Der Fall Wirecard ist der wohl spektakulärste Betrugsfall der deutschen Wirtschaftsgeschichte. 1,9 Milliarden Euro – der Unternehmensgewinn aus mehr als fünf Jahren – sind nicht da. 20 Milliarden Euro Börsenwert – vernichtet. Der ehemalige Konzernchef Markus Braun kam in Untersuchungshaft, Ex-Vorstand Jan Marsalek gelang eine filmreife Flucht.
Was bleibt, ist die Geschichte eines Zahlungsabwicklers, der als kleiner Dienstleister für die Pornoindustrie begann, doch schon bald die Schmuddelecke hinter sich lassen und mit namhaften Geschäftspartnern traumhafte Gewinne erzielen sollte. Tatsächlich war Wirecard ein Unternehmen, in dem ein dubioser Deal auf den nächsten folgte. Wirecards Geschichte – sie war zu schön, um wahr zu sein. Von Anfang an. Aufseher, Ermittler und Wirtschaftsprüfer sind blamiert, doch nicht nur das: Der Fall Wirecard ist eine Niederlage für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Wie konnte das passieren? Dieser Frage gehen Melanie Bergermann und Volker ter Haseborg nach. Die Reporter der WirtschaftsWoche sind seit Jahren kritische Begleiter von Wirecard. Jetzt dokumentieren sie die facettenreiche Geschichte des Unternehmens. Für ihre Recherchen im Fall Wirecard wurden sie 2020 mit dem Deutschen Journalistenpreis ausgezeichnet.
Das vielleicht beste Buch, das zu Finanzkriminalität bisher geschrieben wurde. Ohne Getöse, sachlich, aber schonungslos. Angemessen für ein Werk, das so kurz nach dem Skandal veröffentlicht wurde: vor allem deskriptiv, nicht auf der Suche nach systemimmanenten Fehlkonstruktionen. Lesen!
Gut geschrieben, einfach zu lesen - aber schon leicht veraltet. Es hört da auf, wo es jetzt erst richtig spannend wird, mit dem Beginn der Strafverfolgungen. Ansonsten hat die Lektüre bestätigt, was ich in all den Jahren, die ich in Anwaltskanzleien gearbeitet habe, gelernt habe: Viel heiße Luft um nichts bringt das beste Geschäft und Menschen wollen verarscht werden. Im Nachhinein betrachtet erscheint das, was Wirecard gemacht hat, noch nicht mal so schlau und eigentlich wundert es mich sehr, dass das ganze Konstrukt nicht schon früher aufgeflogen ist. Aber da spielt dann auch rein, was nicht wirklich überraschend ist: die dt. Behörden haben lieber die strafrechtlich verfolgt, die über viele Jahre schon die Wahrheit über Wirecard veröffentlicht haben.
Das war eine kurzweilige und interessante Lektüre.
Man konnte dem Thema praktisch nicht entkommen, da es mit der Wirecard AG ein Unternehmen betraf, das in den DAX aufgenommen worden war und eine Zeitlang sogar von der Übernahme der Deutschen Bank geträumt hatte. Dass die Bilanzen über Jahre durch undurchsichtige und, wie man hinterher herausfand, gar nicht existierende Transaktionen aufgebläht wurden, blieb unverständlich lange unentdeckt, auch, weil zu viele Leute zu viel daran verdient und deshalb Warnungen und Anzeichen ignoriert haben.
Das Thema ist komplex und ich war nicht sicher, ob mich die Unvertrautheit der Materie nicht abschrecken würde, aber das Gegenteil war der Fall. Melanie Bergermann und Volker ter Haseborg präsentieren Fakten und erklären Hintergründe auf eine Weise, die für Laien nachvollziehbar ist und schaffen es dabei sogar, Spannung aufzubauen, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Als langjähriger Börsenhändler war ich immer aktiv an Wirecard interessiert und kann mich an viele Kurssprünge in beide Richtungen bei Wirecard erinnern. Dadurch bin ich an diesem Thema sehr interessiert. Das Buch ist eine sehr solide Arbeit auf Basis jahrelanger Recherchen - leider nicht viel wirklich neues, aber eine kurzweilige Erinnerung und Zusammenfassung an spannenden Ereignisse. Ich bin schon sehr gespannt, was da noch alles vor Gericht passieren wird.
Eine hervorragende Aufarbeitung eines Wirtschaftsbetrugsfalls, der seinesgleichen sucht!
Besonders aufschlussreich fand ich, wie oft und in wie vielen Situationen die Unternehmensführung bereits vor beinahe zwei Jahrzehnten skrupellos und illegal agierte.
Wer sich für wirtschaftliche Hintergründe rund um Firmenkonstellationen und den Aktienmarkt interessiert findet hier fundiertes Wissen und dem Anschein nach saubere Recherche über eine schmutzige Geschichte.
Sachlicher Einblick in den Wirecard Skandal. In manchen Belangen echt überraschend, wie das so weit gehen konnte. Bei manchen Themen ziemlich typisch. Liest sich super gut und wenn man sich für das Thema interessiert, ist das sicherlich ein guter Tipp.
