Ende des 19. Jahrhunderts wächst Barnaba Carbonaro in einem archaischen Sizilien auf, den Kopf voller Träume von Reichtum und einer Familiendynastie. Und tatsächlich steigt er mit Gewitztheit und Mut vom bettelarmen Analphabeten zum Dandy auf und schließlich zum geachteten Zitrushändler auf dem Münchner Großmarkt. Ein Leben wie eine Odyssee, voller Triumphe und bodenloser Niederlagen, getrieben von einer unstillbaren Sehnsucht. Barnaba zeugt vierundzwanzig Kinder, verdient ein Vermögen und verliert alles. Am Ende seiner langen Reise blickt der Patriarch auf den hungrigen Jungen zurück, der auszog, den Göttern das große Glück abzutrotzen. Und er versteht, dass ihm zwischen Abschieden und Neuanfängen, zwischen süßen Mandarinen und bayerischem Schnee etwas viel Größeres gelungen ist.
MARIO GIORDANO, the son of Italian immigrants, was born in Munich. He is the author of 1,000 Feelings for Which There Are No Names; he has also written thrillers, books for children, and screenplays. Auntie Poldi and the Sicilian Lions is his first novel translated into English. He lives in Cologne.
Librarian Note: There is more than one author in the Goodreads database with this name.
In dem kleinen sizilianischen Dorf Taormina wird im Jahr 1880 Barnaba Carbonaro als Sohn eines ehemaligen Pfarrers geboren. Mit fünf Jahren muss Barnaba zum Arbeiten auf die Orangenplantage. Sein einziger Besitz sind eine Hose und ein Hemd, Schuhe besitzt er keine. Er zeigt schnell ein Talent fürs Rechnen, das Lesen lernt er nicht.
Der umfangreiche Roman beginnt in München im Jahr 1960 und wechselt in den Zeitebenen. Barnaba ist bereits ein seniler Mann und mehrfacher Vater und Großvater. Es geht um eine Familiengeschichte voller Höhen und Tiefen: Aufstieg und Fall, Krankheiten, Gewalt und Tod.
Der Schreibstil ist flüssig und detailliert. Mario Giordano lässt den Leser in das Sizilien am Ende des 19. Jahrhunderts eintauchen und erschafft eine wunderbare Atmosphäre. Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen.
535 Seiten, die für mich auch stellenweise etwas zäh wurden, daher der eine Punkt Abzug.
Der Roman lohnt sich trotzdem und erhält von mir eine Leseempfehlung.
Barnaba Carbonaro träumt von einem großen Leben, an das man sich erinnern wird. Er nimmt uns dabei mit entlang des Weges, der sich fließend zwischen Realität, Fiktion und Magie hindurchschlängelt, und sich dennoch, oder gerade deswegen, echter anfühlt als die meisten historischen Figuren kontemporärer Autoren.
Mario Giordano erschafft einen historischen Epos, der so leichtfüssig überwechselt zum Coming-of-Age-Roman und von dort gleich weiter zum Familiendrama, das man als Leser manchmal nur passiv staunen kann, wohin man mitgerissen wird. Immer, wenn man denkt, man hat mit Barnaba alle Trubel und Wirbel seines Lebens durchlebt, stellt man erstaunt fest, wie weit am Anfang seiner Geschichte man noch steht. Mario Giordano hat dabei eine unfassbare Gabe, sizilianisches Lebensgefühl zu vermitteln und den Geist der Zeit in der italienischen Provinz zu vermitteln, ohne dass sich der Leser jemals fremd oder verloren fühlt. In der Hauptfigur schafft Giordano es, Schicksalsglaube mit Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und zur Gestaltung des eigenen Weges in unvorhergesehener Weise zu verknüpfen. Die Dualität von Barnaba, der gefangen ist zwischen Italien und Deutschland, zwischen Mut und Ohnmacht und dennoch strotzt vor Kraft und Glaube an sich selbst, beflügelt den Leser, es ihm gleich zu tun.
Mario Giordano schafft es, Einblick in die Gefühlswelten der Charaktere zu vermitteln, ohne, dass man glaubt, die Charaktere hätten diese selbst schon erforscht. Diese Leichtigkeit wird dabei niemals zu Naivität und schafft es, sich mit weltlichem Triumph und Verlust so zu verknüpfen, wie es sonst vielleicht nur ein Frühlingstag auf Sizilien schafft.
Es wird immer wieder zurückgekehrt zum Symbolbild des Mandarienbaums und so lässt sich auch der Roman metaphorisch damit gleichsetzen. Was das bedeutet: Jeder hat die Chance, das selbst herauszufinden.
