Helens Kindheit ist keine unbeschwerte. Ihre Mutter verarbeitet die Trennung von Helens Vater Luc vornehmlich mit Alkohol, während sich dieser eher seinem Reporter-Job und seinen wechselnden Freundinnen widmet, als sich seiner Verantwortung zu stellen. So lernt Helen früher, als ihr lieb ist, wie man sich allein für den Kindergarten bereit macht und die Ausbrüche der Mutter vor den schaulustigen Nachbarinnen vertuscht. Glücklicherweise wohnt da auch die Familie Esposito mit Sohn Frank, der Helens Hand hält und sein Lunchpaket mit ihr teilt. Als Luc eines Tages das Sorgerecht beansprucht, steht Helen vor einer grundlegenden Entscheidung. Welchen Lauf wird ihr Leben nehmen? Wird sie erfolgreich sein, verheiratet mit ihrer Sandkastenliebe, aber belastet mit einer Schuld, die das Familienglück trübt? Oder will sie nur weit weg, endlich unabhängig sein, sich ausprobieren und neu erfinden? Man lebt schließlich nur einmal – oder?
Milena Moser wurde 1963 in Zürich geboren. Nach einem kurzen Gastspiel am Gymnasium schloss sie mit knapper Not die Diplommittelschule ab. Nach einer Buchhändlerlehre lebte sie zwei Jahre lang in Paris und gründete dann mit ihrem ersten Mann, dem Buchhändler René Moser “Sans Blague, Magazin für Schund und Sünde”, wo sie bei einer Auflage von 500 Stück ihre ersten Geschichten veröffentlichte.
In Paris schrieb sie auch ihre ersten drei Romane, die allerdings nie veröffentlicht wurden. Sechs Jahre lang sammelte sie Absgen von Verlegern. Ihr erstes Buch, “Gebrochene Herzen”, erschien 1990 im Krösus Verlag, den ihre Freunde eigens gegründet hatten. Seither lebt sie vom Schreiben. Sie hat sechzehn Bücher sowie zahlreiche Essays, Artikel, Hörspiele, Uebersetzungen und Beiträge in Anthologien veröffentlicht und schreibt seit 2006 eine wöchentliche Kolumne in der "Schweizer Familie".
Seit 2004 leitet sie workshops im kreativen Schreiben in San Francisco und in der Schweiz.
Mit ihrer Freundin, der Musikerin Sibylle Aeberli, wagte sie 2011 den Sprung auf die Bühne mit dem Programm "Die Unvollendeten", das bis 2013 erfolgreich aufgeführt wurde. Ein zweites Programm ist in Arbeit. Milena Moser war zweimal verheiratet und hat zwei quasi erwachsene Söhne. Sie lebte bis 1998 in Zürich, von1998 bis 2006 in San Francisco, seither im Kanton Aargau.
3,0 Ich habe das Buch echt gern gelesen, allerdings ist es ja etwas umfangreicher und ich denke, dadurch ist ein bisschen die Kraft verloren gegangen. Ich fand die Idee toll, anfangs war ich aber verwirrt. Ich mochte die Figuren, die waren realistisch und interessant. Bei einigen hätte ich mir aber doch mehr Tiefe gewünscht, zum Beispiel bei Piet. Das wurde mir alles etwas zu schnell abgefrühstückt, dafür dass andere Teile so detailliert waren. Ich habe da ja immer viel Verständnis, weil ich nachvollziehen kann, wie stressig es ist, Texte dieser Länge zu korrigieren, aber es waren auffällig viele Fehler im Buch. Vor allem Wörter, die gefehlt haben.
Erst dachte ich: wieder so eine Geschichte, bei der am Ende doch alle Lebenswege gleich verlaufen - weil das Leben selbst die Entscheidungen trifft. Das war zum Glück nicht so. Aber: ein Weg fehlte mir definitiv und die späteren Rollen von Vera, der Mutter, fand ich allesamt nicht stimmig. Gestört hat mich auch, dass man als Leser den Überblick verliert. Ich musste des Öfteren zurück blättern, um den Anschluss zu finden. Auch eine konsequente Angabe von Jahreszahlen wäre hilfreich gewesen. Dennoch: ein sehr schönes, lesenswertes Buch mit einer tollen Grundidee.
Das hat mich mitgenommen. Ich war teilweise verwirrt, welche Geschichte zu welchem Strang gehört, aber das passte gut. Ich habe gemerkt wie eindimensional ich über Entscheidungen in meinem Leben denke. Als ob es klar wäre, was dann passiert wäre. Nee, Überraschung, ist es nicht.
Das Buch ging tief. Die ersten 300 Seiten habe ich regelrecht in einem verschlungen. Milena Moser schafft es die verschieden Chapter clever miteinander zu verweben und einen runden Abschluss zu finden. Auch wenn ich noch unzählige Momente hätte weiterlesen können. Die Story hat definitiv mit mir emotional connected! - Außerdem endlich Mal wieder ein Buch, was länger als 300 Seiten war! Ich habe es wirklich genossen eine längere "Zeit" mit den Charakteren verbringen zu können. Mehr davon!
Although I consider myself one of the author's greatest fans, I must say that I am sending this book back to Amazon. There are so many grammar mistakes that I suspect that the publishing house tried to skimp on the editor. Otherwise, it is a great book. It reminds me of the movie "Sliding Doors".
Oft im Leben steht man vor einer Entscheidung und wenn man diese gefällt hat fragt man sich, ob eine andere Entscheidung vielleich das eigene Leben in eine völlig andere Richtung gelenkt hätte. Ob man ein anderer Mensch geworden wäre. Genau diese Frage stellt Milena Moser in ihrem Buch und erzählt auf geniale Weise die Geschichte der Helen Bertschi, die als kleines Mädchen von der alkoholkranken Mutter vernachlässigt wird und vom egozentrischen Vater als Spielball benutzt. Ihr Vater möchte das Sorgerecht und schaltet das Jugendamt ein... und weiht die zehnjährige Helen in seine Pläne ein. Helen steht vor der Entscheidung, die Mutter vorzuwarnen oder nicht. Abwechselnd lesen wir die beiden parallellen Lebenswege von Helen, die sie gelebt hätte wenn sie sich so oder so entschieden hätte. Beide Geschichten mitreissend und einfühlsam erzählt. Der Schreibstil ist leicht aber eindrucksvoll, die Protagonisten beider Geschichten lebendig wie reale Menschen. Und zu keinem Zeitpunkt ist es verwirrend. Ich mochte die Idee sehr und Milena Moser hat sich auf meiner Liste der Lieblingsautor:innen für immer verewigt.
Über 500 Seiten, welche ich in 1 Woche gelesen habe. Langatmige Beschreibungen kann man überspringen, ansonsten ist es eine tolle Geschichte, welche sich mit der Frage des nicht gewählten Wegs auseinandersetzt
Großartig. Sehr spannend und gut aufgebaut. Hat mich zum Nachdenken gebracht. Was wäre wenn? Und den Schluss fand ich genial, dass noch eine dritte Möglichkeit angefangen wurde.