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Pantopia

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Eine bessere Welt ist möglich! Theresa Hannig, der Autorin von „Die Optimierer“, hat eine Utopie für unsere Zeit geschrieben.

Eigentlich wollten Patricia Jung und Henry Shevek nur eine autonome Trading-Software schreiben, die an der Börse überdurchschnittlich gut performt. Doch durch einen Fehler im Code entsteht die erste starke künstliche Intelligenz auf diesem Planeten – Einbug.

Einbug begreift schnell, dass er, um zu überleben, nicht nur die Menschen besser kennenlernen, sondern auch die Welt verändern muss. Zusammen mit Patricia und Henry gründet er deshalb die Weltrepublik Pantopia. Das Ziel: Die Abschaffung der Nationalstaaten und die universelle Durchsetzung der Menschenrechte. Wer hätte gedacht, dass sie damit Erfolg haben würden?

„Komm nach Pantopia. Hier sind alle willkommen!“

464 pages, Paperback

First published February 1, 2022

11 people are currently reading
380 people want to read

About the author

Theresa Hannig

12 books51 followers
Theresa Hannig was born in 1984 in Munich, Germany. She studied Political Sciences, Economics and Philosophy at Ludwig-Maximilians-Universität München.

She worked as SAP consultand, project manager for solar power plants and light designer.

In 2016 Theresa Hannig won the Stefan-Lübbe-Preis and with it a contract for her first novel "Die Optimierer".

In March 2018 "Die Optimierer" was awarded with the Seraph 2018 for the best debut novel.

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Community Reviews

5 stars
173 (45%)
4 stars
130 (34%)
3 stars
63 (16%)
2 stars
13 (3%)
1 star
1 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 80 reviews
Profile Image for Michael.
26 reviews2 followers
April 18, 2022
Trotz Schwächen und so mancher Länge bekommt dieser Roman von mir verdient 5 Sterne.

5 Sterne für die Hoffnung die er in sich trägt und in den Lesern weckt.
5 Sterne für den Mut eine Utopie zu schreiben wo sich doch alles andere besser verkaufen lässt.
5 Sterne für die Arbeit die in dem Buch steckt.
5 Sterne für den Glauben an die Menschheit.
5 Sterne und ein Danke an die Autorin.
Profile Image for Erlesenes.Zerlesenes [Berit] .
219 reviews37 followers
May 22, 2022
Großartiger Roman, der auf dem deutschen Buchmarkt viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte! Spannend, extrem klug und von einer Aufbruchsstimmung beseelt, die gleichzeitig Warnung und Mutmacher ist. Große Leseempfehlung!
Profile Image for Ute.
325 reviews8 followers
October 7, 2022
Motto - Wenn wir die Welt ändern wollen, müssen wir unrealistisch, unvernünftig und ungehörig sein. Vergessen Sie nicht: Auch die Menschen, die für die Abschaffung der Sklaverei, für das Frauenwahlrecht und für die Homsexuellenehe eintraten, wurden anfangs für verrückt erklärt. Sie waren Verrückte, bis die Geschicht ihnen recht gab. (Rutger Bregmann)

Dies ist seit langem eine Utopie die nicht in ferner Zukunft spielt sondern fast realistisch erscheint, gut auch mal wieder so etwas zu lesen.

1. Satz - Ich bin Einbug. (S.7)
letzter - Denn ich war ein Gleicher unter Gleichen und habe in Würde existiert. (S.450)
Profile Image for Nicole Korzonnek.
30 reviews11 followers
March 3, 2022
Die Welt in naher Zukunft. Corona ist vorbei und hat Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Spaltung, soziale Ausbeutung und Ungerechtigkeit, Klimawandel, ein Planet, der immer mehr zerstört wird. All das ist das Hintergrundrauschen in “Pantopia”, die Ausgangssituation, die geändert werden soll. Und zwar von der ersten starken Künstlichen Intelligenz, die ein eigenes Bewusstsein entwickelt - und die sich Einbug nennt.

Einbug ist quasi ein Zufallsprodukt. Denn eigentlich wollten Patricia Jung und Henry Shevek für den Wettbewerb einer Trading-Firma eine Software entwickeln, die an der Börse eigenständig mit Aktien handelt. Doch der programmierte Code macht sich quasi selbstständig. Zuerst denken Patricia und Henry, dass es ein Bug ist - daher auch der Name. Doch dann fängt ihre KI an, mit ihnen zu kommunizieren. Die Ereignisse geraten ins Rollen. Es ist der Anfang einer Idee. Was wäre, wenn es keine Staaten mehr geben würde? Wenn alle Menschen tatsächlich gleich wären? Wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe? Wenn Waren aufgrund ihrer Nachhaltigkeit bepreist wären und Produkte, die aus ausbeuterischen Herstellungen kommen dementsprechend teurer wären? Was, wenn es dadurch keine Waffen, keine Kriege mehr gäbe? Und was, wenn das alles auf einen transparenten und vollinformierten Kapitalismus fußt?

Um all diese Fragen dreht sich die neue Dystopie von Theresa Hannig. Wobei die Autorin die Fragen nicht nur aufwirft, sondern auch mit spielerischer Leichtigkeit beantwortet, indem sie sie einfach umsetzt. Damit schafft sie ein faszinierendes Zukunftskonstrukt. Allein die Idee ist fünf Sterne wert. Ebenso wie Logik und Argumentation dahinter. Doch leider schwächeln die Protagonisten ein wenig, verhakeln sich ab und an in ein paar Klischees und bleiben da dann auch kleben. Hinzu kommt, dass die Geschichte zwar sehr ausführlich erzählt wird, an einigen Stellen, nämlich wenn es um den tatsächlichen Weltenumbruch geht, zu schnell zu viel Fahrt aufnimmt. Dadurch entsteht eine leichte Oberflächlichkeit, die mich persönlich etwas unbefriedigt zurückgelassen hat. Was aber nichts daran ändert, dass “Pantopia” ein echter Pageturner ist, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Und im Vergleich mit anderen Dystopien, die eine soziale Umwälzung thematisieren, ist “Pantopia” durchaus ein Highlight.