In “Terra di Sicilia” erzählt Mario Giordano die Lebensgeschichte seines Urgroßvaters Barnaba Carbonaro, der Ende des 19. Jahrhunderts in ärmlichen Verhältnissen auf Sizilien aufwächst. Sein Vater stirbt früh und Barnaba muss fortan für sich und seine Mutter sorgen. Er arbeitet auf Zitrusplantagen, erregt den Zorn von einflussreichen Männern, muss fliehen, macht sich wiederum andere zu Freunden, verliebt sich und verliert dabei nie sein Ziel aus den Augen: eines Tages selbst ein Geschäftsmann zu werden. Und es gelingt ihm, denn Barnaba kann rechnen. Zahlen nehmen für ihn die Gestalt von Farben an, das Rechnen ist sein großes Talent. Es ist dieses Talent, das ihm schließlich einen Weg bis nach Deutschland ebnet.
“Terra di Sicilia” besticht zunächst durch seine schöne Aufmachung und durch seinen italienischen Titel. Doch die Struktur der Geschichte entpuppt sich schnell als etwas konstruiert und das Buch kommt fast wie ein Hollywood-Film daher, der nach großen Bilder strebt und sich immer wieder um Spannung bemüht. Manchmal überschreitet der Autor dabei die Grenze zum Kitschigen. Auch manche Vergleiche scheinen übertrieben: “Bis Maris gefasst, aber so zornig wieder herauskommt, dass draußen der Schnee taut”.
Der Roman hat somit Schwächen. Doch er hat durchaus auch starke Seiten. Erwähnt werden muss zum Beispiel die Atmosphäre Siziliens um die Jahrhundertwende, die Giordano gekonnt heraufbeschwört. Auch die vielen Details zum Zitrus-Anbau fügen sich nahtlos in die Handlung ein und sind überaus lesenswert.
Empfohlen werden kann der Roman mit Abzügen. Wenn einen als Leser manche Details nicht stören, wenn man mehr über das Leben in Sizilien um 1900 lernen möchte und dabei Konstruktion- und Stilfehler überlesen kann, dann hat dieser Roman das Potential, Freude zu bereiten.
Es gibt Bücher, die sind unterhaltsam, es gibt welche, die sind toll und dann gibt es Bücher, die sind wie Schatzkisten, die man öffnet und in denen man Neues, Nostalgisches und lang verloren geglaubtes entdeckt, wenn man stundenlang davor auf dem Boden hockt und völlig die Zeit vergisst.
So ein Buch ist "Terra di Sicilia" - eine Schatzkiste. Opulent wie "Das Geisterhaus" von Allende, originell wie "Forrest Gump" und schräg wie ein x-beliebiger John Irving. Auch wenn ich nicht gerne Bücher miteinander vergleiche... aber manchmal fehlen halt die passenden Worte.
Wir begleiten Barnaba Carbonaro durch die Zeit - als Kind und jungen Mann in Sizilien im ausgehenden 19 Jahrhundert, und als alten Mann und mehrfachen Großvater in München 1960. Beim Lesen entstehen Bilder vor dem geistigen Auge - schöne Bilder von Sizilien und den üppigen Früchten, aber auch schreckliche Bilder von Armut, Krankheiten, Gewalt und Tod. Nichts wird geschönt, nichts wird verklärt.
Mario Giordano hat eine großartige Familiengeschichte erschaffen, basierend auf seiner eigenen, gewürzt mit originellen Situationen und Begegnungen, versehen mit historischen Fakten. Er beschreibt Gerüche, Farben und Geschmack fast schon verboten sinnlich - ich habe selten ein Buch erlebt, das alle meine Sinne angesprochen hat. Er läßt Protagonisten entstehen, die man klar und deutlich sehen kann.
Stellenweise ist Giordano so poetisch, dass man sich in seine Worte legen möchte, dann wieder knappe informative Sätze, wenn es um historische Fakten geht. Und so schafft er auch imme die richtige Atmosphäre zum richtigen Zeitpunkt.
Ich habe dieses Buch mit allen meinen Sinnen genossen und hoffe, dass ich den letzten Satz richtig interpretiert habe und wir vielleicht bald einen nächsten Roman in den Händen halten dürfen.
