Ähnlich wie beim Prequel fließt auch hier ganz stark die Nostalgie mit ein. Seit 2006 (oder 2007) kenne ich dieses Buch und hab es mehrmals gelesen, habe wiederholt mitgefiebert und habe mit den Charakteren das Abenteuer wieder und wieder erlebt. Dabei kommt es der Reihe natürlich zu gute dass der Kontinent auf dem die Handlung spielt stark an Deutschland angelehnt ist. Gerade für jüngeres Publikum entsteht dadurch ein Gefühl der Gegenwärtigkeit die andere Bücher, vor allem die die ursprünglich aus dem englischsprachigen Raum, niemals erreichen werden. Wenn Klabauter für die Hanse gegen untote Piraten kämpfen, Däumlinge alchemistische Tränke brauen und die ländliche Bevölkerung im Moor Irrlichter fängt kommt so ein "original deutsches" Feeling rüber das ich so in dieser Form sehr selten habe. (Disclaimer: "original deutsch" heißt NICHT völkisch. Die Bücher sind, wenn sie denn überhaupt eine gesellschaftliche Aussage haben ziemlich liberal).
Fazit: ich starte mal eine Petition dafür Klabauter und Däumlinge neben Elfen und Zwerge zu den klassischen Rassen der High Fantasy zu zählen.
Mein erster Eindruck war: Och nee, das wird ein Eragon-Abklatsch. Jugendlicher wohnt ganz am Rand eines kleinen Dorfes und wird sicherlich die Welt retten sollen.
Und dann wurde ich wirklich positiv überrascht. Es ist eine erfundene Welt, die - zumindest namentlich - sehr an unsere Welt anlehnt. Da gibt es z.B. Hammaburg, Fryburg, das Albtraumgebirge und den Schwarzen Wald, um nur einige zu nennen.
Auch die Protagonisten sind toll. Ein Däumling, ein Klabauter, natürlich gibts auch einen Elf es hat richtig Spaß gemacht zu lesen. Ab besten hat mir Dystariel gefallen. Ein wenig mehr Tiefe hätte den Charakteren gut getan, aber vielleicht gibt es die dann in den folgenden Teilen. :-)
Meine Lieblingsstelle war eine Prüfung für Kai, als er sich den Winden (Nordwind, Flaute, Südwind...) beweisen musste. Also einfach Lesen, denn es ist wirklich gut!
Seit meiner Kindheit habe ich dieses Buch immer wieder und mittlerweile mit Sicherheit zum vierten oder fünften Mal gelesen. Jedes Mal ist es spannend und ich bin begierig darauf zu erfahren, wie sich die Handlung entwickelt. Sehr wahrscheinlich hängt das zwar mit meiner Fähigkeit, die detaillierten Inhalte und insbesondere das Ende eines Buches zu vergessen, es spricht aber auch für "Das unendliche Licht". So schafft die Geschichte es erneut mich in seinen Bann zu ziehen.
Die Handlung fließt in einem tollen Tempo dahin. Mal etwas ruhiger, dann wieder in Strömen und reißt mich mit. Ich merke, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, vor allem daran, dass Abenteuer auf Abenteuer folgt. Es gibt nur selten Verschnaufpausen. Die Charaktere sind allesamt zum Verlieben und gut ausgearbeitet. Es gibt Ecken und Kanten, Fehltritte und somit auch Charakterentwicklung, die Sympathien weckt.
Trotzdem gebe ich dem Buch nur 4/5 Sternen. Denn etwas fehlt mir. Ich kann nicht greifen, was es ist. Doch ich habe gemerkt, wie meine Gedanken doch ab und zu gewandert sind, die Handlung mich nicht festhalten konnte.
Dennoch ein tolles Buch und vor allem für Kinder und Jugendliche zu empfehlen!
