Prawniczka Dana Marin nie wierzyła, że nadejdzie taki dzień: były prezydent Stanów Zjednoczonych w czasie wizyty w Atenach zostaje aresztowany przez grecką policję działającą na zlecenie Międzynarodowego Trybunału Karnego w Hadze. To momentalnie wywołuje dyplomatyczne tornado. W USA toczy się kampania wyborcza i aktualnie urzędujący prezydent nie może sobie pozwolić na jakikolwiek skandal. Biały Dom formułuje groźby pod adresem Międzynarodowego Trybunału Karnego i wszystkich państw Unii Europejskiej. A Dana Marin rozpoczyna walkę ze znacznie silniejszym przeciwnikiem - podobnie jak jej kluczowy świadek, którego zeznania mogą ostatecznie pogrążyć niegdyś najpotężniejszego człowieka na świecie. Amerykańskie tajne służby depczą już sygnaliście po piętach, a oddział specjalny przygotowuje się do siłowego uwolnienia byłego prezydenta, by za wszelką cenę uniemożliwić przekazanie go do Hagi…
Spannend, fesselnd und informativ...... nicht ganz das, was man sonst von Elsberg erwarten könnte!
Hoch politisch!
Der ehemalige amerikanische Präsident wird auf einer Griechenland Reise wegen angeblicher Kriegsverbrechen verhaftet und inhaftiert.....hoch emotional, trotz des etwas konstruktiven Plots absolut schlüssig....und irritierend aktuell...
Austriacki autor bestsellerów takich jak „Blackout” czy „Helisa” powraca z thrillerem utrzymanym w duchu politycznym, który mógłby stanowić poniekąd gatunkową karykaturę na współczesne oblicze Stanów Zjednoczonych. Co prawda autor zaznacza, że akcja powieści jest fikcją, niemniej podkreśla, że podobieństwa do prawdziwych osób nie są do końca przypadkowe. Na przykład taka postać byłego amerykańskiego prezydenta o inicjałach D.T., wokół którego wszystko tu się toczy...
Co prawda Elsberg znany do tej pory był ze snucia dywagacji na neutralnym polu technologii i nauki, to w „Sprawie prezydenta” umiejętnie przeskakuje do prawa oraz polityki. Co zrobiliby Amerykanie? Jak zareagowałyby służby? Kto poniósłby ostateczną odpowiedzialność? Elsberg bawi się snuciem hipotetycznego, wirtualnego scenariusza, dodając pod przykrywką thrillera politycznego intrygujący komentarz na współczesne, jakże skomplikowane relacje międzynarodowe. Narastające napięcie, globalny chaos, pogłębiający się kryzys i zakulisowe zagrywki – nie ma w tym jednak nic nudnego, „Sprawa prezydenta” bowiem pędzi na złamanie karku, podrzuca nieoczywiste rozwiązania i zaskakuje aż do wstrząsającego finału.
In Athen wird der ehemalige US-Präsident im Auftrag des Internationalen Strafgerichtshofs wegen Kriegsverbrechen verhaftet. Ein Überraschungscoup des ICC, der jedoch heftige Reaktionen der USA hervorruft, zumal der amtierende Präsident mitten im Wahlkampf steckt und somit Stärke zeigen will. Neben politischem und wirtschaftlichem Druck, welcher sofort aufgebaut wird, plant man auch eine gewaltsame Befreiung des prominenten Häftlings. Es beginnt ein spannendes Ringen zwischen dem ICC und den USA, die alle Hebel in Bewegung setzten, um die Griechen und die EU in die Knie zu zwingen. Dabei steht für den ICC nur eine junge Mitarbeiterin vor Ort zur Verfügung, der ein alter, erfahrener einheimischer Anwalt vor Gericht Rückendeckung gibt während auf der Gegenseite ein ganzes Team erfahrenster Juristen und PR-Profis alles daransetzt die Freilassung von Dougles Turner möglichst schnell über die Bühne zu bekommen. Mit jedem Tag, der vergeht, steigt der Druck und bald kommt auch Gewalt zum Einsatz. Marc Elsberg versteht es solche „Was wäre wenn“ Szenarien in eine spannende Geschichte zu packen, er fängt den Leser ein, regt zum Nachdenken an und erzählt die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln. Und diese unterschiedlichen Sichtweisen sind auch eine Stärke dieses Buches – was ist im Kampf gegen den Terror zulässig und wo werden Grenzen überschritten – Fragen die Heute aktueller den je sind. Die Hauptcharaktere sind gut herausgearbeitet, da ist einerseits die junge ICC-Mitarbeiterin Dana Marin, die als Kind die Schrecken des Bosnienkrieges im belagerten Sarajevo erlebt hat und auf der Gegenseite Derek Endvor, der das Wahlkampfteam des amtierenden Präsidenten leitet und professionell die Strippen zieht. Hinzu kommt noch eine Vielzahl weiterer Personen, welche die Geschichte vorantreiben. Aber diese Vielzahl an Sichtweisen und Figuren führen bei der Lektüre auch vereinzelt zu Verwirrung und insbesondere zum Ende hin gehen mit dem Autor die Pferde durch – da wird die Story zunehmend unrealistisch und fragwürdig – da wäre weniger mehr gewesen. Aber ich bleibe dabei, auch mit diesem Buch ist es Marc Elsberg gelungen einen spannenden Politthriller über ein durchaus denkenswertes Szenario zu schreiben.
Marc Elsbergs neuester Thriller „Der Fall des Präsidenten“ beschäftigt sich mit der Verhaftung eines Ex-Präsidenten und dessen Folgen. Erschienen ist der Roman im Februar 2021 bei blanvalet.
