Via Torino: Roman | Ein bewegendes Generationspanorama von den 1960er Jahren in Turin bis ins heutige München | Eine bewegende Familien- und ... voller italienischem Flair
Eine große deutsch-italienische Familiengeschichte
1969: Gegen den Wunsch ihrer Familie lässt die freigeistige Eleonora ihr Jurastudium in Tübingen hinter sich, um sich den Arbeiterstreiks in Turin anzuschließen. Was als Aufbegehren gegen ihre konservativen Eltern beginnt, wird zu einer Richtungsentscheidung. In Italien lernt Eleonora die Liebe ihres Lebens kennen.
1995: Gut fünfundzwanzig Jahre später steht ihre Tochter Rosalia an einem Eine ungeplante Schwangerschaft bringt das Leben der jungen Frau durcheinander, doch sie schwört sich, ihr Biologie-Studium in München abzuschließen und ihren Traum weiterzuverfolgen. Sie konzentriert sich ganz und gar auf ihre Karriere und zieht ihre Tochter Milena alleine groß. Doch als Milena älter wird, beginnt sie, Fragen nach ihrem Vater zu stellen und gegen Rosalias Schweigen aufzubegehren.
2018: Als plötzlich Eleonoras Mann stirbt, machen sich die drei Frauen von München aus auf die Reise nach Süditalien, um ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Eine Reise, die sie zwingt, sich neu zu begegnen und die für ein unerwartetes Wiedersehen sorgt.
»Der temporeiche Roman erinnert an ein wunderbares, echt italienisches "Uovo di Pasqua", ein Überraschungsei, so prall gefüllt ist er mit spannenden, humorvollen, aber auch tragischen Momenten und Szenen.« Süddeutsche Zeitung
»Eine deutsch-italienische Familien- und Liebesgeschichte, die vor italienischem Flair nur so strotzt!« Emotion
»Großartig!« Neue Pause
»Ein intensiver Familienroman, dem die Liebe zu Italien auf jeder Seite anzumerken ist.« Italien Magazin
»›Via Torino‹ [ist] gar kein kitschiger Frauenroman, sondern eine facettenreiche Charakterstudie. Und trotzdem kann man beim Lesen fast die sizilianische Pasta scialatielli al pesce auf der Zunge spüren.« Heilbronner Stimme
Von Aja Leuthners Roman „Via Torino“ habe ich mich durch den Schauplatz Italien angesprochen gefühlt. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die Toskana Atmosphäre zu vermitteln. Während bei uns gerade Minusgrade herrschen, konnte ich mich beim Lesen leicht in das warme Italien träumen.
Im Grunde werden in diesem Buch gleich mehrere Geschichten erzählt. Vom Umfang her befasst sich der größte Teil mit der Studentin Eleonora, die Ende der 60er Jahre ihr spießbürgerliches Zuhause in München verlässt, um in Turin gemeinsam mit Studenten und Arbeitern für bessere Bedingungen in den Fabriken zu kämpfen. Aja Leuthner hat gründlich recherchiert, um dem Leser einen Einblick in die teilweise menschenunwürdigen Zustände an den Bändern bei Fiat zu geben. Stellvertretend für all die gesichtslosen Arbeiter steht Valerio, der eine entscheidende Rolle in der Geschichte spielt. Durch diesen Sympathieträger nimmt der Leser noch stärker Anteil am Schicksal der Menschen und ist schockiert über die Gewalt, mit der die Streiks eskalieren. Der Teil Ende der 60er Jahre ist auf jeden Fall das Herzstück des Roman, für den ich 5 Sterne vergeben würde. Die beiden anderen Erzählstränge wirken im direkten Vergleich eher trivial. Dennoch haben mich sowohl Rosalies Liebeswirren als auch Milenas Suche nach ihrem Vater gut unterhalten. Am Ende, wenn die Handlung in der Gegenwart ankommt, fügen sich die Geschichte von Großmutter, Mutter und Tochter zu einem Ganzen zusammen. Zwischendurch hat mir teilweise ein wenig der Zusammenhang gefehlt, insbesondere in der ersten Hälfte fühlte ich mich beim Perspektivenwechsel aus meinem Lesefluss gerissen und war kurz irritiert über die andere Geschichte. In den letzten Kapiteln begleiten wir die drei Frauen auf einer gemeinsamen Reise, was mir persönlich ein wenig zu langatmig und ruhig wurde. Insgesamt war „Via Torino“ für mich also ein Roman, der mich stellenweise, wenn auch nicht durchgängig, begeistern konnte, so dass ich mich in der Gesamtbewertung für 4 Sterne entscheide.
