Abtreibung. Annäherung an ein Tabuthema. Etwa jeder vierte Frau in Deutschland entscheidet sich einmal im Leben dafür, eine Schwangerschaft zu beenden. Aber kaum eine spricht darüber. Weder öffentlich noch im Privaten. Jeanne Diesteldorf erzählt die Geschichten von zwölf Frauen, die abgetrieben haben. Sie nähert sich einen gesellschaftlich relevanten und zugleich höchst persönlichen Thema aus diesen zwölf verschiedenen Perspektiven. Ihnen gemein ist die elementare Forderung nach dem Recht am eigenen Körper.
Obwohl theoretisch ein wichtiges und spannendes Buch bleibt hier ein enttäuschender Eindruck zurück. Die Frauen, die hier erzählen sind alle weiß und fast alle akademisiert und während das schon genug Anlass für eine strukturelle Kritik bieten würde, kommt hier erschwerend hinzu, dass es einfach ziemlich langweilig ist. Die Geschichten der Frauen ähneln sich so sehr, dass nach den ersten drei Erzählungen quasi alles schon bekannt ist. Darüber hinaus werden die einzelnen Geschichten wie nach einer Schablone erzählt: Wir treffen Frau X in (x), trägt (x) Klamotten und spricht mit (x) Stimme. Absatz, Es war der X.X.XXXX und... Ganz ehrlich, das ist einfach faules Schreiben. Bei dieser Art von Stimmen-Kanon muss sich mittlerweile leider auch jeder mit Alexijewitsch messen lassen und das fällt meist unvorteilhaft aus. Ich habe mit großem Interesse verfolgt wie Alexijewitsch ihre Arbeitsweise beschrieben hat; in der Regel verbringt sie mehrere Tage mit den Interviewpartnern, da diese, so A., erst durch die Geschichten durcherzählen müssen, die sich über die Jahre festgesetzt haben. Erst danach kommt man vielleicht an neue und authentische Gedanken. Mit diesen Beobachtungen im Hinterkopf kam ich zu dem starken Eindruck, dass Diesteldorf höchstens eine Stunde mit ihren Interviewpartnerinnen verbracht hat. Kaum irgendwas fühlt sich hier überraschend, echt oder tiefgründig an. Die Geschichten wirken eingefahren, über jahrelanges Erzählen einfach abgeschmirgelt. Vielleicht bin ich auch mit zu hohen Erwartungen an das Buch gekommen: das erklärte Ziel der Autorin ist es ja auch, zu zeigen, wie normal ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland eigentlich ist/sein kann. So gesehen ist es vielleicht ganz gut, dass sich das Buch in erster Linie etwas uninspiriert liest - ganz normal halt.
Ich bin zwar jeder Frau dankbar, die offen über ihre Abtreibungen spricht, doch die Auswahl an Protagonistinnen ist unheimlich enttäuschend. Alle sind weiß, alle haben einen hohen Bildungsgrad (die meisten sind studiert), kaum eine wohnt im ländlichen Raum und keine berichtet von größeren finanziellen Schwierigkeiten. Entsprechend ähnlich fallen die Erfahrungsberichte aus. Wenn ein Buch über Abtreibungen in Deutschland geschrieben wird, sollte der Anspruch meines Erachtens auch sein, eine möglichst große Bandbreite an Erfahrungen abzubilden. Dafür wäre allerdings eine diversere Auswahl an Protagonistinnen nötig gewesen.
Ich fand das Buch total emotional und stark, verstehe aber die Kritik daran, dass nur weiße Frauen mit akademischem Hintergrund gesprochen haben. Es sollte mehr Bücher zu dem Thema geben, die intersektionaler arbeiten, hier hätte es zumindest reflektiert werden sollen. Sonst: scheiss Patriarchat. Echte Geschlechtergetechtigkeit kann es nur geben, wenn Abtreibungen legal und entstigmatisiert sind.
Die Frauen und ihre Geschichten haben eigentlich 5 Sterne verdient! Eindrucksvoll, offen und ehrlich. Ganz toll, wie hier ein tabuisiertes Thema eine Plattform bekommt. Jeanne Diesteldorf leistet dadurch einen wichtigen und wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft, denn das Abrtreibungen in Deutschland illegal sind, ist ein untragbarerer Zustand für die Freiheit von Frauen.
