick auf ein Familienmitglied, das Regeln nicht akzeptieren kann, das aber in entscheidenden Momenten immer wieder beweist, dass es das Herz auf dem richtigen Fleck hat. Viktor ist oft ein verschmitzter Dandy mit Witz und Frechheit, der Humor in eine Handlung bringt, in der das Lachen schnell im Halse stecken bleibt. Diese Mischung aus schrecklichem Geschehen und Viktors irrwitzigem Verhalten gab diesem Handlungsstrang eine besondere Tiefe und brachte damit die ganze Familie nah.

Fazit: Ein hervorragendes Debüt, in dem es gelingt, der Holocoust-Literatur einen neuen Aspekt hinzuzufügen und zusätzlich Themen anzuschneiden, die sich auch auf andere Bereiche übertragen lassen.
Profile Image for Odette.
1,198 reviews301 followers
November 5, 2020
Normaal ben ik niet van de oorlogsverhalen. Waarom deze prikkelde weet ik niet. Maar het was geen succes voor me.

Dit verhaal bracht geen personages voor me tot leven of verdiepte mijn kennis of blik op de oorlog.

Daarnaast vond ik, vooral de stukken over Judith, tenenkrommend hoogdravend. Het boek lijkt soms meer geschreven om het schrijven en om het filosoferen en het pronken met gedachten en inzichten dan om het vertellen van een verhaal.

Daarnaast las het verwarrend. Nouja, ik had het luisterboek, maar heb ook stukjes gelezen in de ebookversie uit de bieb. Je weet niet voor je aan een stukje begint of het nou vanuit Viktor of vanuit Judith is. Zelfs het feit dat Judith in de eerste persoon is geschreven en Viktor in de derde maakt dit niet altijd direct duidelijk. Dit was soms verwarrend.

Over verwarrend gesproken, de onaangekondigde en onlogische tijdssprongen in het verhaal maakte het ook niet veel beter. Soms dacht ik dat ik iets gemist had, maar dat was niet het geval. En dat terwijl andere stukken van mij volledig overgeslagen hadden mogen worden omdat het mijn inziens niets toevoegde aan het gehele plot.

Lang verhaal kort: not my cup of tea. 1* voelt hard, maar ik kan eerlijk gezegd geen verantwoording verzinnen voor een tweede so here we go
Profile Image for Johan.
132 reviews14 followers
March 5, 2023
De waarde van waarheid wordt schromelijk overschat.
We hebben leugens nodig om de werkelijkheid aan te kunnen.
Profile Image for Marcella.
1,333 reviews84 followers
May 7, 2020
Als ik dit schrijf is het 4 mei, de dag van de Dodenherdenking. Dit jaar herdenken en vieren we alles iets anders dan normaal. Het is een tijd van quarantaine, onze vrijheid betekent op dit moment wat anders. Vrijheid betekent binnen blijven, jezelf veiligstellen om dit ook voor anderen te doen. Het is raar, niet te vergelijken met een tijd van oorlog, maar op dit moment sta ik er wel meer bij stil. En dat komt mede door de boeken die nog steeds geschreven en gepubliceerd worden, over iets dat 75 jaar geleden stopte, maar tegelijkertijd ook niet helemaal.

Ik las in de maand april namelijk 4 boeken over de Tweede Wereldoorlog, maar er was maar één van deze vier die in volledigheid afspeelde in de periode 1939-1945. Toch gaan de andere drie boeken ook over oorlog, Viktor gaat over de oorlog. Maar hoewel je in dit boek niet het geluid van een luchtalarm zal horen en de bezetting slechts een term uit geschiedenisboeken is, is de oorlog nog steeds aanwezig.

Ik wilde iets schrijven over Viktor, omdat dit boek m’n ogen opende, voor iets dat 75 jaar geleden is maar toch nog zo leeft.

Op Books & Macchiatos staat een lange (900+ woorden yay) blog klaar over dit boek. Viktor in innemend, prachtig. We volgen een zoektocht van identiteit, het gevolg van een oorlog die de schrijver zelf niet eens heeft meegemaakt. Maar dingen spelen door, trauma houdt niet op.
Profile Image for Marieke.
51 reviews2 followers
January 28, 2022
Viktor is het verhaal van hoe een Joodse familie verscheurd werd door de 2e Wereldoorlog. Hoewel dit heel zwaar klinkt is het, voor zover dat met zo'n onderwerp gaat, helemaal niet zo zwaar uitgewerkt.

Viktor is daarnaast ook het verhaal hoe het trauma van deze oorlog de generaties erna beïnvloedde en vormde. Het is een verhaal van naast opluchting ook schuld voelen omdat jij wel overleefde.

