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Ein Hauch von Amerika: Roman

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Zwei ungewöhnliche Frauen auf der Suche nach sich selbst in einer Zeit des UmbruchsPfalz, 1951: Amy McCoy erreicht die US-Militärstation Kaltenstein. Hier soll sie als First Lady ihres Ehemanns Colonel Jim McCoy residieren. Was sie niemandem verrä Amy ist nicht das erste Mal in Deutschland. Als Amelie Werner musste sie 1933 mit ihren Eltern aus Berlin über Paris in die USA fliehen. Nie wollte sie in das Land der Täter zurückkehren. Nun sitzt sie hier fest, mitten im Nirgendwo, wo sie sich mit der Dorfbevölkerung herumschlagen muss, die demokratische Werte von der US-Armee erlernen soll. Erst ihre Freundschaft zu dem Bauernmädchen Marie gibt ihr Hoffnung. Die ungleichen Frauen vereint die Liebe zur Kunst. Amy macht es sich zur Aufgabe, Marie ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Doch in den Aufbruchswirren der Nachkriegszeit scheint es keinen Platz zu geben für die Träume einer modernen Frau ...

513 pages, Kindle Edition

Published October 11, 2021

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About the author

Petra Grill

4 books1 follower

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Community Reviews

5 stars
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Displaying 1 - 5 of 5 reviews
Profile Image for Tinstamp.
1,096 reviews
Read
February 15, 2022
Auch zu diesem Roman gibt es eine Serienvorlage, allerdings weicht diese vom Film ab. Ich habe die Verfilmung leider nicht gesehen, aber bei der Lovelybooks Leserunde stellte es sich schnell heraus, dass im Roman andere Figuren im Vordergrund stehen.

Die Studentin Amelie Werner muss 1933 ihren Traum weiter Kunst zu studieren aufgeben. Ihr Vater, ein überzeugter Sozialist, erkennt die politische Lage und flieht mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten. Ihr Ziel ist Paris, wo Amelie eine zweite Heimat findet und wo sie sich wieder ihrer Liebe zur Kunst widmen kann. Doch wir wissen aus der Geschichte, dass ihr dieses Glück nicht lange vergönnt ist und die Familie Werner neuerlich flüchten muss. Es geht über den Atlantik in die Vereingten Staaten, wo sich Amelies Eltern nur sehr schwer eingewöhnen können. Amelie hingegen kann etwas Englisch und findet schnell Arbeit. Aus Amelie wird bald Amy, die noch immer davon träumt ihr Leben der Kunst zu widmen.
Als Amy McCoy reist sie achtzehn Jahre später in ihre verhasste Heimat als Gattin des kommendieren amerikanischen Colonels Jim McCoy zurück. Die US-Militärbasis befindet sich im pfälzischen Dorf Kaltenstein, wo Amy noch immer auf Vorurteile und Rassismus trifft. Das nationalsozialistische Gedankengut ist noch nicht wirklich verschwunden und der Argwohn gegen die amerikanische Besatzung ist groß....

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und zwar in der Vorkriegszeit um 1933 und in der Nachkriegszeit Anfang der Fünfziger Jahre. Die beiden Handlungsstränge wechseln sich ab und so erfahren wir erst nach und nach mehr über die Vergangenheit von Amelie und ihren Mann Jim, der während des Weltkrieges in Korea eingesetzt war. Ich muss zugeben, dass mir eine Geschichte ohne wechselnde Zeiten diesmal besser gefallen hätte.
Die Figuren sind sehr facettenreich und haben Stärken und Schwächen. Petra Grill beschreibt das dörfliche Leben exzellent. Die Rolle der Frau ist, wie in den Fünfziger Jahren in Westdeutschland üblich, die der konservativen Hausfrau. Die mondäne Amy passt so gar nicht ins Bild der Dörfler. Einzig mit Marie, die sie als Haushaltshilfe zu sich holt, freundet sich die gefrustete und gelangweilte Amy an. In dem wissbegierigen und intelligenten Mädchen sieht sie sich selbst wieder und möchte sie aus dem dörflichen Leben herausholen. Doch Marie hat ihre eigenen Pläne....

