Vom Austeilen und Auf-die-Fresse-Kriegen: eine Nachwendejugend in Mecklenburg-Vorpommern.
Hendrik Bolz, geboren 1988, ist in Stralsund aufgewachsen, im nordöstlichsten Winkel Deutschlands, in einer Welt, die, obwohl das Land längst nicht mehr »DDR« heißt, wenig mit dem zu tun hat, was im Westen als Normalität durchgeht. Lediglich das RTL-Nachmittagsprogramm, das im Hintergrund zu hören ist, deutet darauf hin: Es sind dieselben Nullerjahre.
Während in den Plattenbauten von Knieper West immer mehr Erwachsene die Suche nach einem Platz im neuen System aufgeben, nehmen Hendrik und seine Freunde die Herausforderung an: Sie finden Auswege aus der Langeweile und Fluchtwege, um keine Prügel zu kassieren. Langsam zerfallen die Frontlinien der Baseballschlägerjahre, an die Stelle der Springerstiefel treten Turnschuhe, die Böhsen Onkelz werden von Aggro Berlin abgelöst, die Optionen bleiben die gleichen: Fressen oder Gefressenwerden.
Im Kindergarten, in der Schule und im Fußballverein haben sie gelernt, dass ein großer Junge nicht weint und dass der Klügere nur so lange nachgibt, bis er der Dümmere ist. Nun gilt es, härter zu werden, um, wenn es drauf ankommt, dem anderen die Nase zu brechen. Und stumpfer zu werden, um dabei nicht zu zögern. Die Mittel finden sich – Kraftsport, Drogen, Rap. Und bald sind es neue »Kleine«, die sich verstecken müssen.
Hendrik Bolz erzählt eindringlich von einem Jahrzehnt im Osten Deutschlands, das uns ein Stück bundesrepublikanische Gegenwart erklären kann.
Hendrik Bolz a.k.a. Testo, a rapper from Angela Merkel's East German home state of Mecklenburg-Vorpommern, gives us his semi-autobiographical debut novel about growing up at the Baltic Sea during the noughties (a time which in German is called the "Nullerjahre", with "null" meaning "zero"). The book is part of a recent wave of literarure about the so-called "baseball bat years" in East Germany, the time after the fall of the Berlin Wall in which society in the East more or less collapsed due to the radical transformation from GDR socialism to FRG capitalism. Many people in Bolz' age group (he was born in 1988) can tell gruesome stories about kids that were neglected during their teenage years because so many people around them lost their jobs while dependence issue and fascism were on the rise - and the author of this novel is no exception. His alter ego "Hendrik" is the protagonist of the novel, and he travels back to the city of Stralsund in 2021, 13 years after leaving to study in Berlin. The main part in the novel are Hendrik's reflections on his lost youth between violence and drug use.
It's hard to overestimate the importance of such books when it comes to understanding the current situation in the East, and Bolz does a great job dropping short explanations and background info about the events he describes, like stats regarding unemployment and right-wing violence or ill-advised political intiatives that were launched during the time he illustrates. Being a musician who takes pride in his lyrics, Bolz aims to infuse his prose with musicality and a timely atmosphere, not only by quoting lines from then popular eurotrash hits and right-wing rockers (yup, it's the infamous "Onkelz"), but also by trying to bring rhythm into the pages by employing repetition, flashes of words, and onomatopeia. The effect is not necessarily convincing or organic, but the idea itself is certainly good.
But the book has two main weaknesses: When Hendrik falls into the rabbit hole of drugs and violence, we get many, many pages of vivid descriptions, but per usual, watching people taking drugs and beating others up is just extremely boring - there are too many of these scenes, way more than readers need to get the point. The accumulation of crime also doesn't lead to some kind of peak, it just feels like it's badly paced and unevenly plotted.
Then, Bolz makes a weird reference right at the beginning of the book, pointing out that his particular contribution to the topic of the baseball bat years is that he is not from East Berlin, Potsdam, or Connewitz - and the very specific places he names seem to show that this remark does not only aim to express that he is from a rural area, but that he points to colleagues. Leipzig (Connewitz is part of the city) is of course the home turf of literary superstar Clemens Meyer, Daniel Schulz was born in Potsdam. And let's face it: Both Meyer and Schulz wrote better books about the baseball bat years than Bolz. Why this self-inflicted comparison? To insinuate that Bolz is the hardest of them all? Meyer had to interrupt his studies in Creative Writing at the German Institute for LIterature because he was sentenced to go to jail, Schulz grew up in rural Brandenburg. What's your point here, Bolz? This spirit of proudly displaying one's own degree of being / having been fucked up is not helping and lurks in various parts of the book (although the remarks at the end of the text aim to counterbalance this impression and clearly condemn the bahvior described).
So all in all, this debut is well-worth reading, but it's not the best book about the topic available.