Ein Skandal der seinesgleichen sucht: Als der amerikanische Ex-Präsident Douglas Turner in Athen landet, wird er sogleich von der griechischen Polizei im Namen des Internationalen Strafgerichtshofes festgenommen. Dana Marin, eine junge Juristin, die im Auftrag des ICC bei der Verhaftung anwesend ist, hat nun dafür zu sorgen, dass die Verhaftung bestätigt und eine Überstellung nach Den Haag erreicht wird. Dies ist gar nicht so einfach, denn sofort nach Bekanntwerden erhöhen die USA den politischen Druck auf die Europäische Union und das Gericht massiv. Es ist Wahlkampf und der amtierende US-Präsident kann sich solche Schlagzeilen nicht leisten, wenn er wiedergewählt werden möchte. Zwei Gegner prallen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dana Marins stärkste Waffe in diesem ungleichen Kampf ist ein Zeuge, der mit seiner Aussage den Ex-Präsidenten zu Fall bringen kann. Doch auch die US-Geheimdienste sind an diesem schon dran und auch eine gewaltsame Befreiung Douglas Turners ist nicht ausgeschlossen. Wem wird es gelingen am Ende die Oberhand zu gewinnen?
Zuerst war ich ein bisschen traurig, dass es diesmal kein wissenschaftliches Thema ist, das Marc Elsberg in seinem neuen Roman behandelt. Nachdem ich in einem Interview Einiges zum neuen Roman erfahren hatte, war ich dann aber doch sehr neugierig und wollte wissen, wie es einem Ex-Präsidenten in einem der berüchtigsten Gefängnisse Griechenlands ergehen wird. Der Schreibstil ist so, wie wir es von Marc Elsberg gewohnt sind. Die Kapitel sind insgesamt alle recht kurz. Das Tempo wird teilweise durch stakkatoartige Sätze hoch gehalten, der Autor nimmt sich an anderer Stelle aber auch die Zeit, um die Umstände und Gegebenheiten kurz zu beschreiben. Das hat mir wieder gut gefallen und ich bin gut mit dem Buch vorangekommen. Der Aufbau der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das Buch beginnt direkt mit einem Paukenschlag - der Verhaftung des Ex-US-Präsidenten Douglas Turner. Die Ereignisse werden meist chronologisch erzählt und die Spannung baut sich immer mehr auf. Zwischendurch gibt es einige kleinere Rückblenden, die etwas mehr zum Hintergrund der Anklage und der Protagonisten verraten. Wir erleben die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und sind so bei allen wichtigen Entwicklungen dabei. Das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Wir erleben, wie die USA auf die Verhaftung reagieren und was alles in Gang gesetzt wird, wir sind bei einem Team dabei, dass sich auf die mögliche gewaltsame Befreiung des Ex-Präsidenten vorbereitet, wir erleben wie sich Dana Marin auf die Gerichtsverhandlungen vorbereitet, sind hautnah am Zeugen dran, der den Präsidenten zu Fall bringen könnte und erleben natürlich auch mit, wie die europäische Union und der ICC auf den massiven politischen Druck reagieren. Marc Elsberg hat hier einen sehr umfassenden und meiner Meinung nach auch recht realistischen Blick auf eine solche Situation erschaffen. Zu jeder Zeit war ich mitten im Geschehen drin und konnte mich gut in die unterschiedlichen Perspektiven hineinversetzen. Dieser Thriller hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Es spielen viele unterschiedliche Themen in die Bewertung der ganzen Situation hinein. Ich war teilweise erschüttert, ich habe mich gefragt, wozu wir eine Institution wie den Internationalen Strafgerichtshof haben, wenn wir nicht bereit dazu sind, die Rechtsprinzipien konsequent umzusetzen. Es war spannend für mich zu sehen, wie unterschiedlich eine Situation, je nach Erfahrungshorizont oder Informationsstand, bewertet werden kann. Ich fand es grandios, wie Marc Elsberg die vielen unterschiedlichen Bausteine (Politik, Social Media, Journalismus, etc.) zusammengebracht hat. Zusätzlich hat er es geschafft, kleine Szenen einzubauen, die das Ganze ein bisschen auflockern und einen nicht alles nur düster betrachten lassen. Sonst habe ich auch gerne an seinen Thrillern bemängelt, dass es mir irgendwann zu sehr ins actionlastige abdriftet. Das ist diesmal überhaupt nicht der Fall. Es gibt zum Ende hin ein bisschen Action und ein bisschen Verfolgungsjagd, aber das Übertriebene fehlt diesmal, für mich persönlich, vollkommen. Es gibt Menschen, die in diesem Roman über sich hinauswachsen, aber es wirkt nicht so, dass man sagt, jeder normale Mensch wäre bei diesen Ereignissen schon fünf mal tot. Es wirkt machbar, es wirkt nahbar und schmälert dennoch nicht die Leistungen der Personen, die an den Ereignissen beteiligt waren. Für mich ist dies definitiv der beste Roman, den Marc Elsberg bisher vorgelegt hat, und ich fand Helix bis auf ein oder zwei Kleinigkeiten schon grandios. In einem kurzen Nachwort gibt Marc Elsberg kurz ein paar Informationen zu Fiktion und Wahrheit. Wer das Buch kauft, findet in der Innenseite einen Code für eine Veranstaltung, in der Marc Elsberg nochmals ausführlich mit Dietmar Wunder und einem US-Experten über das Thema spricht.
Fazit: Ein rundum gelungener Thriller von Marc Elsberg, der wie immer am Puls der Zeit ist und ein spannendes Thema bespricht. Ich bin mir sicher, wir werden in Zukunft bei so mancher Schlagzeile an diesen Roman zurückdenken. Empfehlenswert für politisch interessierte Menschen, die einen Thriller lesen möchten, der nicht ins Übertriebene abdriftet und zum Nachdenken anregt und natürlich für alle Marc Elsberg-Fans.
