BERLIN, ENDE 1918: Die drei Freunde Carl, Isi und Artur haben sich bis in die Hauptstadt durchgeschlagen und erleben die Zeit des Umbruchs alle auf ihre Weise. Der Kaiser ist gestürzt – Träume von Freiheit liegen in der Luft. Carl beobachtet das Treiben der Aufständischen mit Sympathie, aber auch mit Sorge. Eigentlich will er nur noch eins: echten Frieden. Und Kameramann sein, bei der berühmten UFA! Artur hat sich derweil in kürzester Zeit zum König der Berliner Unterwelt hochgearbeitet. Doch Erfolg lockt Neider an – und Neider bedeuten Gefahr. Isi wiederum sucht im politischen Kampf die Herausforderung und freundet sich mit Leuten aus dem linken Umfeld an. Als sie allerdings den Adelssprössling Aldo von Torstayn kennenlernt, geraten ihre Prinzipien ins Wanken ...
In ›Revolution der Träume‹ zeigt Andreas Izquierdo das Berlin vor den Goldenen Zwanzigern. Kenntnisreich und fesselnd erzählt er von drei Freunden, die versuchen, in einer Welt im Wandel zu bestehen: ein spannender historischer Roman für Herz und Kopf.
ANDREAS IZQUIERDO, geboren 1968, Sohn einer spanischen Krankenschwester und eines deutschen Ingenieurs, ist Schriftsteller und Drehbuchautor.
Er veröffentlichte u. a. den Roman >König von Albanien< (2007), der mit dem Sir- Walter-Scott-Preis für den besten historischen Roman des Jahres ausgezeichnet wurde, sowie den Roman >Apocalypsia< (2010), der den Lovelybooks-Leserpreis in Silber für das beste Buch 2010 erhielt und zum Buch des Jahres bei Vorab-lesen.de gewählt wurde. Im DuMont Buchverlag erschien von ihm >Das Glücksbüro< (2013) und >Der Club der Traumtänzer<. Bei Suhrkamp/Insel >Romeo und Romy< (2016) sowie >Fräulein Hedy träumt vom Fliegen< (2018). Im Juli 2020 erscheint >Schatten der Welt< im DuMont Buchverlag.
Über Lovelybooks durfte ich die Fortsetzung zu "Schatten der Welt" von Andreas Izquierdo vorab lesen. Darüber habe ich mich wahnsinnig gefreut, denn der erste Band dieses historischen Romanes hat mir sehr gut gefallen.
Im zweiten Band sind Carl, Isi und Artur erwachsen geworden. Nicht nur der Große Krieg hat sie geprägt, sondern auch ihre Lebensumstände. In Berlin treffen die Freunde wieder aufeinander und geraten in die Wirren der Novemberrevolution. Der Krieg ist zwar vorbei, doch Deutschland stürzt nach dem Ende der Monarchie in große Schwierigkeiten. Der Vertrag von Versailles ist unerfüllbar, die Menschen hungern und die Inflation steigt. Die Anhänger der Monarchie wollen das alte System zurück, die Sozialisten kämpfen für einen Staat nach dem Vorbild des neuen Russlands. Die politische Instabilität und das soziale Elend waren der ideale Nährboder für radikale Parteien und extremistische Gruppierungen.
In all diesen Wirren erleben Carl, Isi und Artur die neue Weimarer Republik und versuchen zu überleben. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Carl und durch einen allwissenden Erzähler, der die Beschreibung von Artur und Isi übernimmt. Carls Wunsch bei der UFA als Kamermann zu arbeiten wird sich bald erfüllen. Artur ist in der Zwischenzeit in der Berliner Unterwelt ein bekannter Mann, der viele Strippen zieht. Isi setzt noch immer alles auf den politischen Kampf und den Sozialismus. Doch dann lernt sie Aldo von Torstayn kennen, der genau dem feindlichen Bild entspricht, das sie vom Adel und der gehobenen Gesellschaft hat....
Andreas Izquierdo schildert mit viel Liebe zum Detail. Man wird praktisch in die Geschichte hineingezogen. Besonders in der ersten Hälfte spielt der geschichtliche Hintergrund eine sehr große Rolle. Wir sind hautnah dabei, wenn Isi und Artur gegen diejenigen kämpfen, die die Monarchie zurück möchten. In dieser Zeit wechseln die Reichspräsidenten, wie manche ihre Unterhosen. Es gibt keine Verfassung und die Menschen sehnen sich nach Frieden. Wir begegnen einigen historischen Persönlichkeiten aus Politik und Film. Der Blick auf die Arbeit der UFA hat mir besonders gut gefallen. Carl trifft auf bekannte Schauspieler und Regisseure der damaligen Zeit und bringt uns den Glanz der Stummfilmzeit näher.
Die Charaktere sind greifbar, facettenreich und entwickeln sich weiter. Artur hat, wie schon im ersten Band, ein grandioses Gespür für die richtigen Geschäfte. Die Menschen wollen den Alltag vergessen und feiern. Seine Lokale und Bars sind ein Volltreffer. Doch in ihm drinnen sieht es so ganz anders aus.... Carl ist eher stiller Beobachter und noch immer in vielen Beziehungen eher naiv. Gerade deshalb wächst er mir ganz besonders ans Herz. Er ist empathisch und sieht meistens nur das Gute im Menschen. Isi ist eine Femme fatale und setzt ihren Charme gekonnt ein. Das typische Rollenbild der damaligen Frau ist ihr ein Dorn im Auge. Dabei bleibt sie aber noch immer die verletztliche Isi aus dem ersten Band.
"Krieg war so verdammt leicht. Und Frieden nur die Blumenwiese zwischen zwei Totenackern" - Seite 58
Gemeinsam mit den drei Freunden habe ich gelacht und geweint. Es ist teilweise eine Achterbahn der Gefühle, denn die Handlung ist wendungsreich und immer wieder voller Überraschungen. Trotzdem hat mir der erste Teil ein bisschen besser gefallen, denn auch hier hatte ich manchmal das Gefühl von kleinen Längen. Wer eine Geschichte über drei Freunde sucht, die zuerst als Kinder und danach in den Wirren des Krieges zusammenwachsen und in der Zwischenkriegszeit erwachsen werden, soll unbedingt zu dieser Trilogie greifen! Band 2 erscheint am 13. August.
Fazit: Eine wunderbare Fortsetzung mit viel Liebe zum Detail, geschichtlichen Hintergrund und überraschenden Wendungen. Die drei Hauptprotagonisten sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich habe sie sehr gerne auf ihren weiteren Lebensweg begleitet. Nun freue ich mich auf den dritten Band der Trilogie, auf den wir nun leider ein weiteres Jahr warten müssen.
Berlin, 1918. Der Große Krieg ist beendet und gerade handeln die Siegermächte die Reparationen für das geschlagene Deutsche Reich aus. Die drei Freunde aus Thorn Carl, Artur und Isi finden sich mitten in den Trümmern der Stadt. Carl kann sein Talent zum Fotografieren als Kameramann bei der UFA einbringen. Er lernt dadurch einflussreiche Menschen kennen. Auch Artur baut im Nu ein Geschäft auf. Er balanciert allerdings am Rande der Legalität. In seinen Clubs verkehren die wahren Drahtzieher der neuen Republik. Isi will der neuen Gesellschaft ohne den Kaiser zu Gerechtigkeit verhelfen. Die gutaussehende junge Frau geht darin einfallsreich vor.