Bij tijd en wijle vervat Judith Fanto dit verhaal in werkelijk prachtige woorden. Op andere tijden wringt het bij mij een beetje. Is het bijvoorbeeld realistisch een welhaast essayistische aantekening te maken na een ontmoeting met de 'oorspronkelijke slachtoffers', waarbij de hoofdpersoon in dat gesprek juist met de mond vol tanden stond?

Al met al is het een goed geschreven boek met een originele invalshoek. Door de af en toe wat haperende dialogen en stukjes die toch niet helemaal goed voelen kom ik voor dit boek echter niet verder dan 3 sterren
Profile Image for Carola.
113 reviews1 follower
January 9, 2022
De laatste hoofdstukken heb ik twee keer gelezen omdat ik het boek nog niet uit wou hebben. Dit boek heeft met de zoektocht naar je identiteit een interessante invalshoek. Nou heb ik niet bijzonder veel boeken over deze oorlog gelezen, maar dit had iets verfrissends.
Het verhaal van Viktor vind ik opvallend kordaat beschreven, we kennen allemaal de geschiedenis en daardoor hebben de gebeurtenissen in het boek geen lange aanloop of introductie nodig. Juist daardoor kwam dit verhaal zo hard bij me binnen. Knap geschreven, ik kijk al uit naar een nieuwe Fanto.
Profile Image for Monemi1986.
197 reviews4 followers
June 28, 2021
Das Buch konnte mich sehr berühren. Ich war traurig und wütend aber an manchen Stellen konnte ich auch schmunzeln. Trotz der teilweise schweren Thematik war der Schreibstil leicht zugänglich. Viktors Charakter hat mir sehr gefallen. An ihn werde ich noch lange denken. Insbesondere das letzte Kapitel war richtig poetisch.
Profile Image for Babiche.
131 reviews4 followers
February 8, 2024
Vanaf het begin van het boek 'hou' ik al van Viktor, maar juist aan het eind waardeer je hem nog meer. Door die twee verhaallijnen van Viktor en van Judith wil je doorlezen, zodat je achterhaalt wat je steeds als lezer maar niet te lezen krijgt.
Profile Image for Saar Steverlinck.
367 reviews99 followers
July 28, 2020
Zo’n zwaar onderwerp zo licht kunnen beschrijven - dat is een bijzonder talent.
Profile Image for Lesereien.
257 reviews23 followers
May 18, 2021
In ihrem Roman “Viktor” macht sich die niederländische Autorin Judith Fanto auf die Suche nach ihrer jüdischen Identität, spürt der Geschichte ihrer Familie nach und legt Gefühle von Schuld, Angst und Verlust frei.

Judith, zu Beginn noch Geertje genannt, wächst in den Niederlanden auf. Ihre Großeltern mussten während des Zweiten Weltkriegs aus ihrer Heimat Wien fliehen und in Belgien untertauchen. Die Beziehung der Familie zum eigenen Judentum ist kompliziert und stark durch Angst, Traumata und Verdrängung geprägt. Daher ist Judith sich lange Zeit der eigenen Familiengeschichte und Identität kaum bewusst.

Mit ihrer Akzeptanz dieser Identität stellt sich Judith der Geschichte entgegen. Als Erste in ihrer Familie erkämpft sie sich einen Platz in der Gegenwart, der sich nicht durch Ängste, Schuldgefühle und Traumata definiert. Sie will sich nicht verstecken, sondern sucht nach der Wahrheit und scheut keine Konfrontation.

Doch damit ist nur eine der zwei Zeitebenen beschrieben, auf denen der Roman spielt. Der Roman macht den Leser auch mit dem Leben Viktors bekannt, dem Bruder des Großvaters von Judith. Judith fühlt sich mit Viktor verbunden, denn ihre eigene rebellische Art erinnert die Großeltern oft an Viktor. Die Faszination für ihren Vorfahren rührt sicherlich auch daher, dass sie immer nur Bruchstücke aus seinem Leben erfährt und nie seine ganze zusammenhängende Lebensgeschichte. Also macht sie sich im Familienarchiv selbst auf die Suche, findet Briefe, Tagebucheintragungen und andere Dokumente, die es ihr ermöglichen, Viktors Geschichte nachzuzeichnen.

Viktor ist eine starke Figur, die sich nichts vorschreiben lässt, die sich weigert, die Umstände zu akzeptieren und sich auflehnt. Dass er anstatt “Heil Hitler” konsequent “Drei Liter” ruft, ist lediglich eine seiner zahlreichen Wiederstandshandlungen.

