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Taras Augen

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Alún und die gleichaltrige Tara werden nicht nur durch den Chemieunfall auseinandergerissen; sie erleben Täuschung und Enttäuschung, Eifersucht, Leidenschaft, Hartnäckigkeit, Selbstzweifel, finden sich aber am Ende wieder. Katharina Bendixen nimmt sich die Freiheit, die dystopische Welt, in der das alles spielt, nicht groß zu erklären, sondern sie einfach als gegeben hinzustellen. Jeder muss mit einem lizensierten SigPhone ausgestattet sein, das Kommunikation, Zahlungsvorgänge, aber eben auch ständige Überwachung ermöglicht. Kein Wunder, dass viele findige Jugendliche sich »SickPhones« zulegen, mit denen sie die Behörden über ihre wahre Identität täuschen können. Leider gelingt es aber auch einem anderen Mädchen, sich gegenüber Alún als Tara auszugeben.

384 pages, Kindle Edition

Published February 9, 2022

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About the author

Katharina Bendixen

18 books4 followers

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Community Reviews

5 stars
15 (11%)
4 stars
44 (32%)
3 stars
36 (26%)
2 stars
28 (20%)
1 star
11 (8%)
Displaying 1 - 30 of 30 reviews
Profile Image for Dennis.
663 reviews328 followers
March 4, 2022
Ein bedauerliches Missverständnis.

Abgebrochen bei 40 %.

Ich muss vorausschicken, dass ich grundsätzlich kein großer Fan von Jugendromanen bin. Nichtsdestotrotz habe ich schon den ein oder anderen gelesen, den ich durchaus ansprechend fand. Der Klappentext spricht hier von einem Chemieunfall und einer dystopischen Welt. Das klang interessant.

Von dem Unfall sieht und weiß man nach 2/5 des Buchs leider nichts, außer dass er passiert ist und dadurch eine "Gelbe Zone" entstanden ist. Die Bedeutung dieses Sperrgebiets(?) hat sich mir bis hierhin nicht wirklich erschlossen, da sich alle Personen doch relativ unbehelligt frei bewegen können.

Der Klappentext erwähnt auch, dass die Autorin sich die Freiheit nimmt "die dystopische Welt, in der das alles spielt, nicht groß zu erklären, sondern sie einfach als gegeben hinzustellen." Show, don't tell. Prima. Leider gibt es hier aber weder "show" noch "tell". Nur weil man Smartphones (und mehr sind sie bisher auch nicht) SigPhones nennt und es relativ viele Drohnen zu geben scheint, hat man damit noch keine überzeugende Dystopie geschaffen. Die regelmäßige Verwendung von englischsprachigen Bezeichnungen macht ein Buch auch nicht zur Sci-fi.

Was bleibt, ist die Geschichte einer Gruppe Jugendlicher (welche ich kaum auseinanderhalten konnte), die sich weitestgehend in belanglosen und doch sehr alltäglichen Erlebnissen dieser verliert. Dass der Schreibstil ebenfalls als sehr jugendlich daherkommt, war zu erwarten. Der Dealbreaker ist für mich letzten Endes das fehlende Gegengewicht. Es gab hier leider nichts, das mir diese Geschichte schmackhaft machen konnte.


Mein Dank an NetGalley, Mixtvision und die Autorin, die mir das E-Book im Austausch für meine ehrliche Meinung zur Verfügung gestellt haben.
Profile Image for Buchdoktor.
2,363 reviews188 followers
February 6, 2022
Als es in Factory 11, der Chemiefabrik mitten in einem Wohngebiet der Stadt Rekan, zu einer Explosion kommt und unbekannte Gefahrstoffe austreten, verlassen die Dorons entschlossen ihr Stadtviertel. Neben der 15-jährigen Tara Doron und ihrer Mutter Aino gehören zu den Flüchtlingen auch der gleichaltrige Alún und seine Familie. Zunächst kommen die Betroffenen in einer Notunterkunft unter. Wer jedoch keine Arbeit findet, verliert seine Aufenthaltserlaubnis und muss gezwungenermaßen in den kontaminierten Stadtteil zurückkehren. Eine kleine Gruppe Erwachsener und Kinder schlägt sich fortan ohne Hilfe von außen in der „Gelben Zone“ durch. Wir treffen die beiden Jugendlichen im dystopischen Szenario eines Überwachungsstaates, der seine Bürger dauerhaft über SigPhones kontrolliert und diszipliniert. Seinen von der Chemiekatastrophe betroffenen Bürgern Arbeit und Unterkunft zu vermitteln, scheint nicht zu den Qualitäten dieses Staates zu gehören.

Jugendliche haben sich längst ein Schlupfloch aus der allgegenwärtigen Überwachung geschaffen, indem sie ihre vorgeschriebenen Phones abgeschirmt verbergen und falsche „SickPhones“ benutzen, wenn sie etwas Privatsphäre haben möchten. Das Mädchen „Ste“, das Tara anspricht, scheint ohne Erwachsene allein in der Zone zu leben und wer für Alúns 7-jährige Schwester verantwortlich ist, ging in der Aufregung offenbar verloren. Alún kann - bisher unentdeckt - sein gewaltiges Kunstprojekt durchziehen. Er beklebt, wie ein Banksy der Zukunft, die Stadt mit bemalten Kacheln, die am Ende ein Gesamtbild oder eine Botschaft ergeben sollen. Ste, Tara und Alún verbindet noch aus der Zeit vor der Explosion eine komplizierte Beziehung. Doch seit der Chemiekatastrophe ist Tara von Alún nicht mehr zu erreichen. Bis vor kurzem noch Wettkampfschwimmerin, erkennt Tara nach einem schwer zu erklärenden Unfall, dass in der Folge der Explosion Jugendliche urplötzlich erblinden. Sie und ihre Familien werden damit vom Staat und dem verantwortlichen Unternehmen jedoch allein gelassen.

Nachdem für meinen Geschmack zu ausführlich in das dystopische Szenario nach einer Chemiekatastrophe eingeführt wurde, stellt sich die Frage, wie Tara und Alún ihr Beziehungsproblem lösen werden, wie es Tara in der gefährlichen Umgebung mit ihrer Behinderung ergehen wird und wie Alúns „Augenprojekt“ in die Geschehnisse einzuordnen ist. Mit der zu oberflächlichen Darstellung Taras, von der andere das Bild eines passiven, hilflosen Opfers zu haben scheinen, verrät Katharina Bendixen m. A. bereits zu früh, wohin sich die Geschichte entwickeln könnte. Wenn eine Gesellschaft bisher Wissen über Erblindung hatte und das Konzept des Mobilitätstrainings bekannt ist, gibt es keinen Grund, Tara zu bevormunden und sie z. B. an ein Ziel zu zerren, ohne mit ihr über ihre Ziele zu kommunizieren.

Üppig ausgestattet mit Karte, Glossar, Personen- und Ortsliste und in einem Setting, dessen Trostlosigkeit durch fremd wirkende Orts- und Personennamen verstärkt wird, leidet Bendixens Jugendroman unter dem reduzierten Blick, den ihre beiden jugendlichen Icherzähler auf die Ereignisse haben. Für ein als gegeben definiertes Setting setzt der Beziehungsteil mit anschließender Lösung m. A. zu spät ein und bleibt durch die Wahl der Erzählperspektive unbefriedigend.

Profile Image for Ginny-23.
157 reviews
January 31, 2022
Tara und Alún sind Nachbarn, aber auch so viel mehr und auch so viel weniger, als eine Explosion in der Factory11 alle Bewohner von Rekan dazu zwingt ihr zu Hause zu verlassen. Nach sechs Monaten in einer Notunterkunft kehrt Tara mit ihrer Familie in die vermeintlich sichere gelbe Zone zurück. Alún sucht Tara. Wird er sie finden und kann sie ihm verzeihen was damals geschehen ist? Kommt mit auf eine Reise durch einen realistischen Zukunftsroman.

Wow, das Buch hat mich seit langem mal wieder so beschäftigt, das ich davon sogar geträumt habe. Es ist so klar geschrieben, sodass man gar keine Probleme mit den ganzen neuen Begriffen hat. Falls man doch einmal vergessen hat, um was es sich z. B. bei einem Scoreboard handelt, gibt es am Ende des Buches eine Erklärung der Dinge, Namen und Orte. Auch eine Landkarte ist vorhanden, was ich wirklich genial finde. Von der ersten Seite fühlt man sich mitten im Geschehen und fiebert mit den beiden mit.

