Kurz nachdem Seepolizistin Rosa Zambrano in einer Kinderwunschpraxis am Zürichsee Eizellen einfrieren lässt, wird ihr Arzt tot aufgefunden. Wem stand Dr. Jansen, der nebenbei ein erfolgreicher Biotech-Unternehmer war, im Weg? Erste Spuren führen in eine Villa an der Goldküste, in die alternative Szene, in Genforschungslabore und ins Rotlichtmilieu - und zu vier Frauen, die sich jede auf ihre Weise nicht mit dem abfinden wollen, was Biologie oder Schicksal vorgeben.
This mystery takes place in Switzerland. Rosa is an officer with the maritime police, and finds that she recognizes the doctor whose body is found in the water. He is involved both with fertility treatments and genetic experimentation, not to mention with multiple women. I found the plot somewhat confusing and I didn’t really connect with the multitude of characters. I really liked the Swiss setting, though. Thanks to Edelweiss and the publisher for the ARC.
Novela policiaca ambientada en Zurich y sus alrededores, donde Rosa Zambrano es policía marítima y le encanta su trabajo, además su deseo es ser madre y decide congelar sus óvulos. Tras esto su ginecologo aparece muerto en el lago. El ginecologo estaba en proceso de divorcio, tenia una amante que tampoco aparece, y además era socio de una empresa biotecnológica. Rosa y su compañero Martin investigaran juntos este caso, tanto la vida personal del doctor como en el ámbito mas laboral. La novela tiene un ritmo bastante lento, no hay mucha tensión y la autora describe con muchísimo detalle prácticamente todo, desde los lugares, hasta la comida y su jardín etc… El hecho de que detalle las cosas tantísimo en un thriller hace que la historia sea bastante pausada, y que falte mucho suspense, pero en general creo que es una novela para pasar el rato, que se lee bien, ya que es muy cortita con capítulos muy cortos.
Es handelt sich hier um einen Krimi der ruhigeren Art. Wer Action und bluttriefende Leichen erwartet, ist hier falsch. Stattdessen bekommt man eine sympathische Ermittlerin vorgestellt, und für ihre Einführung, ihren Charakter und ihre Vorlieben wird sich viel Zeit genommen. Ebenso wird die Stadt Zürich sehr atmosphärisch und ausführlich beschrieben. Mir hat es Vergnügen bereitet, das zu lesen und ich finde, Seraina Kobler ist ihr Krimi-Debüt sehr gut gelungen. Auch das Thema der Genforschung fand ich interessant. Alles in allem eine runde Sache, die große Lust auf einen Zürich-Trip macht.
Rosa Zambrano hatte die Kripo eigentlich für die Seepolizei in Zürich verlassen, doch nun muss sie die alten Kollegen im Falle des Mordes an Dr. Jansen unterstützen. Er ist just der Arzt, bei dem sie nur wenige Tage zuvor Eizellen hat einfrieren lassen. Neben seiner Praxis hat er Geld in ein Biotech Unternehmen investiert, das eine mögliche Spur in dem Mordfall darstellen könnte, die Chefin erscheint nicht nur abgebrüht, sondern durchaus auch mit Motiv. Aber auch im Privatleben des Opfers gibt es mehr als eine verärgerte Frau: die Noch-Gattin hat nicht vor ihn bei der Scheidung einfach davonkommen zu lassen, die zahlreichen Damen, zu denen er im überregional bekannten Bordell Kontakt unterhielt, verhalten sich ebenfalls verdächtig. Und dann ist da noch eine unbekannte Nummer, die er in den letzten Monaten immer wieder angerufen hat. Ein komplexes Geflecht, das auch immer wieder Rosas Privatleben streift.
Den ersten Fall für die Seepolizistin hat die Journalistin und Autorin Seraina Kobler in ihrer Wahlheimat Zürich angesiedelt und die Handlung stark auch mit den lokalen Örtlichkeiten verbunden. Auch wenn der Schauplatz in der größten Stadt der Schweiz angesiedelt ist, hat man in „Tiefes, dunkles Blau“ doch auch immer wieder das Gefühl eher im ländlich beschaulichen Raum zu sein, vor dem Mord und Totschlag bekanntermaßen auch nicht Halt machen. Und so sind es letztlich auch die bekannten Todsünden Habgier, Neid und Stolz, die maßgeblich die Handlung bedingen.
Vieles findet sich, was typischerweise in den cosy crime Romanen vorkommt: es wird immer wieder ausgiebig gegessen, auch die Landschaft rund um den Zürichsee wird ausführlich bedacht und ihr kommt durchaus auch eine entscheidende Rolle im Fall zu. Die Autorin verbindet dies jedoch mit der hochmodernen CRISPER Technologie und den aus der Erbgutmanipulation entstehenden ethischen Fragen. Dass es ist diesem Bereich nicht nur um wissenschaftliche Ehre, sondern vor allem um sehr viel Geld geht, bereitet den passenden Nährboden für einen unterhaltsamen und komplizierten Fall.
Auch wenn mich selbst die Protagonistin jetzt nur bedingt ansprechen konnte, ist die Geschichte doch insgesamt rund und packend.
Zürich ist der Wohnort und die Lieblingsstadt der Ermittlerin Rosa Zambrano. Und die Leiche wird aus dem Zürichsee gefischt. Zuweilen nehmen die Beschreibungen der Orte im Gegensatz zur Handlung sehr viel Platz ein. Das ist dem Genre des Krimis, der ja vom Plot getrieben wird, nicht unbedingt angemessen. Ich finde, es bremst die Geschichte aus. Es besteht die Gefahr, dass man sich langweilt. Und das sollte eigentlich nicht passieren bei einem Plot mit einer Wasserleiche, einer Affäre und einer gefährdeten Firma. Es findest sich im Buch durchaus klassisches Krimi-Vokabular. Aber es hapert am Tempo. Die ersten zwei Drittel sind voller Beschreibungen. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum auch die Orte, an denen nichts Relevantes passiert, so ausgeschmückt werden. Die Geschichte kann im letzten Drittel erst richtig Fahrt aufnehmen, wenn sich alles zuspitzt. Die umstrittene Genforschung ist ein spannender roter Faden, der ein zeitaktuelles Thema aufgreift. Manchmal war er mir aber zu sehr im Vordergrund. Bleibt zu hoffen, dass der nächste Fall der Zürcher Ermittlerin mehr Tempo und Drive hat.
