Von der Pfalz bis New York, von den 1970ern bis heute
Ein lauer Wind in der Sommerhitze, das unerwartete Lächeln eines Mannes und ein gestohlener Kuss verändern Marias Leben für immer. 17 Jahre später lebt ihre Tochter Greta als Halbwaise bei der Winzerfamilie Hellert. Die meiste Zeit ist es für das zierliche Mädchen in Ordnung, das fünfte Rad am Wagen zu sein, ihre junge Mutter nur von einem Foto und ihren Vater gar nicht zu kennen. Sie arbeitet gern in den Weinbergen und verbringt viel Zeit mit Robert, dem rebellischen Sohn der Hellerts. Je näher sich die beiden kommen und je älter Greta wird, desto klarer spürt sie, dass sie ihren Träumen folgen muss: Sie will lernen, selbstbestimmt leben, Anteil an der neuen Freiheit der Frauen haben. Bis ein überraschendes Erbe alles verändert.
Als die Haushaltshilfe Marie unverheiratet schwanger wird und bei der Geburt stirbt, nimmt die Winzerfamilie, bei der sie angestellt ist, den Säugling Greta bei sich auf. Eine Geste, die zunächst nach großer Nächstenliebe klingt. Tatsächlich wird Greta jedoch nie wie ein eigenes Kind behandelt, sondern wie eine kostenlose Arbeitskraft. Lediglich die beiden Söhne Matse und Robert geben ihr Zuneigung. Trotz der schweren Bedingungen wächst Greta zu einer ehrgeizigen jungen Frau heran, die ihren Mitmenschen offen und voller Mitgefühl begegnet. Sie ist auffallend intelligent, wodurch sie bei der Familie Hellert zusätzlich zum Außenseiter wird. Der Schreibstil von Nora Engel lässt sich sehr angenehm und leicht lesen. Greta ist eine Person, die man schnell ins Herz schließt. Ich habe bewundert, mit welchem Eifer sie Wissen aufsaugt und trotz der körperlich schweren Arbeit sogar Klassenbeste wird. Im Verlauf der Geschichte entwickelt sich die Handlung ein wenig in Richtung Groschenroman. Die Liebesschwüre, die Greta mit ihrem Robert austauscht, waren mir schon fast ein wenig zu schwülstig. Teilweise kamen auch ein wenig Cinderella Vibes beim Lesen auf, denn die Hellerts lassen keine Gelegenheit aus Greta zu schikanieren, fast so wie die böse Stiefmutter und die Stiefschwestern in dem Märchen. Sie wird als optisch sehr ansprechende Person beschrieben und so ziemlich jeder Mann, dessen Weg sie kreuzt, macht sich an sie heran, überwiegend auf sehr unangenehme Art. Ein wenig lag es wahrscheinlich auch an der Zeit (die Geschichte spielt in den 70er Jahren) aber ich habe mich gewundert, mit welcher Feindschaft und Eifersucht die anderen Frauen Greta begegnet sind, selbst wenn sie Zeuginnen von übergriffigem Verhalten wurden. Musik ist ein wiederkehrendes Thema in diesem Roman und durch die Erwähnung der damaligen Hits werden die 70er wieder lebendig. Allgemein gibt das Autorenduo einen guten Einblick in den damaligen Zeitgeist. Die Hellerts und viele andere sind noch immer sehr konservativ. Heiraten spielt eine wichtige Rolle und eine Karriere ist nur etwas für Männer. Auch Abtreibung, Hippies und Drogenkonsum werden in diesem Buch thematisiert. Grundsätzlich bin ich beim Thema Spoiler nicht sonderlich empfindlich. Hier finde ich allerdings, dass der Titel zu viel verrät und auch eigentlich nicht passend ist, da das Erbe erst auf den letzten Seiten eine Rolle spielt, man sich aufgrund des Covers aber quasi von Anfang an vorstellen konnte, wo die Reise hingeht. Auch wer etwas vererben wird, war für mich vorhersehbar. Insgesamt schwanke ich bei meiner Bewertung zwischen 4 und 5 Sternen. Ich fand die Handlung teilweise überspitzt dramatisch und bei den Charakteren gab es nur gut oder böse, kein dazwischen. Gleichzeitig hat mich „Gretas Erbe“ wirklich sehr gut unterhalten und ich wollte es nicht aus der Hand legen. Man kann sich beim Lesen richtig gut vom Alltag erholen. Schön, dass der zweite Band schon bald erscheint, denn der Klappentext klingt nach einer Menge neuen Problemen!