Tara beschreibt die verschiedenen Lebensabschnitte als ihre Leben. Ihr erstes Leben endete also mit der Explosion usw. In dieser Hinsicht finde ich ihre Denkweise sehr erwachsen, obwohl sie sich (verständlicherweise) auch immer mal sehr kindisch verhält. Ich mag Tara auf jeden Fall und konnte sehr mit ihr mitfühlen.

Alún ist ein Romantiker und wenn er nicht so schwerfällig handeln würde, wäre er perfekt 😉 Ich kann sonst wenig mit Kunst anfangen, finde aber, dass er die Welt so wunderbar anschaulich betrachtet, dass sogar ich gefallen an der verrückten Kunst hatte.

Das Ende ist der Punkt warum das Buch nur 4 Sterne von mir bekommt. Ich denke, es soll Raum für Interpretation lassen, aber ich habe soooo viele Fragen. Wird es einen zweiten Teil geben? (Kann, muss aber nicht, da das Buch auch als abgeschlossen angesehen werden kann.)

⭐️ Von mir bekommt das Buch 4 Sterne!
Profile Image for Madita Hofmann.
270 reviews53 followers
February 4, 2023
Tara und Alún waren beste Freunde, absolut unzertrennlich - bis ein Streit die beiden dann doch auseinanderbrachte. Als ein Chemieunfall das Leben der beiden auf den Kopf stellt, verändert sich einfach alles. Alún flieht mit seiner Familie in die sichere Großstadt, während Tara und ihre Familie in einer Notunterkunft unterkommen, nur um wenige Monate nach der Katastrophe zurück ins verseuchte Gebiet zu müssen - mit ungeahnten Folgen. Die Regierung hingegen versucht, das Geschehene runterzuspielen, das Gebiet sei wieder sicher, es sei nichts passiert ... Alún verteilt in der Stadt Graffiti-Kunst von Taras Augen, um seiner Sehnsucht Ausdruck zu verleihen, während Tara die neugewonnene Freiheit im menschenleeren Gebiet zunächst genießt. Doch dann werden die ersten Leute krank ...

„Was denken Sie, warum wir unsere Gärten selbst dekontaminieren mussten? Für die Gelbe Zone interessiert sich niemand und durch diese Krankheit wird das noch schlimmer. Vermutlich werden unsere SigPhones demnächst ausgerankt und damit existieren wir nicht mehr. Wir können von Glück reden, wenn um die Gelbe Zone keine Mauer gezogen wird."
S. 140

Das Cover ist ein echter Blickfang: das gemalte Gesicht, insbesondere die Augen, die kräftigen Farben Grün und Gelb, im Hintergrund schemenhaft eine Stadt und eine Fabrik. Das Cover ist der Grund, warum ich das Buch überhaupt entdeckt habe - es springt einem einfach sofort ins Auge, weil es auffällig und anders ist. Gefällt mir super! Sowohl Cover als auch Titel passen sehr gut zum Inhalt des Buches.

Die Grundidee ist ohne Frage spannend - und leider auch sehr aktuell. (Umwelt)Katastrophen, Überwachungsstaat, die Schere zwischen Arm und Reich ... All das ist beklemmend zu lesen, weil es sehr realistisch wirkt. Zum Unglück selbst bekommt man als Leser nicht sonderlich viele Informationen, dank Fukushima & Co. kann man es sich jedoch leider ganz gut vorstellen. Außerdem ist es durchaus wahrscheinlich, dass die beiden Erzähler - Tara und Alún - selbst nichts so genau wissen, was passiert ist, weil die Bevölkerung über Details im Unklaren gelassen wird.

„Kann man ein Mädchen lieben, das man seit acht Monaten nicht gesehen hat? Ein Mädchen, mit dem man über ein Jahr nicht gesprochen hat? Ist dieses Flattern in meinem Bauch überhaupt Liebe oder ist es nur eine Erinnerung?"
S. 180

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: der von Tara und der von Alún. Dadurch erfährt man nach und nach, was aus den beiden geworden ist und wie sich ihr Leben durch den Chemieunfall verändert hat. Mir fiel es allerdings teilweise schwer, zu erkennen, welche Perspektive man gerade liest, da es hierfür keine Anzeichen gibt, also keine Kapitelüberschriften oder andere Schriftarten oder ähnliches. Dadurch las ich teilweise mehrere Sätze, ehe ich wusste, ob ich mich nun bei Tara oder bei Alún befand. Durch die verschiedenen Perspektiven bekommt man jedoch auch einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Protagonisten. Leider bleiben mir beide recht unsympathisch. Ihre Handlungen waren für mich oft nicht nachvollziehbar und sie wirkten trotz ihres Alters zu kindisch. Die Nebencharaktere hingegen blieben vollkommen blass, zu ihnen konnte ich keinerlei Verbindung aufbauen. Auf lebensverändernde und wichtige Nachrichten wurde teilweise kaum reagiert - weder mit Wut, noch mit Trauer, Hass oder ähnlichem, es wurde einfach akzeptiert, das war für mich nicht nachvollziehbar. Allgemein bleiben sowohl die Charaktere als auch die Handlung recht oberflächlich.

„Manchmal mag man plötzlich Leute, denen man eigentlich die kalte Schulter zeigen wollte, weil sie sich, ohne zu fragen, in einem Zimmer einquartiert haben, das man für heilig hielt."
S. 101

Die Story beginnt spannend - und flacht dann leider sehr stark ab, ehe sie zu Ende hin noch einmal an Fahrt aufnimmt. Gerade der Mittelteil hatte für mich viel zu viele Längen und es fiel mir immer schwerer, das Buch wieder in die Hand zu nehmen und weiterzulesen.

Jedoch beinhaltet das Buch wichtige Themen und eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik, was mir gut gefallen hat. Außerdem geht es um Freundschaft, Liebe, Familie, Versöhnung und Verrat - und alles in allem hätte mir das Buch trotz der ganzen Schwächen einigermaßen gut gefallen.
Tja, und dann kommt der Epilog ... und was zur Hölle war das? Ich bin ganz ehrlich vollkommen ratlos. Was sollte das? Was will mir das letzte Kapitel sagen? Es ist völlig wirr und passt nicht zum Rest der Geschichte. Da das Buch (zumindest nach bisherigem Stand) ein Einzelband ist, macht dieser Epilog einfach keinerlei Sinn und eröffnet nur tausend neue Fragen, die nicht beantwortet werden. Schon davor blieb ja einiges offen - aber das wäre ein offenes Ende gewesen, mit dem ich zufrieden gewesen wäre. Aber durch diesen Epilog legte ich das Buch sehr unbefriedigt zur Seite. Schade!

Fazit

Eine Dystopie mit wichtigen Themen und vielen Schwächen. Die Spannung konnte leider nicht aufrecht erhalten werden und die beiden Protagonisten waren mir leider unsympathisch. Außerdem hätte man den Epilog einfach weglassen sollen, da der nicht wirklich zum Rest der Geschichte passt und viel zu viele neue Fragen aufwirft, anstatt welche zu beantworten.

https://lucciola-test.blogspot.com/20...
Profile Image for Wuschel Yvo.
181 reviews
March 10, 2022
Ich hätte es nicht erwartet, weil ich mich schon wirklich sehr auf das Buch gefreut hatte, aber es hat mich wirklich nur mäßig überzeugt. Die Idee fand ich grandios, den Schreibstil weitestgehend angenehm. Jedoch fand ich den englisch-deutsch-Mischmasch nicht gerade motivierend. Bis zur Hälfte der Geschichte hatte ich auch wirklich meine Probleme die Charaktere zu greifen. Auch so blieben sie relativ blass, aber ich konnte sie etwas besser verstehen. Die Thematik ist sehr ernst, das Setting eher dystopisch, wobei auch dieses für mich eher schemenhaft dargestellt war.