In Seraina Koblers ersten Kriminalroman ermittelt die Seepolizistin Rosa Zambrano am Zürichsee. Ein Mordfall im Umfeld einer Kinderwunschpraxis bringt sie ganz unmittelbar in die Ermittlungen. Der Fall umfasst Genforschung, eine Biotech-Firma, Beziehungen und Machtverhältnisse.
Die Autorin schafft es, Zürich und den See sehr atmosphärisch darzustellen. Stadt, Seeufer und Unterwelt verweben sich mit dem Fall und lassen ein angenehm lokales Szenario entstehen. Es werden viele Themen besprochen, die mir sehr gut recherchiert erschienen. Einige zusätzliche Seiten und etwas mehr Spannung in der Fallaufklärung hätten dem Buch aber auch gut getan.
Eine gute Wahl, wenn man einen Krimi mit starkem Lokalkolorit, einer Hauptfigur mit eigenem Päckchen und Themen hinter der reinen Ermittlungsstory sucht (und keinen Thriller erwartet) — 3.75 Sterne für mich.
Die Seepolizistin Rosa Zambrano war bei einem bekannten Gynäkologen in Behandlung. Kurze Zeit später wird er tot aus dem Zürcher See geborgen. Er war außerdem ein erfolgreicher Biotech-Unternehmer. Warum wurde er ermordet? Waren die Gründe in seiner Arbeit zu suchen. oder in seinem Privatleben. Viele verschiedene Spuren führen ins Rotlichtmilieu, zu anderen Laboren und Freidenkern. Dieser Schweiz Krimi ist sehr verschieden zu anderen Krimis. Der See spielt eine große Rolle in diesem Roman. Genauso wie das Privatleben von Rosa. Bis es zum Fund des Ermordeten kommt habe ich als Leserin sehr viel über die Polizistin erfahren, ihren Lebensstil, ihre Wünsche und ihre Ängste. Die vielfältigen Spuren gehen im Grunde nur zwei Personen nach. Etwas wenig angesichts des hohen Niveaus. Genforschung, Reproduktionsmedizin und alternative Lebensgemeinschaften sind die Bereiche in denen ermittelt werden muss. Die zentrale Frage: Wie weit darf man in der Forschung gehen und sind dann die Ergebnisse Allgemeingut oder darf damit Geld verdient werden. Die Nebenschauplätze des Buchs waren toll. Die Schweizer Landschaften, der See die kulinarischen Highlights. Auch die verschiedenen Themen waren sehr interessant. Aber das Ganze hatte wenig mit einem Krimi zu tun. Denn der war eindeutig Nebensache. Das Buch hat mich unterhalten aber auf eine ganz andere Weise als ich erwartet hatte.
Lenta no, a paso de perezoso. Lo que es la investigación en sí, podría haberse escrito en cincuenta o sesenta páginas, no más. El resto se pasa entre descripciones de las calles de Zúrich, el lago, las algas, los barcos, las luces de las farolas, las carreteras, los paisajes, los trenes, las tiendas, las fiestas, las recetas, el huerto, las plantitas que recoge, el sonido de las patitas de los perros y su vida personal, que es bastante anodina y también podría haberse resumido en dos párrafos.
¿Qué pintan Richi y Erik? ¿Qué necesidad hay de contar la vida de Josefa? ¿Por qué dice que los murciélagos zumbaban si no hacen ni pizca de ruido? ¿Qué aporta el escaparate del restaurador? En fin, un libro al que le sobran demasiadas cosas y le falta golpe, intriga, algo, todo.
Krimis sind sonst nicht so mein Ding, aber als Sommerlektüre hat „Tiefes, dunkles Blau“ Spass gemacht beim Lesen. Gefallen haben mir besonders die (Wieder-)Entdeckungsreise durch Zürich und die detailliert beschriebenen Gerichte. Spannung kam hingegen keine wirklich auf und die Auflösung des Kriminalfalls war ziemlich voraussehbar, vielleicht hätten die vielen Themen besser in einen Roman gepasst? Hintergrundinformationen wurden den Protagonisten ziemlich unnatürlich als Dialog in den Mund gelegt, was mich zeitweise irritiert hat, ebenso wie die vereinzelten (und beliebig wirkenden) Perspektivwechsel und die blutleere Liebesgeschichte.
3.5* aber nume wels ide Stadt Züri spielt und d Ortschafte so guet beschriebe sind, dass mers wieder erkennt. D Story ah sich isch v.a. geg de Schluss recht banal.
Eigentlich gefallen mir Krimis, die neben dem eigentlichen Fall auch den Anspruch verfolgen, ein gesellschaftlich relevantes Thema zu platzieren. Das versucht auch Seraina Kobler in ihrem Krimi-Erstling. Dabei hätte sie sich aber besser auf die Sprache und die Figurenzeichnung konzentrieren sollen.
Zum Inhalt:
Rosa, Kommissarin bei der Seepolizei in Zürich, hat sich gerade entschieden, ihre Eizellen einfrieren zu lassen, denn für sie und Ex Leo blieb nur noch die Trennung. Wenige Tage später wird dann zufällig genau der Arzt tot im See geborgen, der für ihre Behandlung zuständig ist. Jetzt wird es nicht nur für die Ermittlerin unangenehm - vom Eingriff sollte nämlich niemand wissen - sondern auch für die Angehörigen des Toten. Denn schnell stellt sich heraus, dass es gleich mehrere Frauen in seinem Leben gab, die alle ein Tatmotiv besitzen. Außerdem arbeitet der Arzt nicht nur in der Kinderwunschpraxis, sondern hat auch Anteile an einem Start up, das Erbkrankheiten ausmerzen möchte. Rosas ehemals persönliche Entscheidung, Eizellen zu konservieren und der Natur ein Schnippchen zu schlagen, gelangt somit auch immer mehr zum Gegenstand der Ermittlungen.