Leider sind die Geschichten insgesamt dann doch etwas zu homogen. Ich ich kann gut verstehen warum und dass es gar nicht so leicht ist, Personen zu finden, die so offen über das Thema Abtreibung sprechen wollen und können, aber so hat man die ganze Zeit das Gefühl, dass ein großer Teil der Bevölkerung ausgespart und nicht mitgedacht wird, auch wenn das auf keinen Fall die Intention der Herausgeberin war.
Ich habe das Buch "(K)eine Mutter" von Jeanne Diesteldorf gelesen und sehr bewegend gefunden. Die Geschichten der Frauen, die darin erzählt werden, sind sehr eindrücklich und zeigen die Schwierigkeiten, denen viele Frauen ausgesetzt sind, wenn es um die Entscheidung für eine Abtreibung geht.
Allerdings habe ich auch bemerkt, dass die Darstellungen in dem Buch sehr homogen sind. Fast alle Frauen sind weiß und haben eine höhere Bildung. Ich hätte mir gewünscht, dass auch Frauen mit anderen ethnischen Hintergründen und unterschiedlichen Bildungsgraden in dem Buch vorkommen. So hätte man ein umfassenderes und vielfältigeres Bild der Realität bekommen können.
Insgesamt empfehle ich das Buch trotzdem, da es wichtige Themen anspricht und die Geschichten der Frauen sehr eindrücklich sind. Allerdings hoffe ich, dass zukünftige Werke zu diesem Thema noch diverser und inkludierender sein werden.
Ich finde, dass das Thema Abtreibung wichtig ist und man mehr darüber sprechen sollte, vor allem im Bezug auf Aufklärung. Ich finde auch, dass sich eine Frau, die antreibt, sich nicht für ihre Entscheidung schämen sollte und auch offen darüber reden sollte ohne das jemand sie verurteilt. Hier in diesem Buch haben wir 12 Geschichten von Frauen, die von ihrer Abtreibung erzählen und was sie alles durchmachen mussten beispielsweise Beratungszwang, mangelnde Informationen über den Schwangerschaftsabbruch, Szenarien mit der Krankenkasse usw. Teilweise hab ich echt gedacht wir leben wieder im Mittelalter. Wahnsinn. Die Geschichten sind für mich persönlich sehr informativ gewesen, jedoch nicht sehr emotional. Was mich aber an diesem Buch gestört hat, dass es kaum Abwechslung gab zwischen den Frauen. Alles Frauen, die weiß sind, in der ungefähr gleichen Situation gewesen sind, aus recht guten Verhältnissen kommen, die alle sehr gebildet sind usw. Da hätte ich mir persönlich mehr Diversität gewünscht wie aus verschiedenen Kulturen oder aus verschiedenen Ebenen. Dennoch ein wichtiges und interessantes Buch, womit man sich beschäftigen sollte.
Generell gilt: No uterus, no opinion. Trotzdem kann sehr gern jede*r dieses Buch lesen!
Meine Kritik, die auch in anderen Rezensionen viel vorkommt: Die Auswahl der Protagonistinnen lässt in jeder Hinsicht an Diversität vermissen. Wenn man schon zwölf Geschichten erzählen möchte, verstehe ich nicht, warum man nicht unterschiedlichere Betroffene suchen konnte, allein schon, um das Buch interessanter zu machen.
„Ein Staat der Schwangerschaftsabbrüche stark einschränkt oder sogar verbietet, vertraut Frauen nicht, sondern erhebt sich über sie und maßt sich an, es besser zu wissen. (im Vorwort von Teresa Brückner)
Schwangerschaftsabbrüche hat es doch schon immer gegeben. Wenn man sie verbietet, unter Strafe stellt oder den Zugang zu Informationen verhindert, nimmt man in Grund einfach nur in Kauf, dass Frauen bei illegalen Abbrüchen sterben. (S. 122)
Als ehemaliger Mitarbeiterin an eines Krankenhaues in der Abteilung für Gynäkologie & Geburtshilfe war es mir ein Anliegen, dieses wichtige Buch zu lesen.
Jeanne Diesteldorf (@jeannesbilder) hat hier einen ganzen wichtigen Schritt getan und begonnen, mit dem Tabuthema Abtreibung „aufzuräumen“. Aufzuräumen im Sinne von sichtbar machen, uns näherzubringen, dass wir hiervor nicht die Augen verschließen oder Frauen deswegen verurteilen dürfen.