Diese zweite Handlungsebene verdeutlicht, wie sich der institutionelle Antisemitismus während der Nazi-Herrschaft in Wien allmählich ausbreitete, wie Razzien, Ausschreitungen und Gewalt den Alltag zu bestimmen anfingen. Zunächst begann man, getrennte Schulklassen für jüdische Kinder einzurichten. Doch schon bald kam es zu einer Entfesselung von Hass, der in der Enteignung, Demütigung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung endete und in einem drei Tage und Nächte andauernden Pogrom nur einen ihrer Höhepunkte fand.

Judith Fanto hat mit diesem Roman ihrer eigenen Familie, und ganz besonders Viktor, ein Denkmal gesetzt. Sie hat die verlorenen Stimmen, die der Welt auf grausamste Weise entrissen wurden, wieder zum Leben erweckt und sie ihre Geschichte erzählen lassen. “Viktor” ist ein lesenswerter Roman, der gekonnt geschrieben und oft tiefsinnig ist und zuweilen sehr nahe geht.
Profile Image for Katharina S.
26 reviews4 followers
December 28, 2022
„Bubi packte Viktor wütend an den Schultern. „Du hättest gar nichts verhindern können, versteh das endlich! Der Zug der Geschichte rast unaufhaltsam bergab. Wenn das Böse in den Menschen sich derart zusammenballt, kann auch der Ewige kaum etwas ausrichten. Und da erwartest du von dir selbst, den Zug mal eben aufhalten zu können?“ Bubi liefen Tränen über die Wangen. „Du hast heute eine Weiche ungelegt, Viktor, und damit den Kurs der Geschichte für deine Familie um ein paar Grad geändert. Allein das ist eine Heldentat!““

Ich mochte Judith Fantos Roman und vor allem Viktor sehr gerne. Das Buch liest sich flüssig und ist trotz der bedrückenden Thematik durchaus humorvoll geschrieben. Einen Stern ziehe ich ab, weil mir die Geschichte der Familie Rosenbaum fast etwas zu schnell und schlaglichtartig erzählt war, ich wäre an einigen Stellen gerne noch länger bei den Protagonisten geblieben. Auch ein paar Jahreszahlen vor den kurzen Kapiteln hätte ich als hilfreich empfunden. Trotzdem dicke Leseempfehlung!
Profile Image for Eugenie.
208 reviews3 followers
October 8, 2020
Onderstaand een recensie van Guus Bauer omdat ik het niet beter kan verwoorden.

Publiciste Judith Fanto (1969) debuteert overtuigend met de bijna vierhonderd pagina’s tellende roman Viktor. Een ‘familie-epos’ waarbij de kracht van de eenling, de buitenstaander, het zwarte schaap zo men wil, mooi op de voorgrond wordt gesteld, terwijl daarnaast de joodse identiteit van een ‘junger ego’ van de schrijfster wordt onderzocht. Deze eveneens Judith geheten vertelster groeit op in een familie die al voor de Tweede Wereldoorlog geassimileerd was, en die nadien hun joodse wortels ‘verzwijgen’. De tweede generatie die daardoor nog volop mee mag genieten van de onderhuidse trauma’s. Door de onduidelijkheid, door de eufemismen eigenlijk voor nog meer raadsels wordt gesteld.

De roman is in een klassieke A-B-A-B vorm gegoten. En zoals bekend, waar twee verhalen tegen elkaar aan schuren, kan vuur ontstaan. In het ideale geval, zoals hier in Viktor, een derde verhaal in het hoofd van de lezer. In elk geval zorgt het voor een duidelijke spanningsboog. De afwisseling tussen het verhaal van een jongeling uit een gegoede Weense familie die ‘maar niet wil deugen’, maar uiteindelijk een ultiem offer brengt, de triomf van de gewiekste argeloosheid. En het verhaal van een vrouw van de tweede generatie die eindelijk weleens wil weten hoe de vork in de steel zit, in wat voor familie ze precies geworteld is. Daartoe gaat ze tegen de keer op onderzoek uit, bestudeert – uiteraard in het geheim – het op zolder verborgen familiearchief. Met haar oudoom Viktor in gedachten, wil ze haar joodse afstamming juist heel duidelijk uitdragen. De kont tegen de familiekrib. Niets om je voor te schamen, als een geus op de barricaden. Maar wat weet ze, bij haar geboorte Geertje gedoopt, eigenlijk van de joodse cultuur, van het geloof, van de spijswetten bijvoorbeeld? Het schisma waar velen, zelfs tot op de huidige generatie, dankzij het verzwijgen mee zijn opgezadeld.