Eben wegen der ernsten Thematik hatte ich gewisse Erwartungen bzw. auch wegen der Beschreibungen wie "sprachgewaltig" oder "eindringlich erzählt". Sicher entstand in meinem Kopf das ein oder andere "uff", vor allem als die Folgen des Unfalls klar wurden, aber mehr auch nicht. Auch sprachlich fand ich es absolut nicht gewaltig, was mitunter auch dem Sprachen-Mix geschuldet ist. Als Tara die Folgen am eigenen Leib zu spüren bekam, hätte ich mir so viel mehr erhofft, denn dies ist ein Lebensumstand, an den man sich nicht einfach mit ein bisschen einigeln und schmollen gewöhnt. Es fällt mir auch ungemein schwer, meine Meinung nieder zu schreiben, zumindest spoilerfrei, da es für mich einfach ein nettes Buch war, auf das ich jedoch auch gut hätte verzichten können. Vielleicht war es der falsche Zeitpunkt für uns, wer weiß.

Fazit:

Tolle Idee, aber mich hat es leider nicht richtig überzeugt.
128 reviews
February 7, 2022
Katastrophenszenario für geübte jugendliche Leser: nach der Explosion einer Pharmafirma werden die nächsten Wohngebiete evakuiert, nach relativ kurzer Zeit jedoch als "unbedenklich" wieder frei gegeben. Tara und ihrer Mutter gehören zu den ersten Rückkehrern während die ehemaligen Nachbarn in der sicheren Stadt zurückbleiben. Deren Sohn Alún rutscht bei dem Versuch, wieder Kontakt mit Tara aufzunehmen, in die Szene der Aktivisten, die auf die gesundheitlichen Risiken in den Rückkehrergebieten aufmerksam machen wollen- und Tara erblindet nach kurzer Zeit in dem verseuchten Gebiet...
Spannend ist es und auch durchaus gut lesbar, aber sowohl das trostlose Ende als auch die nicht ganz zu Ende gedachten Einzelschicksale wirken auf mich leider so, als hätte die Autorin mitten in ihrer eigenen Geschichte den Schwung verloren, wo noch vieles möglich gewesen wäre...
Profile Image for ceylin.
49 reviews
March 8, 2022
Diese Storyline ist gefüllt mit Liebe, Freundschaft, den Problemen einer von Kontrolle geprägten Gesellschaft, Kunst und dem Leben nach einer Katastrophe. Die Schreibweise lässt alles lebhaft wirken und auch der Zustand von Tara wird zum eigenen während man ihre Zeilen liest.
Das Ende lässt bei mir jedoch einige offene Fragen zurück. Was passiert mit der gelben und roten Zone? Wie verläuft es mit Aluns Familie und auch Taras? Ist Alun nun auch blind? Folgt ein zweiter Teil? Ist das überhaupt ein offenes Ende oder habe ich es vielleicht einfach nicht durchschaut?
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Denise.
298 reviews11 followers
August 28, 2022
EIN ETWAS HOLPRIGER ANFANG
Mit dem Einstieg in die Geschichte habe ich mir wirklich ein bisschen schwer getan. Die Funken zwischen »Taras Augen« und mir sind nicht so richtig übergesprungen. Das lag zumindest vielleicht auch ein bisschen daran, dass die Handlung direkt bei dem Chemieunfall startet. Wir begleiten Tara zu ihrem Schwimmtraining, als ein lauter Knall zu hören ist und eine (Chemie-)Wolke sich nach und nach über den Horizont zieht. So einen richtigen Vorher-Zustand erleben wir als Leser*innen gar nicht, weshalb es mir manchmal ein bisschen schwer gefallen ist, mich in die Charaktere hineinzuversetzen und ihre Handlungen nachzuvollziehen. Ich habe beim Lesen lediglich das Leben nach dem Unfall miterlebt, nicht das davor.

»Taras Augen« hatte anfangs für mich starke »Die Wolke«-Vibes - ein Buch und ein Film, die mich in meiner Schulzeit sehr ergriffen haben. Dennoch hat sich das Buch anfangs ein bisschen gezogen. Die Spannung kam mir persönlich ein wenig zu kurz. Das hielt sich aber nur ca. ein Drittel des Buches. Danach wurde es schlimm. Schlimm im Sinne von: Wie schmerzhaft kann es werden?

ZWEI UNTERSCHIEDLICHE LEBEN
Nach der Explosion in der Chemiefabrik, in der unter anderem Medikamente hergestellt werden, wird Taras Bezirk geräumt. Sie, ihre Mutter und ihr Großvater kommen in einer Notunterkunft unter, während ihr ehemaliger bester Freund Alún, aus dessen Sicht die Geschichte ebenfalls erzählt wird, mit seiner Familie ein neues Leben abseits der verseuchten Zone aufbaut. Hier klafft Reichtum und Armut ganz klar auseinander. Während Alúns Familie sich einen Neuanfang ohne große Probleme leisten kann, muss Taras Familie in die Gelbe Zone zurückkehren, als diese ganz offiziell wieder geöffnet wird. Sie gehören zu den ersten Rückkehrern - einzig und allein aus dem Grund, dass sie sich eine neue Wohnung nicht leisten können.


ACHTUNG: SPOILERGEFAHR!
Ab hier gehe ich noch etwas mehr auf den Inhalt ein, um zu erklären, was ich an diesem Buch so schmerzhaft fand. Wenn ihr euch nicht spoilern lassen wollt, solltet ihr von hier zur Überschrift »Der Erzählstil« oder zum Fazit springen. Alle anderen sind dazu eingeladen weiterzulesen.

Warum tut dieses Buch so weh? Viele Menschen aus Taras Heimat können sich einen Neuanfang nicht ohne weiteres leisten und leben deshalb monatelang in Notunterkünften. Weil die Regierung nicht für diese sozialschwachen Menschen aufkommen möchte, werden ein paar Statistiken geschönt und das verseuchte Gebiet zur gelben Zone erklärt. Lediglich ein kleiner Umkreis um die Fabrik herum bleibt die rote Zone. Der Grund dafür? Wenn die Regierung behauptet, dass die gelbe Zone wieder bewohnbar ist, hat niemand der dortigen Anwohner ein Anrecht auf eine finanzielle Entschädigung. Denn sie können jederzeit nachhause zurückkehren. Und viele haben eben keine andere Wahl als dies zu tun, weil sie kein Geld haben. Und sich ein Haus in der »ehemals« verseuchten Zone nicht so einfach verkaufen lässt. Kein Geld bedeutet also, sich einem gesundheitlichen Risiko auszusetzen.

Ehrlich gesagt war ich beim Lesen schockiert, dass es noch schlimmer werden kann. Denn schon nach kurzer Zeit zeigen sich bei den Rückkehrern die ersten Nebenwirkungen. Erst ist es nur Schwindel, der die Rückkehrer immer mal wieder überfällt. Man führt das auf das Beruhigungsmittel zurück, das in der Fabrik hergestellt wurde und bei der Explosion höchstwahrscheinlich ausgetreten ist. Aber nach und nach kommen Gerüchte auf, dass in der Fabrik auch ein neues Medikament hergestellt wurde, von dem es keine Aufzeichnungen gibt. Und die Nebenwirkungen davon sind für die Rückkehrer wirklich extrem gravierend. Und für mich als Leserin schockierend mitzuerleben. Hier werde ich nicht mehr sagen, denn das würde wahnsinnig viel der Spannung wegnehmen.

Nur so viel: Die Rückkehrer würden eigentlich medizinische Spezialisten benötigen. Aber natürlich können sie sich auch die nicht leisten. Sich jetzt doch noch eine Wohnung außerhalb der gelben Zone zu suchen, kommt auch nicht mehr in Frage, denn die Rückkehrer müssen nicht nur mit gesundheitlichen Problemen kämpfen, sondern auch mit extremer sozialer Ausgrenzung. Sie bekommen weder eine Wohnung noch einen Job außerhalb der gelben Zone.

DER ERZÄHLSTIL
Ich finde, »Taras Augen« wird sehr geschickt erzählt. Nämlich aus Taras und Alúns Sicht, wodurch wir die zwei möglichen Leben miterleben, die es nach dem Unfall gibt. Die Rückkehrer, die keine andere Wahl haben und sich ihrem Schicksal ergeben müssen, und diejenigen, die genug Geld haben sich ein neues, gesundes Leben aufzubauen. Und genau diesen Unterschied mitzuerleben, macht die Botschaft in diesem Buch noch einmal deutlicher.

