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Imago

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Wanja weiß nicht, wer ihr Vater ist. Sie weiß nicht einmal, wie er aussieht. Doch dann bekommt sie eines Tages eine Einladung zu der Ausstellung Vaterbilder. Und stößt auf ein Bild, das sie im Innersten berührt. Wenig später passiert etwas Magisches. Wanja wird in das Bild hineingezogen und findet sich in einem Land namens Imago wieder. Dort trifft sie auf den Luftakrobaten Taro. Er scheint so etwas wie der Vater zu sein, den sie sich immer gewünscht hat. Doch Imago ist ein Land voller Rätsel. Warum muss Wanja das Bild jedes Mal beim dritten Schlag eines Gongs verlassen? Und woher kommt der schreckliche schwarze Vogel, der Taro bedroht? Wanja wird das Geheimnis um Imago erst lösen, wenn sie erkennt, was das Bild mit ihrem realen Leben zu tun hat.

403 pages, Paperback

First published January 1, 2006

26 people are currently reading
613 people want to read

About the author

Isabel Abedi

147 books286 followers
Isabel Abedi machte ein Filmpraktikum in Los Angeles und war in ihrem ersten Berufsleben Werbetexterin, bevor sie begann, Bücher von Kindern und Jugendlichen zu schreiben. Mittlerweile ist sie eine der bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautorinnen Deutschlands. Ihre Romane wurden in viele Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, „Whisper“ u.a. von der Jugendjury des Deutschen Jugendliteraturpreises. Ihre erfolgreiche Kinderbuchreihe Lola rankt sich um die Lebenswelt eines Mädchens, das Tochter einer deutschen Mutter und eines afrobrasilianischen Vaters ist. Seit einigen Jahren arbeitet Isabel Abedi auch als Übersetzerin und setzt sich mit Herzblut für interkulturelle Schreibprojekte und Vielfalt in der Kinder- und Jugendbuchbranche ein. Sie wohnt mit ihrer Lebensgefährtin in Hamburg und ist deutsch-iranischer Herkunft.

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Community Reviews

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241 (17%)
4 stars
428 (31%)
3 stars
517 (38%)
2 stars
149 (10%)
1 star
25 (1%)
Displaying 1 - 30 of 46 reviews
Profile Image for Miss Bookiverse.
2,235 reviews87 followers
January 26, 2011
Kurz und knapp
Ein netter Jugendroman, der sich mit seiner 12jährigen Protagonistin eher an jüngere Leser richtet. Isabel Abedi vermischt in diesem Buch gekonnt familiäre Konflikte mit einer magischen Zirkuswelt. Wer kein Lucian erwartet, wird nicht allzu enttäuscht sein.

[2,5 STERNE]

Lang und breit
Aufgrund der unangenehmen Vortragsweise der Hörbuchleserin habe ich bei Imago zwischen Taschenbuch und Hörbuch gewechselt. Das Hörbuch war gekürzt, aber ich denke, dass ich im Groben alle fehlenden Szenen im Buch nachgelesen habe. Was genau am Hörbuch so schlecht war, könnt ihr weiter unten lesen.

Imago ist das zweite veröffentlichte Jugendbuch von Isabel Abedi. Da ich all ihre anderen Jugendromane bereits gelesen habe, habe ich mich sehr auf Imago gefreut. Umso überraschter war ich, als ich feststellen musste, dass die Protagonistin gerade mal 12/13 Jahre alt ist. Isabel Abedis andere Hauptcharaktere sind älter. Zwölf war mir ehrlich gesagt zu jung und deshalb ist Imago wohl auch das Abedi Buch, das ich am wenigsten mag.

Zur Verteidigung der Protagonistin Wanja muss ich sagen, dass sie für ihr Alter ein äußerst selbstsicheres Mädchen ist. Sie lässt sich nicht von den Zickereien ihrer Freundinnen mitreißen und hält dagegen, wenn diese grundlos über Mitschüler ablästern. Zu Hause lebt Wanja mit ihrer Mutter Jo allein und hat es nicht leicht. Jo ist – wie alle Mutterfiguren bei Isabel Abedi – eine sehr starke, einnehmende Frau, die manchmal mit ihrer Tochter überfordert ist. Außerdem redet Jo nie über Wanjas Vater, obwohl diese so gern mehr über ihn wüsste. Diesen Konflikt in Wanja wurde sehr intensiv und einfühlsam dargestellt. Jos Reaktionen und Motiven fand ich Wanja gegenüber grauenhaft, aber mit dem Wissen vom Ende nachvollziehbar.

Das Geheimnis um Wanjas Vater hat an mir genagt und meine Neugier bis zum Ende aufrechterhalten. Die Auflösung fand ich realistisch und der Geheimniskrämerei, die Jo um sie veranstaltet angemessen. Die Wendung am Ende in Bezug auf Wanja und Mischa fand ich zwar nicht ganz glaubwürdig, aber überraschend und irgendwie cool.

Der Roman hat sich wie ein typisches Isabel Abedi Buch gelesen: sehr angenehm und dicht. Auffällig fand ich diesmal das Fluchen unter den Jugendlichen. Es wirkte auf mich zu derbe und übertrieben. Gleiches gilt für die Spitznamen, die Jo ihrer Tochter gibt. Zu viel des Guten.

Nach längerem Überlegen (und Diskutieren mit meinem Freund) ist mir ein Logikfehler aufgefallen. Als Wanja zum ersten Mal Imago betritt, verbringt sie Stunden dort. Als sie zurückkommt sind in ihrer Welt aber nur Minuten vergangen. Das heißt die Zeit in Imago vergeht schneller als in der echten Welt. Anschließend liegen Monate dazwischen bis Wanja Imago wieder betritt. Als sie dort ankommt, sind nur wenige Tage verstrichen. Demnach müsste die Zeit in Imago langsamer vergehen. Widerspruch?