Hendrik Bolz aka Rapper Testo schildert hier seine Jugend in der Nachwendezeit - in einem Mecklenburg-Vorpommern mit nur wenigen Ausländer*innen und Bewohner*innen mit Migrationshintergrund, dafür umso mehr von jenen mit rechter Gesinnung. Drogen, Gewalt Machtkämpfe, die Nazis stehen jeweils ganz oben in der Hierarchie, wie schlägt man sich da durch? Als Coming-of-Age-Roman etwas stark wiederholend, größtenteils aber unterhaltsam erzählt. Als Nachwendebetrachtung leider zu reißbrettartig abgearbeitet, die zugrundliegenden Strukturen scheinen teils recht deutlich durch. Dennoch: Bolz hat was zu erzählen, das gehört werden soll und muss, und das bringt er größtenteils auch so rüber, dass man dranbleibt.
Hendrik Bolz ist unter dem Künstlernamen Testo eine Hälfte des Rapduos Zugezogen Maskulin. 2015 veröffentlichte ZM einen der besten deutschsprachigen Songs aller Zeiten mit dem Titel "Plattenbau O.S.T.". Das Buch "Nullerjahre" ist für mich inhaltlich und formal eine Art Extended Version dieses Songs. Es ist vielleicht nicht ganz so dicht, aber durch die zusätzlichen Details eine absolut lohnenswerte Ergänzung. Die Sprache von Bolz ist in seinem Buch genauso dringlich wie in seinen Rapsongs.
Plattenbau O.S.T.: "Ist bei dir zuhause alles Scheiße? Jeden Tag bis in die Nacht Fußballplatz alleine Mach dir nix drauß, uns geht's hier allen gleich Wenn du ein Bier exen kannst, dann ham wir ein' Platz frei Yüah, Grasflecken auf Turbohosen, Fischgräten auf Pullovern Wir sind die coolen Jungs mit Gas in unser'n Kinderlungen Bunte Plattenbauten, Himmel aschgrau Yeah, hier sind wir zuhaus' Uns're Gangzeichen eingeritzt im Arm Fenster, die mal Hakenkreuze war'n und Feuerzeugbrandnarben Skinhead Girl, Haarpracht, Pony lang, Rest ab Düngen uns're Akne mit Billigschnaps Komm mit uns, verschwende deine Zeit Spielplatz zwischen Riesenblocks, wir stell'n uns auf im Kreis Saufen um die Wette und dann tanzen wir zu Aggro Ansagen Im Blaulicht der Krankenwagen Das Viertel das ist klein Doch der Horizont ist weit Verschwende deine Zeit Verschwende deine Zeit Das Viertel das ist klein Doch der Horizont ist weit Verschwende deine Zeit Verschwende deine Zeit Wo mal dein Fahrrad stand, liegt jetzt nur dein Schloss im Graben Dein schönes, neues Fahrrad ging im Moorteich baden Wir machen dich besoffen und dann gehst du kippen klau'n, Yeah Wir sind genau die Freunde, die du brauchst Komm, wir fangen Stress an und kriegen auf die Fresse Klettern auf junge Bäume, um sie abzubrechen Badeanstalt, werden rausgeschmissen Denn wir werfen mit Matsch und zeigen Penis den Mädchen Rucksäcke voll mit Engelstrompeten Wir lern' nicht für die Schule, wir lernen für's Leben Wollten noch ein Mädchen daten, lieber doch nicht Das ist kein Deutsch mehr, was ich quatsche ist Kartofflisch Keiner kann uns kleinen Pisser mehr versteh'n Doch irgendwo geh'n wir schon hin, überall sind wir im Weg Seit dem Magenauspumpen geht dein Blick ins Leere Und im Fernsehen läuft 'ne Teeniekomödie Das Viertel das ist klein Doch der Horizont ist weit Verschwende deine Zeit Verschwende deine Zeit"
„Nullerjahre - Jugend in blühenden Landschaften“ von Hendrik Bolz ist für mich eine Reise in meine eigene Jugend gewesen und ein Buch, welches mich selber viel zum Nachdenken und Reflektieren bewegt hat. Ich selber bin Baujahr 1986, aufgewachsen in einer 6500 Einwohner*innen-Kleinstadt an der Grenze zwischen Mecklenburg und Vorpommern. Ich kann vieles von dem, was Hendrik Bolz in seinem Buch nachvollziehen und habe einiges auch in unserer Kleinstadt so erlebt: junge Rechtsradikale, welche auf dem Marktplatz im April den „Führergeburtstag“ feiern und vor allen durch kurze Haare und Alkoholkonsum auffallen. Junge Menschen, die draußen in Gruppen erst Gas ziehen und später anfangen zu kiffen und andere Drogen zu konsumieren, je älter sie werden. Eltern von Freund*innen und Bekannten, welche mit diesen ganzen Jahren nach der Wende überfordert sind und ihre Kinder sich deswegen alleine überlassen. Harte Fußballkämpfe auf dem Bolzplatz, Ausgrenzung, Abgrenzung, Onkels hören und Deutschrap und die Toten Hosen pumpen. Hendrik Bolz beschreibt in seinem Buch eine Zeit für Jugendliche und junge Erwachsene, wie sie wahrscheinlich viele erlebt haben. Gerade in den neuen Bundesländern, gerade dort, wo die versprochenen blühenden Landschaften sich eher auf die Blumenwiesen, als auf den Aufstieg der Menschen bezog. Ich kann das Buch den Menschen in meiner Generation nur empfehlen, weil es deutlich macht, welches Gefühl von Freiheit, Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht so viele damals spürten. Ich selber habe das alles früh hinter mir gelassen. Mein Kanal waren nicht die Drogen und die Hoffnungslosigkeit, sondern der Wechsel in die größere Stadt, aufs Sportgymnasium und der Eifer mit Leistungssport später Erfolgreich zu sein. Wo wäre ich wohl gelandet, wenn der Sport nicht gewesen wäre, welche Wege wäre ich dann gegangen. Diese Fragen schwirren durch meinem Kopf am Ende dieses Buches.