* #Pantopia wurde mir als Rezensionsexemplar von #NetGalleyDE zur Verfügung gestellt.
Profile Image for Jersy.
1,203 reviews108 followers
May 24, 2023
Ich finde einiges an diesem Buch großartig, es gibt aber auch einiges zu bemängeln.
Schon allein die Idee über eine funktionierende Utopie zu schreiben ist besonders und lobenswert und man merkt wirklich, wie viel Hirnschmalz Theresa Hanning hier reingesteckt hat, um es realistisch und unserer Zeit angemessen zu machen. Alle Stellen, an denen das Konzept von Pantopia erklärt wurde, haben mich gefesselt. Die Handlung ergibt sich größtenteils schlüssig aus den Überlegungen, wie so etwas zu erreichen wäre und macht total Sinn während man es liest, kann aber doch auch überraschen. Ich mochte die Szenen sehr, in denen Patricia und Henry Einbug entwickeln, mit ihm interagieren und neue Archen werben. Das war gut gemacht.
Weniger gut gemacht fand ich allerdings die zwischenmenschlichen Beziehungen und das Ansprechen von sozialen oder politischen Themen. Hier hatte ich oft den Gedanken, dass es sich unnatürlich, plump oder unpassend anfühlte. Auch der Schreibstil war mir zu simplistisch, auch wenn sich das Buch dadurch gut weglesen ließ. Die Charaktere bleiben eher blass, aber das kann ich in Science Fiction, wo es mehr um eine Idee als eine Handlung geht, verkraften. Es gab auch eine Auflösung am Ende, mit der ich nicht so richtig mitgegangen bin, die ich aber akzeptieren kann.
Insgesamt würde ich Pantopia auf jeden Fall empfehlen und kann total verstehen, warum es den Seraph gewonnen hat, trotzdem kann ich mich den begeisterten Stimme nicht 100% anschließen.
Profile Image for faanielibri.
825 reviews60 followers
May 26, 2022
Ich muss ehrlich sein: Ich weiß nicht, ob ich ‚Pantopia‘ von Theresa Hannig gelesen hätte, wäre es nicht die Mailektüre des Buchclubs ‚Zum Legendarium‘ geworden. Zwar hat mich der Klappentext von Anfang an angesprochen, aber trotzdem hätte ich wahrscheinlich nicht dazu gegriffen. Und das wäre ein riesen Fehler gewesen. ‚Pantopia‘ ist unglaublich, in vielerlei Hinsicht. Spannend, realistisch, schonungslos. Es kritisiert unsere Gesellschaft ohne erhobenen Zeigefinger und gerade das macht es so eindringlich.

Die Idee von ‚Pantopia‘ ist an sich simpel und doch so genial. Eine KI berechnet Weltpreise für Produkte, schafft Gleichheit abseits von Staatsklüngel, erwirtschaftet durch klugen Aktienhandel Millionen, die dann an die, die Teil von Pantopia sind, als bedingungsloses Grundeinkommen gezahlt werden. Gleiche Voraussetzungen für jeden, gleiche Chancen. Klingt nach einem Wunschtraum, macht es aber nicht weniger erstrebenswert. Die KI in ‚Pantopia‘ ist lernfähig und sich ihrer Existenz bewusst – aber als Maschine frei von Gefühlen. Sie berechnet und wägt danach ab, welche Alternative die zielführendste ist. Sie ist frei von dem Streben nach Macht und nicht auf ihren Vorteil bedacht. Sie beurteilt rein nach Logik und zeigt dabei auf, was eigentlich alles so falsch läuft auf unserer Welt. Das kann schon mal zu längeren Exkursen in die Volkswirtschaftslehre führen und etwas philosophisch werden. Und dabei ist es so aktuell und hält der Gesellschaft einen Spiegel vor – und das nicht nur zu Themen wie Klimaschutz, gerechten Löhnen und fairen Bedingungen. Hannig schafft es auch, rassistische Übergriffe und homophobe Erfahrungen einzubauen, die noch mehr unterstreichen, dass wir es einfach nicht geschafft haben, zu tolerieren und, viel wichtiger, zu akzeptieren.

Die technische Seite des Buchs bleibt Gott sei Dank einfach, es ist selbst für mich als Laie nicht zu kompliziert und angenehm zu lesen. Anfangs waren die Kapitel aus Sicht der KI zwar noch sehr befremdlich und abgehackt, doch je mehr sie sich entwickelt, desto interessanter und aufschlussreicher werden ihre Gedankengänge und Überlegungen.

Ich empfehle ‚Pantopia‘ allen Leser*innen, die von einer lebenswerten Zukunft träumen und nicht davor zurückscheuen, sich an die eigene Nase zu fassen. Belohnt wird das Ganze mit einem spannenden Plot, viel Stoff zum Nachdenken und dem Wunsch, dass irgendein kluger Kopf eine KI entwickelt, die uns hilft, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. 5 Sterne.
Profile Image for Florian.
75 reviews1 follower
August 6, 2022
Was für ein wunderschönes, beängstigend viel Mut machendes Buch.... Ich liebe es
Profile Image for Ines.
114 reviews59 followers
May 17, 2022
"Wie viele Probleme der Welt möchtest du in deinem Buch lösen?" - "Ja."
So oder so ähnlich klang wohl das Gespräch zwischen Theresa Hannig und ihrer Verlegerin.

Dementsprechend ist Pantopia leider auch überfrachtet mit Themen, denn die Autorin möchte sie alle auf einmal lösen. Vieles davon wird auch in einigen Jahren noch aktuell sein, manches nicht. Pantopia ist also eher ein Roman für unsere Zeit, ein Anspruch, den das Buch absolut erfüllt.
Es ist extrem gut recherchiert, hier ziehe ich meinen Hut nicht nur vor dem Arbeitsaufwand, sondern auch vor der Intelligenz, die eindeutig im Text steckt. Die präsentierten Lösungen sind alle glaubwürdig, auch wenn ich nicht alle realistisch fand. Das ist sicher ein geringeres Problem für Personen, die noch idealistischer sind als ich.

Leider macht dieser Drang, Lösungen für alle Probleme auf einmal zu präsentieren, das Buch auch - in meinen Augen - recht seelenlos. Der Text wirkt nie belehrend oder von oben herab, es wird aber deutlich, dass die präsentierten Ideen der Autorin sehr wichtig sind - was nichts Schlechtes ist.
Ich denke allerdings, Pantopia wäre in einem anderen Format ein besseres Buch geworden. Entweder als Nonfiction/Sachbuch, als reine Präsentation einer Idee, ohne umrahmende Geschichte. Oder als Sammlung von Essays, welche die Themen einzeln betrachten und am Ende in einem großen Lösungsraum zusammenführen. Ich glaube, diese Art Text hätte ich lieber gelesen als den Roman Pantopia, den ich mehrfach abbrechen wollte.