Athen im Hochsommer: Der ehemalige US-Präsident Douglas Turner landet in einem Privatjet auf dem Flughafen. Und wird dort von der griechischen Polizei im Auftrag des Internationalen Gerichtshofes verhaftet. Turner werden schwere Kriegsverbrechen vorgeworfen. Die diplomatische Welt steht Kopf! "Der Fall des Präsidenten" ist der neueste Politthriller von Marc Elsberg und hat mich richtig gut unterhalten. Der Autor berichtet über ein realistisches, wenn auch bisher unvorstellbares Szenario: Ein ehemaliger US-Präsident wird für die Verbrechen seiner Amtszeit zur Rechenschaft gezogen. Die Story ist spannend und nervenaufreibend, wenngleich es kaum Action gibt. Die Spannung konzentriert sich auf die Verhandlungen vor Gericht, auf die Beweise und auf das politische Ränkespiel der Amerikaner. Ich war sehr fasziniert, mit welcher Raffinesse und Kaltschnäuzigkeit die USA vorgehen, um ihren ehemaligen Präsidenten frei zu bekommen. Zudem wird die Geschichte aus vielen Perspektiven erzählt: aus Sicht der USA, aus Sicht der Anklägerin des Internationalen Gerichtshofes und aus Sicht des Whistleblowers, der mit seinen Beweisen den Prozess ins Rollen brachte. Besonders zu kämpfen hatte ich jedoch mit den Kapiteln, in denen die Kriegsverbrechen geschildert wurden. Nicht, weil sie blutig waren, sondern weil sie aus Sicht der Opfer erzählt werden. Meine Wut gegenüber Turner wuchs bei der Lektüre rasant. Das Finale ist actiongeladen und hat etwas von einem guten Hollywoodfilm. Marc Elsberg führt alle Stränge zusammen. Einige Fragen bleiben dennoch offen. Und leider endet der Roman an der für mich spannendsten Stelle. Alles in allem ein rasanter, super zu lesender Politthriller. Eine klare Empfehlung meinerseits.
Tolles Buch! Es ist sehr politisch und man kann total viel lernen. Es dauert sehr lange bis die Szene aufgebaut wurde, eventuell könnte man das etwas kürzer gestalten. Allerdings ist dies bei einem so politischen Buch auch wichtig, damit man die einzelnen Ereignisse auch versteht. Ich würde das Buch vielleicht nicht unbedingt als Thriller bezeichnen. Richtige Spannung kam wenn dann erst zum Schluss hin. Zum Schreibstil: Ich fand es am Anfang schwer, den Überblick über die ganzen Personen zu behalten. Es gibt sehr viele Charaktere, die nicht unbedingt eine wichtige Rolle spielen. Es werden innerhalb eines Kapitels verschiedene Personen in verschiedenen Zeitverläufe abgehandelt. Das war für mich oft verwirrend. Nichts desto trotz hat mich das Buch echt gecatcht, gerade auch weil es die Kriegsverbrechen Ex-Jugoslawiens mit thematisiert. Ich konnte mich besonders gut in Dana Marins Charakter einfühlen. Die Geschichte ist extrem gut durchdacht worden. Klare Leseempfehlung 🥰
Dramaturgisch gut geschrieben, den Thrilleraspekt vermisse ich gänzlich. Für mich immer sehr vorhersehbar was passiert und am Ende auch emotional keine Bindung zur Handlung. Ich persönlich bin kein Fan juristischer Mittel.
This took way longer to finish than I’d like to admit. It just started off sluggish and took awhile for me to actually get invested in the book. The book is for sure interesting, I just realized I’m not big into Political dramas/thrillers. Ending could have been more fulfilling as well.
Podobné knihy nečítam veľmi často, skôr výnimočne, ale som rada, že sa ku mne dostala novinka od Marca Elsberga s názvom Případ prezident. Bravúrny politický triler, ktorého čítanie som si užila. Spočiatku som mala obavy vzhľadom k tomu, že v príbehu sa výskume veľké množstvo rozličných postáv a najprv som mala problém si zapamätať, kto je kto. Taktiež sa strieda viacero pohľadov, čo mi v tomto prípade skôr vyhovovalo, pretože vďaka tomu som mala predstavu o všetkých účastníkoch procesu. Povedala som procesu? Áno, procesu, lebo hlavnú úlohu tu má sám bývalý prezident USA, ktorý bol zadržaný v Grécku, kde sa má rozhodnúť o tom, či bude vydaný do Haagu a postaví sa pred Medzinárodný trestný sud a bude súdení za vojnové zločiny.
Autor venoval obrovský priestor medzinárodnému právu, porovnával postupy v európskych krajinách a postupy aplikované v USA. Znie to nudne, ale také to zaručene nebolo. Nestihla som sa nudiť ani na jedinej stránke, právnické ,,vystúpenia” pred gréckym súdom, zákulisné ťahy zo strany američanov, pripravované násilné oslobodenie exprezidenta. Toto všetko a ďalšie prepracované detaily dávali príbehu potrebnú dynamiku a k tomu ta veľkolepá akcia na záver. Proste skvele.
Wie man es bereits von den bisherigen Büchern von Marc Elsberg kennt, super geschrieben und dazu sehr detaillierte Informationen. Diesmal mehr im politischen Bereich.
