Glück und Unglück liegen nahe beisammen. Der neue historische Roman von SPIEGEL-Bestsellerautorin Ellin Carsta. Bernried am Starnberger See, 1938: Elisabeth Lehmann ist voller Angst, dabei könnte ihr Glück so groß sein. Sie erwartet erneut ein Kind. Doch was passiert, wenn sie wieder kein gesundes Kind zur Welt bringt und jemand hiervon erfährt? Schließlich weiß sie, was mit ihrer Haushälterin Inge geschehen ist … Wilhelmine von Falkenbach ist derweil verzweifelt auf der Suche nach ihrer großen Liebe – Martin, der für seinen Widerstand verhaftet wurde. Halten ihr Vater oder ihr Bruder Informationen zurück? Die Fabriken der Familien Lehmann und von Falkenbach laufen im Hochbetrieb, doch mehrere politische Verantwortliche glauben, dass die Waffenproduktion weiter vorangetrieben werden sollte. Und auch in den Familien werden die Gräben größer. Kann Paul-Friedrich von Falkenbach sie vor den drohenden Gefahren bewahren?
„Ein Geheimnis ist eine Bürde. Das Wahren eines Geheimnisses – wenn es doch um so vieles leichter wäre, offen darüber zu sprechen – erfordert Charakter. Und nur, wer Charakter hat, verdient das Glück, ein erfülltes Leben zu führen.“ (Käthe Lehmann)
Im Leben der Familien von Falkenbach und Lehmann gibt es brisante Geheimnisse, deren Aufdeckung um jeden Preis verhindert werden muss. Während die drei ehemaligen Kriegskameraden Paul-Friedrich von Falkenbach, Heinrich und Wilhelm Lehmann erfolgreich den Mantel des Schweigens über die dramatischen Ereignisse im Krieg gebreitet haben und auch die Beseitigung von Claras Peiniger durch die Frauen der Familie erfolgreich vertuscht werden konnte, fällt es Elisabeth Lehmann immer schwerer, ihr Geheimnis für sich zu behalten. Elisabeth ist nämlich erneut schwanger und sieht der bevorstehenden Geburt mit großem Bangen entgegen. Denn das Vorgehen des Nazi-Regimes angesichts jeglicher Behinderung, sei es in körperlicher, oder geistiger Hinsicht, ist rigoros. Während die Beziehungen der Frauen immer gefestigter werden, kommt es seit Wilhelms Schlaganfall immer mehr zu einem Bruch zwischen den Lehmann-Brüdern. Leopold scheint nach seiner zehntägigen Inhaftierung aus seinen Fehlern gelernt zu haben, und seitens Erna Behrend und Ewald Langenmüller bahnt sich eine weitere Bedrohung ihren Weg.
Die Autorin erläutert im Nachwort, welche Figuren ihrer Handlung historisch belegt sind, und welche ihrer schriftstellerischen Fantasie geschuldet sind. Die Ereignisse in Deutschland, wo das Vorgehen der Nationalsozialisten drastische Ausmaße annimmt und in der systematischen Plünderung und Zerstörung jüdischer Kauf- und Wohnhäuser eskaliert, die jüdische Bevölkerung misshandelt, und inhaftiert wird, bilden den dramatischen Hintergrund dieser Geschichte. Die Mischung fiktiver und realer Ereignisse macht das Buch zu einer fesselnden Lektüre, die den Leser in die dunkle Zeit des Jahres 1938 zurückführt. Ellin Carsta ist es gelungen, ihre beliebte Saga um diese beiden eng verbundenen Familien durch einen weiteren vortrefflichen Band fortzusetzen, der dem Leser große Emotionen, Abenteuer und Spannung bietet.
