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Wut und Böse

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Zicken, Diven, Hysterikerinnen, Schreckschrauben: Frauen, die ihrer Wut freien Lauf lassen, haben schnell ihren Ruf weg. Mädchen werden zu stiller Eleganz erzogen, nicht zu Durchsetzungsfähigkeit. Doch weibliche Wut ist ein Geschenk, und wir müssen lernen, sie als solches wahrzunehmen. Das Frauenwahlrecht, #Aufschrei und der Women’s March: Richtig eingesetzt, kann Wut zu einer mächtigen Waffe gegen persönliche und politische Unterdrückung werden und uns helfen, die Welt zu verändern. Die Journalistin Ciani-Sophia Hoeder zeigt, wie aus Wut Mut zur Veränderung wird.

208 pages, Hardcover

First published September 10, 2021

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Ciani-Sophia Hoeder

4 books6 followers

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2 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 79 reviews
Profile Image for Meike.
Author 1 book4,942 followers
January 23, 2025
Female anger gets a bad rep, because expressing anger is the privilege of the powerful. More power to us women, says Hoeder: Let's threaten the status quo by claiming the right to be angry. And I feel way too seen by this book: It's just true that if you're a woman and make a reasonable argument in a fully acceptable tone, stating that because of these reasons, you're angry about an issue, you're still "difficult", because how dare you stand up for yourself, for your own interest, instead of selflessly shutting the fuck up when the bois once again want to have their cake and eat it, too (a lot of my work is in politics, so you can imagine...). Hoeder illustrates that most women never learn to adequately express anger, and that men don't learn how to deal with female anger, tending to try and not engage with it at all or weaponizing this expression of emotion, no matter the cause. A man is an alpha when he demands respect and defends his status, a woman is a bitch. An angry woman, especially if she is queer and/or non-white (like the author), is an embarrasment. Thanks, patriarchy. But what to do about it?

Apart from the fact that some men should maybe reflect on their behavior, just a little, please please please... ah come on, forget them (to be clear: I love men, most of them are awesome, but we're having a systemic problem here, my dudes. And we can't wait for the problematic dum-dums to change their minds). Okay, so we as women need to stop fearing the consequences of not being a good girl and thus change the idea of normal female behavior, says Hoeder. This is very, very hard, because the repercussions are real. But submitting to the status quo also has repercussions, and they're not fun either. Hoeder shows how female anger has prompted social movements and brought about change: Arguments and energy merged, and situations have improved, from voting rights to abortion.

An angry woman is a strong woman, Hoeder argues, and a strong woman is a dangerous woman for the status quo. Fuck the status quo. And for all those sad little incels no wailing that the author certainly is a frustrated, ugly broad, look at her explaining her book here, then question your life choices: https://www.youtube.com/watch?v=oeV99...
Profile Image for Rebecca.
716 reviews48 followers
May 3, 2022
Kurzes und interessantes Sachbuch zum Thema „weibliche Wut“. Der Vergleich ist mittlerweile ja hinreichend bekannt – werden Männer wütend, strahlen sie Dominanz, Willensstärke und Durchsetzungsvermögen aus. Werden Frauen wütend, werden sie in die hysterische oder zickige Ecke geschoben. Dabei haben Frauen genauso oft, vielleicht sogar öfter, ein Anrecht auf ihre Wut. Dass es gesellschaftlich keine legitime Möglichkeit gibt, diese Wut zu äußern, ist bedenklich.

Ciani-Sophia Hoeder geht dem Phänomen der weiblichen Wut auf den Grund und geht dabei aus intersektionaler Perspektive vor, was ich sehr spannend und auch logisch fand. Sie lässt viele Expertinnen und Betroffene zu Wort kommen, sodass man ein umfassendes Bild von Situationen der Wut und dem gesellschaftlichen Umgang damit erhält.