Andreas Izquierdo hat die drei Hauptfiguren seines zweiten historischen Romans bereits in Schatten der Welt angelegt, in der die Zeit zwischen 1911 bis Ende des Großen Kriegs beschrieben wurde. Die drei Freunde aus Thorn waren während der Kampfzeit auseinandergerissen und finden sich in Berlin wieder. Bereits in Westpreußen stellte ein Landadeliger den Gegenspieler dar. Er lässt keine Gelegenheit aus, den dreien zu schaden. Nebenbei lassen sich so die turbulenten politischen Verhältnisse in Deutschland beschreiben. Die Meinungen gehen weit auseinander, sodass die Auffassungen der Gesellschaft gespiegelt werden. Der Vertrag von Campiège, der Aufstand der Matrosen sowie die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg werden aus einem anderen Blickwinkel als in den Geschichtsbüchern betrachtet. Die Sequenzen sind plausibel eingefügt, sodass sie die Handlung lebendig machen.
Auch die Figuren entwickeln sich. Carl, der nie eine große Familie um sich herum hatte, lernt plötzlich seinen Onkel kennen. Er verliebt sich in eine Frau und nimmt nach ihrem Tod deren Sohn auf. Es scheint sich plötzlich eine Art von Normalität zu entwickeln. Isi lernt einen enterbten Adeligen kennen und heiratet ihn. Der Zerfall der Klassengesellschaft ist an seinem Beispiel nachzuempfinden. Im Gegensatz dazu bekommt man beim Lesen eine Ahnung, unter welchen Bedingungen die Bevölkerung lebte. Die Armut ist spürbar und der Wert eines Menschenlebens nimmt immer weiter ab. Moral und Gesetz scheinen aus den Fugen zu geraten. Unter all diesem Chaos vermittelt der Autor, dass sich die drei Freunde nur zusammen unterstützen können. Der Schreibstil verdeutlicht einen intensiven Eindruck von der Zeit der Weimarer Republik.
Figuren, Umgebung und die historischen Ereignisse werden in Revolution der Träume zu einer mitreißenden Geschichte um drei Freunde verwoben. Die Zustände nach dem Ende des Großen Kriegs, der Traum von einer besseren Welt und die ersten Schritte dorthin werden am Beispiel von Carl, Isi und Artur aufgezeigt. Die Fiktion passt sich glaubhaft in die wahren Begebenheiten ein und lässt den Leser zum Zuschauer einer vergangenen Zeit werden. Das offene Ende deutet auf einen weiteren Band hin, der vermutlich 2022 erscheint. Darauf freue ich mich jetzt schon.
Band 1 der Reihe von Andreas Izquierdo kannte ich zwar nicht, doch da die Rede davon war, das Buch sei auch ohne Vorwissen gut zu lesen, habe ich mich von dem spannenden Klappentext und der Leseprobe überzeugen lassen und das gesamt Buch gelesen. Zu beginn hatte ich zwar oft das Gefühl, dass mir einiges an Hintergrundwissen fehlt, da es einige Anspielungen auf vergangene Geschehnisse gab, die aber nie weiter erläutert wurden und vor allem, da die Protagonisten Carl, Isi und Arthur sehr abrupt eingeführt wurden und ich das Gefühl hatte, sie eigentlich kennen zu müssen, aber mich nicht daran erinnern zu können. Tatsächlich gingen diese Bedenken aber schnell vorbei, denn einmal in der Handlung angekommen gab es eigentlich kaum mehr Anspielungen auf frühere Zeiten und auch hinsichtlich der Charaktere ging die Strategie des Buches auf, denn ich hatte bald das Gefühl, sie bereits gut zu kennen und war total fasziniert von ihren ausgefeilten Charakterzügen, die sich so stark voneinander unterschieden. Noch mehr begeistert hat mich aber der ungewöhnliche und absolut einnehmende Schreibstil des Romans, den ich nicht wirklich beschrieben kann, der mich aber total schnell in das Buch hineinzogen hat und dafür gesorgt hat, dass ich es auch ziemlich schnell durchgelesen hatte. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Carl berichtet, schwenkt aber auch in regelmäßigen Abständen auf Isi und Arthur, deren Erlebnisse aus der Er-/Sie-Perspektive berichtet werden. Über die Zeit nach dem ersten Weltkrieg in Berlin habe ich kurz zuvor erst ein anderes Buch gelesen ("Der Traumpalast" von Peter Prange), durch den etwas anderen Blickwinkel dieser Erzählung haben sich beide Bücher aber richtig gut ergänzt und mich in keiner Weise gelangweilt. Mich hat fasziniert, wie der Autor es geschafft hat, seine drei Protagonisten so eng mit den politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen Berlins in dieser Zeit zu verknüpfen, so dass man als Leser viele Ereignisse aus nächster Nähe miterlebte. Und wenn nicht, so wurde die Zusammenfassung der Geschehnisse durch richtig tolle Absätze eines quasi allwissenden Beobachters geliefert, die sich perfekt in die restliche Handlung einfügten. Daneben war aber auch genug Platz für die Freundschaft zwischen Arthur, Isi und Carl und deren jeweils eigene Privatleben so dass das Buch für mich eine optimale Mischung darstellt. Ich bin sehr versucht, im Anschluss an diesen zweiten Band auch noch Band 1 nachzuholen und kann das Buch, in welcher Reihenfolge auch immer, nur jedem ans Herz legen!
Leider war das Buch sehr ausufernd beschrieben. Es hieß man könne gut sich mit Band 2 in die Reihe einsteigen. Ich kann das leider nicht bestätigen. Das Buch hat mich überhaupt nicht mitgerissen und ich musste mich leider stets zwingen es weiterzulesen. Dies ist jedoch nur meine subjektive Meinung und viele andere Leser waren und sind von dieser Buchreihe ganz gefesselt. Ich möchte keine negativen Worte dazu loswerden. Daher werde ich mich auf den Klappentext beschränken. Solltest du historische Romane gern lesen so gib den Buch die Chance, die es verdient und lass dich nicht von meiner Rezension abschrecken. Es war einfach nicht mein Genre.
Eine Welt im Umbruch und drei Freunde, die hoffen, dass der Ernst des Lebens noch auf sich warten lässt Thorn in Westpreußen, 1910. Der schüchterne Carl, der draufgängerische Artur und die freche Isi sind frohen Mutes, dass der Ernst des Lebens noch ein wenig auf sich warten lässt. Nicht einmal die Nachricht, dass ein Komet namens Halley die Menschheit zu vernichten droht, kann die drei Jugendlichen schockieren. Im Gegenteil – ungerührt verkaufen sie Pillen gegen den Weltuntergang, während Halley still vorbeizieht. Doch das Erwachsenwerden lässt sich nicht aufhalten: Carl beginnt eine Ausbildung zum Fotografen, Artur und Isi werden ein Paar. Als 1914 die große Weltpolitik über sie hineinbricht, reißt es die Freunde auseinander. Artur und Carl werden eingezogen, fernab der Heimat werden die beiden Teil eines Kriegs, der jede Vorstellungskraft sprengt. Derweil hat Isi zuhause in Thorn ganz andere Kämpfe auszufechten. 1918 ist der Krieg endlich vorbei. Nichts ist geblieben, wie es einmal war – und doch scheint ein Neuanfang möglich ... Berlin 1922: Die Weimarer Republik steuert auf die Inflation zu, die Nachwehen der Revolution haben sich noch nicht ganz gelegt und die Feinde der Demokratie stehen längst in den Startlöchern. Artur, Isi und Carl entgehen nur knapp einem Mordanschlag. Eine Gruppe rechter Verschwörer will sie tot sehen. Der Feind scheint übermächtig, aber er hat sich mit dem Falschen angelegt: Artur schlägt gnadenlos zurück und treibt die Verschwörer vor sich her. Carl leidet derweil unter Regisseur Fritz Lang, für den er an Dr. Mabuse arbeitet, und trifft drei deutsche Ingenieure, die der UFA eine bahnbrechende Idee präsentieren: den Tonfilm. Und dann ist da noch die Sorge um Isi, die seit dem Anschlag Streit mit jedem sucht, der sich ihr in den Weg stellt. Ihr kompromissloses Verhalten führt schließlich in die Katastrophe ... Labyrinth der Freiheit ist ein Buch, das einen nicht loslässt. Dicht erzählt, temporeich, spannend, extrem gut recherchiert zeigt es das Berlin jenseits der Goldenen Zwanziger.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Die Geschichte um die drei Freunde, Isi, Arthur und Carl geht im Berlin der 1920 er Jahre weiter, denn dies ist der zweite Band , den man allerdings gut ohne den ersten Teil lesen kann. Die Lebensläufe der drei Protagonisten sind so unterschiedlich, wie ihre Charaktere, doch trotzdem verbindet alle eine Freundschaft, die den Krieg überdauert hat. Durch den angenehmen Schreibstil des Autors konnte ich mich gut in die Geschichte einfinden, denn die Plätze in Berlin wurden lebendig beschrieben, ebenso die Hintergründe der Handlungen der einzelnen Figuren. Die Art von Andreas Izquierdo zu schreiben gefiel mir so gut, dass ich mir den ersten Teil auch besorgt habe. Die Verknüpfung von fiktionalen Inhalten mit echten Schauplätzen ist gut geraten und in sich logisch. Ich bin gespannt, wie es mit dem Trio weitergehen wird und wie sie sich entwickeln werden.