Das Hörerlebnis
Sprecher: Marie Leuenberger
Länge: 5 CDs (gekürzt)
Wie man Marie Leuenberger als Leserin einstellen konnte, ist mir ein Rätsel. Man hört nicht nur raus, dass die Dame Schweizerin ist, sie liest auch einfach schlecht. Ihre Betonung ist seltsam und oft unpassend. Sie hat sich zwar Mühe gegeben den Zirkuspersonen verschiedene Stimmen zu verleihen, aber viele davon wurden so geschrieen, dass es mich total aus dem Hörfluss gerissen hat. Außerdem hat sie den Namen Jo wie „Cho“ ausgesprochen. Absolut nicht mein Fall und ein Beweis dafür, dass Theaterschauspieler nicht zwangsläufig gute Hörbuchleser sein müssen.

Die Unbeantworteten
Ist dieser Logikfehler im Zeitverlauf wirklich noch niemandem aufgefallen?

Die Kameraden
Mit Imago habe ich nun alle Jugendbücher der Autorin durch. Lucian bleibt nach wie vor mein Favorit, gefolgt von Isola. Isabel Abedi ist eine Autorin, auf die Deutschland stolz sein kann und die in noch viel mehr Sprachen übersetzt werden sollte. Wann schreibt die Gute endlich etwas Neues?

Die Optik
Ich finde zwar, dass auch ein Rabe ein tolles Symbol für dieses Buch gewesen wäre, aber der Bilderrahmen ist natürlich noch passender. Schlicht und schick reiht sich dieses Cover neben den anderen Abedi-Büchern ein.
Der anderen Ausgabe kann ich nicht so viel abgewinnen, aber sie spiegelt definitiv die Zielgruppe besser wider.

Die Zusatzinformationen
Ich glaube ich kann inzwischen eine Art Rezept für Abedi-Bücher aufstellen. Man nehme: eine Protagonistin mit einem blöden Vornamen (Wanja? Rebecca? Noa? Vera? Alles nicht mein Fall), eine exzentrische, allein erziehende Mutter mit einem abgekürzten Namen (Kat, Jo... na gut, Janne fällt aus der Reihe), einen geheimnisvollen Jungen (Mischa, Lucian, Solo, David) einen Dachboden (gab es einen in Isola?) und eine große Portion Geheimnisse. Et voilá ;)

Der Doppelgänger
Wer gern mehr von verrückten Zirkusgestalten lesen würde, greife zu Freaks von Annette Curtis Klause (Autorin von Blood and Chocolate).
Profile Image for Waldkauzz.
303 reviews2 followers
August 12, 2022
I think this book together with the Ghibli movies, Winx Club, W. I. T. C. H. and the children books Stardust (by Linda Chapman, not the Neil Gaiman book) and Fantasmania started my love for the trope of secret second magical worlds where the main characters visit to learn in fantastical metaphors to be a better, or more whole, person and find out who you want to be in this world and stuff.

If one liked Imago as a child I can only recommend the Wayward Children series by Seanan Mcguire .
Profile Image for Carla.
1,025 reviews134 followers
November 12, 2019
Ich hätte es besser mal früher gelesen, deswegen war es mir ein bisschen sehr „kindlich“ aber trotzdem eine niedliche Geschichte.
Profile Image for Vanessa (bookfairy95).
1,307 reviews140 followers
March 12, 2024
Keinen blassen Schimmer worum es in dem Buch geht und warum ich 3 Sterne gegeben habe
Profile Image for ganzgrossartig.
127 reviews5 followers
Read
March 5, 2025
hab dieses buch so gern & es hat einfach wie die anderen bücher von abedi einen platz in meinem herzen ❤️‍🩹
mir fällt auch bei jedem reread neues auf und es kriegt mich jedes mal wieder
ein ganz besonderes fantasybuch!
Profile Image for Sophia Wordworld.
1,228 reviews23 followers
January 17, 2018
Allgemeines:

Titel: Imago
Autor: Isabel Abedi
Verlag: Arena (1. Januar 2008)
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3401029088
ISBN-13: 978-3401029085
ASIN: B00AAT6K9Q
Preis: 8,99€ (Kindle-Edition)
9,99€ (Taschenbuch)
12,99€ (gebundene Ausgabe)
Seitenzahl: 408 Seiten


Inhalt:

Ein geheimnisvolle Ausstellung, ein magischer Zirkus, viele fehlende Väter und zwei Jugendliche, die lernen ihre Angst zu besiegen.

Wanja liebt sie - diese Minuten vor Mitternacht, kurz bevor auf ihrem Radiowecker alle vier Ziffern auf einmal wegkippen und eine ganz neue Zeit erscheint. Doch heute um Mitternacht verändert sich nicht nur das Datum für Wanja. Sie bekommt eine geheimnisvolle Einladung zu der Ausstellung Vaterbilder. Und damit einen Schlüssel, der die Tür zu einer anderen Welt öffnet: in das Land Imago.