Meine Meinung:
Auf den knapp 240 Seiten versucht die Autorin vor allem ein: Ihr umfangreiches Wissen zu präsentieren. Ohne Frage hat Seraina Kobler nicht nur in Bezug auf die Ermittlungsarbeit genau (und sauber) recherchiert, sondern sich auch in die Genomforschung eingearbeitet. Bei letzterem Thema sind ihr aber einige kleine Fehler unterlaufen (so ist die Transplantation von Schweineherzen, die eine Figur anspricht, noch nicht so reibungslos möglich, wie dargestellt). Solche kleinen Ungenauigkeiten wäre zu verschmerzen, wenn der Roman nicht so thematisch überfüllt wäre. Neben der Genom-Forschung werden Fragen des Feminismus angesprochen, hin und wieder tauchen maritime Themen auf, dann geht es um die Festlichkeiten in der Zürcher Altstadt im Sommer. Es geht um protestierende Stundierende, um die Frage nach der Selbstbestimmung von Prostituierten, um Leihmutterschaft, um Erbkrankheiten, um Zukunftsutopien, ums Tauchen... Wäre das noch nicht genug, finden sich zahlreiche halbgare literarische Anspielungen auf Dürrenmatt und andere Dramatiker. Kurz gesagt: Thematisch ist es einfach zu viel. Dem Krimi hätte hier eine deutliche Entschlackung gut getan. Dann wäre es auch möglich gewesen, eines der gesellschaftliche relevanten Themen so zu beleuchten, dass sich auch der Leser die ethischen Fragen stellt, auf die er durch die Figuren mit dem Holzhammer hingewiesen wird.
Was bei der Themenwahl zu viel ist, ist bei der Figurengestaltung zu wenig. Ein Großteil des Personals bleibt farblos. Rosa bildet hier zwar eine Ausnahme, die Mitarbeiter auf der Wache, ihre beste Freundin oder die Schwestern hat man nach wenigen Seiten schon wieder vergessen. Wenn dann einer der Namen wieder auftaucht, muss man sich erst mühsam daran erinnern, wer das überhaupt war. Weil sich viele Personen irgendwie auch ähneln, dachte ich lange, Alina und Tonya seien dieselbe Figur. Leider konnte ich zu keiner Figur eine emotionale Bindung aufbauen, was wohl auch an der distanzierten Sprache liegen mag. Auch wenn die Figuren eine Ausnahmesituation erleben, bleibt die Erzählstimme seltsam distanziert-beobachtend. So muss ich leider auch sagen, dass mir Rosas Schicksal rund um ihr Liebesleben und die Frage nach Kindern bis zum Ende ziemlich egal blieb. Auch die gewollt originellen Metaphern zum Wasser konnten die sprachliche Minderleistung nicht wettmachen.
Sie ist 37 Jahre alt und hört die biologische Uhr ticken. Nach einer kürzlich gescheiterten Beziehung - der Ex teilte ihren Kinderwunsch nicht - sieht sich die Züricher Seepolizistin Rosa Zambrano ein wenig am Scheideweg. In ihrem Beruf, an dem sie sehr hängt, sind Schwangerschaft und Dienst unvereinbar, schon wegen der regelmäßigen Tauchgänge. Babybauch, Neoprenanzug und Unterwasserdruck - das passt nicht. Gleichzeitig wird die Sehnsucht nach Nachwuchs immer größer. Eingefrorene Eizellen sollen Zeit für eine Entscheidung schenken. Doch ausgerechnet der Arzt der Kinderwunschpraxis, bei dem Rosa in Behandlung war, wird tot aus dem See gezogen, mit Drogen im Blut. Ein Unfall im Rausch oder ein Verbrechen?
Mit ihrem Kriminalroman "Tiefes, dunkles Blau" setzt die Schweizer Autorin Seraina Kobler schon mit dem Titel den Akkord, denn die Faszination des Wassers ist wie ein roter (oder vielmehr blauer?) Faden, der sich durch das Buch zieht. Immer wieder gibt es bildhafte Bechreibungen, die die Oberfläche des Zürichsee in der Vorstellung in der Sonne funkeln lassen. Überhaupt scheint dieses Buch mit allen Sinnen geschrieben, denn Rosa ist eine begeistere Hobbygärtnerin und -köchin, eine Feinschmeckerin und beim Lesen glaubt man zu riechen, zu schmecken, zu fühlen und zu hören. Neidisch frage ich mich, wie Rosa es schafft, einen vollen Arbeitstag mit soviel übrig bleibender Zeit für Garten und Küche zu erübrigen, doch die Vorstellungskraft wird beim Lesen angeregt.
Der umfangreiche Familien- Freundes- und Kollegenkreis,den die Autorin präsentiert, verrät schon: Dieser Band um die Seepolizistin soll nicht der letzte sein und so manche Frage zum Privatleben der Ermittlerin bleibt ungelöst. Mit Themen wie open science, Gentechnik und der Verantwortung der Wissenschaft stellt Kobler Ethik- und Sinnfragen in den Mittelpunkt des Geschehens. Ihre Figuren sind erfreulich mehrdimensional und mitunter schillernde Charaktere, wie etwa die Chefin eines Escort-Service, die ihre Arbeit feministisch auslegt. Und auch im Fall des toten Arztes ist nicht alles so eindeutig wie es zunächst wirkte: Trennung von der Ehefrau, zahlreiche Beziehungen zu deutlich jüngeren Frauen beziehungsweise den Damen des Escort-Service, Drogen-Experimente - alles ein Fall von klassischer Midlife-Crisis in der Welt der Besserverdienenden?
Einen Hinweis, wer hinter dem Tod des Arztes steckt, gibt Kobler schon früh. Der Spannung schadet das nicht, denn Motive, Methoden und Verbindungen lösen sich erst nach und nach auf. Für mich überzeugt bei "Tiefes, dunkles Blau" vor allem die bildhafte Sprache und die lebendige Schilderung, die das Kopfkino in Gang setzt und eine Vorstellung von Zürich mit seinen Licht- und Schattenseiten, von mittelalterlichen Altstadtgassen, Seeufer und Gebirgslandschaften heraufbeschwört. Ja, davon möchte ich in der Tat gerne einen Folgeband lesen,
Zunächst vorab: alle Bücher, die das Thema Kind / Baby oder Kinderwunsch anschneiden lese ich derzeit mit äußerster Vorsicht - allein deswegen, weil ich auch erst im letzten Jahr das erste Mal Mutter geworden bin und ich tatsächlich bei diesen Themen nah am Wasser gebaut bin. Gerade das Thema "Kinderwunsch" ist mir in der letzten Zeit sehr oft begegnet - in Form von der eigenen Familie, Freunden oder aber auch vom Hörensagen durch Freundesfreunde. Nicht jedem ist ein Kind (direkt) auf natürlichem Weg vergönnt, nicht jeder spricht über dieses Thema. Daher hier auch immer mein Rat: wenn euch ein kinderloses Paar begegnet, das laut "Norm" ein Kind hätte haben "sollen" - sprecht sie nicht darauf an, denn ihr wisst nicht, was sie bereits erlebt haben.