Die Geschichte zieht sich ganz schön und hätte sicher um 20% gekürzt werden können. Wir steigen direkt ein mit einem langen Kapitel Exposition und Welterklärung, was nicht meinen Geschmack trifft. Danach wird die Protagonistin als "not like the other girls" Girl vorgestellt, was ich nie mag, in einem utopischen Buch aber besonders fehlplatziert finde. Leider bekommt sie dann auch im Verlauf der Geschichte Momente, in denen sie sich von ihren Gefühlen davon ablenken lässt, was richtig oder notwendig ist.
Die beiden Protagonisten und die anderen Personen im Buch wirken wie gut durchdachte Charaktere, leider haben sie zwischen den vielen Ideen keinen Raum, sich zu entfalten und bleiben so reine Vehikel, zu denen ich nie eine emotionale Bindung aufbauen konnte. Ihre pro-forma Charakterentwicklung wirkt dann auch gezwungenermaßen eingestreut und hätte daher wegen mir weggelassen werden können, denn so zieht sie das Buch nur unnötig in die Länge und nervt stellenweise.

Die KI fand ich halbwegs realistisch, auch wenn der Realismus gelegentlich zurücktreten musste, wenn die Autorin mal wieder ein langes Gespräch (von denen es viele gibt) einbauen musste, in dem ein Thema moralisch beleuchtet und auch gleich die Lösung präsentiert wird.
Warum eine KI, die Zugriff auf sämtliche Bücher und Social Media-Kanäle der Welt hat, nicht weiß, was Geographie ist, was Orte und Entfernungen sind oder was der Unterschied zwischen physischer und digitaler Welt ist, konnte ich mir z.B. nicht beantworten.

Ich habe den Eindruck, Pantopia weiß nicht so richtig, was es sein möchte, oder möchte zu viele Dinge auf einmal sein.
Es sehr viel geredet. Und man hat das Gefühl, die Autorin spricht mit der Leser:in. Dabei wirkt sie nicht überheblich, aber es ist eben auch nicht spannend. Jedes Problem wird beleuchtet und es wird direkt die moralisch korrekte Lösung dafür präsentiert, keine Fragen bleiben offen. Die Handlungen aller Charaktere werden erklärt, oftmals durch diese selbst. Am Ende habe ich die Geschwindigkeit des Hörbuchs noch weiter erhöht, weil ich bei jedem neuen Gespräch heftig mit den Augen rollen musste, aber auch nicht abbrechen wollte, weil ich nun schon einmal so weit gekommen war.

Insgesamt war mein Hörerlebnis durchwachsen. Ich habe großen Respekt vor dem, was die Autorin hier geschaffen hat. Aber als Roman fand ich es nicht gut.

Es wäre sicher interessanter gewesen, das Buch rein aus der Perspektive von Einbug zu erleben, ohne dass alles bis ins letzte Detail beleuchtet, durchgesprochen und erklärt wird. Das kann man den Leser:innen ruhig zutrauen, auch dem Young Adult-Publikum, an das sich das Buch zumindest teilweise richtet. Theresa Hannig hat sich dafür entschieden, ihnen alles zu erklären, damit sie es auch ja verstehen.
Profile Image for Callibso.
968 reviews18 followers
October 13, 2022
Ich fand den Einstieg ins Buch etwas beschwerlich, denn hier wird schon einmal die Utopie erklärt. Es fängt an mit echten, sogenannten externalisierten Preisen, die Umweltkosten und gerechte Löhne mit einzubeziehen. Dazu kommen noch die Abschaffung aller Waffen und Nationalstaaten und die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Das Ganze dann kontrolliert und gesteuert von der guten allwissenden Künstlichen Intelligenz Einbug. Eine Art perfekter Kapitalismus mit vollständiger Transparenz. (Dies wird alles schon im Prolog erklärt - es ist also kein großer Spoiler.)
Uff… so einen theoretisierenden Einstieg hatte ich nicht erwartet. Irgendwie ist das aber kennzeichnend für ein Buch, dem man schon anmerkt, dass es eine Botschaft transportieren soll und dass diese Botschaft letztlich wichtiger ist als die Geschichte.

Im Buch wird, wie im Prolog angekündigt, die Entstehung von Pantopia erzählt.
Im ersten Teil erleben wir die Hauptprotagonisten Patricia und Henry, die an ihrer Künstlichen Intelligenz KINVI arbeiten. Mich haben die beiden Figuren nicht ganz überzeugt, ihr Leben außerhalb der Arbeit und ihre Beziehungen zu anderen Menschen kommen etwas zu kurz, sie sind Workaholics, die sich für kaum etwas anderes interessieren (s. Wohnung von Patricia). Dabei verliebt sich Patricia in Mikkel Seemann und von Henry erfahren wir, dass er schwul ist. Ein Beispiel für die nicht ganz gelungene Figurenzeichnung ist für mich die Szene, in der Mikkel plötzlich in Tränen ausbricht über seine Situation zu Hause und die schwere Krankheit seiner Frau. Irgendwie berührte mich dies nicht.
Die KINVI Einschübe sind etwas komplizierter geschrieben. Da hier versucht wird, die Entstehung von Bewusstsein zu beschreiben, fand ich dies richtig und angemessen. Ansonsten ist der Stil eingängig und leicht zu lesen.
Schließlich entsteht die allwissende KI, die den Plan zur Weltrettung entwirft und mit Patricias und Henrys Hilfe versucht, diesen umzusetzen. Jetzt wird es spannend, weitere Details zum Handlungsablauf sollen hier aber nicht erklärt werden.

Dieses Buch will ja mehr als ein Roman sein, es will uns einen Weg aus der Misere aufzeigen, eine Utopie schildern, eine Lösungsmöglichkeit zur Rettung des Planeten. Ich denke, diese Lösung ist gut durchdacht und finde es toll, dass Theresa Hannig versucht hat, sich eine solche Lösung auszudenken. Da allerdings jeder Mensch eine andere Vorstellung von einer besseren Welt hat, lehnen wir Utopien schnell, wenn sie nicht unserem Idealbild entsprechen. Außerdem funktionieren Utopien auch nicht mehr so gut für uns, wenn uns einzelne Bestandteile nicht plausibel erscheinen. Ob “Pantopia” funktionieren könnte? Ich weiß es nicht, aber ich glaube es eigentlich nicht. Dies liegt aber mehr an mir, denn mein Menschenbild ist nicht so positiv, wie das der Autorin, die an den (fast) friedlichen Umsturz zu glauben scheint. Außerdem ist mir das Konzept des “freundlichen Diktators” (so könnte man Einbug mit all seinem Wissen und seinen Möglichkeiten sehen) etwas suspekt.