Bewertung:

Nachdem mich Isabel Abedi schon in "Whisper" und "Lucian" durch einen magischen Schreibstil, liebevolle Charakterzeichnungen und einer krassen Ambivalenz, die sowohl Witz und Tiefgang auf wundersame Weise zu vereinen weiß, verzaubert hat, musste ich natürlich auch "Imago" lesen. Da sich diese Geschichte um die 12-jährige Wanja dreht, die aus ihrem Teenie-Leben erzählt ist diese Geschichte eher als Jugendbuch oder sogar Kinderbuch für Leser ab 10 Jahren einzuordnen, die tiefsinnige Story mit viel Herz kann ich aber auch jedem Erwachsenen gut empfehlen! Wie auch schon in ihren vorangegangenen Romanen verbindet Isabel Abedi in ihrem Buch die eiskalte, harte Realität mit etwas Magischen, Irrealen, wodurch die Geschichte sehr abwechslungsreich ist. In "Imago" vereint die Autorin Familie, Freundschaft, Mut und die Suche nach seiner eigenen Identität, zu einem großartigen Roman.


"In drei Minuten war Mitternacht. In zwei, in einer, jetzt. Die Ziffern klappten nach hinten. 00:00 Uhr. Alles blieb still. (...) Nur ihr Herz hörte Wanja schlagen. Sie legte die Hand auf die Stelle. Es war etwas geschehen. Und Wanja fühlte, dass dieses Etwas erst der Anfang war."


Das Cover des Romans ist in nun fast schon typischer Abedi-Manier gehalten: ein schwarzer Hintergrund, der nur durch einen farblichen Highlight und ein Motiv unterbrochen wird. In diesem Fall ist das Highlight gelb und ein geheimnisvoller Bilderrahmen mit goldenen Rankenmustern lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Insgesamt also eine sehr schlichte Gestaltung, die aber dennoch Interesse weckt und durchaus ansprechend aussieht. Der Bilderrahmen passt natürlich wunderbar zur Geschichte, auch wenn er der Vollständigkeit halber eigentlich rot hätte sein müssen. Trotzdem bin ich ganz zufrieden mit der Gestaltung, die somit wunderbar zu den anderen Büchern passt, die schon von der Autorin in meinem Schrank stehen.


Erste Sätze: "Erzähl mir nicht, wie mein Vater zu sein hat. Du weißt ja noch nicht mal, wie deiner aussieht!"


Mit dieser verletzenden Aussage Brittas gegenüber ihrer Freundin wird die Grundproblematik des Buches zum ersten Mal aufgegriffen:
Die Vaterfigur spielt eine große Rolle, nach dem in "Whisper" vor allem Mutter-Tochter Beziehungen gut ausgeleuchtet wurden. Die junge Wanja hat keinen Vater, sie lebt alleine mit ihrer Mutter Jo und ihrem alten Kater Schröder in einem hübschen, alten Haus am Wald in der Nähe von Hamburg. Unter ihrem nicht vorhandenen Vater leidet Wanja nicht so sehr wie unter der Ungewissheit und dem ständigen Totschweigen ihrer Mutter. Die Geschichte beginnt ehrlich gesagt ein wenig schnarchig und relativ zurückhaltend. Während die Autorin sich sehr viel Zeit nimmt, uns die Protagonistin Wanja und ihr normales Leben mit allen Alltagsproblemen genau vorzustellen, hat mir noch das gewisse Etwas gefehlt.


"In Wanja kippte etwas. Sie stand plötzlich an der Schwelle eines Gefühls, das die meisten Menschen vielleicht in ihrem ganzen Leben nicht empfinden. Es war mehr eine Ahnung als ein Gefühl; ein seltsames Wissen darum, dass ab diesem Moment alles möglich war - und Wanja war bereit, sich darauf einzulassen."


Als Wanja dann mitten in der Nacht eine geheimnisvolle Einladung zu einer Kunstausstellung namens "Vaterbilder" bekommt, erwacht in ihr die Hoffnung, endlich mehr über ihre Wurzeln herauszufinden. In der geheimnisvollen Ausstellung stehen für die geladenen Jugendlichen Bilder mit unterschiedlichen Motiven bereit, die Portale in eine andere Welt darstellen: Imago. Mit dem Auftreten dieses Fantasy-Motivs kommt ordentlich Schwung und magische Atmosphäre in die Handlung und Realität und Fiktion vermengen sich zu einer kunterbunten, fantastischen Mischung.
Als Wanja schließlich ein Bild mit einem eleganten Akrobaten auf einem Trapez entdeckt, weiß sie sofort, dass es ihr Bild ist und schwupst landet sie im Zirkus Anima, wo sie den Akrobaten Taro und eine ganze Reihe anderer Artisten kennenlernt. Doch Wanja ist nicht allein in den Zirkus gekommen, auch Mischa, ein älterer, etwas vernachlässigt aussehender Junge aus ihrer Schule, ist mit ihr aus dem Bild gestiegen. Während sie das abenteuerliche Zirkusleben genießen, tauchen jedoch auch in Imago eine Menge Probleme auf und bald wird klar, dass die ganze Ausstellung nur einem Zweck dient: den Mut zu finden, über sich selbst hinauszuwachsen und sich der unangenehmen Wahrheiten der Realität zu stellen...


"Der Moment, in dem sich unsere tiefsten Wünsche erfüllen, erzeugt Angst."