Nun aber zum Krimi:
Rosa Zambrano ist bei der Seepolizei - für mich war es mein erster Krimi mit einer Seepolizei, umso interessanter war auch hier die Vorgehensweise. Die Hauptakteurin Rosa ist eine im Leben stehende Frau, die weiß, was sie möchte, es aber meiner Meinung nach nicht immer richtig umzusetzen vermag. Sie ist leidenschaftliche Köchin und Gärtnerin, was im Roman sehr deutlich zum Ausdruck kommt - und hat viele Freunde, die sie gerne trifft. Gesellige Runden kommen wirklich oft vor.
Dass sie Köchin ist und gerne neue Kräutervariationen ausprobiert (die dann auch zu schmecken scheinen), war wirklich toll, da man so einen besseren Einblick als Leser in das Leben von ihr und ihren Charakter bekommen, allerdings konnte ich nach sehr detailliert beschriebenen geselligen Abend und Essenszubereitungen meist nicht mehr weiterlesen, da mich der Hunger plagte. Das hätte man durchaus etwas abkürzen können - tut aber dem Lesefluss keinen Abbruch.
Auch bei ihr ist das Thema "Kinderwunsch" vorhanden, doch der richtige Partner fehlt. Da ihre biologische Uhr tickt und sie nicht jünger wird, lässt sie ihre Eizellen einfrieren - ein gängiges Verfahren, was mir durch Familie und Freunde auch schon begegnet ist. Schon hier habe ich mit ihr mitgefiebert und konnte sie ein Stück weit mehr in mein Herz schließen.
Die Ermittlungen um den Tod an Rosas Arzt nehmen an Fahrt auf, verlaufen sich aber ziemlich schnell in den sehr detailreichen Beschreibungen von Landschaft, Essen, Gerüchen und Personen. Natürlich sind Details wichtig für die Geschichte und selbstverständlich auch für den Leser, um das Gelesene aufzunehmen und zu ver- oder bewerten, nur haben sie hier leider die Spannung aus der Geschichte herausgenommen und den Mord teilweise in den Hintergrund rücken lassen. Für einen Kriminalroman leider nicht so gut.
Trotz allem muss ich sagen, dass mir die Person der Rosa Zambrano sehr gefallen hat und auch der Schreibstil der Autorin wirklich einzigartig ist. Ich warte gespannt auf ihren nächsten Fall und werde ihm definitiv eine Chance geben. Vielleicht muss sich auch Rosa erst einmal etwas in der Kriminalwelt einleben.
"Tiefes,dunkles Blau" ein Zürich-Krimi von Seraina Kobler.
Seraina Kobler, 1982 in der Schweiz geboren, lebt mit ihrem Mann & 4 Kindern in Zürich. Beruflich ist sie als Redakteurin bei Schweizer Tageszeitungen bekannt geworden. Ihr Literatur- & Kulturwissenschaftsstudium weiß sie gezielt einzusetzen & hat schon weite Anerkennung gefunden.
Zum Inhalt: Die engagierte Polizistin Rosa Zambrano der Seepolizei,wird vom Züricher Mordermittlungsteam, als Verstärkung hinzugezogen. Die junge Frau hat neben ihrem Beruf ein erfülltes Leben. Allerdings macht sie sich zur Zeit Gedanken. Sie möchte unbedingt Kinder bekommen. Zur Zeit ist sie mit ihrem Wunsch allein. Dieser Zwispalt ermutigt sie sich in einer Kinderwunschklinik vorzustellen. Ihr Arzt wird ermordet aufgefunden. Nun verquicken sich private & berufliche Gegebenheiten und Herausforderungen.
Zum Cover: Zürich mit einem Bootsanlegeplatz...gemalt mit schönen Farben und gekonnten Lichtreflexen. Sehr schön anzusehen und passend!
Mein persönlicher Eindruck:
Erzählweise, Spannung, Personen Die Erzählweise gefällt mir sehr. Schon nach wenigen Zeilen bin ich in Gedanken gemeinsam mit Rosa, unterwegs. Zeile um Zeile vermittelt ein schönes, wohl landestypisches Lebensgefühl. Ich kann Rosa´s Gedanken und Sinneswahrnehmungen nicht nur erahnen, - sie erscheinen mir zum Greifen, nah. Die Zeichnung der unterschiedlichen Charaktere, ist der Autorin gut und schlüssig, aber ohne Chichi gelungen. Der gesamte Romanverlauf ist in sich stimmig jedoch von geringem Momentum. Den Romanschluss empfand ich unbefriedigend. Gefühlte 2/3 des Romans wurden zur Lebensumfeld - Beschreibung genutzt. 1/3 für den Kriminalfall und die Ermittlungen. Definitiv anders als erhofft & zeitweilig vom Tempo, eher gemächlich.
Zusammenfassung: Gut konstruierte Protagonistin & stimmige Erzählung. Alles in Allem: bekommen wir einen gut gelungenen Einblick in die spezifische Schweizer-Lebenskultur und Lebensfreude. Das Werk wird "gewürzt" durch das Einstreuen von mörderischen Anteilen.
Fazit: 4 * Lesesterne, verbunden mit einer Leseempfehlung für Kenner & Interessenten der Schweizer Mentalität, ihrer Menschen & mörderischen Ermittlungen. Herausragende Sinnesbeschreibungen zu den schönen DIngen des Lebens. Die Mordermittlung geriet durch die Betonung auf des Züricher Lebensgefühl, etwas in den Hintergrund.