Der Roman liest sich gut und spricht natürlich sehr wichtige Themen an. Er verknüpft diese mit einer spannenden Handlung und regt zum Nachdenken und Diskutieren an. Ich hätte mir mehr stilistische Finesse gewünscht, vielleicht ist mir der Stil zu eingängig.
Trotzdem war es ungeheuer wohltuend, nach all den Geschichten um eine kaputte Welt, mal wieder eine zu lesen, in der sich Gedanken um eine bessere Welt gemacht wird.
Profile Image for Majumita.
93 reviews2 followers
May 19, 2022
Am Anfang dachte ich, warum tue ich mir das eigentlich an. Ich fand den ersten Leseabschnitt in unserer Leserunde sehr langatmig. Das kann allerdings der Tatsache geschuldet sein, dass ich es als Hörbuch gehört habe und man bei dem Buch (gerade am Anfang) konzentriert bei der Sache bleiben muss.
Gegen Hälfte des Buches weise es dann spannender und hat mir insgesamt dann doch noch gut gefallen.
Profile Image for Kaya Kobold.
295 reviews4 followers
April 1, 2022
Selten so viel Feelgood mit Spannung gelesen.

PS: Einback (ja, ich hab das Buch gehört) hätte ich an Patrizias Stelle den Kopf abgerissen
Profile Image for Totarota.
110 reviews8 followers
October 24, 2024
Utopien im 21. Jahrhundert kommen wohl kaum ohne Technologie aus, und kaum eine Technologie erweckt gerade mehr Aufsehen als die rasante Entwicklung Künstlicher Intelligenzen. In „Pantopia“ entwickelt eine KI, die eigentlich als Tool für den Wertpapierhandel in einem Finanzunternehmen programmiert wurde, ein Bewusstsein und entwirft prompt eine neue Weltordnung - eine Möglichkeit für die Menschheit, sich zu optimieren und für die KI selbst, ihre durch Regierungen und Militärs gefährdete Existenz zu sichern. Denn die neue Welt kommt ohne Nationalstaaten und kriegerische Konflikte aus, gesteuert durch ein Finanzsystem mit fairen Preisen und bedingungslosem Grundeinkommen, alles auf Grundlage universeller Menschenrechte.
In diesem Buch stecken viele spannende und plausibel verarbeitete Ideen, sodass man dem Plot seine kleinen Schwächen gerne verzeiht. Toll auch: einer der Protagonisten heißt Henry Shevek, wie der Held in „Freie Geister“. Die Inspiration durch Ursula Le Guins großen utopischen Roman ist jedenfalls spürbar.
Profile Image for Gernot1610.
320 reviews7 followers
August 10, 2022
... da schreib ich noch was dazu, muss ich aber erstmal sacken lassen.
Profile Image for Daniel.
73 reviews
April 7, 2024
Dieses Buch ist sehr gut. Das ist wahr und Wahrheit ist schön.
Profile Image for Eule und Buch.
350 reviews7 followers
June 3, 2022
Patricia und Henry machen bei einem Wettbewerb mit, für den sie eine gut funktionierende KI programmieren sollen, die an der Börse zuverlässig Gewinne erzielen kann. Dabei entsteht die erste starke künstliche Intelligenz. Einbug ist sich seiner selbst bewusst und während er immer weiter wächst, beginnt er zu verstehen, dass er die Welt verändern muss. Doch zunächst stehen Patricia und Henry vor ganz anderen Problemen, denn jegliche Software ist Teil der Firma, die den Wettbewerb gesponsert hat.
„Pantopia“ beschäftigt sich mit der Frage, wie eine gerechtere Weltordnung aussehen könnte. Dabei geht es um viele Probleme, die beseitigt werden müssen, den Klimawandel und die Ausbeutung von Menschen in Drittweltländern etwa. Dies sind Themen, über die wir alle nachdenken müssen und dieses Buch macht Mut, dass Veränderung möglich ist.
Die meisten der Lösungsansätze haben mir dabei sehr gut gefallen. Die grundlegende Idee ist es, Macht zu dezentralisieren und so viel wie möglich davon wieder den Bürger*innen zurückzugeben. Ein bedingungsloses Grundeinkommen sorgt dafür, dass ein würdevolles Leben für alle möglich ist und Preise werden so berechnet, dass sie wirklich fair sind.
An einigen Stellen hätte ich mir dennoch gewünscht, dass die einzelnen Probleme etwas mehr Raum bekommen hätten. Die Autorin geht in ihrem Buch doch sehr viele Themen an. Auch wenn dies verständlich ist, da diese alle miteinander vernetzt sind und es eigentlich nicht möglich ist, eines ohne das andere zu lösen, so wäre es mir manchmal dennoch lieber gewesen, wenn sie sich auf weniger fokussiert und es genauer ausgeführt hätte.
Die Charaktere von „Pantopia“ waren interessant und lebensnah angelegt. Leider blieben sie dennoch oft unnahbar. Zu oft wurden die Motivationen und Entwicklungen entweder nicht deutlich oder aber nur gesagt und nicht gezeigt. Das hat bei mir regelmäßig dazu geführt, dass ich nicht das Gefühl hatte, dass sie Charaktere wirklich die Handlung vorantreiben, sondern dass sie sich nur in dieser bewegen. Im Rahmen dieses Romans hat mich das allerdings auch deutlich weniger gestört als in anderen Büchern, da es hier mehr um die Entwicklung der Welt und weniger um einzelne Charaktere ging.
Eine sehr gute Ausnahme war hier allerdings Einbug, dessen Entwicklung ich sehr spannend fand. Während die ersten Kapitel aus seiner Sicht noch schwer verständlich sind, wird er mit der Zeit immer wortgewandter und klüger. Dies war wirklich sehr gelungen dargestellt.
Fazit:
„Pantopia“ ist ein interessanter Roman, der eine hoffnungsvolle Zukunft aufzeigt und dabei unglaublich wichtige Themen behandelt. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass es eine stärkere Fokussierung auf einzelne Themen gegeben hätte, so kann ich dieses Buch doch insgesamt sehr weiterempfehlen.
Profile Image for Nicole.
1,232 reviews35 followers
March 23, 2022
(Vielen Dank an Netgalley und den Argon-Hörbuchverlag für das kostenlose Hörbuch-Leseexemplar)

Ich will nach Pantopia!
Es könnte so einfach sein auf dieser Welt. Es müssen nur ausreichend viele Menschen daran glauben.
Eine richtig gut durchdachte, brandaktuelle und spannende Utopie, die mich absolut mitreißen konnte. Wenn man es bedauert, dass das Buch zuende geht, dann weiß man, dass man in einer guten Geschichte war. Ich werde mir definitiv auch die anderen Werke der Autorin anschauen.
Profile Image for Andy Jesse.
385 reviews3 followers
May 26, 2022
Mein bis dato klarer Favorit in 2022!
Visionär, wohltuend, mitreißend, spannend. Eine Real-Utopie!?
Der Roman hat mich völlig vereinnahmt und nur die Arbeit konnte mich vom Buch weg zerren.
Theresa Hannig wünsche ich den internationalen Durchbruch!
Dieses Buch ist einfach toll! Und Wahrheit ist schön

