»Vor allem nachts, im Mondlicht, über den Schneeflächen siehst du es«, hatte Lunis gesagt. »Es ist, als ob du mit deinem Atem auch selbst größer wirst, und ganz leicht. Dabei entsteht ein Knistern, und dann fällt er mit einem leisen Klirren zu Boden. Die Einheimischen nennen das Sternflüstern.« Es ist ein wunderbarer Sommer. Die 56-jährige Künstlerin Irith hadert jedoch mit dem Verlust ihres Freundes Lunis. Sie versucht sich durch ihre Arbeit in einem Hotel abzulenken. Dann taucht plötzlich die junge Sophie bei ihr auf. Sie ist ebenfalls Künstlerin und verkauft ungewöhnliche Bilderrahmen. Die Frauen inspirieren sich gegenseitig und beschließen kurzerhand, gemeinsam an einem Wandmosaik zu arbeiten. Irith hat allerdings noch eine Aufgabe zu erfüllen: Lunis hat ihr ein verschlossenes Päckchen hinterlassen, um es einer Frau namens Alix zu geben. Aber wer ist diese Frau? Und welche Rolle hat sie in seinem Leben gespielt? Die Begegnung der drei Frauen, die durch Lunis schicksalhaft verbunden sind, wird zum Wendepunkt ihrer Leben. In wundervollen Bildern erzählt die Autorin, wie es sich anfühlt, an einem Scheideweg im Leben zu stehen und wie ein klarer Blick nach innen, aber auch die Begegnung mit anderen Menschen helfen können, sich auf den richtigen Weg zu machen.
»Vor allem nachts, im Mondlicht, über den Schneeflächen siehst du es«, hatte Lunis gesagt. »Es ist, als ob du mit deinem Atem auch selbst größer wirst, und ganz leicht. Dabei entsteht ein Knistern, und dann fällt er mit einem leisen Klirren zu Boden. Die Einheimischen nennen das Sternflüstern.«
"Sternflüstern" von Paula Carlin war ein kleines aber doch feines Buch, das sich schön lesen lies. Es ist die Geschichte eines Neuanfangs und insbesondere Irith ist ein Charakter, mit dem man sich doch als Leser denke ich schnell anfreundet. Leider fehlte mir persönlich aber ein bisschen die Tiefe, meinerseits das emotionale auf die Geschichte einlassen können und auch die poetische Note, die ich mir hier erhofft hatte, kam für meinen Geschmack nicht so zum tragen. Insgesamt bleibt es für mich eine schöne Geschichte, die sich sehr schön zwischendurch lesen lässt und den Leser nicht fordert, sondern ein bisschen seichte Verträumtheit in die Lesestunden bringt.
Mosaike existieren nicht nur als kreative Kunstform
„Sternflüstern“, so heißt die Geschichte von Paula Carlin, in deren Mittelpunkt Irith Falterberg steht, die nicht nur von Alters wegen sondern auch emotional am Scheidepunkt ihres Lebens steht. Zu Beginn begleiten wir Irith auf vielen Seiten durch ihre Gedanken, Erinnerungen und Fantasien längst vergangener Tage und eines längst vergangenen Glücks. Es dauerte eine Weile, bis ich in das Buch hineinfand. Mich berührte weder die Geschichte noch die zusammenhanglos erscheinende Erzählform. Nach ungefähr 80 Seiten wollte ich das Buch schon abbrechen, doch während des Lesens wurde mir mehr und mehr gewahr, wie sich der Plot zunehmend, wie die im Buch beschriebenen Mosaike, vor meinem inneren Auge zu einem Gesamtbild zusammensetzt. Genau wie bei einem abstrakten Kunstwerk, dessen wahre Bedeutung und dessen wahre Schönheit man erst im Laufe des Betrachtens zu erkennen vermag, erkannte ich erst im Laufe des Lesens die Schönheit dieser leisen Töne, mit denen die Autorin das Seelenleben, die Trauerarbeit, die Hoffnungslosigkeit und die verloren geglaubten Farben im Leben von Irith beschreibt. Was ich zu Beginn als eher langweilig und banal, ja