Immer wieder gibt's es Szenenwechsel innerhalb eines Kapitels, so dass die Geschichte immer wieder von einer anderen Perspektive erzählt wird. Anfangs hat mich das erst verwirrt, da diese Wechsel nur durch einen Simplen Abschnitt gekennzeichnet sind und keinen Extra vermerk wie einen Namen oder Ort um den Wechsel anzuzeigen. Aber im Laufe der Geschichte hat das immer weiter abgenommen und insgesamt fand ich das sogar gut, weil das die Geschichte noch einmal zusätzlich beschleunigt hat wodurch Szenen noch einmal spannender wurden.
Insgesamt wieder ein absolut gelungenes Buch und eine absolute Empfehlung von mir. Für mich bleibt aber dennoch Blackout weiterhin auf Platz 1 der Elsberg-Bücher! Was der Qualität dieses Buches natürlich keinen Abriss tut ;P
Das Buch startet in gewohntem Marc Elsberg Stil. Schneller, protokollartiger und detaillierter Erzählstil. Die Geschichte reißte mich von Beginn an mit. Eine Geschichte die im ersten Moment sehr weit weg erscheint, bei genauerem Blick aber bereits morgen Realität werden könnte.
Leider konnte der Roman, anders als die mir bekannten Marc Elsberg Werke, den Spannungsbogen nicht halten und zog sich stellenweise langatmig dahin.
Ich fühlte mich gut unterhalten - spannend erzählt, viele kleine Details über die Vorgehensweise bei Straffällen vor dem internationalen Gerichtshof mit den Verwicklungen erfahren. Klar, natürlich auch recht holzschnittartig in der Figurenführung, aber ich weiß, was ich vom Autor erwarten kann. Ich mochte es trotzdem.
Kaum ist er aus dem Flieger gestiegen, wird der ehemalige US Präsident Douglas Turner in Athen verhaftet. Der Internationale Gerichtshof hat Anklage erhoben und einen Haftbefehl ausgestellt, der durch die lokalen Behörden ausgeführt werden muss. Dana Marin ist als Vertreterin des ICC vor Ort, um den Vorgang zu überwachen, gerät aber auf das Bildmaterial, das heimlich angefertigt wird und sich sogleich online verbreitet. Damit beginnt dann auch das Kräftemessen: auf der einen Seite der ICC, der die Gerechtigkeit auf seiner Seite hat, jedoch über wenig Macht verfügt, lediglich auf die öffentliche Meinung hoffen kann. Gegenüber steht die mächtigste Nation der Welt, die sogleich die ganze Maschinerie anwirft, nicht nur um das ehemalige Oberhaupt schnell aus griechischer Haft zu befreien, sondern auch um im aktuellen Wahlkampf nicht das Gesicht zu verlieren. Gerade das Land, das für Freiheit und den Kampf gegen den Terrorismus steht, soll nun dafür angeklagt werden?
Marc Elsberg hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen mit spannenden Thrillern gemacht, die insbesondere dadurch herausstechen, dass er aktuelle Themen für seine Szenarien wählt. Sei es die prekäre Stromversorgung im Notfall in „Blackout“ oder auch Gentechnik in „Helix“ – immer treibt er das Gedankenspiel bis an die aushaltbare Grenze. In „Der Fall des Präsidenten“ wirft er nun die ethisch-moralische Frage auf, wie viel den Ländern Recht und Gerechtigkeit wert sind und wie in Zeiten von Deep Fakes und Fake News die öffentliche Meinung beeinflusst und Wahrheit immer perfekter gefälscht werden kann.
Die eigentliche Handlung an der Oberfläche umfasst nur wenige Tage, in denen wiederholt das Gericht tagt, das über die Rechtmäßigkeit des ICC Haftbefehls und der damit verbundenen Auslieferung an Den Haag entscheiden soll. Spannend wird die Angelegenheit durch die Nebenschauplätze, an denen ganz verschiedene Aspekte eskalieren. Die Amerikaner nutzen ihre Vormachtstellung und drohen sogleich mit wirtschaftlichen Sanktionen, erlassen Einreisebeschränkungen und positionieren sich im Streit zwischen Griechen und Türken, um so den Druck auf das Land zu erhöhen. Von der Unabhängigkeit eines Gerichts kann kaum mehr die Rede sein, wenn eine ganze Nation in Sippenhaft genommen wird.
In der Sachfrage steht natürlich die komplexe Problematik im Fokus inwieweit ein Präsident für die Taten der Armee und einzelner Soldaten in Kriegen verantwortlich ist. An Kollateralschäden bei der Zivilbevölkerung hat man sich leider gewöhnt, der vorgebliche Zweck scheint sehr viele Mittel zu rechtfertigen, insbesondere seit 9/11. Einzig der Internationale Gerichtshof könnte hier Anklage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erheben, aber er wirkt wie ein zahnloser Tiger und zahlreiche Ausnahmen und die Nicht-Anerkennung durch Länder wie die USA lassen vernünftige Arbeit kaum zu.
Die noch junge und wenig erfahrene Vertreterin des ICC erfährt die volle Härte der eigentlich juristischen Auseinandersetzung auf ganz anderer Ebene: sofort tauchen Bilder von ihr online auf, die in tendenziöse Zusammenhänge gepackt werden, andere werden direkt skrupellos gefälscht, um so die Öffentlichkeit zu täuschen und Meinungsmache zu betreiben. Verschwörungstheoretiker und verquere Denker lassen sich zudem ungehemmt mit ihren Theorien aus.
Ins Rollen bringt alles ein Whistleblower, der seiner Intuition folgte und sich nun größter Gefahr ausgesetzt sieht. Man weiß, wie insbesondere die USA mit in ihren Augen Vaterlandsverrätern umgeht. Schützen kann ihn kaum wer in dieser Situation, denn bei dem mächtigen Gegner ist sich jeder selbst am nächsten.
