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Die Erfindung der Hausfrau - Geschichte einer Entwertung

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Kinder, Küche und Karriere? – Über Arbeitsteilung, Rollenbilder und gekippte Machtverhältnisse

»Das bisschen Haushalt« – diese unsäglich anstrengende, undankbare Aufgabe kostet viele Frauen bis heute den letzten Nerv. Egal, ob sie berufstätig oder »nur« Hausfrau (und Mutter) sind. Doch unter welchen ökonomisch-gesellschaftlichen Verhältnissen konnte sich überhaupt ein solches Rollenmodell etablieren, das Frauen nicht nur in finanzielle Abhängigkeit drängte, sondern enormen psychischen Belastungen aussetzte?

Evke Rulffes erzählt die historische Entwicklung der Hausfrau nach und zeigt, wo sich diese alten Verhältnisse trotz all der politischen Bemühungen um ein gleichberechtigtes Miteinander heute noch wiederfinden, wie sie uns prägen und beeinflussen: Warum haben vor allem Mütter das Gefühl, sie müssen alles alleine schaffen? Warum ist es ihnen unangenehm, sich Hilfe zu organisieren? Und warum bleibt selbst das Organisieren von Hilfe in der Regel bei ihnen hängen?

Pointiert, fundiert und erhellend zeigt uns die Autorin die historischen Gründe für unseren Gender-Gap und was die Erfindung der Hausfrau mit dem schlechten Gewissen der Mutter zu tun hat. Denn »Das bisschen Haushalt« kommt nicht von ungefähr …

Ein Plädoyer für mehr Gerechtigkeit und Wertschätzung von Care- und Hausarbeit

288 pages, Hardcover

First published October 26, 2021

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Evke Rulffes

4 books1 follower

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Displaying 1 - 30 of 36 reviews
Profile Image for Elena.
1,031 reviews413 followers
July 25, 2024
"Die Unsichtbarkeit der Arbeit trägt in der Folge zu ihrer Entwertung bei: Hausarbeit wird nicht mehr als echte Arbeit angesehen, da sie nicht mehr bezahlt wird, sodass die drei K von "Kuhstall, Küche, Keller" im 18. Jahrhundert über "Kinder, Küche, Kirche" im 19. Jahrhundert schließlich zu "Kinder, Küche, Konsum" im 20. Jahrhundert werden." - Evke Rulffes, "Die Erfindung der Hausfrau - Geschichte einer Entwertung"

Die Kulturwissenschaftlerin Evke Rulffes betrachtet in ihrem Sachbuch "Die Erfindung der Hausfrau - Geschichte einer Entwertung" die historischen Hintergründe von Haus- und Care-Arbeit und zeichnet so Schritt für Schritt nach, wie die Wertschätzung für die Hausfrau über die Jahrhunderte immer weiter abnahm und sich der Spruch "Das bisschen Haushalt macht sich von allein" in unseren Köpfen immer mehr durchsetzen konnte. Besonderen Fokus legt sie dabei auf alte Haushaltsratgeber der Spätaufklärung und hier vor allem auf Christian Friedrich Germershausens "Hausmutter", was wohl auch daran liegt, dass sie 2018 an der Humboldt-Universität Berlin mit einer Arbeit zu ebendiesem Thema promovierte. Obwohl man dem Buch den wissenschaftlichen Charakter anmerkt, ist es zugänglich geschrieben und durchaus spannend. Ich habe mich manchmal beim Lesen gefragt, ob die so detaillierte Nacherzählung der "Hausmutter" von Germershausen zum Verständnis der Geschichte der Hausfrau wirklich notwendig ist, hier hat mir häufig eine Verknüpfung zur Gegenwart gefehlt. Auch erschien mir die Struktur des Buchs an vielen Stellen nicht wirklich logisch. Trotzdem hat es sich für mich gelohnt, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, um zu verstehen, wie heutige Rollenmodelle und Abhängigkeiten entstehen konnten. Interessant fand ich insbesondere den Gedanken, dass die Hausfrau im 20. Jahrhundert nach und nach die Dienerschaft ersetzte und was zuvor an Arbeit auf vielen Schultern verteilt wurde, plötzlich nur noch auf einer Person lastete, nämlich der Frau. Wer einen Ausflug in die Vergangenheit wagen und tief in die Geschichte der Hausfrau eintauchen möchte, sollte dieses Sachbuch lesen!
13 reviews1 follower
October 18, 2022
Leider habe ich mir von dem Buch mehr erhofft. Die Konzentration auf die Hausmutterliteratur von Germershausen fand ich zu kurz gedacht und zu einseitig. Das erklärt meiner Meinung nach in keinsterweise, warum dieses Phänomen der Hausfrau über Landesgrenzen hinweg stattgefunden hat. Das Buch hat sich eher wie eine Nacherzählung der Hausmutterliteratur gelesen. Schade, da es eigentlich ein sehr interessantes Thema behandelt.
Profile Image for Luka.
462 reviews10 followers
December 2, 2021
Danke NetGalley für die Bereitstellung des Buches