Eine schwere Kindheit, eine komplizierte Liebe und unerfüllte Träume - solider Auftakt mit kleinen Schwächen
Nachdem ihre Mutter Maria bei ihrer Geburt stirbt, wächst Greta als Waise bei der Winzerfamilie Hellert auf. Das Mädchen wird in der Familie geduldet, echte Liebe und Zuneigung der Zieheltern erfährt es allerdings nicht. Zu den beiden Söhnen der Hellerts hat Greta indessen eine besondere Beziehung. Um den Jüngsten Matze kümmert sie sich rührend, für Robert, den Rebellen der Familie, empfindet sie tiefere Gefühle. Greta geht gerne in die Schule, lernt mit Leidenschaft und hofft auf eine höhere Schulbildung, doch ihr Ziehvater Harald hat ganz andere Vorstellungen, was Gretas Ausbildung und ihre Zukunft betrifft. Ob Greta trotzdem ihren eigenen Weg finden wird?
Hinter dem Pseudonym der Autorin Nora Engel verbergen sich die Schriftstellerinnen Danela Pietrek und Tania Krätschmar. Sie schreiben leicht, gut verständlich und flüssig in der Vergangenheit. Der Prolog schildert einen zentralen Moment im Leben von Gretas Mutter Maria, ansonsten wird von 1970 an chronologisch erzählt. Zwischendurch kommt es immer wieder zu größeren Zeitsprüngen. Das Cover ist recht schlicht gehalten und passt gut zur Handlung: Eine Frau in Arbeitskleidung schiebt ein Fahrrad, sie steht im Zentrum des Titelbilds.
Dass Greta ohne Liebe und das Gefühl von Geborgenheit aufwächst, stimmt natürlich traurig. Sie muss stets „funktionieren“ und ganz selbstverständlich hart auf dem Winzerhof mitarbeiten. Auf ihre eigenen Bedürfnisse wird dabei keine Rücksicht genommen. Wenn sie könnte, würde Greta ganz anders leben. Sie ist intelligent, wiss- und lernbegierig und liebt Literatur. Doch ihre Möglichkeiten, ihren Träumen von Bildung und höherer Schule zu folgen, scheinen begrenzt. In der Familie erhält sie wenig Unterstützung. Auch die Söhne der Hellerts Matse und Robert sind nicht glücklich. Während Greta sich meistens in ihre Rolle fügt und dabei ein wenig „blass“ und passiv agiert, sind auch die anderen Figuren nicht besonders tiefgründig und teilweise klischeehaft: Ziehvater Harald wird als stur, Ziehmutter Elfriede als sehr angepasst dargestellt. Die weiteren Kinder des Paares Renate und Johann wirken oft unsympathisch und teilweise recht tumb und grob. Die Charaktere hätten für mich durchaus genauer, individueller und differenzierter herausgearbeitet werden können.
Der Roman spielt im konservativen, traditionsbewussten Umfeld einer einfachen Pfälzer Winzerfamilie. Protagonistin Greta sucht wie auch Matse und Robert nach Selbstbestimmung und freier Entfaltung, was von der Familie aber nicht akzeptiert wird. Gretas Konflikt zwischen Tradition und Moderne, zwischen Pflicht, Anpassung und freier Entscheidung wird im Verlauf der Handlung immer offensichtlicher. Gleichzeitig wird die Stimmung, der „Geist“ der Siebziger Jahre, auch durch die wiederholte Erwähnung damals populärer Hits eingefangen. Im Anhang findet sich eine Zusammenstellung der Literatur, die Greta liest, und eine Playlist der in der Geschichte vorkommenden Musiktitel. Das hat mir recht gut gefallen, kann man doch die Titel anhören, um sich besser in die damalige Zeit hineinzuversetzen. Auch werden bestimmte politische, gesellschaftliche und geschichtliche Ereignisse wie die Abtreibungsdebatte oder die olympischen Sommerspiele in München 1972 thematisiert und teils in das Geschehen mit einbezogen. Die unterhaltsame Geschichte ist angenehm unkompliziert und schnell zu lesen. Gerade zum Ende hin wird es richtig spannend. Die Fragen, wie Greta sich entscheiden wird, mit welchen Widrigkeiten sie dabei zu kämpfen hat und ob ihr Glück in der Liebe vergönnt sein wird, beschäftigten mich beim Lesen durchgehend. Auch wenn die Handlung recht vorhersehbar und die Figuren doch recht plakativ und schwarz-weiß wirken, habe ich „Gretas Erbe“ gerne gelesen. Das Ende macht mich so neugierig, dass ich den zweiten Teil jetzt schon kaum erwarten kann. Eine prima Lektüre für ein erholsames Wochenende. Wer gerne Trilogien mit historischem und regionalen Bezug liest, liegt mit diesem leichten Roman richtig.
