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Die Ronnefeldt-Saga #1

Die Teehändlerin

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Frankfurt 1838: Als Kaufmannstochter und Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt genießt Friederike es sehr, ab und an hinter der Theke ihres Geschäfts zu stehen – sie liebt den blumigen, leicht erdigen Duft der dunklen Teeblätter. Doch tiefere Einblicke in den Handel bleiben ihr verwehrt. Das ändert sich, als Tobias 1838 zu einer monatelangen Reise nach China, dem Land des Tees, aufbricht. Ausgerechnet jetzt, wo sie schwanger ist. Bald merkt sie, dass sie dem neuen Prokuristen, den Tobias eingestellt hat, nicht trauen kann. Das ganze Unternehmen ist in Gefahr. So bleibt Friederike nichts anderes übrig, als die Geschicke des Hauses selbst in die Hand zu nehmen. Um diese Herausforderung zu bestehen, muss sie neue Kräfte entwickeln – und den Mut, sich zu behaupten.

560 pages, Paperback

Published August 25, 2021

16 people are currently reading
121 people want to read

About the author

Susanne Popp

6 books1 follower
Die Bestseller-Autorin Susanne Popp wurde in Speyer am Rhein geboren und ist im Südwesten Deutschlands mit Blick in die Rheinebene aufgewachsen. Der Rhein als Fluss der Mythen und Legenden, als Sehnsuchtsort der Romantik und als Transportweg von den Alpen bis zum Meer hat sie seit jeher fasziniert. In den Romanen rund um die Figur der Loreley finden sowohl überraschende historische Fakten als auch märchenhafte Elemente ihren Platz. Susanne Popp hat zuletzt mit »Die Teehändlerin«, eine Trilogie über das Familienunternehmen Ronnefeldt, zahlreiche Leser:innen begeistert. Sie lebt heute mit ihrem Mann am Zürichsee in der Schweiz.

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Community Reviews

5 stars
38 (18%)
4 stars
91 (44%)
3 stars
66 (32%)
2 stars
10 (4%)
1 star
0 (0%)
Displaying 1 - 30 of 47 reviews
Profile Image for Steffi.
3,277 reviews182 followers
April 4, 2022
2.5

Da ich sehr gerne historische Sagas lese, war ich auf den ersten Teil der Ronnefeld-Saga sehr gespannt, in der Friederike mit ihrem Ehemann ein Teegeschäft führt.

Das Buch beginnt eigentlich recht interessant und man lernt nach und nach die verschiedenen Personen kennen. Auch das Setting und die Zeit wird detailliert erklärt. Ich mag es, wenn man sich alles bildlich vorstellen kann. Allerdings nahmen die Beschreibungen für mich irgendwann zu sehr überhand. Es werden unglaublich viele Details und Kleinigkeiten beschrieben, was für mich immer langweiliger und auch ermüdend wurde. Insbesondere weil die Handlung in diesem Zusammenhang absolut auf der Strecke bleibt. Es passiert einfach viel zu wenig im Verlauf der Geschichte und die Handlung zieht sich mit der Zeit extrem.

Die Charaktere sind eigentlich recht interessant, aber ich konnte kaum eine Verbindung zu den Personen aufbauen und ich habe mich sehr schwer getan, mich von den Erlebnissen und Geschehnissen fesseln zu lassen.

Der Auftakt der Saga war für mich wider Erwarten sehr schwach und ich werde die Reihe nicht weiterverfolgen.
Profile Image for Jessi.
125 reviews
April 4, 2022
Spannender Einblick in die Anfänge der Ronnefeldt-Familienhistorie (19. Jhd.)

Susanne Popp schreibt einen tollen Roman über die Anfänge der Familienhistorie der Ronnefeldts – eine Teegeschichte. Wenn natürlich auch hier und da der Geschichte wegen Figuren hinzuerfunden wurden, gibt die Geschichte trotzdem einen tollen Einblick in die damalige Welt.

Frankfurt und Umgebung. Einblicke in die Geschäftswelt, die Familienmodelle, die Rolle der Frau, in die Politik und soziale Schichten. Und das Reisen. Und den Tee! Eine Zeit, knapp 170 Jahre her, die mit unseren heutigen, wenig aber doch noch zu tun hat. Während des Lesens habe ich mich immer wieder ertappt und gedacht: „Ach, so war das früher!“ Super spannend!

Das Buch liest sich ziemlich interessant. Der Schreibstil nimmt einen mit. Ich wollte immer mehr über die Figuren und Geschehnisse erfahren und so bin ich durch das Buch geglitten… bis es plötzlich durchgelesen war. Es gibt viele kleine Nebengeschehnisse, was ich aber gelungen eingebunden fand!

Ich freue mich sehr auf Teil 2!
Profile Image for Histolicious Histolicious.
Author 1 book68 followers
August 31, 2021
Ich hatte mich wirklich auf die Teehändlerin gefreut. Bücher, die abweichend vom gängigen Trend nicht um 1900, sondern im Biedermeier spielen, findet man auf dem deutschen Buchmarkt eher selten.
Auch die Prämisse klang sehr interessant, Friederikes Mann bricht zu einer langen Reise auf und lässt sie allein zu Hause zurück, mit einem Prokuristen, dem sie nicht trauen kann. Ich war wirklich gespannt darauf, wie Friederike diesen Konflikt löst, wie sie sich emanzipiert.

Leider - und das ist für mich das größte Problem an dem Buch - wurden viele der eigentlich spannenden Konflikte nicht genutzt. Szenen in denen Spannung aufkommt werden am spannendsten Punkt einfach abgebrochen, und dann einige Seiten später, in der Retrospektive und natürlich ohne Spannung nacherzählt.
Der Hauptkonflikt mit Julius wurde zu einfach und ohne großes Aufsehen, einfach schon gegen Mitte des Buches aufgelöst, was wirklich eine Enttäuschung war.

Statt einer spannenden Geschichte, über eine Frau, die einem Betrüger auf die Spur kommt, bekommen wir stattdessen jede Menge Nebenhandlung, Füller und Infodump.

Ja Susanne Popp hat gründlich recherchiert, das stimmt schon. Leider gelingt es ihr nicht wirklich der Geschichte ein Flair zu geben, dass mir sagt, dass ich im Frankfurt des Biedermeier bin. Andauernd hatte ich das Gefühl die Geschichte könnte zu einer beliebigen Zeit irgendwann im 19. Jahrhundert oder um die Jahrhundertwende spielen.
Dazu trägt auch das Cover bei, dass ja schon den Ton eines Buches setzt. Die Frau darauf, trägt, wenn man viel Phantasie mit ins Spiel bringt, ein Kleid aus der edwardianischen Epoche. Das geht natürlich auf der Verlag, kein guter Job S. Fischer. Kein guter Job.
Wo ist die Mode des Biedermeier? Wo ist das Lebensgefühl der Zeit? Ich weiß es nicht, denn historische Fakten - die wie gesagt gut recherchiert wurden - werden als Infodumps in den Text gepackt.

So treffen sich alle paar Seiten verschiedene (Neben)Charaktere und dann beginnt man ein Gespräch mit "Oh ... haben Sie schon von [Ereigniss XY] gehört" oder "Oh da drüber steht Arthur Schopenhauer!" "Wer?" "Nun mein Freund, jetzt sagen Sie nicht, Sie kennen Arthur Schopenhauer nicht" und dann redet man relativ hölzern über ein bestimmtes Ereignis oder eine historische Person die die Autorin in die Geschichte namedropt.
Recherche ist wichtig für historische Romane, die Kunst besteht darin alles zu recherchieren und ein Feeling für die Zeit zu entwickeln und diese nüchternen Fakten, dann harmonisch in die Geschichte zu schmelzen. Die Zeit an sich greifbar zu machen und nicht Wikipedia-Artikel über Frankfurter Wachensturm zu schreiben.

Ist die Teehändlerin ein schlechtes Buch?
Nein. Ganz sicher nicht.

Die Autorin kann recherchieren, sie hat einen angenehmen Schreibstil. Sie hat auch im Kern hervorragende Konflikte und Probleme in ihrer Geschichte. Aber das Buch bleibt für mich einfach hinter seinem Potential. Man hätte so viel mehr mit Friederikes Geschichte machen können. Stattdessen folgt man auch hier wieder den alten Standardplots, die das Genre seit Jahren den Romanen aufopresst, die Ende des Jahrhunderts spielen. Dass man das selbe jetzt mit ALLEN Plots macht, egal wann sie spielen, ist schade.

Profile Image for Wal.li.
2,546 reviews68 followers
January 2, 2022
Die große Reise

Tobias Ronnefeldt plant seine große Chinareise. Er wird über ein Jahr unterwegs sein. Friederike, seine Frau, hatte gehofft, er würde die Reise wenigstens verschieben, wenn sie ihm erzählt, dass sie das fünfte gemeinsame Kind erwartet. Doch die Reise war immer Ronnefeldts großer Traum, der Teehändler will unbedingt in das Teeanbaugebiet reisen und vielleicht sogar ein paar Pflanzen oder Samen mitbringen. Im Jahr 1838 kein einfaches Unterfangen. Tobias glaubt seine Frau auch gut versorgt, er hat einen neuen Prokuristen eingestellt und sein Bruder Nikolaus wird nach Friederike sehen. Außerdem steht sie in regem Austausch mit ihren Schwestern und einigen Freundinnen.

