Droht der Wahrheit der Untergang? Ein hochaktueller und spannender Politthriller über die Gefahr von Desinformation und Lügenkampagnen, über die Grenzen des Journalismus und über Berlin als ewige Hauptstadt der Spione.
Merle Schwalb ist Investigativjournalistin beim Globus, einem der wichtigsten Nachrichtenmagazine der Republik, wo sie für Extremisten aller Art zuständig ist. Doch bei ihrer neuen Recherche ist von Beginn an alles anders. Ein Mann ohne Namen stürzt in Berlin von einem Balkon. Wer ist der geheimnisvolle Tote?
Die Spuren führen ins Milieu krimineller Berliner Clans, zur Polizei und zum Verfassungsschutz. Aber nach einer verhängnisvollen Begegnung wird Merle Schwalb klar: Der Mann war ein russischer Agent mit brisanten Informationen und einer gefährlichen Mission. Und diese Recherche ist eine Nummer zu groß für sie allein. Wie weit reicht die Intrige? Wer sind die Verschwörer? Und wem kann man noch trauen? Um das herauszufinden, schließen Merle Schwalb und ihre Kollegen vom Globus einen Pakt mit der Konkurrenz von der Norddeutschen Zeitung. In der Brandenburger Provinz errichten die Journalisten eine geheime Zentrale, sie recherchieren in Riga, Kaliningrad und Prag. Aber ihre Recherche bleibt nicht unbemerkt. Und plötzlich geht es um alles: um Vertrauen und Verrat, um Spione und Fake News, um Leben und Tod. Und um sie selbst. Denn wer sagt, dass die Wahrheit stärker ist als die Lüge?
Yassin Musharbash, geboren 1975, hat deutsche und jordanische Vorfahren. Während des Studiums der Arabistik und Politologie begann er als Journalist zu arbeiten, u.a. für die taz und Jordan Times. Seit etlichen Jahren beschäftigt er sich mit den Themen Terrorismus, Innere Sicherheit und Umwälzungen in der arabischen Welt, zunächst als Redakteur bei SPIEGEL ONLINE, heute im Investigativ-Ressort der Wochenzeitung Die Zeit. 2006 erschien sein Buch »Die neue Al-Qaida. Innenansichten eines lernenden Terrornetzwerks«, 2011 sein Thriller »Radikal«. (https://www.kiwi-verlag.de/autor/yass...)
Yassin Musharbash bezeichnet sich selbst als „Terroronkel“. Als Investigativjournalist beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit der Thematik und hat dazu in den vergangenen Jahren bereits zwei spannende Politthriller („Radikal“ und „Jenseits“) geschrieben. In seinem neuen Roman „Russische Botschaften“ steht allerdings ein anderes Thema im Fokus. Es geht um gezielt lancierte Desinformationskampagnen des russischen Geheimdienstes. Und wo könnte man diese Ereignisse besser verorten als in Berlin, der Hauptstadt der Spione, ein Setting, das bereits den großen John le Carré inspiriert hat, für den Musharbash einige Zeit als Rechercheur tätig war.
Merle Schwalb, Journalistin beim Nachrichtenmagazin Globus wird zu den investigativen Drei Fragezeichen versetzt, dem Mini-Team, das besonders heikle Themen an- und ausgräbt. Und die werden ihr in Form eines Selbstmörders quasi auf dem silbernen Tablett präsentiert, denn dieser landet nach einem Sturz vom Balkon direkt vor Merles Füßen. Die öffentlich zugänglichen Informationen zu diesem Todesfall wecken ihr Misstrauen, und als dann noch eine geheimnisvolle Namensliste auftaucht, die Verbindungen zum russischen Geheimdienst vermuten lässt, schließen sich die Investigativen des Globus mit den Kollegen der Norddeutschen Zeitung NZ zusammen, um Licht in das Dunkel zu bringen. Ein brisantes Unterfangen, denn auf der Liste sind auch die Namen zweier Kollegen zu finden.
Musharbash lässt uns mit diesem Roman tief in die klein-klein Recherchearbeit von Investigativjournalisten eintauchen, die im vorliegenden Fall ihr Konkurrenzdenken zur Seite schieben. Ein Sonderfall, denn hier geht es weniger darum, welches Nachrichtenorgan die Lorbeeren einstreicht und zuerst mit einer wasserdichten Story an die Öffentlichkeit geht. Es geht vielmehr um Journalistenehre, um Propaganda, um Wahrheit und Lüge, um Fake-News und die Rolle der Cyberkriminalität im Nachrichtenwesen. Es geht um die Wege, die gegangen werden müssen, um belastbare Fakten vorlegen zu können. Es geht um das Wer und das Warum, wobei letzteres, zumindest in den Fällen der westlichen Beteiligten, relativ schnell geklärt ist, Money makes the world go round.
Keine Frage, diese Innenansichten sind spannend, aber mir unterm Strich zu einseitig, denn sie bedienen einmal mehr die Mär der bösen Russen samt ihres Staatsoberhauptes, ganz im Sinne des westlichen Narrativs. Eine etwas differenziertere Herangehensweise an das Thema wäre wünschenswert gewesen.