In der "Erfindung der Hausfrau" unternimmt die Autorin den Versuch, die Abwertung von Haus- und Care-Arbeit historisch nachzuvollziehen und zu begründen. Ihre Ausführung belegt sie unter anderem mit Haushaltsratgebern und sog. Hausmutterbüchern. Den historischen Kontext stellt sie sehr ausführlich da, sodass das Geschilderte auch für Geschichtslai*innen leicht einzuordnen ist.

Gerade die weniger zentralen Informationen waren für mich persönlich sehr interessant, obwohl in ihnen auch einer meiner Hauptkritikpunkte besteht. Es fühlte sich häufig so an, als würde die Autorin vom hundertsten ins tausendste geraten, und leider hat sie den Bogen zurück zum eigentlichen Punkt nicht immer erfolgreich schlagen können.
Vielleicht hätte man die Struktur anders gestalten können, denn ab ca. 50% hat sich das Buch wieder mehr ausbalanciert angefühlt, davor hat es sich eher wie eine Zusammenfassung der Hausmutterbücher gelesen, was auch super spannend und interessant war. Aber dann waren am Ende des Kapitels vielleicht noch so eins-zwei Sätze als Bezug zur heutigen Situation und das war mir dann doch zu wenig. Thematisch war auch irgendwie alles durcheinander, was wirklich schade war.

Alles in allem, inhaltlich ein super Buch und sehr lesenswert, nur leider hat die Strukturierung meinen Lesefluss eher sabotiert als geholfen. Ich würde es trotzdem empfehlen, falls das Thema interessiert, denn man merkt, dass hier wirklich sehr viel Arbeit und Recherche drinsteckt. 3–3.5/5
Profile Image for Maria.
285 reviews
January 13, 2022
Naja. Angepriesen wird das Buch in allen offiziellen Rezensionen als Darstellung der Herleitung der Hausfrau aus der Geschichte. Leider war es anders.
Was ich gelesen habe: eine etwas aufpolierte Doktorarbeit über die Hausmutter & -vater-Literatur um 1780, zentriert auf einen Autor, garniert mit einigen persönlichen Eindrücken aus der Familie der Autorin (die Großmutter!) und dem eigenen Leben (?) aus dem Prenzlauer Berg (die Latte Macchiato Mütter! Die Kuchenback-Challenge!) sowie einigen Sätzen zum Thema "so und so war es dann im 19. Jahrhundert". Abgeschlossen von einem Abschlusskapitel, das die versprochene "Herleitung" der Entwertung des Hausfrauenbegriffs nach mehreren hundert Seiten nachzuholen versucht.