Durch die beiden Zeitebenen wird schnell deutlich warum aus der talentierten und ambitionierten Amelie die lethargische, resignierte Amy geworden ist, die all ihre Träume aufgeben musste. Die Gefühle von Amy, die nie wieder nach Deutschland zurückkommen wollte und sich nun der engstirnigen Dorfgemeinschaft gegenübersieht, konnte ich teilweise sehr gut verstehen. Sie ist eine moderne und gebildete Frau, die sich nicht nur als Anhängsel ihres Mannes sieht. Trotzdem handelt sie oftmals genauso, denn sie hat in den Jahren ihre Träume begraben und möchte diese nun an Marie, ihrem Hausmädchen, weitergeben. Doch wir wissen, dass wir unsere Träume selbst leben müssen und diese nicht von anderen Menschen, die uns meistens nahe stehen, verlangen dürfen. Amy war mir nicht wirklich sympathisch. Sie ist egozentrisch und arrogant und trotzdem konnte ich sie manchmal verstehen und mit ihr mitfühlen.

Die Autorin hat mit dieser Geschichte einen etwas anderen Blickwinkel auf die Nachkriegszeit geschaffen, der mir sehr gut gefallen hat. Sie legt viel Wert auf kleine Details und zeigt schonungslos den Rassismus auf, der sich durch die amerikanischen Soldaten, wie auch durch die Dorfbewohner zieht. Dabei werden die schwarzen Soldaten von den eigenen Leuten schikaniert und unterdrückt. Man spürt ebenso die Angst vor dem Kalten Krieg, der in der Nachkriegszeit zwischen der USA und Russland herrschte. Das sozialistische Gedankengut wird sofort unterbunden, Personen bespitzelt und verhaftet. In Deutschland hingegen versuchen sich alle reinzuwaschen. Diese erschreckenden politischen Hintergründe hat Petra Grill perfekt in die Handlung verwoben. Da ich die Serie nicht gesehen habe, kann ich an dieser Stelle nur das Buch bewerten, das mir sehr gut gefallen hat.

Fazit:
Ein Roman, der eine etwas andere Seite der Vor- und Nachkriegszeit aufzeigt und Themen wie Rassismus, Schuld, Kriegstraumata, aber auch Kunst und deren Schönheit einfängt. Eine Geschichte, die nachdenklich macht und ich gerne weiter empfehle.
Profile Image for Luna Lesetraum.
81 reviews2 followers
March 11, 2022

♡Rezension

Ein Hauch von Amerika - von Petra Grill

Verlag: Heyne

Werbung - Rezensionsexemplar als Printausgabe

Nachkriegszeit - Nachkriegsgeschichte - Flucht - Hitler - Nazizeit - 2. Weltkrieg - Liebe - Kunst - Deutschland - Paris - Amerika -