sogar ein wenig an den Haaren herbeigezogen empfand, entwickelte sich nach und nach zu einem wunderschönen, fast schon poetischen Ganzen, hinter dem die schöpferische Kraft, der kreative Atem einer einzigen Person, dem verstorbenen Lunis, steht. Noch über den Tod hinaus, schafft er es den Menschen Hoffnung, Kreativität und den Mut zu geben, ganz und gar zu sich selbst zu finden und auch zu stehen. Allerdings, und das ist die Aufgabe, muss derjenige dafür empfänglich werden, so auch Irith, die nach und nach das Flüstern der Sterne in ihrem Leben wieder zu hören vermag, um ihren persönlichen „Falter – Berg“ zu finden, nach dem sie bereits ihr ganzes Leben sucht. Doch Irith steht nicht allein auf diesem Weg. Sie trifft auf Menschen, die ebenfalls Berührungspunkte mit Lunis hatten und sich ebenfalls dem Flüstern der Sterne erneut öffnen sollen, jeder auf seine Weise und jeder in seiner Sprache. Mehr und mehr gefiel mir die Herangehensweise der Autorin. Sie schuf ein Mosaik des Lebens, ein Mosaik aus Menschen, die sich zufällig im selben Bild begegnen und durch ihre Erinnerungen, Hoffnungen und Ideen ein neues und beständiges Kunstwerk entstehen lassen. Alles erzählt in einer poetischen und leisen Sprache, wie das sanfte Flüstern der nächtlichen Sterne am Firmament, die dem Leben das Vorhandensein all der Möglichkeiten offenlegen, die der Alltag nur zu gerne zu verbergen sucht. Ein Buch, dem man wie all den Kunstwerken, die man nicht zu verstehen glaubt, Zeit geben sollte, damit es die Seele seines Betrachters oder besser seines Lesers zu erreichen vermag.
Irith hat bereits vor 20 Jahren ihren Mann verloren und nun ist auch ihr Freund Lunis gestorben. Nach seinem Tod, versucht die 56-jährige Künstlerin sich mit Arbeit im Hotel abzulenken, als die junge Sophie in ihr Leben tritt. Sie kommt als Gast ins Hotel und schnell merkt Irith, dass sie nicht zufällig in der Stadt ist, sondern gezielt nach ihr gesucht hat. Sophie ist ebenfalls Künstlerin und erstellt und verkauft ungewöhnliche Bilderrahmen. Sie möchte eines von Iriths Bildern kaufen und einen Rahmen dafür machen, denn Irith gestaltet aus Scherben wunderschöne Mosaike. Die beiden Frauen entdecken viele Gemeinsamkeiten und Irith lässt sich von der Kreativität Sophies anstecken. Deshalb macht sie der jungen Frau den Vorschlag, gemeinsam an einem Wandmosaik, den Irith für das Hotel gestalten soll, zu arbeiten. Irith wird dadurch etwas von ihrem Kummer abgelenkt, doch in ihrem Schrank wartet noch ein verschlossenes Päckchen darauf, von ihr zugestellt zu werden. Lunis hat es ihr hinterlassen und ihr den Auftrag gegeben, es einer Frau namens Alix zu übergeben. Es fällt Irith nicht leicht, diese letzte Bitte von Lunis zu erfüllen, denn zum einen weiß sie nicht, was diese Frau für eine Rolle in seinem Leben gespielt hat und außerdem würde es auch bedeuten, dass sie Lunis endgültig loslassen muss. Irith und Lunis sind beide Künstler und haben lange Zeit eine lockere Beziehung geführt. Manchmal haben sie über viele Wochen nichts voneinander gehört, doch genau so hat es sich für sie richtig angefühlt. Als Lunis stirbt, erfährt sie deshalb auch erst nach langer Zeit davon und es fällt ihr schwer, diese Endgültigkeit zu akzeptieren. Erst als die junge Sophie bei ihr auftaucht und Irith sich durchringen kann, Lunis letzte Bitte zu erfüllen und Alix das Päckchen zu überbringen, merken die drei Frauen, dass sie durch Lunis miteinander verbunden sind.