Leider überhaupt nicht das, was Titel und Rezensionen des Buches versprechen. Ich interessiere mich wirklich für Geschichte und es ist auch interessant etwas zu diesem Literaturgenre des 18. Jahrhunderts zu lernen. Leider war es nur überhaupt nicht mein Anliegen, als ich dem Titel des Buches geglaubt habe. Schade
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Profile Image for Linda.
54 reviews
May 10, 2022
Thematisch so spannend. Leider unglaublich schlecht geschrieben. Der Text ist unstrukturiert und assoziativ, als würde man der Entstehung des Buches gerade beiwohnen. So wirkt es, als habe die Autorin ihren Gegenstand nicht im Griff. Die Vergleiche in die Gegnwart sind wie willkürlich, subjektiv-anekdotisch und ohne Belege. Überhaupt hätte ich mir mehr einschlägige Zitate gewünscht oder doch zumindest an den passenderen Stellen. Das alles hat die Lektüre leider zu einem echten Ärgernis gemacht.
Profile Image for ..
6 reviews
August 8, 2024
Der Übergang von Hausmutter zu Hausfrau, um den es Rulffes im Buch ja selbst erklärt geht, ist eigentlich nur am Anfang und Ende Thema (Titel daher auch nicht unbedingt gut gewählt). Die längste Zeit liegt der Fokus auf einer Auseinandersetzung mit Christian Friedrich Germershausens immerhin fast 5000 Seiten lange Hausmutter-Ratgeberreihe (1777–1785). Auch wenn diese laut Rulffes nicht die zeitgenössische Realität abbilden, sondern eher ein konservativ-prothestantisches Ideal vertraten, kann man dort viel Interessantes, Obskures und Vertrautes finden. Teilweise erinnert es etwas an Barbara Dudens Dissertation zum historischen Frauenkörper (1987). Auch dort läuft die historische Rekonstruktion großteils über eine Primärquelle bzw. Person. Die theoretische und argumentative Schärfe von Duden erreicht Rulffes für mich aber nie. Stattdessen bleibt das Herzstück des Buches oft nacherzählend und im argumentativen Gesamtzusammenhang vielleicht zu freistehend. Es gibt schon einige Einzelgedanken, kleine Analysen und auch thematische Abgrenzungen, die aber selten befriedigend zu etwas Systemischem zusammengebunden werden. Das hat mich auch deshalb gestört, weil mir dadurch nicht immer klar war, wie die Autorin ihre Argumente gewichtet. Manchmal stellt sich auch der Eindruck des Assoziativen ein, gerade dort, wo Parallelen zwischen den Ratgebern und der Gegenwart gezogen werden sollen. Diese müssen ja nicht grundsätzlich unberechtigt sein, sind aber in der Regel so abrupt und verkürzt eingestreut, dass man den Eindruck eines spontanen Einfalls bekommt, der auch noch in das Buch musste. Wo es dann mal wirklich um die Erfindung der Hausfrau geht, wird es mit den Quellen teilweise (aber nicht immer!) dünn, obwohl die Argumentation nicht unbedingt kontrovers oder besonders originell ist und es eigentlich für alles Rückhalt aus der Fachliteratur gegeben hätte. Trotzdem darf man hier natürlich auch nicht den Umfang eines leger nachgewiesenen Forschungsüberblicks erwarten (vermutlich auch nicht Rulffes Anspruch), sondern Teilaspekte.

Das Buch ist meiner Meinung nach eher ein Beitrag zur öffentlichen Debatte als ein wissenschaftlicher Text, aber irgendwie auch nichts, was man (wie z. B. Stokowski und Hasters) einfach mal jemandem in die Hand geben kann. Dafür sind Gemershausens Ratgeber dann vielleicht doch zu sehr Spezialinteresse. Am ehesten spricht es meiner Meinung nach noch Leute an, die zwischen öffentlichen und wissenschaftlichen Diskursen durcheinanderlesen und eine niedrigschwellige Perspektive auf das Thema suchen. Daneben kann man sich das Buch auch gut als Sammlung historischer Anekdoten anschauen, die in der Diskussion ja auch immer gebraucht werden.
422 reviews4 followers
February 17, 2022
Das Mädchen für alles

