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Automaton

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Die junge Mutter Tiff schlägt sich mit schlecht bezahlten Online-Jobs für die Plattform Automa durch, da sie wegen einer Angststörung ihre Wohnung kaum verlassen kann. Ihre zermürbende Akkordarbeit wird als angebliche Überwachungsleistung einer KI teuer verkauft, weshalb sie zur Verschwiegenheit verpflichtet ist. Doch dann wird sie am Bildschirm Zeugin eines Verbrechens … Ein visionärer Gegenwartsroman, der zwischen der Klaustrophobie der eigenen vier Wände und den Hanffeldern Kaliforniens spielt und von neuen Ausbeutungsverhältnissen und den Chancen virtueller Solidarität erzählt.

288 pages, Hardcover

Published February 24, 2022

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Berit Glanz

22 books11 followers

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Displaying 1 - 19 of 19 reviews
Profile Image for Elena.
1,031 reviews411 followers
June 15, 2022
"Einige Bläulinge trinken aus einer Pfütze auf den hellen, warmen Steinen. Sie flattern sorglos umher, als wüssten sie nicht um die Gefahr des Wassers bei einem Absturz. In den Blautönen ihrer Flügel bricht sich das Licht." - Berit Glanz, "Automaton"

Sobald die junge Mutter Tiff die Wohnung verlassen muss, erfasst sie Panik. Sie leidet an einer Angststörung und ist dadurch größtenteils an die eigenenen vier Wände gefesselt. Auf der Online-Plattform Automaton schlägt sie sich mit Clickworkings durch. Einer ihrer Aufträge wird den Kund*innen so verkauft, als werte eine KI Überwachungsvideos aus - dabei stecken Menschen wie Tiff dahinter, die sich stundenlang die Überwachungsclips anschauen. Für den Auftrag musste sie eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen, doch dann wird sie Zeugin eines Verbrechens...

In "Automaton" blickt Berit Glanz sehr genau auf die Chancen und Risiken unserer vernetzten Welt. Sie lotet aus, wo sich die sich aus der Digitalisierung ergebende Anonymität und Distanz im Internet schädlich auswirken, aber auch welche Chancen sich aus der Möglichkeit, in sekundenschnelle Kontakte aufbauen zu können, ergeben. Dabei erweckt sie mit Tiff eine Protagonistin zum Leben, die zwar in der realen Welt aufgrund ihrer Angststörung nur einen kleinen Bewegungsradius hat und wenige Kontakte pflegt, im Netz aber mutig und bestimmt auftritt, Freund*innenschaften schließt und sich von ihren Zielen nicht abbringen lässt.

Der Gegenwartsroman ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt. Zum Einen begleiten wir Tiff mit ihrem Sohn in der beengten Wohnung und bei ihren Aufträgen für Automaton, zum Anderen Stella, die auf der anderen Seite der Welt in einem Obdachlosenheim arbeitet und nach und nach von ihrer Verganhenheit erzählt, die sich teilweise auf Hanffeldern abspielt. Gespickt wird das Buch noch mit Chats zwischen Tiff und ihren Freund*innen bei Automaton. Erst gegen Ende des Buches finden die beiden Erzählstränge zusammen - was mich ehrlich gesagt ein wenig gestört hat. Ich konnte mit Stellas Geschichte nicht viel anfangen, sie war recht zäh und ich hatte immer das Gefühl, so schnell wie möglich wieder bei Tiff ankommen zu wollen. Natürlich lässt sich hier anmerken, dass mit Stellas Arbeit in der Fischfabrik auf der einen und mit Tiffs Arbeit bei Automaton auf der anderen Seite zwei prekäre, schlecht bezahlte Fließband-Jobs in zwei unterschiedlichen Jahrhunderten einander gegenüber gestellt werden, trotzdem haben diese Teile des Buches der Story in meinen Augen viel Spannung geraubt.