ISBN: 9783257300918 Format: elektr., Paperback und Hörbuch Seitenzahl: 272
Rosa hat einen Termin bei einem Kryomediziner, sie möchte ihre Eizellen einfrieren lassen, um später zu entscheiden, ob sei ein Kind möchte. Ein paar Stunden später wird eine Leiche im Zürichsee gefunden und der gehört zum Revier von Rosa, die Seepolizistin ist. Es stellt sich heraus, dass es ihr Arzt ist, der vermutlich im Drogenrausch ertrunken ist. Das passt für Rosa überhaupt nicht zusammen. Doch das Ermitteln fällt ihr schwer da so nichts zusammenpasst. Sie wird aber als Verbindungsbeamtin zwischen Kripo und Seepolizistin eingeteilt und trifft dort auf einen alten Freund. Gemeinsam verfolgen sie einige Spuren, die auch an die Universität führt. Doch der Ansatzpunkt bleibt noch einige Zeit im Dunkeln. „Tiefes, dunkles Blau“ von Seraina Kobler und der Hauptperson Rosa Zambrano ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit Tiefgang. Alles was die Autorin über Rosa schreibt ist sehr einfühlsam, ja geradezu liebevoll gehalten. Für einen Krimi vielleicht zu liebevoll, nein ich glaube ehr tiefgründig um den Charakter der Seepolizistin zu verstehen, Gerade ihr privates Leben ist sehr ungewöhnlich eingebettet in das mondäne Zürich. Manchmal kommt es mir vor, als ob es eine idyllische Oase darstellt. Auch ihr Freundeskreis passt in dieses Bild perfekt hinein. Bei der Familie hat die Autorin einige Abstriche gemacht. Sie ist also mit sich und See im Einklang und deshalb passt der Fundort des Toten perfekt in diesen Plan. Es gleicht einer Idylle auch der Zeitpunkt und die Art des Ablebens wird sehr sphärisch beschrieben. Das Thema ist aufgehängt an dem Wunsch das Leben wissenschaftlich kontrollieren zu können und Fortpflanzung und die Reinheit des Lebens zu beeinflussen. Ein Traum der Menschheit aber immer wieder geht etwas schief und es wird wohl weiterhin ein Traum bleiben, bis zum nächsten Versuch. Der Spannungsbogen gefällt mir ausgesprochen gut und er passt auch zu diesem Roman. Ich finde von der sehr betonten Schreibweise her ist hier ein Stück Literatur gelungen. Ich habe diesen Zürich Krimi mit sehr großem Interesse gelesen und er hat mir auch sehr gut gefallen. Es ist jetzt vielleicht kein Krimi, wo an jeder Ecke die Spannung wartet, aber es ist in einer ruhigen Art ein Krimi, der mich genau dadurch gefesselt hat.
Nur wenige Tage, nachdem Seepolizistin Rosa Zambrano in einer Kinderwunschpraxis Eizellen hat einfrieren lassen, wird ihr Arzt Dr. Jansen tot im Zürcher See gefunden. Als Unterstützung der Mordermittler*innen wird Rosa Zambrano zum Fall hinzugezogen. Die Ermittlungen kreisen vor allem um die Frage, wer Dr. Jansen aus dem Weg haben wollte und warum. Spielt etwa seine Teilhaber*innenschaft an einem BioTech-Unternehmen eine Rolle in Jansens Mordfall oder doch eher die verschiedenen Frauen in seinem Leben?
Für mich war Tiefes, dunkles Blau mal was ganz anderes: Ein Krimi. Geschrieben von einer Frau. Der nicht nur mit Rosa Zambrano eine starke, selbstbewusste und sympathische Protagonistin gefunden hat, sondern der allgemein das Leben von verschiedenen Frauen, die im Buch eine Rolle spielen, in den Vordergrund stellt. Obwohl die Lebenslagen der jeweiligen Frauen nicht unterschiedlicher sein könnten, vereint sie alle eins: Der Wunsch, sich nicht kampflos mit den Grenzen abzufinden, die Biologie, Gesellschaft und Schicksal ihnen auferlegt haben. Rosa zum Beispiel hat es aufgrund eines Vorfalls bei ihrer früheren Einheit zur Seepolizei nach Zürich verschlagen. Obwohl sie sich nicht sicher ist, ob sie tatsächlich Kinder bekommen möchte, hat sie dennoch die schwierige Entscheidung getroffen, sich von ihrem langjährigen Partner zu trennen, für den Kinder keine Option waren.
Der Krimi Tiefes, dunkles Blau spielt sich fast ausschließlich in unmittelbarer Entfernung zum Zürcher See ab und löst durch die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen doch das ein oder andere Mal etwas Fernweh in einem aus. Und auch die unfassbar lecker klingenden Koch- und Backkreationen der Protagonistin machen einem Lust auf einen kleinen Kurzurlaub, zumindest aber auf einen schönen, warmen Sommerabend mit einem Glas Wein, Kerzenschein und gutem Essen. Für einen Krimi war der Roman zwar nicht unglaublich spannend, aber das fand ich überhaupt nicht störend. Tiefes, dunkles Blau eignet sich perfekt als leichte unterhaltsame Lektüre (vielleicht ja sogar während einem Tag am See) mit starken weiblichen Hauptfiguren und der Frage nach Ethik und Moral in Bezug auf Genforschung. Ich freue mich auf den zweiten Band!
Rosa Zambrano arbeitet mit ihrem Kollegen Martin bei der Seepolizei und ermittelt im Mordfall Dr. Jansen. An diesen Arzt hatte Rosa sich zuvor wegen ihres Kinderwunsches und dem Einfrieren ihrer Eizellen gewendet. Wie sie schnell herausfinden, arbeitete er auch noch als erfolgreicher Biotech-Unternehmer und beschäftigte sich mit Genforschung. Ein interessantes Thema, über das es einiges zu erfahren gibt in Rosas ersten Fall.
Das Setting und die Beschreibungen sind klasse und es macht Spaß Rosa bei den Ermittlungen in Zürich und Umgebung zu folgen. Es gibt sehr viel über Rosa und ihr Leben zu erfahren, genauso wie über Genforschung und Erbmaterialveränderung, ein Thema, mit dem sich die Autorin ausführlich beschäftigt hat. Der Fall entwickelt sich stetig weiter, es gibt genug Spuren, die die Ermittler beschäftigen und sogar der Reichenbachfall spielt eine Rolle.
Trotzdem bin ich mit Rosa nicht ganz warm geworden. Irgendwie fehlte das letzte Quäntchen, um aus ihr eine realistische Hauptfigur zu machen. Die Kinderwunschhandlung, die dazu dient, um den Bezug zum Arzt herzustellen, der zarte Anbändeln mit ihrem Kollegen und ihre Familienverhältnisse sind etwas viel auf einmal.
Die Ermittlungen leben zudem von Überraschungen, die neue Wege aufzeigen und die die Polizei etwas ferngesteuert wirken lässt. Die Verdächtigen sind dann auch vier Frauen, da der Arzt sich anscheinend keine männlichen Feinde schaffen konnte. Trotzdem führen sie zu einem zufriedenstellenden, etwas unübersichtlichen Finale, das zur Handlung passt.