Bei einem Essen mit einem Kollegen geschieht das eigentlich Undenkbare. Vor den Augen der Journalistin Merle Schwalb stürzt ein junger Mann von einem Balkon und wird schwer verletzt oder gar tot abtransportiert. Merle Schwalb versucht herauszufinden, wer der junge Mann war und was zu seinem Tod geführt hat. Es handelte sich wohl um einen jungen Russen, der sich dem Verfassungsschutz angedient hatte. Überraschend stellt Merle fest, dass ein Kollege von der Konkurrenz in einem ähnlichen Fall Nachforschungen anstellt. Entgegen der üblichen Handlungsweise bündeln die Beiden ihre Informationen und tatsächlich haben sie unterschiedliche Ansätze im selben Tatbestand.
In diesem spannenden politischen Thriller bekommt es die Journalistin Merle Schwalb mit einer brisanten Recherche zu tun. In ihrem Magazin „Globus“ ist sie gerade in die Riege der drei Fragezeichen aufgestiegen. Und von der Eigentümerin hat sie den Auftrag bekommen, die Sache anzupacken. Und nun hat sie eine Ahnung von einer Geschichte um einen russischen Informanten des Verfassungsschutzes, der unter ungeklärten Umständen zu Tode kommt. Merle Schwalb packt den Stier tatsächlich bei den Hörnern. Mit ihrem Kollegen Timur lotet sie die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit aus, denn immer mehr verdeutlichen sich die Hinweise, dass der Todesfall weniger mit dem Clan-Milieu im Zusammenhang steht als mit dem Tun russischer Agenten.
Gerade in den jetzigen Tagen liest sich dieser Roman vermutlich noch spannender als zum Zeitpunkt seines Erscheinens. Die Krake des russischen Machtstrebens zieht sich, so scheint es, insbesondere durch die meisten der freiheitlichen Länder. Und mit diesem Buch wird die Lage in Deutschland beleuchtet. Wenn man nicht auch schon in Zeitungen, Zeitschriften und im TV davon gelesen oder gehört hätte, würde man kaum glauben, in welch dreister Form eine Einmischung wohl stattfindet. Man fragt sich, was würden die den sagen, wenn man es genauso machte. Es wird einfach mit der Treudummheit spekuliert und das wahrscheinlich zurecht. Hier versuchen unbestechliche Journalisten, dem wenigstens die Suche nach der Wahrheit entgegenzusetzen. Dass dies alles andere als einfach ist, tritt deutlich zutage. Genau das lässt wünschen, dass es auch im realen Leben immer tapfere Journalisten geben wird, die den Lesern eine unvoreingenommene Sicht auf die Dinge ermöglichen.
Die Journalistin Merle Schwalb wird unfreiwillig Zeugin, als ein Mann plötzlich von einem Balkon in die Tiefe stürzt und sofort tot ist. Ein Unfall lässt sich schnell ausschließen, und die engagierte Journalistin Merle wittert eine Geschichte. Sie folgt den Spuren und muss schnell feststellen, dass der junge Mann nur die Spitze eines Eisbergs ist. Die professionell arbeitende Frau möchte sich der Recherche annehmen und ihrer Chefin, die sie kürzlich befördert hat, gleich zu Beginn eine gute Story liefern, doch weiß sie auch, dass sie dies nicht alleine schafft und kontaktiert daher Kollegen einer anderen großen Zeitung. Die Recherchen decken zudem schnell auf, dass sie ihrer Chefin von ihrem Vorhaben erst mal nichts erzählen sollte. Um kein Aufsehen zu erzeugen, ziehen sich die Journalisten in die brandenburgische Einöde zurück und kommen im Haus einer befreundeten Exjournalistin unter. Die Recherche führen in die Clanszene aber auch zur Polizei, dem Verfassungsschutz, KGB und nicht zuletzt zu Kollegen aus den eigenen Reihen. Natürlich bleibt die Recherche der Journalisten nicht unbemerkt und so lassen Gegenschläge nicht lange auf sich warten. Plötzlich jedoch überschlagen sich die Ereignisse und die Gruppe steht im Kreuzfeuer eines unterschätzen Gegners.
+++ Protagonisten +++
Hauptprotagonistin ist Merle Schwalb, einer jungen aus privilegierten Verhältnissen stammende Journalistin, die ihre Arbeit sehr ernst nimmt und auch bemüht ist, das Image ihrer Branche zu verbessern. Warum im Roman ihr Name als Einziger stets vollständig genannt wird, erschließt sich mir nicht ganz. Leider entsteht dadurch eine gewisse Distanz zur Hauptfigur, die bis zum Ende anhält. Musharbash möchte jedoch eine Vielzahl an unterschiedlichen Charakteren einbauen und so gestaltet sich die Gruppe sehr heterogen. Neben der "starken" Anführerin Merle recherchieren auch der charmante Timur, die stille Josy oder auch der großkotzige Ehrlinger. An manchen Stellen hätte man die Figuren noch lebendiger werden lassen können aber bei der Vielzahl an Protagonisten hätte das wohl den Rahmen gesprengt.