Der erste Teil dieser Trilogie war eines meiner Highlights im vergangenen Jahr. Mit dem zweiten Band tat ich mich anfangs schwer. Die politischen Wirren und Umwälzungen nach Ende des ersten Weltkrieges werden detailreich beschrieben, aber das Schicksal der drei Hauptprotagonisten rückt erst allmählich wieder in den Fokus und so wuchsen mir die drei erst nach und nach wieder ans Herz.
Spätestens nach dem ersten Drittel läuft die Erzählung dann aber zu gewohnter Stärke des Vorgängers auf. Insgesamt ziehe ich dennoch einen Stern im Vergleich ab, da sich für mich die Ereignisse ein bisschen zu sehr überschlagen und der Fortlauf der Handlung etwas gehetzt wirkt. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon sehr auf den kommenden Teil und ein Wiederlesen mit Carl, Isi und Artur.
Spannend, politisch relevant, dateilreich recherchiert, ungewöhnliche aber gelungene Figurenkonstellation. Es fehlt etwas der langfristige Spannungsaufbau. Es werden eher kurze Episoden aneinander gereiht, die dann sehr schnell aufgelöst werden.
Meine Meinung: Vor Jahren habe ich einige Bücher des Autor gelesen und diese waren zwar stets sehr speziell, aber konnten mich dennoch oder vielleicht gerade deshalb für sich begeistern. Nun habe ich das neue Buch des Autors gesehen und dachte, dass es mal wieder an der Zeit ist eines von ihm zu lesen. Leider muß ich sagen, dass mich seine Art des Erzählens dieses Mal nicht mehr unbedingt begeistern konnte. Was ich Jahre zu vor noch als großartige und prägnante Eigenheit des Autors wahrnahm, war dieses Mal doch zu speziell. Zum einen ist der Schreibstil des Autors wirklich gut, aber seine Art zu schreiben eher langatmig und seine Charaktere folgen einer eigenen Charakterzeichnung, die für mich manchmal an Glaubwürdigkeit entbehrt. Sodass ich bereits nach kurzer Zeit merkte, dass dieses Buch einfach keines ist, dass meinen Geschmack entspricht, dass aber keines Falls schlecht ist.
Mein Fazit: Ein Autor, der sein Handwerk sicherlich versteht, der mich allerdings nicht mehr begeistern konnte
«Für einen Moment blickten sie in einen freien und vorurteilslosen Himmel: Arbeiter bekamen ihren Achtstundentag, Gewerkschaften vertraten ihre Rechte. Die Zensur wurde aufgehoben, die Gesindeordnung abgeschafft, Frauen durften endlich wählen. Politische Häftlinge wurden freigelassen, und Pressefreiheit war garantiert. Kaisertreue Beamte wurden verhaftet, Direktoren abgesetzt, und es wurde sogar darüber debattiert, wie man die Macht der großen Industrien brechen und den Besitz sozialisieren könnte. Das Reich beherrschten nicht mehr alte Eliten, sondern Räte nach sowjetischem Vorbild: Arbeiter wählten ihresgleichen zu politischen Vertretern, Soldaten taten es ihnen gleich. Statt des Kaisers mit einem marionettenhaften Parlament bestimmten jetzt der Rat der Volksbeauftragten und der Vollzugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte. Alles durfte gedacht, diskutiert, gefordert werden. Es gab kein Denkverbot und keine Grenzen mehr. So träumten sie.»
Dieser historische Roman ist die Fortsetzung der Trilogie «Schatten der Welt». Man muss den Vorgängerband nicht unbedingt kennen – ist aber hilfreich, um zu verstehen, wie eng die drei Protagonisten verbunden sind und auch ihre Beziehung zum Hauptantagonisten, der auch hier wieder eine Rolle spielt, eine kleine, aber wichtige. Im letzten Band trennten sich die Wege der drei Freunde durch den Ersten Weltkrieg, sie kamen am Ende wieder zusammen. In diesem zweiten Band treffen Carl, Artur und Isi in Berlin zusammen, im November 1918, zur Absetzung des deutschen Kaisers und der Ausrufung der Republik. Isi ist engagiert bei den Revolutionären der Linken und Carl ist wie immer politisch weniger interessiert, denn sein Interesse gilt der Fotografie und dem neuen Medium des Filmens. Er hofft, bei einer Zeitung als Fotograf unterzukommen, träumt davon, bei einer der großen Filmunternehmen als Kameramann eingelernt zu werden. Und Artur ist wie immer in der Unterwelt zu Hause, als Schieber und Dieb, baut sich eine Zukunft im Vergnügungsbereich aus.
Am 9. November 1918 endet die deutsche Monarchie, als der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann die Republik ausruft. Die sogenannte Novemberrevolution hatte mit dem Aufstand von Matrosen in Wilhelmshaven und Kiel begonnen, Heizer und Matrosen des I. und III. Geschwaders verweigerten der deutschen Marine den Befehl auszulaufen. Der Krieg war so gut wie verloren – und so beendete ihn die Marine. Allerdings wurden die Meuterer eingekerkert. Aus Solidarität streikten die Matrosen und Arbeiter in Kiel. Es gab standrechtliche Erschießungen und nun gärte es im ganzen Reich: Am 9. November erklärte Reichskanzler Max von Baden die Abdankung Wilhelms II. ohne dessen Einverständnis und gleich darauf verkündete Sozialdemokrat Philip Scheidemann vom Balkon des Reichstags die Republik; im Tiergarten rief der Kommunist Karl Liebknecht die «freie sozialistische Republik Deutschland» aus. Kaiser Wilhelm II. floh ins niederländische Exil. Am 11. November 1918 wurde Waffenstillstand und das Ende des Ersten Weltkriegs beschlossen. Es kam nun zu Kämpfen zwischen kommunistischen Gruppen und der GKSD (Garde-Kavallerie-Schützen-Division). Letztere schafften es während der Weihnachtskämpfe nicht, die meuternde Volksmarinedivision aus dem Berliner Stadtschloss und dem Marstall zu vertreiben, die ihre von der Regierung geplante Verkleinerung verhindern und die Auszahlung zurückgehaltenen Solds erzwingen wollte. Eine blutige Schlacht. Doch dann gelang es der GKSD, den sogenannten Spartakusaufstands (Januaraufstand) niederzuschlagen, der mit der Ermordung der Inhaftierten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg einherging; und damit war die deutsche Revolution beendet. 1919 wurde die Weimarer Republik ausgerufen. Der GKSD versuchte noch einmal 1920 mit dem Kapp-Lüttwitz-Putsch die Royalisten an die Macht zu bringen – doch das scheiterte. Der Roman bewegt sich in diesem historischen Umfeld.