„Gretas Erbe“ ist ein großes und welcher Art bzw. wem sie dieses Erbe zu verdanken hat, daran besteht schon sehr früh im Roman kein Zweifel – dies ist leider dem Spannungsbogen nicht sonderlich zuträglich, ebenso wenig wie die sehr klar definierte Liebesgeschichte zwischen Greta und Robert, dem Sohn der Pflegefamilie, in der sie. Leider hat Robert im Verlauf der Geschichte keine echten Nebenbuhler, denn Gretas Herz ist fest an ihn vergeben – auch das ist ebenso von Beginn an klar, wie das Robert sich gleichermaßen für Greta interessiert wie sie für ihn. Die Dramatik der Story muss also anderweitig hergestellt werden und wird daher aus der der Beziehung feindlich gesinnten (Pflege-)Familie und zahlreichen Missverständnissen zwischen den Liebenden generiert. Ansonsten erinnert der Plot sehr stark an Aschenputtel. Greta ist das ungeliebte Pflegekind, dass von der Familie Hellert nach allen Regeln der Kunst als kostenlose und fügsame Arbeitskraft ausgenutzt wird. Greta wird vor allem beim Weinanbau eingesetzt und so erfährt der Leser ganz nebenbei zahlreiche interessante Details der Weinlese. Allerdings dehnt sich die Handlung auch immer wieder sehr in die Länge, viele Episoden gleichen sich und bestimmte Versatzstücke der emotionalen Befindlichkeit Gretas werden immer und immer wieder wiederholt, sodass man so manches Mal das Gefühl hat sich im Kreis zu drehen. Auch ihren Zusammentreffen mit Robert fehlt mitunter die Variation. Unbefriedigend oder aber auch überraschend ist außerdem die Tatsache, dass eigentlich im Text angelegte Elemente nicht ganz zu Ende geführt werden, wie z.B. Gretas Wunsch, das Abitur zu machen.
Bei der Figurenkonzeption muss man feststellen, dass Greta etwas zu strahlend, märchenhaft schön und engelsgleich gut geraten ist. Fast nie durchzuckt ein abschätziger Gedanke ihren Geist, sie setzt sich kaum zur Wehr, kämpft gegen Eifersucht, da Eifersucht keine Zierde ist, ihr einziger Traum ist, von ihrer Pflegefamilie als eine der ihren anerkannt zu werden. Da muss ich mich allerdings schon stark fragen, warum. Denn selbst wenn man die Ungleichbehandlung und „Versklavung“ Gretas außer Acht lassen würde, bliebe immer noch die Tatsache, dass die Hellerts ein äußerst unsympathischer, engstirniger, bigotter, unsympathischer und noch dazu sehr eindimensionaler Haufen sind, denen man eigentlich schnellstmöglich den Rücken kehren sollte. Daran können weder der überaus egoistische Robert noch der sensible Matse etwas ändern.
Aber auch wenn die Handlung oftmals vorhersehbar ist, die Figuren sehr einfach konzipiert sind und die zeitgeschichtlichen Einsprengsler doch recht bemüht wirken, habe ich „Gretas Erbe“ gern gelesen und auch gemocht. Es hat etwas Märchenhaftes und die Geschichte eines jungen Mädchens, das quasi alle gegen sich hat und diesen Widerstand immer wieder überwindet, bietet eine nette Alltagsflucht. Ich hadere allerdings noch ganz schwer mit den Optionen, die das Ende andeutet – das erscheint mir doch zu nah am Märchen oder Groschenroman und völlig unrealistisch – aber bis dahin war es bis auf die eine oder andere Länge gute Unterhaltung.
Gretas Mutter starb bei der Geburt, ihren Vater hat sie nie gesehen und wächst als Ziehkind bei der Familie Hellert auf. Von klein auf wird ihr klar gemacht das sie nicht dazu gehört aber arbeiten darf sie bis zum umfallen. Zu den anderen Kindern hat sie nur zum Rebell und zum Kleinsten innigeren Kontakt. Der Robert wird ihre erste Liebe und Mathis ist wie ein richtiger kleiner Bruder den nur sie versteht. Sie ist viel intelligenter wie ihre Pflegefamilie und ist einsam. Sie liebt die Arbeit in den Weinbergen, will aber mehr vom Leben. Selbstbestimmung, Zugehörigkeit, Heimat, das sind ihre Wunschträume. Bis eine Erbschaft die Möglichkeit auf Erfüllung dieser Träume verspricht. Einerseits ist es eine sehr traurige Geschichte, auf der anderen Seite bewundere ich die Kraft und den Mut von Greta sich diesem Leben zu stellen und nicht zu verzweifeln. Diese Figur steht immer allein, selten passiert ihr etwas Schönes. Die Familie ist ein Bollwerk das nur ihre Arbeitskraft sieht und gleichzeitig Dankbarkeit erwartet weil sie ihr ein Bett und Essen geben. Die Tatsache das schon Gretas Mutter und Großmutter unter diesen Bedingungen auf dem Hof lebten taucht in der Sichtweise der alten Hellerts nicht auf. Sie haben egal zu welchem Thema ihre eigenen Wahrheiten. Politik, Frauenrechte, Bildung die Themen werden kurz angerissen und wir Leser müssen uns unser eigene Meinung und vor allem ein eigenes Bild zu den Verhältnissen machen. Diese starke Frau trägt die ganze Geschichte, sie ragt heraus, am Ende, gerade achtzehn, ändert sich ihr Leben und wieder steht sie ganz allein da und muss weitreichende Entscheidungen treffen. Welche, das bleibt offen bis zum nächsten Band. Eigentlich ein Cliffhanger, trotzdem hat mir das Ende gefallen. Es wirkt wie ein Aufbruch in eine neue Zeit. Die Vergangenheit ist aus erzählt und die Zukunft erscheint im nächsten Buch.
