War Immanuel Kant, Schlüsselfigur der europäischen Aufklärung, ein Rassist? Sind die großen kantianischen Werte – wissenschaftliche Objektivität, moralische Autonomie, vernunftbezogene Religiosität, Freiheit und pazifistischer Kosmopolitismus – nur Masken, hinter denen sich eine eurozentrisch reduzierte Weltanschauung verbirgt, die mit globalem Herrschaftsanspruch auftritt? Manfred Geier will Kant und sein Werk von dieser Anklage nicht pauschal freisprechen. Vielmehr versucht er, Kants rassistische Äußerungen in ihren historischen Zusammenhang zu stellen, und zeichnet nach, um was es in den damaligen Debatten ging, was wir heute aus ihnen lernen können, was es zu kritisieren und was es zu verteidigen gilt.
Spannendes Buch über die unterschiedlichen Personen, die "Rassentheorien" entwickelt haben. Letztlich Kontextherstellung um die berüchtigten Vorlesungen über Anthropologie von Kant, bzw. die Notizen, die andere über diese angefertigt haben. Das Buch versucht und will gar nicht abstreiten, dass Kant ein Rassist ist oder gewesen sein könnte. Die Stärke des Buchs liegt (für mich) aber auch nicht im Thema Kant, sondern einer Betrachtung der Diskurse und Debatten um die Zeit.
Viimeinkin hyvä tutkielma Kantin rasismista! Antaisin enemmän tähtiä jos olisi ollut ihan vähän vähemmän aatehistoriallinen ja jonkin verran argumentatiivisempi.