Diese geschichtlichen Eckdaten webt Andreas Izquierdo wunderbar in eine spannende Geschichte ein, rückblickend aus der Perspektive von Carl. Und natürlich ist Aristokrat Boysen, der Antagonist, bei der GKSD und immer im «Gefecht» mit Artur. Auf der einen Seite herrschten die schillernden Zwanziger in Berlins, man feierte, was das Zeug hielt in Clubs. Prunkvolle UFA-Premieren (Universum-Film Aktiengesellschaft) fanden statt, und auf der anderen Seite, der Mehrheit, hungerten und froren Menschen, lebten am Existenzminimum, starben an Schwindsucht in ihren feuchten, kalten Wohnungen. Der verträumte Carl lernt in der Hauptstadt eine Menge Leute kennen, arbeitet an Filmen mit; bekanntr Schauspieler, Regisseure, Filmgeschichte, auch das gehört zu diesem Roman dazu. Artur ist im Waffenschiebergeschäft, macht einen Club auf und ist wie immer mitten an diversen zwielichtigen Geschäften beteiligt, legt sich mit einem Ringverein an. Isi mischt mit, unverfroren und doch mit Herz, nie auf Gewinn bedacht, sondern sorgt sich um die Armen. Es gibt ein Auf und Ab für die drei Freunde, ein Leben bestimmt durch Freundschaft, Liebe, Verrat und Rache. Die chaotischen Zustände der jungen Republik sind gut beschrieben. Die unzumutbaren Reparationsforderungen der Siegermächte durch den knebelnden Versailler Vertrag bringt die Republik ins Wanken, es herrscht Armut, die Menschen sind desillusioniert. Zum Ende des Romans brodelt es im Land. Ein perfekter Nährboden für extremistische Gruppierungen kristallisiert sich heraus ... Ich freue mich auf den dritten Band, der sicher hier ansetzen wird. Mir hat der zweite Band besser gefallen, da er tief die deutsche Geschichte nach dem Ersten Weltkrieg aufblättert und so ein Verständnis für die folgenden Ereignisse der Historie zeigt und noch einmal das politische Chaos der Machtkämpfe nach dem Ersten Weltkrieg beschreibt. Anderen Lesern wird es vielleicht genau andersherum gehen. Ich fand, es war eine gute Mischung aus Erzählung und Historie.
Andreas Izquierdo ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Er veröffentlichte den mit dem Sir-Walter-Scott-Preis ausgezeichneten historischen Roman «König von Albanien» (2007) und zahlreiche weitere Romane, u. a. «Der Club der Traumtänzer» (2014) und «Fräulein Hedy träumt vom Fliegen» (2018). Zuletzt erschien «Schatten der Welt» (2020). Andreas Izquierdo lebt in Köln.
REZENSION – Im ersten Band „Schatten der Welt“ (2020) der historischen Romanreihe „Wege der Zeit“ des deutschen Schriftstellers und Drehbuch-Autors Andreas Izquierdo (53) lernten wir drei Jugendliche kennen, die sich - in ihren doch so unterschiedlichen Charakteren, Temperamenten und Talenten perfekt ergänzend - im westpreußischen Thorn ab 1910 bis in die Wirren des Ersten Weltkrieges hinein zu einem unzertrennlichen Trio verbunden hatten: Der schüchterne Carl Friedländer, Sohn eines jüdischen Schneiders, die emanzipatorische Isi, Tochter eines bürgerlichen Emporkömmlings und populistischen Reichstagsabgeordneten. Artur Burwitz, geschäftstüchtiger Sohn eines Stellmachers, der notfalls auch illegale Wege geht, um seine Träume zu verwirklichen. Alle drei treffen sich nun im zweiten Band „Revolution der Träume“, im August beim Dumont Buchverlag veröffentlicht, nach verlorenem Krieg mehr oder minder zufällig in Berlin wieder, wo gerade der Kaiser verjagt wurde, die meisten Menschen in bitterer Armut leben und Sozialisten gegen Monarchisten in blutigen Straßenkämpfen bewaffnet gegen einander losgehen. „Hier hatte Preußens Herz zu schlagen aufgehört.“ Wieder ist Carl der Erzähler der Geschichte und schildert seine Ankunft in der Reichshauptstadt: „Ich kam mir wie der verspätete Gast des größten Feuerwerks aller Zeiten vor, der auf nasses Konfetti, leere Flaschen und zerbrochenes Glas schaute, den alkoholschwangeren, schweißigen Muff der verschwundenen Gäste in der Nase.“ Es ist diese bildhafte Sprache, die auch Izquierdos zweiten Band so leicht lesbar und die deutsche Geschichte jener Zeit trotz ihrer Komplexität auch für Nichthistoriker verständlich und nachvollziehbar erlebbar macht. Er beschreibt die berüchtigten Goldenen Jahre Berlins – geprägt durch Widersprüche, politische Verwerfungen und gesellschaftliche Gegensätze – nicht in oberlehrerhafter Art des nachgeborenen Besserwissers, sondern aus damaliger Sicht der kleinen Leute, zu denen zweifellos auch seine drei jungen Freunde gehören, wenn auch durch Kriegserfahrung reifer geworden. „So lag auch kein Schatten über unserem Wiedersehen, es war, als wären wir wieder die, die wir immer gewesen waren, außer dass ein Weltkrieg uns vor der Zeit gezwungen hatte, endgültig erwachsen zu werden.“ Mit ungebrochenem Ehrgeiz, der alle drei schon als Minderjährige in Thorn zu Unternehmern hatte werden lassen, versuchen sie nun den Wandel der Zeit für sich zu nutzen: Artur ist Clubbesitzer und steigt dank seiner Gewitztheit und Unerschrockenheit zum Paten seines Viertels auf. Isi setzt sich immer noch für Frauen in Not ein, versucht aber durch Heirat gesellschaftlich aufzusteigen. Carl wird Kameramann bei der jungen UFA-Filmgesellschaft, hängt aber den alten Werten an. „Unsere Welt ist nicht mehr Thorn“, mahnt ihn Isi deshalb. „Hier ist alles neu, alles dreht sich rasend schnell! Bleib stehen, und du wirst herausgeschleudert. Du musst nicht alles gut finden, Carl, aber finden musst du dich! Sonst bist du verloren.“ Zwar ist „Revolution der Träume“ die chronologische Fortsetzung der Lebensbeschreibung der drei Freunde. Doch durch verlorenen Krieg und Ortswechsel nach Berlin beginnt für alle drei ohnehin ein neues Leben, so dass sich dieser zweite Band gefahrlos ohne Kenntnis des ersten lesen lässt und unbedingt zu lesen lohnt. Denn wieder ist es Izquierdos sanfte, empathische, seine Leser ansprechende Erzählweise, die uns mit seinen Protagonisten mitleiden, mitfühlen, aber auch mitfeiern lässt und uns mittels humorvoller Einschübe zu verstehen gibt, dass das Leben auch in schwierigster Situation immer lebenswert ist.
Der erste Weltkrieg ist vorbei, doch von ruhigen und friedlichen Zeiten ist man noch weit entfernt. Immer wieder gibt es Aufstände und mitten in einer solchen Phase treffen Carl, Isi und Artur, drei enge Jugendfreunde sich wieder. Der Kaiser ist weg und man befindet sich mitten in einem Umbruch. Das bietet per se spannende Elemente – wie sehr, dass ist auf den 500 Seiten mit den drei Freunden ziemlich unterhaltsam und spannend umgesetzt.