Schnell wird klar, dass die ganze Fantasiegeschichte eigentlich mehr als Metapher dient und auf übertragener Ebene verstanden werden kann. Denn die Geschichte über zwei Kinder auf der Suche nach ihren Wurzeln ist nur voll von allen möglichen anderen Arten von Gefühlen und Gedanken, die das Erwachsenwerden und das ganze weitere Leben bestimmen. Gerade die Verbindung aus spannender und magischer Fantasiewelt voller Abenteuer, Musik und Liebe und berührenden tragischen Geschichten in der Realität, die sich immer wieder in Wanjas Hamburger Alltag mischen, macht diese Geschichte so besonders.
Wieder werden einige schwierige Themen wunderbar sanft aber dennoch direkt genug angesprochen. Der Alkoholmissbrauch und die Gewalttätigkeit Mischas Vaters zum Beispiel, oder wie schwer es sein kann, wenn man weg ziehen muss, wie beispielsweise Tina, die Eltern sich trennen wie Brittas Eltern oder ein Haustier stirbt. Viele kleine und große Probleme werden angesprochen und es ergibt sich ein stimmiger Mix aus der Suche nach der eigenen Identität, Probleme in der Familie, Angst vor dem Erwachsenwerden, Konfrontation mit Respektspersonen, Auseinandersetzung mit der Kindheit, Liebe, Freundschaft, unerfüllte Träume und die Frage, was man sich selbst zutraut und was nicht. Mut nimmt eine ganz wichtige Rolle ein und der Leser selbst wird während dem Lesen indirekt in seinen Fähigkeiten, Ängsten und Träumen bestätigt.


"Stille kann peinlich sein, drückend, verbissen oder unheimlich. Stille kann Stillstand bedeuten, wie bei Menschen, die sich nichts mehr zu sagen haben, oder sie kann durch Einsamkeit entstehen, wie bei Menschen, die niemanden mehr haben, dem sie etwas sagen können. Die Stille, die Wanja hier umgab hatte nichts on alledem. Es war eine seltene Form der Stille, die groß und vollkommen ist und die noch reicher wird, wenn man sie mit Menschen teil, die einem nahe sind."


Da verzeiht man es der Geschichte natürlich nur zu gerne, dass sie Großteils ein wenig hervorsehbar in ihrer Entwicklung ist. Was mit Brittas Eltern passieren wird, bahnt sich ganz klar an, genau wie Wanjas Verbindung zu Mischa von Anfang an nur allzu deutlich erscheint. Doch dieses Buch hat es nicht nötig, durch offensichtliche Spannung zu fesseln und mit überraschenden Wendungen bei Stange zu halten, alleine die magische Atmosphäre, die mir ständig eine Gänsehaut über den Rücken gejagt hat, reicht aus, um mich zu fesseln. So liegt über jeder stinknormalen Alltagshandlung eine stetige Grundspannung, welche auch gerade durch die wenigen Einschübe aus dem Land Imago aufrechterhalten wird. Das abenteuerliche Zirkusleben, welches auch in mir den Traum geweckt hat, für eine kurze Zeit Teil dieser lebendigen und schillernden Gemeinschaft zu werden, ist eine Sache, der grausam-böse erscheinende Vogel, der alle Farbe aus Imago fegt, wenn er auftaucht und die Idylle durch Attacken auf Taro stört, eine andere. Einige gruselige und sogar blutige Szenen haben mich kurz zweifeln lassen, ob man dieses Buch wirklich 10jährigen empfehlen sollte. Der leichte Anflug von Bedrohung und Panik deckt den sonst so lustigen, lebensfrohen Erzählstil ein wenig zu und flechtet düstere, melancholische Elemente mit ein. Vor allem aber die Bestätigung ihrer Talente und die Aufmerksamkeit, die die beiden Heranwachsenden im Zirkus Anima erhalten, vor allem vom Akrobaten und Musiker Taro, machen die kurzen Stunden in Imago noch kostbarer für die beiden.


"Die großen Geheimnisse sind immer offensichtlich."


Auch ich habe mich immer besonders auf die Besuche gefreut, denen immer ein Zauber und eine leichte Poesie inne wohnten.
Allgemein ist der Schreibstil jedoch von vielen liebevollen Details, einem lockeren Witz und emotionalen Szenen geprägt. So lockern zum Beispiel der Schweinetick ihrer Mutter, die vielen süße Spitznamen, die sie Wanja gibt, oder der quirlig/nervige Nachbarsjunge mit dem wohlklingenden Namen Breien alias Brian Trockenbrodt, die Atmosphäre ordentlich auf.

Neben dem Plot an sich begeistert vor allem die liebevolle Charaktergestaltung, die sehr breit gefächert ist, auch wenn auf unserer Protagonistin Wanja Walters, als personale Erzählerin, das Hauptaugenmerk liegt. Das junge Mädchen hat eine Begabung für Geschichten und das Trapez, hasst Mathematik und vor allem ihren Lehrer Herr Schönhaupt, ist ein kleiner Wirbelwind und entwickelt sich rasend schnell in dieser Geschichte. Zu Beginn hatte ich noch recht große Probleme, mich mit ihr zu identifizieren, da sie noch so jung war, dann aber doch teilweise so viel älter wirkte, weshalb ich mich schlecht auf sie einstellen konnte. Im Laufe der Geschichte wird ihre Unsicherheit immer weniger und die Geborgenheit Imagos lässt sie über sich hinauswachsen. Zu ihrer Mutter Jo hat sie ein recht schwieriges Verhältnis. Eigentlich haben sich beide sehr lieb und können auch recht viel miteinander anfangen, Jo arbeitet jedoch viel zu viel, ist fast immer gestresst und versteht ihre Tochter nicht mehr. Dazu kommt, dass zwischen den beiden die ungeklärte Vaterfrage wie eine Mauer steht, sodass man anfangs relativ wenig Verständnis für die junge Jo hat und eher zu Wanja hält, die ein wenig enttäuscht von ihrer Mutter ist. Später bekommt jedoch auch die junge Mutter eine nennenswerte Geschichte und man versteht besser, weshalb sie sich so verhält.