♡Amy und Jim

lernen sich in Amerika kennen.
Amy und ihre Eltern sind zunächst von Deutschland nach Paris vor dem Nazi Regime geflohen. Als ihnen nach ein paar Jahren klar wurde, dass das nicht reichen wird, beschließen sie Europa ganz zu verlassen und nach Amerika zu fliehen.
Für Amy ist die erneute Flucht sehr schwierig. Sie hatte in Paris ihr zu Hause gefunden und musste ihren Partner, ihre Freunde und ihre Arbeit in einer Kunstgalerie aufgeben.
Jim ist ein amerikanischer Soldat, er ist Colonel.
Nach dem 2. Weltkrieg wird Jim nach Deutschland versetzt.
Nie wollte sie in das Land der Täter zurückkehren...nun sitzt sie Jim zu Liebe in Kaltenstein fest.
Erst ihre Freundschaft zu dem Bauernmädchen Marie gibt ihr wieder Hoffnung.
Marie wird ihre Freundin und Schülerin. Amy ermöglicht Marie ein selbstbestimmtes Leben und findet so auch ihre eigenen Träume zu wieder.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es wurde zur gleichnamigen TV - Serie : "Ein Hauch von Amerika " geschrieben.
Ich habe mir die Serie noch nicht angesehen um das Buch neutral und unabhängig von der Serie zu bewerten.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen und ich habe mich gedanklich sehr gut in diese Zeit hineinversetzen können.
Petra Grill beschreibt die Probleme und Geschehnisse der Nazizeit und der Nachkriegszeit sehr anschaulich und realistisch, ohne dass ich das Gefühl hatte, das Buch wäre schwere Kost.
Der Roman wird aus der Sicht der Protagonistin Amy McCoy erzählt.
Das Buch beginnt 1951 und die Autorin arbeitet abwechselnd mit Zeitsprüngen. Der nächste Textabschnitt ist 1933, sodass ich als Leserin erfuhr, wie es der Protagonistin vor dem Krieg erging, wie sie mit ihrer Familie geflohen ist und dann wieder wie es Amy 1951 in Kaltenstein aktuell ergeht.
Obwohl die Protagonistin von vielen Leser*innen als eingebildet empfunden wird, muss ich wirklich sagen, dass sie mir von Anfang an sehr sympathisch war.
Sie ist eine moderne Frau, die Kunst liebt und überhaupt nicht in diese Zeit zu passen scheint.  Ihre Gedanken und Gefühle, ihr Drang nach Freiheit und ihr selbstständiges Handeln, schien für die deutschen Frauen nach dem Krieg völlig unpassend zu sein.
Zwischen ihr und ihrem modernen Denken und den anderen Menschen in Kaltenstein schienen Welten zu liegen.
Ich konnte Amys Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen. Ihr Wunsch nach Freiheit und das Gefühl fest zu sitzen, nicht tun zu können, was sie möchte, das konnte ich alles sehr gut verstehen.
Leider muss ich auch sagen, dass sie es eigentlich im Gegensatz zu anderen Menschen wirklich gut hatte, es aber nicht immer aus dieser Sicht sehen konnte...
Amy konnte vor dem Nazi Regime fliehen, hat genug Geld gehabt, hat einen Ehemann, der es gut mit ihr meint. Viele Menschen mussten sterben, haben Familienmitglieder verloren oder waren sehr arm zu dieser Zeit. Sie mussten in Angst leben und haben mitgekriegt wie Leute ermordet wurden. Mir kam es so vor, dass Amy es nicht immer zu schätzen wusste, wieviel besser es ihr eigentlich erging. Sie war trotzdem nicht glücklich, etwas fehlte. Paris.
Die Liebe zur Kunst und ihre Intelligenz haben mich als Leserin sehr angesprochen.
Marie war mir ebenfalls sehr sympathisch und es war schön, ihre Entwicklung mit zu verfolgen. Vom pflichtbewussten, sich selbst aufopfernden Mädchen zu einer selbstbewussten jungen Frau, die für sich und ihre Liebe kämpfen und einstehen konnte. Und sich schließlich für ihre Freiheit einsetzten lernte.
Das Cover besteht aus zwei Szenen der Fernsehserie. Es gefällt mir sehr gut, allerdings hätte ich lieber ein Bild der Protagonistin auf dem Buch gesehen, da es aus ihrer Sicht geschrieben ist.
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, ein Happy End, welches Freiheit und Glück verspricht...
Ich gebe diesem wundervollen Roman 5/5 Sterne und empfehle es sehr gerne weiter.
Profile Image for Ginny-23.
157 reviews
January 31, 2022
Amelie wächst in Nazi-Deutschland auf und flüchtet zunächst nach Paris, dann nach Amerika. Ein paar Jahre nach dem Krieg muss sie mit ihrem Mann zurück nach Deutschland ziehen, auf die Militärbasis Kaltenstein. Amelie wollte nie zurück und fühlt sich gar nicht wohl. Gemeinsam mit ihrem Haushaltsmädchen lernt sie wieder zu Träumen, begibt sich damit aber auch in große Gefahr 😫

Normalerweise lese ich (fast ausschließlich) nur Liebesromane, aber als ich den Klappentext bei Lovelybooks gelesen habe, dachte ich „hmm interessant, da könnte ich mein Glück mal versuchen!“ Und tatsächlich habe ich gewonnen und durfte an der Leserunde teilnehmen. Vielen Dank! Und ich bin total begeistert. Ich hätte nie gedacht, dass mich das Buch so fesseln würde.