Wenn Menschen hören, wo ich aufgewachsen bin, dann höre ich oft „Oh voll schön!“ Dann sage ich: Pubertät dort war scheiße. Ist meist schwer zu glauben.„Nullerjahre“ erklärt warum. Es gibt dem Schmerz einen Namen, dem Gefühl eine Bedeutung. Anders als Hendrik Bolz war ich auf der anderen Seite, habe nicht reingepasst, weil es nicht ging, weil ich zu anders war. War eher Opfer und habe versucht ganz klein zu sein. Hat auch nicht geklappt. Die Scham, die Sprüche, die Lehrer und Erzieher kenne ich auch. Und die Angst. Es gab auch andere Momente und Menschen aber diese Angst hat sich in alles hineingefressen und festgesaugt. Dass ich weggezogen bin hat mir wortwörtlich das Leben gerettet. Wäre ich geblieben gäbe es mich nicht mehr. Dieses Buch ist die Antwort auf die Frage „Warum willst du nicht wieder zurück ziehen“ Darum.
- es sind die selben geschichten, die die großen brüder erzählt haben, die im osten der stadt herum erzählt wurden, die man auf dem pausenhof gehört hat. irgendwann ist jemand abgeschmiert, irgendwann hat jemand zu lange blickkontakt gehalten, irgendwann war jemand mal im jugendgefängnis. und selbst wenn bolz' geschichten noch 10 jahre früher spielen als die eigenen und er auf der anderen seite stand - es sind dieselben figuren, dieselben aktionen, dieselbe perspektivlosigkeit. dasselbe außenseitertum, dasselbe popkulturelle durcheinander, dasselbe traumata.
diese dinge durchdringt bolz mit "nullerjahre" sehr deutlich und eindringlich. was dem buch aber fehlt, ist eine echte spannungskurve - die gewalt, die drogen, die songzeilen, es ist irgendwann ein einziger matsch, eine einzige spuckepfütze. und obwohl sich diese zeit retrospektiv sicher so anfühlt, lässt sie als leseerlebnis zu wünschen übrig. jede härtere droge und jeder tabubruch nimmt sich ein kapitel, aber alle fühlen sich austauschbar an. die angstspirale ist nachvollziehbar, aber zäh.
trotzdem ist "nullerjahre" ein wichtiges buch, denn bolz gelingt der feine spagat zwischen unverherrlichter gewaltdarstellung und sozialem kontext - auch wenn die politischen und gesellschaftlichen ereignisse der zeit recht hölzern eingebaut werden. doch die sind für das verständnis wichtig, um endlich zu personalisieren: die ddr endete nicht einfach 1990, die nachwendezeit war keine blumenwiese und die geschichte der menschen und kinder ging weiter. und sie wurde auf den schlachtfeldern der ostdeutschen kleinstädte ausgetragen.
Hendrik Bolz, für viele bekannt als Testo des Hip-Hop-Duos „Zugezogen Maskulin“ hat eine Gemeinsamkeit mit mir, die ich nicht wusste: er kommt aus‘m Norden. Genauer gesagt aus einem kleinen Ort bei Stralsund, MV. Auch ich habe Familie dort. Hendrik erzählt in „Nullerjahre“ von dem Aufwachsen im Osten, einer perspektivlosen Zukunft und einer Menge G3walt und Dr0genkonsum. Tatsächlich dachte ich beim Disclaimer vor der eigentlichen Handlung, dass die Geschichte nicht ohne H0moph0bie und Rassismus auskäme, dass es vielleicht an 1-2 Stellen mal bisschen schmerzhaft wird (hallo, Ostdeutschland, I know you). Aber das, was inhaltlich dann präsentiert wurde, war einfach nur heftig und ich möchte hiermit eine ganz klare Triggerwarnung für so ziemlich alles aussprechen, was eine grobe Sprache malen kann. Diese Geschichte hat mich dennoch so stark in den Bann gezogen, da Hendrik einfach einen sehr fesselnden und haltlosen Schreibstil an den Tag gelegt hat. An einigen Stellen war es für mich kaum auszuhalten und ich bin fassungslos (und gleichzeitig wenig überrascht), was Menschen tun und sagen können. Am Ende ließ mich das Buch trotzdem hoffnungsvoll zurück und hat mir gezeigt, wie wichtig Aufklärungsarbeit vor allem in den „vergessenen Orten“ ist. Leseempfehlung aber absolut nichts für schwache Nerven!