Das Cover ist ziemlich bunt, aber es passt sehr gut zur Geschichte und greift das Thema Mosaik, das eine zentrale Rolle in der Handlung spielt, perfekt auf. Ich habe etwas gebraucht, um mit dem sehr bildreichen, fast schon poetisch Schreibstil zurechtzukommen. Ein paar Mal habe ich das Buch wieder zur Seite gelegt, weil ich das Gefühl hatte, nicht in der richtigen Stimmung dafür zu sein. Ich bin eigentlich nicht so der Fan von diesem Stil und deshalb war es zum Teil für meinen Geschmack schon fast etwas zu poetisch. Doch das ist Geschmackssache. Der Schreibstil ist sehr ausdrucksstark, aber gerade zu Beginn empfand ich die vielen Bandwurmsätze als sehr angestrengt. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich dem Buch und auch mir, die Chance gegeben habe, denn es ist eine wunderschöne Geschichte. In den ersten 12 Kapiteln gibt es immer wieder Rückblicke in die gemeinsame Zeit von Irith und Lunis. Wir erfahren, wie Irith den wortkargen Lunis kennengelernt hat und wie sie zusammen kleine und große Kunstwerke erschaffen haben. Nachdem sie vom Tode Lunis erfahren hat, muss sie ihr Leben neu ordnen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn sie durfte nicht einmal bei der Beerdigung von ihm Abschied nehmen. Irith steckt in einem tiefen Loch fest und kommt alleine nicht wieder heraus. Erst als Sophie in ihr Leben tritt, ändert sich das nach und nach. Anschließend dreht sich die Handlung um das Zusammenfinden der drei Frauen, deren Leben von Lunis beeinflusst und geprägt wurde. Wir begleiten sie bei der gemeinsamen Verarbeitung ihrer Trauer um Lunis und beim Start in ein neues Leben. Ich habe mich schwer damit getan, mich in die Protagonisten hineinzuversetzen und konnte sie mir einfach nicht richtig vorstellen. Lunis ist ein wortkarger, sehr egoistischer Künstler, der sein Leben ohne Rücksicht auf andere so gestaltet, wie er es möchte. Er hält Irith immer wieder auf Distanz und war mir nicht sonderlich sympathisch. Ehrlich gesagt, habe ich auch nicht verstanden, warum Irith sich so lange auf diese „Beziehung“ eingelassen hat.
Der Untertitel, „Die Geschichte eines Neuanfangs“ passt eigentlich nicht zum Buch. Für mich ist es eher die Geschichte einer Trauerverarbeitung. Etwas schade fand ich deshalb auch, dass das Ende ziemlich schnell kam und wir über den Neuanfang der drei Frauen nicht mehr viel lesen durften. Die Autorin hätte sich hier etwas mehr Zeit nehmen dürfen, um das neue Leben der Frauen zu beschreiben.
Ein schönes Buch für Fans eines sehr poetischen, bildreichen und anspruchsvollen Schreibstils. Ich habe mich etwas schwer damit getan.
„Sternflüstern! In diesem Moment vernahm ich es wieder. Dieses Knistern voller Wunder und Versprechen und Möglichkeiten, das sich für einen Augenblick auf alles um mich herum und in die neuen Tage legte.“ (Zitat Seite 132)
Inhalt Es ist ein altes, baufälliges Haus, doch seine Ausstrahlung ist nicht unglücklich, es wirkt eher verlassen, denn es steht schon längere Zeit leer. Nach dem Tod des vorigen Besitzers soll es verkauft werden, doch der Zustand und die Größe schrecken mögliche Interessenten ab. Die sechsundfünfzigjährige Irith Falterberg, die das Haus zufällig entdeckt, erliegt sofort dem Charme dieses Hauses mit dem breit auslandenden Dach, aber sie weiß, dass dies weit außerhalb ihrer finanziellen Möglichkeiten liegt. Warum hört sie ausgerechnet in diesem etwas verwahrlosten Garten, plötzlich die Stimme ihre Freundes Lunis, dessen Tod sie noch nicht verwunden hat? Warum treten gerade jetzt die junge Künstlerin Sophie und die soeben pensionierte Alix, Dozentin für Forstwirtschaft, in ihr Leben, ahnte Lunis, was passieren würde, wenn er diese drei Frauen zusammenbringt?
Thema und Genre In diesem klugen, einfühlsamen Roman geht es um Verlust, Trauer, künstlerische Kreativität, Hoffnung, den Mut zum Neubeginn, Freundschaft und Liebe. Kernaussage ist die Freude am Leben und die immer neuen Überraschungen, die es bietet, wenn wir uns darauf einlassen.