Ich habe den ersten Teil der Reihe nicht gelesen und anfangs musste ich mich ein wenig zurechtfinden – als mir das dann gelungen war, musste ich einfach immer weiterlesen. Ich konnte mich kaum mehr bremsen, denn Carls Erzählungen sind sehr fesselnd und auch der Schreibstil nahm mich schnell gefangen- dabei war ich zu Beginn von den teils sehr kurzen Sätzen irritiert. Aber hier sind sie einfach nur treffend, prägnant und heben die Spannung oft unheimlich. Zudem wirkt die Sprache immer wieder ein bisschen poetisch, jedoch nie abgehoben, sodass sich das Buch schnell und leicht lesen lässt. Es gibt so viele kleine Cliffhanger, Andeutungen und Wendungen, die es fast unmöglich machen das Buch zur Seite zu legen. Besonders gefielen mir auch die Charaktere Isi, Carl und Artur. Ihre Freundschaft ist echt, authentisch, bedingungslos und macht Freude, in der kalten Welt, in der sie sich bewegen. Berlin zeigt sich meist alles andere als von seiner Schokoladenseite, aber immerhin haben sich die drei und sie ergänzen sich sehr gut.
Beeindruckt hat mich die Fülle an historischen Fakten die so gekonnt in die Geschichte um die Freunde eingebaut werden, dass Geschichte einfach extrem spannend ist. So erinnert oder lernt man einiges und das einfach so nebenbei. Das Interesse ist auch darin begründet, dass die persönlichen Verwicklungen der drei Freunde in den geschichtlichen Kontext sehr eng sind. Dazu wird es immer und immer wieder sehr emotional, gelegentlich ein bisschen humorvoll und oft richtig spannend. Es werden Armut und Elend genauso dargestellt wie der Reichtum, ein ganz schönes Spannungsfeld, aus dem der Autor auch alles rausholt. Während beispielsweise Carl den Leser mit in die UFA und die Filmwelt entführt, ist Artur der König der Berliner Unterwelt…
Der Ich-Erzähler Carl ist eine ruhige, gute Seele, der ein bisschen naiv durch die Welt zu gehen scheint, während Isi und Artur mit allen Wassern gewaschen sind – dennoch ergänzen sie sich einfach perfekt. Doch auch in ihrer Freundschaft ist nicht immer eitel Sonnenschein um jeden Preis, sodass es wirklich authentisch wirkt. Insgesamt ist das Buch sehr kurzweilig, dass Setting bietet spannende Möglichkeiten, die der Autor gut nutzt und dennoch gar es zwischendurch immer wieder auch mal kurze Phasen, die mich nicht so ganz packen und überzeugen konnten (war aber insofern gut, dass ich immerhin mal das Buch zur Seite legen konnte), sodass ich an das sehr gut recherchierte Buch 4,5 Sterne vergebe.
Ob ich den ersten Teil noch nachholen werde, weiß ich noch nicht, denn durch diesen zweiten Teil wird man wohl ganz schön gespoilert, aber allein um die Anfänge der tollen Freundschaft kennenzulernen, würde es sich wohl lohnen. Sicher hingegen ist, dass ich den nächsten Teil auf jeden Fall lesen werde und solange diesen zweiten Band allen an historischen Romanen interessierten Lesern empfehlen kann.
Inhalt: Berlin 1918. Der Krieg ist vorbei. Genauso wie die Monarchie. Doch Deutschland kommt nicht zur Ruhe, denn die Taktung der Putschversuche ist hoch. Auch Isi, Carl und Artur werden in den Sog dieser Zeit gezogen. Während Isi sich von den Revolutionen mitreißen lässt, siedelt sich Artur in der Berliner Unterwelt an und baut dort ein Imperium auf. Carl wird bei der jüngst gegründeten „Universum-Film Aktiengesellschaft“, kurz Ufa, vorstellig, möchte dort als Kameramann arbeiten und taucht in die Welt des Films ab.
Persönliche Meinung: „Revolution der Träume“ ist ein historischer Roman von Andreas Izquierdo. Es ist der zweite Band der „Wege der Zeit“-Reihe, die im Juli 2020 mit „Schatten der Welt“ begonnen hat. „Revolution der Träume“ führt die Handlung von „Schatten der Welt“ fort, weshalb man als Neueinsteiger*in in die Reihe zunächst mit dem ersten Band beginnen sollte. Erzählt wird „Revolution der Träume“ aus der (retrospektiven) Ich-Perspektive von Carl. Die drei ProtagonistInnen sind nach den Ereignissen von „Schatten der Welt“ keine Kinder oder Jugendlichen mehr. Im Gegenteil: Der Krieg hat sie erwachsen gemacht, sodass sie sich ganz anderen Sorgen und Verantwortungen stellen müssen. Die Handlung besitzt viele starke, emotionale Szenen: Wie schon im vorherigen Band begleiten wir die drei durch Schicksalsschläge und Glücksmomente, sodass man beim Lesen (zusammen mit Isi, Carl und Artur) eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebt. Außerdem ist die Handlung unvorhersehbar, wendungsreich und dadurch spannend. Alle drei ProtagonistInnen sind auf ihre Art sympathisch: Isi ist eine starke Frau, die sich nicht vor Konfrontationen scheut und mit dem damals vorherrschenden Rollenverständnis bricht; der immer wieder krumme Dinge drehende Artur gibt sich zwar oft stahlhart, allerdings schlummert unter dieser Schale ein weicher Kern. Carl wiederum ist empathisch, verantwortungsbewusst und vielleicht ein bisschen zu ernst. Der Roman spielt zeitlich vor dem Hintergrund der jungen Weimarer Republik, deren Frühzeit durch Putschversuche von rechts und links geprägt wurde. Dieser historische Hintergrund ist fundiert recherchiert und sehr passend in den Roman eingeflossen. So ist einerseits der Lebensweg der ProtagonistInnen z.T. mit den Putschversuchen verwoben, andererseits treffen sie auf einige historische Persönlichkeiten aus Politik und Film. Filmfans werden generell auf ihre Kosten kommen: Carl trifft bekannte Schauspieler und Regisseure, arbeitet in Erinnerungsorten der Filmgeschichte, besucht Premieren und diskutiert vereinzelt die Machart und die Bedeutung der Filme. Auch der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen. Izquierdo schreibt empathisch, immer mit Liebe zum Detail und feinem Humor, der zwischen den Zeilen hervorlugt. Insgesamt ist „Revolution der Träume“ ein fundiert recherchierter, spannender historischer Roman mit sympathischen Figuren, Gefühl und einer unvorhersehbaren Handlung.
„Hier ist alles neu, alles dreht sich rasend schnell! Bleib stehen, und du wirst herausgeschleudert. Du musst nicht alles gut finden, Carl, aber finden musst du dich!“ (Zitat Seite 186)
Inhalt Die Menschen, von Krieg, Hunger und Trauer gezeichnet, wollen endlich Frieden. Am 9. November 1918 wird der Kaiser gestürzt, doch damit beginnt nicht die erhoffte Freiheit, sondern eine Zeit der Bürgerkriege. Am 6. Dezember 1918 kommt der Fotograf Carl Friedländer nach Berlin, auf der Suche nach seinen Freunden Isi und Artur. Er gerät in einen Straßenkampf und ausgerechnet hier trifft er Isi, die sich politisch links engagiert und, einfallsreich wie immer, ihre Geschäfte abwickelt. Kurz darauf findet Artur die beiden. Er investiert erfolgreich in diverse Unternehmen und bewegt sich gekonnt zwischen Unterwelt, Recht und Gesellschaft. Carl erhält eine Chance als Kamera-Assistent beim Film. Isi verliebt sich in den Adeligen Aldo von Torstayn. Während das Land, Spielball der unterschiedlichen politischen Gruppierungen, hungert, die Gewalt auf den Straßen andauert, suchen die drei Freunde nach ihrer persönlichen Zukunft.