De roman opent met een opdracht. ‘Ter eervolle nagedachtenis van Victor S.’ Let op de spelling van de naam. Te allen tijde blijft deze roman fier overeind staan, door de subtiele verschuiving van de eigen familiegeschiedenis van Fanto in de personages van een van oorsprong Weense familie, Rosenbaum genaamd. Het is de juiste manier om de wereldgeschiedenis als decor te gebruiken. Mensen in het oog van de storm, feitelijk onwetend van de daadwerkelijke impact van de grote gebeurtenissen om hen heen. Onbekend uiteraard ook met het tijdsverloop. Fanto schrijft zorgvuldig waardoor de twee vervlochten vertellingen, de protagonisten, geloofwaardig zijn, en blijven, zelfs als er af en toe ietsepietsie van de ijsberg onder water aan kennis door het verhaal piept. Maar de uitleg is zo summier dat het de fijne cadans niet verstoort.

Fanto opent ongemeen sterk met de manier waarop de familie Rosenbaum, waarvan enkele leden zo’n beetje de straatstenen hebben gedeeld met Mahler, belangrijke gebeurtenissen kwalificeren aan de hand van de werken van de componist. Mooi consequent volgehouden in de hele roman. De bedekte termen, de eufemismen, die, wanneer je er over nadenkt eigenlijk door beide zijden worden gebruikt, door daders en slachtoffers. Dictators, bang voor de kracht van taal, die het afvoeren naar een vernietigingskamp ‘een herhuisvesting’, een ‘eindoplossing’ noemen, aan die termen ook nog een satanisch genoegen beleven. Slachtoffers die de betekenis van woorden niet meer kunnen verdragen, er verzachtende omstandigheden omheen bouwen. Die eigenlijk nog meer impact hebben, júist vragen en emoties oproepen. De Rosenbaums vatten het voor elk van de ‘achtergeblevenen’ samen met een enkele kwalificatie, een pijnlijke dooddoener. ‘Laura? Die leeft niet meer.’ ‘Otto? Die leeft niet meer.’

Tegelijkertijd, en dat is een briljante zet van Fanto, o zo herkenbaar voor deelgenoten, spelen die dode familieleden een ongewoon belangwekkende rol binnen de familie. Rolmodellen waaraan onmogelijk te tippen valt, waar tegelijkertijd angstwekkend weinig over bekend wordt gemaakt. Niet te evenaren. Een onmogelijke levensopgave. Bijzonder ontmoedigend. En bij dit alles wordt Viktor helemaal niet genoemd, anders dan als zondebok, zwart schaap. Ja, dat nodigt uit tot nader onderzoek.

In het verhaal van het personage Judith, beginnend bij haar jeugd, worden langzaam de brokstukken van ‘haar’ mysterie onthuld. ‘In de blik van mijn moeder had zich zojuist een hoekstuk van de familiepuzzel geopenbaard.’ Angst! Haar moeder werd geconfronteerd met een verkoper in een meubelzaak die in haar ogen niet alleen Joods was, maar ook nog eens heel Joods deed. Gladde verkooppraatjes in combinatie met een gênante kruiperigheid. Angst, zelfs ruim na de oorlog, dat maar iets van de eigen Joodse ziel voor derden zichtbaar is. Het zorgt voor een schijnwerkelijkheid, een complexe familiecode waaronder vooral de kinderen zuchten van de generaties die het allemaal niet aan den lijve hebben ondervonden.

Hoe ver kun je gaan in je onderzoek, mag je de wonden openkrabben om eindelijk eens antwoorden te krijgen? Deponeer je daarmee de misère onbedoeld weer op de borden van degenen die het overleefden? Iets wat Fanto mooi nog maar weer eens voor het voetlicht brengt is de onwezenlijke competitie tussen mensen die met de Holocaust te maken hebben gehad. Een laag nummer betekent meer leed dan een hoog nummer. Onderduiken staat lager in de rangorde van het leed dat afgevoerd worden en opgesloten worden in een kamp.

Fanto heeft een puntgave stijl, weet geestigheid goed te doseren. Het personage Viktor is heerlijk laconiek. Zijn soms ietwat flauwe grappen neem je op de koop toe. De humor die een mens nu eenmaal gebruikt om de chaos enigszins draaglijk te houden. En zijn analyse, op het moment dat hij door zijn vader de advocaat verdedigd wordt in de rechtszaal, een kansloze missie uiteraard, is heel raak. ‘Vader, met alle respect, maar u mist een gezonde portie onfatsoenlijkheid om een tijd als deze te overleven.’ De vader die tegen elk gezond verstand in star blijft vasthouden aan zijn vertrouwen in de rechtstaat.