„Du bist anders als die anderen.“ Greta ist anders als die anderen. Das junge Mädchen wächst als Ziehkind der Winzerfamilie Hellers auf. Nie richtig dazugehörend und doch In der Not aufgenommen. Ihre Mutter, schwanger nach einem Stelldichein und bei der Geburt ihrer Tochter verstorben, war einst nach dem Krieg bei Hellerts als mit ihrer Mutter nach dem Krieg als Hilfe untergekommen. Greta lebt gemeinsam mit den drei leiblichen Kindern der Familie auf dem Hof und hat als einzige Talent für den Weinanbau. Doch Greta will nicht auf dem Hof bleiben. Sie will studieren, Lehrerin werden, doch Hellerts haben ganz andere Pläne. Nora Engel, ein Autorinnenduo, hat für diesen Roman auf einem Weingut gearbeitet und genau das merkt man auch. Die Geschichten rund um den Weinbau wirken authentisch, die Arbeit hart, der Ton auch mal rau. Nichts mit wildromantischer Weinverkostung bei Kerzenschimmer und ewig verträumten Blicken über die Weiten der Rebstöcke. Greta, mitte der 1950er Jahre geboren, verkörpert eine Figur, die für ihre Träume kämpfen kann, ist sympathisch und glaubhaft gezeichnet. Inzwischen ist diese Zeit so weit in die Ferne gerückt, dass man sich kaum noch vorstellen kann, dass Mädchen in erster Linie für Mann, Kinder und Herd verheiratet wurden. Herr und Frau Hellers erinnern aber eindrücklich an diese Zeiten und füllen die Rolle der Tonangeber gut aus. Weniger begeistert hat mich an diesem Roman, dass die Richtung von Beginn an klar war. Wie der Titel schon sagt, wird Greta erben und es wird nur kurze Zeit ein Geheimnis bleiben, wer der Erblasser sein wird. Da wäre ein bisschen mehr Spannung schön gewesen, ich freue mich trotzdem auf die Fortsetzung im Herbst 2022.
Greta wächst nach dem Tod ihrer Mutter bei Zieheltern auf einem Weingut auf. Sie bekommt sowohl von den Eltern als auch von den Geschwistern deutlich zu spüren, dass sie keine Blutsverwandte ist. Sie ist anders, beschäftigt sich mehr mit Literatur und Bildung und strebt nach mehr als nur Gehilfin am Hof zu sein.
Das Buch ist nicht das erste rund um eine Winzerin, das ich gelesen habe. Ich hatte daher die Befürchtung, dass es nicht mithalten können wird (die andere Serie habe ich geliebt). Dementsprechend kritisch war ich am Anfang, doch das verflog schon bald. Die Geschichte rund um Greta hat mir sehr gut gefallen.
Obwohl es Greta nicht immer leicht hat und eben "nur" eine Ziehtochter ist, hat man gemerkt, dass die Familie sie gern hat. Es wurde nicht dieses Extrem dargestellt, dass Greta nur ausgebeutet und ungeliebt aufwächst. Ja, sie wurde anders behandelt als die leiblichen Kinder, aber nicht durchwegs schlecht. Es hat mir sehr gut gefallen, das hier nicht das klassische Klischee bedient wurde.
Der Weinbau spielt natürlich auch eine wichtige Rolle und so erfährt man das ein oder andere Detail darüber - durchaus interessant. Primär geht es aber um Gretas Leben: ihre Ausbildung, ihre erste Liebe, die Streitigkeiten in der Familie. Ich hatte das Gefühl wirklich dabei zu sein und konnte sehr gut mit Greta mitfühlen. Sie ist eine starke heranreifende Frau, die sympathisch ist, wenn ich auch nicht in allen Punkten mit ihr übereinstimme (besonders in einem am Ende des Buches nicht - aber vielleicht tut sich da ja noch was im 2. Band).