Dringender Tipp: Hörbuch hören, das Hendrik Bolz selber eingesprochen hat! Viele Passagen sind rhythmisch, im Sprechgesang geschrieben. Der Sound kommt vorgelesen deutlich besser rüber. Literarisch ist das keine Heldenleistung. Ist auch völlig wurscht, weil die authentischen Szenen : Alkoholexzesse, Drogenrausch, Gewalt, die Hoffnungslosigkeit, das Überleben wollen, der Slang und die Beleidigungen, so krass gut beschrieben werden, dass der experimentelle, wiederholende, teils abgehackte, fragmentarische Stil perfekt dazu passt. Die Info Einschübe zur Politik und Sozial-Gesellschaftlichen Lage in den einzelnen Jahren passten für mich gut rein. Hab da nix als schablonenhaft oder gewollt empfunden. Interessant ist, dass die Eltern nicht vorhanden sind oder wenn, nur am Rand als überfordert, Saufnasen und nicht hilfreich erwähnt werden. Eine Jugend, die komplett sich selbst überlassen wurde. Wer jetzt so gar nichts mit der Rapkultur anfangen kann, hat vielleicht nicht ganz so viel Spaß an dem Schreibstil 😉
“Nullerjahre” erzählt autobiografisch die Geschichte von Hendrick Bolz, vielen bekannt als Rapper “Testo”, eine Hälfte des Duos “Zugezogen Maskulin”. Es geht um seine Kindheit und Jugend nach der Wende in Mecklenburg-Vorpommern. Gezeichnet von Gewalt, Drogen, toxischer Männlichkeit und kompletter Hoffnungslosigkeit ist Hendrick Bolz für viele in seinen Erzählungen kaum wieder zu erkennen. Andererseits kenne ich das Aufwachsen in einem Brennpunkt, weiß wie hart Menschen groß werden, denen diese Welt nichts zu bieten hat und genauso hart und schonungslos erzählt Hendrick Bolz in “Nullerjahre”. Viele Geschichten sind sehr ähnlich, wiederholen sich, das trägt einerseits dazu bei aufzuzeigen wie träge und repetitiv seine Jugend war, andererseits sehe ich hier auch die verpasste Chance statt von zig Schlägereien zu berichten, eine Einordnung der Ereignisse vorzunehmen. Immer wieder streut Bolz politische Ereignisse ein, schafft es jedoch nicht ganz die Verbindung zu seinen autobiografischen Darlegungen zu schaffen. Stattdessen driftet er oft ab und erklärt meiner Meinung nach einige eher geschmacklose Szenen zu detailreich. Wer seine Musik mit “Zugezogen Maskulin” verfolgt, wünscht sich vermutlich eine etwas präzisere Einordnung seiner wirklich schrecklichen Jugend, schade dass Hendrick Bolz dies nur auf den letzten 5 Seiten anschneidet. Insgesamt finde ich es wichtig auch diese Geschichten, vor allem in den Umständen im Osten nach der Wende zu erzählen, aufzuzeigen, wie ekelhaft, gekennzeichnet von Gewalt, Angst, Drogen und Hoffnungslosigkeit viele junge Menschen aufgewachsen sind, aber eben auch, wie der Osten im Stich gelassen wurde, die Politik versagt hat, die Stigmatisierung das Schicksal vieler Menschen in Armut scheinbar besiegelt und dass es dennoch möglich ist trotz allem einen ganz anderen Weg einzuschlagen, Verantwortung zu tragen und nicht nur den Umständen schuld am Arschloch-Dasein zu geben. Leider wird dies meiner Meinung nach aber eher denjenigen bewusst, die seine Musik verfolgen als wirklich eindeutig aus “Nullerjahre” hervorgeht.
Ostdeutsche Geschichten warten auf ihre Bearbeitung. Das ist nicht nur das Gefühl, das Hendrik Bolz für seine ganz eigene Geschichte tief im Inneren spürt, das gilt auch generell für uns alle, für die deutsche Gesellschaft, in der der Osten Deutschlands die letzten Jahrzehnte oft unsachlich und von oben herab als Sorgenkind behandelt wurde, ohne wirklich genau hinzusehen. Autoren wie Clemens Meyer und Daniel Schulz tragen wichtige Perspektiven zur Annäherung bei, zum Verständnis, zum Gesehenwerden. Wer Einblick bekommen hat in das Leipzig, das Berlin, die ostdeutsche Provinz der Nachwendejahre merkt, wie tief solche Erlebnisse und Prägungen gehen und wie wenig sich diese wegwischen, gar vergessen lassen.