Ich wollte das Buch wirklich gerne mögen, schon allein weil mich das Cover umgeworfen hat und der Plot im Klappentext neugierig machte. Aber das Buch konnte mich in keinster Weise erreichen, für mich blieben die Protagonisten flach und nichtssagend. Das Flair Italiens stellte sich zu keinem Zeitpunkt bei mir ein... ich fand es eher nervig, dass - obwohl alle Leute miteinander italienisch sprachen - die Autorin zwanghaft ständig italienische Phrasen oder Wörter in die Sätze einbaut, das sollte wohl das italienische Flair (nebst der unzählig konsumierten Espressi) sein. Das hatte einfach bei mir nur den Effekt, dass meine Leselust extrem ausgebremst wurde. Auch die nie enden wollenden Schilderungen der Arbeiteraufstände im Fiatwerk haben mich letztendlich nur noch paralysiert. Protagonisten, die mich nicht erreichten, Pseudoitalienisches Flair, das durch Klischees aufgesetzt wirkte... irgendwann war mir der eigentliche Plott dann wirklich sehr egal. Schade.
Der Roman handelt von drei Frauen aus drei unterschiedlichen Generationen. 1969 verlässt Eleonora Deutschland und schließt sich den Arbeiterstreiks in Turin an. Dort verliebt sie sich in Valerio. Werden die beiden zusammenkommen? 1995 ist Eleonoras Tochter Rosalia ungeplant schwanger und vom Leben enttäuscht. Trotz ihres durcheinander geratenen Lebens, möchte sie ihr Studium abschließen und unabhängig bleiben. Wird sie das schaffen? 2018 möchte Milena, Rosalias Tochter, endlich erfahren, wer ihr Vater ist und was damals zwischen ihm und ihrer Mutter passiert ist. Die drei Geschichten verweben sich ineinander bis sie am Ende ein Großes und Ganzes ergeben.
Die Geschichte von Eleonora gefällt mir am besten, sie ist so wundervoll rebellisch und verliebt. Es war richtig spannend ihre ganz persönliche Rebellion und Liebesgeschichte mitzuerleben. Rosalia konnte ich am wenigsten verstehen. Warum hat sie ihrer Tochter rein gar nichts erzählt? Und warum auch nicht ihren Eltern? Es hat ihrem Vater sicherlich sehr wehgetan, dass sie nie mehr nach Italien gefahren ist. Milena ist eine Kämpfernatur, die mir wirklich sympathisch war. Und dass sie dichtgehalten hat, hat mir sehr imponiert.
Die ersten 120 Seiten sind mir echt schwergefallen, da viel über den Arbeiterstreik geschrieben wurde. Danach war das Buch wirklich toll und ich konnte gar nicht mehr aufhören, zu lesen. Der Schreibstil war etwas anspruchsvoller, deshalb musste man sich schon konzentrieren und konnte es nicht einfach so herunterlesen. Aber es hat Spaß gemacht und ich wollte unbedingt das Ende wissen 😍
Beschrieben wird das Buch als deusch-italienische Familiengeschichte. Eleonore, Rosalia und Milena sind drei Frauen aus drei Generationen: Oma, Tochter und Enkelin. Anfangs werden deren Geschichten völlig unabhängig voneinander erzählt, wobei der Schwerpunkt klar bei Eleonore und ihrer Zeit als Kämpferin für gerechte Arbeitsbedingungen in Italien liegt. Familie wird erst später, wenn das Buch schon weit fortgeschritten ist, ein Thema. Während des Lesens war es für mich keine Familiengeschichte, doch jetzt danach macht es plötzlich Sinn, warum es vielleicht doch eine ist.