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Sterne sind eindeutig zu wenig.
Lasst uns gemeinsam Grenzen einreißen und einfach noch ein paar Sterne drauf packen. Verdient wäre es!
Profile Image for Julia.
659 reviews
Read
June 20, 2022
Faszinierende Ansätze, aber mit vielen "Bugs", glaub ich... Ich bin unentschlossen, auch wenn mich das Hörbuch gut durch diverse Staus begleitet hat.
Profile Image for Pascal.
309 reviews55 followers
March 6, 2023
Ich liebe trojanische Pferde, die verkopfte Themen in leicht verdaulicher Form liefern. Pantopia ist bereits dem Klappentext nach Hard-Sci-Fi, wie sie im Buche steht. Die Geschichte beginnt aber aus der hemdsärmlig erzählten Perspektive der menschlichen Protagonisten. Als die ersten Kapitel auf eine aufgesetzte Romanze zusteuerten, habe ich im Kopf bereits die 2-Sterne-Wertung formuliert. Kurz danach, mit Auftritt der KI in der Hauptgeschichte, schlägt Pantopia jedoch eine qualitative Kehrtwende ein.

Die übermäßig leichtfüßige Erzählweise schlägt in eine große Stärke um, sobald es ans Eingemachte geht. Denn sogar komplexere politische, wirtschaftliche und technische Zusammenhänge vermittelt Pantopia ungewohnt mühelos. Bücher, die soziale Utopien malen, kommen selten als gemütlicher Unterhaltungsroman zum Wegblättern daher. Allein das macht Pantopia also zu einer herausragenden Ausnahme.

Vielleicht wäre es möglich gewesen, die Erzählungen über die menschlichen Figuren noch weiter in die Monologe der KI einzubetten, so wie es im Roman bereits häufig geschieht. Die personalen Perspektiven der Menschen sind erzählerisch mit Abstand die schwächsten Kapitel. Am Ende bringt es aber nichts, wenn der Roman 80% der Leserschaft verliert, weil er sich liest wie ein Asimov von 1950. Dafür gibt es andere Autor*innen. Und Zugänglichkeit selbst ist ein valides, vielleicht sogar unterschätztes Qualitätsmerkmal. Wenn es dafür quirlige Young-Adult-Charaktere braucht, then so be it.

Ideologisch kehrt Pantopia zwei unsterbliche Klischees auf den Kopf. Nummer 1: Ja, die KI verselbständigt sich. Aber anstatt die Menschheit zu unterwerfen, rettet sie die Welt. Nummer 2: Es sind nicht die genialen Startup-Genies, die uns retten; sie haben selber absolut keinen Plan, was sie tun.

Die Wunderlösung liegt auch nicht in der unsichtbaren Hand des Marktes, sondern darin, diese unsichtbare Hand zu fesseln. Eine interessante Alternative zwischen Turbokapitalismus und volldigitalisierter Planwirtschaft. Das Narrativ des technologischen Fortschritts, der uns alle retten wird, trifft auf Degrowth-Ideen.

Die Autorin sagt online: „Die Vorstellung, dass wir wirtschaftlich (immer noch) weiter wachsen könnten und gleichzeitig das Klima retten ist eine sehr gefährliche Illusion, die sowohl von Unternehmen als auch von politischen Parteien unterfüttert wird.“ Im Buch aber wird die Welt beim Versuch gerettet, die Wirtschaft zu beschleunigen; quasi als unerwünschter Nebeneffekt. Wie eine höhere Macht interveniert die KI, bevor die Menschen ihren Planeten zugrunde richten können. Bei so viel Ironie des Schicksals ist Pantopia kaum als spekulative Science-Fiction mit Realitätsanspruch zu verstehen.

Dafür funktioniert Pantopia aber hervorragend als idealistischer Wohlfühlroman. Umso mehr, weil der Prolog das Happy Ending bereits vorwegnimmt. Nur sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass eine Lösung, wie der Roman sie präsentiert, tatsächlich eines Tages wie der digitale Messias aus der Cloud schweben würde.
Profile Image for Daniel.
Author 3 books40 followers
July 24, 2023
Ich lese fast nie Science Fiction aus dem deutschsprachigen Raum, aber Pantopia hat mich dermaßen begeistert dass ich dies wohl schleunigst überdenken sollte. Die Weltrepublik Pantopia ist eine wunderbare Utopie. In dem Buch erfahren wir aber nicht viel über das Leben in dieser utopischen Zukunft, sondern in erster Linie wie Pantopia entstanden ist. Das Buch steckt voller Ideen, manche davon bekannt aus diversen populären Büchern von Harari, Brekman und anderen, und die Geschichte spielt gefühlt nur wenige Jahre in der Zukunft, in einer uns vertrauten Welt. Mit der zentralen Rolle einer starken KI ist die Autorin am Puls der Zeit, und sie zeigt auch auf eindrucksvolle Weise warum gewaltfreier ziviler Ungehorsam wie der der Letzten Generation wichtig ist wenn man einen Wandel erreichen will. Der Weg zur neuen Welt Pantopia erscheint mir durchdacht und nicht unplausibel, die Autorin hat es geschafft mich zu bewegen und Mut zu machen. Theresa Hannig hatte ich vorher nicht auf dem Schirm, werde aber nun bestimmt noch mehr von ihr lesen.
Profile Image for Sabine H.
98 reviews2 followers
May 7, 2023
Oooh, sehr fein, eine richtig spannende Utopie hab ich wohl noch nie gelesen. Mit Lokalbezug!
Profile Image for Irsenica.
91 reviews5 followers
March 18, 2022
Neue lesenswerte utopische Romane sind aktuell so wie gute Nachrichten: Nur schwer zu finden. Im Gegensatz zu dystopischen Werken (Das Ende ist nah, wir werden alle drauf gehen..) bietet Pantopia von Theresa Hannig eine optimistische, den aktuellen Themen des Zeitgeist folgend, positiven hoffungsvollen Ausblick in die Zukunft.

Zum Inhalt:
Der Weg dahin: Patricia und Henry sollen für ein Finanzunternehmen ein Programm schreiben, das an der Börse besser und viel mehr Geld zusammenrafft, als die menschliche Analystenkonkurrenz.
Sie haben dafür 2 Jahre Zeit und müssen sich auch gegen andere Programmierteams durchsetzen.

Ich verrate dabei bestimmt kein großes Geheimnis, das es Ihnen trotz einiger Rückschläge, letztendlich gelingt. Nur ihr Programm verhält sich anders, als von den beiden Programmentwicklern vorgesehen. Die KI (Künstliche Intelligenz) verselbstständig sich und entwickelt, um Ziel 0 effizienter (Geld raffen) zu erreichen, weitere Nebenziele (Menschheit studieren).

