Scott McClanahan traut sich, wozu die wenigsten von uns in der Lage sind. Er schaut das Leben an, als das, was es ist: herzzerreißend tragisch und herzzerbrechend schön, voller Krankheit, Freude, Tod, Groteske, Begeisterung und Liebe.
Über seine Romane und Erzählungen lässt sich auch herrlich streiten; man kann sie repetitiv, naiv, zu simpel, weinerlich, infantil finden; dabei trifft er den Kern: den Mensch mit all seinen Fehlern und in seinem göttlichen Glanz.
In Crap erzählt er von (s)einer Kindheit in West Virginia, von struktureller Armut und Grubenunglücken, die ganze Ortschaften ausgelöscht haben, er erzählt von Grandma Ruby, Onkel Nathan und den anderen Durchgeknallten im McClanahan-Clan, von der amerikanischen Jugend und davon, wie Naked Joe zu seinem Namen gekommen ist.
Scott McClanahan (born June 24, 1978) is an American writer, filmmaker, and martial artist. He lives in Beckley, West Virginia and is the author of eight books. His most recent book, The Sarah Book, was featured in Rolling Stone, Village Voice, and Playboy. NPR called the book "brave, triumphant and beautiful — it reads like a fever dream, and it feels like a miracle." McClanahan is also a co-founder of Holler Presents, a West Virginia-based production and small press company.
McClanahan schreibt von all den Menschen, die ihn in seinem Aufwachsen in West Virginia geprägt haben. Beim Lesen kommt man sich vor als stände man in einem Vorgarten und würde durch das Fenster eine Geschichte die nicht die eigene ist mitbeobachten. Die einzelnen Erzählstränge sind tragisch und absurd und trotzdem war mein Leseerlebnis ein Passives. Eigentlich wollte ich mit dieser Beschreibung etwas negatives ausdrücken, als wäre die Geschichte nicht tiefgründig genug, aber eigentlich gibt sie genau wieder wie man eben auch in der Realität ständig mit Schicksalen konfrontiert wird ohne sich diesen jedes Mal anzunehmen. Das Buch ist voller trauriger Figuren, mit denen man eine kurze Zeit verbringt und dann eben doch einfach weiter geht und sie wieder vergisst.