Ga mee op een reis door de geschiedenis van Barnaba Carbonaro. Een reis met armoede, hoop, ondernemerschap en twee wereldoorlogen. Je gaat op zwierige wegen met bloemrijke taal van Sicilië naar München naar Tampa en weer terug. Met langs de rand van de weg huisgeesten, cyclopen en faunen. Een heerlijke kruising tussen The Godfather en Het Huis met de Geesten. De bittere armoede op Sicilië, de traditionele familieverbanden en maffia uit The Godfather en de magie, opkomst en verval van Barnaba uit Het Huis met de Geesten. Dan krijg je een heerlijk verhaal vol met zwierige zinnen waarbij de schrijver een magische wereld tot leven wekt, net zoals zijn voorbeeld Isabel Allende.
Mario Giordano hat mit "Terra di Sicilia" ein sehr buntes, nach Orangen duftendes, deutsch-italienisches Familienepos geschaffen.
Barnaba Carbonaro, genannt Nino, wächst Ende des 19. Jahrhunderts in Sizilien auf. Mit einem Kopf voll Träume und großen Ideen und jeder Menge Mut, schafft Barnaba es von einem bettelarmen Jungen, zu einem geachteten Zitrushändler aufzusteigen. Er kann zwar weder lesen noch schreiben, aber was Barnaba kann, ist der Umgang mit Zahlen...
"Terra di Sicilia" ist ein wirklich großartiger Roman, der mich wehmütig auf meine Zeit in Sizilien zurückblicken ließ. Eine Zeit, die ich wahnsinnig genossen habe. Und so kamen beim Lesen viele Erinnerungen und Gerüche wieder auf, denn nirgendwo sonst duftet der Morgen nach Zitrusfrüchten...
Giordano hat hier eine außergewöhnliche Familiengeschichte geschaffen, die drei Generationen umspannt und vom Urenkel Barnabas erzählt wird. Immer im Fokus: Der Patriarch Barnaba Carbonaro, der zwischen Gegenwart und Verhangenheit hin und her pendelt, während er am Ende seines Lebens zurückblickt und erstaunt feststellt, was ihm da eigentlich Zeit seines Lebens gelungen ist.
Besonders gut gefallen hat mir, dass der Autor auch die alte Tradition um die padruneddi aufgegriffen hat. So etwas finde ich besonders spannend und auch der Umgang damit.
Für all jene, die gerne historische Familiengeschichten lesen, ist dieses Buch auf jeden Fall eine Empfehlung.
Eintauchen in die Welt von Barnarba Cabonaro. Perfekt für den Sommerurlaub in Sizilien oder Sizilienliebhaber. Eine spannende Geschichte über das Leben von Barnarba Cabonaro, ein Sizilianer aus ärmsten Verhältnissen welcher Ende des 19. Jahrhunderts in Taormina zur Welt kommt. Spannend ist wie Giordano das Leben von Barnaba in den historischen Kontext setzt. So trifft Barnarba zum Beispiel auf Thomas Mann, aber auch Lenin und Hitler und überlebt nur mit Glück den Dolomitenkrieg. Was teilweise ein wenig holprig war, waren die Auflistungen von alldem was gerade in der Welt passierte, als ob Giordano gegooglet hätte: "Was ist im November 1905 passiert" und dann alle spannenden Ereignisse auflistete. Barnarba und seine Familien und Freunde wachsen einem ans Herz, auch wenn ich am Anfang des Buches über die klischeehafte Beschreibung der italienischen Großfamilie im Ausland cringte. Als Sizilienfan haben mir besonders die Beschreibungen der sizlianischen Städte Taormina, Catania, Palermo im 19.Jahrhundert gefallen. Möglicherweise könnte das Buch ohne jede Vorkenntnisse zu Sizilien ein wenig anstrengend sein. Alles in allem, ist das Buch sicherlich keine Weltliteratur. Ich war oft verwirrt, weil ich das Gefühl hatte eine Beschreibung, einen Satz genau so oder in sehr ähnlicher Form schon ein paar Seiten zuvor gelesen zu haben. Dennoch kann ich das Buch jedem empfehlen, der Sizilien liebt oder mit der Insel liebäugelt.
Het boek leest vrij vlot en de Siciliaanse context is vrij goed weergegeven. Toch stoor ik me wat aan de aanwezigheid van de doden zoals die in meerdere passages voorkomen. Naar mijn aanvoelen fijne en goed geschreven lectuur maar geen blijvend literair werk.
4,5 ⭐️ een kruising tussen The Godfather door het kader van het oude Sicilië, de armoede en de maffia; Elena Ferrante door de wijsheid van de vrouw ondanks dat ze opgroeide in een gesloten, arme gemeenschap; en Murakami door de magische elementen.