Bei diesem historischen Roman handelt es sich um den ersten Teil einer Reihe, wobei der Name Ronnefeldt durchaus dazu einlädt, einmal das weltweite Netz zu befragen. Die junge Friederike Ronnefeldt ist glücklich verheiratet. Doch als ihr Mann seine Reise antritt, obwohl sie ihm von der neuen Schwangerschaft berichtet hat, ist Friederike doch ein wenig enttäuscht. Sie versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Ihr Traum ist es, sich selbst um das Geschäft zu kümmern, obwohl das in ihrer Zeit und ihrer gesellschaftlichen Position völlig unüblich ist. Man könnte beinahe meinen, es spiele ihr in die Hände, dass der neue Prokurist sich als nicht sehr zuverlässig erweist.

Zu Beginn des Romans kann man möglicherweise etwas Mühe haben sich mit Familie Ronnefeldt anzufreunden. Aus heutiger Sicht erscheint es schwer verständlich, dass ein Ehemann seine schwangere Frau einfach alleine lässt und seinen eigenen Träumen nachgeht. Erst wenn man merkt, was für eine tatkräftige und mit Ideenreichtum gesegnete Frau Friederike ist, ändert sich dies. Toll, mit welcher Verve sie darangeht, das Geschäft zu schützen und sogar auszubauen. Wenn die Frauen doch immer nur so dürften wie sie wollten. Auch Spannung kommt auf, wenn es gilt Probleme und Rätsel zu lösen. Und so kann man das Buch mit dem Gedanken schließen, dass man eine interessante Familie kennengelernt hat und bei der nächsten Tasse Tee an deren Namen denken wird.
Profile Image for Kat.
177 reviews51 followers
August 27, 2021
2.5 Punkte

Leider konnte mich "Die Teehändlerin" nicht fesseln. Ich mache es hier kurz, eine ausführlichere Rezension folgt demnächst auf dem Blog:

Mein größtes Problem mit dem Roman waren die vielen Informationen, die an den unmöglichsten Stellen die Handlung ausbremsen und zwar auf die gute Recherche der Autorin hinweisen, aber fehl am Platz wirken und jegliche Spannung aus dem Text nehmen. Besonders in den Dialogen habe ich das als störend empfunden, da diese dadurch sehr hölzern und unecht wirkten, aber auch im Text selbst. Leider bleibt außerdem richtige Biedermeier-Atmosphäre aus, denn es gibt zwar diese ganzen Infos zu Politik und Wirtschaft der Epoche, aber das Setting fühlt sich nicht lebendig an.

Darüber hinaus hat sich mir leider keine wirkliche Handlung erschlossen, schon gar keine, die ein so dickes Buch rechtfertigt. Viel eher wirkte der Roman wie willkürlich aneinandergereihte Szenen, die nicht wirklich auf ein Ziel hinausliefen: Eine Teeparty hier, eine Herrenrunde da, aber die Szenen sind wieder nur dafür da, um noch mehr Informationen an die Leser_innen zu bringen. Das Konfliktmaterial, das da ist, wird auch leider kaum genutzt, da Zufälle oder das passive Verhalten der Figuren, die Ungereimtheiten kaum nachgehen, jegliches Aufkommen von Spannung verhindern.

"Die Teehändlerin" ist sicherlich ein gut recherchierter Roman und die Autorin hat einen schönen Schreibstil. Ich finde sehr schön, dass sie bei ihrer Recherche eng mit der echten Familie Ronnefeldt zusammengearbeitet hat. Vielleicht hätte am Ende aber ein Sachbuch über die Ronnefeldts, den Teehandel und die Politik im Biedermeier dabei herauskommen sollen, denn ein unterhaltsamer Roman braucht mehr als das, zum Beispiel eine spannende Handlung und vor allem Atmosphäre, was hier beides auf der Strecke bleibt. Deshalb bleibe ich leider enttäuscht zurück.
Profile Image for Corina Kyek.
5 reviews
July 27, 2025
Leider fand ich es sehr langatmig und teilweise langweilig.
Werde es nicht zu ende lesen
Profile Image for Chrissi06.
413 reviews
July 7, 2023
Netter Roman für Zwischendurch. Allerdings etwas zu lang und vieles zu detailliert.
Es ist zwar schön wenn alles Figuren vorgestellt werden. Aber es war hier etwas zuviel. Genau so wie mit den Handlungssträngen. Ein paar weniger wären gut gewesen.
Für mich ist der Funkte nicht übergesprungen,das ich Teil 2 lesen muss.
Profile Image for Tiaras Bücherzimmer.
329 reviews5 followers
August 30, 2021
Auf dieses Buch habe ich mich ganz besonders gefreut. Mein Hauptgetränk ist Tee, darunter ist auch oft der leckere Tee von Ronnefeldt. Daher war ich natürlich sehr auf deren Familiengeschichte gespannt.
Der Schreibstil von Susanne Popp ist sehr schön und flüssig zu lesen, somit konnte ich mir ein genaues Bild der Protagonisten machen.
Meine Hochachtung und Sympathie galt Frederike, die als Frau mit 4 Kindern in der damaligen Zeit, sich souverän um das Familiengeschäft gekümmert hat.
Dafür war mir ihr Mann mehr als unsympathisch. Nicht nur, dass er ausgerechnet, als Frederike hochschwanger war, eine einjährige Reise nach China angetreten hat, als er wieder zu Hause war, war er nicht wie man erwarten würde, stolz auf seine Frau, sondern empfand es als peinlich und fürchtete um das Ansehen.
Dafür brachte Julius Mertens, der es faustdick hinter den Ohren hat, richtig Schwung in die Geschichte.
Fazit: Ein gelungener Auftakt einer neuen Reihe, mit sehr ansprechenden Protagonisten und einer spannenden Handlung. Lediglich hätte ich gerne etwas mehr über den Tee erfahren, der spielt aber leider nur eine Nebenrolle. Aber vielleicht erfährt man hier ja noch mehr im folgenden Band.
151 reviews2 followers
August 22, 2021
Als erstes, als ich das Buch in der Hand hielt, fiel mir sehr positiv auf, dass es hier viel Ausstattung fürs Geld gibt. Über 500 Seiten Roman, geklappter Einband innen bedruckt mit einer Karte des historischen Frankfurt vorn und einem möglicherweise originalen Foto von Friederike Ronnefeldt hinten. Der Titel des Buches ist etwas erhaben und glänzend. Solche Bücher kosten normalerweise 15,00 Euro, dieses gibt es für 10,99. Einzig das Cover, welches sich in die Riege der momentan beliebten Cover für historische Romane einreiht und sich somit nicht abhebt, schmälert diesen ersten positiven Eindruck.

Der Auftakt der Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, ist gut gelungen. Mir gefiel die Leseprobe, während der die Autorin bereits die wichtigsten Figuren einführt und auch einen ersten Eindruck ihrer Charaktere hinterlässt. Am neugierigsten war ich auf Julius Mertens, denn ihn umfing bereits von Anfang an ein Hauch des Verruchten.

Friederike Ronnefeldt habe ich als eine kluge Frau wahrgenommen. Ich glaube, sie hätte es in der heutigen Zeit mit ihrem kaufmännischem Geschick und ihrer Eloquenz weit bringen können. Im Frankfurt des 19. Jahrhunderts allerdings ist das nicht ganz so einfach. Da ihr Mann Tobias schon bald zu einer langen Reise aufbrechen wird und sich die Dinge in seinem Geschäft ganz anders entwickeln, als von ihm geplant, bleibt Friederike nichts anderes übrig, als die Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. Sie behauptet sich darin auch gut, allerdings fand ich es zuweilen einfach zu leicht. Es hatte den Anschein, dass es keine Hürden, keine Probleme, keine Konflikte gäbe. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Frauen als Geschäftspartner in dieser Zeit gar nicht in Betracht gezogen wurden, gehen ihr die Verhandlungen - ausschließlich mit Männern - überaus leicht von der Hand. Mir fehlte bei dieser Figur das Rebellische und das Durchsetzungsvermögen, welches aus meiner Sicht dringend erforderlich gewesen wäre. Im Nachwort schreibt Popp, dass sie über die Jugendzeit der Protagonistin nur wenig in Erfahrung bringen konnte und so wäre es ja durchaus möglich gewesen, Friederike Ronnefeldt etwas mehr Biss zu verleihen. Viel mehr hinterlässt Friederike bei mir den Eindruck, als sei sie nur allzu brav.