Insgesamt ein guter Krimi, der in der Fortsetzung hoffentlich noch besser werden wird. Die Thematik ist spannend, allerdings nicht mehr so neu, dass sie so ausführlich breitgetreten werden muss. Ich bin gespannt, welche Morde noch am Zürichsee stattfinden werden und ob das winterliche Setting des nächsten Krimis noch mehr Schweizer Stimmung aufkommen lässt. Ein Krimi für Zürichfans und Fans von reichlich Wissensvermittlung.
lt. Verlag der Start einer neuen Reihe aus Zürich um die Seepolizistin Rosa Zambrano...
Geschichte: Eine Leiche im See und ausgerechnet ist es der Arzt, den Rosa als letztes aufgesucht hat um Eizellen einfrieren zu lassen um sich vielleicht doch noch den Wunsch nach Kindern erfüllen zu können. In Zusammenarbeit der Seepolizei und der Kripo gibt es anscheinend nicht nur ein Motiv für den Mord an dem Arzt., der sehr innovativ in der Gen-Forschung aktiv war. Eine Frau, die er verlassen wollte, Kollegen die um Forschungsergebnisse fürchten odér einfach nur Drogen....
Personen und Schreibstil: Der Anfang hatte mir gut gefallen, doch irgendwie passt alles nicht so idyllisch zusammen wie ich es erwartet habe. Muss Sie wirklich zusammen mit der Kripo ermitteln ? Ausufernde Zeilen über Kochrezepte, bei denen es eher um Spezialitäten geht. Die gesamte Seepolizei wechselt sich an einem Tag ab um die Kollegen zu bekochen? Die Handlung gerät so manchesmal an den Rand, wo ich keine Lust mehr habe weiterzulesen. Auch wenn das Thema aktuell ist und gerade Genforschung ein weites Gebiet ist, bleibt der Roman für mich über weite Strecken einfach zu blaß und abschweifend, daß ich Mühe habe, den Faden wieder aufzunehmen.
Meinung: Respekt für jeden der ein Buch schreibt, aber ich denke dass Seraina Kobler unter ihren oft aufblitzenden Möglichkeiten geblieben ist. Zürich entdecken, Gärtnern und Kochen ist sehr schön, aber die Haupthandlung sollte dann doch mehr Platz einnehmen. Die Idee dahinter ist sehr gut und auch die Ermittlerin ist sympathisch. Da aber viele Menschen gute Bücher schreiben, geht dieser Roman in der Masse als zu durchschnittlich einfach unter. Als Auftakt zu einer neuen Reihe, hätte die Autorin gleich ein Ausrufezeichen setzen müssen, das hier leider komplett verpasst wurde.
Fazit: 2 Sterne und leider überhaupt keine Empfehlung, da es wirklich viel besseres gibt und es tut mir wirklich leid, dass es diesmal den sonst so überragenden Diogenes Verlag trifft.
Inhalt: Rosa lebt am Zürichsee, arbeitet als Polizistin und hat einen Kinderwunsch. Was ihr jedoch fehlt, ist der passende Mann, um den Traum vom Kind verwirklichen zu können. Könnte man denken, aber Rosa nimmt die Sache selbst in die Hand und sucht Hilfe bei dem Reproduktionsmediziner Dr. Jansen. Doch ausgerechnet dieser Arzt wird nur wenig später tot aus dem Zürichsee geborgen.
Inhalt: Ich liebe Bücher über medizinische Themen. Und ich mag spannende, aber gleichzeitig helle Krimis. I call them: Wohlfühlkrimis. (Obwohl es natürlich zugegeben, etwas makaber ist, im Zusammenhang mit einem Mordfall von Wohlfühlatmosphäre zu sprechen.) Ganz nebenbei lese ich auch gerne Geschichten über Frauen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Genau diese Zutaten vereint Seraina Koblers Buch. „Tiefes dunkles Blau“ ist in meinen Augen eine ausgesprochen gelungene Geschichte, die vor der malerischen Kulisse des Zürichsees, von einem Mordfall und von spannenden sowie kontroversen Aspekten der Reproduktionsmedizin erzählt. Die Handlung wird zwar hauptsächlich aus Rosas Perspektive erzählt, jedoch finden auch noch andere Figuren Gehör. Das Buch lädt dabei zum Miträtseln ein. Es ist nicht vergleichbar mit Spannungsliteratur, in der temporeich von blutigen Grausamkeiten erzählt wird. Hier geht es um moralische Fragen, um (Zwischen)menschliches, und um ein Verbrechen mit einem komplexen und teils unerwarteten Hintergrund. Dazu kommt das Privatleben der Protagonistin, ihre persönliche Geschichte und (sehr unterhaltsam) ihre Kochkünste. Auch diesen Teil des Romans habe ich gerne gelesen. Ein gelungener Kontrast zur Kernhandlung!
Fazit: Die Autorin hat eine angenehm zu lesende und vor allem intelligente Geschichte geschrieben, wie ich sie in dieser Form noch nicht gelesen habe. Weil hier so viele Themen und Aspekte vereint werden, die genreuntypisch sind und sich doch ganz wundervoll zusammenfügen.
Rosa ist Seepolizistin in Zürich und 37 Jahre alt. Eine langjährige Beziehung ist an ihrem Kinderwunsch gescheitert. Zu Beginn des Romans ist sie Single und lässt sich in einer Kinderwunschklinik Eizellen entnehmen und einfrieren. Der leitende Arzt der Klinik wird danach tot im Zürichsee gefunden und Rosa und ihr Kollege Martin ermitteln. Es werden Verbindungen zum Rotlichtmilieu, zur Hackerszene, zu einem mit Gentechnik befassten Startup und zur gescheiterten Ehe des Arztes aufgedeckt. Dies alles entwickelt sich gemächlich, aber dennoch ansprechend erzählt, so dass beim Lesen keine Langeweile aufkommt. Im Gegenteil : durch eine schöne bildhafte Sprache wird Zürich beschrieben, die Wohnung von Rosa in der Altstadt, ihr schöner Garten, der See, die Umgebung von Zürich und vor allem immer wieder sehr ausführlich Rosas Kochkünste, bebildert von leckeren Beschreibungen von Obst, Gemüse, Gerüchen. Hier wird eine sommerliche Atmosphäre geschaffen, in der man Zürich kennenlernen kann, auch mit den Schattenseiten u. a. des Nachtlebens ( Partys, Drogen,Müll ) und des Tourismus. Gegensätzlich zu der überwiegend geschaffenen Wohlfühlatmosphäre werden die Gefahren der Gentechnologie offengelegt und moralische Abgründe tun sich auf, auch durch die Verbindung zum Rotlichtmilieu. Die hier involvierten Personen verstricken sich in kriminelle Handlungen, alles um den perfekten, gegen Krankheiten gefeiten Menschen zu designen und hierdurch eigene egoistische Ziele wie wissenschaftliche Anerkennung oder existentielle Sicherheit zu erlangen. Ich kann den Krimi weiterempfehlen. Ich habe ihn gerne gelesen. Nur die ausgiebige Schilderung der Speisen und der Gartenkünste war mir manchmal zu dick aufgetragen.