"Automaton" ist trotzdem ein sehr interessanter Roman, der sich mit einem der präsentesten Phänomene unserer Zeit beschäftigt - dem Internet. Dabei legt Berit Glanz ihren Fokus nicht nur auf die negativen Aspekte der Digitalisierung, sondern macht durch Tiff und ihre Freund*innen auch vor allem eines: Hoffnung.
Profile Image for Buchdoktor.
2,363 reviews188 followers
March 3, 2022
Der temperamentvolle Leon Ritter redet immer, wenn er nicht gerade isst. Ihn und seine Mutter Tiff/Tiffany lernen wir kennen, als Tiffs Konto überzogen ist und das letzte Geld gerade für eine Portion Pommes für Leon reicht. Auf Anregung eines mittelalten Nachbarn hat Tiff einen Job als Moderatorin von digitalen Inhalten angenommen, zunächst im Großraumbüro. Sie taggt Bilder und Clips, die User großer Internetplattformen hochgeladen haben. Für eine fixe Zahl von Tags innerhalb eines festen Zeitraums zahlt „EasyEye“ wenige Dollar. EasyEye bietet – angeblich – Videoüberwachung für Unternehmen durch Künstliche Intelligenz an. Eine KI muss für die Bilder trainiert werden, die sie erkennen soll. Theoretisch könnten Tiff, Stari und die anderen diese KI-Trainer sein, aber ebenso gut auch Versuchskaninchen für etwas, das sie sich bisher noch nicht ausmalen können.

Die Aquise der Jobs findet im Konkurrenzkampf mit Kollegen statt; je mehr Tiff leistet, umso lukrativer sind die in ihrer Timeline aufploppenden Aufgaben. Das Arbeitsverhältnis ist natürlich ungesichert; allein die Interessen der Auftraggeber gelten als schützenswert. Das Risiko auf einen lächerlich bezahlten Auftrag hereinzufallen oder durch Gewaltdarstellungen getriggert zu werden, tragen die Moderatoren allein. Ein Schelm, wer zwischen Tiffs Tätigkeit und ihrer Angststörung einen Zusammenhang sehen würde …

In einem Forum, in dem Tiff und Kollegen sich verbotenerweise austauschen, wird bereits gerätselt, was an Lagerhallen schützenswert ist, wenn auf den Bildern nie etwas zu sehen ist. Als Tiff auf einer Aufnahme einen vermutlich Obdachlosen und seinen Hund entdeckt, weckt sie das aus der Ödnis ihrer Tätigkeit. Der Mann liest seinem Hund aus einem Buch vor! Kurz darauf erscheint nur noch der Hund, offensichtlich auf der Suche nach seinem Menschen. Tiff und die Forenmitglieder würden am liebsten den Ort ermitteln und das Schicksal des Obdachlosen aufklären. Ein privates Interesse an ihren „Objekten“ verbieten Arbeitsvertrag und Verschwiegenheitserklärung bei EasyEye natürlich. …

In einem zweiten Handlungsfaden treffen wir Stella, die auf die 60 zugeht und im Raum San Francisco in einer kirchlich finanzierten Suppenküche arbeitet. Stella hat ein bewegtes Leben hinter sich, mit munter zwischen eklig und illegal schillernden Gelegenheitsjobs. Welche Verbindung zwischen ihr und der Anfang Zwanzigjährigen Tiff bestehen könnte, darüber habe ich – wie im Krimi – lange gerätselt.

Berit Glanz schildert in liebenswürdiger Weise den Alltag einer allein erziehenden, sehr jungen Mutter, die alles richtig machen möchte und zu Anfang der Handlung auf kein unterstützendes Netzwerk zählen kann. Beinahe körperlich ist zu spüren, wie ihr einerseits Anerkennung fehlt, aber auch eine vertraute Person, um gemeinsam die Ziele von EasyEye zu recherchieren – und welche Rolle sie selbst in deren „ganz großem Projekt“ spielen soll.

Als Verdienst von „Automaton“ sehe ich die schonungslose Darstellung ungesicherter Arbeitsverhältnisse mit Arbeit auf Abruf rund um die Uhr. Natürlich habe ich mich auch gefragt, wann für Kinder wie Leon in Deutschland je Familien- und Bildungspolitik gemacht worden ist.
Spannend, anrührend und inhaltlich zwischen Wolfgang Kaes Lemming-Projekt und Büchern von Karin Kalisa einzuordnen, in denen das Gute siegt.
Profile Image for ➸ Gwen de Sade.
1,226 reviews112 followers
September 16, 2022
Schöne Erzählung über Menschlichkeit, gepaart mit Kritik am Spätkapitalismus im digitalen Zeitalter.
Profile Image for miss.mesmerized mesmerized.
1,405 reviews42 followers
March 30, 2022
Panikattacken fesseln die junge Mutter Tiff an ihre Wohnung. Schon der Weg zum Kindergarten ihres Sohnes Leon ist oftmals eine Herausforderung, an arbeiten außerhalb des geschützten Raums ist gar nicht zu denken. Glücklicherweise findet sie auf der Internetplattform Automa immer wieder Aufträge, die zwar schlecht bezahlt sind, aber von Zuhause aus erledigt werden können. Oftmals muss sie Bilder verschlagworten, mehr und mehr jedoch sieht sie sich Überwachungskameras an und notiert, wenn dort etwas passiert. Mit ihren Kollegen, die sie nur unter ihren Pseudonymen kennt, tauscht sie sich über die Videos aus, manche Menschen und Szenerien dort tauchen immer wieder auf und scheinen fast wie alte Bekannte zu sein. Bis plötzlich ein Mann verschwunden ist.