Diesteldorf hat mit 12 Frauen in unterschiedlichen Lebenslagen und Altersklassen gesprochen. Bei einigen ist die Erfahrung relativ frisch, bei einigen schon einige Jahre her. Jede für sich deutet diese Erfahrung anders: von „die beste Entscheidung meines Lebens“ bis hin zu „Wehmut“ finden wir in den Erzählungen diverse Gefühlslagen.
Eines haben alle Frauen gemeinsam: die schlechte #Aufklärung, das Gefühl sehr schwer an Informationen zu kommen, und den gefühlt schwierigen gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema. Durchschnittlich bricht jede vierte Frau einmal im Leben eine #Schwangerschaft ab, doch es wird kaum darüber gesprochen. Warum nur?
Die Autorin hat mit dem Vorurteil aufgeräumt, dass jede Frau einen Abbruch bereut, dass jede Frau nach einem Abbruch traumatisiert ist. Was dringend benötigt wird, ist Unterstützung von Frauen in diesen Situationen, Akzeptanz von persönlichen Entscheidungen über den eigenen Körper, Transparenz für Informationen. Abtreibungen dürfen kein #TABUTHEMA sein, egal wie einzelne Individuen diese Entscheidungen finden.
… was gestern, 24.11.2021 endlich geschah ist, dass der §219a des Deutschen StGB gefallen ist, der öffentliche Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen verboten hat. Was für ein Fortschritt für Betroffene und für Ärzt*innen!
“War schon viel Schönes drin”, leider erzählt dieses Buch - in einer sehr eintönigen und schematischen Weise - lediglich die Geschichten von weißen cis Frauen, die - fast alle- Akademikerinnen sind. Menschen aus der „Arbeiterklasse“ und ohne hohen Bildungsabschluss kommen, wie auch BiPoc in diesem Buch nicht zur Sprache.
Schwangere und gebärende Menschen sind lt. Autorin auch 2021 alle „Frauen“ und somit verpasst das Buch mE unseren transgeschlechtlichen und non-binären Geschwistern eine Stimme zu geben.
Trotz seiner Einseitigkeit und fehlenden Intersektionalität ist es imho ein passables Einstiegswerk in die Thematik, das aufmerksam macht auf eine kolossale Ungerechtigkeit gegenüber Menschen mit Uterus in unserem bestehenden und andauernden Patriarchat.
Ganz großes Kino. Bewegende Geschichten, in wahnsinnig schöne Worte verpackt und emotional mitreißend. Man kann sicherlich kritisieren, dass nur weiße Frauen aus akademischen Umfeld zu Wort kommen, aber die Autorin meinte auf einer Lesung, dass es schon schwer war, diese Frauen zu finden. Das Thema ist so unheimlich tabusiert und viele Betroffenen voller Scham, dass dieses Buch einen wichtigen Schritt in eine Richtung ebnet, auch marginalisierteren Flinta*s einen Raum für ihre Erfahrungen zu geben.