Auch wenn das Ende vielleicht durch die plötzliche Action etwas zu dick aufgetragen ist, ein spannender Thriller, dem es gelingt, die Komplexität des Konflikts und der Wirklichkeit unterhaltsam abzubilden.
Der ehemalige Präsident wird am athener Flughafen aufgehalten und mit der Begründung, Kriegsverbrechen begangen zu haben, verhaftet. Er soll sich vor dem ICC in Den Haag verantworten. Mittendrin ist Dana, die den ICC vertritt, und wird das Gesicht dieser Aktion. Die Situation ist nicht einfach und die Zuständigkeit nicht eindeutig. Plötzlich mischen alle mit. Gibt es einen Whistleblower? Gibt es überhaupt stichhaltige Beweise? Es ist ein diplomatisches Desaster. Doch es geht um Gerechtigkeit. Schaffen es Dana und ihre Mitstreiter*innen, wenigstens einen fairen Prozess gegen den Ex-Präsidenten zu führen?
Der Einstieg war spannend und ereignisreich. Ein ehemaliger Präsident verhaftet wegen Kriegsverbrechen. Da ist man als Präsident wahrscheinlich erstmal baff :D Wer hat den Haftbefehl gegeben? Wer darf sowas überhaupt? Und wer hat die Möglichkeit dazu? Es war von Anfang an viel Bewegung in der Story, das hat mir gut gefallen.
Ich muss sagen, ich war erst kurz überfordert mit den vielen Namen, die da zu Beginn eingeführt wurden. Da mischen ganz schön viele Leute mit und es wurden nicht weniger. Erst so nach der Hälfte des Buches hab ich wirklich durchgeblickt. Zumindest die Hauptakteure und -akteurinnen waren mir dann recht schnell klar :D
Es wurde aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven erzählt. Die überwiegende Zeit ist es aber Dana, die wir begleiten. Derek, der für den amtierenden Präsidenten arbeiten, Steve, dessen Rolle in der Geschichte lange nicht klar ist, Sean, Maria, die Vertreter*innen der EU und noch ein paar mehr. Alle mischen ein bisschen mit und alle dürfen mal aus ihrer Perspektive erzählen ^^
Dana hat in diesem Buch geglänzt. Sie ist eine echte Heldin. Mutig, stark, klug, ausdauernd. Ich mag ihre Entschlossenheit. Sie hat Prinzipien, sie hat ein Ziel, sie lässt sich nicht einschüchtern. Ich hab mit ihr und den anderen Figuren mitgefiebert und mitgehofft. Der Kampf wirkte so ausweglos…
Es gibt viele Bezüge zur Realität, was dafür gesorgt hat, dass Wirklichkeit und Fiktion ineinander und miteinander verschwammen. Es ist einfach spannend, welche Mechanismen da in Gang gesetzt werden… Entlassungen, Menschen treten zurück, andere erscheinen plötzlich auf der Bildfläche, Demonstrationen, die sozialen Medien haben einen unberechenbaren Einfluss… spannend! Ich war echt entsetzt, zu welchen Mitteln hier gegriffen wurde…
Die Verhandlung war wahnsinnig aufregend, aber auch die ganzen Nebenschauplätze drumherum. Die Geschichte wurde immer spannender… Irgendwann hab ich mich richtig durch die Seiten gehetzt. Ich find das so gelungen, wie der Autor interessante Hintergrundinformationen streut und sich die Spannung der Story trotzdem immer weiter zugespitzt hat. Unmerklich wurde nach und nach das Tempo angezogen. Die Zeit wurde knapp, langsam drehten alle durch. Es kamen immer noch mehr Unbekannte mit ins Spiel. Die Spannung war zum Zerreißen.
Die Geschichte wurde durch Rückblenden einiger Figuren sehr persönlich und emotional. Danas Geschichte ist berührend und wichtig. Dana gibt Menschen, die niemand hört, eine Stimme und der ICC stellt einen Raum, indem sie für ihre Rechte kämpfen kann. Das fand ich sehr ausdrucksstark.
Das Ende hat mir gut gefallen. Es wird nicht alles aufgelöst und manches kann als Happy End betrachtet werden, manches nicht. Und schon wieder nehme ich so viel mehr mit aus einem Buch von Elsberg als nur gute Unterhaltung. Ein packender, temporeicher Thriller, der mich nachhaltig beeindruckt hat und noch lange beschäftigen wird.
Mehr als 600 Seiten stark ist dieser fiktive Thriller von Marc Elsberg. Diese Menge will gut gefüllt sein und um über diese lange Zeit Spannung zu halten oder immer wieder neu aufbauen zu können, muss einfach alles stimmen.
Das war für mich hier nicht immer der Fall. Die Geschichte rund um einen US-amerikanischen Ex-Präsidenten, der sich wegen seiner Kriegsführung und bestimmter Befehle offiziell verantworten muss, beginnt sehr vielschichtig.
Der Internationale Strafgerichtshof (Sitz in Den Haag) - im Buch meist englisch mit ICC abgekürzt - ist den meisten Europäern wohl spätestens seit dem öffentlichen Suizid von Slobodan Praljak bekannt. Im Buch hier erfahren wir etwas mehr darüber, wie die Dinge vor einer solchen Gerichtsverhandlung laufen könnten.
Der ICC gelangt an Beweise gegen den Ex-Präsidenten und sammelt auch selbst Zeugenaussagen, Bilder, alles was nötig ist um letztlich eine Festnahme durchführen zu können. Auf dem Weg zu einem Vortrag in Athen klicken die Handschellen, doch das ist nur der fulminante Auftakt zu einer langwierigen Odyssee für alle Beteiligten.
Ein griechisches Gericht muss erst darüber entscheiden, ob alles korrekt ablief und ob der Verhaftete tatsächlich auch nach Den Haag ausgeliefert werden kann.