Charaktere Irith hat den Tod von Lunis noch nicht verwunden, doch sie ist bereit für Neues. Die Arbeit an ihren Mosaiken hat in den letzten Jahren ihren Blick für Details und Ideen intensiviert. Sophie kann sehr hartnäckig sein, wenn es sich um „etwas Unbedingtes“ handelt. Alix ist gerade pensioniert worden und überlegt, womit sie nun ihre Zeit verbringen will. Zwischen den drei Frauen entwickelt sich eine lebendige, kreative Eigendynamik und plötzlich scheint alles möglich zu sein.
Handlung und Schreibstil Die Geschichte spielt in der Jetztzeit. Es ist Sommer, doch der nahende Herbst kündigt sich schon an. Die Ereignisse werden von Irith als Ich-Erzählerin geschildert. Parallel dazu tauchen wir in ihre Erinnerungen und damit in die Vergangenheit ein. Durch die Gespräche mit den beiden anderen Hauptfiguren Sophie und Alix erfahren wir auch Details aus deren Leben. Dies macht die Geschichte stimmig und nachvollziehbar. Lebhafte Schilderungen der Natur, besonders des verträumten, magischen Gartens, des alten Hauses und der Entstehung unterschiedlicher Kunstobjekte ergänzen die Handlung. Diese eindrückliche Sprache ist eine Stärke der Autorin Patricia Koelle, die wir bereits aus ihren Serien kennen, die an der Nordsee oder Ostsee spielen. Für diesen Roman wählte sie das Pseudonym Paula Carlin, macht jedoch kein Geheimnis daraus.
Fazit Ein nachdenklicher, positiver Wohlfühlroman, der vom Leben in allen Facetten erzählt und von den Möglichkeiten und Überraschungen, die es bietet, wenn man bereit ist, sich auf Neues einzulassen.
Wisst ihr, was mich dazu bewogen hat, diesen Roman zu lesen? Die Autorin selbst! Als ich gesehen habe, dass hinter dem Namen "Paula Carlin" die Autorin Patricia Koelle steht, wusste ich schon, dass ich dieses Buch lesen muss und dass mir die Geschichte sicherlich gefallen wird.
Und natürlich hatte ich recht.
Patricia Koelle oder aber auch Paula Carlin versteht sich nämlich sehr gut darauf, nicht nur eine bloße Geschichte zu erzählen, sondern den Leser mit in diese eintauchen zu lassen. Sie hat ein Talent dafür, ihre Erzählungen so bildhaft auszudrücken, dass man wirklich die Farben sehen, die Formen anfassen und Gerüche riechen kann. Ihre Bücher liebe ich einfach!
Und auch bei diesem Buch war es nichts anderes. Auch hier wurde ich direkt von der ersten Seite an in Beschlag genommen und in die Welt von Irith "entführt". Dabei handelt es sich um die Welt einer Künstlerseele und natürlich dürfen auch wir Leser dieses mal wieder an der Kunstform des Collagenbastelns teil haben. (Kleiner Einschub: auch das ist ein großes Steckenpferd von Patricia Koelle - in jedem ihrer Bücher trifft man auf Künstler und begibt sich mit diesen an deren Kunstprojekte und das so intensiv, dass man am Ende wirklich dazu inspiriert wird, es selbst Zuhause auszuprobieren!)
Mit Irith reisen wir in die Vergangenheit zu ihrem Freund Lunis, den sie auf eine recht merkwürdige Art und Weise kennen lernt und ihr Leben lässt, doch auch Lunis Leben wird durch Irith nachhaltig geprägt. Eigentlich möchte ich euch jetzt hier nicht so viel von der Geschichte erzählen, denn gerade die ist es, die alles so spannend und so lesenswert macht. Im Verlaufe der Geschichte erhält Irith von Lunis ein Paket, dass sie nach dessen Ableben an eine Frau namens Alix weiterreichen soll. Und in der Zeit der Trauer und Verarbeitung trifft Irith auf die junge Künstlerin Sophie. So verweben sich weitere Schicksale miteinander.
Was zunächst irritierend wirkt, ist es tatsächlich nicht, denn Paula Carlin versteht sich darauf, die Geschichtsstränge derart entstehen zu lassen, dass man trotz allem die Personen auseinander halten und deren Geschichte für sich sprechen lassen kann.
Alles in einem kann ich nur sagen: Das Buch ist es definitiv wert, aus dem Bücherregal der Buchhandlung genommen zu werden - alleine schon bei dem wundervollen Cover! - und gelesen zu werden! Die Geschichte ist gefühlvoll, inspirierend und einmalig!