Berit Glanz greift in ihrem zweiten Roman „Automaton“ gleich mehrere aktuelle Gesellschaftsthemen auf. Zum einen ist ihre Protagonistin durch ihre Psyche stark in ihrem Leben und ihren Möglichkeiten eingeschränkt, was jedoch außer ihrem unmittelbaren Nachfeld niemanden zu interessieren scheint. Zum anderen prekär bezahlte Arbeit und die Reichweite des Internets in den normalen Alltag der Menschen. Eine Geschichte, die sich am Rand unserer Gesellschaft abspielt und diesen sichtbar macht.

Tiffs Situation ist in jeder Hinsicht schwierig. Die finanziellen Probleme, mit denen die alleinerziehende Mutter zu kämpfen hat, und die dem Wunsch gegenüberstehen, dem Sohn auch etwas zu bieten, was durch die Panikattacken zudem erschwert wird. Auch wenn sie glaubt, Leon eine unbeschwerte Kindheit ermöglichen zu können, wird doch immer wieder klar, dass der Junge trotz seines Alters sehr wohl spürt, wie die Lage seiner Mutter ist und seine Bedürfnisse zurückstellt. Ein Schicksal, dass Leon mit vielen Kindern teilt, die von klein auf Verzicht kennen und ihre Eltern nicht noch mehr belasten wollen durch eigene Wünsche.

Die online Jobs, die Tiff übernimmt, scheinen zunächst zur Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz zu dienen. Sie sind von Monotonie geprägt, doch die Menschen hinter den Bildschirmen lassen sich nicht auf automatische Reaktionen reduzieren, sondern werden umso humaner, als sie den Verdacht eines Verbrechens hegen. Die globale Vernetzung wird plötzlich zur Chance, vom heimischen Computer aus etwas zu bewegen und sich des mechanischen Daseins zu entledigen.

Berit Glanz spielt geschickt mit der Ambivalenz zwischen stupiden Arbeitsabläufen und einförmigem Alltag und dem Wunsch nach Ausbruch und einem lebenswerten Leben. Im Hinterhof kann Tiff plötzlich etwas gestalten, während sie gleichzeitig an Wohnung und Computer gefesselt ist. Äußere und innere Freiheit konkurrieren im Roman und lösen bisweilen scheinbare Widersprüche auf.
Profile Image for Miha.
31 reviews6 followers
February 28, 2022
Ein Buch über zwischenmenschliche Beziehungen, die sowohl digital als auch analog stattfinden. Es geht darum wie Menschen einander unterstützen können ungeachtet ihrer Distanz zueinander.
Ich mag Glanz' Schreibstil sehr gerne. Kompakt, trotzdem packend und emotional.

Eine meiner Lieblingsstellen:
Als wüsste sie es nicht besser, als hätten sie keine Geschichte, als würden nicht sowieso alle Menschen immer wieder ähnliche Wege beschreiten, sich wieder und wieder genau die Menschen suchen, die alte Wunden zu frischen Verletzungen machen.


Eine komplette Besprechung zum Buch findet sich in Folge 41 des Podcasts Kulturindustrie.
Profile Image for Julia (wortknistern).
317 reviews162 followers
May 2, 2022
Die alleinerziehende Mutter Tiff arbeitet für die Plattform Automaton und führt für diese Aufträge aus - ob sie dabei KI trainiert oder kostengünstig deren Aufgaben übernimmt, bleibt offen. Zuvor hatte sie für ein Unternehmen den hochgelandenen Content der User kontrolliert und dabei soviel traumatisches gesehen, dass sie nun unter einer Angststörung leidet. Bei einem Automaton Job, bei dem sie Videomaterial sichtet, fällt ihr dann das Verschwinden eines Menschen auf.
Automaton ist ein Roman, der viele hoch aktuelle Themen rund um Digitalisierung, KI und Überwachung behandelt. Ungeschönt berichtet er bzw. Tiff von den Schattenseiten, hat mich aber trotzdem nicht bedrückt, denn es geht auch um Solidarität und Empathie in einer digitalen und anonymen Welt.