Ich fand das Buch leider etwas langwierig. Seitenlang werden die Demonstrationen und Revolten geschildert, an denen Eleonore teilnimmt. Der italienische Flair kam sehr gut rüber (was mich etwas versöhnt hat), aber ansonsten fand ich es eine Spur zu politisch. Ich kannte auch nicht immer jeden Namen, der in diesem Zusammenhang gefallen ist (kann jetzt auch an mir liegen...). Apropos, Namen: Anfangs waren es mir etwas zu viele italienische Namen, die sich geähnelt haben und ich habe mir schwer getan, mir zu merken, wer denn nun wer ist.
Nach Eleonore Stunden Rosalia und Milena mehr um Vordergrund, aber es hat sehr lange gedauert, bis es so weit war. Dann ging es plötzlich kaum noch um Politik, sondern die Familiengeschichte begann (irgendwo im letzten Drittel des Buches würde ich schätzen). Spannend wurde es für mich dann erst gegen Ende. Davor plätschert es so dahin.
Der Sprachstil hat mir eigentlich sehr gut gefallen, es wird alles bildlich beschrieben und wie gesagt, man fühlt sich tatsächlich wie in Italien. Die italienische Kultur spielt hier eindeutig eine größere Rolle als die deutsche. Ich denke, die Autorin hätte gut daran getan, entweder ein Buch über Revoluzzer in Italien oder eine Familiengeschichte zu schreiben. Beides in einem in diesem Umfang war etwas zu viel des Guten.
Fazit: Nachdem das Buch mit der Zeit besser wurde, wäre ich trotz der anfänglichen Langatmigkeit jetzt einfach gerne mit Familie in Italien.
Drei Generationen von Frauen - Ihr Leben zwischen Deutschland und Italien
Drei Frauen - Eleonora, Rosalia und Milena – drei Generationen, drei verschiedene Charakteren prima herausgearbeitet, verflochten mit Italien nicht nur durch die Heirat mit einem Italiener. Das besondere Flair Italiens mit ihren Kulturgütern, Flora, Speisen und ihrer offenen Lebensart macht diese Familiengeschichte lebendig. Eleonora, in Tübingen für das Jura-Studium eingeschrieben, verbringt Auslandssemester in Turin, lebt in einer WG und kommt in hautnahen Kontakt zu den Arbeitskämpfen in den Turiner Fiat-Werken, geschichtlich dokumentiert.. Rosario, dortiger streikender Arbeiter, flieht mit ihr bei Straßenkämpfen mit der brutalen Polizei und auch vor der Mafia aus seiner Heimat Sizilien schließlich nach Deutschland. Ihre Tochter Rosalia, da Halbitalienerin als Gastarbeiterkind während ihrer Schulzeit vielfach gehänselt, arbeitet z.B. im Virologischen Institut der Charité in Berlin, ist als Expertin für ansteckende Krankheiten viel gereist. Auch sie liebt wie ihr Vater das Meer und die Fahrten in den Süden. In Florenz macht sie die Bekanntschaft von Gorgio, dessen Vater jedoch diese Verbindung brutal torpediert, auch weil sie von seinem Sohn schwanger ist. Milena schafft es, die Stille um ihren Vater nach fast zwei Jahrzehnten zu brechen, im Besonderen auf dem langen Weg von München nach Sizilien, um dort die Asche des mittlerweile verstorbenen Rosario in seinem Heimatort am Meer zu verstreuen.
Ein einfühlsamer Schreibstil präsentiert eine Geschichte mit tatsächlichen politischen Aufständen, die an Bilder aus der DDR und den Volksaufstand vom 17. Juni erinnern.