Fanto zet je tegen het einde even op het verkeerde been met een verschoven waarheid, heeft zelfs daarna nog een extra twist in de aanbieding. En er volgt tot slot nog een epiloog in een vernietigingskamp nabij Minsk. Het past allemaal. De grote waarde van deze roman is dan al ruim bewezen.
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746 reviews24 followers
July 27, 2021
Man kann sich in Viktor schon richtig verlieben. Ein wahres Schlitzohr aber wenn es drauf ankommt, kann man sich mehr auf ihn verlassen, als man denken würde.

Judith Fanto konnte mich mit ihrem Roman sehr begeistern. Es passiert selten, das mir ein Geschichte mit zwei Zeitebenen in beiden Erzählsträngen gleich gut gefällt. Hier war das aber die ganze Zeit der Fall.

Was bedeutet es als Nachfahr*in jüdischer Überlebender der Shoa auf zu wachsen, wie prägt dass das Leben der Enkelgeneration? Wie lässt sich eine eigene Identität finden, wenn die Erinnerung an das Vergangene das eigene Leben so stark durchdrungen hat?

Die Autorin, selbst ein Teil dieser Enkelgeneration spürt diesen Fragen nach und so zeichnet der Roman nicht nur das Leben der Familie nach, sondern zeigt auch die Komplexität dahinter auf.

In Judiths Familie - wie sich Geertje nun nennt - wird das Thema Shoa (Holocaust) nur angedeutet, oder wenn überhaupt, erzählt der Großvater eine lustige Anekdote, sodass im ersten Moment der Eindruck entstehen könnte, das die Flucht und das Untertauchen ein großes Abenteuer gewesen seien. Doch gerade dadurch versteht man die ganze Tragweite erst so richtig. Die Familie hat ihre Bewältigungsstrategie gefunden um zu überleben und nach 1945 weiter mit dem Erlebten umgehen zu können. Gleichzeitig versteht man aber auch Judiths Beweggründe, sich mit dem Schweigen und Aussparungen nicht zufrieden geben zu wollen. Sie möchte verstehen, was sie selbst ausmacht. Fragt sich, wer sie eigentlich ist. Fragt sich auch, wer Viktor eigentlich war.



Zeitweise habe ich schallend gelacht. Viktor ist ein ganz schönes Schlitzohr, der so einiges auf dem Kerbholz hat. Aber er schafft immer wieder sich heraus zu winden und heraus zu reden. Der Autorin gelingt es, ihm Tiefe zu verleihen, aber ihn nicht zu überhöhen. Nicht nur er, auch die anderen Figuren wirken so lebendig und glaubwürdig gezeichnet, das ich das Gefühl hatte mit ihnen am Tisch zu sitzen. Zum Teil mag das auch daran liegen, das ich weiß, das Fanto hier auch ihre eigene Familiengeschichte mit verarbeitet hat. Aber eigentlich lag es vor allem am großartigen Erzählstil der Autorin.



Dazu kommen auch innerjüdische Debatten, die man vielleicht als Außenstehender gar nicht kennt, einfach weil sie nicht nach außen dringen.

Meiner Meinung nach ist es Fanto sehr gut gelungen einzufangen, in welchem Spannungsfeld sich Shoaüberlebende und ihre Nachkommen bewegen. Das Trauma jeder einzelnen Familie ist eine eigene Geschichte und hat sich auch überall sehr individuell auf die nächsten Generationen übertragen.

Auch davon handelt der Roman. Von Judith und ihrer Suche, wie sie mit der Vergangenheit ihrer Familie umgehen möchte. In dem sie Zugang zu Viktors Geschichte bekommt und das Schweigen in ihrer Familie brechen kann, findet sie einen neuen Zugang zu sich und ihrer jüdischen Identität - ja sogar überhaupt erst das sie eine jüdische Identität hat..