Als Leser hätte mich diese “finale” Verhandlung viel mehr interessiert, aber der Thriller dreht sich ausschweifend um alles, was in Griechenland (mit gelegentlichen Abstechern in die USA und nach Deutschland sowie zur EU-Politik) passiert.
Die Tage nach der Verhaftung, die Auseinandersetzungen im Gericht, die Besprechungen und der Umgang der Öffentlichkeit inner- und außerhalb Griechenlands werden so minutiös erzählt, dass man fast das Gefühl hat, alles in Echtzeit zu lesen. Genauso wie in der Handlung im Ganzen betrachtet nicht viel vorwärts geht, scheint auch das Lesezeichen keine große Sprünge machen zu können.
Wirklich fesselnde Spannung kam bei mir nur zu Beginn und gegen Ende wieder auf, dazwischen ziehen sich die vielen Seiten eher langsam dahin. Obwohl man als Leser hauptsächlich die Perspektive der Vertreterin des ICC vor Ort, Dana Marin, hautnah mitbekommt, gibt es auch Einblicke in die Strategie der Gegenseite und in allerlei andere Schauplätze.
Das macht die Geschichte einerseits natürlich greifbarer, aber dadurch kommen auch sehr viele Namen, Figuren vor, die man immer wieder neu einordnen können muss wenn sie plötzlich wieder zur Sprache gebracht werden.
Die Schauplätze wechseln generell auch nicht nur mit den Kapiteln, sondern auch innerhalb, nur durch einen größeren Absatz gekennzeichnet. Das erfordert gute Konzentration und kann leicht unübersichtlich wirken.
Ich kann nur erahnen, dass hinter “Der Fall des Präsidenten” sehr sehr viel juristische Recherchearbeit steckt und habe Hochachtung vor dieser Arbeit. Aufgrund der so positiven Stimmung zu Elsbergs bisherigen Büchern (von denen ich auch noch einige lesen möchte), hat mich dieser Thriller hier leider etwas enttäuscht. Über lange Strecken konnte mich die Handlung nicht recht mitreißen und ich habe relativ lange gebraucht um das Buch zu beenden.
All Dana wanted was to give all those with no voice exactly that. A voice. It was never part of the plan that she would become the famous face of the plan to accuse the former president of the US of war crimes. Now the entire world knows her face and Dana gets to feel the entire force behind it.
On the one hand, it was a typical Elsberg thriller, on the other hand, the book lacked that certain something. No question about it, I had a lot of fun with it and absolutely enjoyed some scenes and chapters - in terms of reading. But the many pages where political strategies were presented and where an infinite number of characters were brought into play, only to disappear a short time later, never to be seen again, was a tad too much for me. Less would definitely have been more. Sure, when it comes to the action, the reader is offered the full range of possibilities. And the resemblance to a former president, in terms of character, made the ex-president figure in this thriller smile. But then I could have safely done without the corona pandemic, which has been mentioned again and again. We are still in the middle of this, but in the book, it is already a thing of the past. That was a bit too much for me.
Marc Elsberg has remained true to his language and writing style. There are a lot of scenes and dialogues that are very entertaining, and the main character shows strength and perseverance that is nothing short of impressive. I was very happy that it was a woman or several who had the courage here to stand up to a once-powerful man and to show what was going on. Legally, of course.
Dana is a woman who is very familiar with the suffering of war, crime, and a new beginning in a foreign land. She knows what it means to have to integrate and learn to cope with the new reality. Giving up is a foreign word for them. Respect for a person's celebrity, yes, but not at any cost. She believes in the law and applicable laws and is ready to fight to bring former criminals to justice. If necessary, also by mobilizing all the resources available to it.
That was an entertaining thriller that gave me one or two enjoyable reading hours. Unfortunately, there were too many scenes with endless political strategies for my taste, and it felt strange to read about the corona pandemic in the past tense when the reality is still very different. If you don't mind such little things, you will find reading pleasure here. It bothered me a little, hence only a rating of four instead of five.
Da könnte er Filmstar werden, denkt Steve in einem Moment, dabei möchte er nur seiner Arbeit im Loftbüro nachgehen und mit seiner Freundin glücklich sein. Auch Dana Marin liebt die Öffentlichkeit nicht so sehr. Dennoch ist sie als Vertreterin des internationalen Gerichtshofs bei der Verhaftung des ehemaligen US-Präsidenten auf dem Flughafen von Athen dabei. Dass sie gefilmt wird, kann sie nicht verhindern und auch nicht den anschließenden Shitstorm. Einem Shitstorm ähnelt auch das, was die amerikanischen Offiziellen anstellen, um den ehemaligen Präsidenten wieder freizukriegen. Drohungen auf diplomatischem Feld, Strafzölle, Behinderungen des wirtschaftlichen Verkehrs, da muss ein unbedeutendes Land wie die EU doch einknicken.
Man würde nicht denken, dass Vertreter des real existierenden internationalen Gerichtshofs in Den Haag es wagen, einen ehemaligen US-Präsidenten eines Kriegsverbrechens zu bezichtigen. Und so bietet dieser Roman einen ausgesprochen interessanten Ansatz. Es wirkt so als würde die Juristin Dana Marin wie ein David gegen Goliath kämpfen. Der amerikanische Apparat wirft ihr wirklich seine geballte Macht entgegen. Und die gebeutelte griechische Justiz würde diesen Fall, der ihr ganzes System belastet, am liebsten auf dem schnellsten Weg loswerden. Doch es kommt auch Hilfe für Dana von dem jungen Griechen Alex, den sie möglicherweise zufällig trifft.