"Wanja verstummte. Sie sah auf Mischa herab. Tränen liefen lautlos über ihre Wangen. Es war unendlich still. Und aus dieser Stille erhob sich ein Gefühl."


Mischa Konjow ist ein Jahr älter als Wanja und in sehr schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Im Gegensatz zu Wanja hat er zwar einen Vater, er ist jedoch ein gewalttätiger, ekelhafter Trinker, der seine Familie schlecht behandelt, weshalb ihm lieber wäre, er hätte gar keinen. Wanjas oberflächliche Freundinnen nennen ihn den "Penner" und verurteilen ihn wegen seinem etwas verlotterten Äußeren, seiner zerrissenen Jeans und der abgetragenen Cordjacke, die er immer trägt. Doch während sich Wanja und er besser kennenlernen, da sie dieselben Gefühle für Imago und Taro haben, erfahren wir, wie sehr er unter seinem Vater leidet und sich deshalb in die Musik und Kunst flüchtet. Auch sein Charakter hat mich sehr berührt, auch wenn er nicht wirklich in den Altersbereich gefallen ist, mit dem ich mich sonst beschäftige.

Die erstaunlich vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten der Nebencharaktere, die vielschichtig und farbenfroh beschrieben wurden, hauchen der ganzen Geschichte ordentlich Leben ein, auch wenn es fast mehr sind, als für die eigentliche Geschichte notwendig gewesen wären. Vor allem die farbenrohe Zirkustruppe hat es mir sehr angetan. Neben Taro, der eine absolute Schlüsselrolle einnimmt, sorgen noch der Turban tragende Zirkusdirektor Baba, der mutige Feuerschlucker Perum, die wunderschöne Sängerin Noaeh, der traurige Clown Reimundo, die dunkel schillernde Schwarze Witwe Madame Nui, der witzige Zauberer Pati Tatü mit den gelben Blumenkohllocken, die stumme Schlangenfrau Sulana, der alte und geheimnisvolle Zauberer Amon, die starken Zwillinge Thyrm und Thyra und auch die katzenhafte Turnerin Gata für ordentlich Schwung. Auch Jos beste Freundin Flora war ein schillernder Charakter, der mir sehr gefallen hat.


"Und dann lächelte er. Stand da und lächelte, und Wanja fühlte, wie eine tiefe Traurigkeit in ihr aufstieg. Wie eine Welle bäumte sie sich in ihr auf, stieg höher und höher, strömte aus ihren Augen und lief ihr als Tränen die Wangen herab, groß und leise, wie das Lächeln des Clowns."


Ich denke, dass jeder einen Zirkus Anima braucht um schwere Zeiten, Findungsphasen oder andere Probleme überwinden zu können. Einfach abschalten, an etwas anderes denken, gut zugeredet bekommen, wahrgenommen werden und sich wirklich ausleben können um wieder neuen Mut und Kraft für den alltäglichen Kampf zu schöpfen - dass können viele Orte und Menschen für einen bewirken. Doch gerade wenn man als Kind nicht genug Zuwendung erhält, nicht mit genügend Stabilität und Gewissheit aufwächst, muss man sich solche Orte wo anders suchen. Diese Geschichte hat mir gezeigt, dass auch die Fantasie ein wunderbarer Ausweg sein kann und immer das real ist, was wir als solches empfinden. Wir wünschen uns so viele Dinge, malen die buntesten Bilder und Träume in unseren Köpfen, aber auch dort kommen früher oder später dunkle Wolken auf. Und um genau diese Bilder in unsere Realität zu übertragen, müssen wir den Auslöser für die dunklen Wolken finden und diesen bekämpfen. So dürfen wir zwar alle Träumer bleiben und auf unerwartete Fügungen hoffen, werden aber auch dazu angehalten uns aufzuraffen und unser Schicksal selber in die Hand zu nehmen.


"Und wenn sich unser Innerstes für eine Welt öffnet […], dann öffnet sich diese Welt auch für unser Innerstes und wird unsere Wirklichkeit – solange wir es brauchen."



Fazit:

Eine magische, berührende Geschichte über die Suche nach der eigenen Identität gepaart mit der Sehnsucht nach der Erfüllung von Träumen. Voller Magie, Witz, Ernsthaftigkeit und ein wenig Tiefsinn - für jedermann zu empfehlen!
Profile Image for booksaretherealmagic.
279 reviews15 followers
March 12, 2021
Nachdem ich schon andere Bücher von Isabel Abedi gelesen und geliebt habe, war ich auch sehr gespannt auf dieses Buch.
„Imago“ ist bereits 2004 erschienen und war deswegen teilweise sehr amüsant zu lesen, wenn die Rede von Klapphandys, der Zugauskunft oder dem Walkman war. Auch das Telefonbuch findet seinen Auftritt. Ich musste darüber oft schmunzeln, da es etwas befremdlich war, davon zu lesen. Die Grundaussage der Vaterbilder fand ich sehr schön und auch, dass in diesem Buch das Zirkusleben thematisiert wurde, war toll! Es herrschte eine richtige Wohlfühlatmosphäre.
Mein Problem in diesem Buch war leider die Protagonistin. Ich konnte viele ihrer Handlungen einfach nicht nachvollziehen, und auch durch einige ihrer Gedanken war sie etwas unsympathisch. Dadurch konnte ich viele Aspekte des Buches einfach nicht mehr genießen.
Nichtsdestotrotz habe ich es geradezu verschlungen, was an dem großartigen Schreibstil der Autorin liegt. Isabel Abedi versteht es definitiv mit Spannung zu erzählen und beim Leser einen angenehmen Lesefluss zu erzeugen.
Meiner Meinung nach ist dieses Buch ein bisschen schwächer als Isola und Lucian, aber dennoch eine Empfehlung für etwas jüngere Leser, also 8+.
Profile Image for Viktoria .
73 reviews
March 16, 2017
Das Buch fand ich wirklich toll! ♡

Ich hatte oftmals sogar seltsamerweise das Gefühl als sei es irgendwie für mich geschrieben worden :D. Die Ideen der Geschichte waren einfach so gut durchdacht und es gab einen großen Reiz zum Weiterlesen, sowie viele Geheimnisse und wenn ich mal nicht weiterlesen konnte, fragte ich mich andauernd was mich als Nächstes erwarten würde.