Mit “Nullerjahre” steuert der Rapper Hendrik Bolz, der als Testo mit Grim 104 das Duo “Zugezogen Maskulin” bildet, ein weiteres, wichtiges Puzzleteil zu dieser Ost-West-Debatte bei. Er wächst im stralsunder Plattenbauviertel Knieper West auf und legt sich sehr schnell seine eigenen Überlebensstrategien zurecht: Bloß nicht weinen, bloß keine Schwäche zeigen, nicht aus der Reihe tanzen, sonst hat man sehr schnell eine Faust im Gesicht. Während im Hort und in der Schule alte Methoden der DDR ausrangieren, treten offen rechtsradikale Vorbilder auf die Bildfläche. Hendrik schlingert, will dazugehören und dröhnt sich mit seinen Kumpels fast täglich zu, während die Mahnungen der Lehrer bald schon nicht mehr ziehen. Nur nicht zum Opfer werden, nur nicht zum Opfer werden. Mal wabern euphorische Rauschzustände, mal ergreift bekiffte Lethargie Besitz. Zwischendurch sprenkelt der Autor Statistiken und Fakten im Nachrichtenstil ein, teilweise schwenkt er in hartem Kontrast hin und her und stellt seine damalige Realität den Arbeitslosenzahlen oder politischen Maßnahmen gegenüber.
Mit Referenzen auf Klamottenmarken, Musik und TV gibt Hendrik Bolz seiner Erzählung eindeutig den Anstrich der Nullerjahre meiner eigenen Erinnerung - und doch könnten unsere Welten nicht unterschiedlicher sein. Dieser Effekt ist gut gelungen, allgemein wird man besonders im Hörbuch mit fast mantraartigen Wiederholungen durch die Handlung getrieben, rastlos, panisch, euphorisch, atmen atmen atmen.
Allerdings trägt sich die Erzählweise nicht auf die ganze Länge. Ich hätte mir zeitweise doch mehr Einbettung der Fakten in die Handlung gewünscht, der Effekt des Gegenüberstellens nutzt sich auf die Dauer ab. Mir erschloss sich auch nicht, wie Hendrik in diesem Umfeld noch sein Abitur schaffen und zum Studium nach Berlin gehen kann. Von seinen Eltern erfahren wir überhaupt nichts, die Eltern anderer sind maximal Randnotizen. Dieser Aspekt hat mir in den sich irgendwann wiederholenden Drogen- und Gewalterfahrungen und dem Einfluss des toxisch männlichen Umfelds gefehlt. Auch wenn dies wahrscheinlich bewusst als Leerstelle gehalten wurde, kann man sich kaum erschließen, warum gerade er den Absprung noch geschafft hat, woher er die Motivation nahm, das Gymnasium nach einem Schulverweis weiter durchzuziehen.
Dennoch: Geschichten wie diese müssen erzählt und gehört werden. Hendrik Bolz tut dies schonungslos und mitreißend und bei einem Meister des gesprochenen Wortes wie ihm ist das Hörbuch ein Muss!
Die brutalen Nullerjahre in MV, in Stralsund. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass eine Person so viel abgefuckte Scheiße gesehen hat. Krasse Perspektive & alles umgesetzt in einem Schreibstil, der sich ein bisschen liest, wie eine Faust im Magen sich anfühlen muss. Macht ein bisschen besessen und ein bisschen traurig & ist ein bisschen Geschichte und ein bisschen Geständnis von einem Jungen, der zum Opfer und zum Täter wurde! Spannend und absurd, kann ich nur empfehlen, wenn mensch sich eine Realitätsklatsche für MV (vor 20 Jahren & teilweise bestimmt noch heute) geben möchte.
das buch beginnt mit einer triggerwarnung: die geschichte über die jugend in den nullerjahren in stralsund könne nicht erzählt werden, ohne rassismus, misogynie, antisemitismus, homophobie und gewalt allgemein sprachlich zu reproduzieren.
es ist so vermutlich ein authentisches zeitzeugnis. für mich wirkte es oftmals aber gewaltverherrlichend (a la clockwork orange) und war ohne einordnung extrem schwer zu ertragen und hat ehrlich gesagt einfach keinen spaß gemacht.