+++ Meinung+++
Mir hat sehr gut gefallen, dass der Plot langsam und nicht überstürzt aufgebaut wird. Nach und nach werden weitere Informationen eingeworfen, ohne den Leser zu überfordern oder gar mit zu actionreichen Momenten unrealistisch aussehen zu lassen. Es geht nicht um Action oder Unterhaltung, sondern wirklich um die verworrene Welt der Politik, den Medien und der Gesellschaft mit all ihren Abgründen. Und auch wenn die Geschichte reine Fiktion ist, so merkt der Leser schnell, dass di Geschichte keineswegs an den Haaren herbei gezogen ist. Am Ende wird jedoch nicht der siegen, der die Wahrheit sagt, sondern wer am überzeugendsten ist. Wie weit gehen also die Journalisten, um die Wahrheit zu schreiben und wie viel ihres Lebens opfern sie dafür - das ist die Frage, die den Spannungsbogen im Buch ausmacht. Ein wirklich gelungenes Buch was dann zum Ende hin etwas enttäuscht, da das Ende viel zu abrupt kommt und mit der anfänglich sehr gut gewählten Dramaturgie völlig bricht. Das ist sehr schade, da Anfang und Mittelteil wirklich toll recherchiert, beschrieben und geschrieben sind. Am Ende ist es aber ein gelungener Thriller und natürlich erwarte ich sehnsüchtig den nächsten Teil.
Ein erschreckend realistisches Buch über Fake News und Desinformationskampagnen
Worum geht’s? Die Investigativjournalistin Merle Schwalb bekommt eine Liste mit verschlüsselten Namen zugespielt. Namen von Personen, die angeblich von Russland bezahlt werden. Zusammen mit ihren Kollegen des Globus und in Kooperation mit Kollegen der Norddeutschen Zeitung versucht sie, die Liste zu entschlüsseln und gerät dabei in einen Sog aus Fake News und Desinformation. Was ist wahr? Was ist falsch? Und wer steckt hinter alldem?
Meine Meinung: „Russische Botschaften“ (Kiepenheuer & Witsch, Köln, Ausg. 2021) ist der dritte Thriller des Investigativjournalisten Yassin Musharbasch und das erste Buch, das ich von ihm lese. Das Buch ist kein klassischer Thriller, in dem es blutig hergeht. Hier geht es um die Kriege der Neuzeit. Um Fake News, Desinformation, Beeinflussung und um online geführte Kriege. Und man merkt, dass der Autor in diesem Bereich tätig ist. Es fängt langsam an, aber die Spannung steigt stetig. Immer tiefer bringt uns der Autor in die Vernetzung der unterschiedlichen Organisationen.
Auch wenn wir die Protagonisten eher weniger von ihrer privaten Seite kennenlernen, so fühlte ich mich doch von der ersten Seite an als Teil der Gruppe aus Investigativjournalisten. Merle und Timur führen hierbei das Ruder an. Merle vom Globus und Timur von der NZ. Hauptsächlich erfahren wir aber die Geschichte aus der Sicht von Merle. Mir gefällt auch ihre Entwicklung von der eher schüchternen Reporterin aus der zweiten Reihe hin zur Anführerin der Truppe. Auch die anderen Charaktere, Erlinger, Kampen, der Däne und wie sie alle heißen, sind geniale Charaktere mit ganz besonderen Eigenheiten. Ich konnte sie alle direkt vor mir sehen. Dann Mick und Nick, die freien Rechercheure. Die beiden waren genial. Haben sich ergänzt, ihre Ausführungen gegenseitig beendet und meist in Rätseln gesprochen. Ein lustiges Duo!
Die Geschichte selbst hat mich ebenfalls in ihren Bann gezogen. Es fing spannend an mit dem Tod eines Russen und der Autor hat uns langsam durch die Recherchearbeiten des Teams geführt, bis wir dann mitten drin waren im Sumpf der Geheimdienste und Organisationen, in einer spannenden Verfolgungsjagt und bis hin zum großen Showdown am Ende. Der Einfluss von Verschwörungstheoretikern auf die großen Medien unserer Zeit, der Einfluss der anderen Länder, vor allem Russland, auf uns in Deutschland. Absolut erschreckend, wie realistisch diese Fiktion wirkt. Oder tatsächlich ist!?! Und dann zum Abschluss der Artikel von Merle, ein perfekter Abschluss, der das Geschehen in Form eines Zeitungsartikels rund beendet. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, teilweise hätte ich mir ein bisschen mehr Informationen oder Spannung gewünscht, für einen Thriller. Aber ich wurde bis zum Ende gut unterhalten, es war außergewöhnlich, gut recherchiert und absolut authentisch!
Fazit: In seinem dritten Thriller „Russische Botschaften“ macht der Autor Yassin Musharbasch seine LeserInnen zu einem Teil des Teams aus Investigativjournalisten. Gemeinsam mit Merle, Timur und all den anderen außergewöhnlichen Charakteren ermitteln wir in einem Fall, geraten immer tiefer hinein in die Verschwörung der Geheimdienste, lassen und von Fake News und Desinformationskampagnen verwirren bis wir am Ende das große Ganze sehen und das Buch mit einem Zeitungsartikel abschließen. Es ist lebendig und spannend bis zum Schluss, auch wenn ich mir zwischendrin noch etwas mehr Spannung und Hintergrundinformationen gewünscht hätte. Ich mochte die Charaktere, den Verlauf der Geschichte und auch die Auflösung war unerwartet, erschreckend und doch logisch.