Solche Fantasyromane liebe ich wirklich, da Imago nicht wie ein typischer Fantasyroman war und die Welt des Zirkusses und dem Unerklärlichen Hauptteil des Buches waren. Bei solchen Sachen werde ich schwach!:D Es gab mir außerdem totale Nostalgie Gefühle. :)

Ich muss immer noch an dieses Buch denken und ich kann es kaum erwarten noch eins von Isabel Abedi zu lesen!!^-^
Profile Image for Johanna.
29 reviews2 followers
February 25, 2020
Das ist nun schon den zweiten Versuch den ich Isabel Abedi und Ihren Büchern gebe. Leider muss ich sagen, dass mich die Autorin nicht so packen kann. Bei Imago gibt es zwar eine Fantasy Seite, Ich stehe total auf Fantasy, aber diese wird sowenig beschrieben wie diese zustande kommt das mir das gewisse etwas fehlt. Allerdings glaube ich das es bei der Autorin so gewollt ist, sie will immer das fantastische in den Büchern aufgreifen allerdings nur am Rande und dies soll nicht der Hauptkern des Buches sein. Als ich den Inhalt des Buches gelesen habe, dachte ich dass die Protagonistin Ihren Vater, welcher sie im Stich gelassen hat tatsächlich in dieser Fantasy Welt lebt und er deswegen abgehauen/verschwunden ist. Dies war aber nicht der Fall. Die Autorin will viel mehr mit den Buch darstellen, wie man mit Problemen mit seinen Vater umgehen kann und dem ganzen was positiven abgewinnen.
Ich habe noch Isola und Lucian von der Autorin in mein Regal stehen, nun muss ich überlegen ob ich hier weiterlese oder ob die Autorin mein Regal leider verlassen muss,
Profile Image for Nana.
83 reviews
August 27, 2023
Ich komme alle paar Jahre mal auf Isabel Abedi zurück und Imago hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Je älter ich werde, desto mehr liebe ich die Kleinigkeiten des Schreibstils/der Erzählung, die eingestreut werden: Kleine Geräusche, die Haarsträhne, Nebenhandlungen. Bis heute wünschte ich mir, auch von den anderen Kindern mehr zu wissen. Und aus persönlichem Anlass geht mir das Thema auch bis heute einfach nah. Natürlich ist es ein Kinder-/Jugendbuch, aber eines von der Sorte, die wirklich schön mit mir gealtert sind.
Profile Image for Nina Miteva.
356 reviews45 followers
December 11, 2018
Ревюто в Wanderbook

Тази книга лесно би могла да се казва "Портрети на бащи". Тази тайнствена изложба свързва Ваня и Миша - главните герои, а после и още няколко деца. Вместо това обаче е избрано по-завоалираното заглавие "Имаго". Досега за мен тази дума означаваше единствено онзи етап от развитието на насекомото. В това също има метафора, приложима в случая - за тези деца, готови да излязат от обвивките си и да разтворят криле. Но изглежда тук заглавието е породено от друго значение на думата "имаго" - "неосъзнат прототип на близките, изработен в детството, който в последствие определя и отношенията с околните".
Освен заглавието, и корицата добавя още една , е, не точно загадка. Написано е, че
"Една буква бележи този първи роман на Изабел Абеди. Това е буквата "Ф", знак за неговата фантастичност." Което звучи ужасно глупаво, но може би на немски изглежда по-добре. За едно съм съгласна - "Имаго" е фантастична, и то не толкова като жанрова принадлежност, колкото като суперлатив. Тя има късмета преди нея да прочета "Кажи на вълците, че съм си у дома", една от най-въздействащите юношески книги, които съм случвала, и това затъмни леко ефекта от "Имаго". Но и така намирам книгата за изключителна, като послание и като изпълнение.