Gelesen habe ich Automaton sehr gerne, ich mochte den Schreibstil, die Themen und allem voran mochte ich die Protagonistin Tiff. Trotzdem habe ich zwei kleine Kritikpunkte: Zum einen wurde mir "das Verbrechen" zu einfach aufgelöst, es war mir irgendwie zu glatt und hätte es gern lieber etwas weniger vorhersehbar gehabt.
Und zweitens wird der Roman nicht nur aus Tiffs Perspektive erzählt, sondern auch von Stella, von der man lange Zeit nicht weiß, wie sie mit der ganzen Sache zusammenhängt. Es wird ihre Geschichte aus den 70ern auf Hanfplantagen geschildert, und auch wenn ich diese überhaupt nicht unspannend fand, hat sie mir im Kontext des Romans etwas zu viel Raum eingenommen. Tiff war so eine interessante Protagonistin, dass ich viel lieber mehr von ihr (und vielleicht auch von ihrem vorherigen Job) erfahren hätte.

Trotzdem ein echt guter Roman und ich verleihe hiermit auch schonmal den Preis für "schönstes Cover im Jahr 2022" - glaube kaum, dass das für mich nochmal getoppt wird 😁
Profile Image for Alola Ditto.
9 reviews
March 3, 2022
Ein tolles Buch, dass sich irgendwie sehr echt anfühlt. Die Geschichte ist ruhig erzählt aber sehr eindringlich. Ich konnte mich sehr gut in die Erzählung hineinversetzen und die Ängste und Sorgen der Protagonistin Tiff gut nachvollziehen. Der technologische Aspekt, bzw die Arbeit von Tiff, wird mich sicher noch etwas länger beschäftigen.
Wie schön ist außerdem das Cover Artwork?
Profile Image for naoual.
644 reviews11 followers
January 6, 2025
2.5⭐️

Mir hat der Schreibstil an den meisten Stellen gefallen und wie die beiden Erzählstränge dann verbunden waren, aber alles andere? Puh, da war nix zu holen
Profile Image for Pippo Hasbach.
47 reviews
June 14, 2023
An uninteresting story told uninterestingly around superficial characters. Only the premise promised a fun read initially, but the book couldn't keep up with the expectation in any way.
Profile Image for Anna.
88 reviews
August 15, 2022
Tiff ist ein Automaton - sie arbeitet Onlineaufträge ab, bei denen es z. B. um Bildklassifizierung und Benennung von Objekten geht. Über die Homepage des Unternehmens Automa erhält sie Angebote für solche Aufträge, für die sie sich dann für eine bestimmte Dauer durch Bild- und Videomaterial klicken muss. Der Nachteil: Der Job ist schlecht bezahlt. Der Vorteil: Das klappt von zuhause aus, für Tiff also genau richtig, denn sie hat eine Angststörung und bekommt draußen häufig Panikattacken, etwa wenn sie einkaufen oder ihren Sohn Leon in den Kindergarten bringen muss. Ein normaler Job ist daher kaum denkbar für sie, und so sitzt sie Nacht für Nacht und Stunde um Stunde vor dem Bildschirm; bis ihr irgendwann bei einem ihrer regelmäßigeren Jobs, dem Sichten der Aufnahmen einer Überwachungskameras, etwas auffällt: ein Mann, sonst immer da, taucht plötzlich nicht mehr auf. Und so machen Tiff und zwei ihrer Automaton-Freunde sich auf die Suche - wobei das leichter gesagt ist als getan, denn natürlich haben sie nicht nur keinerlei Infos über die Herkunft der Aufnahmen, sie haben sich zudem auch umfassend zur Geheimhaltung verpflichten müssen. An die Öffentlichkeit gehen oder beim Auftraggeber nachfragen, das kommt daher nicht in Frage.