FAZIT
Nachdem der etwas holprige Anfang übersprungen ist, ist »Taras Augen« ein Buch, das wehtut. Weil es uns die Realität vor Augen hält, in der ein Menschenleben oft nicht viel Wert ist. In der Einzelne unter den Idealen einer Gesellschaft oder Organisation leiden. Somit ist dieses Buch nicht nur von Außen ein echter Hingucker, sondern auch von Innen sehr wertvoll.
Profile Image for Denise.
298 reviews11 followers
July 26, 2022
Ich finde, der Klappentext sagt alles und nichts zugleich. Ich gebe auch ganz offen zu, dass ich anhand des Klappentextes andere Erwartungen an das Buch hatte. Vielleicht habe ich mir gerade deswegen mit dem Einstieg in die Geschichte so schwer getan.

Denn was der Klappentext nicht sagt, ist, dass »Taras Augen« gar nicht in unserer Realität spielt. Das Setting machte einen leicht dystopischen/futuristischen Eindruck. Denn die Menschen sind in Sektoren geteilt, es gibt Drohnen, die ziemlich viel überwachen und einiges mehr, das zwar alles für die Handlung nicht unbedingt relevant ist, aber aufgrund der Begrifflichkeiten und der Gegebenheiten bei mir erst einmal Fragezeichen ausgelöst haben. Ganz am Ende des Buches gibt es zwar eine Seite mit Erklärungen zu den meisten Begriffen und Eigennamen (sowie ein Namensverzeichnis), aber ich blättere beim Lesen einfach nicht so gerne hin und her.

EIN ETWAS HOLPRIGER ANFANG
Mit dem Einstieg in die Geschichte habe ich mir wirklich ein bisschen schwer getan. Die Funken zwischen »Taras Augen« und mir sind nicht so richtig übergesprungen. Das lag zumindest vielleicht auch ein bisschen daran, dass die Handlung direkt bei dem Chemieunfall startet. Wir begleiten Tara zu ihrem Schwimmtraining, als ein lauter Knall zu hören ist und eine (Chemie-)Wolke sich nach und nach über den Horizont zieht. So einen richtigen Vorher-Zustand erleben wir als Leser*innen gar nicht, weshalb es mir manchmal ein bisschen schwer gefallen ist, mich in die Charaktere hineinzuversetzen und ihre Handlungen nachzuvollziehen. Ich habe beim Lesen lediglich das Leben nach dem Unfall miterlebt, nicht das davor.

»Taras Augen« hatte anfangs für mich starke »Die Wolke«-Vibes - ein Buch und ein Film, die mich in meiner Schulzeit sehr ergriffen haben. Dennoch hat sich das Buch anfangs ein bisschen gezogen. Die Spannung kam mir persönlich ein wenig zu kurz. Das hielt sich aber nur ca. ein Drittel des Buches. Danach wurde es schlimm. Schlimm im Sinne von: Wie schmerzhaft kann es werden?

ZWEI UNTERSCHIEDLICHE LEBEN
Nach der Explosion in der Chemiefabrik, in der unter anderem Medikamente hergestellt werden, wird Taras Bezirk geräumt. Sie, ihre Mutter und ihr Großvater kommen in einer Notunterkunft unter, während ihr ehemaliger bester Freund Alún, aus dessen Sicht die Geschichte ebenfalls erzählt wird, mit seiner Familie ein neues Leben abseits der verseuchten Zone aufbaut. Hier klafft Reichtum und Armut ganz klar auseinander. Während Alúns Familie sich einen Neuanfang ohne große Probleme leisten kann, muss Taras Familie in die Gelbe Zone zurückkehren, als diese ganz offiziell wieder geöffnet wird. Sie gehören zu den ersten Rückkehrern - einzig und allein aus dem Grund, dass sie sich eine neue Wohnung nicht leisten können.


ACHTUNG: SPOILERGEFAHR!
Ab hier gehe ich noch etwas mehr auf den Inhalt ein, um zu erklären, was ich an diesem Buch so schmerzhaft fand. Wenn ihr euch nicht spoilern lassen wollt, solltet ihr von hier zur Überschrift »Der Erzählstil« oder zum Fazit springen. Alle anderen sind dazu eingeladen weiterzulesen.

Warum tut dieses Buch so weh? Viele Menschen aus Taras Heimat können sich einen Neuanfang nicht ohne weiteres leisten und leben deshalb monatelang in Notunterkünften. Weil die Regierung nicht für diese sozialschwachen Menschen aufkommen möchte, werden ein paar Statistiken geschönt und das verseuchte Gebiet zur gelben Zone erklärt. Lediglich ein kleiner Umkreis um die Fabrik herum bleibt die rote Zone. Der Grund dafür? Wenn die Regierung behauptet, dass die gelbe Zone wieder bewohnbar ist, hat niemand der dortigen Anwohner ein Anrecht auf eine finanzielle Entschädigung. Denn sie können jederzeit nachhause zurückkehren. Und viele haben eben keine andere Wahl als dies zu tun, weil sie kein Geld haben. Und sich ein Haus in der »ehemals« verseuchten Zone nicht so einfach verkaufen lässt. Kein Geld bedeutet also, sich einem gesundheitlichen Risiko auszusetzen.

Ehrlich gesagt war ich beim Lesen schockiert, dass es noch schlimmer werden kann. Denn schon nach kurzer Zeit zeigen sich bei den Rückkehrern die ersten Nebenwirkungen. Erst ist es nur Schwindel, der die Rückkehrer immer mal wieder überfällt. Man führt das auf das Beruhigungsmittel zurück, das in der Fabrik hergestellt wurde und bei der Explosion höchstwahrscheinlich ausgetreten ist. Aber nach und nach kommen Gerüchte auf, dass in der Fabrik auch ein neues Medikament hergestellt wurde, von dem es keine Aufzeichnungen gibt. Und die Nebenwirkungen davon sind für die Rückkehrer wirklich extrem gravierend. Und für mich als Leserin schockierend mitzuerleben. Hier werde ich nicht mehr sagen, denn das würde wahnsinnig viel der Spannung wegnehmen.

Nur so viel: Die Rückkehrer würden eigentlich medizinische Spezialisten benötigen. Aber natürlich können sie sich auch die nicht leisten. Sich jetzt doch noch eine Wohnung außerhalb der gelben Zone zu suchen, kommt auch nicht mehr in Frage, denn die Rückkehrer müssen nicht nur mit gesundheitlichen Problemen kämpfen, sondern auch mit extremer sozialer Ausgrenzung. Sie bekommen weder eine Wohnung noch einen Job außerhalb der gelben Zone.

DER ERZÄHLSTIL
Ich finde, »Taras Augen« wird sehr geschickt erzählt. Nämlich aus Taras und Alúns Sicht, wodurch wir die zwei möglichen Leben miterleben, die es nach dem Unfall gibt. Die Rückkehrer, die keine andere Wahl haben und sich ihrem Schicksal ergeben müssen, und diejenigen, die genug Geld haben sich ein neues, gesundes Leben aufzubauen. Und genau diesen Unterschied mitzuerleben, macht die Botschaft in diesem Buch noch einmal deutlicher.

FAZIT
Nachdem der etwas holprige Anfang übersprungen ist, ist »Taras Augen« ein Buch, das wehtut. Weil es uns die Realität vor Augen hält, in der ein Menschenleben oft nicht viel Wert ist. In der Einzelne unter den Idealen einer Gesellschaft oder Organisation leiden. Somit ist dieses Buch nicht nur von Außen ein echter Hingucker, sondern auch von Innen sehr wertvoll.
Profile Image for Katharina Hartwell.
55 reviews6 followers
Read
January 13, 2025
Ein sehr dichtes und durchdachtes Jugendbuch, das ich sehr gerne gelesen habe. Der Fokus liegt auf der Sprache, dem Setting und den Figuren und es ist randvoll mit originellen Ideen und Details.
Profile Image for Diana (buecher.berge).
150 reviews12 followers
November 11, 2022
Taras Augen spielt in einer fiktiven Welt, die unserer in mancherlei Hinsicht gar nicht so fremd ist: Die 15-jährige Protagonistin Tara zum Beispiel lebt in der Stadt Rekan, geht zur Schule, ist Mitglied in einem Schwimmverein und hat sich vor einem halben Jahr mit ihrem gleichaltrigen besten Freund, Freund (?) und Nachbarn Alún verstritten. An einem ganz normalen Tag auf dem Weg zum Schwimmtraining sieht sie eine schwarze Rauchwolke über der Factory 11 in der Nachbarstadt Galapa. Schnell wird klar: Ein chemischer Gefahrenstoff ist ausgetreten und Galapa sowie Rekan unbewohnbar. Alle fliehen in andere Städte, Tara und Alún samt Familien zum Beispiel nach Tonfato. Doch dort wird schnell klar: Ein neues Leben anfangen kann nur, wer Geld hat. Als Rekan plötzlich von einer roten, in eine gelbe Zone umgewandelt wird, müssen diejenigen zurückkehren, die sich Tonfato nicht leisten können. Darunter auch Tara und ihre Familie. Hier teilt sich die Geschichte auf: In abwechselnden Kapiteln erfährt man sowohl von Alúns Leben in Tonfato (was hat es mit den Augen auf sich, die er auf Fliesen malt?) und Taras Neuanfang in Rekan. Tara ist dort ganz zufrieden: Nach und nach kommen mehr und mehr Menschen, auch Jugendliche, zurück. Während die Erwachsenen mit dem Wiederaufbau der Stadt beschäftigt sind, können Tara und die anderen Jugendlichen eigentlich tun und lassen was sie wollen. Eigentlich wäre also alles gut, wären da nicht die Kopfschmerzen und die Sichtausfälle, die Tara seit ihrer Rückkehr zu schaffen machen ...