Zum Inhalt: Es handelt sich hier um eine deutsch-italienische Familiengeschichte, die drei Generationen von Frauen betrifft. Zum einen gibt es da Eleonora, die allen Widrigkeiten zum Trotz, Ihr Jurastudium in Tübingen abbricht, um sich den Arbeiterstreiks in Turin anzuschließen und auch dort, auf die Liebe Ihres Lebens trifft. Dann gibt es da noch die Tochter Rosalia, die Ihren Traum weiterverfolgt, obwohl eine ungeplante Schwangerschaft, Ihr Leben total durcheinander gebracht hat. Und dann noch die Enkelin Milena, die endlich das Geheimnis lüften möchte, wer Ihr Vater ist. Der plötzliche Tod von Elenoras Mann und die Erfüllung seines letzten Wunsches, führt die drei Frauen auf eine Reise nach Süditalien. Diese Reise offenbart so einiges. Meine Meinung: Diese Geschichte hat mich sehr angesprochen, obwohl diese nicht unbedingt dem Genre entspricht, welches ich gerne lese. Die Autorin hat es geschafft, dass ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen konnte. Es viel mir nicht schwer dem Geschehen zu folgen. Besonders hat mir der Aufbau des Roman's gefallen. Ich mag es, wenn unterschiedliche Zeitformen angeboten werden und somit auch andere Perspektiven ersichtlich sind. Ich hatte eine spannende und unterhaltsame Zeit mit Eleonara, Rosalia , Milena und auch den weiteren Personen dieser Geschichte und danke der Autorin hierfür. Das Buch-Cover ist sehr ansprechend, in seiner Darstellung und Farbgebung.
1969 fährt Eleonore nach Turin um an den dortigen Arbeitskämpfen für mehr Gerechtigkeit und Freiheit teil zu nehmen. 1995 ist ihre Tochter ungewollt schwanger, bekommt das Kind und macht Karriere als Biologin. Im Laufe der Zeit stellt ihre Tochter Fragen nach dem Vater und es kommt innerhalb der Familie zu Konflikten. 2018 stirbt Eleonores Mann und die drei Frauen reisen nach Süditalien um ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Es ist die Gelegenheit miteinander zu reden, endlich offen zu legen was wichtig ist. Es ist eine deutsch-italienische Familiengeschichte. Die wechselnd aus der Sicht der drei Frauen erzählt wird. Themen wie Arbeitskampf, Gastarbeiter und Mobbing wegen Ausländerhass sind wichtig. Der Stil ist zu mindestens am Anfang anstrengend, es wechselt immer zu den Frauen in das jeweilige Jahr. Es gibt in dem Moment keinen Zusammenhang. Erst gegen Ende laufen die sehr unterschiedlichen Handlungsstränge zusammen. Die einzelnen Frauen sind sehr unterschiedlich, trotzdem nahmen sie mich mit in ihr Leben. Vor allem weil mein Leben so gänzlich anders verlaufen ist. Männer sind wichtige Begleiter, sie runden das Bild um Eleonore, Rosalia und Milena ab. Ohne sie geht es nicht aber die Frauen sind das Nonplusultra des Romans. Das Buch ist auch eine Liebeserklärung an Italien, trotzdem werden die negativen Elemente nicht verschwiegen.
Via Torino von Aja Leuthner hatte mich bereits nach ein paar Absätzen in den Bann gezogen. Aja Leuthner hat einen so wundervollen Schreibstil das ich ihre Szenarien, förmlich vor meinem Auge sehen konnte und Eleonora, Rosalia und Milena, diese starken, mutigen und stolzen Frauen, durch deren Leben uns die Autorin führt, sind so großartige Figuren dass ich das Gefühl hatte, die Geschichte einer Freundin zu hören, ich fühlte mit Ihnen, hatte Angst um sie, freute und trauerte mit Ihnen. Das Buch ist außerdem gespickt mit wundervollen Nebencharakteren, die den Geschichten dieser Frauen zusätzlich Leben einflößen. Aja Leuthner erzählt die Geschichte einer Familie durch den Blick Dreier Frauen, jede Geschichte für sich und doch so schön ineinander verwoben das am Ende alles ein perfektes Bild ergibt. Von großer Liebe, gebrochen Herzen, der Familie und tiefer Trauer. Und alles verpackt in einer großen Liebe zu Italien und meiner Heimatstadt München. Für mich absolut empfehlenswert und der einzige Grund warum es keine 5 Sterne wurden war das ich das Gefühl hatte der Autorin wäre am Ende die Zeit weg gelaufen, als hätte sie auf den letzten 50 Seiten die Konflikte noch schnell klären müssen, ich hätte mir einfach gewünscht sie hätte sich dafür mehr Zeit genommen.