Misschien geen hoogstaande literaire fictie, maar het plot is goed gevonden en de verhaallijnen mooi uitgewerkt. Een boek waar ik naar uitkeek om erin verder te lezen. Ik kijk uit naar deel 2.
Der erste Satz: «Mein Urgroßvater Barnaba Carbonaro, Sohn eines Priesters und einer Wunderheilerin, hat vierundzwanzig Kinder gezeugt, einen Menschen getötet und ein Mandarinenimperium gegründet.»
Barnaba Carbonaro, Nino gerufen, wird 1880 in Taormina geboren, wächst in Armut im archaischen Sizilien auf. Sein Vater ist früh verstorben und Barnaba muss bereits als Kind arbeiten, Lesen und Schreiben hat er nie gelernt – doch er ist ein talentierter Kopfrechner. Zahlen sind sein Element, seine Leidenschaft sind Mandarinen. Sein Traum ist es reich zu werden. Seine Mutter ist eine Schneiderin, und schnell lernt der Junge: Kleider machen Leute. Mit Mut und großer Willensstärke schafft er es schließlich, ein geachteter Großhändler für Zitrusfrüchte auf dem Münchner Großmarkt zu werden. Gewonnen, so zerronnen, Erfolg und Niederlagen liegen bei Barnaba immer ganz dicht beieinander …
«Ein Leben wie eine Odyssee, voller Triumphe und bodenloser Niederlagen, getrieben von einer unstillbaren Sehnsucht. Barnaba zeugt vierundzwanzig Kinder, verdient ein Vermögen und verliert alles. Am Ende seiner langen Reise blickt der Patriarch auf den hungrigen Jungen zurück, der auszog, den Göttern das große Glück abzutrotzen. Und er versteht, dass ihm zwischen Abschieden und Neuanfängen, zwischen süßen Mandarinen und bayerischem Schnee etwas viel Größeres gelungen ist.»
Mario Giordano ist bekannt durch seine humorvollen Sizilien-Tante-Poldi-Krimis. Er sagte damals auf die Frage, wie er auf Poldi gekommen sei: «Eigentlich wollte ich ja eine echte Familiensaga schreiben: Eine Geschichte, die etwa 1910 mit meinem Urgroßvater beginnt, der tatsächlich nach München emigriert ist, um einen Südfrüchtegroßstand zu eröffnen, weil er Land hatte in Sizilien - und damit reich geworden ist. Ich wollte den ganz großen Wurf: drei Generationen - politisch, abenteuerlich, fantastisch. Gut 15 Jahre habe ich damit rumgezackert, bis ich kapiert habe: Was mir fehlt, ist eine Hauptfigur, eine Handlung, eine Erzählperspektive - also alles.» Doch anscheinend hat er das Projekt nie aufgegeben. Gut, dass er so lange gewartet hat, denn dieser Roman ist gelungen!
Kurz wird die Geschichte der Eltern von Barnaba erzählt. Eine kurze Liebesaffäre, die in einer Schwangerschaft und einer somit erzwungenen Ehe endet – ein Betrug um die Mitgift, eine Familie, die sich bitterarm in der Fremde niederlässt. Der Vater, ein Taugenichts, der Frau und Kind schlägt, ein zäher Nino, der nach oben schaut, zu den Adligen und Großgrundbesitzern. Dort will er hin – zumindest so reich werden wie die Herrschaften. Anschaulich beschreibt Mario Giordano den damaligen Anbau von Zitrusfrüchten, die harte Arbeit auf dem Feld, die zarten Früchte, die intensiv gepflegt werden und auch beim Versand vorsichtig behandelt werden müssen. Mafiabosse, die das Land beherrschen, Adlige, deren einzige Beschäftigung der Müßiggang ist – eine Gesellschaft, in der ganz wenige Leute das Sagen haben, das Kapital besitzen, ziemlich viele Menschen in Armut leben, von der Obrigkeit geschunden werden. Doch die Welt ist im Wandel. Die ersten Touristen verbringen den Winter in Taormina, lieben das farbige, pulsierende Leben auf der Insel, genießen die Wärme, kurieren Krankheiten aus. Nino, der sich ein wenig hochgearbeitet hat, wird nach München geschickt, um Geld an eine Bank zu übergeben, die Ware zu überwachen, die mit im Zug reist. Das erste Mal verlässt er Sizilien. Der junge Mann, völlig verunsichert und überfordert, versiebt den Auftrag. Der erste Kontakt zu München, und das wird nicht der letzte sein. Nino kann rechnen wie ein Weltmeister und er hat gute Ideen, macht Geschäfte, verdient eine Menge Geld und verliert es wieder – fängt von vorne an. Zwei Weltkriege überlebt er, liebt mehrere Frauen – auch er musste heiraten, jedoch nicht die Frau, die er liebte, die er sein ganzes Leben nicht vergessen wird.