4 Sterne von mir und danke, dass ich während dem Lesen Teil des Teams um Merle & Co sein durfte!
Gerade ist die Journalistin Merle Schwalb beim „Globus“ befördert worden, ihre Recherchen haben sie zu den top Investigativjournalisten der Republik gemacht. Zufällig wird sie Zeugin eines Unfalls, wie sie vermutet, ein Mann stürzt vom Balkon und ist sofort tot. Doch der Polizeibericht spricht eine andere Sprache, was ihre Neugier weckt. Das Opfer war offenbar russischer Staatsbürger und hat geheime Informationen an deutsche Sicherheitsdienste weitergegeben. Mit einem Kollegen der Norddeutschen Zeitung, der scheinbar an derselben Geschichte nur von einem anderen Ende her arbeitet, schließt sich Merle zusammen, denn offenkundig haben sie brisantes Material in Händen: eine kryptische Liste mit Namen von Menschen, die, so scheint es, aus Russland gezielt Geld für Desinformation bekommen haben. Darunter auch die Chefs der beiden Zeitungen. Es kann Merles größte Story werden – oder ihr Untergang.
Yassin Musharbash ist Journalist der Wochenzeitung „Die Zeit“, kennt also die Arbeit seiner Protagonistin aus eigener Erfahrung. Auch das Thema Fake News und gezielte Beeinflussung der Öffentlichkeit durch Steuerung der Nachrichten beschäftigt nicht erst seit Donald Trumps erstem Wahlkampf die Medien, die oftmals Täter und Opfer zugleich sind und daher auch immer wieder der Kritik ausgesetzt sind. Die Zusammenarbeit mit John Le Carré, für den der Autor als Rechercheur arbeitete, hat sicherlich auch seine Spuren in dem Politthriller hinterlassen.
Was dem Roman hervorragend gelingt, ist die journalistische Arbeit darzustellen. Wie akribisch und aufwändig Nachforschungen sein können, die manchmal dann doch im Sand verlaufen, Quellen, die mal mehr mal weniger glaubwürdig sind, Zufälle, die zu nützliche Informationen führen und auch immer der Druck durch die Konkurrenz, die eigenen Vorgesetzten und unter Umständen auch eine reale Gefahr, je nachdem, mit wem man sich gerade beschäftigt.
Man hat keine Zweifel daran, dass ein Fall wie in dem Thriller erzählt, sich so zutragen könnte. Die Verstrickungen von Politik, Wirtschaft, Medien, dazu Geheimdienste und Individualinteressen sind kaum mehr zu überblicken. das meiste finde im Verborgenen statt, nur selten erfährt die Öffentlichkeit durch aufsehenerregende Ereignisse wie der Vergiftung Skripals oder dem Tiergartenmord von diesen Vorgängen. Die Entwicklung der Geschichte, das langsame Zuspitzen und sich annähern an die Urheber der ominösen Liste folgt einem überzeugenden Spannungsbogen, auch die „Seiteneinschläge“, die die Arbeit der Journalisten behindern, sind dramaturgisch passend platziert.
Was mir etwas fehlte, war der Zugang zur Protagonistin, eigentlich ist eine junge und ehrgeizige Frau gut dafür geeignet, die Sympathien der Leser zu gewinnen, Merle blieb mir aber fremd. Dies lag womöglich daran, dass der Autor sie immer wieder mit Vor- und Nachnamen adressierte, was eine Distanz schafft. Sicherlich muss ei eine gewisse Abgebrühtheit und Nervenstärke mitbringen, um in ihrem Job zu bestehen, leider erscheint sie aber dadurch etwas emotionskalt und abgeklärt, dass ihre Recherchen mit echten Menschen zu tun hat und diese Dinge auch Auswirkungen auf diese haben – immerhin gibt es einen Toten! – lässt sie unverhältnismäßig kalt. Das jedoch der einzige Schwachpunkt für mich.
„Russische Botschaften“, der neue Thriller von dem deutsch-jordanischen Journalisten: Yassin Musharbash.
In 1975 geboren, hat er Arabistik und Politik studiert. Währenddessen arbeitete er als Journalist für mehrere deutsche Zeitungen. „Russische Botschaften“ ist der dritte Politthriller von diesem Autor. Der Verlag Kiepenheuer & Witch bringen diesen neuen Polit-Thriller am 19.08.21 in Deutschland auf den Markt.
Das Cover: es überzeugt durch seine elegante Schwarz/graue Silhouette. In Verbindung mit dem Titel:“ Russische Botschaften“ ist das Cover gleichzeitig anziehend, aufschlussreich sowie ein Publikumsmagnet.
Inhalt: Alles beginnt in einem Außenlokal in Berlin. Hier sitzt Merle Schwalb und genießt den Abend. Unversehens fällt direkt neben ihr ein Mann, aus großer Höhe, auf den Asphalt. Merle ist als Investigativjournalistin bei einer großen Berliner Tageszeitung, einiges an Aufregung, gewohnt. Die jetzige, plötzlich aufgetretene Situation, ist für sie jedoch ein absolutes Novum. Innerhalb kurzer Zeit findet Merle heraus, dass der Tod dieses Mannes,- ein Russischer Staatsbürger, kein gewöhnlicher Selbstmord gewesen sein kann. Um effektive Ermittlungen zu gewährleisten, beginnen Mitarbeiter zweier Tageszeitungen gemeinsam den Fall zu beleuchten & zu rekonstruieren. Nicht nur die Reporter, sondern auch alle anderen Beteiligten, geraten durch die Aufdeckung, unglaublicher, international verknüpfter Machenschaften, in Gefahr.