Thema und Genre In diesem Roman mit geschichtlichem Hintergrund geht es um das Leben der Menschen nach dem Ende des ersten Weltkrieges, um die politische Situation und um Einzelschicksale. Ort der Handlung ist Berlin, Themen sind Hoffnung, Träume, Freundschaft, Liebe, aber auch Gewalt, Verrat, Rache.
Charaktere Carl Friedländer, dreiundzwanzig Jahre alt, orientiert sich an Artur und Isi, weiß aber, dass er selbst nie so leben könnte, wie die beiden. Isi macht nach wie vor keine halben Sachen, ihr Leben muss aufregend sein. Artur legt sich mit der organisierten Kriminalität an, plant seine Schachzüge mit kreativer Genialität und Mut, doch er ist auch in der Vergangenheit verhaftet und will Falk Boysen vernichten. Alle Figuren dieser Geschichte sind überlegt und vielschichtig gestaltet. Das macht sie glaubhaft und interessant.
Handlung und Schreibstil Carl schildert die Ereignisse als Ich-Erzähler und rückblickend. Oft lässt er daher eine Episode mit einem Hinweis auf nachfolgende Entwicklungen enden, deutet an, dass alles dann ganz anders kommen würde. Solche Hinweise (hints) werden gerne als Stilmittel verwendet, um den Spannungsbogen hoch zu halten, doch in dieser packenden Geschichte sind sie absolut entbehrlich, denn der Autor ist ein großartiger Erzähler und sowohl die realen, geschichtsbekannten Ereignisse, als auch die Erlebnisse seiner Figuren sorgen dafür, dass es diesen Seiten nie an Spannung und interessanten, überraschenden Wendungen fehlt.
Fazit Eine spannende Geschichte zwischen wissenswerten historischen Fakten und Fiktion, stimmig, gut durchdacht, unterhaltsam und interessant. Diese Fortsetzung des ersten Bandes der »Wege der Zeit«-Reihe überzeugt und man liest sie mit Vergnügen.
Mit „Revolution der Träume“ hat Andreas Izquierdo einen überragenden zweiten Band der „Wege-der-Zeit-Reihe“ vorgelegt.
An diesem 9. November 1918 hat das Volk genug von Krieg, Hunger und Schmerz – der Kaiser wird gestürzt - es ist Revolution! „Der Kaiser hat abgedankt! Der Kronprinz verzichtet auf den Thron! Ebert zum Reichskanzler ernannt!“ Mittendrin Isi, die unwiderstehliche Jagdgöttin, die rebellische, hinreißende Hochstaplerin und Revolutionärin. In ihrem zerschlissenen Mantel ist sie doch schön wie eine Königin, sie ist furchtlos, liebt dramatische Auftritte. Kämpft mit dem Spartakusbund für eine gerechtere Welt. Carl, gerade angekommen in Berlin, hofft, seine Freunde zu finden. In den ganzen Wirren trifft er auf Isi und gemeinsam wollen sie noch Artur, den Dritten in ihrem Bunde, aufspüren.
Viele sind verhungert in dieser Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und hungern noch. Von den Goldenen Zwanziger Jahren ist nichts zu spüren, zumindest nicht von denen, die eh nichts haben. Der (Geld)Adel lebt gut, hier kann man sich alles und alle kaufen. Es ist eine Zeit der Unsicherheit, in der die drei so unterschiedlichen Freunde ihren Platz suchen. Carl als begeisterter Fotograf trifft die Großen des Filmgeschäfts, wohingegen Artur mehr mit den Unterweltgrößen auf Du und Du ist. Alle drei zusammen sind sie unschlagbar.
Da war ein Könner am Werk, ein Virtuose der Worte. Einer, der seinen Lesern Geschichte in Geschichten gekonnt serviert, der aus den einzelnen Episoden ein homogenes Ganzes zaubert. Seine drei Hauptdarsteller haben sehr wohl Ecken und Kanten, wobei Carl mir am nächsten war. Trotz des ernsten Hintergrundes waren diese 500 Seiten schnell gelesen, ich musste einfach weiter, wollte wissen, wohin das Schicksal die mir bald vertrauten Charaktere führt.
Andreas Izquierdo verwebt die historischen Fakten versiert mit seiner sehr glaubhaften, gut nachvollziehbaren fiktiven Story, die uns Carl aus seiner Sicht erzählt. Seine Figuren sind gewitzt, vorlaut, zuweilen ganz schön dreist, ja schillernd, aber auch sehr ehrlich und redlich, andere nehmen es mit der Wahrheit nicht so genau, sind Schlitzohren.
Isi, Carl und Artur – alle drei waren mir fremd und jetzt ist es, als ob ich alte Bekannte, ja sehr gute Freunde, die mir ans Herz gewachsen sind, verlassen muss. Ein Buch, dem ich noch lange nachspüren werde. „Schatten der Welt“, den ersten Band, werde ich ganz schnell nachlesen – es muss einfach sein und dem Dritten fiebere ich jetzt schon entgegen.
Ein kurzweiliges Lesevergnügen, meisterhaft in Szene gesetzt, das jeder lesen sollte, der gute Geschichten sucht.
Revolution in Berlin. Das Jahr 1918 ist schon fast vorüber. Die Stadt ist in Aufruhr. Der Kaiser wird gestürzt und hat vorsorglich Berlin verlassen. Weit weg in Spa, kann er kaum sehen, wie die Berliner sein Schloss stürmen. Ganz vorne an läuft Isi. Eine junge mutige Frau. Sie besticht durch ihre Schönheit. Und nicht nur das! Sie ist besonders pfiffig und lässt sich auch nicht von einem Kerl, die Butter vom Brot nehmen. Sie ist es, die sich einen ganzen LKW voller Waffen unter den Nagel reißt. Doch mitten im Gewühl steht sie plötzlich ihrem Jungendfreund Carl gegenüber. Dieser ist gerade nach Berlin gekommen, wie so viele andere junge Menschen, in der Hoffnung eine Arbeit u finden. Er ist Fotograf und hat im ersten Weltkrieg eine Menge Bilder gemacht. Isi nimmt den jungen Mann erst einmal unter ihre Fittiche. Zusammen werden sie von dem dritten Jugendfreund Artur gefunden. Artur ist ebenfalls sehr pfiffig und verdient sich seinen Unterhalt mit zwielichtigen Geschäften. Die Drei zusammen sind das perfekte Team, in der Stadt der goldenen Zwanziger einiges zu bewegen. Andreas Izquierdo zieht den Leser mit in die Revolutionen, die in den Jahren nach dem ersten Krieg, über Deutschland hinweg rollten. Er macht Geschichte verständlich. Die damals vorrangigen Persönlichkeiten treffen in dem Roman das Dreigespann. Die Welt steuert auf eine weitere Katastrophe zu, aber alle haben nur ihren eigenen Profit oder die beste Party im Kopf. Oder sie sind auf der Suche nach Lebensmitteln und einen Job. Es war damals eben nicht alles Gold was glänzte. Tatsächlich ist „Revolution der Träume“, schon der zweite Band aus einer Reihe. Die Isi, Carl und Artur haben schon vor dem ersten Weltkrieg in dem Buch „Schatten der Welt“ die Hauptrollen gespielt. Etwas ärgerlich fand ich bei dem zweiten Band, dass einige Informationen aus „Schatten der Welt“, nur sehr spärlich gestreut waren. Der Autor setzt voraus, dass man sich durch die Reihenfolge arbeitet. Erst zu Mitte des Buches, war ich dann angekommen und freute und bibberte mit dem Dreigespann um die Wette. Ich fand es ein sehr schönes Buch und werde mich nach dem ersten Band bestimmt bemühen. Und ich freue mich auch schon auf einen Folgeband. Denn der Schluss, lässt einiges erwarten.