Julius Mertens ist ein Schlitzohr, ein Betrüger und hat meinen ersten Eindruck dahingehend bestätigt. Er wickelt Tobias Ronnefeldt mittels einer Lüge um den Finger und wird sein Prokurist - sehr zum Leidwesen von Friederike, die ihn nämlich nicht leiden kann. Schon recht bald hat Friederike Mertens im Verdacht unlautere Geschäfte im Kontor ihres Mannes abzuwickeln und kommt ihm recht schnell - und leider auch wieder ohne Probleme - auf die Schliche. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es zwischen den beiden Kontrahenten ordentlich knallt, sich die Situation über eine Weile zuspitzt, aber bis auf ein Aufeinandertreffen, dass für Friederike einmal mehr sehr glimpflich und ohne wirkliche Schwierigkeiten abläuft, passiert nicht viel in diese Richtung. Überhaupt ist mir Friederike in dieser Situation viel zu ruhig. Zwar wird dem Leser vermittelt, dass sie ob des Betruges wütend ist und Mertens aus dem Laden haben will, aber diese Wut transportiert die Figur selbst nicht. Julius Mertens selbst lernt der Leser nicht wirklich kennen, da seine Auftritte relativ rar sind. Dennoch mochte ich ihn als Bösewicht.

Tobias Ronnefeldt lernt der Leser zunächst eher als Randfigur kennen, da er zunächst mit Reisevorbereitungen beschäftigt ist und dann für ein Jahr verreist. Zwar gewährt die Autorin dem Leser kleine Einblicke in die Geschichte des Tees in China, aber für meine Begriffe passiert dies eher oberflächlich und am Rande. Auch das Friederike mit der Reise eigentlich überhaupt nicht einverstanden ist, kommt nur sehr blass zum Ausdruck. Mit ihrer lieben, netten Art geht sie jeder Diskussion darüber aus dem Weg. Dabei dürfte allein die Vorstellung mit 4 Kindern allein zurückzubleiben und einen Prokuristen im Laden zu haben, dem sie nicht vertraut, jede Menge Konfliktpotential liefern.
Zurück von seiner Reise stellt Tobias fest, dass sich Friederike verändert hat. Mich hat es ziemlich gestört, dass er, anstatt die Leistungen seiner Frau anzuerkennen und ihr Potential zum Fortkommen zu nutzen, eigentlich nur damit beschäftigt war, ihr Vorhaltungen darüber zu machen, was die anderen denken könnten und eifersüchtig zu sein. Insbesondere die ständige Eifersucht war irgendwann nervig. Insofern mochte ich die Figur des Tobias immer weniger. Er hat sich so ein bisschen in die Opferrolle geflüchtet. Am Ende des Romans hatte ich den Eindruck, dass Friederike der deutlich stärkere Charakter ist.

Susanne Popp schafft es ein Gefühl für die Zeit in Frankfurt entstehen zu lassen. Man kann sich im Laufe der Romans gut vorstellen, wie die etwas betuchteren Bürger Frankfurts gelebt haben. Manchmal erzählt die Autorin von diesem Lebensgefühl zwar etwas zu detailreich, aber das ist nicht allzu störend. Insgesamt ist mir der Roman aber zu konfliktarm. Der Weg scheint vorgezeichnet und ohne Schwierigkeiten gegangen zu werden. Da die ganze Situation jedoch im Grunde nach vielen, vielen Konflikten ruft, wirkt die Geschichte für meine Begriffe nicht authentisch genug und hat zu wenig Tempo. Auch ist es schade, wenn Spannungsbögen aufgebaut werden, dann aber abrupt abbrechen, weil ein Zeitsprung die Auflösung des Spannungsbogens unmöglich macht oder die Figur entscheidet Dinge eben doch nicht auszusprechen.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich weitgehend gut lesen, hin und wieder empfand ich allerdings stark verschachtelte Sätze als anstrengend, die ich dann noch ein weiteres Mal gelesen habe. Das unterbricht den Lesefluss. Ebenfalls als störend habe ich diverse Rechtschreibfehler empfunden.

Ich bedanke mich an dieser Stelle beim Verlag für das Rezensionsexemplar.

Fazit:
Die Geschichten des Tees und der Stadt Frankfurt im 19. Jahrhundert sind ganz gewiss zwei spannende Geschichten. Die Details mit denen die Autorin “ihr” Frankfurt beschreibt sind vielfältig und sie lässt diese Zeit auferstehen. Mir hat es insgesamt jedoch an Konflikten und Schwierigkeiten gefehlt. Wer gemächliche Geschichten mag, die viel vom Leben zu einer früheren Zeit berichten, der ist hier genau richtig. Wer jedoch den Kampf einer Frau mit viel Einsatz an der Spitze eines Teehandels erwartet, wird bestimmt enttäuscht. Von mir gibt es deshalb 3 Sterne.
1,397 reviews7 followers
August 18, 2021
Toller Einblick in das Leben Ende der 1830er Jahre

Tobias Ronnefeldt führt in Frankfurt ein Tee- und Kolonialwarenhandel.
Außerdem ist Tobias ein großer Naturliebhaber und für das Senckenbergianum aktiv.
Er plant eine Erkundungsreise nach China um unter anderem Teepflanzen und Teesamen mitzubringen.
In der Zwischenzeit wird sich ein Prokurist um das Geschäft kümmern.
Friederike, seine Ehefrau widmet sich, wie für Frauen üblich der Familie. Mit ihren 4 Kindern, das 5. ist unterwegs hat sie auch alle Hände voll zu tun.
Doch manchmal sehnt Friederike sich nach mehr. Sie möchte gerne an der Seite ihres Mannes das Geschäft führen.
Als ihr Mann zu seiner viele Monate dauernden Chinareise aufbricht und der neu eingestellt Prokurist sich als wenig vertrauenswürdig, gar als Gefahr für das Geschäft erweist, nimmt Friederike die Geschäfte selbst in die Hand.
Friederike die vom Kaufmännischen bisher keine Ahnung hat lernt schnell und wächst über sich hinaus. Dabei entdeckt sie auch ganz neue Geschäftsbeziehungen.

„Die Teehändlerin“ ist der erste Band der Ronnefeldt-Saga von Susanne Popp.
Das Buch ist wunderschön gestaltet mit einer Karte des alten Frankfurts auf der Innenseite.

Der Handlungsort ist Frankfurt Ende der 1830er Jahre.
Für mich als eingefleischte Frankfurterin ist das natürlich ein Highlight.
So bin ich ganz schnell tief in die Geschichte eingetaucht. Die Plätze der Handlung sind mir alle bekannt.
Noch heute gibt es ein Geschäft der Firma Ronnefeldt in der Frankfurter Innenstadt und immer wenn ich zu einem Einkaufsbummel auf die Zeil gehe mache ich dort einen Halt um mich bei einer Tasse Tee auszuruhen.

Die Geschichte ist wunderschön und authentisch erzählt.
Susanne Popp hat tolle Charaktere zum Leben erweckt.
Natürlich gefällt mir Friederike Ronnefeldt am besten.
Sie ist eine starke und intelligente Frau die mehr vom Leben will als Haushalt und Familie.
Sie möchte im Geschäft mitarbeiten, ihre Ideen einbringen.
Doch ihr Mann Tobias ist strikt dagegen, hat er ja auch Angst um sein Ansehen. Welcher Mann, der etwas auf sich hält lässt seine Frau arbeiten.

Tobias Ronnefeldt ist einige Jahre älter als seine Frau und ein guter und einfühlsamer Mann und Vater.
Auch wenn er sich recht unnachgiebig zeigt was die Entfaltung von Friederike betrifft ist er mir sympathisch.
Die kurzen Aufzeichnungen seiner Chinareise sind interessant.

Auch die anderen Charaktere sind es wert erwähnt zu werden. Besonders die unverheirateten Schwestern von Friederike Käthchen und Mina.
Auch Nicolaus Ronnefeldt, der Bruder von Tobias, der die Schreinerei seiner Eltern übernommen hat ist mir gleich sympathisch gewesen und auch Paul Birkholz, ein junger Arzt der auf Grund seines jüdischen Glaubens Steine in den Weg gelegt bekommt.

Die Jahre der Handlung 1838-1840 werden realistisch aufgezeigt.
Man kann sich an Hand der Geschichte gut vorstellen wie das Leben zu dieser Zeit war.
Die Kapitel sind meist kurz und liebevoll mit einer Überschrift versehen.

Susanne Popp erzählt ihre Geschichte in einer unterhaltsamen und leicht verständlichen Art. Es macht einfach nur Freude zu lesen wie die Protagonisten ihr Leben und die vielen schwierigen Gegebenheiten meistern.
Die Autorin lässt auch einiges an Zeit- und Lokalkolorit in das Buch mit einfließen, wie zum Beispiel das Sängerfest 1838.

„Die Teehändlerin“ ist ein rundum gelungener Auftakt einer Saga der Kaufmannsfamilie Ronnefeldt aus Frankfurt.
Am Ende gibt es noch eine Leseprobe vom 2. Band „Der Weg der Teehändlerin“ der 2022 erstochenen wird.
Darauf freue ich mich schon jetzt.
Profile Image for Annis-Bücherstapel.
419 reviews2 followers
March 22, 2022
Eine starke Frau geht ihren Weg…

Friederike ist eine äußerst sympathische und loyale Frau. Sie sorgt für ihre Familie und obwohl sie sich ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter zu fügen scheint, weiß sie ihren Weg selbstbewusst und auch selbstständig zu gehen. Zwar versucht ihr Ehemann und auch die Gesellschaft sie in die gegebenen Normen zu zwängen, doch sie ist intelligent genug, um eigene Strategien zu entwickeln und sich damit zu verwirklichen.