Wer glaubt, dass die Hausfrau eine historisch uralte Institution ist, irrt gewaltig. Eine Entwicklung die Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt hatte und hoffentlich bald zu Grabe getragen wird.
Sehr erhellend für diesen Erkenntnisgewinn ist das Sachbuch ‚Die Erfindung der Hausfrau - Eine Geschichte der Entwertung‘ von der Kulturwissenschaftlerin Evke Rulffes. Dieses Buch war erhellend wie kein anderes für mich zum Thema, vor allem was unser heutiges Rollenverständnis angeht.
Der Bogen wird gespannt vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Es wird der Leserschaft vor Augen geführt wie es dazu kam, dass Frauen unentgeltlich die gesamte Haushaltsarbeit leisten. Wahnsinn wie die Veränderung sich durch die Jahrhunderte zog. Stelle man sich vor, dass Frauen im Mittelalter noch Teil vieler Zünfte waren und es undenkbar war, dass Frauen nicht gearbeitet haben, weil Familien das Geld einfach brauchten.
Die Veränderung fand schleichend statt. Erst der Wandel vom Stand zum Bürgertum brachte den Stein ins Rollen. Denn die Repräsentanz sollte gewahrt werden, aber das Bürgertum hatte nicht das nötige Geld um Angestellte zu haben somit musste die Ehefrau und Mutter hier tätig werden.
Den negativ Höhepunkt erreichte es 1900 als die Hausfrauenehe im BGB landete und Ehefrauen schlicht nicht mehr geschäftsfähig waren, da sie keine Entscheidungsgewalt mehr hatten und es gesetzlich verpflichtend war für Ehefrauen sich um das Heim und Kinder zu kümmern. In der BRD erst 1977 wieder abgeschafft. Dieses Hausfrauendasein ersparte dem Patriachat viel Geld, da sie ihren Lebensstandard halten konnte ohne Personal.
Ein weiterer Aspekt ist die Einsamkeit der Hausfrau durch die Konzentration auf die Kernfamilie und eine Art Boreout durch die technischen Errungenschaften der 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Ein wirklich äußerst lesenswertes Sachbuch! Eine geschichtliche Entwicklung verknüpft mit den heutigen schier unerreichbaren Anforderungen an Mütter ausgelöst durch gesellschaftlichen Druck und eigen kreiertem Anspruch.
Fazit: Auch gekaufter Kuchen macht Kinder glücklich.
Profile Image for Buchfreude.
82 reviews13 followers
January 18, 2022
Persönlicher Nebenfakt von mir: Ich habe schon des Öfteren in Hausarbeiten über Frauen in der Geschichte geschrieben und konnte demnach nicht widerstehen, als ich „Die Erfindung der Hausfrau“ von Evke Rulffes sah.

Für alle, die sich mit den konstruierten Geschlechterrollen und der Verdrängung der Frauen ins Private beschäftigen wollen, lohnt sich das Buch allemal. Evke Rulffes schreibt informativ und gibt Einblicke in die historische Entwicklung der (auch noch heute gegenwärtigen) Rolle der Frau als sogenannte „Hausfrau“. Dabei betrachtet sie vor allem Literatur der Vergangenheit, die dazu diente, die Hausmutter und auch den Hausvater beratend und belehrend zur Seite zu stehen. Sie erforscht, wie sich innerhalb der Auflagen der Werke die Art und Weise der Annäherung an die Konsument*innen verändert. Das hat gesellschaftliche Ursachen als Grund, die sich anhand dieser Bücher veranschaulichen lassen. Darunter fallen die Kriege, die Industrialisierung und die steigende Vermischung der einzelnen Stände in ein stärker anwachsendes Bürgertum. Rulffes betont stets, dass man zwischen adeligen und nicht adeligen Frauen unterscheiden muss, da sie logischerweise unterschiedliche Lebensumstände hatten, die nicht über einen Kamm geschert werden können.

Der Schreibstil ist zugänglich und nicht zu kompliziert. Der Inhalt ist schon wissenschaftlich und zeigt den universitären Hintergrund der Autorin. Die Kombination von qualitativer Wissensvermittlung und verständlicher Überbringung ist gelungen, sodass die Lektüre informativ, aber auch unterhaltend ist.

