Else Lasker-Schüler hatte ihr erstes Drama »Die Wupper« schon 1909 fertig geschrieben und veröffentlicht, als sie gerade erst als Lyrikerin begann, bekannt zu werden. Es bedurfte allerdings großen Einsatzes vieler Freunde über Jahre hinweg, bevor das »phantasto-realistische« Stück aus dem bergischen Arbeitermilieu endlich zu einer Uraufführung kam. Und selbst noch im Theaterleben der 50er Jahre gerieten Inszenierungen zum Skandal, wenn die Spukgestalten und mythischen Elberfelder Figuren naturalistisch missverstanden wurden. Das Schauspiel erscheint nun in einer Neuedition mit einem Nachwort des Wuppertaler Germanisten Johannes Barth.
E-Book mit Seitenzähung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.
Else Lasker-Schüler was a Jewish German poet and playwright famous for her bohemian lifestyle in Berlin. She was one of the few women affiliated with the Expressionist movement. Lasker-Schüler fled Nazi Germany and lived out the rest of her life in Jerusalem.
Ohne Hauptfiguren und ohne wirkliche Handlung malt die Wupper ein phantastisch-wahnwitziges Bild zwischen Arbeiter- und Fabrikantenmilieu. Intensive Symbolik, das ständige Aneinander-Vorbeireden der Figuren, sowie interessante Kontraste machen das Drama einerseits zu einem intensiven Stück Kunst, welches allerdings auch schnell zäh und durchaus herausfordernd werden kann. Das Nachwort war eine gute Stütze, um das eben gelesene annähernd zu verstehen. Für alle, die sich für die klassische Moderne und expressionistische Dramaturgie interessieren eine ausgezeichnete Lektüre, ansonsten fällt das Werk wahrscheinlich auf fruchtlosen Boden.
Klassische Literatur. Wenn man die Erläuterung im Anhang liest, wird einiges klarer. An sich hat das Stück interessanterweise keine große Handlung. Schon das allein ist besonders.