Drei Frauen am Wendepunkt ihres Lebens Gerade als Irith mit dem Verlust ihres Freundes Lunis kämpft, taucht die junge Sophie in ihrem Leben auf. Beide Frauen sind Künstlerinnen und so beschließen sie, gemeinsam ein Wandmosaik am Arbeitsplatz von Irith zu erstellen. Lunis hatte einst in Irith die Liebe zu Mosaiken entfacht, und Lunis ist es auch, der ihr ein Päckchen hinterlässt, das Irith einer ihr Unbekannten übergeben soll. So treffen drei Frauen unterschiedlichen Alters aufeinander, die alle an einem Scheideweg in ihrem Leben stehen. Das Cover, harmonisch gestaltet in angenehmen Blau- und Grüntönen, verspricht die Geschichte eines Neuanfangs. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und bis zur Hälfte des Buches erzählen sie abwechselnd von Vergangenheit und Gegenwart der Ich-Erzählerin Irith und deren Trauerbewältigung. Die zweite Hälfte beschäftigt sich beinahe nur mit ihrem derzeitigen Leben und der Begegnung der beiden anderen Frauen. Der Schreibstil ist fließend und so kommt man mit dem Lesen schnell voran. Die Autorin verwendet in ihren Ausführungen sehr viele Adjektive, schmückt aus, beschreibt, und kann dennoch nicht die Gefühle in mir hervorrufen, die wohl beabsichtigt sind. Der Grundton des Romans bleibt fast durchgehend schwermütig – Irith trauert ja um ihren Freund – aber leider ist an keiner Stelle etwas von der Freude und Leichtigkeit zu spüren, die man in Erinnerungen doch ebenso empfinden sollte. Bevor Irith den Künstler Lunis kennenlernt, hat sie bereits ihren Ehemann verloren. Von ihm erfährt man nur wenig. Iriths Gedanken kreisen immerzu um Lunis, der in ihr die Kreativität entfacht hatte. Und diese Gedanken wiederholen sich, wie leider auch so einige andere Stellen des Romans immer wiederkehren. Trotz vieler Ausschmückungen bleiben die Charaktere eher blass und auch ihre Handlungen bieten keine Überraschungen. Selbst das Ende der Geschichte ist von Anfang an zu erkennen und wird – vielleicht weil es so vorhersehbar ist – dann doch recht überstürzt abgehandelt. Jedes Buch ist immer auch von der persönlichen Situation des Lesers abhängig. Mich hat die Geschichte leider nicht erreicht. Andere Leser, die sich vielleicht selbst an einem Wendepunkt in ihrem Leben befinden, mögen in diesem Roman aber womöglich Hoffnung finden.
"Alles was kaputtgeht, ist nur die Grundlage für etwas Neues, dass du daraus machen wirst."
Dieser Satz aus dem Buch fasst meiner Meinung nach sehr gut zusammen, worum es in diesem geht. Schon als ich das Buch das erste Mal in den Händen hielt, war ich sehr fasziniert vom Cover und jetzt wo ich das Buch gelesen habe, finde ich es umso passender, weil es perfekt zur Handlung passt.
Irith ist die Welt über dem Kopf zusammengebrochen, weil ihr Freund Lunis nicht mehr unter den Lebenden weilt. Sie lebt nur noch vor sich hin, bis Sophie in ihr Leben tritt und mit ihr frischer Wind in Iriths Alltag kommt. Die Beiden sollen gemeinsam an einem Mosaik arbeiten und das bringt sie einander näher. Zugleich hat Irith auch noch ein ungeöffnetes Paket bei sich herumliegen, mit der Aufforderung es an eine gewisse Alix zu übergeben...
Es gibt verschiedene Arten mit dem Tod eines geliebten Menschen umzugehen und dieses Buch ist eine passende Darstellung davon. Irith versucht über den Tod ihres Freundes Lunis hinwegzukommen, indem sie die Tätigkeit, die sie so häufig in seiner Gegenwart ausgeführt hat erneut auszuleben. Zugleich erinnert sie sich immer wieder an ihren schmerzlich vermissten Freund, der ihr die Türen zu all dem geöffnet hat und so entsteht im Lauf der Geschichte für den Leser ein sehr präzises Bild davon wer dieser Mensch einmal gewesen ist.