Ja Viktor ist eine Familiengeschichte über die Shoa (Holocaust), aber auch über das weiter Leben danach. Das Ringen mit den Erlebnissen, aber auch mit den Auswirkungen die bis heute in den Familien Überlebender spürbar sind.
Profile Image for melodram.
143 reviews68 followers
May 21, 2021
Was für ein Debütroman!❤️
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Wien, 1914:
Viktor, junger Spross und schwarzes Schaf der jüdischen Familie Rosenbaum bringt seinen Vater Anton durch sein frevelhaftes, willkürliches Verhalten regelmäßig auf die Palme. Was Anton 1914 noch nicht weiß und vielleicht auch nie erkennen wird: durch genau diese unkonventionelle Art wird Viktor eine entscheidende Rolle für das weitere Bestehen der Familie spielen. Er erkennt das drohende Unheil, den der Putsch der Nazionalsozialisten in Wien mit sich bringt und handelt ohne zu zögern.
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„Immer weiter wich er zurück, bis das vieltausendköpfige Ungeheuer in ausspie und er gegen eine Hauswand prallte.“
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Nimwegen, 1994:
Geertje, 19 Jahre alt, wächst in einer eigentlich jüdischen Familie auf, die sich jedoch so sehr für ihre Herkunft schämt, dass sämtliche Begriffe des Holocausts bewusst aus deren Familienkosmos ausgeklammert werden. Dadurch fühlt sich Geertje idenditätslos. Sie sehnt sich nach einer Vergangenheit. Doch damit diese endlich Gestalt annehmen kann muss sie selbst auf die Suche gehen. Dabei trifft sie auf ihre Vorfahren, und endlich auch auf Viktor, der für sie bis dato das größte Geheimnis darstellt.
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Basierend auf der wahren Geschichte der Familie Fanto erzählt Judith Fanto die der Rosenbaums in gleichen Tönen enfühlsam, mit Humor und schreibt kraftvoll dort wo es die Geschichte verlangt. Geertje und Viktor sind großartige Charaktere. Absolut menschlich und charismatisch von Fanto gezeichnet, führen sie den Lesenden durch ihr Leben und lassen ihn nicht mehr los. Ein Buch, bei dem die Seiten nur so dahin fliegen und das man wirklich nur schwer aus der Hand legen mag!
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👉🏻übersetzt aus dem Niederländischen von Eva Schweikart
Profile Image for Domic.
896 reviews17 followers
May 23, 2022
Ich war nicht 100% sicher, ob mir das Buch gefallen würde, aber nachdem es so viele meiner liebsten Booktuber hoch gelobt haben, habe ich zugegriffen, als ich es in der Onleihe ergattern konnte - und ich muss sagen, das war ein echtes 5-Sterne-Buch.

Die Geschichte wird auf 2 Zeitebenen erzählt: In den Niederlanden der 1990ger-Jahre stößt Gertje auf die Geschichte um ihren Großonkel Viktor, der in den Erzählungen ihrer jüdischen Familie, die aus Wien fliehen musste, immer wieder auftaucht. Dass heißt - eigentlich erzählt diese Familie, vor allem die Großeltern - nicht wirklich von der Wiener Zeit, und auch das "jüdisch sein" spielt in ihrem täglichen Leben eigentlich keine Rolle.

In der zweiten Zeitebene wird die Geschichte von Viktor und der Verwandtschaft in Wien erzählt, beginnend in den letzten Jahren des 1. Weltkrieges, als Viktors Vater noch an der Front ist. Wir lernen Viktor kennen aber auch seine Geschwister, den Onkel, der als Arzt arbeitet, seine Großeltern und insgesamt das Leben der großbürgerlichen Familie in Wien.

Auch Viktor ist nicht religiös, sondern ein ziemlicher Hallodri und Frauenheld, aber auch ein extremer Kümmerer - seien das jetzt seine Neffen, Freunde, Verwandten, oder ein Hund, den er auf der Straße aufliest.

Je tiefer Geertje in Viktors Geschichte eintaucht, umso mehr beschäftigt sie sich auch mit ihrem eigenen Jüdischsein - sie nimmt Kontakt zur jüdischen Gemeinde auf und versucht, mehr jüdische Kultur in ihr Leben zu bringen und herauszufinden, was mit ihren Verwandten, die nicht mehr aus Wien fliehen konnten (und zu denen auch Viktor gehört hat), genau geschehen ist.