Tobias hat mir nicht ganz so gut gefallen. Leider wirkt er auf mich wie ein „großer Junge“, der sehr auf sich bedacht ist, auch wenn Susanne Popp versucht hat, ihn als Familienmenschen darzustellen. Bei mir kam das so leider nicht an. Er geht auf eine Exkursion und lässt seine Familie aus meiner Sicht im Stich. Und als er zurückkommt, mosert er nur rum, und es wirkt, als wäre das, was Friederike erreicht hat, ihm ein Dorn im Auge. Da scheint es an Selbstbewusstsein zu fehlen. Das wird umso deutlicher, als er einen Freund Friederikes (der ihr immer zur Seite gestanden hat) aus Eifersucht auch noch körperlich angreift. Bei mir kam einige Male die Frage auf, was willst du mit diesem Mann, Friederike?

Trotzdem fand ich beide Figuren gelungen und durch ihre Schwächen eben auch sehr authentisch.

Auch alle anderen Figuren fand ich gelungen. Besonders gut gefallen hat mir, dass jeder seine eigene (kleine) Geschichte hatte.

Die Handlung war insgesamt auch nach meinem Geschmack, nur hätte es zum einen gern etwas spannender sein können. Ich hatte immer das Gefühl, wenn ein Konflikt entstand, musste der irgendwie wieder ganz schnell verschwinden, meist ohne groß etwas dafür bzw. dagegen tun zu müssen. Zum anderen hatte ich mir mehr über die „Teegeschichte“ der Familie Ronnefeldt erhofft, aber das findet sich vielleicht in den Folgebänden. Es gab trotzdem eine ansteigende Spannungskurve, wenn auch nur gering. Wie schon erwähnt hätte ich mir mehr Konflikte und vor allem das Aushalten der Konflikte gewünscht.

Der Schreibstil war wundervoll. Alles hat sich sehr flüssig und auch angenehm gelesen. Susanne Popp hat mir mit ihren Beschreibungen der Settings und der atmosphärischen Beschreibungen ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert und ich konnte mir alles sehr bildlich vorstellen. Der Ausdruck hat sehr gut ins Genre und zu den einzelnen Figuren gepasst. Jeder hatte eine eigene Stimme. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene war für meinen Geschmack perfekt portioniert.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung, weil Friederike für die vorherrschende Zeit eine sehr starke und mutige Frau ist, die sich von Rückschlägen nicht entmutigen lässt. Überhaupt ist ihre Geschichte interessant und etwas Besonderes. (Ich hätte mir mehr Liebesglück für sie gewünscht, vor allem mit einer bestimmten Person, aber vielleicht passiert das ja noch.) Außerdem ist dieser Schreibstil einfach lesenswert. Ein Sternchen ziehe ich ab für die aus meiner Sicht ausbaufähige Spannung und die sich schnell auflösenden Konflikte. Trotzdem ist es ein sehr gelungener Roman.

Vielen Dank an Susanne Popp und den FISCHER Verlag für diese Geschichte.
733 reviews5 followers
November 17, 2021
Inhalt:
Friederike Ronnefeldt lebt im Jahre 1838 mit ihrer Familie mitten in Frankfurt und ist für ihre Schönheit und für ihren regen Geist bekannt. Als sich ihr Ehemann Tobias auf den Weg macht, um seiner Entdeckerleidenschaft rundum den Tee nachzugehen und die Weiten Chinas zu erkunden, stellt sich schnell die Frage, wie es nun mit ihrem kleinen Teegeschäft in dessen Abwesenheit weitergeht soll. Während sich im Jahre 1838 eine Frau um die häuslichen Pflichten zu kümmern hat, verlangen die Umstände schon bald einen anderen, unkonventionellen Weg von Friederike, ...denn das Unternehmen ihres Mannes ist in höchster Gefahr.

Meine Meinung :
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich nicht nur Tee liebe, sondern vor allem gut erzählte historische Romane. Dieser historische Roman befasst sich mit der Geschichte der Familie Ronnefeldt, dabei lässt sich die Autorin von wahren Begebenheiten inspirieren, bringt aber auch einige ihrer Fantasie entsponnenen Elemente mit ein.
Und dies macht sie auf überaus gelungene Art, sodass ich als Leser durch die Geschichte geflogen bin und jede der gelesenen Seiten sehr genossen habe.

Dabei ist der Schreibstil für einen historischen Roman stets passend, aber nie zu beschwerlich oder stockend, sondern mutet durch einen sehr ausgewogenen Schreibstil absolut schön und flüssig an, sodass dieser Roman auch sehr gut für Einsteiger in das Genre zu empfehlen ist.

Die besondere Stärke der Autorin liegt in ihrer feinfühligen und sehr intensiven Ausarbeitung ihrer Charaktere, denn in dieser Geschichte bleibt kein Charakter blass oder gar lieblos, sondern alle sind so plastisch und lebendig beschrieben, dass sich die kleinste Randfigur in das Gedächtnis des Lesers einbrennt und man jeden bildlich vor Augen hat. Dabei kann sie negative Charakter ebenso plastisch beschrieben, dass man als Leser eine Wut in sich verspürt, wie sie auch einige Lieblingscharaktere entwerfen kann, die man schon nach dem Beenden des Buches schmerzlich vermisst. Des weiteren schafft die Autorin ein realistisches, sehr passend dargestelltens Abbild der Gesellschaft rundum die Jahre um 1838 und die Rolle der Frau und Wege der Frauen aus dieser Rolle. Diese Szenen konnten mich aufgrund ihrer authentischen Darstellung besonders packen.

Alles in allem ein großartiges Buch, das nur wenige kleine Kritikpunkte aufzuweisen hat. Zum einen waren mir manche Zeitsprünge zu abrupt und ich hätte mir dabei wenige Details mehr gewünscht. Eine kleine Sache, die mir bei der Aufmachung des Buches aufgefallen ist, dass die Schrift des Buches auf dem Cover sehr empfindlich ist, und sie sich nach der Zeit teilweise ablöst.

Mein Fazit :
Ein wunderbarer erster Teil, den ich mit einer Tasse Tee genossen habe und der mit sehr schöne emotionale und spannende Momente beschert hat. Ich freue mich sehr auf den 2. Teil und hoffe liebgewonnene Charaktere wiederzusehen! 4,5 Sterne
Profile Image for Kristall86.
345 reviews4 followers
August 29, 2021
Klappentext:

„Frankfurt 1838: Als Kaufmannstochter und Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt genießt Friederike es sehr, ab und an hinter der Theke ihres Geschäfts zu stehen – sie liebt den blumigen, leicht erdigen Duft der dunklen Teeblätter. Doch tiefere Einblicke in den Handel bleiben ihr verwehrt. Das ändert sich, als Tobias 1838 zu einer monatelangen Reise nach China, dem Land des Tees, aufbricht. Ausgerechnet jetzt, wo sie schwanger ist. Bald merkt sie, dass sie dem neuen Prokuristen, den Tobias eingestellt hat, nicht trauen kann. Das ganze Unternehmen ist in Gefahr. So bleibt Friederike nichts anderes übrig, als die Geschicke des Hauses selbst in die Hand zu nehmen. Um diese Herausforderung zu bestehen, muss sie neue Kräfte entwickeln – und den Mut, sich zu behaupten.“



Susanne Popp hatte mich mit ihrem Debut „Madame Clicquot“ komplett begeistert. Ihr zweiter Roman rund um das Tee-Imperium Ronnefeldt viel für meine Begriffe etwas schwächer aus. Denn leider wurde hier zwar sehr viel über die Familie Ronnefeldt und das zu spielende Zeitalter geschrieben, aber eben weniger zum Thema Tee und genau das hatte bei „Madame Clicqout“ das Flair getoppt. Hier wurde das Verfahren für die Entstehung des Champagners und einige andere wichtige Parts zum Thema immer wieder gekonnt mit eingewoben und hier sah es leider etwas mau damit aus (gerade über Tee lässt sich so viel schreiben!). Nichts desto trotz begeistert diese Geschichte mit ihrer Sprach- und Wortwahl und ihrem äußert angenehmen Lesefluss. Der Aufbau des Tee-Imperiums ist neben Friederike der rote Faden der Geschichte. Hier und da gibt es aber leider Parallelen zu anderen Autor(innen) und deren Geschichten, aber da kann ja die Familiengeschichte der Ronnefeldts nichts für. Popp entführt uns sehr bildhaft und geschmeidig ins Frankfurt des 19. Jahrhunderts. Neben politischen und wirtschaftlichen Beleuchtungen, zeigt sich auch schnell, dass eine Frau nicht für die Wirtschaft geschaffen ist. Angeblich! Friederike sieht das etwas anders und zeigt mit ihrer Art ein feines Gespür. Sie will versuchen sich durchzusetzen und beweist Mut und Stärke. Als Leser sehen wir, dass es alles andere als leicht für sie ist, aber die Mitarbeiter der Firma dürfen von ihren Bedenken und ihrem straucheln nichts erahnen, muss doch diese Firma weiter wachsen, denn ein großer Name steht sonst auf dem Spiel!