Das Lesen lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn ich zugeben muss, dass mich das Buch nicht so wirklich gepackt hat. Lässt sich das von einem derartigen Thema überhaupt erwarten? Gerade deshalb finde ich die Bewertung von Sachbüchern oft schwierig: inhaltlich war alles top, die Erklärungen ebenfalls sehr zugänglich, aber trotzdem musste ich mich immer wieder aufraffen, das Buch weiterzuhören.
Profile Image for Elena.
1,030 reviews408 followers
October 26, 2021
Wütend sein - ein Gefühl, das vor allem weiblich gelesene Menschen häufig versuchen, zu unterdrücken. Denn es gibt wohl nichts, was unsere Gesellschaft unweiblicher findet als Wut. Frauen* werden dazu erzogen, lieber sanft und vielleicht höchstens enttäuscht oder traurig zu sein, als wütend. Männer* hingegen werden dazu ermutigt, wütend und zornig zu sein, ihre Wut rauszulassen. Ein eigentlich neutrales Gefühl wird damit in die Binarität gedrängt - und genau darüber hat Ciani-Sophia Hoeder ihr wirklich sehr lesenswertes Sachbuch "Wut und Böse" geschrieben.

Die Autorin geht dabei aber nicht nur auf die Wut im Patriarchat ein, sondern zeigt auch geschichtliche Hintergründe auf, indem sie sich auf Frauen besinnt, die in der Vergangenheit wütend waren. Außerdem verdeutlicht sie, dass Wut gerade für marginalisierte Personen häufig noch schwieriger zu empfinden ist, da beispielsweise Women of Color schnell als "Angry Black Women" abgestempelt werden. Die Intersektionalität, die Ciani-Sophia Hoeder damit herstellt, hat mir sehr zugesagt. Die psychologische Ebene kommt dabei auch nicht zu kurz - und die Autorin zeigt an ihrem eigenenen Beispiel als Gründerin von "RosaMag", einem Online-Lifestylemagazin für afrodeutsche Frauen* und Freund*innen, wie Wut uns inspirieren und in etwas Gutem und Produktivem resultieren kann - und was unterdrückte Wut für einen Schaden in uns selbst anrichtet.

"Wut und Böse" ist ein Plädoyer für mehr Wut - und ich habe mich bei und nach dem Lesen sehr ermutigt und gestärkt gefühlt. An der ein oder anderen Ecke hätte ich mir vielleicht ein paar Informationen mehr oder auch ein etwas tieferes thematisches Graben gewünscht, insgesamt ist das Buch aber ein wunderbarer Anlass dafür, sich mit der Emotion Wut auseinander zu setzen und ihre geschichtlichen, psychologischen sowie sozialen Hintergründe zu begreifen. Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung!
51 reviews58 followers
January 2, 2022
für mehr wut!!! ich liebe wut und sie muss nicht immer zielgerichtet sein oder in etwas produktives umgewandelt werden. absolute leseempfehlung für alle, besonders flinta+
Profile Image for Weinlachgummi.
1,036 reviews45 followers
October 1, 2021
"Eine Frau, die keine Wut empfindet, wird auch nicht zur Gefahr" Seite 11

Angesprochen hat mich sogleich das Cover, so farbenfroh wie es ist, sticht es ins Auge. Unter dem Titel Wut und Böse konnte ich mir dann nicht so viel vorstellen bzw. in was für eine Richtung das Buch geht. Doch der Klappentext hat mich gleich überzeugt. Wut und wie die Gesellschaft und Frauen damit umgehen.

Wann warst du das letzte Mal richtig wütend? Und wie hast du diese Wut ausgelebt, oder hast du sie heruntergeschluckt?

Ich habe mich in vielen wieder erkannt was Ciani-Sophia Hoeder geschrieben hat. Gerade als ich noch jüngere war, war Wut ein großes Thema. Ich habe nie gelernt richtig mit ihr umzugehen und so habe ich sie gegen mich selbst gerichtet oder an Gegenständen ausgelassen, wenn ich explodiert bin, darauf hin landete ich in der Therapie. Kurzum, die Thematik ist genau meins und so habe ich das Buch auch voller Interesse gelesen. Einiges war mir schon bekannt, anders habe ich neu gelernt und vieles macht wütend.

Wie viel Ungerechtigkeit es noch gibt, obwohl wir doch schon so weit sind. Aber trotzdem bleiben manche Denkmuster erhalten und werden immer weiter gegeben. Mir hat gefallen, wie die Autorin nicht nur ihre persönliche Meinung wiedergibt, sondern auch Studien, Interviews und Fachartikel miteinbezieht. Die Quellen findet man am Ende des Buches und kann so bei Bedarf alles selbst nochmal nachlesen.

