Amerikanische Jazz-Clubs und ein toter GI im München der 60er Jahre: Fräulein Zeisig, Münchens erste Mordermittlerin löst ihren zweiten Fall
Ein heikler Auftrag führt Kommissarin Elke Zeisig 1963 in die Siedlung der amerikanischen Soldaten am Perlacher Forst in München: Bei der WKP, der Weiblichen Kriminalpolizei, ist der anonymer Hinweis eingegangen, die Frau eines US-Offiziers würde ihr sechs Monate altes, deutsches Pflegekind vernachlässigen . In Elkes unangemeldeten Besuch bei der Offiiziersfamilie platzt die schockierende Nachricht von den Schüssen auf John F. Kennedy. Die junge Kommissarin verlässt das Haus der Offiziersfrau an diesem aufwühlenden Tag, ohne das Kind zu sehen. Als Elke bald darauf vom Tod des Kindes erfährt, setzt sie alles daran, um heraus zu finden, was geschehen ist.
Während Elke Zeisig immer tiefer in die isolierte Parallelwelt der amerikanischen Soldaten-Frauen eintaucht, wird auf einem Acker außerhalb Münchens die Leiche eines afroamerikanischen GI gefunden. Er wurde hinterrrücks erschossen. Eine Eifersuchtstat? Oder steckt Rassismus in den Reihen der GIs dahinter?
Ich habe mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass der zweite Band von Fräulein Zeisig rausgekommen ist. Dieser Fall führt sie in die amerikanische Siedlung am Perlacher Forst, wo sie herausfinden soll, ob der anonyme Hinweis auf ein vernachlässigtes Pflegekind tatsächlich der Wahrheit entspricht. Am selben Tag wird in den USA John F. Kennedy ermordet - was unter den GIs zu Spannungen führt. Auf einem Acker außerhalb von München wird ein erschossener schwarzer GI gefunden - besteht ein Zusammenhang?
Ich war sehr beeindruckt davon, wie die Autorin die Situation verschiedener Frauen in dem Buch darstellt. Zum einen gibt es die Parallelwelt, in der die Frauen der GIs leben, die ihre Männer zu ihren jeweiligen Standorten begleiten und dort versuchen, als Hausfrau das amerikanische Familienleben zu etablieren. Aber auch die Situation junger deutscher Frauen, die ungewollt schwanger werden und keine andere Möglichkeit sehen, als das Kind abzugeben, wird in diesem Roman thematisiert. Und selbst bei der Polizei herrscht Sexismus - den weiblichen Ermittlern werden quasi nur Aufgaben zugetraut, die der Rolle der Frau entsprechen. In Summe ist das nicht wirklich leichte Kost.