Der Roman beruht auf die echte Geschichte von Mario Giordanos Urgroßvater. Die Erzählung spielt auf zwei Zeitebenen, beginnt mit der Rückkehr des Patriarchen nach München in die Familie. Er hatte lange Zeit auf Sizilien verbracht. In Rückblicken setzt sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an und reicht bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Als 80-jähriger lässt Barnaba sein Leben Revue passieren. Eine Zeit des gesellschaftlichen Wandels, geprägt vom Faschismus. Der Stand des Adels auf dem absteigenden Ast, erster Tourismus in Süditalien, der Erste Weltkrieg, Hitler und Mussolini, der Zweite Weltkrieg, die ersten Gastarbeiter in Deutschland. In dieser persönlichen Geschichte steckt ebenfalls eine Menge historischer Stoff. Und weil es eine sizilianische Geschichte ist, dürfen die Geister nicht fehlen. Einige Tote reisen mit Nino stets mit im Auto oder sitzen auf dem Sofa. Und es ist Ninos Aufgabe, sie am Ende zur Ruhe zu begleiten. Nur wenige Menschen können die Toten sehen (im Lauf der Zeit werden es immer mehr), eigentlich nur Familienmitglieder ... Hier fährt wieder der typische Humor von Mario Giordano in der Erzählung mit. Und man spürt das gespaltene Verhältnis des Autors zur Heimat seiner Vorfahren. Das wundervolle Land, präsentiert seine Schönheit, seine lebenslustigen Einwohner – die herrschenden Klassen versus Armut, Typen, die überall die Hand aufhalten, Korruption, Kriminalität, ein Problem bis heute. Und weil Mario Giordano ein wundervoller Erzähler ist, schafft er es, Familiengeschichte und Zeitgeschichte zu vereinen, einen spannenden Roman um eine schillernde Persönlichkeit aufs Papier zu bringen. Beste Unterhaltung, Empfehlung!
Mario Giordano, geboren 1963 in München, ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Romane sind in über 15 Sprachen übersetzt worden, mit seinen »Tante Poldi«-Krimis stand er in Deutschland und den USA regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Zudem verfasste er u.a. die Romanvorlage und das Drehbuch zu «Das Experiment» sowie Bilder- und Jugendbücher. Mario Giordano lebt in Berlin.
Barnaba Carbonaro, Sohn eines Priesters und einer Wunderheilerin, wächst Ende des 19. Jahrhunderts unter ärmlichsten Verhältnissen auf. Schon früh hat er ein großes Ziel vor Augen: reich werden. Mithilfe seiner außergewöhnlichen Rechenkünste und obwohl er Analphabet ist, steigt er also in den Zitrushandel ein und arbeitet sich langsam nach oben. Und so wird die mitreißende Geschichte der Familie Carbonaro erzählt, eine Geschichte von Reichtum und Armut, Glück und Unheil, Liebe und Hass.
What a disaster is this? I read the Dutch translation (or version): I can only tell this: a waste of time and money! Never again! Mister Mario Giordano is allowed to write as many books as he likes, I will never, ever buy any other book of him in the future!
Barnaba Carbonaro wurde 1880 in Sizilien geboren. Er wächst in einer armen Familie auf und hat unter dem Zorn und der Wut seines Vaters zu leiden. Er träumt davon aus der Armut auszubrechen und reich zu werden. Und tatsächlich schafft er es vom armen Jungen zum erfolgreichen Zitrushändler. Dabei ist sein Weg von Erfolg und Misserfolg gekrönt. So oft er gewinnt, sooft verliert er auch. Nur seinen Lebensmut und sein eiserner Wille seinen Traum zu verwirklichen, den verliert er nie. Als 80jähriger lässt er sein Leben Revue passieren. Er blickt auf ein Leben zurück in dem er 24 Kinder gezeugt hat, ein Vermögen verdient und verloren hat.
„Terra die Sicilia - Die Rückkehr des Patriarchen“ ist das neue Werk von Mario Giordano. Bisher war mir der Autor nur durch seine Tante Poldi-Krimis bekannt die eher von humorvoller und leichter Natur sind. „Terra die Sicilia“ dagegen ist ein literarischer Roman und erzählt die Geschichte der Familie von Mario Giordano.