Es wurde immer abwechselnd in der Gegenwart + Ich-Perspektive und in der Vergangenheit + Personal-Perspektive geschrieben. Sowas habe ich vorher noch nie gelesen und finde, dass die Geschichte dadurch absolut spannend und faszinierend wurde. Die Beschreibungen der Orte und auch der Gefühle von Amy sind so gut beschrieben, es fühlt sich alles sehr real an und ich kann es mir genau vorstellen, als würde ich daneben stehen. Durch viele verschiedene Anspielungen konnte ich mich wirklich gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Was mich ab und zu auch schockiert und erschüttert zurückgelassen hat.
Ganz besonders loben möchte ich die Zeittafel und Erklärungen am Ende des Buches.

Amy war mir von Anfang an leider unsympathisch und verhält sich in meinen Augen oft viel zu kindisch. Aber im Laufe der Geschichte habe ich sie doch irgendwie lieb gewonnen. Jim, ihren Mann, mochte ich durchweg. Ein liebenswürdiger, kümmernder, toller Mann, der alles für Amy tun würde 😍

Auch die Nebencharaktere Erika und Siegfried finde ich sehr interessant und würde gerne mehr über ihre Geschichte lesen. Vielleicht in einem zweiten Band? 😉

Aber vor allem würde ich mich über ein zweites Buch über Marie und George freuen. Die beiden haben es mir angetan, obwohl ich Marie an einer Stelle auch wirklich verflucht habe.

Während des Lesens und auch jetzt danach noch, muss ich viel darüber nachdenken: über die Nazi-Zeit in Deutschland, die ungewisse Zeit danach und auch über die Rassenkonflikte in den USA. Alles wird sehr anschaulich beschrieben, weswegen ich finde, dass jeder dieses Buch lesen sollte.

⭐️ Von mir bekommt das Buch 5 Sterne!
35 reviews
December 28, 2021
Ich habe mich schon sehr auf das Buch gefreut, weil mir die Serie gefallen hat und ich sie in kurzer Zeit gesehen habe. Und was soll ich sagen? Bei dem Buch ging es mir nicht anders.



Das Cover erinnert natürlich an die Serie, was natürlich nichts schlechtes ist. Auch die Schrift des Titels ist die Gleiche.

Der Schreibstil ist flüssig und klar. Man kann sich sehr gut in die Protagonistin Amy hineinversetzen. Es wird zum einen aus der Ich-Perspektive von Amy, aber auch der Er-Erzähler. Und das immer abwechselnd, weil es auch Zeitwechsel gibt! Das hat mir persönlich sehr gefallen, denn es war abwechslungsreich und hat mehr Spannung erzeugt.

Die Handlung war immer spannend, überraschend, schockierend, kurz gesagt mitfühlend. Es gab einige Stellen zum nachdenken, markieren, aber auch schmunzeln für mich.

Besonders die Charaktere Marie, George, Jim und Amy habe ich sehr gemocht. Das kann ich allerdings nicht mit der Serie vergleichen, denn hier würde es anders aussehen. Doch die ganzen Hintergrundinformationen zu Amy und Jim haben mir ein anderes Licht gegeben.

Fazit:

Mir hat das Lesen sehr Spaß gemacht und ich empfehle euch das Buch auch weiter! Auch wenn andere Amy (zumindest am Anfang) nicht mochten, mir hat sie von Anfang gefallen. Ihre ganze Geschichte. Und gerade aufgrund der Perspektiven und verschiedenen Zeiten ist es für mich ein besonderes Buch geworden.

Deshalb bekommt es von mir auch 5 Sterne :)
Displaying 1 - 5 of 5 reviews

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