Besonders die These, dass die Hausfrau die Diener und Dienerinnen ersetzt, fand ich sehr spannend. Mit dem Aufkommen des Bürgertums nahm die Zahl der Dienerschaft ab und durch die neuen technischen Errungenschaften wurde es „einfacher“, Dinge allein zu erledigen. Wäsche waschen war früher mühselig und bedurfte mehrere Arbeitsschritte? Nun gab es die Waschmaschine. Die unterschiedlichen Aufgaben wurden zunehmend einer einzigen Person übertragen… der Frau.
Profile Image for Galladan.
386 reviews3 followers
January 3, 2022
Zu eng gedacht. Unterhaltsam, aber nicht mehr

Die Erfindung der Hausfrau – Geschichte einer Entwertung von Evke Rulffes, erschienen im HarperCollins Verlag am 26. Oktober 2021.

Das Bild der Frau wurde sehr im 18. Jahrhundert von der „Hausväterliteratur“ die Pastor Christian Friedrich Germershausens in einem 900 Seiten starken mehrere Bände umfassende Buchreihe für Frauen erschaffen. Weite Teile des Buchs von Evke Rulffes behandeln genau diese Buchreihe. Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie Gemershausens Idealbild von Frauen gewesen ist.
Das Buch beginnt vorher mit Frauen die gleichberechtigt sind und in einer Gütergemeinschaft die Geschäfte was Buchhaltung, Ankauf und Verkauf beinhaltet selbstständig und auch in der Abwesenheit ihres Mannes führen kann und muss. Bei Gemershausen wandelt sich die Frau zu einem abhängigen Geschöpf, dass immer mehr Aufgaben innerhalb des Hauses selbstständig und eigentlich auch ohne Anleitung übernehmen muss. Das über 900 Seiten lange Werk was ihr da als Leitfaden dient hat noch nicht mal Kochrezepte, die man ohne Vorwissen durchführen kann.

Erst auf den letzten Seiten schafft es das Buch dann in die Neuzeit und wie lange auch dort Frauen völlig abhängig von einem männlichen Vertreter in Geschäftsangelegenheiten waren und das die ungeliebte und missachtete Hausarbeit, noch bis in die aktuelle Zeit automatisch an die weibliche Bevölkerung weitergereicht wird.

Insgesamt war es faszinierend wie sich die Wünsche eines Mannes so in unsere Kultur einschleichen konnten, auf der anderen Seite war er zwar der Letzte der in Deutschland solche Hausväterliteratur verfasste, aber soweit ich das sehe ist mir dieses Buch zu eng. Hausfrauen gab und gibt es überall auf der Welt und überall mussten und müssen sich Frauen ihre Rechte erst erkämpfen. Das kann nicht an einer Buchreihe eines Autors liegen, dessen Buch, so die Autorin, mehr verschenkt als gelesen wurde. Ganz interessant, aber nicht informativ genug.
Profile Image for JuliesBookhismus.
1,187 reviews
February 7, 2022
Eine Aneinanderreihung historischer Momente
Um es vorweg zu nehmen: Dies ist ein Fachbuch! Hier gibt es unglaublich viele Längen, wenn man sich nicht mit dem Thema richtig auseinandersetzt. Es wird im Großen und Ganzen nur erklärt, wie wir an den Punkt gekommen sind, dass Frauen solch hohen Erwartungen als Mutter und Frau entsprechen müssen, obwohl das mal anders war. Die Entwertung hierbei wurde durch den Mann sugeriert, der uns als Konkurrenz ansah. Dieses Bild hat sich dann irgendwann so gefestigt, dass es heute an Hochverrat grenzt, wenn eine Frau keine Kinder gebährt oder trotz der Mutterschaft arbeiten geht.
Andere wissen es immer besser als man selbst. Was aber viele vergessen: Alles fügt sich, wie es sein soll! Die gut gemeinten Ratschläge kann man sich in jeder Hinsicht sparen. Dabei ist es egal, in welchen Bereich des Lebens sich andere einmischen möchten.