Ich habe den Roman als eine Mischung wahrgenommen: Dystopie trifft Liebesgeschichte auf der einen, Chernobyl trifft Überwachungsstaat à la 1984 auf der anderen Seite. Geschrieben aus der Sicht zweier Jugendlicher handelt er von Umweltkatastrophen, Profitgier Korruption, einer in mehrerer Hinsicht gespaltenen Gesellschaft und Überwachung bzw. Kontrolle durch die Regierung. Und in all dem ist er zugleich eine Liebesgeschichte. Sehr viel Inhalt, sehr viel Potenzial. Mich persönlich hat der Roman nicht komplett überzeugt. Mag vielleicht daran liegen, dass ich mit 26 auch nicht mehr in die Zielgruppe der ab 14-Jährigen falle ... Allerdings weiß ich auch nicht, ob mir der Roman mit 14 gefallen hätte. Während Themen wie Alkoholkonsum doch sehr prägnant und ausführlich vorkommen, ist die Liebesgeschichte in vielerlei Hinsicht noch sehr kindisch für mich und hätte mich mit auch mit 14 wahrscheinlich gelangweilt. Persönlich bin ich ja auch kein Fan davon, wenn in deutschen Texten einige Wörter bewusst im Englischen gehalten sind, das hat für mich immer den Anschein eines Versuchs, den »Jugendslang« zu kopieren, wirkt zumindest für mich aber so gut wie immer aufgesetzt und forciert. Die gesellschaftskritischen Themen des Romans, die ja auch eigentlich Hauptaugenmerk der Geschichte sind, fand ich dagegen interessant und sicher auch hilfreich, diese im Rahmen einer zwar von unserer unterschiedlichen, trotzdem doch vergleichbaren Welt einer jugendlichen Leser*innengruppe zu vermitteln. Auch hier hätte ich mir wie bei der Liebesgeschichte etwas mehr Tiefgang gewünscht, wäre mir mit 14 wahrscheinlich nicht spektakulär und furchtbar genug gewesen. Während ich mir bei der ersten Hälfte unsicher war, konnte mich die zweite Hälfte definitiv mehr überzeugen. Meiner Meinung nach ist dieses Erstlingswert der Autorin eine interessante Geschichte, die sicher vor allem auch durch die angesprochenen Themen sowie das wunderschöne Cover und den Farbschnitt Anklang findet und mich neugierig darauf zurücklässt, was wohl als nächstes kommt. Denn eines hat das Buch auf jeden Fall: Potenzial.
Profile Image for michellebetweenbooks.
937 reviews3 followers
June 5, 2022
Tara ist 14 Jahre alt und wohnt mit ihren Freunden gemeinsam in Rekan. Als dann die Galapa Factory 11 in die Luft geht, geraten alle in Panik, denn niemand weiß was hier gerade wirklich so passiert. Viele der Menschen ziehen dann in die Großstadt, für die anderen geht es dann in unterschiedliche Lager. Nach einer bestimmten Zeit kehrt Tara mit einigen Freunden zurück, doch Alun bleibt in der Großstadt. Jedoch erblinden die Leute, die zurückkehren auf mysteriöse Art und Weise…

Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar vom Mixtvision Verlag erhalten, vielen Dank dafür! Das beeinflusst jedoch in keiner Weise meine Meinung! Und bevor ich hier gleich starte, möchte ich die Aufmachung dieses wunderschönen Buches erwähnen. Erst einmal steckt sehr viel Mühe, Liebe und auch Arbeit in dem Cover und auch der Buchschnitt ist zauberhaft. Das gesamte Buch ist ein wahnsinnig schöner Hingucker und ich bewundere die Arbeit, die hinter dem Buch steckt, sehr! Die Idee und das Setting haben mir unfassbar gut gefallen. Ich bin ja mittlerweile auch ein großer Fan von Dystopien und genau diese war perfekt für meinen Geschmack. Gerade die dunklen und verlassenen Orte und die leeren Häuser, haben mir eine düstere Atmosphäre geschaffen, die ich wahnsinnig geliebt habe.

Tara lernt man zu Beginn schon recht gut kennen und ich habe mich sofort mit ihr verbunden gefühlt. Ich bin sehr fasziniert davon, wie sie ihren neuen Alltag meistert und das auch ihre Freunde ihr jegliche Unterstützung schenken. Taras Entwicklung, die sie in diesem Buch durchmacht, ist wirklich groß. Und wir können jeden einzelnen Schritt von ihr begleiten und auch nebenbei noch von ihr lernen. Besonders toll finde ich auch die Freundschaft zwischen Ste und Tara und man merkt sehr deutlich, dass die beiden sehr viel verbindet. Ich mochte auch Ste mit ihrer extrovertiert Art und Weise total gerne und habe auch sie sofort in mein Herz schließen können.

Alun kommt mit dem Unfall nicht so zurecht, jedoch merkt man, dass er aus einer reichen Familie stammt und sein Neustart daher um einiges leichter ist. Das was mich aber getroffen hat, ist, dass er immer wieder angestarrt oder ausgegrenzt wurde und das nur, weil er überlebt hat. Das ist eine Szene, die auch im wahren Leben genauso passieren könnte. Dennoch konnte ich mich auch mit Alun durch seine künstlerische Art verbinden und ich fand die Szenen wo er zeichnet, wundervoll. Aber auch Alun entwickelt sich im Laufe der Geschichte immer weiter.

Der Schreibstil von Katharina Bendixen war für mich neu und doch konnte sie mich mit ihrer lockeren Schreibweise überzeugen. Katharina Bendixen hat sich der Jugendlichen Zielgruppe angepasst und hat dafür gesorgt, dass sie auch die Jugendlichen mit diesem Buch ansprechen kann. Sie schreibt flüssig, spannend und auch fesselnd, was dafür gesorgt hat, dass ich das Buch verschlungen habe.

