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Brotjobs & Literatur

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Autor:innen haben meist Brotjobs, sprechen aber selten darüber. Selbst sie gehen oft davon aus, dass bei preisgekrönten Kolleg:innen das literarische Schaffen die tragende Einnahmequelle ist. Wie unter teils prekären Bedingungen Literatur geschrieben wird, wie sich die Arbeitssituation auf Autor:innen und ihre Werke auswirkt, welche Wechselwirkungen von Brotberufen und literarischem Arbeiten es geben kann – davon erzählen hier die Texte von Philipp Böhm, Crauss, Dominik Dombrowski, Özlem Özgül Dündar, Dinçer Güçyeter, Johanna Hansen, Adrian Kasnitz, Ulrich Koch, Thorsten Krämer, Stan Lafleur, Isabelle Lehn, Swantje Lichtenstein, Daniela Seel, Sabine Schiffner, Sabine Scho, Janna Steenfatt, Michael Schweßinger, Karosh Taha und Juliane Ziese.

234 pages, Paperback

First published November 1, 2021

2 people are currently reading
117 people want to read

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Displaying 1 - 4 of 4 reviews
Profile Image for Till Raether.
407 reviews221 followers
February 12, 2022
⭐⭐⭐⭐⭐ dafür dass es das Buch überhaupt gibt, weil viel zu wenig in D. über die ökonomische Realität des Schreibens gesprochen und gestritten wird.
⭐⭐⭐ für den Inhalt, weil zwar sehr anregende und aufschlussreiche Texte z.B. von Özlem Özgül Dündar, Isabelle Lehn, Sabine Scho und Karosh Taha im Buch sind, die das ganze System infrage stellen und die Ausweglosigkeit, die es den einzelnen aufbürdet, aber zu viele der anderen Texte pflegen eine romantische, idealisierte Vorstellung vom "Schreiben", die einfach mit Teil des Problems ist, indem diese Vorstellung mit verursacht, dass Leute fürs und beim Schreiben ausgebeutet werden können
Profile Image for Co_winterstein.
146 reviews10 followers
February 26, 2022
Brotjobs und Literatur
Dem Beruf der Schriftstellerei als »Dachstubenromantik« stellt diese Anthologie Essays von Schriftsteller:innen gegenüber, die verschiedene Aspekte ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen aufzeigen .
Özlem Özgül Dündar zeigt übrigens in ihrem Beitrag das Abhängigkeitsverhältnis auf, in dem sie sich immer wieder befindet, wenn sie um bestimmte Personen buhlen muss, um ihre Lyrik zu veröffentlichen und damit Geld zu verdienen. Das Für-sich-werben kostet viel Kraft, die lieber ins Schreiben stecken würde, damit ihre Rolle als Autorin nicht ins Schwanken gerät. Ab und zu kommt ihr deshalb der Gedanke, dass sie mit dieser Tätigkeit aufhören möchte. Auch ein sehr sehr wichtiger Beitrag in diesem Buch.
Böhm und Crauss gehen auf die Wechselwirkungen von literarischem Arbeiten und Brotjobs ein.
In Philipp Böhms Beitrag wird deutlich, wie schwierig es für ihn war, den gedanken-, identitäts- und zeitaufsaugenden Job bei einer Online-Plattform für kostspielige Yachturlaub von der freien Schreibezeit abzugrenzen.
Crauss hingegen nennt auch Vorteile am Brotjob. Neben gesichertem Einkommen führt er auch die Regelmässigkeit, die Strukturierung des Alltags an und die daraus resultierende positive Energie. Der Dichter als Klempner, der Poet als Pizzabäcker, der Literat als Bademeister.
Juliane Ziese stellt einen anderen wichtigen Aspekt dar, nämlich, dass der eigentliche Brotjob die Elternschaft ist. Alle anderen Jobs wären leicht zu kündigen, zu ändern oder ganz aufzugeben, aber die Elternschaft nicht. Sie kostet nicht nur die aktive Zeit, die mit den Kindern verbracht wird, sondern auch die "passive" Zeit, die Müdigkeit und Erschöpfung, der Stress, Faktoren die sich in die aktive Schreibezeit hineinziehen und denen kinderlose Künstler:innen nicht ausgesetzt sind.
Welche Missachtung dem Beruf des Dichters manchmal zuteil wird, zeigt Adrian Kasnitz auf, der sich in seinem sozialen Umfeld für seine Arbeit rechtfertigen muss und manchmal als Dichterarsch bezeichnet wird.
Passend dazu schreibt Isabelle Lehn in ihrem Beitrag folgenden wichtigen Satz zur Identitätsfrage von Schriftsteller:innen:
„Als Schriftstellerin leben zu wollen scheint ein unverschämter Wunsch zu sein. ich fühle mich schamlos, wenn ich mich zu meinem Beruf äußere und erst einmal erklären muss, wie viel ich verdiene, um mich so nennen zu dürfen. Wenn ich heute davon leben kann, dann auch, weil ich die Scham überwunden habe, meinen Beruf als Beruf ernst zu nehmen, meine Arbeit als Arbeit anzuerkennen und ihr einen Preis beizumessen (S. 139).“
Es gibt so viele weitere spannende Texte von Autor:innen in diesem großartigen Sachbuch. Ich kann sie leider gar nicht alle aufzählen.

Deshalb nur noch eins: Leseempfehlung!!! Besonders für alle, die dem Schreiben verbunden sind.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Electric.
626 reviews1 follower
November 30, 2021
Ausgezeichnete Sammlung von Essays unterschiedlichster Autor*innen und Dichter*innen die allesamt rund um die Frage kreisen: "Kannst du davon leben?" Irgendwo zwischen Habitus und Netzwerk, Selbstmäzenat*innentum, Elternschaft, Leben als Recherche, der kultischen Verehrung des einsamen (männlichen) Genies und ein zwei Positionen, die sich auch mal besser vorher nach der eigenen Klassenbasis befragt hätten, schält sich so etwas wie eine ehrliche Position von Literatur und Erwerbsarbeit heraus: mit dem Schreiben leben, auch wenn man nicht unbedingt vom Schreiben leben kann, weil es ohne Schreiben nicht geht. Sollte Pflichtlektüre für alle Menschen sein, die gerade eine Schreibschule besuchen. Außerdem ein Tipp für alle, die sich nicht für den soziologisch-geschichtlichen Teil von Carolin Amlingers "Schreiben" interessieren.
Profile Image for jojo.
85 reviews1 follower
December 10, 2025
richtig bock jetzt geld als autorin/künstlerin zu verdienen
Displaying 1 - 4 of 4 reviews

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