Schlussendlich kann sich diese gelungene Geschichte in die Reiher mutiger Frauen und besondere/bekannte Firmen/Familiengeschichten einordnen.

Wie gesagt, an ihr Debut kann Popp hier nicht anknüpfen, zeigt aber wieder, dass sie schreiben und den Leser damit fesseln und beeindrucken kann. War die Messlatte doch recht hoch angesetzt mit der Göttin des Champagner, muss der Tee hier noch etwas ziehen….4 von 5 Sterne.
Profile Image for Bücherkätzchen.
38 reviews1 follower
August 25, 2021
Friederike Ronnefeldt ist die Frau des Frankfurter Teehändlers Tobias Ronnefeldt. Als dieser im Jahr 1838 zu einer mehrmonatigen Reise nach China aufbricht, bleibt die Schwangere Friederike mit vier Kindern und einem Prokuristen, der die Geschäfte ihres Mannes weiter führen soll, allein zurück. Doch bereits von Beginn an vertraut Friederike ihm nicht und nimmt so schnell die Geschäfte in die eigene Hand. Was sie als Frau in der damaligen Zeit vor enorme Herausforderungen stellt.

Die Teehändlerin erscheint als Taschenbuchausgabe heute, 25.08., ganz neu. Danke an Fischer Taschenbuch und Vorablesen, dass ich dieses Buch bereits lesen durfte.

Als Teeliebhaberin ist mir dieses Buch sofort ins Auge gestochen. Frankfurt ist gar nicht so weit weg von wo ich lebe. Und als ich dann auch noch gelesen habe, worum es geht, war ich wirklich neugierig.

Auch das Cover ist mir mit seinen eher frühlingshaften Pastelltönen sofort ins Auge gestochen. Die Rosen, die Altbauten im Hintergrund, das Cover hat mich sehr angesprochen. Der Schriftzug, so schön er auch ist, hat jedoch ein kleines Manko: Am Buchrücken ist bei mir während des Lesens ein Teil des Titels fast vollständig verblasst.

Der Stil war wirklich angenehm und flüssig zu lesen. Durch ihre bildhafte Sprache, die Details und die Ausarbeitung der Charaktere hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl eine "trockene" Autobiographie zu lesen, sondern wurde wirklich gut unterhalten.

Die Charaktere sind sehr detailliert ausgearbeitet. Auch die eher unsympathischen Figuren - ich mochte den Prokuristen von Anfang an nicht - bekommen Tiefe und Facetten. Doch gerade Friederikes Entwicklung im Verlauf der Geschichte fand ich spannend und eindrucksvoll. In der damaligen Zeit war es nicht üblich, dass Frauen, gerade wohlhabendere, gearbeitet haben. Stattdessen gehörte die Frau hinter den Herd, vor ihre Stickarbeit oder zu ihren Kindern. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt sich Friedrike zu einer starken und durchaus emanzipierten Frau, die sich auch gegen Widerstände behauptet.

Inwieweit alles historisch korrekt ist, kann ich nicht sagen, dafür kenne ich mich in der damaligen Zeit zu wenig aus. Mir persönlich hat die Welt, in die "Die Teehändlerin" den Leser entführt wirklich gut gefallen. Und auch ein wenig Neugierig gemacht. Wenn wir das nächste Mal in Frankfurt sind, werde ich vielleicht mal nach neuen Teesorten stöbern gehen.

Ab der Hälfte nimmt die Handlung richtig Fahrt auf und ich wollte das Buch kaum mehr weglegen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und vergebe 4 von 5 Sternen.
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March 30, 2022
Es gibt diese Bücher, unter denen man sich etwas anderes vorstellt. Bücher, bei denen man von gewissen Gegebenheiten ausgeht. Wenn man diese Bücher dann liest und feststellt, dass diese Gegebenheiten nicht so sind, wie man es sich erhofft hat, neigt man dazu das Buch zu beschuldigen, doch liegt es am Buch oder eher am Leser?
Gerade ist es mir mit "Die Teehändlerin" passiert.
Mit diesem Buch entführt uns die Autorin nach Frankfurt. Genauer gesagt in das Frühjahr 1838, als der Kaufmann Tobias Ronnefeldt sich vorbereitet die Anbaugebiete des von ihm importierten Tees in China zu besuchen. Ein Prokurist ist eingestellt, alle Vorbereitungen laufen, doch dann fällt der Prokurist plötzlich aus, ein neuer muss daher und nichts von dem Besprochenen läuft in Abwesenheit von Tobias so, wie er es für richtig erachtet hätte. Da muss seine Frau Fredericke doch eingreifen, oder?
So kommt sie als Frau eines Kaufmanns hinter die Ladentheke und auf den ersten Spott braucht der Leser nicht lange zu warten. Doch wird sie sich durchsetzen?
Und nun? Was war mein Problem? Nun es waren zwei Dinge. Zum einen kam mir, und dabei blieb es bis zum Schluss, zu wenig über Tee vor. Natürlich wurde über Tee geschrieben und er kam auch nicht nicht vor, aber ich hätte mir mehr Details gewünscht:
Wieviel Tee verwendete man damals für die Herstellung einer guten Tasse Tee?
Wie lange brauchte es von China über England oder die Niederlande nach Deutschland etc.?
Wieviel Tee verkaufte sich am Tag?
Interessant fand ich, dass auch schon damals nicht nur Tee sondern auch anderweitige ostindische Artefakte im Laden erwerblich waren.
Zum anderen trägt das Buch den Titel "Die Teehändlerin". Lange Teile des Buches beschäftigen sich mit der Zeit bevor sie hinter die Theke geht und auch sonst wird berichtet über ihre Schwestern, über ihren Schwager, über einen Arzt, über andere Frauen, kurzum "die Teehändlerin" kam mir zu kurz. Allerdings muss ich sagen, als ich das Buch zu Ende gelesen habe, das vieles, obwohl es nicht "die Teehändlerin" ist, "die Teehändlerin" formt. Alle Figuren begleiten sie auf dem Weg, alle Figuren beeinflussen sie und das Buch zeigt ein Frankfurt in der Biedermeier-Zeit, in der es zum Umbruch kam, wie eine Frau gesellschaftlich wahrgenommen wurde. Somit war der Begriff der Teehändlerin hier weiter gefasst, als ich es erst für mich wahrgenommen hatte.
Abschließend gibt das Nachwort Aufschluss, was wahr und was Fiktion ist, ein wichtiges Element für mich bei historischen Büchern.

4 von 5 Teetassen
Profile Image for Kathrin Schröder.
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August 20, 2022
Dank Netgalley konnte ich Band 1 und 2 der Ronnefeldt-Saga von Susanne Popp "Die Teehändlerin" und "Der Weg der Teehändlerin" lesen.

Meine Erfahrungen mit diesen Büchern sind zweischneidig.

Gefreut habe ich mich auf Bücher über Tee und den Teehandel und Einblicke in das Leben der Gründerfamilie des Teehauses Ronnefeldt. Diese Wünsche wurden nur teilweise erfüllt, denn wie ich aus den Nachworten der Autorin entnehmen konnte, hat sie ein wenig Fakten genommen und diese als Grundidee für eine fantasievolle Trilogie rund um Originalschauplätze gewoben. Hierbei hat sie, so wie es die Spannung erforderte, Zeiten verändert, Lücken gefüllt, Personen vertauscht und teilweise ganze Biographien erdacht. Dies diente wohl der erhöhten Spannung bzw. den entsprechenden Liebesgeschichten. Wäre dieselbe Reihe als fiktive Geschichte eines fiktiven Teehauses angeboten worden, wäre das für mich völlig in Ordnung gewesen. So aber bleibt ein leicht bitterer Nachgeschmack. Auch das Thema Tee und Teehandel blieb eher Begleitwerk, Verwicklungen und Beziehungen in der Familie sind das Hauptwerk dieser Trilogie.

Im ersten Teil "Die Teehändlerin" reist der Firmengründer nach China um Hintergründe zum Tee zu erfahren und möglicherweise den Teeanbau in Deutschland zu starten. er lässt die Firma bei einem Prokuristen und seiner jungen, mit dem 5ten Kind schwangeren Frau zurück. Entwicklungen in Frankfurt beenden die Arbeit des Prokuristen und Friederike Ronnefeldt muss selbst die Arbeit für das Teehaus übernehmen. Dieses Buch bringt einige Eindrücke rund um Tee, den Anbau und Vertrieb und die Erschwernisse, die sich gerade in der Zeit 1838-40 ergaben nicht nur den Teehandel aufzubauen, sondern auch als Frau geschäftlich aktiv zu sein.