Ich würde das Buch gerne meinem 20 Jahre jüngeren Ich in die Hand drücken. Von mir eine Empfehlung, und zwar nicht nur an Frauen.
Profile Image for ➸ Gwen de Sade.
1,226 reviews112 followers
January 25, 2022
Ich dachte zuerst der Zugang der Autorin würde mir überhaupt nicht passen und bin aus diesem Grund sehr lange vor diesem Buch zurückgeschreckt. Allen Ausführungen in diesem Buch würde ich auch definitiv nicht zustimmen, ich habe mir aber dennoch einige Dinge daraus mitnehmen können.

Wut ist wichtig, Gefühle rauslassen ebenso, das ist ein unglaublich großes Reclaimingfeld, worüber es sich lohnt zu lesen.
Profile Image for girlwiththebookshelves.
16 reviews25 followers
November 8, 2021
„Brav sein zahlt sich nicht für Frauen aus, sondern für diejenigen, die ihre Macht über brave Frauen erhalten wollen.“ In „Wut und Böse“ beschäftigt sich Höder @ciani_sophia mit einem Gefühl, das an Frauen nicht gern gesehen wird: Wut. Schon lange sind Frauen dahingehend sozialisiert, ihre Wut zu unterdrücken. Wenn sie sie doch zeigen, werden sie abgestempelt - als schwierig, zickig, hysterisch. Frauen, die ihren Gefühlen freien Lauf lassen, wird suggeriert, sie seien unweiblich und nicht begehrenswert. Sie sollen lieber lächeln, was uns ja auch gerne von fremden Männern geraten wird. Wir haben in einer Art kollektivem Trauma verinnerlicht, dass es besser ist, nicht wütend zu werden. Dabei ist Wut wichtig, denn sie dient uns als Kompass für Ungerechtigkeiten. Und sie kann uns helfen, Veränderungen herbeizuführen. Kein Wunder, dass weibliche Wut nicht gern gesehen wird: Wenn wir alle mal so richtig wütend wären, müsste sich vielleicht etwas ändern. Gefühlsunterdrückung zur Erhaltung des Status Quo. Genau das kann zu Burnout führen. Und für marginalisierte Frauen, insbesondere für diejenigen, die von Rassismus betroffen sind, sieht die Sache noch schlimmer aus, weil sie stärker stereotypisiert werden. Tone Policing, Self Silencing und Good Vibes Only/Toxic Positivity sind Strategien, um uns immer weiter von unserer Wut zu entfernen. Scharf und intersektional analysiert, durchaus unterhaltsam und augenöffnend zeigt Höder, wie wichtig es ist, dass wir auf unsere Gefühle hören und diese auch ausleben. Denn Gefühle per se sind nicht gut oder schlecht, männlich oder weiblich. Sie zeigen uns, wenn etwas nicht in Ordnung ist und sie können uns helfen, gegen Ungerechtigkeiten anzugehen. Dabei muss man nicht eine halbe Stadt und Schutt und Asche legen wie der Hulk. Wut ist vor allem dann produktiv, wenn sie etwas an unserer Situation ändert. Also: Lasst uns laut und wütend werden!
Profile Image for amsel.
395 reviews7 followers
June 18, 2025
An alle meine Freundinnen: Lest das! Und seid wütend!
Beim Lesen des Buches musste ich an Atwood’s „The Handmaid’s Tale“ denken, da ich die Serie gerade schaue und an einer Stelle bin, in der female rage, weibliche Wut, immer entscheidender wird, was in mir schon ein Nachdenken über das Wahrnehmen von Wut, sofern sie nicht von (weißen) Männern ausgestrahlt wird.
Das Buch ist dabei als Aufforderung zu lesen: Seid verdammt nochmal wütend. Denn es gibt genug Gründe. Gleichzeitig wird sehr nachvollziehbar aufgearbeitet, wie historisch weibliche Wut immer unterdrückt wurde und welche Rolle race und class oder auch Queerness dabei spielen: „Frau ist nicht gleich Frau. Wut nicht gleich Wut.“
Profile Image for Rosa.
651 reviews41 followers
December 24, 2024
Wirklich sehr spannendes und wichtiges Buch. Regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.
Profile Image for Julia.
65 reviews
September 13, 2022
Ich hab das Buch als Hörbuch gehört, daher ist meine Review vielleicht nicht ganz akkurat.

Die Grundthematik ist auf jeden Fall interessant: Inwiefern wird gesellschaftlich weibliche Wut nicht/weniger zugelassen?
Ein paar spannende Gedanken, woher das kommt, woran sich das zeigt, wozu es führt.