das war hart. das bild das von stralsund und vom osten allgemein gemalt wird ist keins, das sich einfach ertragen lässt (vor allem wenn man selbst von dort kommt). es ist aber trotzdem eins, das gemalt werden muss. der disclaimer zu beginn ist mehr als nötig, nicht selten hat sich mir der magen bei den krassen formulierungen umgedreht. damit hat das buch wahrscheinlich genau das bewirkt, was es sollte…
eine thematik mit der ich mich so noch nicht auseinandergesetzt hat, spannende perspektive, die mich sehr mitgerissen hat. sehr rau und explizit geschrieben, was sinn ergibt. joa was soll ich sagen fand’s geil, war jetzt nicht poetisch ausgeschmückt oder so aber den anspruch gabs bei dem buch auch einfach nicht. Daumen hoch! 👍
Ich weiß gar nicht so genau, was das flaue Gefühl im Magen verursacht, wenn man das Buch zur Seite legt. Vielleicht der Ekel und die Genervtheit, nachdem über die Hälfte des Buches stumpfe Drogen- und Gewalteskapaden beschreibt und man denkt "Boah ist gut jetzt, ich hab's begriffen". Vielleicht aber auch, dass man, wenn man auch im Osten der 00er Jahre aufgewachsen ist, die Gemeinheit fast aller um einen herum, von Freunden, Älteren, Erziehern im Kindergarten, den Eltern der Freunde und den Lehrern, selber kennt. Dass man auch solche Leute kennt, die irgendwo zwischen 5. und 7. Klasse auf dem Gymnasium hängen geblieben sind und bei denen man sich erschreckt, wenn man sie jetzt zufällig beim halbjährigen Besuch auf dem Bahnhof oder im Kaufland sieht und sieht, wie abgemenscht sie mittlerweile sind.
Das Buch mag vielleicht ermüdend sein für diejenigen, die diese Erfahrungen nicht gemacht haben. Aber an mehreren Stellen fühlte ich mich ertappt, angefangen bei bestimmten Formulierungen ("Kunde" als Beleidigung oder auch die klassische "TJA SCHADE DA MUSS ICH DEINER MUTTER HEUTE WOHL WIEDER SAGEN, DASS IHR KIND SICH DANEBEN BENOMMEN HAT. SCHADE, DA WIRD SIE TRAURIG SEIN, ABER DU KRIEGST ES JA NICHT HIN" Tirade von Erzieherinnen im Hort).
Der stärkste Teil des Buches sind tatsächlich die ersten hundert Seiten, die den Nagel der Ossi-Jugend wirklich auf den Kopf treffen. Danach geht es für meinen Geschmack zu lange um die Drogenkarriere des Autors (und vielleicht ist das auch gewollt, denn ich fühlte mich am Ende des Buches so ausgelaugt als hätte ich eine Bong im Wohnzimmer der Freunde des Autors mitgeraucht) und es fehlt eine zufriedenstellende Auflösung des Ganzen. Aber auch hier muss ich gestehen, dass das "Bin weggezogen und hab aufgehört, so ein Assi zu sein" leider oft die Auflösung ist. So banal es klingt.
Strukturell und stilistisch nicht überzeugend, thematisch nicht ausgegoren. Der Roman wird sehr schnell sehr zäh — immer wieder werden ähnliche Episoden erzählt, gleichzeitig gibt es diverse inhaltliche Lücken. Sprachlich ist der Roman ebenfalls flach. Der Erzähler berichtet repetitiv, weder in poetischer Sprache noch in einer überzeugenden, authentischen Stimme, von seinen Jugenderlebnissen - puh.
ungeschönt, vulgär, brutal, direkt, echt. sehr krass auf allen ebenen, hat mich vor allem sprachlich überzeugt und mir nochmal klar gemacht, wie dankbar ich für die stabilität in meiner kindheit sein sollte. „nullerjahre“ ist was ganz besonderes, das meiner meinung nach viel mehr gelesen werden sollte, auch wenn‘s unangenehm ist. hier geht es nicht nur um das aufwachsen in den plattenbauten ostdeutschlands, hier geht es um generationen der vernachlässigung und deren folgen. das buch knallt und schüttelt einen, aber das ist auch nötig.
Ein Disclaimer vorab: Ich mag Hendrik Bolz' aktuelle Band Zugezogen Maskulin sehr gern. IMHO sind sie einige der wenigen hörbaren und auch textlich ansprechenden "Deutschrap" Kombos im Moment.
Zum (Hör-)buch: Streng genommen nimmt der Text des 2014 erschienenen Songs Plattenbau O.S.T. einen Großteil des Inhalts voraus. Trotzdem war ich gespannt, was Hendrik Bolz aka Testo aufs Papier bringt.
Das Buch schlägt einen Bogen von Hendriks Kindheit bis zum Abschluß des Gymnasiums, kurz bevor er nach Berlin - in die große weite Welt - geht. Die Themen sind vielfältig, ich würde sagen, relativ typisch für (männliche) Jugendliche in abgehängten Regionen. Härte zeigen, keine Gefühle, auch nicht gegenüber Freunden - das ist ein großes Thema, was das Buch durchzieht. Lieber Täter sein, niemals Opfer ... Das führt auch zur Faszination, die er gegenüber solch "harten" gewalttätigen Typen verspürt. Die dann, und das ist IMHO eine der wenigen wirklich "typischen" Ostsituationen, größtenteils dem rechts(-radikalem) Spektrum angehören. Welche Teile autobiograühisch sind, welche nicht, lässt der Autor offen.