Wäre das Buch als fiktive Geschichte vermarktet worden mit Anlehnung an Ronnefeldt und dem Hinweis auf emanzipatorische Fragen, hätte ich mich nicht so auf den Arm genommen gefühlt und dem Werk gern eine 4 Sterne Rezension gegeben. So kann ich diese mit viel Augenzudrücken nur dem 1. Band geben, Teil 2 enthält einfach zu wenig vom Angekündigten auch beim Thema Tee.

#Netgalleyde! #DieTeehändlerin #DerWegderTeehändlerin #Ronnefeldt #SusannePopp #KathrinliebtLesen #Rezension #Bookstagram #HistorischeRomane
Profile Image for Jessi.
247 reviews
August 13, 2021
Eine Reihe zu der Familie Ronnefeldt? Was könnte als leidenschaftliche Teetrinkerin und Fan von historischen Romanen besser sein, als ein solches Buch?

Nun sind ja solche Familiensagen - am besten noch mit starken Frauen als Hauptfiguren - irgendwie total angesagt zurzeit. Auch das Cover zeigt dort meist eine Frau von der Seite oder von hinten, die auf irgendetwas blickt, das zur Geschichte passt.

Wo wir dann direkt mal bei der Ausstattung des Buches sind. Die Karte vom alten Frankfurt finde ich super, ebenso das Personenverzeichnis. Dass am Ende des Buches eine knapp 30-seitige Vorschau zum 2. Band, finde ich eher unnötig. Eigentlich sollte Band 1 schon genug Werbung für die Fortsetzung machen. Da wäre es mir lieber gewesen, wenn man die Seiten für die Geschichte verwendet hätte und dann vielleicht mehr Leerzeilen oder eine etwas größere Schrift genutzt hätte. Aber das Cover fand ich in natura am Enttäuschensten. Es sieht halbherzig zusammengeschustert hat. Der Tee in der Schale und die Behälter sind nicht gut eingefügt und die Rosen sind gefühlt willkürlich scharf und unscharf editiert. Schade fand ich auch, dass die Frau Friederike Ronnefeldt kaum ähnlich sieht. Und das, obwohl im Buch und auch auf dem Lesezeichen ein Bild von ihr abgebildet wird. 

Nun zu dem Buch: zuerst wird man von Friederike langsam in "ihre" Welt eingeführt. Später lernt man durch verschiedenste Perspektivwechsel die Charaktere aus dem Buch kennen. Es macht Spaß, immer wieder in diese Rollen zu schlüpfen und die verschiedenen Sichtweisen und Handlungen zu erleben. 

Der Schreibstil ist dabei gut lesbar, ziemlich unaufgeregt. Ein bisschen mehr Aufregung hätte dem Ganzen, gerade am Anfang, vielleicht gut getan. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und irgendwie wollte bei mir der Funke nicht überspringen. 

Alles in allem eine recht gute Unterhaltung, aber ich habe schon wesentlich bessere historische Romane gelesen. 
Profile Image for Elke Sonne.
518 reviews
September 11, 2021
Historische Familiensaga über die Familie Ronnefeldt

„Die Teehändlerin“ ist der erste Band der Ronnefeldt-Saga der in der Schweiz lebenden Autorin Susanne Popp, die mich bereits mit ihrem Debüt „Madame Clicquot und das Glück der Champagne“ begeistert hat.

Die Handlung beginnt im Frühjahr 1938 in Frankfurt. Es geht um das Leben der Eheleute Friederike und Tobias Ronnefeldt, die im Tee- und Kolonialwarenhandel tätig sind. Bisher war hauptsächlich Tobias für das Geschäft zuständig, aber als er sich auf eine Geschäftsreise nach China begibt, merkt Friederike, dass das Unternehmen durch den Prokuristen in Gefahr ist und nimmt die Geschäfte selbst in die Hand.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, er ist angenehm zu lesen, unterhaltsam und atmosphärisch. Der Zeitgeist, die aufkommende Industrialisierung und das gesellschaftliche Leben werden lebendig beschrieben. Mir gefiel das Setting und konnte mir das historische Frankfurt gut vorstellen.

Auch die Charaktere wirken authentisch und lebendig. Friederike ist eine starke Persönlichkeit, sympathisch, engagiert willensstark und klug. Ihr Mann Tobias passt perfekt in die Zeit und auch die Nebencharaktere, wie z.B. der charmante Paul Birkholz oder der windige Julius Mertens werden detailliert beschrieben.

Vorweg gibt es ein hilfreiches Personenverzeichnis, in dem die realen und fiktiven Personen gekennzeichnet sind. Die beiden Innencover fand ich sehr gelungen, im vorderen befindet sich eine Karte des historischen Frankfurts und im hinteren Abbildungen aus den Anfängen der Tee-Marke Ronnefeldt.

Mit ihrem Nachwort hat Susanne Popp den Roman perfekt abgerundet indem sie noch einmal deutlich macht worum es ihr beim Schreiben des Romans ging und was fiktiv und was Geschichte ist.

Mir hat die Kombination aus emotionaler Unterhaltung und der Vermittlung von historischen Fakten sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Saga.
226 reviews
December 31, 2021
DIE TEEHÄNDLERIN von der Autorin
Susanne Popp (Ronnefeldt Saga 1)

Frankfurt 1838: Als Kaufmannstochter und Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt genießt Friederike es sehr, ab und an hinter der Theke ihres Geschäfts zu stehen – sie liebt den blumigen, leicht erdigen Duft der dunklen Teeblätter. Doch tiefere Einblicke in den Handel bleiben ihr verwehrt. Das ändert sich, als Tobias 1838 zu einer monatelangen Reise nach China, dem Land des Tees, aufbricht. Ausgerechnet jetzt, wo sie schwanger ist. Bald merkt sie, dass sie dem neuen Prokuristen, den Tobias eingestellt hat, nicht trauen kann. Das ganze Unternehmen ist in Gefahr. So bleibt Friederike nichts anderes übrig, als die Geschicke des Hauses selbst in die Hand zu nehmen. Um diese Herausforderung zu bestehen, muss sie neue Kräfte entwickeln – und den Mut, sich zu behaupten.

Durch das schöne Cover bin ich auf den historischen Roman aufmerksam geworden. Eine Geschichte über
die große Welt des Tees, das bewegende Schicksal einer starken Frau und der Aufstieg einer berühmten Kaufmannsfamilie Ronnefeldt. Die Autorin Susanne Popp erzählt eine Familiengeschichte über Friederike Ronnefeldt, die kaufmännisch tätig wird und nebenbei ihre fünf Kinder grosszieht. Nebenbei lässt die Schriftstellerin politische Ereignisse einfließen, wenn es das Leben der Charaktere beeinflusst.
Sie hat gut über den Handel mit Tee recherchiert. Wir erleben eine Familiengeschichte mit gesellschaftlichen und politischen Hintergründe in der damaligen Zeit, wo eine Frau sich nicht von Rollen einengen lässt und stattdessen aufgrund verschiedener Umstände und Notwendigkeiten die Handelsgeschäfte übernimmt, was nicht ohne die Überwindung von Hindernissen über die Bühne geht. So entwickelte sich Friederike zu einer starken selbstbewussten Frau. Das Buch war spannend unterhaltsam. Friederike war mir sehr sympathisch und ich konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!!!

298 reviews
September 12, 2021
unterhaltsamer Einstieg in die Familiengeschichte der Ronnefeldts
Friederike ist die Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt. Sie liebt das Geschäft ihres Gatten sehr,: die edlen Tees und die wertvollen Seidenstoffe aus China. Als Frau eines geachteten Geschäftsmanns in Frankfurt im Jahr 1838 genießt sie den Respekt der Kunden und ihrer Freunde. Als Tobias sich einen Jugendtraum erfüllt und sich auf eine monatelange Reise nach China aufmacht, bliebt Friederike mit den Kindern zurück - schwanger und einem unguten Gefühl was den neu eingestellten Prokuristen betrifft. Dieses Gefühl trügt nicht und schon bald steht Friederike vor der Aufgabe, die Geschicke des Teehauses selbst in die Hand zu nehmen. In dieser Zeit kein leichtes Unterfangen für eine Frau.

Susanne Popp hat mit diesem ersten Buch über die Familie Ronnefeldt dem Leser einen Einstieg in eine ungewöhnliche Geschichte ermöglicht. Die Geschäfte des Kaufmanns Tobias Ronnefeldt und sein ganz persönlicher Einsatz für seine Familie und sein Geschäft sind ebenso gut beschrieben wie das Wirken der jungen Ehefrau Friederike, die ihr Selbstbewusstsein findet und sich im Laufe der Jahre nicht nur als Ehefrau und Mutter definiert. Die beschwerliche Reise nach China findet in diesem Buch ebenso beeindruckende Schilderung wie auch die Situation, in der sich Friederike Ronnefeldt wiederfindet, als sie nicht mehr nach den allgemeinen Gepflogenheiten handelt. Die Autorin hat in angenehm kurzen Kapiteln, die treffend betitelt sind und mit wechselnden Perspektiven eine interessante Spannung aufgebaut. Mir hat das Eintauchen in eine vergangene Zeit sehr gefallen. Die Erklärungen zu den geschichtlichen Quellen im Nachwort bieten den Abschluss für ein wirklich gut recherchiertes Buch. Ich gebe diesem ersten Teil der Ronnefeldt Saga 5 Sterne und freue mich auf die Fortsetzung.