,,Taras Augen‘‘ war für mich das erste und definitiv nicht letzte Buch der Autorin. Ich bin sehr neugierig darauf, was die Autorin sonst noch so für Bücher zaubert, denn ich bin mir sicher, dass sie mit ihrer Schreibweise genau ihre Zielgruppe anspricht und ihr somit wichtige Themen ans Herz legt. Von mir bekommt das Buch eine Kauf- und Leseempfehlung. Auch wenn das Buch eher für Jugendlich ist, konnte es mir überzeugen und absolut in seinen Bann ziehen.
55 reviews
June 30, 2024
Tara ist eine erfolgreiche Schwimmerin. Wenn sie nicht gerade durchs Becken jagt, verbringt sie ihre Zeit in der Laube in ihrem Garten oder mit Alun, ihrem besten Freund. Doch dann passiert es: In der Chemie-Fabrik in ihrer Nachbarschaft kommt es zu einem Unfall, bei dem viele Menschen ums Leben kommen und unbekannte Giftstoffe in die Umwelt austreten. Die gesamte Region muss evakuiert werden. Tara lebt mit ihrer Familie für einige Monate in einer Flüchtlingsunterkunft in der nächsten Stadt, bis ihr alter Wohnort von der Regierung als „gelbe Zone“ wieder eröffnet wird. Tara’s Familie hat keine andere Wahl als zurück zu kehren, sie können sich das teure Leben in der Großstadt nicht leisten. Die wohlhabende Familie von Alun hingegen hat keine Pläne, in die gelbe Zone zurückzukehren. Tara erlebt nun einer Welt, die Traum und Alptraum zugleich ist: Es gibt keine regulären Schulen mehr, keine Termine, keinen Zeitdruck. Gleichzeitig gibt es aber auch keine Infrastruktur, weder Einkaufsmöglichkeiten noch Ärzte. Aluns Alltag in der Stadt ist im Gegensatz dazu von Überwachung und Konsum geprägt. Und doch bauen die beiden wieder Kontakt zueinander auf. Allerdings bewegt sich Alun als Street-Artist immer wieder am Rande der Legalität, und Tara hat sich mit dem neuen Nachbarsmädchen angefreundet, das nun im früheren Haus von Aluns Familie lebt. All das beeinflusst die Leben von Tara und Alun und macht es den beiden immer schwerer, zueinander zu finden.
Katharina Bendixen erschafft in „Tara’s Augen“ eine Dystopie, in der staatliche Überwachung allgegenwärtig ist, und Konsum das höchste Gut. Doch sie lässt gleichermaßen Gegenpole entstehen: Denn es gibt auch Bürgerinnen und Bürger, die sich gegen das System auflehnen, oder sich ihm zumindest entziehen. Ebenso existieren Menschen, die für die Kunst leben, auch wenn diese keine oder kaum Anerkennung erfährt. Die Geschichte von Alun und Tara wird einfühlsam und mit Liebe zum Detail erzählt. Was mir leider weniger gut gefallen hat, war die Komplexität der dystopischen Welt. Viele Dinge und Zusammenhänge haben sich mir nicht wirklich erschlossen. Es gibt ein Glossar mit Erklärungen zu Personen und Begriffen am Ende des Buches, das ich mehrfach zu Rate gezogen habe. Das war zwar hilfreich, allerdings finde ich, dass sich solche Erklärungen aus der Erzählung ergeben sollten. Allerdings wirkt die Geschichte auf mich bereits jetzt etwas überladen: Es gibt die Beziehung zwischen Tara und Alun, die Entwicklungen in der gelben Zone, die Aktivitäten von Alun in der Stadt, seine Freunde, die Freunde von Tara, ihre Familie, Aluns Familie – es ist einfach sehr viel und greift oft nicht harmonisch ineinander, sondern läuft teilweise parallel, teilweise kreuz und quer. Auf mich wirkt die Geschichte überladen, und als würden am Ende einige Handlungsstränge nicht zu Ende erzählt.
Insgesamt konnte mich „Tara’s Augen“ nicht so wirklich begeistern, da der Mix aus Liebesgeschichte, Dystopie und geheimer Identität für mich nicht harmoniert hat.
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876 reviews10 followers
May 25, 2024
Wir folgen hier Tara und Alún, Teenager in einem dystopischen Setting. Tara hat Leistungsschwimmen als Hobby, Alún zeichnet gerne. Die beiden fühlten sich voneinander angezogen, bis Alún einen großen Fehler gemacht hat und die aufkeimende Beziehung dadurch im Keim erstickt wurde.
All das rückt jedoch in den Hintergrund, als eines Tages die nahe gelegene Factory 11 explodiert und die Gegend verseucht. Alúns Familie, gut situiert, kann es sich leisten, in einer nahe gelegenen Stadt zu bleiben, die außerhalb des verseuchten Radius liegt. Alún knappst aber immer noch an seinem Fehler herum und versucht, ihn wieder gut zu machen und ein Zeichen zu setzen, indem er seine Kunst auf Fliesen malt und sie überall in der streng bewachten Stadt als Street Art an die Wände bringt. Wird er erwischt?
Taras Familie wiederum kehrt direkt zurück in ihre alte Stadt, nachdem die Regierung die Grenzwerte als ok deklariert hat - damit sind sie allerdings in der Minderheit. Es gibt keine Lehrer mehr, also vertreibt Tara sich mit Schwimmen im See und Treffen mit anderen zurückgekehrten Jugendlichen die Zeit - bis sie mehr und mehr Probleme mit ihren Augen kriegt. Hatten die Behörden doch nicht recht, als sie die chemischen Grenzwerte runtersetzten und die verseuchte Zone als bewohnbar deklarierte?

Es war echt gut geschrieben, trotzdem wusste ich ganz lange nicht, was ich davon halten soll und wie ich es eigentlich finde. Es ist ein interessantes Gedankenspiel rund um einen Chemieunfall bzw. eine Umweltkatastrophe und wie sich das auf die Leben der Anwohner auswirkt. Außerdem ist ein großer Fokus auf Künstler und die Art, wie sie ihre Werke schaffen und wie bedeutungsvoll Kunst ist, auch wenn es nicht direkt so scheint. Es ging um vertuschende Unternehmen und um Menschen, die alles für den Widerstand riskieren.
Was mich sehr durcheinander gebracht hat war die riesige Fülle an Namen, die innerhalb kürzester Zeit auf einen einprasseln. 🙈😅 Es sind wahnsinnig viele Nebencharaktere, Städte, bekannte Persönlichkeiten usw, die genannt werden - da hilft auch der Anhang mit Glossar nur bedingt. Die Charaktere waren alle in unterschiedlichen Graden schön ambivalent und nicht schwarz oder weiß.

Insgesamt hat es mir echt gut gefallen - ich würde es ein anspruchsvolles Jugendbuch nennen, von dem ich auch nachvollziehen kann, warum es im Unterricht durchgenommen wird. Würde sich sicher auch gut für eine Buchclubdiskussion eignen.
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87 reviews3 followers
April 2, 2022
Beginnen muss ich natürlich mit der wundervollen Gestaltung. Wie ich gehört habe, wurde das Buch mit Hilfe der TikTok Community erstellt, was ich schon sehr cool finde. Was das Ganze dann noch besser macht: es sieht auch noch grandios aus! Das Cover sowie der Buchschnitt sind sehr besonders und passen wahnsinnig gut zum Inhalt.

Und auch dieser hat es in sich. Wir begleiten Tara und Alun in ihrer Geschichte nach einem großen Chemieunfall, der nicht nur vielen das Leben gekostet hat, sondern eine große Tragweite in Bezug auf das Umfeld vieler Menschen hat. Zuerst bleibt alles etwas ungenau und mysteriös gehalten, man bekommt die Informationen nur spärlich und bruchstückhaft. Durch den eingängigen und gut zu lesenden Schreibstil macht das aber nichts, denn man gleitet nur so durch das Buch. Nach und nach wird man auch von der Handlung in den Bann gezogen, denn die Charaktere sind sehr greifbar und realistisch, auch wenn ich nicht immer einverstanden war mit den impulsiven Reaktionen. Man kann die Gefühle quasi selbst spüren und nachvollziehen, was das Buch echt wirken lässt. Durch die Perspektivenwechsel wird Spannung aufgebaut, man bekommt Einblicke in die verschiedenen Klassen der Gesellschaft. Trotzdem kam für mich die Beschreibung der Welt sowie der Chemieunfall an sich ein ganz kleines bisschen zu kurz, denn der Hauptfokus lag auf den zwischenmenschlichen Beziehungen. Ich bin von den vielen Fantasybüchern einfach anderes gewöhnt, deshalb fehlt es mir hier vermutlich etwas, dürfte die meisten aber gar nicht stören. Das Ende ist ziemlich fies, weil es sehr offen ist und einige Fragezeichen offen lässt, wenn nicht sogar neue aufbringt. Das ist natürlich mit voller Absicht so, ich bin mir aber noch nicht ganz sicher, ob mir das so gut gefällt ;)