Italien - das Land, das drei Frauen und drei Generationen verbindet: Eleonora fand dort in Valerio ihre große Liebe, Rosalia hasst das Land, seitdem sie von einer Affäre ungeplant schwanger geworden ist und Melina will das Land ihrer Herkunft und ihres Vaters kennenlernen. Am Ende brechen alle drei gemeinsam nach Sizilien auf und lernen dabei nicht nur Italien, sondern auch sich selbst besser kennen. Die Idee, drei Generationen während ihres Lebensweges zu begleiten und auch so die Ereignisse aus drei Perspektiven zu lesen, finde ich sehr gelungen. Allerdings muss ich sagen, dass mich der häufige Perspektivwechsel am Anfang sehr verwirrt hat und ich lange brauchte, um in einen Lesefluss zu kommen. Die anfänglich geschilderten Arbeiterproteste in Italien der 70er Jahre sind zwar sehr interessant, nehmen jedoch im Roman zu viel Raum ein, sodass es mich irgendwann gelangweilt hat. Auch die kurzen Rückblicke in Rosalias Kindheit empfand ich als unbedeutend und haben mehr zur Verwirrung beigetragen, als dass der Leser die Person besser kennenlernt. Highlight ist definitiv der letzte Teil des Romans, die Italienreise, die mir leider ein wenig zu kurz kommt. Hier hätte ich gerne mehr gelesen, durchqueren die drei doch das komplette Land. Der Schreibstil des Romans hat mir allerdings sehr gut gefallen, sodass ich durchaus noch etwas von der Autorin lesen würde. Dieser Roman hat jedoch zu Beginn einige Schwächen und wird leider erst im letzten Drittel richtig gut.
Das Cover und der Klappentext haben sofort mein Interesse für dieses Buch geweckt. Ein Familienroman über Eleonora, Rosalia und Milena - Mutter, Tochter, Enkelin - der in Italien und Deutschland spielt.
Die Geschichte wird aus ihren drei Sichtweisen, aber nicht chronologisch, erzählt. Ich mag solche Erzählweisen, allerdings fiel mir bei diesem Roman der Einstieg recht schwer. Es war sehr spannend mehr über die Arbeiterstreiks in den späten 60ern in den Fabriken von Fiat zu erfahren, allerdings kam ich den Figuren nicht wirklich nah. So als würde man nur an der Oberfläche kratzen und nie richtig in die Geschichte eintauchen. Manchmal haben mich die zeitlichen Sprünge auch verwirrt und ich musste mich sortieren, in welcher Lebensgeschichte ich momentan stecke.
Ab der Hälfte des Buches man die Spannung jedoch merklich zu und ich wollte unbedingt erfahren, wie es weitergeht. Der Schreibstil von Aja Leuthner gefiel mir sehr gut, gerade zum Ende hin sind sehr schöne Bilder entstanden.
Alles in allem ein gutes Buch für Fans von Familiengeschichten und Italien-Liebhaber.
Zum Buch: Eleonora ist in gut bürgerlichen Verhältnissen in München aufgewachsen. Ende der sechziger Jahre lernt sie an der Uni den Italiener Tomasso kennen und schließt sich ihm an um in Turin gegen den Kapitalismus zu kämpfen. Dort lernt sie ihre große Liebe kennen. Als ihr Mann stirbt macht sie sich gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin auf den Weg nach Sizilien um ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen.
Meine Meinung: Ich fand die Geschichte zu Beginn unheimlich langwierig, zwar auch durchaus interessant, aber wollte ich was über den Kapitalismus lesen, hätte ich zu einem Buch darüber gegriffen. Ich fand es nicht unbedingt notwendig, so ausführlich darauf einzugehen. Besser empfand ich es erst als Rosalia in Florenz war, oder eher die letzten zwanzig Jahre. Mir war es alles in allem ein wenig zu langwierig, erst die letzten Kapitel, als sie sich endlich auf die Reise nach Sizilien machten, war für mich dann etwas schöner zu lesen. Alles in allem war ich nicht wirklich überzeugt.