"Имаго" е книга за тийнейджъри. Но не за тази част, която напира да е като възрастни, а тази, която е все още детска. "Имаго" е книга за бащите - които имат, които нямат, и които търсят.
Образите от "Портрети на бащи" бяха до един шедьоври. Не се ограничаваха само до тайнствените персонажи зад рамките в галерията, достъпна само за малцина. В изложбата се включиха и бащите на Брита, на Йо, на Алекс. Всички тези портрети бяха изкусно изградени, не винаги красиви, но винаги изв��кващи емоция. Както казах - шедьоври.
=====
41 reviews
January 29, 2023
I really liked this book. It's the second time I read it, although the last time was in my teenage years. The story is pretty deep, working through topics like the management of emotions, suicide, addiction, depression and of course father figures in general. Taro is such a lovely character and I could feel the love that was put into writing this book. Would absolutely recommend.
Profile Image for Geertje.
1,041 reviews
April 22, 2018
Very much a case of it's-me-not-you. I wish I could have enjoyed this book more, and whatever the reason for me not enjoying it more, I know it is very much because of me, and not because this novel isn't well-written.
Profile Image for Marie.
12 reviews
March 7, 2023
Wow war wieder ein tolles Buch der Autorin. Wie sie das Thema über Väter rübergebracht hat war toll. Wie Wanja und Mischa ihre eigenen Geschichten verarbeitet haben und auch wie sie sich entwickelt haben war einfach toll
10 reviews
March 2, 2021
Großartige Idee, wer würde nicht gerne durch Bilder an andere Orte und Zeiten reisen
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for zosienka.
48 reviews4 followers
November 26, 2021
Bardzo mi się podobało, ale niestety jest też trochę wad więc ocena 4.0.
Profile Image for Elisa.
6 reviews
September 9, 2022
Ein guter Jugendroman. Einfache Sprache, aber es entführt einen in eine andere Welt, daher toll für die Flucht aus dem Alltag. Das Ende fand ich zu simpel - schade. Einige Wendungen waren sehr voraussehbar. Im Großen und Ganzen aber zu empfehlen!
Profile Image for Ida.
16 reviews2 followers
May 27, 2024
2-3 Sterne ⭐️, hat sich sehr gezogen aber das Ende war süß und die Idee eigentlich auch.
22 reviews
August 27, 2025
War ein schönes Buch mit einer netten Geschichte... hätte es lesen müssen als ich noch jünger war. Jetzt doch etwas kindlich.
Profile Image for Kinga Sobaniec.
245 reviews44 followers
September 3, 2017
Edit 2.09.2017: I'm crying

28.09.2017
This book is one of my childhood (which actually wasn't that long ago, but... shh) favorites. When I saw it my local library, I knew I needed to read it again. This summer is a reread time for me~!
More thoughts when I finish (maybe).
Profile Image for Jule.
181 reviews1 follower
April 19, 2015
- Hörbuchrezension -
Als Finjas Radiowecker um Punkt Mitternacht anspringt, weiß sie nicht, wie ihr geschieht. Eine Frauenstimme spricht zu ihr und lädt sie zur Ausstellung „Vaterbilder“ ein. Hat es etwas damit zu tun, dass Wanja ihren Vater nicht kennt? Sie beschließt zur Ausstellung zu gehen und erlebt ein unglaubliches Abentuer, denn hinter dem Bilderrahmen beginnt das geheimnisvolle Land Imago…
Isabel Abedi beschäftigt sich in ihrem Roman „Imago“ mit einem sehr wichtigen Thema, gerade für Jugendliche: Wie lebt man damit, nicht zu wissen, wer sein Vater ist? Doch sie betrachtet es gleichzeitig aus verschiedenen Perspektiven, denn da gibt es auch Mischa, dessen Vater ein Säufer ist oder Tobi, dessen Vater ein bekannter Politiker ist, aber nie Zeit für seine Familie hat und auch Finjas Freundin Britta, die ihren Vater abgöttisch liebt und gar nicht merkt, dass er gar nicht der Familienmensch ist, der er vorgibt zu sein.
Alle vier haben unterschiedliche Probleme und doch eines gemeinsam – die Probleme mit den Vätern. Oft stellt man sich während des Hörens die Frage, ob es nicht besser wäre gar kein Vater zu haben anstelle Mischas und wer Wanjas Vater nun eigentlich ist. Ihre Mutter will nicht darüber sprechen, doch hat Wanja nicht ein Recht darauf ihren Vater kennen zulernen?
Auf der anderen Seite dieser ernsten Problematik steht ein fantastisches Abenteuer: die Reise nach Imago. Für Wanja geht es zum Zirkus Anima und damit zu Taro, dem Hochseilkünstler.
Die Autorin beschreibt die Zirkuswelt so schillernd bunt, die Artisten so faszinierend, freundlich und ein bisschen verrückt, dass man das Mädchen gern immer wieder in das Land hinter dem Bilderrahmen begleitet. Es macht einfach Spaß zu hören, wie die Artisten turnen, üben und leben. Man selbst ist durch Wanja ganz nah dabei.
Aber Imago ist nicht nur bunt und lustig. Nein, besonders gegen Ende wird es sehr spannend und auch gefährlich, denn Name „Vaterbilder“ ist nicht zufällig gewählt…
Die Sprecherin Marie Leuenberger gibt jedem Charakter eine eigene Stimme, was besonders in der Zirkuswelt deutlich wird. Sie verleiht den Artisten Leben durch verschiedene Akzente, so spricht z.B. der Zirkusdirektor mit russisch gerolltem r und tiefer Stimme, so dass man einen kleinen, kräftigen und liebenswürdigen Mann in der Manege vor dem inneren Auge sehen kann, so wie ich mir einen typischen Zirkusdirektor vorstelle.
Ab und zu wird zwischen den einzelnen Tracks Musik gespielt. Still und ruhig, hauptsächlich durch eine Gitarre. Sie ist an genau den richtigen Stellen eingefügt, wenn beispielsweise ein größerer Zeitsprung erfolgt, und lockert die Atmosphäre auf, ohne verzögernd oder gar störend zu wirken. Es ist mehr eine kleine Verschnaufpause, die zum Entspannen einlädt.
Marie Leuenbergers verleiht dem Hörbuch meiner Meinung nach einen besonderen Feinschliff. Ich denke beim Lesen hätte mir das gewisse Etwas an der Geschichte gefehlt, aber wenn man sie so überzeugend vorgelesen bekommt, ist es schon etwas Besonderes. Man macht die Augen zu und schon findet man sich im Zirkus Anima wieder – einfach wunderbar!
Profile Image for Aisling.
82 reviews14 followers
March 12, 2012
BEZIEHT SICH AUF DAS HÖRBUCH!
Ich habe zu Imago gegriffen weil ich bereits Lucian und Isola gelesen hatte und mir diese Bücher gut gefallen haben. Ausserdem lag das Hörbuch gerade im Regal der Bücherei und ich brauchte mal wieder was zu hören. Ein bisschen musste ich mich einhören, denn die Geschichte war so gar nicht das, was ich erwartet hatte und da ich viel Andreas Fröhlich und Rufus Beck als Sprecher höre, musste ich mich an Marie Leuenberger gewöhnen. Da der Klappentext eigentlich gut wiedergibt, worum es geht, spare ich mir mal meine eigene Darstellung.