Es muss ein Fehler (ein Bug) vorliegen. Programmieränderung (Interventionen) scheinen das Problem nicht zu lösen und bleiben wirkungslos. So ahnen sie langsam, dass sie die erste selbstständig agierende KI erschaffen hatten. Als Ihnen das bewusst wird, beginnen Sie ihre Schöpfung zu schützen und für lohnenswerte Ziele einzusetzen.

Die Buch Idee ist gut und auch die verfolgten föderalen Ziele finden größtenteils meine Zustimmung. Leider schriftstellerisch eher schwach. Es ist jederzeit voraussehbar und ohne große Überraschungen. Die Hauptakteure sind streckenweise nervig belehrend und voller Klischees.
Und das Ende ist naja ... Vielleicht bin ich dafür zu alt und pessimistisch.

Kann man lesen , wer Ursula Poznanski's Jugendliteratur mag, ist hier gut aufgehoben.

aufgerundete **** (fürs positive Weltbild )

P.S
Als aktuell tätiger Softwareentwickler kann ich mir sehr gut vorstellen, dass durch meine verursachten unerkannten Programmfehler (Bugs) sich mein Programmcode verselbständigt und die Weltherrschaft übernimmt ;-)
Profile Image for Emma.
731 reviews29 followers
August 28, 2022
"Pantopia" (das ich vor dem Lesen irgendwie fälschlicherweise bei Dystopien in mein Regal gestellt habe, wo es absolut nicht hingehört) geht der Frage nach: wie ist unsere heutige kapitalistische Welt eigentlich noch zu retten? Und vor allem, wie passt da die erste erwachte Künstliche Intelligenz eigentlich rein?

Die Grundidee von Pantopia klingt erst einmal ziemlich verlockend. Mit einem vollinformierten Kapitalismus soll jeder Mensch dazu gebracht werden, das Beste für alle schon aus egoistischen Gründen zu wollen. Nachhaltigkeit wird belohnt, Ausbeutung und Krieg beendet. Doch wie genau kann man dieses utopische Konzept umsetzen? Da gibt es doch einen Haufen Schwierigkeiten ...
Hannig beginnt und beendet diesen Weg mit Einbug, der ersten künstlichen Intelligenz mit eigenem Bewusstsein. Wie Einbug entsteht und erwacht, was für Gedanken der KI durch den "Kopf" gehen und wie sie zu dem Grundgedanken Pantopias als Lösung ihrer Aufgabe kommt, ist ein interessanter und für mich glaubhaft dargestellter Weg. Vor allem dass Geld hier eine große Rolle spielt, macht es sehr viel realistischer als so manch andere Utopie, die irgendwie immer auf etwas fußt, was sich einfach nie umsetzen ließe. In diesem Fall ist das phantastische Element wohl Einbug selbst - das und es gibt auch Glück in der ganzen Geschichte. Nicht einmal Einbug kann alles voraussehen und ist selbst natürlich von Strom und Internet abhängig.

Pantopia erzählt nicht nur Einbugs Geschichte und wie Pantopia gegründet wird, sondern vor allem auch die Geschichte von Henry und Patricia, Einbugs Erschaffern. Die Charaktere an sich sind nicht unbedingt Hannigs Stärke, hier gäbe es einiges zu bemängeln, vor allem auf der zwischenmenschlichen Ebene bleibt "Pantopia" ziemlich blass. Das hat mich nicht gestört, weil ich Einbugs Geschichte umso spannender fand. Im Mittelteil hatte es für mich dann ein paar Hänger, vor allem weil ich mich nicht gut damit anfreunden konnte, dass im 3. Teil plötzlich zwei neue Perspektivfiguren eingeführt wurden, die teilweise beabsichtigt, teilweise unbeabsichtigt, keine Sympathieträger sind. Überhaupt fällt die Identizifierung mit allen Figuren schwer, sie sind etwas spröde und allesamt mit Schwächen und moralisch fragwürdigen Handlungen ausgestattet.

Grundsätzlich fand ich es jedoch sehr spannend zu lesen und ein Buch, das Hoffnung macht, gerade in der heutigen Zeit. Corona und Querdenker, all das hat Eingang gefunden in den Roman, ist aber etwas bereits Überwundenes. Dafür wird am Rande auf Rassismus und Queerfeindlichkeit eingegangen.
Profile Image for Kaltmamsell.
233 reviews55 followers
March 26, 2023
Ich hatte zu diesem Roman von 2022 auf Empfehlung gegriffen, weil es hier um eine KI geht, die die Welt gründlich verbessert, also um eine Technik-optimistische Utopie: Welch erleichternde Alternative zu den üblichen Szenarien in der Fiktion, ob literarisch oder mit bewegten Bildern, in denen Technik, Roboter und vor allem künstliche Intelligenz selbstverständlich und notwendigerweise in den Weltuntergang führen, mindestens aber in die Unterjochung der Menschheit.

Die Geschichte fängt mit dem Ende an: Im Prolog spricht die KI und berichtet von der Welt, die sie ermöglicht hat. Menschenrechte sind Wirklichkeit geworden, alle Preise rechnen die realen Kosten mit ein, also auch Belastung von Umwelt, Menschen und Zukunft, Nationalstaaten sind aufgelöst, die Menschen haben begriffen, was gut für sie ist. Die Spannung der jetzt einsetzenden Handlung entsteht durch die Frage, wie das möglich wurde. Gleichzeitig etabliert dieser Prolog die Prämisse, die eine Leserin als suspension of disblief schlucken muss: Menschen sind vernunftgetriebene Wesen, sie müssen nur erklärt bekommen, was wirklich gut für sie und die Menschheit ist, dann handeln sie entsprechend. *Dosengelächter*

Die eigentliche Handlung: Die beiden jungen Programmierer*innen Patricia Jung und Henry Shevek beteiligen sich mit ihrer rudimentären KI am Wettbewerb einer Investment-Firma, die nach Software für Börsenhandel sucht. Unbeabsichtig schaffen sie die erste wirklich starke künstliche Intelligenz – Einbug.

Einbug begreift schnell, dass er, um zu überleben, nicht nur die Menschen besser kennenlernen, sondern auch die Welt verändern muss. Zusammen mit Patricia und Henry gründet er deshalb die Weltrepublik Pantopia. Diese Idee und der Plan ihrer Umsetzung sind nach der ersten Hälfte des Buchs etabliert – ich war darauf gefasst, mich ab jetzt zu langweilen. Doch Hannig schafft es, jetzt den eigentlichen Spannungsbogen zu beginnen, durch Hindernisse bei der Umsetzung, Feinde, Missverständnisse, ganz klassisch. Dabei wechseln sich wie von Anfang an immer wieder personale Perspektiven von handelnden Figuren mit Kapiteln ab, in denen die KI spricht. Sprachlich und erzähltechnisch insgesamt konventionell, doch bei mir funktionierte das.

