Ausgezeichnet mit dem NDR Sachbuchpreis 2021Unser wirtschaftliches Denken - über Konsum, Kapital, Profit - stammt aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Und ist unbrauchbar geworden. Wie die Historikerin Annette Kehnel anhand lebendig erzählter Beispiele deutlich Ein Blick auf die vormoderne Geschichte der Menschheit offenbart Anregungen für unsere Zukunft jenseits von Gewinnstreben und Eigennutz. Renaissance-Architekten, die Baustoffrecycling betrieben, Crowdfunding für die Brücke in Avignon, nachhaltige Fischerei am Bodensee, Second-hand-Märkte in Paris und Reparaturberufe in Frankfurt in Zeiten, als Kreislaufwirtschaft eine Selbstverständlichkeit war.
Teilen, tauschen und nachhaltig Eine Reise in unsere Vergangenheit, die Lust auf Veränderung macht.
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ droht durch einen inflationären Gebrauch zu einer leeren Worthülle zu verkommen. Anette Kehnel wirft deshalb einen Blick zurück in die Zeit vor der Moderne und arbeitet anhand unterschiedlichster und sehr anschaulicher Beispiele die Bedeutung des Begriffs und gleichzeitig nicht nur den Sinn, sondern auch die Notwendigkeit zu einem an Nachhaltigkeit ausgerichteten Leben und Wirtschaften heraus. Vollkommen zu Recht mit dem NDR Sachbuchpreis 2021 ausgezeichnet. Absolut top!
Eigentlich ein sehr gutes, entschleunigendes populärwissenschaftliches Buch. Leider ging es am Ende themen- und stilmäßig etwas drunter und drüber, der Abstecher zu antiken griechischen Philosophen war zwar interessant, aber doch auch etwas fehl am Platz und hätte vielleicht besser in ein anderes Werk gepasst, wo nicht alles so schnell und grob hätte abgehandelt werden müssen. Das Fazit war dann wiederum recht gut, wenn auch dort die Themensprünge etwas rabiat waren.
Guter Ansatz, den Begriff der Nachhaltigkeit aus historischer Perspektive zu betrachten. Ich finde nur die politischen Implikationen, die aus den historischen Beispielen abgeleitet werden, nicht immer überzeugend. Ein bisschen mehr Kapitalismuskritik wäre bei dem Thema schon angebracht. Trotzdem sehr lesenswert.
Sehr interessantes Thema, das leider an einigen stellen zu sehr ins historische Detail ging und gleichzeitig den Bezug zur Gegenwart und Nachhaltigkeit verlor. Ich denke ein anderer Titel und eine andere Beschreibung wären Fair für käufer und leser. Und trotzdem, lehrreich, motivierend und gut geschrieben, mit starkem Fazit.
I would never have thought that a book about medieval economics and sustainability could be such a fascinating read. Much more readable than it sounds and coming out in English later this year.
Das Buch hat so viel versprechend getönt und ich habe mich sehr darauf gefreut es zu lesen. Auch die verschiedenen Unterkapitel finde ich prinzipiell enorm spannend. Jedoch ist das ganze einfach an der Umsetzung gescheitert. Das Ganze wurde NUR aus geschichtlicher Sicht erzählt, was auch zu erwarten war, denn Annette Kehnel ist eine Historikerin. Das war mir auch bewusst von Anfang an, aber was ich nicht erwartete sind seitenlange Ausführungen über das selbe Beispiel, meiner Meinung nach Beispiele, die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat und das ständige hin-und-her Springen zwischen Gegenwart und Geschichte. Alles vollgestopft mit aufgeblasenen Worten und möglichst komplizierten Wortstrukturen. Alles war sehr mühsam zu lesen und gegen das Ende habe ich die Seiten nur noch überflogen.
Ich würde das Buch nur Leuten empfehlen, die sich gerne mit Historik befassen, sonst eher nicht. Das Buch war enttäuschend langweilig und hätte um einiges spannender geschrieben werden.