Ich mochte den Roman, auch wenn ich nach dem Klappentext etwas anderes erwartet hatte (dieser spricht nämlich von einem Verbrechen, das Tiff vor laufender Kamera beobachtet - etwas dramatisch formuliert für das, was tatsächlich vorgefallen ist). Tiff ist eine tolle, starke Protagonistin, ihr Leben zwischen Armut, Angststörung und dem Wunsch, ihrem Sohn eine bessere Kindheit bieten zu können, wird sehr eingängig und authentisch dargestellt. Ich konnte von Anfang bis Ende mit ihr mitfühlen. Das einzige, was ich am Roman auszusetzen habe, ist tatsächlich einfach nur, dass der Klappentext andere Erwartungen weckt; die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen. Der Roman ist spannend, ohne Längen, berührend. Hätte ich nicht zwischendurch auch noch andere Dinge zu erledigen gehabt, hätte ich ihn wohl auch am Stück lesen können - von daher, Leseempfehlung von mir!
Profile Image for Thomas.
123 reviews4 followers
May 29, 2025
Dies ist ein Buch aus der Kategorie „tolles Setting, aber schlecht umgesetzt“. Die Idee: Eine Firma lässt Menschen zu unwürdigen Bedingungen Filmaufnahmen auswerten, die Kunden gesendet haben. Die Firma gibt vor, dies geschehe per künstlicher Intelligenz und verbirgt die Tatsache, dass hier echte Menschen das Material sichten müssen. Die Bezahlung ist schlecht, die Arbeit trist und demotivierend. Eines Tages beobachten einige Angestellte in einem Video ein mögliches Verbrechen und machen sich auf die Suche nach den Hintergründen.

Das klingt ziemlich cool. Leider hat mich die Geschichte aber überhaupt nicht erreicht. Klar, die Arbeit ist trist und öde, aber muss das Buch es nur für diesen Effekt etwa auch sein? Schade fand ich zudem, dass ich zu keiner der Hauptpersonen eine Bindung aufbauen konnte, sie blieben mir alle ziemlich egal. Mich wundert das. Die Protagonisten chatten viel, werden in ihren eigenen Leben und mit persönlichen Problemen gezeigt, die sie über die Zeit auch bewältigen. Oder genauer gesagt: die sie in den letzten fünf Minuten des Hörbuchs bewältigen.

Nein, das wirkte alles irgendwie unrund.
Profile Image for Estrelas.
931 reviews
April 16, 2022
Tiff, alleinerziehende Mutter mit Angststörung, hält sich mit einem schlecht bezahlten Automaton-Job über Wasser, bei dem sie Bild- und Videomaterial sichten und markieren muss. Dabei bemerkt sie das Verschwinden eines Mannes am anderen Ende der Erde.
Das Buch verfolgt zwei Handlungsstränge, den von Tiff und den von Stella, die sich gegen Ende hin kreuzen. Die Beschreibungen von Tiffs Alltag, hauptsächlich die mühsamen Gänge nach draußen, um ihren Sohn zum Kindergarten zu bringen, werden unterbrochen von der Mischung aus Langeweile und Neugier bei ihren Arbeitsaufträgen. Diese diskutiert sie im Chat mit ihren entfernten Kollegen.
Nach der Lektüre ihres Romans “Pixeltänzer” hatte ich erwartet, die Autorin würde erneut technische Details einbauen und unter dem Titel “Automaton” etwas Nerdiges verpacken. Diese Geschichte hingegen war eine Mischung aus Wiederholungen, Naivität der Protagonisten und unglaubwürdigen Zusammenhängen. Das liest sich leicht weg, doch mein Nerdherz brachte es nicht zum Höherschlagen.
Profile Image for Luuui.
151 reviews
January 1, 2023
Vor diesem Buch hatte ich kaum Ahnung von dem Arbeitsalltag von Content-Prüfern auf Websites und von den Leuten die Daten zum Training von KI aufbereiten. Sehr schön geschrieben.
17 reviews
Read
February 13, 2023
Ich hätte nicht gedacht, dass mich die Story, die fast nur im Internet handelt, mich so mitnimmt. Konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen und hab es an einem Tag verschlungen.
Profile Image for Paula.
450 reviews10 followers
August 28, 2025
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, aber ein weniger offenes Ende wäre perfekt gewesen. Mir kommt's vor, als verlieren viele Autor*innen am Ende die Lust.
Profile Image for Angelika.
56 reviews3 followers
September 19, 2023
Es tut mir leid, Berit, aber ich bin nicht mit warm geworden 😭

Es liest sich super schnell und einfach runter, aber mir sind die Charaktere zu naiv gewesen. Auch wenn sie lieb waren. Und die Technik Sachen hatten einen altbackenen Touch. Werde mich da mal mit der Kollegin drüber unterhalten müssen, wie sie es im Seminar besprochen haben. Ob ich irgendwas überlesen habe
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