Kurz nachdem Kai seine Prüfung zum Irrlichtjäger bestanden hat, überfallen Geisterpiraten sein Heimatdorf, stehlen alle Irrlichter und töten zudem auch noch seine Großmutter. Nur Dank der Hilfe des Elfen Fi und der unheimlichen Schattengestalt Dystariel kommt Kai mit seinem Leben davon. Fi nimmt ihn daraufhin mit in die große Stadt Hammaburg, wo Kai bald auf den mächtigen Wettermagier Thadäus Eulertin trifft, der ihn schließlich als Zauberlehrling aufnimmt. Doch auch in Hammaburg tauchen die gefährlichen Geisterpiraten auf und scheinen es auf Kai abgesehen zu haben. Kai versucht der Sache auf den Grund zu gehen und kommt bald dahinter, dass hinter den Schrecken, die von der Insel Albion ausgehen, von der die Geisterpiraten kommen, die böse Nebelhexe Morgoya steckt. Als sich bei der Zauberweihe offenbart, dass Kai der letzte Feuermagier ist, wird bald deutlich, dass es sein Schicksal ist, sich gegen Morgoya zu stellen und Albion zu befreien.
MEINE MEINUNG
Trotz der guten Kritiken auf Amazon und wegen der verhaltenen Begeisterung meiner besten Freundin, die die Reihe vor mehreren Jahren gelesen hat, bin ich nicht mit allzu großen Erwartungen an das Buch gegangen. Nicht zuletzt auch wegen meiner jüngsten schlechten Erfahrung, die ich mit MYSTERIA - Das Tor des Feuers gemacht habe, was in meinen Augen ein Paradebeispiel von schlechter Jugend-Fantasy darstellt.
Doch der Anfang von Das Unendliche Licht konnte mich gleich begeistern und fesseln. Man begleitet Kai und seine Großmutter auf Irrlichtjagd und sofort fühlte ich mich in die Situation der beiden hineinversetzt und tauchte in die Welt von Kai ein. Die Beschreibungen der Umgebungen und dessen, was geschieht, sind detailliert, aber nicht zu ausschweifend und die Szenerie ist im allgemeinen gelungen. Und auch schon recht bald setzen die ersten spannenden Momente nach einer kurzen ruhigen Einführung ein und man merkt gleich, dass es sich bei dem Buch um kein einfaches Kinder-, sondern eher um ein Jugendbuch handelt.
Das Auftauchen der Geisterpiraten wird anschaulich und spannend geschildert und auch wenn mich die Beschreibungen der Figuren nicht gruselte, saß ich wie gebannt vorm Buch und blätterte eine Seite nach der anderen um. Tatsächlich schaffte es der Autor, dass ich das Fiepen der Ratten, die mit den Piraten angreifen, fast hören und die Panik, die in Kai aufstieg, fühlen konnte. Zu dieser Zeit setzen auch die beiden interessanten Charaktere Fi und Dystariel auf, die Kai das Leben retten. Um beide ranken sich einige Geheimnisse und wenn auch im ersten Band schon einige angelüftet werden, so bleiben sie dennoch zunächst recht undurchsichtig und mysteriös.
Kai als Hauptcharakter hat mir ganz gut gefallen. Ich gebe zu, dass ich nicht genau weiß, wie alt er sein soll und ich befürchte, dass ich es überlesen habe, aber ich schätze, dass er um die 14 oder 15 Jahre alt sein wird. Zwar legt er mit seiner Art noch einige Kinderkrankheiten an den Tag wie Trotz oder ungesunde Neugierde, dennoch ist sein Charakter insgesamt sehr authentisch und glaubhaft. Obwohl er ja noch recht jung ist hatte ich diesmal kaum Probleme mit seinem Alter, wobei auch er ein paar Mal sehenden Auges in missliche Situationen geraten ist, die ein älterer Charakter vielleicht anders gehandhabt hätte. Die Zeit bei Magister Thadäus Eulertin hat mir auch gut gefallen, denn auch wenn sie nicht spannend im eigentlichen Sinne war, war sie sehr interessant. Eulertin ist ein Däumling, was ich als Fantasy-Figur in heutiger genretypischer Literatur bisher so nicht gesehen habe und als angenehme Abwechslung empfinde. Sein Charakter ist vielleicht ein wenig wankelmütig und er lässt sich schnell von Emotionen leiten, so ist er seinem Schüler Kai jedoch nicht ganz unähnlich. Dennoch fand ich es ein wenig schade, dass die Charaktere sehr schwarz/weiß gezeichnet waren und die Bösen einfach abgrundtief böse und die Guten überaus gut sind. Einzige Ausnahme bildet da Dystariel, von der ich hoffe, noch viel mehr zu erfahren. Sie ist der einzige Charakter, der wirklich sehr schwer einzuschätzen ist.