Als Ausgangspunkt der Handlung fungiert ein Prolog mit Elisabeth Lehmann als Protagonistin, die mit ihrem Neugeborenen aus einem brennenden Inferno flieht. Der eigentliche Roman beginnt jedoch drei Tage zuvor und schildert die Ereignisse, die zu diesem dramatischen Höhepunkt führen. Da es in diesem Folgeband keine Abbildung der Familienstammbäume gab, hatte ich zu Beginn ein wenig Mühe, mich wieder in die familiären Zusammenhänge einzufinden. Die Anzahl der handelnden Figuren ist zahlreich, doch als begeisterte Leserin dieser Saga vermochte ich mich dennoch rasch zu orientieren. Die Handlung wird in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei jedes Kapitel mit einem Zitat jener Person beginnt, deren Sichtweise der Leser in Folge erfahren darf. Dies macht es einfach, im laufenden, 21 Kapitel währenden Wechsel die Übersicht zu behalten. Der dramatische Prolog und die Bedrohung durch die NS-Regierung bringen von Beginn an eine gewisse Grundspannung ins Buch. Darüber hinaus sorgen die wachsende Aversion Heinrichs gegen Paul-Friedrich, Leopolds Machenschaften und das tragische Schicksal des Dienstmädchens Inge für weitere Spannungsmomente. Die Autorin setzt ihre Figuren mehrfach großen Gefahren aus und kreiert auf diese Weise laufende Höhepunkte im Buch. Am Ende scheinen sich alle losen Enden zu vereinen, doch Ellin Carsta wartete im Epilog erneut mit einem Cliffhanger auf, der mich vollkommen überraschte und für eine enorme Erwartungshaltung auf den nächsten Band verantwortlich zeichnet.
Der äußerst einnehmenden Schreibstil der Autorin und die glaubwürdige Darstellung ihrer Charaktere sind mir mittlerweile ans Herz gewachsen. Sie versteht es, historische Ereignisse gekonnt mit ihrer fiktiven Geschichte um die von Falkenbachs und Lehmanns zu verweben, tiefe Emotionen zu transportieren und die Leser dazu zu bringen, von der ersten, bis zur letzten Seite mit den Protagonisten ihrer Romane mitzufiebern. Die unterschiedlichen Charaktere sind liebevoll und detailliert gezeichnet, ihre Vorzüge, jedoch auch ihre Fehler und Schwächen authentisch dargestellt. Man bedauert es beinahe, sich nach dem Zuschlagen der letzten Seite wieder von ihnen verabschieden zu müssen.
FAZIT: Mich konnten bislang noch sämtliche Vorgängerbände dieser Buchreihe begeistern und „Der Mut der Frauen“ stellt keine Ausnahme dar. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen, mich durch die interessante Handlung, die spannenden und dramatischen Verwicklungen, große Emotionen und natürlich nicht zuletzt die hervorragend ausgearbeiteten Figuren in den Bann gezogen. Eine Kenntnis der Vorgängerbücher ist aus meiner Sicht jedoch zum tieferen Verständnis unabdingbar. Ich sehe der Fortsetzung dieser Geschichte mit großer Erwartungshaltung entgegen und vergebe begeisterte fünf Bewertungssterne!
Dies ist der fünfte Teil der Falkenbach-Saga - auf jeden Fall sollte man die Reihenfolge beim Lesen einhalten, sonst werden viele Dinge einfach nicht klar und nachvollziehbar.
Auch dieser Teil setzt nahtlos an den Vorgänger an – kann man sich nicht mehr genau erinnern, was passiert ist, ist das nicht schlimm, denn die Autorin hat geschickt Wiederholungen in die Geschichte verwebt, so dass man sich schnell wieder einfindet. Auch diesmal gibt es wieder verschiedene Sichtweisen und jedem Kapitel ist ein kurzes Zitat vorangestellt von der Person, aus deren Sicht es spielt – so kommt man auf keinen Fall durcheinander.
Die ursprünglich drei engen Freunde Heinrich, Wilhelm und Paul-Friedrich entzweien sich immer mehr – das hat unterschiedliche Gründe, aber auch der sich immer weiter ausbreitende Nationalsozialismus ist einer davon. Jeder ist auf seinen Vorteil bedacht, da bleiben Intrigen natürlich nicht aus. Durch die unterschiedlichen Gesinnungen gibt es bei verschiedenen auch immer mal wieder Gedanken des Ausbruchs – wer aber was genau denkt, verrate ich natürlich nicht.
