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#IchBinHanna - Prekäre Wissenschaft in Deutschland

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Seit 2007 prekarisiert das Wissenschaftszeitvertragsgesetz Arbeitsbedingungen und Berufsaussichten des akademischen Mittelbaus: Das Gros der Wissenschaftler:innen hangelt sich von einem befristeten Job zum nächsten, und wer nach zwölf Jahren keine feste Stelle hat, fällt endgültig aus dem System heraus.

Als 2021 ein Video des Forschungsministeriums in den Fokus gerät, in dem am Beispiel der fiktiven Biologin »Hanna« die vermeintlichen Vorzüge des Gesetzes gepriesen werden, lancieren Amrei Bahr, Kristin Eichhorn und Sebastian Kubon den Hashtag #IchBinHanna. Binnen weniger Stunden machen zahllose Wissenschaftler:innen ihrem Ärger Luft. Sie schildern die Auswirkungen der Prekarität auf ihr Leben, berichten von Überlastung und Depressionen. Die Medien greifen das Thema auf, und »Hanna« schafft es wenig später sogar in den Bundestag.

In ihrer Streitschrift legen die Initiator:innen dar, welche Folgen das »WissZeitVG« für Forschende und Studierende, aber auch für den Wissenschaftsstandort Deutschland und unsere Gesellschaft insgesamt hat. Sie resümieren die Erfahrungsberichte unter #IchBinHanna und präsentieren ihre Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen in Forschung und Lehre.

144 pages, Paperback

Published March 27, 2022

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About the author

Amrei Bahr

10 books

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Community Reviews

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Displaying 1 - 9 of 9 reviews
Profile Image for Tobias.
86 reviews9 followers
April 6, 2022
Selbst ich als Nichtakademiker, der sich allerdings auf Grund seines Berufs für den Bereich der Hochschulen, der Forschung und der Wissenschaft interessiert, habe 2021 die SocialMedia-Kampagne #IchBinHanna mitbekommen, in welcher Beschäftigte und ehemalige Beschäftigte über die prekäre Situation der Wissenschaft in Deutschland berichtet haben. Die drei Initiator*innen der Kampagne #IchBinHanna haben in ihrer Streitschrift dabei nicht nur den Fokus auf die Kampagne und die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsverhältnisse in der bundesrepublikanischen Wissenschaft gelegt, sondern starten ihr Buch mit einem historischen Einstieg dazu, wie in dem vergangenen halben Jahrhundert der Grundstein für die heutige Situation geschaffen wurde und wie diese dann im WissenschaftsZeitVertragsGesetz (WissZeitVG) ihren aktuellen Höhepunkt fand. Beachtlich finde ich dabei, dass gerade die Begründungen zu Befristungen und Fluktuationen in der Wissenschaft sich nicht auf wissenschaftlich basierte Grundlagen fussen, sondern über Vermutungen und Behauptungen seit den 70iger Jahren Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft prägen.

Das Buch bzw. die Streitschrift ist explizit nicht nur eine Lektüre für Menschen aus dem wissenschaftlichen Umfeld, sondern sollte von allen Interessierten gelesen werden, denn es brauch neben der Organisierung der abhängig Beschäftigten in der Wissenschaft auch gesellschaftlichen Druck auf die Politik und die Hochschulen und Außeruniversitären Forschungseinrichtungen, damit sich am prekären System der Wissenschaft in Deutschland etwas ändert. Damit die Forschung und die Lehre wieder starke Kennzeichen des Wissenschaftsstandort Deutschland werden.
27 reviews
March 19, 2025
Es erklärt nochmal schön und im Detail viele der Probleme, auf die man sich in bei einer Wissenschaftslaufbahn einstellen sollte.
Gut geschrieben, mit hat es mehr Klarheit gegeben.
Profile Image for Valerie.
286 reviews
October 16, 2022
Ein guter, populärwissenschaftlicher Überblick über die Ursachen und Folgen prekärer Beschäftigung im wissenschaftlichen Feld. Die Sozialhistorikerin in mir hat sich auch sehr über den geschichtlichen Abriss bzgl. des Professionalisierungsprozesses des wissenschaftlichen Arbeitens gefreut! Die Lösungsvorschläge am Schluss sind natürlich dem Format der (populistischen) Streitschrift geschuldet und somit vollkommen angemessen, lesen sich für mich, die sonst fast nur mit wissenschaftliche Publikationen zum Thema Prekarisierung arbeitet, aber erstmal ungewohnt.
Profile Image for Sophie.
133 reviews1 follower
July 24, 2022
Wirklich aufschlussreich. Auf diesen rund 120 Seiten wurde eindrücklich zusammengetragen, wie schlecht es um Wissenschaft und Forschung in Deutschland steht. Und es wurde zunehmend absurder, besonders wenn Argumente vorgestellt wurden, die das WissZeitVG rechtfertigen sollen. Das WissZeitVG ermöglicht befristete Arbeitsverträge in wissenschaftlichen Betrieben und soll so Fluktuation befördern, die wiederum Innovation schaffe. Dass diese Auffassung keinerlei empirischen Befunden zugrunde liegt und eher das Gegenteil der Fall ist, wird seit Jahrzehnten ignoriert. Wissenschaftler werden unter Zeitdruck gestellt und in den Hochphasen der Leistungsfähigkeit einfach vor die Tür gesetzt. Es ist ein Thema, dass mir in diesem Maße gar nicht bekannt war. Die Missstände und die Nachteile, die sich auch speziell für marginalisierte Gruppen ergeben, sind einfach erschreckend. Der Diskurs ist somit besonders wichtig, um Veränderungen anzustoßen.
Profile Image for Dan.
109 reviews
May 29, 2022
Gelungenes Buch einer wichtigen Bewegung.

Auf 120 Seiten stellen die Initiator:innen von #IchBinHanna differenziert die historische Herausbildung, die ideologische Basis und das Ausmaß von prekären Arbeitsbedingungen in der deutschen Wissenschaft dar. Dabei stellen sie gelungen heraus, dass dieses strukturelle Problem eine strukturelle Antwort braucht (und machen konkrete Vorschläge für diese).

Besonders gefallen hat mir, dass die Autor:innen herausstellen, warum prekäre Wissenschaft ein Problem für die Gesellschaft (und nicht nur für die einzelnen Wissenschaftler:innen) ist.

Die Lektüre setzt Kenntnisse der Institution Wissenschaft (Qualifikationsphasen, Aufbau von Lehrstühlen u.a.) voraus; das Buch ist angenehm knapp, klar und gut strukturiert aufgebaut und formuliert. Einzig #IchBinReyhan hätte besser eingebettet werden können.
Profile Image for Isabella.
504 reviews117 followers
April 9, 2023
Konziser Überblick über das Wissenschaftszeitvertragsgesetz, seine historische Entwicklung und unendlichen Tücken sowie Vorschläge für eine Reformation der Wissenschaftsstrukturen. Nur bitter mit Blick auf die aktuellen politischen Entwicklungen …
1 review2 followers
April 2, 2025
Deprimierend klares Abbild des deutschen Wissenschaftssystems. Wie es dazu kommen konnte und was man tun kann. Prekarität wird hier groß geschrieben und ich hab mich zu oft beim Lesen ertappt gefühlt lol
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