1969 kehrt Eleonora Tübingen und ihrem Jurastudium den Rücken und geht nach Turin um sich dem Arbeiterstreik anzuschließen und lernt dort ihre Liebe des Lebens kennen. Fünfundzwanzig Jahre später ist ihre Tochter Rosalia ungewollte schwanger, will aber ihr Studium in München unbedingt beenden. 2018 verstirbt Eleonoras Mann und die drei Frauen, Eleonora, Rosalia und ihre Tochter bzw. Enkeltochter Milena machen sich gemeinsam auf den Weg nach Süditalien um seinen letzten Wunsch zu erfüllen.
Eine deutsch-italienische Familiengeschichte, die mich sehr gut unterhalten konnte. Jede der drei Frauen hat einen starken Charakter und es gibt einige Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt wurden. Ein angenehmer Schreibstil, flüssig zu lesen. Auch konnte man dem roten Faden gut folgen. Ich mag es, wenn eine Geschichte über mehrere Generationen geht und die Familie so stark miteinander verbunden ist. Sehr unterhaltsam und gut nachvollziehbar.
Zum Inhalt: In drei verschiedenen Zeiten lernen wir drei Frauen, deren Leben nicht unterschiedlicher sein könnten und doch sehr miteinander verwoben sind. Die Freigeistige Eleonora, ihre Tochter Rosalia und deren Tochter Milena. Als irgendwann Eleonaras Mann stirbt, gilt es in Südtirol ein Versprechen zu erfüllen und sich auf neue Art zu begegnen. Meine Meinung: Ich habe mich lange Zeit echt schwer mit dem Buch getan. Woran das lag, kann ich gar nicht so genau sagen. Vielleicht weil es sehr wenig wörtliche Rede gibt, vielleicht war es auch etwas anderes, ich vermag es nicht wirklich zu sagen. Im Laufe des Buches entwickelt es dann aber doch einen gewissen Sog und man wird mehr und mehr in die Geschichte der Frau rein gezogen. Für mich war es am Ende ganz gute Unterhaltung aber kein großer Wurf. Lesbar und durchaus unterhaltsam. Fazit: Ganz okay
In diesem Buch begleiten wir Eleonora, Rosalia und Milena. Drei ausdrucksstarke Frauen aus Italien.
Man lernt alle drei Frauen kennen, mit ihren Persönlichkeiten, ihrem Leben, ihrer Geschichte. Es geht um den Kampf um Freiheit, Liebe, Trennung, Verlust.
In jedem Kapitel wird die Ansicht aus einer dieser drei Frauen erzählt, was ich persönlich an manchen Stellen leicht verwirrend empfand und ich mich erst daran gewöhnen musste.
Der Schreibstil selbst hat mir im Laufe des Buches gut gefallen, nur den Anfang empfand ich als etwas irritierend. Da ich mich etwas zu schnell in die Geschichte geschmissen fühlte und den roten Faden erst nach dem dritten oder vierten Kapitel wieder folgen konnte.
Besonders gut hat mir gefallen, dass ich während des Lesens wirklich etwas Neues über Italien lernen konnte, was zeigt, dass für dieses Buch sehr gut recherchiert worden ist.