Was mir am Hörbuch (und bei einer besuchten Lesung) sehr gut gefallen hat: Hendrik Bolz schreibt recht rythmisch, oft werden Sachen wiederholt, besonders, wenn er sich etwas einredet oder, wie um es sich einzuprägen, immer wieder vorsagt. "Bloß nicht heulen bloß nicht heulen, bloß nicht heulen". Das trägt er auch schön in dem Hörbuch vor. Oft werden zudem Ausschnitte aus Nachrichten oder Artikeln über damalige Ereignisse eingestreut (Rostock Lichtenhagen, Treuhand, G. Schröder etc.), das hat mir gut gefallen.
Literarisch zieht es ansonsten nicht unbedingt die Wurst vom Teller, an "Als wir träumten" von Clemens Meyer zB. kommt es nicht ran. Will es (wahrscheinlich) aber auch nicht. Von mir trotzdem eine Empfehlung für Menschen, die sich mit Literatur von & über die direkt nach der Wende aufgewachsene Generation beschäftigen möchten.
Ein sehr trostloses Buch, das es vielleicht gerade deswegen so authentisch macht. Die Sprache, die der Autor verwendet ist sehr brutal und ungefiltert. Natürlich bildet das die Realität ab, war mir aber dennoch manchmal einfach zu viel. Das Erzählte war für mich oft nicht leicht zu ertragen, vor Allem weil der Autor dieses genauso erlebt hat. Es war ein Erfahrungsbericht gepaart mit Fakten und politischen Geschehnissen, was ich gut fand. Der Größte Teil des Buches bestand allerdings aus detailliert beschriebenen Drogen- & Gewaltexszessen, was ich anfangs noch interessant fand, sich aber dann nur noch wiederholt hat. Durch die Häufung haben diese dann auch an Eindringlichkeit verloren, und man stumpft irgendwie ab. Ich hätte mir mehr Details über Hendriks Leben gewünscht, sprich den Umgang seiner Eltern mit ihm, etc. An sich schon eine sehr spannende und schockierende Zeit, aber für mich ein bisschen zu einseitig dargestellt.
Beklemmendes, wichtiges Buch über das Aufwachsen nach der Wende im Plattenbau in Meck-Pomm. Hendrik Bolz gelingt es sehr gut, das Triste, Traurige, Hoffnungslose biografisch zu schildern, ohne gewaltvolle Erlebnisse zu beschönigen. Die Alltäglichkeit von Gewalt gegen andere und durch andere war für mich zum Teil schwer aushaltbar und so allumfassend, dass es mich sehr berührt hat. Stark finde ich ich die kritische Einordnung des toxischen Bildes, wie Jungs und Männer vermeintlich zu sein hätten, den Sozialdarwinismus und die Normalisierungsprozesse ständiger Angst und Gewalt - und damit auch deren Legitimierung. Und ebenso die Selbstreflexion, was das mit Hendrik Bolz macht, so auch die psychische Versehrtheit. Mich hätte noch sehr interessiert, mehr über den Umzug nach Berlin und die damit einhergehenden Veränderungen und Konstanten in der Biografie des Autors zu erfahren, aber vielleicht kommt das ja noch. Sehr empfehlenswert, die Inhaltswarnung zu Beginn des Buchs find ich eben falls gut weil sehr berechtigt.
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Eine Geschichte die auf jeden Fall Gehör verdient. Perspektivlosigkeit & Gewalt, das Aufwachsen einer Jugend der Nullerjahre, Nachwende Kinder. Ich wollte das Buch sehr gerne lesen & es hat auch viele kritische Gedanken getriggert, alles in allem hätten aber 150 statt 330 Seiten gereicht und leider wurde der Schreibstil irgendwann sehr zäh. Die eingebauten Wiederholungen (sowohl in Handlung als auch Erzählweise) machten die Leseerfahrung irgendwann einfach stumpf und langweilig. Schlussendlich wollte ich das Buch zuende lesen, aber es war mehr aufgebaut wie einzelne zusammenhangslose, sich wiederholende Tagebucheinträge & quälte mich schlussendlich etwas 😅 Ich kam von dem Gefühl nicht weg, dass jetzt einfach jemand mal eben schnell seine Jugendgeschichte runterschreiben will, nach dem Motto “ich schreib mal n Buch”
Wie gesagt, valide Geschichte, die eine ernste & ehrliche, derbe und düstere Perspektive (oder eben keine Perspektive damals 😅) zeigt! Aber leider nicht so gut umgesetzt und sehr zäh
Krass, wie sehr ich mich in dem Buch wiederfinde – ungefähr so alt wie der Protagonist, ähnliche Gegend (nur noch etwas ländlicher), weniger (aktive) Erlebnisse von Gewalt und Drogen und doch die gleichen Gefühle, Gedanken, bleibenden Erinnerungen und sicher auch die gleiche Aufarbeitung zu erledigen.