46 reviews
October 24, 2021
Der historische Roman „Die Teehändlerin“ von Susanne Popp ist der Auftakt zu einer Familiensaga, der die Familie Ronnefeldt in Frankfurt im 19. Jahrhundert verfolgt.
Für mich persönlich war der Einstieg in diesen Roman etwas schwierig, da ich mich erst an den Schreibstil der Autorin gewöhnen musste. Danach hat sich bei mir allerdings doch ein guter Lesefluss etabliert. Der Schreibstil ist recht locker gehalten und durch Sprache und Beschreibung der Umgebung ist ein Eintauchen in das 19. Jahrhundert gut möglich. Des Weiteren kann man sich alle Personen und Orte bildlich vorstellen. Als Leser merkt man an den detaillierten Beschreibungen, wie viel Recherche in diesen Roman geflossen ist. Die Protagonisten sowie Antagonisten sind allesamt gut charakterisiert und ihre Entwicklungen sind so beschrieben, dass man sie gut nachvollziehen kann.
Dieser Roman folgt sehr vielen verschiedenen Personen und in einem Kapitel wird meist eine Person in den Fokus genommen. An sich finde ich das eine tolle Idee, um mehrere Seiten einer Geschichte zu zeigen, nur leider konnte ich nicht immer direkt erkennen, um wen es gerade geht. Deshalb habe erst nach ein paar Seiten verstanden, wessen Handlung gerade beschrieben wird. Auch hat der Roman einige Zeitsprünge, die einiges der Handlung weggelassen haben. Einerseits kann ich dies verstehen, da sich die Geschichte über einige Jahre zieht und nicht alles detailliert beschrieben werden kann, trotzdem fand ich es an manchen Stellen etwas schade.
Das Ende des Romans kam sehr abrupt und ich habe damit überhaupt nicht gerechnet. Es lässt einige Fragen offen und macht auf jedenfalls neugierig auf die Fortsetzung.
Insgesamt ein gelungener Roman, der einem wieder ein Stück mehr Vergangenheit zugänglich macht und etwas für alle Fans von Familiensagas ist.
Profile Image for Querbuch.
53 reviews1 follower
February 8, 2022
„Frauen sind nicht für das Auftreten in der Öffentlichkeit gemacht, schon allein ihre Biologie spricht dagegen.“ Ein Teeladen ist das Refugium der Eheleute Friederike und Tobias Ronnefeldt. Das kleine Geschäft in Frankfurt am Main spiegelt das Leben einer Kaufmannsfamilie im 19. Jahrhundert. Doch Tobias Ronnefeldt will weit mehr, als Tee zu verkaufen. Er möchte alles über das Gebräu wissen und interessiert sich besonders für den Anbau der Pflanze. Denn wie viel einfacher wäre es, die Teeblätter vor Ort anzupflanzen, statt sie über die Meere nach Deutschland zu verschiffen. Während Tobias auf einer mehrmonatigen Reise durch China unterwegs ist, gerät im heimischen Frankfurt einiges aus den Fugen. Entgegen aller gesellschaftlichen Normen sieht sich Friederike außer Stande, sich aus dem Teegeschäft herauszuhalten. Der von Tobias angestellte Prokurist Mertens handelt doch tatsächlich mit Shungas, erotische Zeichnungen aus Fernost. Er ist für das Geschäft unhaltbar. Zeit für die engagierte junge Frau und Mutter, das Geschäft während der Abwesenheit ihres Mannes an sich zu nehmen.
Der Auftakt der Familiensaga um die Ronnefeldts versprach schon durch die Gestaltung des Covers ein eher entspanntes Buch. Der Leser findet sich im Frankfurt des 19. Jahrhunderts wieder und wird von Susanne Popp durch die historischen Straßenzüge geführt. Recht schnell entstehen Bilder, die die Geschichte erlebbar machen. Weniger anschaulich wird leider der in China spielende Teil des Romans erzählt. Am auffälligsten für mich war allerdings, dass sich das Thema Tee beliebig hätte durch jedes andere Gut hätte ersetzen lassen. Das ist besonders bedauerlich, weil - kurz gegoogelt - es die Fa. Ronnefeldt tatsächlich gibt. Da hätte sich sicher einiges Interessantes erzählen lassen. Schade, aber zumindest bleibt noch für die weiteren Teile Luft nach oben. Ich bin erstmal raus.
Profile Image for Catia.
93 reviews1 follower
October 12, 2021
Zum Inhalt (Klappentext):

Frankfurt 1838: Als Kaufmannstochter und Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt genießt Friederike es sehr, ab und an hinter der Theke ihres Geschäfts zu stehen – sie liebt den blumigen, leicht erdigen Duft der dunklen Teeblätter. Doch tiefere Einblicke in den Handel bleiben ihr verwehrt. Das ändert sich, als Tobias 1838 zu einer monatelangen Reise nach China, dem Land des Tees, aufbricht. Ausgerechnet jetzt, wo sie schwanger ist. Bald merkt sie, dass sie dem neuen Prokuristen, den Tobias eingestellt hat, nicht trauen kann. Das ganze Unternehmen ist in Gefahr. So bleibt Friederike nichts anderes übrig, als die Geschicke des Hauses selbst in die Hand zu nehmen. Um diese Herausforderung zu bestehen, muss sie neue Kräfte entwickeln – und den Mut, sich zu behaupten.


Meine Meinung:

Ich habe mich aus zwei Gründe für dieses Buch entschieden: Es ist ein historischer Roman, der zu einer Zeit spielt, die mich durchaus interessiert, ich jedoch bisher wenig von gelesen habe. Außerdem schien das Hauptthema Tee zu sein, was ich als Teetrinkerin sehr interessanr finde.

Ich habe bisher noch kein Buch von der Autorin gelesen. Mit dem Schreibstil bin ich soweit klar gekommen. Es wurde gut an das 19. Jahrhundert angepasst. Außerdem merkt man, dass die Autorin wirklich sehr viel Recherche zu diesem Buch getriebn hat.

Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich aus Friederikes Sicht. Es gibt aber immer mal wieder Kapitalabschnitte oder ganze Kapiteln, die auch mal aus der Sicht von anderen Charaktere, auch Nebencharaktere, erzählen wird. Das wird in Familiensagen durchaus häufig gemacht. Grundsätzlich finde ich das nicht schlecht, ich konnte nur leider einigen Sichten mit ihren eigenen Geschichten nicht viel abgewinnen. Grundsätzlich ist es auch schön, dass dadurch die Nebenchataktere mehr Raum bekommen und so auch mehr Tiefe, aber irgendwie war es zum Teil für mich nicht interessant genug gemacht. Leider.

Ich bin zu Beginn auch nicht so gut in die Geschichte reingekommen. Ich habe durchaus ca. ein Viertel des Buches gebraucht, bis ich mich mit dem Buch wohl gefühlt. Es hat sich bei mir aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl eingestellt, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen kann.

Es war auf jeden Fall sehr interessant mit zu erleben, wie sich Friederike insbesondere in Abweseheit ihres Mannes weiterentwickelt. Die Geschehnisse dabei haben mich aber insgesamt mal mehr, mal weniger interessiert. Wie eben erwähnt, gab es neben dem Hauptstrang noch weitere kleinere Erzählstränge, die mich nicht immer so interessiert haben. Das Thema Tee kam dann leider auch recht kurz vor. Wenn es dann aber vorkam, wurde es recht interessant dargestellt.

Ein Hauptptoblem mit diesem Buch war fpr mich dann auch, dass es mich emotional nicht abgeholt hat. Das mag auch zum Teil daran liegen, dass ich als Leserin einige Szenen, die ich durchaus als wichtig empfunden habe, nicht direkt mitverfolgen konnte. Einiges wurde das im Nachhinei erzählt oder nur kurz angerissen, sodass der Weg dahin ein bisschen verloren gegangen ist, was ich sehr schade finde. Dabei ist das Buch wirklich schon ziemlich lang, also ein Stückweit musste wohl einfach gekürzt werden.

Es gab viele interessante Fakten und historische Ereignisse über die damalige Zeit und Orte in dem Buch eingebunden. Leider hat es mich als Laie nicht immer abholen können. Oft habe ich mich viele Namen nichts anfangen können. In Frankfurt kenne ich mich auch überhaupt nicht aus. Die echten Ereignisse und Informationen wurde leider nicht so eingebunden, dass ich mich da immer abgeholt gefühlt habe. Es war zum Teil dann doch eher langweilig.

Schön ist am Ende, dass die Autorin in einem Nachwort darauf eingeht, was tatsächlich von den Ereignissen so passiert ist und was sie sich bei einigen Sachen dabei gedacht hat.