Ich liebe es ja, wenn mich ein Buch mitnimmt nach Italien. Mehrgenerationenroman und auch das atmosphärische Cover haben mich sofort angesprochen. Es geht um drei Frauen, Eleonora, Rosalia und Milena. Eleonora möchte sich in den 60er Jahren aus den Fesseln ihrer spießigen bürgerlichen Münchner Familie befreien und findet sich in Turin wieder, mitten im Kampf der dortigen Fiat-Arbeiter um bessere Entlohnung. Die Studentin trifft dort Valerio und während um sie herum Gewalt ausbricht, verlieben sie sich. Das Paar muss schließlich Italien verlassen, bekommt Töchterchen Rosalia und führt in München ein beschauliches Leben. Rosalia liebt ihre italienischen Wurzeln, auch wenn sie deswegen als Kind häufig Diskriminierung erleiden muss. Letztlich bricht sie aber mit Italien, aus enttäuschter Liebe zu Milenas Vater, den sie kurz nach dem Abitur in Florenz kennenlernt. Milena wiederum wächst hauptsächlich bei ihren Großeltern Eleonora und Valerio auf, während Rosalia ihrer wissenschaftlichen Karriere nachgeht. Die Enkelin liebt die gemeinsamen Reisen ins Haus in der Toskana und versucht mit allen Mitteln herauszufinden, wer ihr Vater ist, aus dem ihre Mutter ein Geheimnis macht.
Obwohl alle drei Frauen spannende Geschichten haben, die kulturellen und politischen Dimensionen des Romans sehr interessant sind, empfand ich eine gewisse Distanz zur Erzählung. Emotional konnte mich der Roman nicht berühren. Was genau der Grund war, kann ich nicht sagen, aber manchmal verliert sich die Autorin in seltsamen Schachtelsätzen. Einige Episoden ziehen sich sehr, während gegen Ende plötzlich alles auf einmal passiert. Die Story um Rosalias Bruch mit ganz Italien nach der Geschichte mit Milenas Vater fand ich arg konstruiert und als kurz vor Schluss auch noch die Mafia auftaucht, war das too much. Ein Roman, der sein Potential leider nicht ganz ausschöpft.
Diese tolle Geschichte erzählt von drei Generationen deutsch-italienischer Familienmitgliedern. Von Kapitel zu Kapitel wird zwischen den drei charakterstarken Frauen Eleonora, Rosalia und Milena sowie den Jahren gesprungen. Man erhält einen tiefen Einblick in die jeweiligen politischen Umständen zwischen den 60er Jahren bis ins Jahr 2018. Die Dialoge werden immer wieder mit italienischen Einwürfen gespickt, was die Geschichte noch authentischer wirken liess. Den Schreibstiel von Aja Leuthner empfand ich als sehr erfrischend, sodass die gut 400 Seiten wie im Fluge vergingen. Ausserdem spürt man die Liebe der Autorin zu Italien, wodurch sich in mir ständig ein kleines Fernweh breit machte. Zu Beginn befürchtete ich, dass die Geschichte unrealistisch und kitschig verlaufen könnte - dies empfand ich jedoch während dem Lesen zu keinem Zeitpunkt. Eine wunderbar recherchierte Familiengeschichte, die in den Gedanken an den letzten Urlaub in Italien schwelgen lassen!
In ‚Via Torino’ erzählt die Autorin die Geschichten dreier Generationen, die ihre eigenen Wege gehen möchten. Eleonora schließt sich Ende der 60er gegen den Willen ihres konservativen Elternhauses in Italien den Arbeiterstreiks an und lernt dabei ihre große Liebe kennen. Ihre Tochter Rosalia erlebt in den 90ern eine schicksalhafte Begegnung, die ihr weiteres Leben prägen wird. Im Jetzt ist Milena, Rosalias Tochter, auf der Suche nach ihrem Vater, den diese immer totgeschwiegen hat. Leider nimmt der Klappentext schon sehr viel von der Geschichte vorweg, dennoch sind die Einzelheiten auch mit dem Wissen um das spätere Geschehen spannend gewesen. Durch die verschiedenen Zeitebenen konnte man jede der Frauen auf ihre Art und in ihrem Jahrzehnt kennenlernen, besonders Eleonoras Jugend wurde ausführlich geschildert. Wohingegen Milenas Anteil hätte vielschichtiger sein können, da ihr Charakter fast ausschließlich auf die Suche nach ihrem Vater reduziert wurde. Rosalias Beweggründe und Verhalten empfand ich als wenig nachvollziehbar und egoistisch, dafür die anderen Personen umso nahbarer und realistisch. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, ein schön sommerlicher Familienroman, der Lust auf Italien macht.