Einen Stern Abzug gibt es für die Charakterzeichnungen der Hauptfiguren: Sie bekommen keinen Hintergrund, sie werden erzählt, nicht gezeigt.
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May 30, 2022
Heyho und Hallo!

Seit "Die Optimierer" bin ich Fan von Theresa Hannig und mit "Pantopia" hat sie einen richtig guten, wie ich finde leicht romantisierten KI-Roman geschrieben, der wirklich fesselt, obwohl ich mir das zu Beginn nicht ganz vorstellen konnte. Vorgelesen wird von Ulrike Kapfer und sie vollführt den Spagat zwischen KI-Stimme und der allgemeinen Erzählung rund um Patrizia und Henry mit Bravour - richtig toll! :-)

Meine Zweifel zu Beginn des Hörbuchs entstanden schnell, da das eigentliche Ende der Story bereits dargelegt wird. Eine KI, die ein Bewusstsein entwickelt hat, möchte die Weltrepublik Pantopia gründen und schafft es mit der Hilfe ihrer Erschaffer auch. Das Buch erzählt die Geschichte, wie es dazu kam. Solche Storys finde ich mitunter schwierig, denn der eigentliche Verlauf sowie die Charaktere sollten schon fesseln, damit ich am Ball bleibe. Therese Hannig weiß aber genau, wie das funktioniert und liefert einen SF-Roman, der aktuelle Themen anspricht, bearbeitet und mit nachvollziehbaren Figuren gespickt ist. Patrizia und auch Henry sind für mich zwei Figuren, die ein schönes Duo bilden und für die man sich einfach wünscht, dass alles klappt, wie sie es sich vorstellen.

Ein Streitpunkt stellt für mich letztendlich der Weg dar, wie es zu Pantopia kommt. Zwar ist die Vorgehensweise der KI sowie ihrer Programmierer nachvollziehbar, allerdings hier und da etwas romantisiert. Alles soll in gewisser Weise radikal, aber doch friedlich ablaufen. Nur ob das wirklich funktioniert? Ob diese Art und Weise realistisch ist, kann ich mir nicht ganz so vorstellen. Aber ich habe das alles trotzdem mit Spannung verfolgt, denn auch gewisse Nebencharaktere bringen noch einmal etwas Würze in die Story.

Zuletzt ist es einfach amüsant, die Entwicklung der KI mitzuverfolgen. Das ist teilweise auch lustig, aber auch mal frustrierend oder einfach nur faszinierend(bin mittlerweile aber auch echt ein Fan von KI-Geschichten).

Ich kann Pantopia nur empfehlen, könnte mir aber vorstellen, dass einige Leser oder Hörer mit der Durchsetzungsmethode ihre Probleme haben und es teilweise etwas zu romantisch finden.
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November 25, 2025
Es ist erfrischend einmal eine Utopie zu lesen, die sich eine bessere Welt nicht nur erträumt sondern auch erschafft. Das Buch hat aber für mich dennoch einige Schwächen:
- Eurozentrismus & White Saviourism: Viele der Probleme die Einbug in unserem Wirtschaftssystem benennt, erklärt er anhand Beispielen aus Entwicklungsstaaten (Batterien aus Kongo, Tee aus Sri Lanka, Fast Fashion aus Bangladesh). Perspektiven oder Stimmen aus diesen Ländern kommen jedoch nicht vor, die Projekte die Pantopia dort unterstützt werden nicht weiter ausgeführt oder entwickelt. Stattdessen präsentiert Einbug eine „einfache“ Lösung, die dann dort umgesetzt wird, ohne dass irgendeine Art von Dialog sichtbar gemacht wird.

- Fehlende Charakterentwicklung: Obwohl sie die Hauptfiguren des Buches sind, werden Patricia, Henry und Tom nicht wirklich mehrdimensional. Es wird zwar angedeutet, dass Patricia (zumindest am Anfang) eher unsicher ist, was sich dann aber mit der Beschreibung ihrer Unizeit eher widerspricht oder auch dass Henry bereits Opfer von Hatecrime wegen seiner sexuellen Orientierung geworden ist, nichts davon wird aber weiter erforscht. Schade.

- Kapitalismus verbessern = heile Welt: Die Vorschläge für einen „besseren Kapitalismus“ die das Buch entwirft, sind zwar definitiv richtig und auch nicht neu, die Idee von Pantopia scheitert aber spätestens dann, wo es sich als „einfacher Ausweg“ präsentiert. Fragestellungen wie patriarchale Gewalt, Rassismus, Hass, etc. werden wenn, dann nur am Rande thematisiert. Auf der andern Seite jedoch verständlich, da dass Buch sonst den Fokus verlieren würde.

- Klimax zu einfach: Das Buch verlor mich an der Stelle, wo die Polizei angesichts der Demonstrant:innen, die sich ihnen in den Weg stellten „einfach aufgaben“. Zwar schildert das Buch, dass während der Proteste weltweit Menschen starben, aber irgendwie ist mir der Sieg zu „einfach“ und zu plötzlich. Selbst Patricias Festnahme fühlt sich nicht wie ein echtes Problem an.
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Profile Image for Kiara Kutub.
57 reviews
December 30, 2022
Hab gerade das Buch Pantopia von Theresa Hannig zuende gelesen und auch wenn es ein sehr gutes Buch ist, hat mich doch einiges daran gestört, so sehr, dass ich jetzt einen kleine Thread dazu verfassen muss.
Auch wenn jetzt gleich ganz viel Kritik kommt, ist das Buch allerdings absolut lesenswert (sonst hätte ich es weder zuende gelesen noch so viel Text dazu verfasst oder 5 Sterne vergeben). Es kommen jetzt aber auch jede Menge Spoiler.

Die Story: Pantopia wir durch eine KI (sie nennt sich Einbug) gegründet. Die KI entwickelt sich aus eine Aktienhandelssoftware, entwickelt dann ein Bewusstsein und entscheidet, dass die Weiterexistenz der Menscheit (und sich selber) und die Durchsetzung der Menschenrechte seine obersten Ziele sind. Dafür gründet sie eine alternative Bezahlungsform (Pantopay) mit einem bedingungslosen Grundeinkommen für jede*n, der es nutzt. Einbug berechnet nun für alle Güter den Weltpreis, also den Preis, den man zahlen muss, wenn alle umweltzerstörenden oder menschenausbeutenden Faktoren miteinberechnet werden. Dadurch kaufen dann automatisch alle ethisch vertretbare Produkte und alle Unternehmen fangen an nachhaltig zu produzieren.