Ein tolles Buch - natürlich sehr bedrückend teilweise, aber auch charmant und amüsant - Viktor muss man einfach gern haben!
Ich vergebe 5 von 5 Sternen und hoffe, dass die Autorin noch mehr schreiben wird.
Profile Image for Dominiek Leenknecht.
391 reviews19 followers
May 1, 2020
Matig geschreven verhaal dat weliswaar interessant blijft tot (bijna) het einde, maar niet echt origineel is: een verhaal dat schakelt tussen 2 generaties, over zoeken naar identiteit en waarheid. Maar ook te langdradige en vaak saaie passages. Op één of andere manier: de mayonaise pakte niet voor mij.
Profile Image for Evelyn Evertsen-Romp.
1,587 reviews95 followers
October 29, 2020
Mooi geschreven, knap hoe de vertelperspectieven elkaar steeds spiegelen. Linda, Odette en ik waren het er al wel snel over eens dat het deel dat over Viktor gaat een stuk interessanter is dat dat van Judith.
Je leest het boek zo uit, ik kon gewoon niet stoppen met lezen.
Profile Image for Marleen de Sterke.
54 reviews3 followers
August 30, 2025
Mooi. Niet zo mooi als Narcis. De emoties, gesprekken en gebeurtenissen zijn wat dramatischer en komen daardoor minder binnen. Wel hoop ik op nog veel meer boeken van Judith Fanto!
561 reviews
June 9, 2021
Schon im zarten Alter von neun Jahren lernt Geertje aus Büchern von den Gräueltaten an Juden während des 2. Weltkrieges. Sie blickt mit einer Art kindlicher Naivität darauf, ist sich aber vollends bewusst, dass sie solche Bücher keinesfalls mit nach Hause bringen kann und auch keine Fragen zu stellen braucht, weil keine Antwort zu erwarten ist. Und diese Tatsache macht sie nur noch neugieriger. Je älter sie wird, umso mehr möchte sie sich mit der Vergangenheit ihrer Familie auseinandersetzen. Vor allem, weil sie sich oft nicht zugehörig fühlt und wissen möchte, wer sie eigentlich ist. Und vor allem, weil sie so großes Interesse an Viktor, dem schwarzen Schaf der Familie, hat. Warum sprechen alle nur wenig oder nur schlecht von ihm? Dabei war Viktor in seiner Zeit doch von vielen so verehrt: der schönste Mann von Wien, ein Dandy, ein hinterhältiger, aber kreativer Geschäftsmann. Was sie allerdings bei ihren Recherchen erfährt ist für die junge Frau schwer zu verdauen. Je mehr Geheimnisse sie lüftet umso weniger weiß sie, wer sie eigentlich ist.

Anfangs mit einer Leichtigkeit und Freude geschrieben, ab und an sind die Figuren ein wenig melancholisch (die Großmutter, wenn sie von Wien erzählt), aber alle wirken größtenteils glücklich. Unterschwellig ist da natürlich immer zu spüren, dass die Menschen in dieser Familie auf Grund ihrer Religionszugehörigkeit auch vieles durchgemacht haben, aber im Fall von Geertjes Familie eigentlich nie darüber sprechen. Die Geschichte verliert nie ihre Leichtigkeit, solange das von der Autorin nicht gewünscht ist, um eine spezielle, andere Stimmung zu erzielen. Charmante Details, die zeigen, wie sehr die Familie an Wien hängt (der Dackel heißt Wiener) bringen den Leser stellenweise zum Schmunzeln. Judith Fanto spaziert mit uns durch Wien, durch den Prater, und lässt uns verträumt auf die Fiaker, in die Kaffeehäuser und den Stephansplatz blicken ("Gott hatte es eilig, weil er in sieben Tagen die Welt erschaffen musste, aber für Wien hat er sich Zeit genommen." Kapitel 1). Und im nächsten Moment müssen sich ihre Figuren dann doch mit dem Tod, dem Krieg, Verlusten und ihrer "Andersartigkeit" auseinandersetzen.

Sowohl Geertje als auch Viktor (die Hauptfiguren in diesem Roman) sind mir extrem ans Herz gewachsen. Viktor verändert sich im Laufe der Geschichte eindrucksvoll. Vom unbekümmerten, verwöhnten jungen Mann, den nichts aus der Bahn wirft, wird er zum Problemlöser und für mich zum Helden. Auch wenn nicht alle mit seinen Praktiken einverstanden sind (vor allem sein Vater), lässt er sich jedoch nie wirklich von seinem Weg abbringen. Geertjes Wissensdurst beeindruckt mich und ich bin begeistert davon, dass auch sie sich nicht von ihrem Weg abbringen lässt, mehr über ihre Familie zu erfahren. Im Grunde genommen sind sich Viktor und Geertje sehr ähnlich.