Irgendwie hat es mich aber nicht so richtig mitgenommen. Erstens mochte ich die Stimme der Autorin nicht (sie liest es selbst), ihre Betonung ist wie das Vorlesen von Benimmregeln in der Zweiten Klasse. Zweitens fand ich das ganze irgendwie methodisch etwas merkwürdig: entweder werden einem Statistiken nur so um die Ohren geschlagen oder es wird rein aus Perspektive einzelner erzählt. Irgendwie fand ich das Buch dann doch auch recht redundant und schnell auserzählt- was sicher nicht nur am Thema liegen kann.

Insgesamt: hatte mehr erhofft, aber da es auch nur 4.5h Hörbuch waren, jetzt sicher kein Weltuntergang.
Profile Image for Mari.
41 reviews1 follower
October 1, 2021
Puh… leider musste ich mich durch dieses Buch ein wenig durchkauen. Bitte nicht falsch verstehen, die Thematiken und Probleme die angesprochen werden sind überaus wichtig für unsere heutige Gesellschaft.
Nur leider macht die Autorin es sich sehr einfach alles immer auf das große Patriarchat abzuwälzen und die Schuld den „weißen, nicht behinderten Cis-Männern“ zuzuschieben.
Mir fehlt in dem Buch nicht nur ein einheitlicher roter Faden, sondern auch die differenzierte Wahrnehmung zu manchen Themen, die Autorin wirkt sehr eingefahren in ihrer Meinung und zieht teilweise auch zu schnell Schlussfolgerungen aus bestimmten Dingen (Statistiken, Gesprächen etc.) um ihren eigenen Standpunkt zu untermauern.

Definitiv ein Buch das in mir viele Gedanken ausgelöst hat und auch noch mit Freundinnen besprochen werden muss.
Profile Image for Nora Krauss.
200 reviews21 followers
August 18, 2024
Das Thema (weibliche) Wut hat mich in den letzten Wochen sehr beschäftigt und deshalb habe ich dem Buch einen zweiten Anlauf gegeben. Ich hatte es vor einigen Jahren angefangen und dann abgebrochen, weil es mich nicht so gepackt hat. Diesmal hatte ich mehr Lust, aber es hat mir leider nicht so gut gefallen. Es geht um feministische Themen aus der Perspektive der Wut. Das ist wichtig, aber irgendwie ist es der Autorin nicht gelungen, Tiefe und Spannung zu erzeugen.
Profile Image for aliiciia.
189 reviews8 followers
November 16, 2024
Ein Plädoyer für mehr weibliche Wut, für die geschlechtliche Neutralisierung von Wut und weibliche Selbstermächtigung in einem patriarchalen System.

Stilistisch fand ich es nicht immer ganz gelungen, es gab mir einfach teilweise ein paar zu willkürliche Sprünge, aber abgesehen davon ist es ein Buch, dass ich (vor allem privilegierten) Männern und FLINTA Personen gleichermaßen ans Herz legen würde.
Profile Image for Marlene.
163 reviews
August 3, 2022
Kann ich empfehlen!
Vieles neues für mich dabei gewesen.
Liest sich sehr flüssig und bringt es auf den Punkt.
Habe Umsetzungsbedarf!
Profile Image for Marie.
12 reviews
January 15, 2025
Wichtiges und tolles Buch für mehr Platz für weibliche Wut.
Ich konnte viel mitnehmen, dass Wut Grenzen zieht, Ungerechtigkeiten aufzeigt und ganz viel Kraft hat.
Ich war manchmal ein bisschen verwirrt von so vielen unterschiedlichen Inputs und Themenwechsel und hätte mit ein bisschen mehr einen roten Faden gewünscht.
Profile Image for Merle.
1,526 reviews
October 1, 2021
Danke an Vorablesen und den hanserblau Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Wut und Böse ist ein grandioses Buch, dass mich vor allem eins macht: wütend.
Die Journalistin Ciani-Sophia Hoeder schenkt in ihrem Sachbuch Wut und Frauen, und wütenden Frauen ihre Aufmerksamkeit.
Dazu geht sie zu erst auf die biologischen und psychologischen Hintergründe von Wut ein, bevor sie dann in einen historischen und gesellschaftlichen Diskurs dieser Emotion übergeht.