Mein Leseeindruck:
Zu Beginn: der wirklich sehr gut strukturierte, bildhaft orientierte Schreibstil bereitet mir echte Lesefreude. Ein unsichtbarer Sog erzeugt durch die Erzählung,die Vermutungen und die real gestalteten Geschehen, lässt mich immer tiefer, in die politischen Intrigen und Machenschaften, hinabsteigen. Ohne Klischees zu nutzen, lenkt der Autor meine Gedanken auf die unlängst in Umlauf gebrachten politischen Verschwörungstheorien. Die Korona-Pandemie und/ oder der amerikanischen Wahlkampf,- alles Geschehen, die unsere tägliche Berichterstattung bestimmt haben. In diesem Roman werden absolut reale,aktuelle und kritische Fragen an & durch den derzeitigen, internationalen Journalismus, gestellt. Radikalisierung, „Fake News“, das Ende des „Kalten Krieges“, um nur einige der in dem Buch angesprochenen Themen, zu nennen. Auch die steigende Cyberkriminalität und alle damit verbundenen möglichen Absichten, sind hier Thema. Das fiktive Geschehen wird mit dem Tatsächlichem, geschickt verwoben. Der Spannungsbogen: wird während des gesamten Buchs gut und glaubhaft gehalten. Das fulminantes Finale treibt den Spannungslevel auf einen absoluten Peak - zu einem Ende kommend, - welches wohl kaum ein Leser in dieser Form erwarten würde. Aber gerade deshalb, ist es dann so absolut schlüssig.
Fazit: Ein neuer Politthriller, der gekonnt Fiktion mit Relativität und Realität verknüpft. Ein Augenöffner mit literarischem Anspruch. Meine sehr gute 5 Sterne Bewertung an die politisch interessierte Leserschaft, welche sich gerne spannend, aber trotzdem realistisch orientiert, - unterhalten lassen möchten.
Merle und ihr Kollege Arno sitzen in einem Berliner Cafe, als ihnen ein Mann vor die Füße fällt. Die Meldungen in der Presse sagen, dass er nicht tot sei, obwohl es für Merle keinen Zweifel darüber gibt. Marle arbeitet bei Globus und ist gerade zu den drei Fragezeichen in den investigativen Journalismus gewechselt. Wie es sich herausstellt, ist der Tote ein Russe, der für den Geheimdienst gearbeitet hat. Als eine Liste mit verschiedenen Namen, Zahlen und Geldbeträgen erwacht in Merle die Neugierde Ihr Kollege Timur von der konkurrierenden NZ recherchiert zufällig ebenfalls an diesem Fall. Sie beschließen in diesem Fall zusammenzuarbeiten und motivieren weitere Journalisten der beiden Zeitungen, da der Fall doch sehr umfangreich ist. Langsam, aber sich wird klar, dass nicht nur der russische Geheimdienst hinter dieser Liste steckt, sondern auch andere, die an Desinformationen interessiert sind. Doch was steckt wirklich hinter dieser Liste und was wird am Ende dabei herauskommen. Das ist eine Frage, die immer stärker in den Mittelpunkt rückt. Dieser äußerst spannende und interessante Thriller führt den Leser tief in die Sphären des Journalismus und hier zum investigativen Journalismus. Es ist schon sehr spannend beschrieben, was für eine Stellung diese Sparte bei Zeitungen, hier der Globus und die NZ, einnehmen. Hier wird um jede Story gekämpft. Von daher ist die super mal zwei der Hauptakteure zusammen ermitteln zu lassen. Der Hauptperson Merle fällt ihre Story sozusagen vor die Füße und sie verbeißt sich mit einer Intensität in ihren ersten investigativen Fall. Das ist ihr Aufstieg im Globus in die erste Liga der Journalisten. In dieser Liga werden die wichtigen Preise verteilt. Und genau das ist der Aufhänger, um einen zweiten Globalplayer mit ins Boot zu holen, die NZ, mit dem Journalisten Timur. Beide am gleichen Fall und somit im selben Boot. Wenn ich mir den Fall betrachte, ist das auch eine riesige Herausforderung und wie man im Fortlauf des Romans feststellt auch mit vielen spannenden und unglaublichen Wendungen. Doch war das nicht zu erwarten, dass es hier auch um Fake News und die Vermischung von Wahrheit und Einflussnahme geht. Gerade wenn die sozialen Medien ins Spiel kommen, wird der Grat zwischen Wirklichkeit und Phantasie sehr klein. Die Aktualität dieses Falles ist sicherlich nicht gewollt und auch nur rein zufällig. Weit gefehlt. Der Spannungsbogen dieses Thrillers ist sehr gut ausgerichtet und der Knalleffekt am Ende, eventuell erwartet, aber doch sehr explosiv. „Russische Botschaften“ von Yassin Musharabash ist für mich ein Thriller, der mich sehr überzeugt hat, spannend und aktuell. Ich konnte das Buch nach einigen Kapiteln kaum noch aus der Hand legen. Deshalb sehr empfehlenswert.
Der Autor Yassin Musharbash ist seines Zeichens Journalist und hat nicht nur für diverse Zeitungen, sondern auch für John le Carré als Rechercheur gearbeitet. Er kennt also sowohl die Welt des Journalismus, sondern auch die Welt des Romanautors. Und dies merkt der Leser diesem Politthriller auf jeder Seite an.