Das Ende des Buches macht definitiv neugierig auf den zweiten Band. Ich möchte unbedingt wissen, wie es mit ihr weitergeht.
Greta wächst auf dem Pfälzer Weingut als Ziehkind der Winzer-Familie Heller auf. Ihre Mutter Marie war einst aus dem Osten in die Pfalz geflüchtet. Sie arbeitete gerade zwei Jahre auf dem Gut, als sie mit 17 Jahren schwanger wurde und bei der Geburt starb. Wer der Vater der kleinen Greta war, erzählte sie niemanden. Von Kindheit an ist Greta bewusst, dass sie nicht zur Familie gehört. Immer wieder steht sie außen vor, obwohl sie hilfsbereit und fleissig ist und Dinge verrichtet, bei der sich die leiblichen Kinder der Familie gerne drücken. Nur der zweitälteste Sohn Robert, der sich selber verwirklichen möchte und immer wieder Konflikte mit seinem Vater hat, sowie der jüngste Spross Matse, sind ihr mehr als wohlgesonnen. Greta ist intelligent und begabt, doch sie darf nicht aufs Gymnasium wechseln. Dem Familienoberhaupt Harald sind Bücher, Bildung und Fortschritt ein Dorn im Auge.
Eindrucksvoll, im leichten Schreibstil beschreiben die zwei Autorinnen Nora Engel das Leben der Greta. Bildlich, voller Empathie und sehr gut recherchiert bauen sie die Geschichte auf, die man gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Die Geschichte ist voller Dramatik, Geheimnisse und Intrigen. Am liebsten würde ich direkt den zweiten Teil, der leider erst im Herbst dieses Jahres erscheint, sofort lesen. Als kleinen Kritikpunkt möchte ich hier anmerken, dass ich froh bin, die Inhaltsangabe auf dem Buchrücken vorher nicht gelesen zu haben. Hier wird meiner Meinung nach zu viel vorweggenommen.
Eine wunderbare Geschichte, die in den 70er Jahren spielt. Grosse Leseempfehlung von mir nicht nur für Weinliebhaber. 5 Sterne
„Gretas Erbe Die Winzerin“ ist der erste Band der Trilogie um die Protagonistin Greta von der Autorin Nora Engel. Nora Engel ist das Pseudonym der Autorinnen Danela Pietrek und Tania Krätschmar.
Gretas Mutter Maria stirbt bei der Geburt ihrer Tochter, ihr Vater ist unbekannt. Greta wächst bei der Winzerfamilie Hellert auf, wo sie von Beginn an kräftig mit anpacken muss und nur wenig Liebe erfährt. Lediglich mit dem Sohn Robert versteht sie sich gut und die beiden fühlen sich zueinander hingezogen.
Der Schreibstil des Autorenduos ist lebendig und liest sich leicht und angenehm. In einer unterhaltsamen Geschichte wurden hier interessante historische Aspekte und Ereignisse, Umbrüche in der Politik und der Gesellschaft verwoben und Informationen rund um den Anbau von Wein und die Winzerei vermittelt.
Greta ist mir sehr sympathisch und ich konnte ihre Gefühle gut nachvollziehen. Es ist bedrückend, wie sie von ihrer Ziehfamilie behandelt wird, die sie immer spüren lässt, dass sie eigentlich nicht erwünscht ist. Trotzdem bleibt Greta freundlich, versucht es ihnen immer wieder recht zu machen und unterstützt sie, wo sie nur kann.
Am Ende des Romans befindet sich „Gretas Literaturliste“ und eine „Playliste“. Letztere hat bei mir einige Ohrwürmer der 1970-er Jahre lebendig werden lassen.
Wie kaum anders zu erwarten, endet das Buch mit offenen Fragen. Ich freue mich auf den zweiten Teil, in dem ich Greta ein paar mehr Lichtblicke wünsche als in diesem Band.
Gretas Erbe ist ein Frauenroman von Nora Engel, Nora Engel ist das gemeinsame Pseudonym der beiden Autorinnen Danela Pietrek und Tania Krätschmar. Dieser Roman erzählt die Lebensgeschichte von Greta, einer Frau, die in den 1970er Jahren in Westdeutschland auf einem Weinberg lebte.
Greta war die Adoptivtochter der Winzerfamilie Hellert, deren Mutter bei ihrer Geburt starb, und sie wusste nie, wer ihr Vater war. Obwohl Greta von der Familie Hellert adoptiert wurde, fühlte sie sich nie als Mitglied der Familie, sie war nur eine Arbeiterin auf dem Weinberg. Greta hat ihre eigenen Bestrebungen und Träume, und sie möchte ein anderes Leben führen.
Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist sehr flüssig, erzählt lebhaft Gretas Leben und fügt viel realen historischen Hintergrund hinzu, was die ganze Geschichte glaubwürdiger macht, und Leser, die die 70er Jahre erlebt haben, werden viel Resonanz finden. Das Buch ist auch ein guter Bericht über das Leben und die Arbeit eines Weinbergs, ein Bereich, in den wir uns selten begeben.
Gretas Charakterbild ist sehr gelungen, sie ist sehr durchsetzungsfähig und sympathisch, und man sieht ihr den Schatten vieler deutscher Frauen in den 1970er Jahren an. Dies ist ein guter Roman von Frauen, aber das Ende ist etwas übereilt, vielleicht können die beiden Autorinnen mehr über das Ende schreiben.
Das Cover eher schlicht gehalten, hat mich trotzdem direkt angesprochen, worüber ich unfassbar froh bin. Die Geschichte von Greta hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Ich wollte das Buch gar nicht wieder weglegen. Greta zum Anfang des Buches 16 Jahre alt wächst ohne Eltern bei ihrer Ziehfamilie auf. Sie ist intelligent und belesen, was sie wahrscheinlich jedem Bücherwurm sofort sympathisch macht. In der Geschichte geht es, um die Abhängigkeit von ihrer Ziehfamilie und ihren Wunsch zu dieser zu gehören aber auch gleichzeitig ihren eigenen Weg zu gehen. Man kriegt einen Einblick in die, aus heutiger Sicht unfassbare damalige Abhängigkeit der Frauen von ihren Männern und Kindern, bis zu ihrer Volljährigkeit, welche bis zum Jahr 1975 erst mit 21 erreicht war, von ihren Eltern. Die Geschichte des ersten Teils der Trilogie geht über mehrere Jahre, von 1970 bis 1975. Trotzdem hat das Autoren Gespann es geschafft diese auf ca. 400 Seiten zusammen zu fassen. Das hat es mir, dadurch dass sich nur auf wichtige Sachen konzentriert wurde und nie Langeweile aufkam unmöglich gemacht das Buch wegzulegen. Wer aber auf das im Titel genannten Erbe wartet muss lange Warten dies wird erst spät ein Thema, hat mich aber absolut nicht gestört. Ich bin absolut begeistert und kann kaum abwarten, dass der zweite Teil erscheint.
Die 1970er-Jahre in der Pfalz - nicht nur im Weinberg! Greta, auf ihrer Reise ab dem Alter von 17 Jahren im Roman folgend, erlebt bei der Winzerfamilie Hellert nicht nur glückliche Momente als Halbwaise, als fünftes Rad am Wagen. Eine Schulter zum Anlehnen findet sie bei dem rebellischen Sohn Robert. Neben vielen glücklichen Stunden zusammen mit ihm ist sie aber auch auf der Suche nach Freiheit, nach Selbstbestimmung, nach Wissen – alles ganz realistisch in ihrem Alltagsleben verankernd. Dabei wird auch die Problematik von Abtreibung erörtert. Das großzügige, überraschende Erbe zum Schluss des Romans lässt den Leser in optimistischer Stimmung für Greta verharren, wohlverdient nach all den Zwängen, Erniedrigungen, Bosheiten und finanziellen Engpässen in ihrem jungen Leben ohne bisheriger, zugehöriger Familie. Viele Informationen über den Weinanbau und den typischen Rebsorten in der Pfalz werden weitergegeben neben Traditionen wie z.B. die jährliche Wahl der Weinkönigin. Aber auch die allgemeinen Highlights in der BRD in den 1970er Jahren finden Erwähnung wie die Olympischen Spiele in München, beliebte Radio- und Fernsehsendungen neben Veranstaltungen wie ‚Holiday on Ice‘.
'Gretas Erbe' hatte ich schon längere Zeit im Bücherregal stehen und nun endlich mal zur Hand genommen. Was soll ich sagen...ich mochte es gerne lesen. Hatte ich vom Klappentext her schon vermutet das es mir gefallen würde und war auch so. Es geht in erster Linie um Greta, die als uneheliches Kind geboren wurde. Greta wächst bei der Winzer Familie Heller auf, die sie nach dem Tod ihrer Mutter bei sich aufgenommen haben. Eine liebevolle Ersatzfamilie sind die Hellers leider nicht. Greta bleibt der Außenseiter und die günstige Arbeitskraft, aber kein gleichwertiges Mitglied der Familie. Einzig der kleine Matse und sein älterer Bruder Robert haben eine innige Bindung zu Greta aufgebaut. Das gute Gespür für alles rund um die Weinreben scheinen Greta quasi in die Wiege gelegt zu sein und noch dazu saugt sie Wissen auf wie ein Schwamm. Im ersten Teil der Triologie macht Greta einiges durch und so manche Entdeckung lässt ihr Leben immer wieder die Richtung wechseln. Ich hab das Buch quasi inhaliert, für gut befunden und sofort Band 2 bestellt. Von mir gibt's ne solide Leseempfehlung.