Vielleicht hätte es Kleinigkeiten gegeben, die diesen Roman noch etwas abgerundet hätten. Zum Beispiel wüsste man vielleicht gerne, wie es mit Dana und Alex weitergeht. Doch insgesamt wirkt dieser Thriller inspirierend und bringt das Gedankenkarussell zum Kreisen. Was wäre wenn es tatsächlich eine solche Anklage gäbe und nicht nur gegen Täter, über die kaum berichtet wird, sondern mal gegen einen prominenten Akteur. Wie würde ein Staat reagieren? Die Schilderung im Roman könnte einen realistischen Eindruck vermitteln. Welche Macht hat ein Staat und wie weit sind seine Vertreter bereit zu gehen, um einen der ihren herauszupauken? Und am Schluss wartet der Autor mit einer Pointe auf, die wahrhaft überrascht. Einen Roman wie diesen liest man gerne und es ist gut vorstellbar, dass eine Verfilmung irgendwann im TV auftaucht.
+ + interessante Idee, die Umsetzung hat mich aber nicht ganz überzeugt
Ist es denkbar, dass ein ehemaliger US-Präsident auf der Anklagebank sitzt?
Ich lese Politthriller grundsätzlich sehr gerne, weil da die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion oft fließend sind und deshalb hat mich dieses Buch auch gleich angesprochen. Einen ehemaligen US-Präsidenten auf die Anklagebank in Den Haag zu setzen ist eine interessante Idee.
Zur Handlung: Die Hauptprotagonistin Dana Marin ist Juristin und arbeitet für den Internationalen Gerichtshof ( ICC) in Den Haag. Als Kleinkind hat sie den Krieg und die Belagerung in Sarajevo miterlebt und später als Kriegsflüchtling mit ihrer Mutter ein neues Leben in Deutschland begonnen. Dieser persönliche Hintergrund hat gut zur Gesamthandlung gepasst. Mit der Verhaftung des ehemaligen US-Präsidenten Douglas Turner am Flughafen in Athen wird ein schwieriger und sehr umstrittener Prozess begonnen. Das Gericht in Athen, muss die Rechtmäßigkeit der Verhaftung prüfen und entscheiden, ob der Ex-Präsident nach Den Haag ausgeliefert werden soll. Ihm wird zulasten gelegt, den Tod von Zivilisten in Afghanistan billigend in kauf genommen zu haben. Durch die Ereignisse in Afghanistan ( Stand Sept. 2021) bekommt der Inhalt des Buches noch eine spezielle Aktualität.
Die ersten 100 Seiten waren für mich sehr mühsam und stellenweise habe ich echt überlegt, das Buch abzubrechen. Nach diesem zähen Einstieg ging es aber im Mittelteil für mich flott weiter. Die Thematisierung von Whistleblowern, der Macht von Social-Media und der damit verbundenen Möglichkeit zu jeder Zeit einen livestream zu machen und die Erwähnung von der Deep-Fake Technik fand ich gut gemacht und in der Handlung passend. Das Ende hat mich enttäuscht. Der Autor hat auf den letzten 100 Seiten die Geschichte in einem Action-Showdown enden lassen, in dem er den Ex-Präsidenten in eine sehr verstörende Situation gebracht hat. Das war für mich unnötig und hätte viel eleganter gelöst werden können.
Dass der Autor seine persönliche Abneigung gegenüber dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump literarisch verarbeitet ist für mich grundsätzlich kein Problem. Es hat aber für mich gerade am Ende den Geschmack einer persönlichen Abrechnung gehabt.
Bei diesem Buch von Marc Elsberg hat mich nicht so sehr die Handlung, sondern viel mehr der Schreibstil nicht überzeugt. Der (Gerichts)fall des Präsidenten ist spannend und soweit ich das beurteilen kann gut recherchiert. Es war faszinierend einige der Details über das Kriegs- und Völkerrecht zu erfahren. Aber das war auch leider schon der gute Teil. Die Figuren waren wenig tief und der Schreibstil derart beschreibend erklärend, dass der Spaß am Lesen mir fast verging. Viele Sätze wirkten vollkommen überflüssig, ich fühlte mich an schlechte Fanfiction erinnert. Die Handlung außerhalb der politischen und juristischen Überlegungen passierte einfach und erklärte wie sich die Personen fühlten oder warum sie etwas machten, statt es zu zeigen.
Ich habe die anderen Marc Elsberg Bücher geliebt und frage mich jetzt, ob mir da der Schreibstil noch nicht so falsch aufgestoßen ist oder ob "Der Fall des Präsidenten" einfach zu schnell durchs Lektorat ging. Vielleicht lese ich nochmal rein, um das zu überprüfen.
Als der ehemalige US-Präsident Turner griechischen Boden betritt, wird er im Namen des internationalen Strafgerichtshofes verhaftet. Die junge Juristin Dana Marin soll nur beobachten, dass alles korrekt abläuft, doch dann kommt ihr die gewaltige Aufgabe zu, die Anklageseite zu vertreten und sich gegen alle legalen und illegalen Versuche zu stellen, Turner wieder freizubekommen. Ein Kampf David gegen Goliath.
Wow und OMG waren nicht selten meine Ausrufe bei dem Buch. So dicht und tief wie einen diese Geschichte berührt habe ich lange nichts mehr gelesen. Die Handlung so intensiv und detailliert zu verfassen ist ein wahres Meisterwerk. Ich denke wir könnten hier ein Jahreshighlight gefunden haben.