Hoeder beschreibt, dass wütende Frauen oft nicht als „wütend“ dargestellt werden, sondern als zickig, hysterisch, empfindlich, kompliziert, theatralisch, … (diese Liste führt sie im Buch in einem „wutlosen Lexion“ noch weiter aus!). Sie erklärt die Unterschiede zwischen „männlicher Wut“ und „weiblicher Wut“ wirklich anschaulich. Außerdem geht sie auf verschiedene Beispiele ein, in denen Frauen wütend geworden sind. Von Rosa Parks über ihre eigene Mutter bis zu Beispielen aus 2020 ist alles abgedeckt.

Mädchen wird von klein auf beigebracht, dass Wut etwas schlechtes ist, dass es zu unterdrücken gilt. „Wer wütend ist, ist dumm. Wer klug ist, argumentiert“, schreibt die Autorin weiter. Und ganz ehrlich? Die Situation kenne ich nur zu gut. Wie oft wurde ich in Diskussionen nicht ernst genommen, wenn ich wütend geworden bin? Man soll „einen kühlen Kopf“ bewahren, sachlich argumentieren und die Wut bitte schön daraus lassen, sonst ist man direkt hysterisch…
Es ist einfach traurig, dass diese Wut von Frauen als etwas Negatives definiert und abgetan wird. Denn in dem Buch erfahren wir auch, dass Wut rein biologisch dem Körper gut tut und angestaute Wut auch rausgelassen werden muss, weil sonst Stresshormone nicht abgebaut werden können, wodurch es z.B. zu Depressionen kommen kann.

Durch dieses Buch habe ich so viel gelernt. Hauptsächlich, dass Wut gut ist, und gut tut. Und dass Wut als essentielle Emotion ohne Wertung angesehen werden sollte. Wut ist nämlich einfach eine normale Reaktion auf Ungerechtigkeit, aber wird besonders bei Menschen, die keine weißen cis hetero Männer sind, als nicht neutral bewertet.

Der Stil der Autorin hat mir unglaublich gut gefallen; es ist natürlich ein Sachbuch und da ist keine Wortpoesie zu erwarten. Aber es ist nicht trocken, leicht zu lesen, und es gibt am Ende noch ein Glossar mit relevanten Begriffen. Besonders der intersektionale Ansatz der Autorin hat mir gefallen, da sie z.B. auch auf die Wut von POC (People of Color) oder queeren Personen eingeht.
Ich kann euch dieses Buch wirklich nur ans Herz legen. Es ist eins der besten feministischen Sachbüchern, die ich je gelesen habe. Das Buch hat knapp 200 Seiten und ist mit seinen 18€ etwas teurer, aber es lohnt sich wirklich. Und das Cover ist ein echter Eyecatcher mit seinen bunten Farben! Sonst gibt es noch das Hörbuch, welches die Autorin selbst liest, falls jemand sich das lieber anhören möchte
Mein Fazit von diesem Buch: Meine Wut ist normal und wenn mich nochmal jemand als „hysterisch“ oder ähnlich bezeichnet, oder mir meine Wut absprechen will, dann drücke ich dieser Person einfach „Wut und Böse“ in die Hand!
Profile Image for fredi.
102 reviews3 followers
May 10, 2023
3.5
ich finde das thema sehr wichtig und beim lesen dieses buch hatte ich viel ah-momente, dennoch fehlt mir oft der rote faden.
Profile Image for Jojo Streb.
192 reviews
March 21, 2022
Ein rot angelaufenes Gesicht, Schweiß in den fest zusammengekniffenen Fäusten, gefletschte Zähne: Der Begriff der ‚Wut‘ ist im allgemeinen Sprachgebrauch negativ konnotiert. Wütende Menschen seien anstrengend, laut, heißt es oft, und sie versuchten aufdringlich, ihrer Meinung Gehör zu verschaffen.

Unsere Gesellschaft braucht Wut
Dieses Denken möchte die deutsche Autorin und Journalistin Ciani-Sophia Hoeder in ihrem Plädoyer „Wut und Böse“ aufbrechen. Es ist ein kurzweiliges Buch, das in fünf übersichtlichen Themenschwerpunkten der Verdrängung des Zorns in der Gesellschaft auf den Grund geht und handfeste Argumente dafür liefert, wieso wir diese Emotion brauchen. Und dass sie mehr beinhaltet als die weit verbreitete Vorstellung des ‚überkochenden Topfes‘.