Die Geschichte der drei Freunde Isi, Carl und Artur geht weiter. Alle haben sich in Berlin wiedergefunden. Artur ist ein erfolgreicher Manager der Halbwelt, Carl arbeitet als Kameramann bei Ernst Lubitsch und Isi ist mischt politisch bei den Spartakiaden mit. Aber eins ist wie immer alle drei stehen bedingungslos für einander ein.
Im ersten Band haben die drei in ihrem Dorf miteinander und füreinander für ein erträgliches Leben gekämpft, dann kam der Krieg. Carl als Berichterstatter an der Front, Artur als Soldat mittendrin . Das hinterlässt tiefe Spuren nicht nur äußerlich.
Dadurch sind alle drei in Berlin mitten im Geschehen. Die Revolution verspricht ein neues Leben für alle, mehr Gleichheit, mehr Rechte und weniger Armut. Ein Traum der nicht in Erfüllung geht Die gleichen Fehler werden nun von anderen gemacht. Die Armut wird höchstens schlimmer und die Gewalt nimmt zu.
Diese Atmosphäre der Angst, Verzweiflung, Wut und Aufbegehren beschreibt der Autor detailliert. Mit jedem Wort geht einem das Leben im Berlin der zwanziger Jahre unter die Haut. Er lässt nichts aus. Die Vergnügungen die so dekadent und teuer sind, das etliche Andere davon viele Wochen satt werden könnten. Der tägliche Kampf ums Überleben, "wenn die Armut dir das Leben lässt, nimmt sie dir die Würde". Die Gewalt die auch von der Politik ausgeht, z. B.: die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Fast jeder lebt und kämpft für sich allein. Über allen liegt die Hoffnung auf ein besseres Leben. Versprechungen dazu gibt es von allen Seiten, wenn nichts passiert haben die anderen schuld.
Das Buch beschreibt eine Zeit über die schon viel geschrieben wurde. Hier ist es gelungen nicht nur eine Facette davon zu zeigen, sondern der Autor hat alle mitgenommen. Arm und Reich, Politiker und der kleine Mann auf der Straße, Gauner und Rechtschaffender, Täter und Opfer, die Verzweifelnden und die Hoffenden. Er zeigt alle Seiten der verschiedenen Medaillen ausführlich.
Folgerichtig wäre es, wenn es noch einen Band zum Dritten Reich gäbe, ich hoffe sehr darauf.
Berlin gleicht einem Hexenkessel, überall brodelt es. Der Kaiser ist gestürzt, die Revolution hat begonnen. Mittendrin die drei Freunde Carl, Artur und Isi. Wie verabredet treffen sie sich in Berlin wieder. Hier wollen sie einen Neuanfang wagen. Isi schließt sich dem Spartakus an, Artur der Unterwelt und Carl versucht sein Glück als Kameramann bei der UFA.
In seinem Roman „Revolution der Träume“ erzählt Andreas Izquierdo die Geschichte der drei Freunde Carl, Artur und Isi weiter.
Carl Friedländer hat schon im Krieg erste Erfahrungen als Kameramann gesammelt. Jetzt träumt er von einer Stelle als Kameramann bei der UFA. Dort wird er viele Größen der damaligen Filmszene kennenlernen.
Artur Burwitz hat schwere Verletzungen, innerlich wie äußerlich durch den Krieg erlitten. Ihm gelingt während des Kaisersturzes ein großer Coup und er steigt zum Held der Unterwelt auf.
Isi Beese schließt sich dem Bund der Spartakus an. Sie kämpft für eine bessere Zukunft, für ein besseres Land ohne Militär.
Eins haben alle drei gemeinsam, ihre Freundschaft die durch nichts zu erschüttern ist.
Der Autor erzählt die Geschichte in der Ich-Form aus der Sicht von Carl. Carl erzählt sein Leben und auch das seiner zwei Freunde. Andreas Izquierdo beschreibt die Zeit nach dem 1. Weltkrieg sehr authentisch. Er vermittelt die vielen Gefahren die in der Stadt lauern genauso intensiv wie die Armut und den Hunger. Das Land kommt einfach nicht zu Ruhe. Die alleinige Kriegsschuld der Deutschen und die hohen Reparationszahlungen sorgen für Unruhen im Volk.
Andreas Izquierdo schreibt so detailreich und gleichzeitig so unterhaltsam, dass man gar nicht merkt wie die Seiten dahinfliegen. Wie schon „Schatten der Welt“ so ist auch „Revolution der Träume“ ein wunderschöner und detailreicher Roman. Man spürt die Liebe mit der, der Autor diese Geschichte zu Papier gebracht hat auf jeder Seite. Für mich ist auch dieses Buch wieder ein besonderes Highlight.
Das Triumvirat Artur, Isi und Carl findet in den Nachkriegswirren 1918 in Berlin wieder zusammen und verstrickt sich in allerlei Abenteuer. Mehr verrate ich zum Inhalt besser nicht.
Ich habe etwas gebraucht, um in diesen Roman reinzukommen, was vielleicht auch an den Schilderungen der historischen Begebenheiten liegt, die für mich größtenteils neu waren. Ich habe mich nie näher mit dem Kriegsende und dem Zustandekommen der Weimarer Republik beschäftigt und konnte mit diesem Roman meine Wissenslücke füllen. Aber auch gesellschaftliche Themen der 20er Jahre werden authentisch geschildert.
Eingebettet in die deutsche Geschichte entspannt sich die fiktive Handlung um die 3 Protagonisten, die mir an manchen Stellen doch zu abenteuerlich, zu unwahrscheinlich, zu konstruiert ist. Man muss sich definitiv auf einen Abenteuerroman einstellen. Die historischen und fiktiven Elemente sind dabei aber gekonnt ineinander verstrickt.
Während das erste Buch durch die sympathische Charakterzeichnung besticht, lassen die Hauptfiguren im zweiten Band leider ein paar Federn und was mir sehr fehlt, sind Sympathieträger, wie Carls Vater im ersten Buch. Für mich kann hier leider keine Nebenfigur annähernd anknüpfen. Absolut herausragend hingegen bleibt Izquierdos Schreibstil, der es schafft, auf hohem Niveau dennoch leicht lesbar zu sein.
Band 2 der geplanten Trilogie kommt nicht ganz an den ersten heran. Den Leser erwartet ein Abenteuerroman mit einer fiktiven Geschichte vor historischem Schauplatz.
„Revolution der Träume“ ist nach „Schatten der Welt“ der zweite Band der Wege-der-Zeit-Reihe des Schriftsteller und Drehbuchautors Andreas Izquierdo. Das Buch kann unabhängig vom ersten Band gelesen werden, aber da sich sich die Protagonisten aus dem ersten Band hier weiterentwickeln, ist es schon sinnvoll und interessant diesen zuerst zu lesen.
Carl, Artur und Luise sind erwachsen geworden. Carl möchte bei der UFA Kameramann werden, Artur taucht in die Berliner Unterwelt ab und Luise - Isi – schließt sich dem Spartakusbund an und setzt sich für Gerechtigkeit ein. Durch das Leben der Protagonisten erlebt man das Berlin der in den 1920er Jahren und jeder der drei macht eine spürbare Entwicklung durch.
Der Schreibstil von Andreas Izquierdo ist grandios. Wortgewaltig und mit vielen Details transportiert er die Stimmung der Zeit. Die politischen Ereignisse sind gekonnt mit der Handlung verwoben und das Lebensgefühl der Menschen kam direkt bei mir ans. Berlin befindet sich im Wandel und die positiven Aspekte kommen ebenso zur Geltung wie die negativen. Die Protagonisten werden authentisch dargestellt, sind sehr unterschiedlich und die Dialoge äußerst lebendig.