Bei der Einreise nach Griechenland erwartet dem ehemaligen US-Präsident Douglas Turner, der Ähnlichkeiten zu Donald Trump aufweist, eine böse Überraschung. Mit den Worten: „ Ich verhafte Sie im Auftrag des Internationalen Strafgerichtshofs wegen Kriegsverbrechen“ wird er in Haft genommen, mit dabei Dana Marin als Vertreterin des Internationalen Strafgerichthofs in Den Haag (International Criminal Court (ICC). Sofort geht ein Video über die Szene in den Medien herum. Ein Aufschrei in der Welt folgt, die EU-Staaten sind irritiert, die Amerikaner empört und drohen mit Sanktionen, schließlich erkennt die USA den ICC nicht (bzw. nicht mehr) an. Eine heikle Sache in der sich kein Land der Welt gerne hineinziehen lässt. So hat Dana Marin nicht nur gegen Verleumdung, Schikane und den Behörden zu kämpfen sondern sieht sich auch mit den politischen Spielchen konfrontiert. Ein ungleicher Kampf beginnt. So erteilt der amtierende US-Präsident Arthur Jones, der sowas von „not amused“ ist und sich zudem gerade in der Hochphase seines Wahlkampf befindet; Diese Angelegenheit könnte ihn die Wiederwahl kosten; die Order, seinen Vorgänger so schnell wie möglich aus der Haft zu befreien. Also wird aus allen Rohren geschossen: Er entsendet Derek Endvor, einen seiner engsten Mitarbeiter, nach Athen - zusammen mit einem ganzen Team aus Juristen, Außenpolitikern, Kommunikationsberatern, Geheimdienstmitarbeitern und Militär. Sie sollen Turner schnellstmöglich aus dem Gefängnis holen - egal wie. Und so wird nicht nur auf juristischer Ebene gekämpft: Das Team verbreitet gezielt Falschinformationen über führende Mitglieder des ICC in den sozialen Medien, um die ganze Aktion in Misskredit zu bringen. Zudem merken sie recht schnell, dass der ICC tatsächlich Beweise zu haben scheint, die ihnen nur ein Verräter oder - freundlicher ausgedrückt - ein Whistleblower zugespielt haben kann. Eine Hetzjagd beginnt. Jones selber versucht derweilen, die griechische Regierung, die EU und den ICC mit Sanktionen zu erpressen , die nach und nach gesteigert werden, sollte seinem Befehl bzw. seinem Anliegen nicht entsprochen werden. Außerdem besteht immer noch die Möglichkeit, Turner im Rahmen einer militärischen Operation gewaltsam zu befreien. Die Rolle des Davids fällt somit dem ICC zu. Er hat selber kaum Befugnisse, sondern ist auf die Amtshilfe seiner Mitgliedsstaaten angewiesen. Er verfügt auch nicht über das Personal und schon gar nicht über die Finanzen oder die politische Macht der USA. Als seine Vertreterin hat er die junge Juristin Dana Marin entsandt, die sich eigentlich im Hintergrund halten sollte, deren Bild und Name aber nach dem veröffentlichten Video bei der Verhaftung die ganze Welt kennt. Sie steht der Abordnung aus den USA mehr oder minder alleine gegenüber, unterstützt zunächst nur von einem griechischen Anwalt. In einem Gerichtsverfahren in Griechenland sollte nämlich zuerst lediglich geklärt werden, ob die Verhaftung rechtlich sauber abgelaufen ist, die Rechte des Verhafteten gewahrt wurden und die Vorwürfe des ICC auch eine Überstellung nach Den Haag rechtfertigen. Doch das Gericht überschreitet seine Kompetenzen deutlich, fordert immer mehr Beweise und nimmt schon fast den eigentlichen Prozess vorweg - eine Situation, auf die Dana nicht vorbereitet ist... Für mich ist dies ein Polit-Thriller der Extraklasse, die das aktuelle Polit-Geschehnen und die Medien-Einflußnahme kolportiert. Es hat mich ohnehin immer gestört, dass sich die USA herausnimmt, als einziges Land des Westens, den internationalen Strafgerichtshof nicht anzuerkennen, obwohl sie bei dessen Gründung mitgewirkt haben. Die Beschreibung der Charaktere wirken sehr authentisch, insbesondere die inneren Kreise des amerikanischen Präsidenten und dessen Entourage, auch die politische und juristische Szene in Griechenland fand ich sehr genau beschrieben, dass die EU Mitgliedstaaten dem ICC nicht geholfen haben, fand ich folgerichtig. Und deshalb sind die einzigen positiven Figuren in diesem Thriller Dana Marin und ihre Kollegen vom ICC, ihre griechischen Helfer, der Whistleblower Steve und dessen Mut sich zu stellen und schließlich der Söldner Sean, der durch seinen Abbruch der Befreiungsaktion schließlich die Wende brachte. In dieser spannenden Geschichte schafft es der Autor viele Informationen über das internationale Strafrecht, den ICC und Kriegsverbrechen zu vermitteln. Was sind überhaupt Kriegsverbrechen? Wann sind Opfer in der Zivilbevölkerung noch akzeptable Kollateralschäden und wann nicht? Wie kann man einen Krieg, eine kriegerische Auseinandersetzung überhaupt gewinnen, wenn man an die Genfer Konventionen gebunden ist, die Gegenseite aber nicht? Die Lektüre und die aufgeworfenen Fragen regen auf jeden Fall zum Nachdenken an. Unglaubwürdig fand ich, dass der ICC überhaupt einen Ex-Präsidenten einer Weltmacht verhaftet hat, so was wäre in unserer Realität nicht möglich, weil dann genau das passieren würde, was hier in diesem Buch geschildert wird. Aber das zeugt doch auch für die Glaubwürdigkeit dieses Buches, denn hier wird dieser Fall durchgespielt, dass es durch eine unglaubliche Wende zum Schluss des Buches doch noch zu einem guten Ende kommt, fand ich einerseits witzig und dem Thriller-Genre geschuldet...
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