Fest steht: "Taras Augen" regt zum Nachdenken an und zieht den/die LeserIn durch seine greifbaren Charaktere und die ungewöhnliche und spannende Handlung in den Bann. Durchaus eine Empfehlung!
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927 reviews4 followers
April 25, 2022
Nachdenklich. Überlebend. Zwischenmenschlich.
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Leseerlebnis :
"Taras Augen" wird im Wechsel aus den Perspektiven der Protagonisten Tara und Alún in der Ich-Form erzählt. Ich bin sehr gut in das Buch gestartet und hatte direkt sehr viele Fragen. Es war wirklich interessant die beiden Perspektiven und die ganz unterschiedlichen Lebenssituationen kennenzulernen und immer weiter hinter die Kulissen blicken zu können. Beide werden gut beschrieben und erhalten die nötige Tiefe. Die Nebencharaktere blieben mir leider etwas zu blass. Gerade Ste hätte meines Erachtens mehr Beachtung verdient, da sie keinen unwichtigen Part spielt. Für mich war sie bis zuletzt nicht wirklich greifbar.
Der Schreibstil von Katharina Bendixen ist  flüssig und fesselnd. Der Handlungsverlauf hat mir zunächst sehr gut gefallen und ich bin voller Spannung durch die Seiten geflogen. Dann stagniert beziehungsweise verliert sich diese allerdings und man verfolgt, dass neue "Normal" der beiden Protagonisten. Die Liebesgeschichte verblieb eher oberflächlich und zudem fehlte mir definitiv der dystopische Fokus. Mit dem Ende war ich persönlich nicht ganz zufrieden, da mir zuviele Fragen offen bleiben und es für mich, somit nicht ganz rund war. Auch hätte ich mir noch mehr Eindrücke von der Katastrophe und ihren Auswirkungen gewünscht.
Besonders gut gefallen hat mir, die Karte am Ende, sowie die Begriffs-, Ort- und Personenglossare.
Fazit:
Eine interessante Dystopie für Zwischendurch.
805 reviews7 followers
February 13, 2022
Ein Szenarium um katastrophale Umweltverseuchung, um staatliche Kontrolle, um die erste Liebe!
Mit einem Chemieunfall, einer Explosion inmitten eines bewohnten Gebietes, beginnt sich das Leben nicht nur von Tara und Alún drastisch zu verändern. Von klein auf sind sie sehr befreundete Nachbarn, zur Zeit der Umweltkatastrophe jedoch gerade zerstritten in ihrer jungen Liebe mit 15 Jahren. Während Tara mit ihrer Familie in die verseuchte ‚Gelbe Zone‘ aus finanziellen Gründen zurückkehrt und erblindet, verweilt Alún in der sicheren Großstadt mit seiner Street-Art (Taras Augen) mit dem Risiko der staatlichen Überwachung und Verhaftung. Nach vielen Monaten finden sie sich jedoch wieder in der roten Zone, wo eine Sprengung des verseuchten Fabrikgebäudes bevorsteht.
Selbst nach drei Jahren steht der Prozess mit der Urteilverkündung gegen den Verursacher ‚Factory 11‘noch aus, bei der Aktivisten der Eyes Open Organisation die Hoffnung auf Beweise wie Zertifikate der o.g. Firma nicht aufgeben.
Dieses Szenarium um katastrophale Umweltvernichtung, um staatliche Kontrolle und sogar Machtmissbrauch findet sich bereits in unserem derzeitigen Umfeld. Für wahre Freundschaft und die erste große Liebe ist ebenso Platz in diesem futuristisch angehauchten Ambiente.
Profile Image for Falk Przewosnik.
15 reviews
January 10, 2022
Near future Science Fiction. Mehr als nur ein Jugendbuch über Probleme von jungen Menschen in einer nahen zukünftigen Welt. Durch die Explosion einer Arzneimittelfabrik in einer Wohngegend kommt es zu einer Umweltkatastrophe, Menschen sterben, ein größeres Gebiet wird verseucht. Das Leben vieler Menschen ändert sich innerhalb eines Augenblicks. Die Verantwortlichen wiegeln ab, was die von ihnen abhängige Verwaltung und Politik zulassen. Aber es gibt auch eine Gruppe von Aktivisten, die sich dagegen wehren.
Zu allem kommt der ganz normale Wahnsinn im Alltag von Menschen um die 15 Jahre. Unverstandene Halbwüchsige mit peinlichen Eltern. Hierzu gehören auch die verliebten Protagonisten Tara und Alun. Und von überall blicken Taras Augen hinab.
Spannend und in junger Sprache geschrieben spiegelt das Buch drängende aktuelle Fragen von Umweltschutz, Verantwortung für die Umwelt und Widerstand gegen Verantwortungslosigkeit. Das alles ohne zu überfrachten.
226 reviews
July 4, 2022
Ein außergewöhnliches Cover, das es sofort ins Auge fällt. Genauso außergewöhnlich ist die Geschichte. Daher musste ich es lesen. Die Autorin Katharina Bendixen schreibt hier eine Jugenddystopie, die auf einen Liebesroman trifft. Sie erzählt
kraftvoll und ungeheuer eindringlich wie zwei Teenager in einer lebensfeindlichen Welt und einem Big-Brother-Staat um ihre Liebe kämpfen. Nach dem Alun und Tara durch einen verhängnisvollen Chemieunfall auseinandergerissen wurden, finden sie sich in einer dystopischen Welt wieder, wo sie gegen Machtmissbrauch und Überwachung kämpfen müssen.
Katharina Bendixen erzählt in den abwechselnden Kapiteln aus der jeweiligen Ich-Perspektive der Hauptprotagonisten, die sich trauen, sich aufzulehnen und nicht wegsehen wollen.
Daher kann sich der Leser mehr in die beiden hineinversetzen und deren Gefühle und Gedanken verstehen. Ein echter Pageturner mit Spannung und Begeisterung bis zum Schluss, das mich an die Bücher "DieTribune von Panem" erinnert.
Profile Image for natürlichbücher.
110 reviews
April 4, 2022
Was ist, wenn du plötzlich keine Zukunft mehr hast? Und von der Regierung im Stich gelassen wirst?

Eine Near-Future-Dystopie über staatliche Überwachung und Machtmissbrauch in einem Big-Brother-Staat. Angelehnt ist die Handlung an Katastrophen wie Fukushima und Tschernobyl. Erzählt werden diese Eindrücke von zwei Jugendlichen, die um ihre Liebe kämpfen während sie den Super-GAU hautnah miterlebten und deren Leben dadurch unterschiedlich davon beeinflusst wurde.
Ein brisanter Roman, der zum Nachdenken anregt und unsere Gesellschaft wie auch einige Regime gut beschreibt und auch kritisiert.

Fun Fact zum Schluss: Das Buch wurde klimaneutral in Deutschland gedruckt, was sehr zum Setting passt.
December 17, 2022
Als ich Anfang diesen Jahres die Leseprobe von Taras Augen gelesen hatte, habe ich mich sofort verliebt in die Geschichte. Ein knappes Jahr später habe ich es endlich gelesen und mir hat die Story so gut gefallen wie erwartet. Leider hat das Buch ein wirklich offenes Ende und viele Fragen bleiben unbeantwortet. Bendixens Schreibstil mochte ich aber sehr und würde mich auch deswegen über einen zweiten Teil freuen, in dem aufgeklärt wird wie es mit Alun, Tara und Ste weiter geht.
43 reviews
February 20, 2022
Ich war sehr skeptisch, ob mir das Buch gefallen würde. Am Ende muss ich als Fantasy und NA-Leserin sagen, dass es mir überraschenderweise gefallen hat. Der Schreibstil war gut und ich bin relativ schnell durch die Seiten gekommen.
17 reviews
April 14, 2024
Es ist eine sehr spannende und berührende Geschichte. Es wär auch definitiv ein 5 Sterne Buch für mich geworden aber da haben mir am Ende einfach noch ein paar Dinge gefehlt bei denen ich mir gewünscht hätte das da noch mehr drauf eingegangen wäre.
Profile Image for memorysofabookseller.
21 reviews
May 4, 2022
Das Buch klang sehr vielversprechend. Leider wurde das Potenzial des Buches meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft. Das Buch fiel eher langweilig und ohne Nachhall aus. Außerdem wurden viele Dinge nicht aufgeklärt, einen zweiten Teil würde ich mir nicht holen. Sehr schade.
Profile Image for mary'sreadinglist.
278 reviews2 followers
May 26, 2022
Sehr spannendes Setting mit einer dramatischen Geschichte. Meiner Meinung nach wurde aber mehr Wert auf das Rüberbringen der Atmosphäre, als auf den Inhalt gelegt. Da wurden einige Möglichkeiten liegen gelassen.
Profile Image for Franziska Buechertatzen.
142 reviews23 followers
May 7, 2024
„Taras Augen“ sah nicht nur extrem interessant aus, sondern auch der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht. Die Geschichte klang nach Spannung und wichtigen Themen. Aber leider wurde ich dann enttäuscht.