Cn: Abtreibung Jeder vierte Frau entscheidet sich einmal in ihrem Leben dafür abzutreiben. In Deutschland ist Abtreibung zwar straffrei, aber dennoch illegal und wird vor allem von Abtreibungsgegner*innen kriminalisiert. Die Debatte rund um Abtreibung ist emotional, oftmals sehr rau und wird von Politiker*innen, Aktivist*inne, Abtreibungsgegner*innen und Kirchenvertreter*innen dominiert. Die Perspektive von Personen, die sich selber für eine Abtreibung entschieden haben, bleibt dabei oftmals außen vor. Diese Lücke will Jeanne Diestelfeld mit ihrem Buch „(K)eine Mutter“ schließen, in dem 12 Frauen ihre Geschichte erzählen. Offenlegen, warum sie abgetrieben haben, in welcher Lebenssituation sie sich befanden, welche Auswirkungen die Entscheidung auf ihre Partnerschaft, familiäre Situation und Freund*innenschaften hatten und wie es ihnen vor, während und nach des Abbruchs ging. Die Texte stellen eine Mischung aus Beschreibungen der Autorin und Zitaten der porträtierte Frauen dar, was dafür sorgt, dass die Texte sehr authentisch sind und ich das Gefühl hatte, bei den Gesprächen dabei gewesen zu sein. Etwas, was das Buch auszeichnet sind die unterschiedlichen Perspektiven. Gute schlechte oder gar keine Betreuung, ein medikamentöser oder operativer Abbruch, das Gefühl der Befreiung oder des Bereuens, aber eines eint die Frauen, ihre Geschichten: die Erkenntnis, wie wichtig ein guter Zugang zu Informationen über Abtreibung ist, wie wichtig ist darüber zu sprechen, das Tabu zu brechen und das Recht über seinen eigenen Körper entscheiden zu können, ohne das Leute, vorschreiben, was man zutun hat. Das Buch ist intensiv und ist mir sehr nah gegangen, dennoch habe ich die unterschiedlichen Perspektiven der Frauen, als sehr bereichernd empfunden. Für mich, aber auch für die Debatte rund um Abtreibung insgesamt. Man muss emotional dafür bereit sein, sich auf dieser Ebene damit zu beschäftigen, denn es geht nicht um wissenschaftliche Fakten, sondern Lebensrealitäten von Frauen hier in Deutschland, die sich zu einer Abtreibung entschlossen haben.
4,5 Sterne Ein wirklich bewegendes Buch und definitiv eine Leseempfehlung. Manche Geschichten habe ich mit Verständnis gelesen und andere mit ganz viel Herzschmerz.
Gestört hat mich lediglich das Vorwort. Hier wird ein Schwangerschaftsabbruch als etwas Normales beschrieben und mit einem Beinbruch oder dem Gefühl verliebt zu sein verglichen. Das finde ich befremdlich und falsch.
Ein Schwangerschaftsabbruch ist nichts Normales, das man wie Schmetterlinge im Bauch behandeln kann. Es ist etwas Lebensveränderndes das Spuren hinterlässt. Das wird auch in jeder der 12 Erzählungen klar. Eine von ihnen sagt beispielsweise:
"Selbstverständlich wollte ich das nie machen! Ich wollte keinen Abbruch, wollte da nicht durch müssen"
Und alle weiteren 11 beschreiben ihre Erfahrung ähnlich. Nicht alle als einschneidend oder traumatisieren, aber alle als prägend und mit dem Wunsch es nicht erlebt haben zu müssen.
Ich bin dankbar für den Mut dieser Frauen ihre Geschichten zu erzählen und kann es jedem ans Herz legen, dieses Buch zu lesen und die Perspektive dieser Frauen einzunehmen :)
kleine Ergänzung: alle Personen wirken aus guter Bildungschicht/ Mittelschicht (am studieren oder in Ausbildung)... Frauen, mit anderen Lebensrealitäten über das Thema berichten zu hören, fände ich auch sehr bereichernd.
Keine Ahnung, wieso ich davon ausgegangen bin, dass mir das Buch nicht nahe gehen würde, dass ich es einfach aus einer sachlichen distanzierten perspektive lesen könnte. Es hat mich definitiv bewegt und mir die Probleme im aktuellen Umgang mit Abtreibungen viel näher gebracht. Ich habe einen viel deutlicheren Eindruck davon bekommen, welche Hürden damit verbunden sind und wie überwältigend das sein kann. Richtig verstehen kann man es aber wahrscheinlich nur, wenn man es selbst erlebt hat. Ich bin auf jeden Fall dankbar, durch dieses Buch mehr über Schwangerschaftsabbrüche gelernt zu haben. Allein schon, weil mir aufgefallen ist, dass ich zuvor wirklich nicht gewusst hätte, was jetzt die nächsten Schritte sind, wie man jetzt vorgeht - schließlich kann man nicht einfach googlen, wer Abtreibungen durchführt.
Ich hätte mir eine diversere Repräsentation im Buch gewünscht. Ich fand es gut, dass unterschiedliche Arten von Eingriffen, verschiedene Umgänge damit, unterschiedliche Altersgruppen und verschiedene Erfahrungen mit Ärzt*innen beschrieben wurden. Ich hätte aber gerne auch etwas über die Erfahrungen von mehrfach diskriminierten Frauen, wie Women of Colour oder Frauen mit Behinderung, oder von trans Personen gelesen.