Paradox: Den Unterdrückenden steht am meisten Wut zu
Es ist ein Paradoxon, schreibt sie: Es seien vor allem privilegierte Menschen, die die Herrschaft über die Wut besitzen. Im Klartext bedeutet dies: überwiegend weiße, cis-heterosexuelle, nicht-behinderte Männer. Menschen, die marginalisiert werden, weil sie etwa eine der aufgelisteten Eigenschaften nicht erfüllen, stehe weniger Zorn zu. Weil sie etwa in der unterlegenen Position des Machtverhältnisses zu den Unterdrückenden stehen; weil schon in der Sozialisation Mädchen tendenziell Wut abgesprochen wird; und weil Wut mit Scham besetzt und von den Folgen des Patriarchats durchtränkt ist.

Ciani-Sophia Hoeder trifft dabei den richtigen Ton: sie formuliert knapp und bündig, was ihre Forderungen sind. Dabei greift sie zur Verdeutlichung auf konkrete Beispiele aus ihrem Alltag und dem ihrer Freund*innen. Zudem liefert das Quellenverzeichnis zahlreiche Recherchemöglichkeiten. Sie schildert nüchtern, wie viel Benachteiligung ihr als Schwarze Frau entgegen geweht ist – und wieso sie es als richtig empfindet, die aufkeimende Wut zuzulassen. Und sich gegen Sexismus, Rassismus, Queer- und Trans*feindlichkeit aufzustemmen.

Wut zeigt uns, dass wir ungerecht behandelt werden
„Wut als Katalysator für Veränderung“, so betitelt sie treffend eines ihrer Kapitel. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Konstruktivität persönlichen und gesellschaftlichen Zornes: Sie zeigt uns, dass wir ungerecht behandelt werden. Haders ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir dieses Empfinden in konkrete Verbesserungen stecken können: 2019 gründete sie das Onlinemagazin „RosaMag“ für Schwarze Frauen in Deutschland und bietet diskriminierten Menschen eine Plattform.

Trotz der knapp zweihundert Seiten Buchlänge fielen mir beim Lesen einige retardierende Argumente auf. Dadurch litt die Lesekonzentration zwischen den (ansonsten) klar formulierten Kritikpunkten. Die Beispiele hätten teils etwas griffiger sein können, als sich zum wiederholten Male auf anonyme Freund*innen zu beziehen.

Selbstreflexion der eigenen Kommunikation
Nichtsdestotrotz: Das Buch regt zur starken Selbstreflexion der eigenen Kommunikation an. Wann beharre ich auf meinem Recht, zu mir selbst zu stehen? Wann steht mir dieser Platz überhaupt zu, wann höre ich „nur“ zu? Woher kommt das Denken, Frauen stehe weniger Raum für Zorn zu?


Ein kurzweiliges und informatives Plädoyer für weibliche Wut: Wieso Wut als weiße heterosexuelle männliche Emotion gilt, wieso es förderlich ist, die eigene Wut zu zeigen, wie wir diese Emotion nutzen können, um gegen Marginalisierungen anzukämpfen!
Profile Image for PiaReads.
345 reviews8 followers
February 25, 2025
Ciani-Sophia Hoeder verwebt persönliche Erfahrungen mit wissenschaftlichen Erkenntnisse über Frauen und Wut. Ein Gefühl, was uns sozusagen wegsozialisiert wurde. Natürlich will das Patriarchat keine lauten, wütenden, fordernden Frauen, aber wie wichtig Wut ist, war mir bis jetzt noch nicht so klar. Schön ist der intersektionale Blick und die vielen Beispiele. Ein gutes rundes Buch, bei dem mir aber irgendwas gefehlt hat um den Inhalt in bleibender Erinnerung zu behalten. 🤔
Profile Image for anna.
108 reviews
May 4, 2022
3,5⭐

Ein informatives Buch über Wut, den Umgang damit und das Lernen des Akzeptieren der eigenen Wut. Ich verstehe definitiv meine eigene Wut besser und habe auch viel dazu gelernt.