Die Hauptfigur in diesem Roman ist Barnaba Carbonaro, der Urgroßvater des Autors. Barnaba wurde 1880 in Sizilien geboren. Er ist der Sohn eines Priesters und einer Wunderheilerin. Sein Vater regierte mit loser Hand. Seine Wut und seinen Zorn bekam Barnaba oft zu spüren. Als Kind musste er schon früh auf der Orangenplantage von Dottore Passalacqua arbeiten. Die Arbeit war hart und wurde oft mit Schlägen belohnt. Zu seinen schönen Momenten gehörte, wenn er Baron von Gloeden Modell stehen konnte. Der Baron machte Aktaufnahmen von Jungs und verkaufte die Bilder. Das Geld musste er natürlich bei seinem Vater abliefern. Barnaba versuchte immer ein wenig für sich abzuzweigen. Baron von Gloeden hat großen Eindruck auf Barnaba gemacht. Der Reichtum des Barons beeindruckte ihn. Seither war sein Traum eines Tages reich zu sein. Ein Traum der ihn sein ganzen Leben lang begleitet hat. Barnaba war sein ganzes Leben lang Analphabet. Seine Welt waren die Zahlen. Zahlen hatten für ihn Farben und Aromen. Er sah sie an sich vorbeiziehen. Er konnte schneller Rechnen als jeder andere, schneller als die ersten Rechenmaschinen. Barnaba kam seinem Traum oft sehr nahe. Baute ein Mandarinenimperium in München auf. München wurde zu seiner zweiten Heimat. So oft er es zu Reichtum gebracht hatte so oft verlor er auch wieder alles. Doch seinen Lebensmut und seinen Glauben an seinen Traum den verlor er nie. Frauen haben in Barnabas Leben immer eine große Rolle gespielt. An erster Stelle seine Mutter Pancrazia, die ihn immer wieder ermahnte sie nie zu verlassen, seine erste Liebe Rosaria, seine Frau Pina, die Mutter seines Sohnes Franz in München und einige Weggefährtinnen. Jetzt ist Barnaba 80 Jahre und schaut auf ein langes Leben mit vielen Höhen und Tiefen zurück.
Mario Giordano erzählt die Geschichte mit einer so intensiven Sprache wie sie mir nur selten in Büchern begegnet ist. Wie der Autor erzählt als Barnaba sein erstes cannolo gegessen hat, hat mich fasziniert. Die Eindrücke und die Geschmacksexplosion die Barnaba erlebt hat werden fast schon poetisch beschrieben. Eine ganze Seite füllt Mario Giordano mit der Beschreibung von Lachen. Danach hatte ich selbst ein Lächeln auf den Lippen. Auch die Zeit der Handlung wird seht authentisch widergespiegelt. So haben immer wieder reale Persönlichkeiten wie Baron von Gloeden, Barnabas Freund Valentin der später als Karl Valentin bekannt wurde oder der Schriftsteller Mann ihren Auftritt in der Geschichte. Durch die Aufzählung von technischem Fortschritt, Erfindungen oder kulturelle Ereignisse wird die ganze Geschichte noch realer.
Natürlich handelt es sich um einen Roman, der viele fiktionale Elemente beinhaltet. Realität und Fiktion ist hier aber nicht mehr zu trennen. „Terra die Sicilia - Die Rückkehr des Patriarchen“ ist ein großartige Geschichte und wird mit Sicherheit zum meinen Highlights 2022 gehören.
Jetzt kann ich mich nur noch bei Mario Giordano bedanken für die schönen und intensiven Lesestunden die er mir geschenkt hat und mich auf den nächsten Band, der von den Frauen in Barnabas Leben erzählen wird freuen.
'‘Mein Urgrossvater Barnaba Carbonaro, Sohn eines Priesters und einer Wundheilerin, hat vierundzwanzig Kinder gezeugt, einen Menschen getötet und ein Mandarinenimperium gegründet. Ein kleiner Mann mit rastlosen Augen, Analphabet, aber mit einem exzellenten Gedächtnis für Zahlen und ausstehenden Gefälligkeiten. Ein Mann mit einer Glückshaut…’’ (S.9)
Terra Di Sicilia - Die Rückkehr des Patriarchen Mario Giordano
München 1960: Der 80-Jährige Patriarch Barnaba kommt nach München. Das erste Mal war er vor über 60 Jahren hier und hat sich dort sein grosses Imperium aufgebaut. Er ist zurück, jedoch pleite, ohne einen einzigen Lira in der Tasche. Angeblich will er nur seine Familie besuchen und ein Familienfoto machen lassen, doch ist das wirklich alles? Er erzählt Maria, seiner Enkelin, seine Lebensgeschichte mit all seinen Träumen, Begierden und Wünschen, die er als 19-Jähriger hatte.