Ein wichtiges Buch, auch wenn ich mir ein bisschen mehr Diversität gewünscht hätte. Die Schnittmemge der Frauen in diesem Buch ist recht groß: Der Großteil studiert noch, is Schülerin oder steht anderweitig aktuell nicht in einem Vollerwerbsjob.
Für mich zu kurz kamen Themen wie die in einem Nebensatz erwähnte Frau, die nach 6 Kindern das siebte Abgetrieben hat. Vielleicht eine Frau, die aufgrund von Erbkrankheiten oder Behinderung abgetrieben hat. Vielleicht auch eine, die in einer funktionierenden Beziehung und voll im Berufsleben steht, bei der quasi alle "äußeren" Gegebenheiten gepasst hätten.
Klar, man muss sich immer an die Interviewpartner halten. Wenn sich oben genannte Frauen nicht interviewen lassen, gibt es verständlicherweise keine Geschichte dazu. Und die Frauen, die vermutlich am ehesten über einen Abbruch sprechen, sind dann vermutlich doch liberale Akademikerinnen ohne groß religiöse Verbindungen.
Wenn das Buch die ein oder andere Frau dazu bringt, sich zumindest einer anderen Person anzuvertrauen, ist denke ich schon einiges gewonnen. Und wenn Paragraph 218 und 219a dadurch langfristig gekippt werden, umso besser.
Super spannendes und wichtiges Buch. Echt gut geschrieben, man fühlt sich direkt in die Geschichten und Situationen der betroffenen Frauen ein.
Für alle die es leid sind dass Menschen über die Abtreibungsgesetze diskutieren und entscheiden die diese Erfahrung nie gemacht haben. Für alle die sehen wollen wie der Weg zur Abtreibung wirklich aussieht. So unterschiedlich wie die Frauen die ihre Geschichten erzählen. Auch wenn man nicht persönlich betroffen ist klärt dieses Buch auf und macht bewusst dass ein Wandel in den Abtreibungsgesetzen nötig ist.
Ich kann verstehen, dass einige bemängeln dass die Geschichten ähnlich geschrieben sind und die Wahl der Frauen nicht diverser ausgefallen ist. Es ist schade, dass alle Frauen mit denen gesprochen wurde weiß und akademisch sind, allerdings finde ich das Buch für die Thematik trotzdem und und es lohnt sich meiner Meinung nach sich auch diese Geschichten anzusehen.
Ein unglaublich gutes Buch!!! Anfang des Jahres stand eine Freundin von mir vor der Entscheidung: Kind behalten, ja oder nein. Und meine innerliche Frage dabei: Wie läuft das eigentlich in Deutschland? Ich gehe zum Frauenarzt und der/die macht das? Wie kann es sein, dass ich das nicht aus dem Aufklärungsunterricht weiß? Wie kann ich als gebildete und viel lesende Frau nicht wissen? Ganz einfach, dieses Nicht-Wissen ist gesetzlich vorgeschrieben in Deutschland!!! Da Informierung als Werbung ausgelegt und damit bestraft werden darf. Bis heute hatte ich keine Ahnung, dass Abtreibung in Deutschland immer noch eine Straftat sind und nur unter bestimmten Bedingungen nicht bestraft werden.
Das Buch hat mir viel gebracht. Nicht nur das Füllen einer Wissenslücke, sondern auch ein Realitätscheck mit der sexistischen Realität Deutschland.
Den Lobeshymnen kann ich mich leider absolut nicht anschließen. Während ich den ersten Bericht noch halbwegs interessant fand, da es sich um eine Medizinstudentin handelte welche auch erzählte, dass sowas nicht im Studium beigebracht wird, ging es danach schnell bergab.
Die Berichte sind sich alle sehr ähnlich. Fast alle sind akademisierte weiße Frauen, welche meist kurz vor dem Abitur schwanger geworden sind. Es wirkt alles sehr einheitlich und jede Geschichte beginnt gleich: "Wir sind in der Stadt X, sitzen gegenüber von Y."
Das Thema ist absolut wichtig, keine Frage. Und wir müssen definitiv offener darüber sprechen. Doch gleichzeitig hätte dieses Buch auch Leuten eine Plattform bieten sollen, die nicht so priviligiert sind wie die, die hier vorkommen. Was ist mit Personen, die abgetrieben haben, weil sie schon Kinder haben und nicht mehr wollen? Was ist mit non-binären und trans Personen?