Ganz bewusst hat der Autor eine Journalistin als Hauptfigur in diesen Roman platziert, denn der Investigationsjournalismus ist eine Männerdomäne, in der nur selten Frauen anzutreffen sind (was ich nicht beurteilen kann, ihm jetzt aber einfach mal glaube). Merle Schwalb wird von Yassin Musharbash als sehr sympathische Journalistin dargestellt, die sehr gewissenhaft recherchiert und sich ein Informationsnetzwerk aufbaut. Der Leser ist sehr nah am Geschehen dabei und wird teilweise sehr detailliert in die Welt des Journalismus eingeführt. Das geht sogar soweit, dass ich sogar schon Meinungen gehört habe, dass so manch angehender Journalist sich gern in diesem Roman mal anschauen soll, was ihn künftig erwartet. Für mich als Nicht-Journalisten war es teilweise etwas zu viel. So detailliert hätte ich nicht in journalistische Recherche-Arbeit einsteigen müssen.
Der Autor bedient sich bei der Darstellung der unterschiedlichen Parteien zwar sehr vieler Klischees, aber ich glaube, dass sie relativ nah an der Wahrheit sind. Auch wenn der Autor immer wieder betont, dass es sich um einen Roman und nicht um ein Sachbuch handelt, so finden sich (natürlich) einige Bezüge zu aktuellen Geschehnissen. Allen voran die Manipulation der Politik der westlichen Welt (oder der Versuch einer solchen) durch die russische Regierung. Auf der Gegenseite stehen die Journalisten, wobei sich die Investigationsjournalisten unterschiedlicher Zeitungen, die für gewöhnlich im Wettbewerb zueinanderstehen, zusammentun, um gebündelt die Missstände aufzudecken.
Wer jetzt schon ermüdet mit dem Kopf auf der Tischplatte aufschlägt, nimmt besser Abstand von diesem Roman, denn er ist sehr politisch und entsprechend langatmig. Aber nur für Genrefremde. Denn was für den einen trockener Spionagestoff ist, ist für den anderen ein interessanter und spannender Plot nah an der Wirklichkeit.
Fazit
Ich kann das Fazit dahingehend vereinfacht darauf herunterbrechen, dass ich sage, dass dieser Roman all jenen zusagen dürfte, der auch gern Spionage-Thriller im Stile von John le Carré mag. Der Leser taucht sehr tief in die Arbeit der Investigationsjournalisten ein und muss auch dafür empfänglich sein. Deshalb sollten sich nur Genrefreunde an diesem Roman versuchen.
In Berlin stürzt ein Mann von einem Balkon, die Identität ist unbekannt. Die Investigativjournalistin Merle Schwalb recherchiert, was sie in die Kreise der Polizei und des Verfassungsschutzes führt. Der Tote war offensichtlich ein russischer Agent mit einem gefährlichen Auftrag. Merle versucht herauszufinden wer die Hintermänner sind. Da das alleine nicht zu schaffen ist, tun sich Merle und ihre Kollegen vom Globus mit der Norddeutschen Zeitung zusammen. Ihre Recherche führt sie nach Riga, Kaliningrad und nach Prag. Bald sind Wahrheit und Fake News nicht mehr zu unterscheiden. Wem kann man vertrauen und wer ist ein Spion? Die Journalisten bewegen sich auf gefährlichem Terrain.
„Russische Botschaften“ ist der neue Thriller von Yassin Musharbash. Schon vor Jahren habe ich „Radikal“ von diesem Autor gelesen und war begeistert von der Aktualität des Themas und der Genauigkeit der Recherche. Bei seinem aktuellen Thriller „Russische Botschaften“ erging es mir nicht anders. Auch das Thema ist sehr aktuell und die Recherche auch hier wieder stimmig bis ins kleinste Detail.
Fake News, überall begegnen sie uns und sind von richtigen Nachrichten oft nicht zu unterscheiden. Doch was ist wenn diese vom Ausland gesteuert werden und andere Mächte so politischen Einfluss gewinnen? Das sind keine undenkbaren Fake News.
Yassin Musharbash beschreibt an Hand seiner toughen Journalistin Merle Schwalb diesen Worst Case. Merle durchlebt eine rasante Entwicklung in der Geschichte. War sie doch eher immer eine Journalistin die Im Hintergrund gestanden hat ist sie plötzlich in die erste Reihe vorgerückt. An ihrer Seite Timur. Die Beiden führen die Gruppe der Journalisten an und lenken sie auf dem Weg die Wahrheit zu finden. Auch die anderen Charaktere sind gut durchdacht und in Szene gesetzt.
Yassin Musharbash versteht es Spannung aufzubauen die den Leser*innen den Atem raubt. Nach einigen Seiten kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Als Leser*in ist man mitten drin in der Recherchearbeit und es ist unglaublich was dabei zu Tage gefördert wird.
„Russische Botschaften“ ist ein spannender Thriller mit einem sehr aktuellen Thema. Mir hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen.
Inhalt Merle Schwalb ist Investigativjournalistin beim Globus, einem der wichtigsten Nachrichtenmagazine der Republik, wo sie für Extremisten aller Art zuständig ist. Doch bei ihrer neuen Recherche ist von Beginn an alles anders. Ein Mann ohne Namen stürzt in Berlin von einem Balkon. Wer ist der geheimnisvolle Tote?
