Längst sind virtuelle Welten genauso real wie die Lebenswelten virtuell. Conny lebt in einer kleinen Küstenstadt, in der sie mit ihren Freunden Nikita und Wolfgang aus angeschwemmten Müll Drogen destilliert. in der einst marktmächtigsten VR namens Avalon, die längst nicht mehr gewartet wird, lernt sie den großen Vogel Marlo kennen. Zusammen mit ihren Freunden machen sie sich auf, um nach der letzten Kopie der sowjetischen Utopie-VR Arkadi 3 zu suchen, in der das Licht weich und das Leben noch weicher ist - während immer mehr Menschen auf der Suche nach der reinen Wirklichkeit in den tiefsten Pools der ,,Neuen Immersion" verschwinden.
,,Die Realität kommt" ist ein zutiefst gegenwärtiger Roman, der von der Digitalisierung noch jeden Gefühls erzählt, aber auch davon , dass ,,unter all den Schichten aus Lethargie noch ein Herz schlägt".
Eine literarische Überschussmaschine, heißt es im Klappentext. Passt. Überbordend, überfordernd. „Die Realität kommt“ fühlt sich an wie das Abhängen in der Kifferhöhle eines Kumpels, bei dem man sich neben zu vielen Joints Content ohne Ende reinfährt, Clips, Chips, Games, Animes, Dokus, Pornos, saure Schlangen, einfach alles, bis Hirn und Herz sich in glitzernden Schlamm verwandeln. Der fällt dann in der Realität des Romans irgendwann als feiner Schnee vom simulierten Himmel. Oder so ähnlich. Das Buch jedenfalls handelt von der Suche nach dem Wahren, Schönen und Guten inmitten endloser virtueller Ruinenlandschaften. Schön, dass es diesen Roman gibt.
Wirklich überfordernd, überrollend aber auch wirklich interessant und spannend. Vielleicht soll es so, jedoch fehlt mir eine gewissen „Auflösung“ oder „Erklärung“ des Ganzen. Das Ende wirft mir eine ganze Reihe Fragezeichen auf 🤣