Auch die anderen Frauen, die in Iriths Leben treten im Laufe der Geschichte, haben ihren Teil dazu beigetragen, dass man am Ende ein gutes Bild von dem Mann hat, der sie auf den ein oder anderen Weg verbindet. Sodass am Ende alle drei Frauen bereichert aus ihrer Begegnung hervorgehen konnten.
Der Roman ist sehr zu empfehlen für jeden, der sich schon mal mit dem Thema Trauer und der Bewältigung dieser auseinander gesetzt hat.
Irith zweifelt, hadert und trauert. Sie hat ihren Freund Lunis verloren und muss nun mit dem Verlust zurecht kommen. Die Autorin lässt Irith immer wieder zurückblicken - in die gute Zeit. Jedoch wunderte es mich ein wenig, was an einem Mann, der sein Ego vor den Bedürfnissen anderer Menschen stellt, gut sein soll. Irith trauert einem Mann nach, der sie stehen lässt und irgendwann wiederkommt, der ihr Scherben schickt und rätselhafte Notizen. Er lässt kaum Nähe zu und fordert recht viel für das, was er selber gibt. Im Laufe der Geschichte lernt man noch zwei weitere Frauen kennen, die mit Lunis und später auch mit Irith verbunden sind.
Neben diesem Handlungsstrang spielt das Kunsthandwerk, Bilder aus Glasscherben und anderen Überbleibseln, eine große Rolle. Sehr ausführlich und in allen Farben werden diese Szenen beschrieben. Teilweise etwas ermüdend, da sie sich auch sehr oft wiederholen.
Ich hatte ein paar Seiten gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen. Der Text war etwas sperrig und auch die Geschichte wirkte recht unstrukturiert. Ich konnte das hohe Lob an den Verstorbenen nicht immer nachvollziehen. Sein Verhalten wäre für mich so nicht tragbar gewesen. Im letzten Drittel des Buches hätte ich mich fast verabschiedet. Wie so oft wurde im letzten Drittel das Tempo angezogen, schnell die Nebenhandlungen "abgearbeitet", damit man das Happy End ansteuern kann. Das Ende war mir einfach zu überladen, zu kitschig, zu klischeehaft.
Irith Falterberg steht mit 56 vor den Trümmern ihres Lebens. Ihr Freund ist plötzlich aus ihrem Leben gefallen und das leidenschaftliche Einssein auf so vielen Ebenen, es war nicht mehr vorhanden. Nicht einmal zur Beerdigung durfte sie erscheinen. Sie versucht ihr Leben neu zu ordnen. Zufällig lernt sie durch ihre Arbeit im Hotel eine junge Künstlerin namens Sophie kennen. Gemeinsam inspirieren sie sich an einem Kunstwerk zu arbeiten. Eine wichtige Wand mit einem großen Glasmosaik.
Dann hat Irith noch eine Aufgabe zu erfüllen. Sie hat noch ein Päckchen ihres verstorbenen Freundes Lunis an eine Frau weiterzugeben. Alix Ryborn die gerade das Rentenalter erreichte. Welche Rolle spielte sie wohl in Lunis Leben.
Wenn sich drei unterschiedliche Frauen gegenseitig gut tun beim Finden und erreichen persönlicher Ziele, dann kann das nur Schicksal sein. Sich auf ein neues Leben einlassen. Sternflüstern zu hören, wenn man offen dafür war.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, der Schreibstil der Autorin könnte nicht besser sein. Die Handlungen sind gut geschrieben, die Charaktere sind authentisch. Es gibt immer einen Weg neu zu beginnen. Freundschaft und kostbare Momente sind dabei ein wahres Mosaik des Daseins. Von mir gibt es eine Leseempfehlung
+ + 'Zusammen ist man weniger allein' - - wie aus einem Scherbenhaufen Neues entsteht
Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Irith, die mit ihren 56 Jahren zwar beruflich sehr erfolgreich ist, aber privat einen großen Verlust zu verarbeiten hat. Ihr langjähriger Lebensgefährte Lunis, mit dem sie eine Fernbeziehung der besonderen Art geführt hat, ist verstorben. Dieser Lunis war ein eigenwilliger sehr introvertierter Glaskünstler, der Nähe und Beziehung kaum ertragen hat. Durch Lunis hat Irith eine Liebe zum Mosaiklegen entdeckt und einen sehr eigenwilligen Stil entwickelt.