Das Buch ist sicherlich nicht schlecht, aber es konnte mich insgesamt leider nicht so überzeugen. Leider bin ich mir auch nach der Leseprobe unentschlossen, ob dies eine Reihe ist, die ich weiterverfolgen möchte. Die Antwort lautet momentan wohl "nein".
Profile Image for Gitti.
1,155 reviews
February 17, 2022
Frankfurt, Ende der 1830er Jahre. Friederike und Tobias Ronnefeldt führen eine glückliche Ehe und Tobias steht kurz davor sich seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Er wird nach China reisen und dort den Tee erforschen, den er in Deutschland verkauft. Als dann allerdings sein Prokurist kurz vor der Abreise verunglückt, ist Not am Mann. Da scheint der alte Schulkollege Julius Mertens ein Geschenk des Himmels zu sein. Allerdings hat der einige Geheimnisse, die das Geschäft in Gefahr bringen könnte. Doch Friederike weiß sich zu helfen und bekommt Unterstützung sowohl von ihrem Schwager als auch von Paul Birkholz, einem Arzt.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es gelingt der Autorin die gesellschaftlichen Entwicklungen der Zeit lebendig zu machen. Man bekommt als Leser ein gutes Gefühl dafür, wie die Gesellschaft damals funktioniert hat. Friederike hat schwer zu kämpfen in der Zeit, in der Tobias auf Reisen ist. Sich selbst ums Geschäft zu kümmern ist kaum möglich, wird dies doch gesellschaftlich geächtet. Doch eigentlich bleibt ihr nichts anderes übrig, nachdem sie feststellen muss, dass Mertens sich nicht wirklich um den Teehandel kümmert.

Doch das Buch umfasst auch die Zeit, nachdem Tobias aus China zurückgekommen ist. Hier zeigt sich, wie die Eheleute sich weiterentwickelt haben. Tobias‘ Erfahrungen lassen ihn nicht unbeeindruckt und Friederikes neues Selbstbewusstsein ist für ihn sehr ungewohnt. Ich fand es schön, wie die beiden versuchen wieder zueinander zu finden und Kompromisse zu schließen.

Am Ende bleiben einige Fragen offen und daher freue ich mich auf die Fortsetzung der Reihe, in der wir erfahren werden, wie es mit der Familie Ronnefeldt weitergeht. Von mir hier eine Leseempfehlung, nicht nur für Teefreunde.
Profile Image for Anneke.
215 reviews
August 2, 2025
Was erwartet man von einem Buch, das “Die Teehändlerin” heißt und auf dem Klappentext mit folgendem Satz wirbt “Die große Welt des Tees, das bewegende Schicksal einer starken Frau und der Aufstieg einer berühmten Kaufmannsfamilie”?
Ich zumindest habe eine Geschichte erwartet, die sich hauptsächlich um Friedericke Ronnefeldt dreht. Es klingt für mich nach der wahren Geschichte einer Teehändler-Familie, in der eine Frau eine entscheidende Rolle spielt, als ihr Mann nach China aufbricht.
Die Geschichte wird aus unfassbar vielen Blickwinkeln erzählt. Neben dem Ehepaar Ronnefeldt spielen der Bruder von Tobias, ein ehemaliger und ein neuer Prokurist, ein Arzt, eine Händlersfrau und die Schwester von Frederike eine Rolle. Einige Geschehnisse hängen mit dem Teehandel zusammen, andere sind völlig losgelöst davon. Der Plot beginnt viel weiter vorne als ich erwartet habe. Es dauert fast bis zum ersten Drittel des Buches, bis Tobias endlich aufbricht. Danach passieren einige spannende Dinge, in denen Frederike eine mehr oder weniger zentrale Rolle spielt.
Das Buch an sich war spannend geschrieben und der Plot war auch super interessant. Ich habe nur mit etwas völlig anderem gerechnet. Als ich dann auch noch las, dass die Dinge, die Friederike zu einer spannenden Protagonistin gemacht haben, frei erfunden waren, habe ich etwas gerätselt, warum die Autorin unbedingt eine “Starke Frau-Geschichte” daraus machen wollte. Ein historischer Roman über die Familie Ronnefeldt wäre so auch spannend gewesen und hätte zumindest bei mir für weniger Verwunderung gesorgt.
Profile Image for pia.pf10.
56 reviews
September 26, 2021
Das Cover finde ich sehr hübsch und der Schreibstil hat mir auch gut gefallen. Es kamen sehr viele Charaktere vor und man musste erstmal ein bisschen in die Geschichte reinfinden, aber irgendwann hat man sich mit allem arrangiert.

Friederike ist eine super starke Frau, die es nicht immer einfach hat und sich vor allem in der Männerwelt behaupten muss, obwohl ihr das Leiten des Ladens so viel Spaß macht.

Tobias ist auch recht sympathisch und ich fand seine Reise nach China sehr interessant, aber er könnte seiner Frau ruhig mehr zutrauen.

Es laufen auch noch andere Stränge von anderen Charakteren, z.B. von Tobias Bruder, nebenher, und ich mochte es, dass die Kapitel immer aus unterschiedlichen Perspektiven waren.

Natürlich gab es auch Charaktere, die man am liebsten einmal kräftig schlagen würde und die man absolut nicht leiden kann.

Die Beschreibungen über den Tee und Handel damit waren sehr spannend und auch, wie es damals in Frankfurt und Umgebung zuging.

Ich fand nur, dass es teilweise etwas in die Länge gezogen war und das Buch ist ja mit seinen etwas mehr als 500 Seiten nicht dünn, da muste ich mich ein bisschen selbst vorantreiben, ansonsten schön für Zwischendurch.
51 reviews1 follower
September 1, 2021
Meine letzte Bestellung bei Ronnefeldt Tee ist noch gar nicht so lange her und nun taucht dieses Buch auf. Ich mag historische Romane und gerade wenn diese ein Themengebiet haben was noch nicht so ausführlich behandelt wurde. Bereits das Cover gibt einen Hinweis auf die Geschichte einer Teehändlerfamilie, insbesondere einer starken Frau. Der Schreibstil ist mir ein klein wenig zu ausschmückend. Es dauert seitenlang eh mal etwas Neues passiert. Aber trotzdem bin ich neugierig auf die Geschichte hinter dieser Teefamilie, von der ich sehr gerne meinen Tee beziehe.
Friederike ist nicht sofort Teehändlerin. In dieser Zeit ist es nicht üblich das Frauen sich um das Geschäft kümmern, aber als ihr Mann geschäftlich unterwegs ist und der Prokurist seine eigenen Interessen vertriet, handelt sie und führt das Unternehmen. Mit allen Widrigkeiten und auch mit ihrer Schwangerschaft ist es alles andere als leicht, aber sie stellt sich dieser Herausforderung.
Wer historische Familiensagas mag und denen es auch nicht genug an Beschreibungen und Seiten sein kann, für den spreche ich eine klare Leseempfehlung aus. Aber nur mit einer Tasse Tee in der Hand.
297 reviews
August 15, 2021
Meinung :
Ich bin ein absoluter Fan historischer Romane , allerdings ist es nicht so einfach einen zu schreiben, der meinen Lesenerv zu treffen weiß. Dieser Historische Roman hat mich allerdings voll und ganz überzeugt . Er hat alles was ein gutes Buch aus diesem Genre braucht , Spannung, einen sehr einfachen, aber ebenso ansprechenden Schreibstil und eine Grundspannung, wie es denn mit der Geschichte weitergeht und Charaktere, die perfekt in den Roman mit eingebunden werden und eine Handlung, die den Leser in seinen Bann zieht !
Der Schreibstil der Autorin nimmt einen sofort gefangen, sodass es unheimlichen Spaß macht diese Geschichte zu lesen.
Die Autorin hat ein Talent dafür Geschehnisse , so real und eindringlich zu beschreiben , dass der Leser völlig gebannt vor dem Buch sitzt , und förmlich in eine andere Welt eintaucht . In eine spannender historischer Zeitgeschichte .

Alle Charaktere sind rund und perfekt ausgearbeitet, sodass man es bereits nicht erwarten kann die anderen Teile der Reihe zu lesen.


Fazit :
Ein durch und durch gelungenes Buch !
Profile Image for Maria Woltersdorf.
276 reviews1 follower
February 6, 2025
Dieses Buch konnte mir leider nicht so begeistern, wie ich gehofft hatte. Das spannende Thema Teeanbau, eine Chinareise und eine starke Frau die sich gegensätzlich zu der damaligen Zeit ,,beruflich" engagiert und interessiert- das klang alles interessant für mich. Aber leider war es recht farblos geschrieben. Natürlich merkt man, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat, aber die Kunst den Leser in eine andere Welt zu entführen und bild- und wortgewaltig zu erzählen kommt nur ansatzweise durch. Vieles was ein Spannungsbogen angedeutet oder auch ausführlicher beschrieben wurde, endete einfach oder wurde nicht weiter verfolgt. Allgemein passiert nicht so viel, man hätte bestehende Ideen noch besser verstricken können, gerade mal eine Sache war wirklich überraschend.
Viel uninteressante und ablenkende und gefühlt nur füllende Nebenhandlungen und Ankedoten und Einwürfe von historischen Fakten oder ähnlichem. Die ach so starke Frauenrolle kam für mich hier auch nur ansatzweise durch. Ich muss mir noch überlegen, ob ich nun die weiteren Bände lesen will.
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