Ich fand nur, dass sich viele Dinge inhaltlich wiederholt haben oder teilweise unverständlich erklärt wurden. Außerdem hätte ich mir mehr zur Wut in der Popkultur gewünscht.
Profile Image for Robin Winterfeldt.
10 reviews34 followers
October 16, 2021
Große Empfehlung, bei einer Studienrecherche hätte ich aber eine kritische Gegenprüfung erwartet: Über Statistiken zu Gewalt sprechen viele Studien, ausgerechnet Terre des Femmes zu zitieren - schwierig. Der Verein zeigt sich immer wieder transfeindlich.
Profile Image for mia.
190 reviews23 followers
May 14, 2023
2,5 ⭐️

Generell ein sehr interessantes Buch, das viele wichtige Argumente zum Thema (weibliche) Wut anspricht. Allerdings hat mir persönlich der Schreibstil leider überhaupt nicht gefallen. Auch den Aufbau des Buches fand ich nicht optimal.
Profile Image for Anja | snap.piness ✨.
140 reviews13 followers
December 6, 2021
*Rezensionsexemplar via NetGalley

Ich habe den Klappentext gelesen und dache "Wut? Ich bin selten wütend. Aber klingt interessant, probiers halt mal." Und man.. wie hat mich dieses Buch umgehauen! 🤯

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin selten wütend. Und selbst wenn ich es dann doch mal bin, lasse ich sie noch seltener raus. Eigentlich gar nicht. Ich hab immer gedacht, ich bin halt einfach so. Wutausbrüche lohnen sich nicht und machen meistens nur Ärger. Und wer hat dazu schon Zeit? Das diese "Charaktereigenschaft" antrainiert und einen systemischen Grund haben könnte, daran hab ich nicht gedacht. Das und das Patriarchat.

Ich habe in diesem Buch so viel gelernt und war quasi mit jeder Hörminute hin und weg. Die Autorin liest selbst, was ich immer besser finde, weil dann exakt da rüberkommt, was rüberkommen soll. Und in diesem Buch war es Erkenntnis. Ich habe mich viel zu oft wiedererkannt und dachte immer wieder "Ja! Ja, genau! oder "Nee.. oder... doch?!🤔"

Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen: jedem Geschlecht. Es ist wirklich großartig und hat mich total fasziniert, sodass ich gar nicht aufhören konnte mit lesen.
Profile Image for ~•verena•~.
481 reviews8 followers
December 17, 2025
3.75 ⭐
Sie war wütend...

- Wut und Böse, S. 1

Plädoyer für Gefühle fühlen und Female Rage!

... Wut ist nicht sexy. Sie passt nicht in den sorgfältig gemanagten Instagram-Feed hinein. Sie wird mit Yoga, Meditation und einem fast schon neurotischen Self-Care-Hype wegmeditiert. Dabei sind die Folgen von internalisierter Wut desaströs. Essstörungen, Selbstverletzungen, Kopfschmerzen, ein mangelndes Selbstwertgefühl, erhöhte Angstzustände, Burn-out, Depressionen — ihre Unterdrückung hat ernst zu nehmende Krankheiten zur Folge. Die Wut ist da...

- Wut und Böse, 3%

Make Wut sexy again!

... Wut auszudrücken ist Selbstliebe…

- Wut und Böse, 86%
Profile Image for Sophia.
38 reviews13 followers
September 13, 2022
Das richtige Buch zur richtigen Zeit!

Schade allerdings, dass ich schon zum wiederholten Male ein Buch aus der Hanserblau-Reihe gelesen habe, das nicht sehr gründlich Korrektur gelesen wurde, was Rechtschreibfehler und ähnliches betrifft. Das stört den Lesefluss und tut mir leid für die Autor*innen, die so viel Arbeit in ihre Bücher gesteckt haben.
22 reviews3 followers
September 12, 2024
3,5⭐️
Hatte bisher noch keinen Text gelesen, der sich ausschließlich dem Thema weiblicher Wut widmet, deshalb war ich sehr gespannt. Gerade zu Beginn enthält das Buch kluge Gedanken, die sehr auf den Punkt formuliert werden. Zum Ende hin hat für mich persönlich leider die Struktur gefehlt und Gedanken und Schlussfolgerungen wurden nur noch wiederholt.
Profile Image for hermodernbookclub.
31 reviews43 followers
June 13, 2023
Ein bedeutend wichtiges Buch mit einer noch wichtigeren Botschaft: SEI WÜTEND! Lass es raus!

Genau das brauchen wir und sollten wir uns zu Herzen nehmen. Denn rausgelassene Wut kann etwas bewegen, was die unterdrückte Wut nicht kann.
Profile Image for Theresa Ebert.
59 reviews
March 17, 2024
Mega Buch für alle Nicht-Männer & Männer :)

Hinterlegt mit krass aussagekräftigen Quellen + super Wortwahl der Autorin, 10/10
Girls, wütend sein wichtig!
Displaying 1 - 30 of 79 reviews

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