Sizilien 1890: Der junge, 144 cm große Barnaba, Sohn eines ehemaligen Priesters (dieser Priester konnte nie die Finger von den Frauen lassen und deshalb musste er die von ihm geschwängerte Tochter des Schneiders heiraten) träumt davon, einmal reich zu sein. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus: Für einen Hungerlohn arbeitet er täglich von früh bis spät auf den Obstplantagen der reichen Obstbauern. Hier wird er von den Vorarbeitern geschlagen und hat am Ende des Tages kaum genug zu essen. Des Lesens und Schreibens ist er nicht mächtig, dafür kann er, wie kaum ein anderer, mit Zahlen jonglieren, doch seine Verbesserungsvorschläge werden abgetan und belächelt. Er versucht sich ein eigenes Geschäft aufzubauen, aber Immer wieder scheitert er mit seinen Bemühungen. Barnaba ist ein wütender und stolzer Mann. Die Einzige, die an ihn glaubt ist Pina, Tochter des reichen Plantagenbesitzers Dottore Passalacqua. Durch einen Vorfall kommt es dazu, dass er nach München fliehen muss. Hier gestaltet sich sein Leben besser, doch dann steht der erste Weltkrieg vor der Tür...
Mario Giordano hat hier, abwechselnd, in zwei Erzählsträngen, die Geschichte seines Urgrossvaters aufgeschrieben. Er hat es perfekt verstanden seine Erzählungen mit Fiktion und historischen Personen auszuschmücken. Auch wenn der Ton mal derber wurde, gefiel mir sein Schreibstil sehr. Er ist lebendig und fast zum Anfassen nah, seine Orangen konnte ich förmlich schmecken. Die Beschreibungen von den Dörfern in Sizilien, den Plantagen und Menschen sind unübertroffen. Dennoch blieb der Roman leicht hinter meinen Erwartungen zurück: Obwohl es einen Familienstammbaum auf der ersten Seite gibt, war der Beginn ein wenig holprig und zwischendurch gab es einige Längen. Der Hauptprotagonist Barnaba, war mir schlicht unsympathisch. Wo blieb der italienische Charme? Ein kleiner Angeber, der es immer nur aufs Geld abgesehen hat und sein Glück nicht genießen konnte. Zum Ende jedoch, zog die Geschichte noch einmal richtig an und machte vieles wett.
Fazit: Zusammengefasst ein guter Familienroman, mit kleinen Längen und eine Leseempfehlung, nicht nur für Sizilienfans, von mir. 4/ 5
De kleine Barnaba groeit op in grote armoede, wat zijn verlangen naar rijkdom alleen maar aanwakkert. Hij verdiend een centje bij door naakt te poseren voor de baron, en door te werken op de sinaasappelvelden. Dit is maar net genoeg om hem en zijn moeder te voorzien van levensonderhoud. Barnaba is vastbesloten om zichzelf op te werken en aanzien te verwerven van iedereen in Taormina.
Wanneer hij voor zaken naar München gaat en merkt dat de Duitsers gek zijn van zuiderse vruchten, waagt hij zijn kans. Barnaba groeit uit tot een gerespecteerd handelaar en verdiend bakken met geld. Maar zal Barnaba oprecht gelukkig zijn nu zijn dromen uitgekomen zijn?
Mario Giordano baseerde Terra di Sicilia deels op zijn eigen Italiaanse familiegeschiedenis. Dit eerste deel gaat over het turbulente leven van Barnaba Carbonaro, verteld door zijn achterkleinkind. Dit geeft het verhaal een toch wel bijzondere toets.
De cover sprak mij onmiddellijk aan en past ook helemaal bij het verhaal. Binnenin vind je onmiddellijk een stamboom van de familie Carbonaro terug, heel erg handig, want er zijn veel personages met vaak een gelijkaardige naam, wat ik soms erg onduidelijk vond.
Het verhaal komt wat traag op gang, deels doordat het hoge aantal personages nogal verwarrend is. Die verwarring bleef mij jammer genoeg doorheen het ganse verhaal toch wat achtervolgen. Ik vond het moeilijk om het verhaal vast te grijpen en te houden, anderzijds kon ik dan ook weer niet stoppen met lezen. Wel hou ik van de schrijfstijl van Mario Giordano, kleurrijk, levendig en boordevol metaforen.