„Tiefes, dunkles Blau“ ist der erste Zürich-Krimi um die Seepolizistin Rosa Zambrano der in Zürich lebenden Autorin Seraina Kobler.
Rosa Zambrano ist Ermittlerin der Seepolizei am Zürichsee. Die dort auftauchende Leiche ist für sie kein Unbekannter. Es ist Dr. Jansen, der Arzt der Kinderwunschpraxis, in dem sie eine der Patientinnen ist. Die Ermittlungsarbeiten führen sie gemeinsam mit ihrem Partner Martin in die Abgründe von Zürich und der Genforschung.
Der Schreibstil von Seraina Kobler liest sich angenehm. Es ist zu merken, dass sie in Zürich lebt und die Stadt liebt. Sehr atmosphärisch beschreibt sie den See, aber vergisst auch nicht die unschönen Ecken, die eine Großstadt mit sich bringt. Im Grunde sind es drei Handlungsstränge, die hier beschrieben werden. Da ist die Polizistin Rosa Zambrano, die hier gelungen eingeführt wird, die Ermittlungen um den Mord an Dr. Jansen und der Teil um die Genforschung. Alle drei Stränge sind interessant und greifen gut ineinander. Die Ermittlungen, die Rosa und ihr Partner Martin anstellen, sind interessant, nehmen aber nicht übermäßig viel Raum ein. Die Informationen rund um die Genforschung sind ebenfalls interessant und für jeden ohne medizinisches Vorwissen verständlich. Auch wenn man hier schon einiges über Rosa und ihr Privatleben erfährt, es bliebt noch einiges offen, was sicherlich erst im Verlauf der nächsten Fälle ans Licht kommt.
Mir hat der Auftakt dieser neuen Krimireihe gut gefallen und ich werde beim nächsten Fall der Seepolizistin gerne wieder dabei sein.
Im Buch "Tiefes, dunkles Blau" von Seraina Kobler geht es um die Züricher Seepolizistin Rosa, die sich in Ihrer Arbeit angekommen fühlt. Wie es das Schicksal so will, wird in der Nähe ihrer Arbeitsstelle eine Leiche gefunden, der Verdacht erhärtet sich, dass der Tod nicht natürlicher Ursache ist. Da Rosa ursprünglich von der Abteilung Leib/Leben kommt, wird sie von ihrem Chef zur Verbindungsbeamtin rekrutiert und muss ihre ermittelnden Kollegen unterstützen. Tiefe Abgründe tun sich auf, die in den "Ursprung" des Menschen eingreifen... Rosa und ihr Ermittler-Kumpel Martin wirken beide sehr sympathisch, man hat beim Lesen das Gefühl, dass die beiden wissen was sie tun. Ich fand die Länge der Kapitel passend, das fördert den Lesefluss. 2 Sachen haben mich am Buch gestört.... 1. finde ich, dass Anfangs viel zu viel in den Kapiteln hin und her gesprungen wurde. Ich konnte teilweise gar nicht mehr folgen und musste mich wirklich konzentrieren und manche Stellen ein zweites Mal lesen. 2. hatte ich das Gefühl, dass im Buch insbesondere die Landschaft von Zürich im Mittelpunkt stand (sie ist ja auch wunderschön) und weniger die Handlung des Krimi. Mir hat es auch, vielleicht deswegen, an Spannung gefehlt.... Insgesamt hatte ich aber angenehme Lesestunden :) Sollte ein zweiter Band um die Seepolizistin Rosa erscheinen, würde ich ihn trotzdem lesen und die Chance geben, mich doch noch zu überzeugen.
Dieser Krimi ist mit reichlich guten Zutaten an den Start gegangen, vor allem einer schönen Stadt, interessanten Protagonist:innen und einem spannenden Hintergrundthema als Mordmotiv.
Was ist also schief gegangen, wenn ich mich beim Lesen eines Krimis langweile?
Zunächst einmal war die Hauptperson Rosa an so vielen verschiedenen Plätzen in Zürich unterwegs, dass mein innerer Kompass als gänzlich Ortsfremde den Anschluss verloren hat. Ich fühlte mich oft einfach orientierungslos.
Auch die Koch- und Gartenszenen aus dem Privatleben von Rosa, die ich anfangs noch reizend fand, langweilten mich zunehmend. Das lag aber nicht an den Szenen selbst, sondern daran, dass dazwischen einfach zu wenig Krimi stattfand und einfach keine Spannung bei mir aufkam.
Darüber hinaus hatte ich Mühe, den Überblick über die zahlreichen (interessanten) Charaktere zu behalten. Oft brauchte ich mehrere Sätze, eh ich drauf kam: Ah, das war jetzt die/der.
Spätestens so um die Mitte herum, habe ich sogar kurz darüber nachgedacht, abzubrechen. Auch wenn sich im letzten Drittel das Buch endlich nach Krimi anfühlte, werde ich wohl nicht zu einem weiteren Teil greifen. Ingesamt konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Es erscheint mir unausgewogen… das Rezept ist für mich trotz der tollen Zutaten nicht aufgegangen.
Jemand der Zürich kennt und liebt, jemand der gerne kocht und jemand, der ruhige Krimis mag, wird sicher Geschmack daran finden, aber meinen traf das Buch definitiv nicht.
Die CRISPR-Technologie – heißes Thema zum Nachdenken in diesem Krimi! Von Sagen der Mutabor Märchenstiftung (über den‘ Schwarzen Garten‘) bis zur aktuellen Gentechnik im Bereich der Fortpflanzungsmedizin reicht der zeitliche Spannungsbogen dieses ersten Falls für die Seepolizistin Rosa Zambrano am Zürcher See. Einblicke in diverse, übers Jahr arrangierte Events als Touristenattraktion wie z.B. den ‚Ironpeople‘ werden eingestreut neben Erwähnungen von Altstadt-Gassen und Sehenswürdigkeiten in und um Zürich lassen diesen Kriminalfall vielschichtig aufblühen. Themen wie ‚genome editing‘ mit seinem weltweiten Siegeszug in der Gentechnologie wie auch in der Mikromedizin werden hier verarbeitet sowie kommerzielle Technologien spielen eine Rolle, mit denen sich das menschliche Genom gezielt verändern und austauschen lässt, um auf die Heilung von Krankheiten wie z.B. die Sichelzellanämie abzuzielen und nicht bloß auf Symptombekämpfung. Doch lassen sich schon sehr bald ‚off-target‘-Effekte, also Nebenwirkungen durch notwendige Medikamente, ausschalten? Vier Frauen aus verschiedenen Milieus sorgen für ein spannungsgeladenes Klima beim Projekt namens ‚Human Nature‘ am tiefen, dunkelblauen Wasser des Zürichsees – präsentiert in heimeligem Ambiente.