Die Welt, in der diese Buchreihe spielt, ist kartographisch an Deutschland angelehnt, denn Hammaburg steht ganz klar für Hamburg und es werden auch Städte wie Colona oder das Harzener Gebirge erwähnt. Auch wenn der Autor sich dort bekannten Orten und Namen bedient hat, so schafft er es doch, eine ganz eigene Welt zu erschaffen mit eigenen Gesetzmäßigkeiten. Zudem haben mich die Beschreibungen immer ein wenig an SteamPunk erinnert, was ich auch immer wieder gerne lese und mich gerne von beeindrucken lasse. Auch die Magie, die in dieser Welt herrscht, ist einfallsreich und gelungen. Sicherlich nicht neu, aber auch nicht unendlich oft wiederverwertet. Hier beruhen die Kräfte der Magie auf die Elemente und Kai muss einiges durchmachen, bevor er wirklich Magie bewusst wirken kann.
Auch wenn der Mittelteil eher ein wenig seicht war, so wurde das letzte Drittel des Buches wieder sehr spannend und ich fieberte richtig mit. Einige Informationen werden zudem geliefert, die erahnen lassen, dass sie für die Folgebände noch von großer Bedeutung sein werden. Gegen Ende gibt es auch eine Art Showdown, aber der etwas anderes Sorte als gewöhnlich, was mir ganz gut gefallen hat, da es keinen körperlichen Kampf zwischen Kai und seinem Gegner im eigentlichen Sinne gab. Übrigens ist die Idee hinter dem Bösen in diesem Buch einfach unglaublich originell und gut umgesetzt!
FAZIT
Der Auftakt dieser Fantasy-Reihe konnte mich schwer begeistern und mitreißen. Die Charaktere waren mir sympathisch und die gesamte Szenerie war mehr als gelungen. Auch wenn meine Rezension sich an Lobeshymnen fast überschlägt, werde ich dennoch nicht die volle Punktzahl vergeben, da mich doch ein wenig die schwarz/weiß-Zeichnung der Charaktere gestört hat und ich noch ein bisschen... mehr will! Ich kann es nicht genau beschreiben, aber es fehlte noch der Hauch von einem Tüpfelchen auf dem I. Daher vergebe ich dem Buch abschließend, mit einer starken Tendenz nach oben, 4 von 5 Sternen!
Ich habe es als Kind geliebt und es bereitet mir immer noch Freude. Die Haupt-Protagonisten sind (außer Kai selbst vielleicht) echte Charaktere und nicht nur Fantasy-Stereotype, obwohl diese reinspielen. Sie sind Außenseiter und gerade mit Dystariel hab ich als Außenseiter-Kind mich sehr identifiziert (wird oberflächlich verurteilt, obwohl sie zu den Guten gehört). Klar, das ist keine innovative Storyline und manchmal handeln die Figuren unlogisch, aber durch süße und raffinierte Details ist es eine wunderbare Geschichte.
Selbst sprachlich ist das Ganze annehmbar, was bei Fantasy leider keine Selbstverständlichkeit ist.
Es ist eins dieser Bücher, die man einfach lieben muss. Insbesondere als Europäer, als Norddeutsche, weil man eben all die kleinen Anspielungen versteht, die der Autor gekonnt eingebunden hat. All die Märchen und Sagen, die es hier gibt. Ich finde es ganz zauberhaft, dass das Buch zwar die allbekannten Fantasy - Bestandteile hat (Magie, Elfen, Zwerge, ...), aber sie natürlich behandelt. Magier, die als Zunft in Hammaburg leben, und dergleichen.
Leider kann Kai manchmal mit seiner Beschränktheit arg nerven.
Heute belegt man solche Bücher mit "Young Adult" oder "All ages", ohne solche Buzz-Words zu nutzen, ist die Serie von Thomas Finn eine wunderschöne Fantasyserie, die in jedem Alter Spaß macht. Moderne Elemente werden mit klassischen Mythen und Märchen vermischt ohne dabei ausgelutscht zu wirken. Ein schönes Buch zum Lesen und Vorlesen.
Band 2 steht Band 1 in nichts nach, wieder eine ganz ganz tolle Erzählung, definitiv nicht nur für Kinder. Und endlich, endlich mal keins von diesen Romantasygeschichten. Großer Favorit und ich freue mich schon riesig auf Band 3 und 4.