Zum Inhalt: Greta lebt seit dem sie denken kann bei der Winzerfamilie Hellert. Ihre Mutter ist bei der Geburt gestorben, ihren Vater kennt sie nicht. Auch wenn die Hellerts sie aufgenommen haben, so richtig dazu gehört sie nie. Nur mit Matze und Robert versteht sie sich gut und durch den rebellischen Robert wird ihr klar, dass sie ihre Träume leben muss. Doch das ist als junge Frau in den siebziger Jahren nicht so einfach. Meine Meinung Das Buch hat mir gut gefallen. Ich kann gar nicht genau sagen warum, aber ich fand es einfach gut. Der Schreibstil ist sehr gut, das Buch liest sich weg wie nichts und ist viel zu schnell zu Ende. Ich fand die Figur der Greta auch total interessant und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert. Wahrscheinlich hätte man mit dem ein oder anderen rechnen können, ich hatte nicht damit gerechnet, was am Ende passiert. Ich freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung denn Greta hat Potenzial sich noch sehr zu entwickeln. Fazit: Hat mir gut gefallen
Greta ist Waise und wird von der Winzerfamilie Hellert aufgenommen. Sie wächst mit viel Arbeit auf, von Beginn an muss sie auf dem Weingut helfen. Dabei hat Greta Träume, studieren möchte sie, Lehrerin werden. Und verliebt ist sie. Ausgerechnet in den Sohn der Familie. Das darf niemals herauskommen. Aber das Leben hält auch einige Überraschungen für Greta bereit und die sind nicht alle schlecht.
Das Cover ist sehr minimalistisch, passt aber dadurch auch sehr gut zur Geschichte. Und die ist richtig gut, Greta ist eine sehr ausdrucksstarke Persönlichkeit, die ich gleich in mein Herz geschlossen habe. Die authentischen Beschreibungen der Begebenheit, der Zeit in den siebziger Jahren hat sich sehr gut lesen lassen, ein guter Schreibstil. Man merkt allerdings das es sich um eine Reihe oder Trilogie handelt, denn das Ende hat mich ein wenig unzufrieden zurückgelassen. Aber ansonsten ein sehr packendes Buch was gut unterhalten kann.
Man wusste eigentlich schon zu Beginn und aufgrund des Titels was passiert und hat nur darauf gewartet. Daher zog sich die Geschichte ziemlich hin. Hätte mir mehr Spannung und unerwartete Wendungen gewünscht. Die folgenden Bände könnte ich mir im Rahmen eines Weinurlaubs vorstellen. Ansonsten würde ich eher etwas anderes lesen.
Schönes Buch, man kann sich gut in die Hauptfigur hineinversetzen. Man ist mit ihr traurig, wütend oder verliebt. Das Ende macht Lust das nächste Buch zu lesen.
Greta wächst in der Winzerfamilie als deren Ziehkind auf. Ihre Mutter stirbt bei ihrer Geburt, ihrenVater hat sie nie kennengelernt. Die einzige Erinnerung an ihre Mutter ist ein vor langer Zeit aufgenommenes Foto. Schon von Kindesbeinen an fühlt sich Greta den Hellerts nicht vollkommen zugehörig. Und die Familie lässt sie dies auch immer wieder spüren. Gretas Lebensträumewerden von der Familie durchkreuzt, sie haben eigene Vorstellungen für die junge Frau. deren Wissensdurst völlig im Kontrast zu den anderen steht. Eine überraschende Erbschaft mischt die Karten für Greta jedoch neu.
"Was für eine Familie!" möchte man da am Ende sagen. Der Vater cholerisch, die Mutter schweigt meistens, ein Bruder vergrault, ein Bruder hämisch und übergriffig, die Schwester stets auf den eigenen Vorteil bedacht, der jüngste Bruder fällt schon als Kind völlig aus dem Rester. Und mittendrin Greta, die zunehmend unter den familiären Verhältnissen leidet. Damit sind eigentlich alle Voraussetzungen für ein Familiendrama gegeben. Und manchmal wird es auch dramatisch, aber nur kurz. Denn leider bleibt das Buch an diese Stelle immer nur recht oberflächlich. Während Gehässigkeiten und Demütigungen gegenüber Greta recht viel Raum finden, bleiben jegliche Konflikte kurz und schnell abgehandelt. Es folgt ein Zeitsprung, nächster Abschnitt. Ich hätte mir hier einfach gewünscht, dass die Konfliktsituation auch wirklich aufgelöst wird und nicht mit einem "Basta" des Vaters auch für den Leser beendet wird. Vom Ende war ich ein wenig enttäuscht. Es ist zwar abzusehen, worauf es hinausläuft, aber die Auflösung wird recht kurz abgehandelt. Auch hier hätten es für meinen Geschmack ein paar mehr Seiten dürfen.