Die Geschichte über das Leben der drei Freunde lässt sich leicht lesen, es ist sehr interessant, was sie erleben und wie sie einander Halt geben und immer aufeinander zählen können.
Mir hat dieser hervorragend recherchierte historische Roman gut gefallen, da er gleichermaßen informativ und unterhaltsam ist.
Der erste Weltkrieg ist gerade so eben vorbei als sich Carl, Isi und Artur in Berlin wiederfinden. Artur und Isi schlagen sich mit Gaunereien durch, Artur eröffnet zwei Etablissements und geht auch sonst allerlei nicht legalen Geschäften nach. Carl erfüllt sich seinen Traum und wird Kameramann bei der UFA. Doch immer wieder geraten sie in die Wirren der Revolution und am Ende bedrohen diese ihr neu aufgebautes Leben.
Das Buch ist unglaublich spannend und bildhaft geschrieben, die Geschichte hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Trotzdem gibt einen Punkt, der mich ein wenig gestört hat. Die Geschichte wird zu großen Teilen aus Carls Sicht erzählt, der immer wieder feststellt, dass er kein politischer Mensch ist. Trotzdem gibt es immer wieder Passagen, in denen er über die allgemeine politische Lage in Deutschland referiert. Irgendwie hatte ich da nicht mehr das Gefühl, dass das zu Carl passt. Und auch, dass die drei bei allen Revolten immer mitten im Geschehen waren, fand ich manchmal ein wenig zu viel.
Trotzdem war es ein mitreißendes Buch, das ich gerne gelesen habe. Das Ende ist auch wieder so gestaltet, dass es durchaus noch einen weiteren Band geben könnte. Mich würde es auf jeden Fall freuen zu erfahren, wie es mit den dreien weitergeht.
Durch Zufall habe ich das Buch entdeckt und nachdem ich schon „Schatten der Welt“ verschlungen und geliebt habe, war schnell klar das ich das Buch lesen möchte. Das Buchcover ist vom Stil her endlich wie bei “Schatten der Welt“ und doch anders. Es vermittelt den Aufbruch in die Freiheit und passt hervorragend zur Geschichte.
Der Einstieg war wieder einmal sehr angenehm, ich mocht es sofort in die Handlung abzutauchen und schnell vergingen die ersten Kapitel. Ich finde es klasse wie er die Atmosphäre der Nachkriegszeit einfängt und es wirkt einfach unglaublich realistisch.
Die drei Charaktere Carl, Artur und Isi sind von Grund auf verschieden doch fest verbunden durch ihre Freundschaft. Ich mochte alle drei sehr gerne und es hat mir besonders gut gefallen mit welcher Liebe zum Detail der Autor, den Charakteren eine Persönlichkeit eingehaucht hat.
Das Ende der Geschicht hat mir auch wieder gut gefallen und hat mich das Buch zufrieden aus der Hand legen lassen.
Fazit:
Mir hat sein erstes Buch sehr gut gefallen und auch dieses steht nicht in seinem Schatten. Ich kann die Geschichte wärmstens weiterempfehlen.
Carl, Isi und Artur, drei Freunde die in Berlin leben. Die Zeit des Kaisers ist vorbei, der erste Weltkrieg überstanden. Die Zeit des Umbruchs und der Träume beginnt.
Eine historische Geschichte mit viel Herz und viel Platz für Details. Die Geschichte gehört zu der "Wege der Zeit" Reihe, es handelt sich hierbei um das zweite Buch. Ich kenne Schatten der Welt, das erste Buch, nicht, hatte aber nicht das Gefühl es würde was fehlen. Meiner Meinung nach kann man Revolution der Träume sehr gut auch alleine lesen. Spannend und unterhaltsam ist es auf jeden Fall. Eine berührende Zeitgeschichte voller Details ohne allzu sehr ins Geschichtliche abzuwandern. Natürlich spielt unsere vergangene Geschichte eine Rolle, anders geht es ja nicht, aber es ist kein Geschichtsbuch sondern nach wie vor ein Unterhaltungsroman. Und unterhalten kann das Buch. Sehr authentisch und trotzdem sehr berührend wird auf die Träume der jungen Männer eingegangen. So mag ich historisches gerne lesen.
gewährt der Roman in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Auch ohne den ersten Teil gelesen zu haben ist dieses Buch bemerkenswert. Die drei Gefährten schlagen sich durch die Widrigkeiten der Nachkriegszeit des ersten Weltkrieges. Sie stoßen dabei auf verschiedenste Probleme. Ganz nebenbei bekommt man auch einen Einblick in die politische Situation dieser Zeit. Sprachlich toll und spannend geschrieben, schildert uns Izquierdo die goldenen Zwanziger im Berlin der Nachkriegszeit. Sehr abwechslungsreich aber vielleicht etwas zu viel von allem, aber das ist kein Punktabzug. Seine poetische Sprache geht unter die Haut. Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch, welches auf eine tolle Art und Weise die Geschichte unseres Landes beschreibt. Vielleicht sogar als Schullektüre geeignet. Für den historisch interessierten Leser, eine klare Kaufempfehlung.
Ein weiterer echter Schmöker ist dieser zweite Teil der Trilogie. Vor allem der historische Hintergrund macht die Geschichte interessant. Ein wenig ärgerlich finde ich die uneingeschränkte Stärke, welche der Hauptfigur Artur zugeschrieben wird (was im dritten Teil dann endlich ein wenig gebrochen wird). Das sehr unterschiedliche Trio der Freunde macht die Geschichte spannend und vielseitig. Die Geschichten aus dem Gaunermilieu sind etwas klischeehaft, aber unterhaltsam. Nach dem zweiten Buch muss jetzt auch der dritte Band her, damit ich erfahre, wie die Geschichte endet.
Noch besser als Teil 1. Das liegt an Berlin als Handlungsort, die Nachkriegszeit des WW1 mit detaillierten Beschreibungen von nur historischen Begebenheiten (von der Plünderung des Schlosses bis hin zum Filmatelier in Tempelhof), die ich zwar irgendwie kenne, aber selten so erzählt bekommen habe und natürlich an dem bekannten drei Hauptpersonen, die jetzt im Leben stehen. Auch das Problem, dass der Ich-Erzähler Begebenheiten erzählt, bei denen er gar nicht dabei war, ist hier viel besser gelöst und kommt seltener vor. Und Arthur hat immer noch eine rettende Idee. Ich freue mich auf Teil 3.
Ein starker Nachfolger, der mich sehr schnell in die Welt von Carl, Isi und Arthur zurück gebracht hat. Zwar fand ich den ersten Teil etwas besser, aber vielleicht war das auch damals der Überraschungseffekt, weil ich nichts erwartet hatte. Freue mich auf den dritten Band, den es hoffentlich geben wird.
Ein wunderbares Buch. Eine interessante Geschichte in die deutsche Geschichte integriert. Es spielt in der Zeit 1918 bis ca. 1924 in Berlin. Als zweites Buch einer Serie, die noch nicht zu Ende ist, freue ich mich jetzt schon auf Teil drei.
Prima geschrieben und da ich es als Hörbuch geniessen konnte kann ich auch den Vorleser loben. Gehört auf jeden Fall zu meinen Top 3 für das Jahr 2021!
Gefiel mir noch besser als Teil 1 und ich kann die Fortsetzung kaum abwarten! Ich habe alle drei Hauptcharaktere inzwischen richtig ins Herz geschlossen. Mit Abzügen gefällt auch der Schreibstil richtig gut (… es nervt ein bisschen, dass der Autor gefühlt jeden dritten Satz einleitet mit „Allein, ….“ und fast an jedem Ende eines Kapitels vorweg greift à la „Aber dann kam es ganz anders!“).