Die Spuren führen ins Milieu krimineller Berliner Clans, zur Polizei und zum Verfassungsschutz. Aber nach einer verhängnisvollen Begegnung wird Merle Schwalb klar: Der Mann war ein russischer Agent mit brisanten Informationen und einer gefährlichen Mission. Und diese Recherche ist eine Nummer zu groß für sie allein. Wie weit reicht die Intrige? Wer sind die Verschwörer? Und wem kann man noch trauen? Um das herauszufinden, schließen Merle Schwalb und ihre Kollegen vom Globus einen Pakt mit der Konkurrenz von der Norddeutschen Zeitung. In der Brandenburger Provinz errichten die Journalisten eine geheime Zentrale, sie recherchieren in Riga, Kaliningrad und Prag. Aber ihre Recherche bleibt nicht unbemerkt. Und plötzlich geht es um alles: um Vertrauen und Verrat, um Spione und Fake News, um Leben und Tod. Und um sie selbst. Denn wer sagt, dass die Wahrheit stärker ist als die Lüge?
Meinung Die Beschreibung dieses Buches liest sich dermaßen spannend, dass ich mir eigentlich sicher war, dass das Buch genau meinen Geschmack trifft. Ich habe mit hohen Erwartungen angefangen zu lesen und wurde gleich durch einen sehr angenehmen Schreibstil in Empfang genommen. Ich fand allerdings, dass sich das Buch immer verwirrender las, je weiter man in der Handlung vorankam. Für mich wurden hier einfach eine ganze Menge vermeintlich spannender Themen eingeworfen, die irgendwie nicht recht zueinander passen wollten. Die Journalisten waren mir oft ein bisschen zu viel Klischee und alles in allem wurde mir einfach keiner der Charaktere wirklich sympathisch, weshalb ich das Buch bei etwas über der Hälfte letztendlich zur Seite gelegt habe.
Fazit Schade, denn die Idee klang vielversprechend und gut, aber leider konnte mich die Handlung nicht überzeugen.
Ein echter Politthriller Merle Schwalb ist Journalistin beim Berliner Globus und daran gewöhnt, über Extremisten zu berichten. Bei der Recherche für ihren neuesten Artikel stolpert sie über einen unbekannten Toten, der vom Balkon fiel. Merle forscht nach und erfährt, dass es sich bei dem Toten um einen russischen Agenten handelt, der wegen brisanter Informationen sein Leben gelassen hat. Die Spur führt Merle Schwalb zu den Clans in Berlin. Als sei erkennt, dass diese Nachforschungen für sie allein eine Nummer zu groß sind, verbündet sie sich mit ihren Kollegen von der Norddeutschen Zeitung - eigentlich die ungeliebte Konkurrenz. Es dauert nicht lange bis die Recherchen auffallen.
In diesem Thriller geht es um Politik, die Lancierung von Informationen, der Verbreitung falscher News und die brillante und mutige Recherchearbeit der Journalistin Merle Schwalb. Dem Autor gelingt es, eine sehr realistische Situation aufzuzeigen, bei der die Atmosphäre dem Leser eine leichte Gänsehaut spüren lässt. Berlin als Schauplatz für Spionage und die Clans im Milieu sind sehr gut gewählt.
Yassin Musharbash lässt seine eigenen Erfahrungen als Journalist einfließen, dadurch wirkt der Thriller authentisch. Der Schreibstil gefällt mir gut, die Spannung beginnt mit den ersten Seiten und begleitet die Geschichte bis zum Ende. Das Thema journalistische Arbeit, um Wahrheiten ans Licht zu bringen und die Aufdeckung gefährlicher Hintergründe sind ansprechend erfasst. Die Protagonistin deckt die Identität des unbekannten Mannes auf - und der Ärger beginnt.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, ein Thriller mit einem brandaktuellen Thema. Ich gebe 5 Sterne und eine Empfehlung für Leser, die Thriller mögen, bei denen man ein wenig mitdenken und die Informationen zu einem Gesamtbild zusammen setzen muss.
Desinformationskampagnen und Spionage, spannend und aktuell verpackt, 3 1/2 Sterne
In Yassin Musharbashs Thriller "Russische Botschaften" gerät die Investigativjournalistin Merle Schwab bei ihren Recherchen zu einem scheinbaren Unfalltod in einen Strudel aus Spionage und Gegenspionage, Verschwörung und Fake News. Merle Schwab arbeitet beim fiktiven Wochenmagazin "Globus" in Berlin, das aber durchaus einige Gemeinsamkeiten mit real existierenden Magazinen hat. Es finden sich im Buch auch Personen, die einem unangenehm bekannt vorkommen, zum Bespiel ein ehemaliger Vegankoch, der sich zum Verschwörungstheoretiker gewandelt hat. Der Titel entpuppt sich als doppeldeutig - einerseits als Botschaft im Sinne der russischen Botschaft in Berlin und andererseits im Sinne von Nachrichten, wahr oder falsch.
Yassin Musharbash verpackt die hochaktuellen Themen des Buchs, allen voran Desinformationskampagnen und Fake News, in einen spannenden Thriller. Besonders gelungen sind die Einblicke in die journalistische Arbeit, die Zusammenarbeit zwischen den Journalisten, technische Details und journalistische Vorgehensweisen - das alles wirkt sehr authentisch. Das ist kein Wunder, denn der Autor ist selbst Investigativjournalist. Etwas fremd wirken dann aber die Teile des Buchs, die nicht direkt mit dem Journalismus zu tun haben, beispielsweise die privaten Geschichten im Hintergrund und die Schilderung des Landlebens bei Merles Freundin. Darüber lässt sich aber einigermaßen hinweglesen.