Schneller Einstieg

Der Einstieg in das Buch war gut und man landet direkt in der eigentlichen Katastrophe. Zwar sind die Zusammenhänge in dem Moment noch unklar, aber dadurch wurde es eben spannend, denn man wollte ja mehr erfahren. Was genau ist passiert? Wie hängt alles zusammen? Und so weiter. Das fand ich sehr gelungen.

Die Sicht wechselt auch mit jedem Kapitel zwischen den Protagonisten Alún und Tara. Für mich keine Namen, mit denen ich im Alltag viel in Kontakt komme, daher habe ich persönlich sehr lange gebraucht, bis ich verstanden habe, dass es sich bei Alún um eine männliche Person handelt. Das hat tatsächlich bei mir ab und zu für ein bisschen Verwirrung in den Szenen gesorgt.

Von allem zu viel

Leider hat das Buch nach dem Einstieg in meinen Augen dann nachgelassen. Es kommen viele Themen zur Sprache, die eigentlich sehr relevant sein sollten. Allerdings werden sie alle nur angerissen und nicht ausreichend behandelt. Stattdessen werden immer wieder neue Baustellen geöffnet, damit das Buch noch mehr gefüllt wird. Irgendwann verliert man relativ schnell den Überblick, worum es hier eigentlich noch gehen soll.

Es gibt zwar einen Anhang, in dem nochmal alle Charaktere und Orte aufgelistet werden. Aber ich bin kein Freund davon, ständig blättern zu müssen, weil ich keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen kann und mir deswegen die Namen alle nicht merken kann. Für mich ist es eher ein schlechtes Zeichen, wenn ich nicht mehr weiß, welche Charaktere es alles gibt. Dann sind sie einfach zu flach und nicht relevant genug.

Moderne Sprache

Sprachlich ist es sehr modern und es werden auch neue Begriffe eingeführt, die man sich aus dem Kontext erklären kann oder die man auch im Anhang nochmal nachschauen kann. Das sorgt ein bisschen für Zukunftsmusik und passt zum Buch bzw. zur Geschichte. Aber trotzdem kam ich leider nur schleppend voran.

Keine gute Auflösung

In „Taras Augen“ geht es vor allem auch um gleichnamige. Sie spielen an mehreren Stellen eine zentrale Rolle und der Titel ist daher sehr passend gewählt. Allerdings bin ich einfach mit der Auflösung allgemein nicht zufrieden. Das Buch endet viel zu abrupt und es bleiben viel zu viele Fragen offen bzw. ungeklärt. Das wäre für mich nur in Ordnung, wenn wir hier noch mit einem weiteren Band rechnen können. Sollte es ein Einzelband bleiben, bin ich definitiv unglücklich mit der Auflösung und hätte mir hier ein bisschen mehr Inhalt gewünscht.

Fazit

Für mich ist „Taras Augen“ leider nur okay. Der Ansatz war gut, aber die Umsetzung hätte durchaus mehr Potenzial schöpfen können. So bleibe ich etwas enttäuscht zurück und kann aus meiner Leseerfahrung keine Empfehlung aussprechen.
Profile Image for Libertine.
192 reviews16 followers
November 29, 2024
Vom Ende und vom Beginn des Träumens

Im einen Moment ist dir deine Welt vertraut. Ein Schwimmwettkampf. Du kennst deinen Trainer schon seit Jahren. Dein Team sind Freunde und Bekannte. Du kennst jede Bewegung im Wasser. Das Gefühl vor dem Sprung ins kühle Nass.

Im nächsten Moment ist diese Welt verschwunden. Dein Elternhaus in einem Gebiet, in dem bald schon keine Menschenseele mehr leben wird, ein Teil der Sperrzone. Die Zimmer verwaist, die Gärten verwildert.

»Die Sache ging so schnell, dass ich nicht mehr sagen kann, wo genau wir waren. Unser Bus war auf der Strecke zwischen Rekan und Nipad, das weiß ich noch. Und ich erinnere mich an den Knall.«


Und bald schon entpuppt sich die Hoffnung auf ein neues Leben als Illusion. Während Tara in den Ort zurück muss, in dem sie aufgewachsen ist, gelingt Alún der Start in ein neues Leben. Und doch treibt ihn nur ein Gedanke an: die Augen eines Mädchens, das er einst sehr gut kannte, und das heute kein Wort mehr mit ihm sprechen will.

Im ersten Moment steht Taras Heimkehr unter guten Vorzeichen. Andere Jugendliche in ihrem Alter sind bereits zurück oder werden bald folgen. Sie haben den ganzen Tag frei, der See und die Natur gehören ihnen. Die Regeln, die sie kannten, sind unwichtig geworden.

Doch bald schon zeigt sich, dass die Rückkehr nicht so sicher war, wie sie dargestellt wurde. Erst erblinden Tiere, dann Menschen. Eine Erklärung hat niemand.

»Das hier ist der erste Tag von meinem dritten Leben. Er beginnt damit, dass ich warte, und ich würde nicht Tara Rubina Doron heißen, wenn Warten nicht das Schlimmste für mich wäre.«


Geheimnisse ranken sich um das Unglück, das ihr Leben veränderte. Was genau war geschehen? Welche Auswirkungen hatte es auf das betroffene Gebiet? Und warum sandte man Menschen dorthin zurück?

Alún weiß nur eines: Er will wieder gut machen, was er bei Tara verbockt hat. Und bald schon stellt sich die Frage, wie weit er dafür bereit ist zu gehen.

»Manchmal beginnt man Leute zu mögen, obwohl man gar nichts über sie weiß. Manchmal mag man plötzlich Leute, denen man eigentlich die kalte Schulter zeigen wollte, weil sie sich, ohne zu fragen, in einem Zimmer einquartiert haben, das man für heilig hielt.«


Eindrucksvoll schildert Bendixen das Leben der Jugendlichen nach einem Unglück, das sie alle verändert hat. Dystopisch, intensiv und mit Charakteren, die so manches Geheimnis verbergen.

›Taras Augen‹ ist eine klare Leseempfehlung für Freunde von Dystopien und Jugendbüchern. Bendixen hält wunderbar die Waage zwischen Not und Überleben, alltäglichen Freuden und dem Kampf um das Vertraute. Ich bin gespannt, was als nächstes von Bendixen erscheinen wird.


Rezension erstmals erschienen auf Libertine Literatur
Profile Image for Buecherkroete.
20 reviews
July 7, 2024
Ich habe das Buch damals durch Zufall in meinem Lokalen Buchladen gefunden und habe es anfangs hauptsächlich wegen des Covers und dem schönen Farbschnitt mitgenommen. Den klappen Text direkt habe ich ehrlich gesagt gar nicht gelesen, sondern nur, was auf dem Buch hinten drauf stand und allein das hat schon mein Interesse geweckt.

Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber definitiv nicht das! Das Buch war viel besser als gedacht und ich konnte es kaum noch weg legen, da ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte von Alún und Tara weiter geht und was aus ihnen wird.

Nicht nur, was aus ihrer Freundschaft wird, sondern auch was mit den Menschen nach diesem Geschehnis passiert, da solch eine Umweltkatastrophe nicht einfach so konsequenzlos an der Menschheit vorbei geht. Es ist einfach mitreißend, zum mitfühlen, zum verlieben und zum traurig sein. Aber man macht sich auch Gedanken. Die Wahrscheinlichkeit das so etwas passiert ist in der heutigen Zeit leider gar nicht allzu weit hergeholt. Was das ganze Buch meiner Meinung nach jedoch auch nur um so mitreißender macht.

Das einzige, was ich zu bemängeln habe, ist das ende des letzten Kapitels, da es sich einwenig unabgeschlossen angefühlt hat.. Trotzdem ist es jetzt schon eines meiner Lieblingsbücher des Jahres!

Mein Rating für das Buch wären auf jeden Fall 4,5/5
Profile Image for Max.
47 reviews
April 27, 2023
Ich finde dieses Buch beschreibt wie Staatliche Kraft ausgenutzt werden kann und das Menschen die nicht genug Geld haben um aus gefährlichen Gebieten zu fliehen einfach übersehen werden.

Aber jetzt zum weniger dunklen Teil meiner Rezision. Ich find es so süß dass Alún einfach Tara's Auge malt.
Aber mir Ste habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen.

"Tara's Augen" ist das perfekte Buch um einen auf den harten Boden der Tatsachen zurück zu holen.
Displaying 1 - 30 of 30 reviews

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