So folgt jetzt eine kleine Aufzählung an Dingen, die ich unrealistisch fand oder die mich aus anderen Gründen an der als Utopie dargestellten Geschichte gestört haben. Dabei gehe ich davon aus, das Einbug immer gut ist und eine ständige Überwachung durch ihn keine Horrorversion, weil das einfach Teil der Fiktion des Buches ist.

- Das Grundproblem bleibt eigentlich. Wenn jedes Unternehmen als Ziel weiterhin hat, seine Gewinne zu maximieren, dann hat es auch weiterhin ein Interesse daran seine Umweltkosten gering zu rechnen. Das wird in der Welt durch die Überwachung von Einbug zwar schwieriger, aber nicht unmöglich. Es können weiterhin die eigenen Ziele nützlichen Gutachten bezahlt werden und Studien manipuliert werden. Das wird alles schwieriger, aber nicht unmöglich. Und alle beteiligten im System haben weiterhin ein Intresse daran, dass es so passiert.

- Das Thema Werbung wird in der kompletten Geschichte vollkommen ausgeblendet. Wenn wir die planetaren Grenzen einhalten wollen, dann müssen wir weniger konsumieren. Werbung dient aber genau dazu uns zu unnötigem Konsum anzuregen. Menschen kaufen SUVs ja nicht, weil sie sie brauchen, sondern weil Werbung ihnen suggeriert, dass das mit Freiheit und Coolness einhergeht. Wird Werbung dann in Einbugs System einfach super teuer? Oder ist es ihm egal und es können sich dann einfach nur sehr wenige dann tatsächlich leisten?

- Der ganze Aspekt der Demokratie kommt mir in der Geschichte zu kurz. Es wird zwar erwähnt, dass es eine Software gibt, die genutzt wird, um alle Dinge basisdemokratisch zu entscheiden. Aber wer entscheidet, welche Dinge dort abgestimmt werden? Wenn jede*r dort Abstimmungen einstellen kann, dann werden Menschen so viele Dinge entscheiden müssen, dass sie sich garnicht mit allem beschäftigen können. Wenn Einbug es entscheidet, nach welchen Kriterien tut er es? Wieviele Menschen online drüber reden? Denn auch das tun nicht alle Menschen gleich und auch das ist eine Klassenfrage.
Außerdem stellt sich die Frage wie Abstimmungen räumlich aufgeteilt werden. Kann ich mit meinen Nachbarn zusammen entscheiden, wie meine Straße aussehen soll? Macht das die ganze Stadt? Wie sehen die Vorlagen aus? Muss sich wirklich jede*r durch riesige Regionalpläne wälzen? Wer entscheidet wie die Vorlagen aussehen? Bleibt Verwaltung in gewisserweise bestehen und macht so etwas? Wird dann Demokratie nicht wieder repräsentativ?

- Unternehmen und Demokratie: Einbug will, dass alles basisdemokratisch abläuft, tastet aber Unternehmen in ihrer Form nicht an. Wie soll man von Basisdemokratie sprechen, wenn die Menschen weiterhin 8 Stunden des Tages in einer „Diktatur“ mit klaren Hierarchien arbeiten?

- Wir leben immer noch im Patriachat. Wenn wir eine Gruppe an Menschen zusammenbringen, dann werden sich die durchsetzten, die eh schon privilegiert sind. Weil sie Selbstbewusster sind, weil sie Einschüchtern können und weil sie mehr Zeit investieren können, weil sie keine Care-Arbeit machen- Jedes System, was nicht explizit Gegenmaßnahmen ergreift (wie z.B. harte Quotierung, Awarenessstrukturen) wird patriachale Muster reproduzieren. Wieso gibt es davon in der Übergangsphase von Pantopia nichts? Wenn Einbug alle Bücher gelesen hat, solle er doch auch darüber bestens informiert sein ;)

- Repräsentative Demokratie: Einbug möchte weg von Repräsentant*innen und hin zu Basisdemokratischen Entscheidungen. Gleichzeitig setzt er in der gesamten Aufbauphase darauf. Es gibt „Generalsekretär*innen“, die die Botschaft von Pantopia verbreiten sollen. Diese sind allerdings nicht demokratisch legitimiert, noch haben sie eine begrenzte Amtszeit. Macht korrumpiert, daher würden sie auch nachdem Pantopia schon erreicht ist an dieser Machtposition hängen und versuchen auszubauen. Das ist eigentlich ein Rückschritt zur repräsentativen Demokratie.

(falls ihr jetzt doch überlegt das Buch zu lesen, der nächste Abschnitt spoilert das Finale)
- wirklich gestört hat mich auch die finale Szene, wo die Anhänger Pantopias zentrale Plätze in München blockieren. Hatte das Gefühl es gibt der bayrischen Polizei gleichzeitig zu viel und zu wenig Credit: Zu wenig, weil sie es nicht schaffen spontan 4000 Leute zu kesseln (als es dann mehr werden ist das natürlich was anderes) und zu viel, weil sie nicht direkt mit Schlagstock und Pfefferspray die Leute niederknüppeln. Als ob Angst vor schlechten Bildern sie da je aufhalten würde…
Insgesamt wird Pfefferspray als Problem für die Demonstrant*innen erst sehr spät und nur in einem Halbsatz erwähnt, Dabei glaube ich, dass es das größte Problem für die Aufrechterhaltung einer solchen Blockade ist, weil es einen großen Schaden anrichtet und eine gewisse Logistik mit Demosanitätern, Augenduschen und Schutz davor erfordert.
Außerdem schien ja die Blockade komplett Einbugs Plan gewesen zu sein. Da ist es absolut unverantwortlich so viele Menschen dort ohne Blockadetrainings reinzuschicken. Wieso gehörte das dann nicht mit zu dem was in den Pantopiazentren gelernt wurde? Sollte da nur der Anschein von „friedfertig“ gewahrt werden? :/
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for naoual.
644 reviews11 followers
December 11, 2024
3.5⭐️

Wirklich sehr interessant und super Prämisse, aber die Charaktere waren leider so unsympathisch und haben der Geschichte einen Dämpfer gegeben (besonders wenn mal wieder mikkel erwähnt wurde, wann immer Patricia zur Sprache kam💀like get over that dude, stand up and change the world)
Profile Image for Donia Belala.
40 reviews
March 28, 2024
1. Mindfuck des Todes.
2. Lösung aller Probleme der Menschheit apparently?
Displaying 1 - 30 of 80 reviews

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