Ik kan er niet helemaal de vingen op leggen hoe ik dit boek nu vond, toch had ik hem niet willen missen en wint mijn nieuwsgierigheid het om toch het tweede deel van de serie te willen lezen.
Terra di Sicilia ist ein Buch, dass sich ausserhalb meiner üblichen Genres befindet und genau deswegen wollte ich das Buch lesen. Die Geschichte handelt von dem Leben einer Familie, welche sich über die verschiedenen Generationen hinwegzieht und Ende des 19. Jahrhunderts und Mitte des 20. Jahrhunderts spielt.
Ich war zu Beginn an sehr fasziniert von dem echten und doch verzierten Schreibstil des Autors. Die Sprache wirkte auf mich extrem direkt und doch auf eine wunderschöne Art verpackt. Die Landschaften und Details wurden wundervoll und voller Leben beschriebene as mich total gefesselt hat. Allerdings musste ich mit der Zeit feststellen, dass die Geschichte selber leider nicht meine Aufmerksamkeit aufrechterhalten konnte und ich immer mehr Interesse daran verlor. Dies liegt aber zu einem grossen Teil daran, dass historische Romane, welche sich über Generationen hinwegziehen, mir nicht so liegen.
Für eine Buchclubrunde könnte das Buch sicher viel hergeben und mit Interpretationen und Theorien überhäuft werden. Irgendwie tut es mir sehr leid, dass mich die Geschichte nicht fesseln konnte, denn der Schreibstil hat mich echt verzaubert. Falls ihr also Buchclubs mit historischen Romanen kennt oder selbst dabei sind, dann kann ich euch das Buch wirklich sehr empfehlen. Es scheint mir ein Roman zu sein, welcher laut und mit offenen Diskussionen besprochen werden will.
Ik heb een dubbel gevoel bij dit boek. Ik heb echt genoten van het lezen. Mario Giordano heeft een sublieme schrijfstijl, waarbij hij alles rondom Barnaba kleurrijk en levendig weergeeft en zo de lezer helemaal meeneemt op de levensreis van Barnaba. Het is vlot geschreven en Barnaba's levensverhaal is erg impressionant, waardoor ik het boek snel heb uitgelezen en ik een fijne leeservaring had.
Het enige probleem was: ik kon Barnaba niet uitstaan. Hij is egoïstisch, denkt alleen maar aan geld, maakt altijd de verkeerde keuzes en heeft geen respect voor vrouwen. Je moet natuurlijk niet per se een personage leuk vinden om het boek leuk te vinden, maar in dit boek volgen we Barnaba 480 pagina's en tegen het einde had ik het met hem gehad. Ik had dus liever gezien dat de andere familieleden ook wat meer aan het woord zouden komen...
Begrijp me niet verkeerd: ik vond dit boek nog steeds erg goed! Ik heb genoten van het lezen! Het zal gewoon geen persoonlijke favoriet worden (maar misschien wel die van jou?)
This is a wonderful Sicilian family saga in which the grandfather Barnaba Carbonaro tells his life story. Barnaba was born in 1880. In his stories he jumps back and forth between the years 1890 and 1960. He tells of his childhood, his teenage years and as a patriarch who never learnt to read but was a genius with numbers. He talks about the hard years growing up without a father and how he learnt his trade on the citrus plantations, always knowing that he would one day become rich from these fruits. About love, whether it was fulfilled or unfulfilled. About mafia affairs that he tried to stay out of. About arrogance just because others were born into an upper class. About friendships that last a lifetime. How he and his family survived the two world wars and became rich in the process. And how, in the end, he lost all his fortune and became happy. This book is written with great attention to detail and people. As a reader, I felt like I was right in the middle of it.
Italien, Land des Südens, Strand , Meer , Sonne, Romantik. Die Sehnsucht nach Sonne und Leichtigkeit verführt zu der Annahme, dort wartet das Glück auf uns. Eine Woche in Syracus oder Neapel oder Rom und noch ist die Sehnsucht nicht gestillt. Der Roman von Mario Giordano blickt hundert Jahre zurück und beschreibt ein Italien der Armut spannend an einer Geschichte eines Patrones. Sie beginnt mit der hoffnungslosen Lage eines kleinen Jungen und seiner armen Mutter. erzählt im Rahmen eines ca 60 Jahre späteren Familientreffs in München.
Was für ein historisches Gemälde im Spannungsfeld eines Lebens zwischen Sizilien und München. Zeitgeschichte und Mythologie im Hintergrund - stets gewürzt mit sicilianità.