Die Grundidee dahinter war super, doch die Umsetzung scheiterte.
Dies ist ein wichtiges und berührendes Buch, das jeder gelesen haben sollte. Jeanne Diesteldorf erzählt in diesem Buch 12 sehr persönliche Geschichten, die alle sehr unterschiedlich sind, aber auch vieles gemeinsam haben. Von jeder dieser Frauen kann man unglaublich viel lernen. Das Buch schafft ein tiefes Verständnis für die Umstände, Gefühle und Gedanken, die eine Abtreibung begleiten. Von allen diesen Frauen war es extrem mutig, ihre Geschichten in diesem Buch zu erzählen.
An einigen Stellen hat mir der Schreibstil leider nicht so gut gefallen. Außerdem kommen hier leider nur die Stimmen weißer, gebildeter Frauen zum Ausdruck. Die Chance, hier einen Querschnitt der Gesellschaft zu Wort kommen zu lassen, wurde hier leider verpasst.
Das hat mich ehrlich berührt. Hab mich einfach noch nie intensiver mit dem Thema befasst, weil es eben einfach auch ein Tabuthema ist aber wow ich konnte es nicht aus der Hand legen. Diese Geschichten sind so voller Emotionen: Mut, Wut, Trauer, Freude, Selbsterkenntnis, Wachstum, Heilung. Wie kann es sein dass immer noch so viele Menschen gegen Abtreibung argumentieren, die oft nie in ihrem Leben betroffen sein können und Frauen eine fundierte und alles andere als leichte Entscheidung absprechen. So ein individuelles Thema, aber so wichtig, wir sollten darüber viel mehr sprechen und endlich den Zugang zu Informationen und sicherer medizinischer Versorgung frei machen. 10/10 recommend!
Die individuellen Geschichten der Frauen zu lesen, lösten in mir ein Wechselbad der Gefühle aus - Wut, Empörung, Trauer, Scham, Empörung.... . Bisher habe ich noch nie eine Art Einblick in solch ein einschneidendes Erlebnis gehabt, deswegen habe ich mit solchen Gefühlen beim Lesen nicht gerechnet. Ich finde es mutig von den Frauen, über ihre Erlebnisse zu berichten. Die Art der Darstellung der Geschichten fand ich angemessen. Kein Buch, was ich "schnell" lesen konnte, da ich es letztendlich "Häppchenweise" aufteilen musste, aufgrund der Thematik. Es ist ein dennoch schönes Buch, was man gelesen haben muss.
bookclub findings: Die porträtierten Frauen ähneln sich sehr in ihren Berichten, Entscheidungsfindungen und Privilegien. Wir haben entsprechend ein paar andere Perspektiven und Einblicke vermisst. Anderseits kann ich mir gut vorstellen, dass es diesen Frauen sehr viel leichter fiel, ihre Geschichte zu erzählen – und damit alle diejenigen vertreten haben, denen die Worte vielleicht noch fehlen. Danke!
DIESES BUCH WAR DER ABSOLUTE WAHNSINN. ICH HABE SO MITGEFÜHLT UND KONNTE DIE EMOTIONEN SO NACHVOLLZIEHEN. DIESES BUCH IST SO SO WICHTIG UND KONNTE SEHR GUT ÜBER DIE MISSSTÄNDE AUFKLÄREN. WAS ICH EBENFALLS GUT FAND WAR, DASS MAN INDIREKT SELBER AUFGEKLÄRT WURDE, WAS MAN TUN SOLLTE, WENN MAN IN DER GLEICHEN SITUATION IST.
Very important book about a very important theme. The only issue I have with this that it is very white and all the women are educated and well with women. It could have been a bit more divers.
hat mir sehr geholfen meine eigene abtreibung zu verarbeiten und mich nicht allein zu fühlen. es hat mir die worte für die ungerechtigkeiten gegeben, die ich gefühlt habe und immer noch fühle.
yippie ein buch über menschen die mit abtreibung erfahrungen haben! leider dolle einseitige geschichten, ein bisschen mehr vielfalt/diversität oder einfach die kürzung um die hälfte der geschichten (die waren sich teilweise wirklich wirklich ähnlich) hätten dem buch extrem gut getan
(alle frauen sind weiß und die meisten akademisiert)