Auch die Frauen machen sich ganz eigene Gedanken, und hier zeigt sich, wie unterschiedlich sie die Situation wahrnehmen und wie unterschiedlich sie auch gesellschaftlich eingebunden sind. Da gibt es solche, die das Regime einfach hinnehmen, andere die sich auflehnen, manche verdeckt, manche offen. Auch dem Thema Behinderung hat die Autorin sich wieder angenommen – nicht nur im Hinblick auf Inge, sondern auch auf die zweite Schwangerschaft Elisabeths, der in diesem Buch ungeheuerliches geschieht, was sicher zu einem neuen Erzählstrang im Folgeband werden wird.
Sehr gut gelungen ist der Autorin, die Atmosphäre des Jahres 1938 einzufangen – diese Ungewissheit und Angst, die das Regime verbreitet und dem sich die Menschen ausgeliefert fühlen. Dabei hat jede der aus den Vorgängerbänden bekannten Figuren andere Motivationen, und jeder geht auch anders mit der Situation um. Der eine schluckt, der andere rebelliert, der eine laut und offen, der andere im geheimen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch genau so stattgefunden hat – zumindest will ich nicht glauben, dass alle nur geschluckt haben; bestimmt hat es im Kleinen viel Gegenwehr gegeben.
Ich war schnell wieder drin in der Geschichte, und das liegt auch daran, dass die Autorin wirklich sehr geschickt an das Geschehene anknüpft, wichtige Punkte wiederholt, ohne dass es aber irgendwie langweilig ist, weil man das alles schon kennt. Ich mag auch, dass die verschiedenen Figuren, die sicher jedem Leser unterschiedlich sympathisch sind, immer eigene Kapitel erhalten – nicht nur kann man sich so besser in die Figuren einfühlen, sondern man bekommt auch ganz unterschiedliche Sichtweisen geboten. Dabei ist der Schreibstil gewohnt lebendig, leicht und flüssig zu lesen.
Auch dieser Band hat mir wieder gut gefallen – auf eine unterhaltsame und leichte Art gelingt es der Autorin, diese düstere Zeit darzustellen. Ich gebe 4 von 5 Sternen.
Mein Fazit Eine gelungene Fortsetzung, bei der aber nicht – wie man beim Titel vermuten könnte – nur die Frauen im Mittelpunkt stehen; letztlich kommen alle Bekannten wieder zu Wort und es entspinnt sich eine spannende Geschichte, die mit einem kleinen Cliffhanger endet, so dass ich jetzt schon neugierig bin auf den nächsten Teil. Ich gebe diesem hier 4 von 5 Sternen.
Familiensaga mit Suchtpotenzial Auf Gut Falkenbach leben 3 Familien. Die von Falkenbachs, die Familie Heinrich Lehmann und die Familie Wilhelm Lehmann. Der Zusammenhalt ist nicht mehr so stark wie zu Beginn. Zumindest zwischen Wilhelm und Heinrich scheint die Stimmung schlechter zu werden.
Die Wahrscheinlichkeit eines Krieges wird immer realer. Die Lehmanns produzieren fleißig Waffen. Paul-Friedrich von Falkenbach zieht weiterhin die Fäden im Hintergrund und hält, wenn nötig schützend seine Hand über die Familien von Falkernbach und Lehmann. Elisabeth Lehmann steht kurz vor der Geburt ihres Kindes und ist voller Angst, dass sie wieder kein gesundes Kind zur Welt bringen kann.
„Die Mut der Frauen“ ist der 5. Band der Falkenbach Saga von Ellin Carsta, die schon mit ihrer Hansa Saga große Erfolge gefeiert hat. Auch die Falkenbach Saga ist für viele Bände angelegt und ich fiebere jedem Band entgegen. In jedem Band steht eine Gruppe Familienmitglieder im Vordergrund. Im 5. Band sind es die Frauen. Ich finde diese Titel und die Aufteilung nach Familienmitgliedern sehr gelungen.
Ellin Carsta erzählt die Geschichte in einem flüssigen und spannenden Schreibstil, sie vermittelt die Atmosphäre die zu dieser Zeit in Deutschland herrscht sehr gut. Je weiter die Zeit voran schreitet so interessanter wird die Familien-Saga. Es werden viele prekäre Themen angesprochen, sei es die Judenverfolgung, die Verfolgung der Kommunisten oder gar die Zwangssterilisation und ihre Folgen für die Frauen.