"Russische Botschaften" hat mir insgesamt gut gefallen, wobei ich die Einblicke in den Journalismus mindestens so interessant gefunden habe wie die Geschichte rund um Desinformationskampagnen und Spionage.
Sehr real beschreibt Yassin Musharbash in diesem Thriller, wie Journalisten vorgehen, wenn sie eine vielversprechende, wichtige Geschichte aufdecken möchten. Der Autor arbeitete selbst als Journalist und sein Buch profitiert natürlich von seinen Einblicken in die Branche und seinen Recherche-Skills.
Durch Zufall bekommt Protagonistin Merle Schwalb mit, dass die Polizei in Berlin eine wohl gefälschte Meldung veröffentlicht hat. Gibt es etwa einen Toten, der offiziell nicht tot sein darf?
Gemeinsam mit Kollegen und sogar Journalisten einer anderen Zeitung setzt sie sich an die Story und aus einer Suche nach dem Opfer wird eine ausufernde und gefährliche Recherche rund um Bestechung, Gefälligkeiten und speziellen Einfluss Russlands in Deutschland.
Das Thema ist sehr aktuell, aber man muss solche Thriller definitiv mögen. Wer keine Polit-Intrigen mag oder mit Journalismus nicht so viel zu tun hat/nichts dazu wissen will, wird sich mit diesem Genre-Buch eher schwer tun.
Aber alle, die sich gut unterhalten lassen und ein bisschen Gefühl für journalistische Arbeit bekommen möchte, sind bei “Russische Botschaften” definitiv richtig und sie bekommen gute Einblicke was eigentlich hinter dem steckt, das man letztlich online oder auf Papier zu lesen bekommt.
Die Investigativjournalistin Merle Schwalb wird durch den Sturz eines Mannes von einem Balkon überrascht. Die Behörden scheinen dies vertuschen zu wollen, doch Merle bleibt dran. Zusammen mit anderen Journalisten bringt sie sich in Gefahr, denn der russische Geheimdienst schläft nicht.
Das Buch ist sehr sachlich geschrieben, dabei wird nur selten auf Gefühle oder Gedanken eingegangen, einerseits macht das zwar einen professionellen journalistischen Eindruck, andererseits erwartet man als Leser mehr Tiefgang. Man kann sich dadurch nur schlecht in die Charaktere hineinversetzen. Super ist, dass man einen guten Eindruck bekommt, wie Journalisten arbeiten und wie es in einer Redaktion abläuft. Inhaltlich hätte es ruhig ein paar Kürzungen geben können, da manche Szenen einfach nichts zur Handlung beigetragen haben, außerdem war die ganze Darstellung sehr einseitig. Schnell ist klar: westlich und links ist super, rechts und russisch alles schlecht. Etwas mehr Objektivität wäre in einem Roman wünschenswert.
Insgesamt war das Buch aber nicht schlecht. Teilweise war es spannend und man wollte wissen, wie es weitergeht. Anfang und Ende waren interessant, der Mittelteil konnte jedoch nicht überzeugen.
Ein Russe fällt in Berlin vom Balkon. Er hinterlässt eine ominöse Liste mit Mandatsträgern, Journalisten und sonstigen Personen in Deutschland, die angeblich auf einer russischen Payroll stehen. Mehrere Journalisten von zwei renommierten Zeitungen versuchen, die Liste zu entwirren und geraten in eine schwierige Lage, denn die Gegenseite ist bestens vorbereitet. Russische Einflussnahme in Deutschland, Aktionen des Geheimdienstes und weiterer Kreml-naher Akteure, Fake News, Desinformation und die Schlacht um die Hoheit der Nachrichten und sozialen Medien. Interessanter Thriller im journalistischen Milieu mit einigen spannenden Einblicken in die aktuelle Lage auf dem Nachrichtenmarkt.
Spannender Thriller, der einen in die Welt von Journalismus und Fehlinformation sowie russische Einflussnahme führt. Das Ende ist leider etwas antiklimaktisch (is that even a word?), auf einmal läuft die Handlung ins Leere ... aber andererseits passt es auch wieder, fast jedes andere Ende hätte auf andere Weise enttäuscht. Figuren schienen mir darüber hinaus nicht 100 Prozent authentisch, und würden vernünftige Menschen nicht vernünftiger miteinander reden? Abgesehen davon: Leseempfehlung.
This was a very gripping and exciting read. You notice that the author is a journalist with heart and soul who gets to the bottom of important issues. This is about how Russia actively infiltrates politicians, activists and journalists and also tries to cover this up with violence. In the middle of Berlin-Neuköln, a man falls from a balcony in front of the eyes of investigative journalist Merle Schwalb. Who is this dead man who, according to the Office for the Protection of the Constitution, is not dead at all? She soon realises that the man was a Russian agent with a dangerous mission. Together with a handful of other journalists she trusts, she tries to unravel the web of lies and discovers that people in her own circle have also been bought by the Russians. It is a book about the risky work of investigative reporters and their struggle for honest information. I couldn't put the book down. (4½)
anspruchsvolles Buch, mit sehr viel Insiderwissen und tolle Einblicke über investigativ Journalismus. Die Geschichte und Figurenzeichnung ist auch gelungen. Werde mir wieder eins vom Autor holen!!!
Spannend und flüssig geschrieben. Sehr tagesaktuell, aber manche Themen, Erklärungen bzw. Herleitungen hätten auch ein wenig offensichtlicher sein können. Die Wendungen waren aber nachvollziehbar