Das Buch selbst ist eine Abhandlung verschiedener historischer Ereignisse und deren Folgen für die Frauen. Es fängt an bei der Gleichberechtigung und geht über die "Enteignung" bis in den immer noch währenden Kampf um unsere Stellung in der Gesellschaft.
Natürlich hätte man das alles unterhaltsamer gestalten können, aber dann wäre es vermutlich nicht so eindrucksvoll oder würde das Thema ins Lächerliche ziehen.
Ich für meinen Teil kam aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus und habe immer wieder Parallelen zu unserer Zeit entdeckt. Erschreckend, ernüchternd und tragisch, aber leider immer noch Realität...
Profile Image for Vik.
147 reviews
August 29, 2022
Wichtiges Buch, aber als semi-akademischer Text sehr zäh. Hab mich bei der Hälfte für die DLF Kultur Zusammenfassung entschieden…
Profile Image for June.
16 reviews
August 17, 2024
Der Klappentext hat bei mir leider ganz andere Erwartungen geweckt als das Buch tatsächlich erfüllen konnte. Die erste Hälfte war eine ausschweifende deskriptive Analyse der "Hausmutter" von Christian Friedrich Germershausen aus dem 18. Jahrhundert. Obwohl die Autorin selbst zugibt, dass der Ratgeber kein Bild der Realität darstellt und durchaus kritisch gesehen werden muss, wird er als Hauptquelle genutzt. Es werden zu viele für das eigentliche Thema unnötige Teile zitiert (allein fast eine Seite darüber, wie welche Speise aufgetischt werden muss). Die Quelle ist ja durchaus interessant, um zu zeigen, welche Erwartungen damals an Hausmütter gestellt wurden. Jedoch entspricht kaum etwas davon den damaligen Realitäten. Auch ist es nicht sehr wissenschaftlich, eine einzige, sehr einseitige, Quelle zu nutzen. Die zweite Hälfte des Buches entspricht eher einem Essay mit kurzem historischem Absriss über die Entwicklung von Ehegesetzen und dem Status von Hausfrauen etc. Davon hätte ich mir mehr gewünscht - wie im Klappentext versprochen. Die Bezüge zur Aktualität sind dann auch sehr flach und wenig ausführlich, nichts was nicht längst geschrieben wurde. Schade, denn ich hatte mir tatsächlich eine ausführliche kultur- und sozialhistorische Geschichte der Hausfrau gewünscht.
Profile Image for Selina.
7 reviews
November 15, 2025
„Die Verwandlung der Frauen in eine heimliche Dienerklasse war eine ökonomische Leistung ersten Ranges. Diener für niedere Arbeiten konnte sich nur eine Minderheit der vorindustriellen Gesellschaft leisten; im Zuge der Demokratisierung steht heute fast dem gesamten männlichen Bevölkerungsteil eine Ehefrau als Dienerin zur Verfügung:“

„Die Erfindung der Hausfrau“ gibt meiner Meinung nach einen sehr guten Abriss über den Wandel der selbstbestimmten CEO aka der „Hausmutter“ über zum isolierten Hausmütterchen. Da ich das Buch nicht an einem Stück, sondern immer wieder in Etappen gelesen habe, kann ich mich den Behauptungen, dass der rote Faden fehlen würde, nicht anschließen. Ich denke, dass das Buch im Allgemeinen nicht dazu gedacht ist, es wie einen Roman zu verschlingen, sondern sich in Häppchen mit der Materie zu beschäftigen.
Viele Dinge die erwähnt wurden, fand ich unglaublich interessant, da ich selbst immer wieder aufmerksam gemacht wurde, wie stark wir von dem idealen der tugendhaft schuftenden Hausfrau geprägt sind. Ich kann es nur empfehlen zu lesen.