Idee: Die Idee fand ich nicht schlecht, aber michhat sie auch nicht vom Hocker gehauen.

Plot: Die Story baut gut aufeinander auf. Teilweise jedoch ein bischen langweilig und vorhersehbar. Mir war sehr schnell klar, was mit Wanjas bester Freundin zum Schluss passiert und wie das Verhältnis zu Mischa ist. Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen der realen Welt und den Erlebnissen in Imago. Gut gefllen hat mir die Zeitspanne über fast ein Jahr. Nach und nach wird alles aufgelöst und am Ende fügt sich alles zusammen.

Charaktere: Wie ich es von Isabel Abedi gewohnt war, sind die Charaktere gut durchdacht und man kann ihre Entwicklung gut nachvollziehen. Auch hier gilt mein Kompliment an dem Charakter Flora. Eine wunderbare Nebenfigur. Aber auch die Hauptprotagonisten sind gut gelungen. Bei jedem Handeln versteht man die Beweggründe. Auch die besonderen Bewohner Imagos haben eine schöne Farbe bekommen, obwohl ich mit der Welt an sich nicht so viel anfangen konnte.
Hintergrund: Ich habe nichts als unlogisch oder total an den Haaren herbeigezogen empfunden. Natürlich finde ich es fraglich, ob man der Einladung zu der Ausstellung wirklich nachgegangen wäre, aber es ist ja Fantasy, und da der Name der Ausstellung "Vaterbilder" heißt, sicher ein guter Beweggrund für Wanja, die nichts über ihren Vater weiß.
Sprecherin: Nachdem ich mich an Marie Leuenberger gewöhnt habe, fand ich sie gut als Sprecherin. Sie kann zwar nicht so gut die Stimme verstellen wie Rufus Beck, bei dem man meint es sprechen verschiedene Sprecher, aber dennoch passte sie gut zu der Geschichte und ich habe sie nie als langweilig empfunden.

Fazit: Ich habe Imago als Kindergeschichte empfunden. Sicher, hier wird sich intensiv mit dem Vaterthema auseinandergesetzt und wie wichtig es sein kann, seine Wurzeln zu kennen, aber ich würde es nicht noch mal hören. Es war ein netter Zeitvertreib, aber mehr auch nicht. Vielleicht liegt es an der Zirkuswelt, mit der ich nicht so viel anfangen konnte, obwohl alles gut dargestellt war. Irgendwie hat mich Imago nicht so gepackt wie Lucian oder Isola. Natürlich entspreche ich nicht der Zielgruppe, aber das geht mir meistens so, dennoch bekomme ich den einen Gedanken nicht aus dem Kopf: Gut, aber zu Kindermäßig. Jungen Jugendlichen kann ich es guten Gewissens empfehlen, vor allem , wenn man in dieser Phase steckt, wo man sich von seinen Wurzel distanzieren möchte.
Profile Image for Nadine.
739 reviews103 followers
February 20, 2013
Die 12-jährige Wanja bewegt eine Frage: Wer ist ihr Vater? Ihre alleinerziehende Mutter blockt jede Nachfrage kategorisch ab. Doch plötzlich wird sie auf geheimnisvolle Weise zur Ausstellung „Vaterbilder“ eingeladen. Dort trifft sie auf andere Kids, die aus verschiedenen Gründen mit ihren Vätern hadern, alle wurden wie sie zur Ausstellung eingeladen. Doch es stellt sich heraus, dass es sich um sehr viel mehr als eine Ausstellung handelt, das „Vaterbild“, das sie sich aussucht, führt sie gemeinsam mit ihrem Mitschüler Mischa in die faszinierende Welt „Imago“, sie lernen die Mitglieder eines Zirkus' kennen und werden von Taro, dem Artisten, der auf ihrem „Vaterbild“ abgebildet war, für die große Abschlussvorstellung trainiert, an der sie teilnehmen sollen.

Die Geschichte hat mir gut gefallen, allerdings war ich etwas überrascht, dass die Protagonisten so jung waren. Auf eine Zielleserschaft wahrscheinlich ähnlichen Alters zugeschnitten sind einige Charaktere etwas eindimensional und vereinfacht dargestellt, aber die Idee und die Umsetzung waren wunderbar. Man fiebert mit bei Wanjas Suche nach der Geschichte um ihren Vater und damit ihrer eigenen Identität. Auch die angerissenen Geschichten der anderen Kids berühren.

Schön und schnell zu lesen, aber doch eher etwas für jüngere Leser.
Profile Image for Bella.
151 reviews12 followers
February 10, 2017
Es war zwar etwas kindlich durch die junge Protagonistin und die Verbindung zwischen ihr und Mischa war vorhersehbar aber trotzdem mag ich den Schreibstil so gerne, er berührt mich total und ich hätte gerne am Ende noch mehr erfahren
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