Ihre Protagonisten sind mir alle sehr ans Herz gewachsen und ich freue mich immer wenn ich sie wieder treffen darf. Am Ende des 5. Band habe ich mich zurückgelehnt und gedacht, jetzt kehrt etwas Ruhe in das Leben der Familien ein. Doch da kam ja noch der Epilog. Jetzt fiebere ich schon ganz aufgeregt dem 6. Band „Das Los der Männer“ entgegen, der im Oktober erscheinen soll.
Nachdem ich die ersten 4 Teile im Dezember verschlungen habe, geht es nun mit Band 5 weiter.
Die Verstrickungen der Familien Lehmann und von Falkenbach gehen weiter, der zweite Weltkrieg kommt immer näher und Juden, Kommunisten - eigentlich alles Arierfremdes - lebt immer gefährlicher. Auch wenn es hauptsächlich um das Leben der beiden Familien geht, blendet Ellin Carsta die Geschichte Deutschlands nicht aus. Ganz im Gegenteil. Sie wirft die Familien voll rein.
Der Aspekt der "Schwester Pia" hat mich sehr erschreckt, vor allem auch die Ausführungen zu dieser Person im Nachwort. Ein Aspekt der Nazi-Zeit, der sonst eher weniger thematisiert wird und daher umso wichtiger ist. Sowieso sind die Nachworte von Ellin Carsta immer sehr lesenswert und informativ. Bei dieser Reihe ganz besonders. (Im Übringen fände ich es grandios, wenn gerade in solchen Fällen das Nachwort bei Hörbüchern mit eingesprochen werden würde).
Auch wenn die Thematik noch so bedrückend ist schafft es Ellin Carsta mit dem Gesamtkonstrukt der Familien und ihrem Schreibstil die Geschichte dennoch flüssig und leicht wirken zu lassen. Ich fliege bei jedem Band nur so durch die Seiten und bin gespannt, wiees weiter geht und was den Familien noch so alles geschieht.
Ich freue mich immer sehr über ein neues Buch von Ellin Carsta, weil ich einfach weiß, dass mich die Autorin nicht enttäuscht. "Der Mut der Frauen" ist bereits der 5. Teil der Falkenbach-Saga und hier habe ich vor allem mit Elisabeth gebangt und gehofft, dass sie diesmal ein gesundes Kind zur Welt bringt. Denn man mag sich gar nicht ausmalen, was Ferdinand sonst tun würde. Bei Leonhard habe ich das Gefühl, dass er sich irgendwie selber gar nicht kennt. Und gerade das hin und her und wie er selber immer über sich erstaunt ist, macht ihn für mich zu einem sehr interessanten Charakter. Ellin Carsta läßt sich immer wieder was neues einfallen, so hat sich diesmal ein Spitzel in die Fabrik eingeschleust. Wie immer ist die Geschichte äußerst spannend und am Ende legt die Autorin wieder noch eins drauf und ich muß jetzt Fingernägel kauend auf die Fortsetzung warten. Fazit: Auch dieser Teil konnte mich durch den flüssigen und spannenden Schreibstil, der die Atmosphäre der damaligen Zeit wiederspiegelt sehr begeistern. Auch hier gibt es 5/5 Sterne und eine große Leseempfehlung.
Historische Romanreihe Zeit 1. bis 2. Weltkrieg, 5. Teil
Die Romanserie um die fiktiven Familien Falkenbach und Lehmann ist meiner Meinung nach insgesamt gut gelungen, die Charaktere sind überzeugend ausgestaltet und es gibt eine Mischung aus guten, schwierigen und schlechten Eigenschaften, die realistisch wirkt. Keine "Helden" und fehlerlosen Menschen und keine abgrundtief schlechten Menschen. Das macht die Geschichten überzeugend und die Einbettung in das historische Umfeld wirkt auch authentisch. Insgesamt gefällt mir die Serie sehr gut, wobei es leichte Unterschiede in der "gefühlten Qualität" gibt.
Nachdem Band 4 wenig Neues brachte, ist der hier vorliegende 5. Band wieder ein Fortschreiten im Erzählgeschehen. Alle Personen entwickeln sich weiter, zeigen neue Facetten oder schreiten zumindest in ihrem Leben weiter voran. Gleichzeitig gibt es "Familienzuwachs" und Verlust. Das Buch macht Lust auf den nächsten Band!