Während ihrer 'Trauerzeit' treten zwei Frauen in ihr Leben, die ebenfalls mit Trennung und Abschied zu tun haben. Im Verlauf der Handlung wird deutlich, dass die 3 Frauen mehr verbindet, als es auf den ersten Blick scheint.
Die Autorin erzählt mit einer sehr feinen und fast schon poetischen Stimme eine melancholische Geschichte, die berührt und auch schmunzeln lässt. Die Handlung und das Ende ist zwar sehr vorhersehbar, aber das ist in diesem Fall überhaupt kein Problem, weil der Weg, in mehrfacher Sicht, das Entscheidende ist und nicht das Ziel.
Kunsthandwerk Kunsthandwerk ist das beherrschende Thema des Buches, Kunsthandwerk verkauft ein Mann, der die alles beherrschende Figur der Gedanken dreier Frauen ist, zu Beginn auf einem Markt. Es handelt sich um Lunis, der mir anfangs reichlich unsympathisch ist - und so hundertprozentig ändert sich das nicht.
Kunsthandwerk ist auch die Machart des Buches. Steinchen um Steinchen wird angelegt, motivische Wiederholung hier und motivische Wiederholung da, und vom ersten Satz an happyending-getrimmt. Damit meine ich nicht nur den Ausgang des Plots, sondern nahezu jede Seite. Ein klassisches Wohlfühlbuch, bei dem die ernsten Themen nicht wirklich durchkommen. Ich mochte die Leseprobe mit ihrem Versprechen "Neuanfang" - und ich habe dem Buch auch lange wirklich eine echte Chance gegeben (und es war ihm mindestens eine Vier-Sterne-Bewertung von mir prognostiziert.) Es gibt auch eine Reihe hübscher, ermutigender Ideen. Dann zum Ende hin wird es aber wirkich so Hanni und Nanni für (minimal) Fortgeschrittene, dass ich es nur noch mit Mühe zu Ende gbracht habe. Ein Buch mit manch einer guten Idee, mir aber einer doch zu säuselnden Heile-Welt-Erzählweise, die keinerlei Wechsel im Tempo kennt ... Irgendwann war dann für mich verplempert,was anfangs noch spannend schien.
Irith hat gerade ihren Lebensgefährten Lunis verloren du weiss noch nicht so recht, wohin mit ihrem Leben. Da taucht in dem Hotel, in dem sie arbeitet, Sophie auf, eine junge Künstlerin und gemeinsam mit ihr gestaltet sie ein Wandmosaik. Dabei kann sie ein wenig ihrer Trauer loslassen. Doch sie muss noch eine letzte Aufgabe erfüllen und eine Frau namens Alix ausfindig machen, da sie ihr ein Päckchen von Lunis zukommen lassen soll.
Ich habe mir am Anfang etwas schwer getan mit dem Buch, weil die Geschichte von Lunis und Irith in Rückblicken erzählt wird und immer wieder Iriths Gegenwart dazwischengerät. Irgendwie machten mir die Sprünge es schwer eine Verbindung zu Irith zu bekommen. Als dann die Geschichte aber linear weiterläuft und Sophie auftaucht war ich in der Geschichte angekommen und die typische Handschrift von Patricia Koelle wurde spürbar.
Am Ende habe ich das Buch sehr zufrieden zugeklappt und konnte mir gut vorstellen, wie es mit den drei Frauen wohl weitergehen wird. Daher kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.
schon das cover hat mich total angezogen, auch der titel, und die inhaltsbeschreibung hat mich neugierig gemacht. wunderschön geschrieben ist dieses buch über einen interessanten und eigenwilligen künstler und einsiedler inspiriert. kunst und natur sind poetisch und beeindruckend in diese geschichte eingebunden und die drei frauen die sich begegnen, kennenlernen und zueinander finden gerade mit dieser thematik ist so schön beschrieben und liest sich einfach toll. nach verlust und trauer kommt ein neues leben in allen facetten und mit der zeit wird vieles verarbeitet, freundschaft entsteht, gespräch und verbindung mit anderen menschen, das leben ändert sich überall und kann auch nach schwerem gut weiter gehen. das buch regt zum nachdenken an, die gedanken und gefühle und dadurch handlungen sind sehr gut beschrieben und nachvollziehbar. ernste momente und leichte wechseln sich ab. absolute leseempfehlung.