Profile Image for ➸ Gwen de Sade.
1,226 reviews112 followers
May 20, 2022
Nicht ganz das was ich mir erwartet habe, die 100+ darüber, wie man richtig webt und Gugelhupf bäckt. Ist natürlich nicht unwichtig um zu verstehen, wie viele dieser Arbeiten als Wissen, Kunst und wertvoll erachtet wurden, was sie heutzutage nicht sind, aber es war doch eine etwas unbefriedigende Ratio aus diesen Ausführungen und der Message des Buches.
Profile Image for Annika.
85 reviews2 followers
November 21, 2022
Interessantes Thema und mit vielen Quellenangaben versehenes Buch.
Leider beschäftigt sich die Autoren im Hauptteil des Buches zu sehr und viel zu lange mit Werk Germershausens und es kommt einer detaillierten Zusammenfassung der Hausmütterliteratur gleich. Erst zum Ende hin nimmt die Autorin Bezug zur Rechtslage in Deutschland im 20. Jahrhundert und der Zementierung der Hausfrauenehe durch Gesetze.
Profile Image for Kristell.
142 reviews3 followers
May 7, 2022
Insgesamt sehr interessant und gut lesbar, allerdings im Gesamtbild etwas stark auf die Analyse der Literatur für Hausmütter fokussiert, die Entwicklung der Hausfrauenrolle wirkt dann etwas dazu gequetscht. Hätte für meinen Geschmack noch mehr Raum einnehmen dürfen.
Profile Image for Nikki the Geek.
145 reviews9 followers
June 19, 2022
Dieses Buch hat meine Erwartungen rein inhaltlich überhaupt nicht erfüllt. Titel und Klappentext machten mir Hoffnung auf ein Buch, das sich vor allem mit der Geschichte der Hausfrau in den vergangenen 100 Jahren auseinandersetzt, seit dem zweiten Weltkrieg und damit, wie sie heute in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Entwicklungen der jüngeren Gegenwart.

Tatsächlich ist es eine mehr oder weniger wissenschaftliche historische Abhandlung, eine Analyse der "Hausmütter"-Literatur, die in Deutschland ab dem 18. Jahrhundert herausgegeben wurde. Ich fand es las sich wie eine Masterarbeit, deren Aufbau mir nicht unbedingt gefallen hat.
Die Kernaussage der Autorin ist, dass Frauen früher Arbeit und Verantwortung, häufig ein eigenes Einkommen und Ansehen hatten, was dann ab der Biedermeierzeit rapide verschwand. Leider wurde auf die Umstände, politische, gesellschaftlich etc. nur sehr nachlässig eingegangen, fast sprunghaft.

Leider eine totale Themaverfehlung, zumindest, wenn man den Klappentext zum Maßstab nimmt.
Profile Image for Lars.
221 reviews
August 2, 2024
Die Autorin über ein Podcastinterview kennengelernt und als interessant beurteilt. Daher mal das Buch gekauft:

Die Geschichte der Hausfrau selbst ist interessant, dreht sich allerdings immer nur um ein bis zwei Quellen die immer und immer wieder hochkommen: Germershausen. Keine Ahnung ob es sonst keine anderen Quellen gibt aber mir war das zu wenig.
Ausserdem ist die "Hausfrau" kein rein deutsches Phänomen, der Rest der Welt wird allerdings nicht angesprochen. Es wäre interessant gewesen, einen Vergleich zur Stellung der Frau in verschiedenen zu unterschiedlichen Zeiten dominierenden europäischen Kulturen (Portugal/Spanien, England, Italien, Griechenland) zu haben um die "deutsche" Geschichte besser einordnen zu können. Auch ein Blick nach Asien und Südamerika wäre interessant gewesen.

Deswegen nur 3 Sterne, habe nach 33% abgebrochen. Den Rest noch angelesen, es änderte sich leider nichts. Schade.
Profile Image for Simon Kleinert.
33 reviews
March 27, 2025
Für mich ein super spannendes Buch, das durch den Titel und Klappentext allerdings andere Erwartungen schürt. Erwartet hätte ich eine chronologische Geschichtsschreibung, die gesellschaftliche Strukturen von einem gegebenen Startpunkt bis heute verfolgt. Tatsächlich bewegt der Großteil des Textes sich am Ende des 18. Jahrhunderts, mit manchen Ausflügen in die Antike, das Mittelalter oder frühere Jahrhunderte der Frühen Neuzeit. Gegen Ende zeichnet sie dann auch noch die Entwicklungslinien in die Gegenwart nach.