Eine nette und unterhaltsame Geschichte, die sich leicht und angenehm lesen lässt, für mich aber etwas zu oberflächlich bleibt.
Maria Piontek stirbt mit 17 bei Gretas Geburt. Maria war das „Mädsche“ für alles bei den Hellerts. Nachdem sie starb, hat sich die Familie bereit erklärt die kleine Greta mit ihren eigenen Kindern aufzuziehen, da es keinen Vater oder sonstige Verwandte gibt. Doch Greta ist nichts anderes als ihre Mutter war: das „Haus- und Hofmädsche“ Schon sehr früh muss sie im Haushalt und in den Weinbergen mithelfen, während die Tochter des Hauses, Renate, es immer wieder schafft sich vor Aufgaben zu drücken. Wir begleiten Greta in ihrer Jugend in den frühen 70er Jahren. Sie träumt davon Lehrerin zu werden, als Klassenbeste und sehr kluges Mädchen dürfte ihr das nicht schwer fallen, doch dafür müsste sie aufs Gymnasium wechseln. Immer wieder muss sie erfahren das sie nicht wirklich zur Familie gehört. Robert, einer der Söhne der Hellerts, ist der einzige mit dem sie gerne ihre Zeit verbringt, mit ihm versteht sie sich, kann mit ihm reden und lachen. Natürlich wird irgendwann daraus Liebe, aber hat das eine Zukunft? So erleben wir über 5 Jahre Freud und Leid der Greta Piontek. Für mich, als Kirchheimer Bürgerin, war das ein wunderschönes Buch. Immer wieder ertappte ich mich dabei, gedanklich abzuschweifen und mich zu fragen: Wo ist denn das Buchenwäldchen mit seinem See. Ich suchte gedanklich die Orte, welche die Autoren Nora Engel beschrieben. Leider habe ich keinen der Orte erkannt oder erahnt und sagte mir dann immer: Vielleicht sah es in den 70er ganz anders aus. Was ich mir aber nicht wirklich vorstellen kann. Schade, dass da nicht mehr drauf geachtet wurde. Obwohl ich in diesem wunderschönen Weindorf leben, habe ich keine Ahnung von Wein. Daher fand ich das Buch umso schöner, denn jetzt gehe ich mit anderen Augen auf meiner täglichen Runde durch die Weinberge. Tatsächlich konnte man schon ab dem Weinfest in Grünstadt erahnen, was es mit dem Titel auf sich hat. Aber nichts destotrotz hat mir die Geschichte um Greta sehr gut gefallen und ich bin schon ganz gespannt, wie es mit ihr weitergeht. Und da es eine Trilogie ist, wird es weitergehen. Ich mag auch den Schreibstil, ich habe mich sofort reingelesen und wohlgefühlt. Sehr gut gefallen hat mir, das es am Ende des Buches eine Literaturliste und eine Playlist gibt. Ebenso hat mir die Weinflüsterei gefallen. Man trinkt den Wein mit neuem Wissen. Danke Nora Engel , dtv Verlag und Vorablesen, das ich dieses wunderschöne Buch vorab lesen durfte
Die junge Greta lebt als Ziehkind bei der Winzerfamilie Hellert, die sie nach dem Tod ihrer Mutter aufgenommen haben. Richtig zugehörig fühlte sie sich nie, auch die Hellerts zeigen ihr immer wieder, dass sie nur geduldet ist und ihre eigenen Interessen zuerst kommen. Als sie dem Familiensohn Robert immer näher kommt, muss sie sich Gedanken machen, wie ihre Zukunft aussehen soll. Die Geschichte hat mir gut gefallen, auch die Beschreibungen des Weinbaus fand ich interessant. Die Andeutung des Erbes im Klappentext ist allerdings ein recht großer Spoiler, da dies erst in den letzten Seiten des Buches behandelt wird und ich dann ab Mitte des Buches schon geahnt habe, auf was es hinausläuft. Etwas platt fand ich die landschaftlichen Beschreibungen der Pfalz und der Orte, die man nur verstehen kann, wenn man aus der Gegend kommt, die jedoch der Schönheit der Natur und Umgebung gar nicht gerecht werden. Die Schreibweise ist recht einfach, was auch durch das Einfügen klassischer Gedichte bekannter Literaten nicht besser wurde. Gretas Charakter fand ich sehr gelungen beschrieben, auch die anderen Figuren wirkten realistisch. Alles in allem ein leichter Roman über eine starke junge Frau, die ihren eigenen Weg gehen wird. Ich bin gespannt, was die weiteren Teile der Trilogie zu bieten haben, da am Ende einige Erzählstränge offen sind.