Well researched and written book about the Wirecard scandal. I really enjoyed the style. Even though there are already new findings, the book still remains an intriguing one.
Kaum ein Ereignis in der deutschen Finanzbranche hat so viele Schlagzeilen gemacht wie Die Wirecard Story – ein skurriler Vorfall jagte den nächsten, bis das Unternehmen schließlich zusammenbrach.
Die vorliegende Rezension bezieht sich auf die 6. Auflage des im FinanzBuch Verlag (erstmalig 2020) erschienenen Titels.
Inhalt und Struktur „Die Wirecard-Story“ von Volker ter Haseborg und Melanie Bergermann bietet einen tiefen Einblick in einen der größten Skandale der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Das Buch beleuchtet den Aufstieg und Fall der Wirecard AG. Dabei bietet es eine detaillierte, differenzierte und gut recherchierte Darstellung der Ereignisse. Die Autoren beschreiben die Geschehnisse mit einer Klarheit und Tiefe, die den Leser förmlich in die Geschichte hineinzieht.
Das Buch gliedert sich in 17 Kapitel, die den gesamten Zeitraum von der Gründung der Vorgängerfirmen von Wirecard bis zur spektakulären Pleite des Unternehmens abdecken. Jedes Kapitel beleuchtet einen anderen Aspekt des Skandals. Von den dubiosen Geschäften mit Partnern in Dubai, Singapur und auf den Philippinen bis hin zu den internen Vorgängen, die schließlich zum Untergang der Wirecard AG führten. Besonders interessant wird das Buch, wenn verschiedene Protagonisten zu Wort kommen, wie zum Beispiel der Berater „Osterkamp“, der engen Kontakt zu Jan Marsalek hatte und seine Erfahrungen schildert. Am Ende des Buches finden sich umfangreiche Quellenverzeichnisse, die die detaillierte Recherchearbeit der Autoren unterstreichen.
Stärken des Buches Eine der größten Stärken des Buches ist die anschauliche und spannende Darstellung eines komplexen Wirtschaftsskandals. Den Autoren gelingt es, die Ereignisse rund um Wirecard so zu schildern, dass das Buch wie ein spannender Wirtschaftskrimi wirkt. Die detaillierte Berichterstattung und die differenzierte Betrachtung der verschiedenen Akteure machen das Buch zu einer äußerst informativen und unterhaltsamen Lektüre.
Zur Lesbarkeit trägt auch der Aufbau des Buches bei. Die 17 Kapitel sind gut gegliedert und führen den Leser Schritt für Schritt durch die Entwicklung des Skandals. Die Autoren verstehen es, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären, ohne dabei an Tiefe zu verlieren. Dies macht das Buch nicht nur für Wirtschaftsexperten, sondern auch für interessierte Laien zugänglich.
Kritische Betrachtung Obwohl das Buch sehr gut und spannend geschrieben ist, könnte es für einige Leser, die bereits tief in die Materie eingetaucht sind, an manchen Stellen etwas zu allgemein gehalten sein. Es konzentriert sich stark auf die narrativen Elemente und weniger auf die tiefere Analyse der wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekte. Das mag für Leser, die eine detailliertere Analyse erwarten, eine kleine Enttäuschung sein. Dennoch bietet das Buch einen umfassenden Überblick, der viele Facetten des Skandals beleuchtet.
Wer sollte dieses Buch lesen? Das Buch ist eine klare Empfehlung für alle, die sich für Wirtschaftsskandale interessieren und einen tieferen Einblick in die Hintergründe der Wirecard-Affäre gewinnen möchten. Es eignet sich besonders für Leserinnen und Leser, die eine spannende und zugleich fundierte Darstellung suchen. Auch für diejenigen, die den Fall bereits verfolgt haben, bietet das Buch neue Perspektiven und Einblicke, die so in den Medien oft nicht zu finden sind.
Fazit ★★★★☆ „Die Wirecard-Story“ von Volker ter Haseborg und Melanie Bergermann ist eine spannende und gut strukturierte Darstellung eines der größten Wirtschaftsskandale der jüngeren deutschen Geschichte. Das Buch liest sich wie ein Wirtschaftskrimi und bietet sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Lesern wertvolle Einblicke in die Geschehnisse rund um Wirecard. Die detaillierte und differenzierte Berichterstattung sowie die spannende Erzählweise machen das Buch zu einer lohnenden Lektüre.
Ein hervorragend recherchiertes und spannend geschriebenes Buch, das einen tiefen Einblick in den Wirecard-Skandal gibt. Eine klare Empfehlung für alle, die sich für die Schattenseiten der Wirtschaft interessieren. Das Buch erreicht die Bewertung BBB+, was hier 4 Sternen entspricht.
An extraordinary story of white collar time and of the downfall of a national champion and icon of German economy. Well written and a page turner. But lagging details and insights. What about the secret service and the role of Jan Marsalek? Where is the money? There is more mistery than just another Enron/Wordcom.