Der Hauptteil des Textes bewegt sich allerdings in der Ökonomieliteratur des 18. Jahrhunderts, die Rulffes mitsamt langen alltagshistorischen Exkursen untersucht, die allerdings den Bezug zum Titel missen lassen. Ich persönlich konnte hieraus unglaublich viel mitnehmen und lernen, allerdings dürften viele Leser*innen eine andere Ausrichtung erwartet haben. Für mich eine schöne, spannende Analyse, in der viel drin steckt!
Profile Image for jantje .
7 reviews
April 22, 2024
Grundsätzlich ein interessantes Buch, das verständlich geschrieben ist. Ich kann mich aber anderen Reviews, die den fehleden roten Faden und den starken Fokus auf Germershausen bemängeln nur anschließen. Selbst für jemanden der Geschichte wirklich interessant findet hat sich der Mittelteil mit Fokus auf die Hausmutter sehr gezogen und war irgendwie auch proportional zu den anderen Aspekten, die behandelt wurden, viel zu ausführlich.
234 reviews10 followers
April 1, 2025
2.5 Sterne

Ein sehr spannendes Thema, leider jedoch etwas unstrukturiert und nicht ganz chronologischer Vorgehen, sondern eher nach Aspekten, erst am Ende gibt es einen zeitlichen Ausblick. Das macht es ziemlich schwierig reinzukommen. Mir hätte es besser gefallen, wenn es mehr auf den Prozess eingegangen wäre und nicht so sehr auf den Stand der Hausväterliteratur und dann den weiteren Verkauf eher kurz...
Profile Image for Luisa.
169 reviews6 followers
February 20, 2024
echt zäh, und nicht was ich erwartet habe. dachte es gibt einen generellen einblick, gesamtüberblick über die entstehung dieses idealbilds, dabei war es doch sehr spezifisch und wahrscheinlich an eine doktorarbeit angelehnt. für diejenigen die es (im speziellen) interessiert wahrscheinlich hilfreich. für mich eher etwas wo ich ein paar fun facts rausziehen kann, um männer zu nerven.
87 reviews
June 20, 2022
Etwas verwirrend und abwechselnd oberflächlich und sehr detailliert, die Struktur erscheint willkürlich, kein roter Faden erkennbar. Ich hätte mir mehr Tiefe und Recherche erwartet, offenbar wurden nur einige wenige Primärtexte verwendet. Schade.
Profile Image for AcidGirl.
420 reviews
September 8, 2023
Wichtige Ideen, gute Argumente und viel Potential. Leider geht der rote Faden zwischendrin verloren und die Argumentationskette wird durch (für mich als Microhistory-Liebhaberin interessante, aber ablenkende) Abschweifungen unterbrochen. Da wäre etwas mehr Investition in das Lektorat schön gewesen.
Profile Image for ElkeH.
81 reviews1 follower
December 27, 2022
Hier erweckte der Klappentext bei mir völlig falsche Erwartungen. Mit vielen Wiederholungen gestaltete Abarbeitung am Buch des geistlichen Germershausen („Die Hausmutter…“) aus dem 18. Jahrhundert.
Profile Image for Tini.
105 reviews5 followers
April 30, 2023
Sehr spannend zu lesen, wie mit dem Mythos "die Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen war schon immer so" aufgeräumt wird - klare Leseempfehlung
Profile Image for Amélie.
5 reviews
January 5, 2024
Leider nicht ganz das, was ich mir von dem Buch erhofft hatte. Während der wirklich, wirklich langen Ausführungen über Rezepte usw. musste ich eine Lesepause einlegen. Klar zählt das auch zum Thema, aber es stellt sich die Frage, ob man diese Teile nicht zugunsten eines genaueren Fokus auf andere Epochen hätte streichen können.
Insgesamt wichtige und interessante Beobachtungen, aber es war ein umständlicher, langwieriger Weg mit einigen Umleitungen bis zum Schlusswort.
Displaying 1 - 30 of 36 reviews

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