Dringende Lese-Empfehlung zum einen für ostdeutsche Wende-Kinder, zum anderen für alle, die das eben nicht durchgemacht und erlebt haben. Um "uns" zu verstehen...
Selten habe ich ein Buch so schnell gelesen wie dieses! Das liegt nicht nur an der Schreibweise (die ganzen Ellipsen und Lautmalereien habe ich größtenteils überflogen), sondern auch daran, dass mir dieses Buch unerwartet nah ging, aber doch so weit entfernt war. Nah: Knieper West in Stralsund, in der Plattensiedlung haben bis 2004 auch meine Großeltern gewohnt, in der Arnold-Zweig-Straße, die hier sogar namentlich erwähnt wird. Deshalb mochte ich die erste Hälfte mehr, denn hier hab ich tatsächlich Sachen erkannt, wie zum Beispiel den Media Markt und das Vorführgerät. Ich war auch einmal an dieser Playstation-Demo, oder was auch immer das genau war. Fern: Ich war 9 Jahre jünger als Bolz, und in Stralsund immer wohlbehütet bei meinen Großeltern, die sich natürlich fern hielten von den Jugendlichen und Halbstarken, so dass in meiner Erinnerung keine einzige negative Spur von so etwas ist. Deshalb fragte ich mich beim Lesen: Inwieweit ist das nicht nur ein Generationending, sondern auch ein Ding von Klassenbewusstsein? Wie kann jemand in der gleichen Plattenbausiedlung sein aber trotzdem jeden Tag so eine andere Experience haben? Ist es ein Mix aus Altersprivilegien und Entitlement, dass meine Familie davon verschont geblieben ist? Dieses Thema spart diese Semi-Autobiographie auch komplett aus: Was ist mit der Familie von Bolz, hatte er Geschwister, wie haben die sich durchgeschlagen, haben seine Eltern sich getrennt, hat ein Elternteil mal irgendwas gesagt zu all dem? Darauf habe ich bisschen gewartet, aber es kam nichts. Das ist wahrscheinlich schwieriger zu anonymisieren als die Geschichten seiner Bekannten, und könnte deshalb ausgespart worden sein.
Biografie über das Aufwachsen in den 00er-Jahren im ehemaligen Osten von Hendrik Bolz von Zugezogen Maskulin. Buch ist teilweise schwer zu ertragen und eine endlose Schleife von Saufen, Perspektivlosigkeit, Nazis, Drogen in seiner Pubertät. Sehr Rough beschrieben und mir teilweise zu explizit, ein ständiges auf und ab zwischen auf die Fresse kriegen und austeilen. Er gibt trotzdem wichtige Perspektiven wie unterschiedlich das aufwachsen zur gleichen Zeit an anderen Orten sein kann. Geschichten wiederholen sich sehr und toxische Männlichkeit steht an der Tagesordnung. Was ich mich aber gefragt habe, wo waren die Eltern? Diese sind null präsent in der ganzen Story. Hat mich oft zum nachdenken gebracht und lässt einen hinterfragen, wieso auch die aktuellen Wahlergebnisse so sind, wie sie sind.
A book semi autobiography about a youth in East Germany in the early 2000's. The author/main protagonist reflects on his upbringing in a climate of economic and social decline and cold. He repeats what he is taught on the streets from a young age and loses himself in drugs, violence and a toxic picture of masculinity. Neo fascism, alcohol and brawls are the everyday staples for them in a time of mass unemployment and cultural decline. As important as this book is, the execution is not amongst the best it could have been. In short more or less connected vignettes I read page upon page of drug abuse, slurs and violence broken up by short inserts of political and/or cultural background knowledge to put things into context. This makes the whole book feel disjointed and too long. A more cohesive narrative and editing would have made it a better more enjoyable experience. Towards the end I was almost annoyed by yet another scene of alcohol and drug abuse concluded by beating someone up.
puh, bin dolle froh jetzt durch zu sein. Kam mit dem Schreibstil nicht zurecht, harte Kost was da in den Nullerjahren lief - teilweise gibt’s leider wieder Parallelen zu heute was den Rechtsruck und die Gewalt betrifft. Harte Zeit, hartes Buch, zu weiche Lauri 🥲😂
Die Thematik fand ich cool und er fängt sie gut ein. Ab und zu hätte es schon bisschen besser geschrieben sein können. Zudem hätte ich mir gewünscht das es nicht nur eine reine Nacherzählung wäre, sondern auch ein bisschen mehr Reflektion über sich selbst und seine Umwelt.