Tiefes, dunkles Blau: Ein Zürich-Krimi von Seraina Kobler, erschienen im Diogenes Verlag am 27. April 2022.
Die Seepolizistin Rosa Zambrano hat z.Zt. keinen festen Freund, lässt aber in einer Kinderwunschklinik einige Eizellen entnehmen und einfrieren, um sicher zu stellen, dass sie später noch Kinder bekommen kann. Einige Tage später trifft sie den behandelnden Arzt der Klinik als Wasserleiche wieder. Als der Verdacht aufkommt, dass es sich dabei um Fremdverschulden handelt, wird Rosa zur Klärung des Falls hinzugezogen, da sie früher bei der Kriminalpolizei war.
Dies ist mein erstes Buch von Seraina Kobler gewesen und der Krimi bleibt ein spannender Krimi, der jede Menge Wohlfühlcharme und Urlaubsgefühl mit sich bringt. Rosa Zambrano gärtnert und kocht viel in diesem Buch, bleibt recht unaufgeregt, obwohl der Verlauf des Falles sie in die dunkleren Gefilde der Genmanipulation führt. Der verstorbene Arzt hat sich an einem Start Up beteiligt, welches grenzwertige Forschungen betreibt.
Seraina Kobler kann schreiben und lässt mich einfach eine gute Zeit mit einem schönen Krimi verbringen, der sicher auch etwas für Menschen ist, die normalerweise nicht zu Krimis greifen. Klare Kaufempfehlung.
"Tiefes, dunkles Blau" von Autorin Seraina Kobler ist der erste Zürich-Krimi für Seepolizistin Rosa Zambrano. Als Leser:in wird man direkt in die Handlung hineingeworfen, lernt Ermittlerin Rosa Zambrano im Verlauf des Buches kennen, auch wenn nicht alles sofort klar und deutlich wird - der zu ermittelnde Fall steht im Vordergrund. Die Protagonistin ist jedoch realistisch und authentisch dargestellt, ich habe sie gern durch diesen Fall begleitet und ich freue mich auf weitere Fälle. Schreibstil und Sprache gefallen mir sehr gut, die Story liest sich flüssig, ist eingängig und zeigt einen gut formulierten Spannungsbogen. Die Handlung flacht zur Mitte der Buches hin ein wenig ab, nimmt aber auf den letzten Seiten deutlich zu und hat es insgesamt geschafft mich an die Handlung zu fesseln. Der Fall an sich ist brisant, jedoch eher leise. Ein lauter Knall und viel Action lassen sich hier nicht finden. Es hat diese jedoch auch nicht gebraucht. Für Zürich-Kenner werden die anschaulichen Beschreibungen der Stadt sicher für Wiedererkennen sorgen. Ich war noch nie in Zürich, konnte mir die Szenerie aufgrund der bildhaften Schilderungen jedoch gut vorstellen. Insgesamt hat mir dieses Buch von Seraina Kobler gut gefallen, ich freue mich auf weitere Zürich-Krimis.
Zürich mit Krimianteilen Das Cover vermittelt dem Leser direkt die wunderschöne Stimmung am See. Der Titel beschreibt nicht nur den See, sondern auch den Ort des Verbrechens. Wir haben hier einen Krimi der anderen Art. Mit ruhiger Hand erzählt die Autorin ihre Geschichte, wobei der Krimi eindeutig im Hintergrund spielt, aber nicht ohne eine unterschwellige Spannung zu kreieren. Die Beschreibung von Zürich ist fein und detailreich. Die Autorin erfasst genau die Stimmungen am See und der beteiligten Charaktere. Rosa Zambrano, als Ermittlerin bei der Seepolizei, wird uns sehr genau vorgestellt. Wir erfahren viel über ihre Wünsche, ihre Art zu leben, ihre Beziehungen und die Familie. Obwohl ich es eigentlich nicht mag, wenn das Privatleben einen großen Teil der Story einnimmt, hat es mir hier nichts ausgemacht, was am Schreibstil der Autorin liegt. Der Krimi spielt im Bereich der Genforschung und Reproduktionsmedizin und stellt den Leser vor die Frage "Was darf Wissenschaft?" Es ist durchaus spannend, aber macht nicht den Hauptteil des Buches aus. Dieser Krimi ist eine leichte Sommerlektüre, die man mit einem Glas Wein sehr genießen kann. Eine Empfehlung von mir, nicht hungrig lesen !
Der erste Fall für Rosa Zambrano - eine wunderbar warmherzige Ermittlerin, die auch eine begeisterte Gärtnerin und Köchin ist und die beste Begleiterin, um Zürich zu entdecken.
Kurz nachdem Seepolizistin Rosa Zambrano in einer Kinderwunschpraxis am Zürichsee Eizellen einfrieren lässt, wird Ihr Arzt tot aufgefunden. Wem stand dr. Jansen, der nebenbei ein erfolgreicher Biotech-Unternehmer war, im Weg?
Die Protagonistin empfand ich als sehr angenehme Person und ich bin Ihr gerne durch das Buch gefolgt. Der Krimi war gut recherchiert und ausgearbeitet. Man hat viele Einblicke auf das schöne Zürich bekommen, zudem sehr viele interessante Informationen über die Genforschung. Jedoch hat mir an dem ganzen die Spannung gefehlt. Man hat etwas über den Mord gelesen, dann kamen wieder sehr viele andere Aspekte die, so gar nichts mit den Ermittlungen oder den Mord an sich zu tun hatten und alles in allem fehlte mir hier die Spannungskurve und auch das Mitfiebern, wer den nun verantwortlich war.
Die Geschichte hatte seinen Reiz, hat ein gemütliches Ambiente vermittelt, aber zu hundertprozent gefesselt hat es mich leider nicht.