Die Thematik wird und darf nie vergessen werden, normalerweise nehme ich von solchen Büchern Abstand, wenn ich ehrlich bin. Ich kenne "unsere" Geschichte und verabscheue diese abgrundtief, aber weil sich Bücher zu diesem Thema oft ähneln, gehören sie nicht zu meiner bevorzugten Lektüre. Judith Fanto allerdings hat mich mit ihrer Geschichte in einen Bann gezogen. Geertjes Wissensdurst, Viktors Leben, die Szenerie und Sprache, einfach alles an diesem Buch hat mir gefallen (wenn man das bei dem Thema so nennen darf). Eine Stelle, recht früh im Buch, hat mich ganz besonders berührt und werde ich nie wieder vergessen, weil sie so aussagekräftig und so wahr ist:

Nachdem ich meine Frage in Gedanken formuliert hatte, sagte ich mit einem unbestimmten Gefühl von Erregung: "Mam, ich weiß, dass im Krieg Juden umgebracht worden sind, aber doch wohl keine Kinder, oder? Denn die haben ja nichts falsch gemacht." Schlagartig war es vorbei mit der heiteren Ruhe meiner Mutter. Sie starrte mich wütend an. " Die Erwachsenen haben auch nichts falsch gemacht! ", giftete sie. (Kapitel 1)

Dieses Buch hat mich sehr begeistert und daher gebe ich eine absolute Leseempfehlung!!
Profile Image for Luisa.
283 reviews
July 4, 2021

Der Roman "Viktor" überstrahlt für mich in diesem Jahr (fast) alle anderen Bücher, die ich gelesen habe, und unter meinen Highlights nimmt er einen absoluten Spitzenplatz ein. Dieses Buch schafft es, der düsteren Geschichte einer jüdischen Familie durch das 20. Jahrhundert mit leichter Hand und feinsinnigem, eleganten Humor zu folgen und dennoch die dunkel Seite der Tragik nicht auszusparen.

Durch die persönlich stark involvierte Perspektive der Ich-Erzählerin Geertje, die sich in den 1990er Jahren auf die Suche nach ihrem jüdischen Familienerbe macht, wird dem Roman eine authentische, unverbrauchte Stimme verliehen. Geertjes, später Judiths, völlig unbedarftes Erleben der Regeln des Judentum, die sie trotz ihrer jüdischen Familie zeitweise überfordern, sind komisch, unterhaltsam und fremd, aber auch sehr faszinierend. Geertje/Judiths Geschichte wechselt mit der Erzählebene, in der das Leben Viktors im Wien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschrieben wird, ab. In den Viktor-Teilen gelingt es der Autorin auch düstersten Erlebnissen mit bedachter Komik zu begegnen. Viktor als Figur ist ausgesprochen apart, unerschrocken, interessant und liebenswert (obwohl er selbst eine solche Kategorisierung zurückweisen würde). Überhaupt ist jede Figur bis ins Detail speziell und besonders, aber nicht verschroben, sondern eben einfach erzählenswert.

Sprachlich und stilistisch ist das Buch einfach unglaublich gelungen. Es strahlt einfach, ist sehr besonders und irgendwie drängt sich mir immer wieder das Wort "vornehm" auf. Vor der Autorin kann man auf jeder Ebene nur den Hut ziehen, denn dem finstersten und meisterzähsten Kapitel der Geschichte des 20. Jahrhunderts mit soviel Leichtigkeit, Unverbrauchtheit und Stil zu begegnen und dabei noch einen Roman zu erschaffen, der diesen Glanz hat - das ist kein leichtes Unterfangen.

Dies ist ein sensationell guter Roman, der für jeden geeignet ist, der ausgezeichnete Literatur mag, sich über neue Wege freut und ungewöhnliche Familiengeschichten mag.
Profile Image for Pauline.
10 reviews
April 8, 2022
Ein Buch, welches sehr wichtige, mir bisher unbekannte Gedanken enthält; die jüdische Identität nach dem Holocaust, die Verarbeitung desselben innerhalb des Judentums, gar eine "Hierarchie des Leidens".
Ich habe das Gefühl, alle Geschichten, Filme, Unterrichtsstunden stoppen am Ende des Weltkrieges - die Nachfolgegenerationen werden kaum ins kulturelle Visier genommen. Daher ist die Verbreitung jenes Gedankenguts umso wichtiger.

Die Erzählung nimmt sich Zeit in Fahrt zu kommen & den Leser mit den Charakteren vertraut zu machen, wobei ich mir jedoch in einigen Szenen mehr Tiefe gewünscht hätte, mir gelegentlich eher vorkam als würde ich einen Film schauen als ein Buch lesen. Im letzten Drittel des Buches steigert sich die Intensität der Ereignisse und Gedankenfülle dennoch schlagartig & das Buch zeigt seinen wahren Wert.

Was außerdem beachtlich ist, ist wie die Autorin die beiden Handlungsstränge stets (manchmal mehr, manchmal weniger subtil) thematisch miteinander verband, wodurch man fortlaufend das Gefühl hatte, sich mit einem zusammenhängenden Roten Faden zu beschäftigen.

Allein der geschichtlichen und gesellschaftlichen Horizonterweiterung zu Liebe - ein Roman, den ich jedem empfehlen würde.
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