Atmosphärisch und mitreißend: Eine Ärztin wacht über die Schwächsten am Hamburger Hafen
Hamburg, 1911: In Deutschlands größtem Auswandererhafen kümmern sich die Ärztin Anne Fitzpatrick und die angehende Pädagogin Helene Curtius um Familien. Anne und Helene sorgen sich vor allem um die Kinder, von denen viele traumatische Erfahrungen gemacht haben. Plötzlich häufen sich unter den Ärmsten unerklärliche Todesfälle. Kommissar Berthold Rheydt sieht sich die Sache genauer an und stellt fest: Die Opfer wurden vergiftet. Wer hat ein Interesse daran, die Menschen scheinbar wahllos zu töten? Als die drei auf ein toxisches Interessensgeflecht stoßen, begreifen sie: An dem Geschäft mit den Auswanderern lässt sich eine Menge Geld verdienen …
Auch mit dem zweiten Band "Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder." ist der Autorin Henrike Engel ein richtig schöner historischer Kriminalroman gelungen. Das Buch ist in sich abgeschlossen und kann auch ohne Teil 1 gelesen werden, aber ich empfehle es nicht. Es kommen alle Personen aus dem ersten Buch wieder vor und es ist einfach schön diese in der Erzählung wieder zu treffen und zu wissen was schon alles so passiert ist und auch Ihre Entwicklung mitzuerleben. Anne, die Hafenärztin und Frauenrechtlerin mit Leib und Seele, hat nun Ihre eigene Praxis und kümmert sich nach wie vor um die sozial Schwachen der Gesellschaft. Nebenbei hilft Sie bei Hapag in der Krankenstation der Auswanderungshallen aus und schlittert auch gleich in einen Kriminalfall rein der diesmal Kinder betrifft. Helene ist nach wie vor fest davon überzeugt Ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und nicht 'nur' ein Heimchen am Herd zu werden. Sie ist in der Ausbildung zur Lehrerin und absolviert ein Praktikum in den Auswanderungshallen. Durch Anne wird Sie Teil der Personen die aufdecken wollen was den Kindern dort schlimmes geschieht. Auch der Kommissar Berthold Rheydt ist wieder mit von der Partie und gibt keine Ruhe bis der Fall geklärt ist. Auch ist die neuaufstrebende Frauenrechtbewegung ein großes Thema welches ich sehr interessant fand und gerne darüber gelesen habe. Ein wirklich guter zweiter Teil und ich freue mich jetzt schon auf Teil drei.
Hamburg, 1911: In Deutschlands größtem Auswandererhafen kümmern sich die Ärztin Anne Fitzpatrick und die angehende Pädagogin Helene Curtius um Familien. Anne und Helene sorgen sich vor allem um die Kinder, von denen viele traumatische Erfahrungen gemacht haben. Plötzlich häufen sich unter den Ärmsten unerklärliche Todesfälle. Kommissar Berthold Rheydt sieht sich die Sache genauer an und stellt fest: Die Opfer wurden vergiftet. Wer hat ein Interesse daran, die Menschen scheinbar wahllos zu töten? Als die drei auf ein toxisches Interessensgeflecht stoßen, begreifen sie: An dem Geschäft mit den Auswanderern lässt sich eine Menge Geld verdienen.
„Die Hafenärztin – Ein Leben für das Glück der Kinder“ ist der zweite Band der Reihe um die Ärztin Anne Fitzpatrick von Henrike Engel. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden aber der zweite Band baut ein bisschen auf dem ersten auf. Ich denke, in der richtigen Reihenfolge ist es spannender. Das Buch setzt nicht lang nach dem ersten Buch an. Der Hafenmörder ist immer noch auf der Flucht aber Anne und Helene versuchen ihr Leben und ihren Kampf für das Recht der Frauen weiterzuführen. Dieses Mal spielt die Geschichte vor allem im Auswandererhafen der HAPAG auf der Veddel. Hier hat es mir wieder richtig gut gefallen, dass die Autorin wahre Begebenheiten, Personen und Gebäude mit ihrer Geschichte verwoben hat. Helene absolviert dort ihr Lehramtspraktikum und Anne vertritt dort einen angesehenen Arzt, der im Urlaub ist. Als plötzlich einige Menschen an einer scheinbaren Darmerkrankung sterben, vermutet Anne Gift und stößt mit dem Verdacht schnell auf Gegenwind. Irgendwer will eine Aufdeckung der Todesursache verhindern. Zeitgleich ermittelt Kommissar Rheydt im Mordfall eines Zuhälters und stolpert schnell über Verbindungen zu Anne und Helene. Auch dieses Mal gerät Anne in Verdacht und kann schon bald ihre wahre Identität nicht mehr geheim halten. Denn auch ihr Vater und seine Vergangenheit kommen in Hamburg plötzlich ans Licht. Besonders, dass wir mehr über Anne und ihren Fluchtgrund und über ihren Vater und seine unschöne Vergangenheit erfahren, fand ich sehr spannend. Das war schon fast mein Highlight, denn die Ermittlungen um den Giftmörder und den Zuhälter empfand ich manchmal als ein wenig schleppend. So hat es sich aber gut ausgeglichen und ich habe gespannt bis zur letzten Seite weitergelesen. Ein toller historischer Roman mit Krimiaspekten. Die Reihe kann ich herzlich empfehlen.
Nachdem mich der erste Band der Hafenärztin Anne Fitzpatrick sehr positiv überrascht hat, wartete ich schon gespannt auf Teil zwei. Der Mix aus historischen Roman und Krimi hat es mir nämlich angetan.
Zu Beginn der Geschichte befinden wir uns im Jahre 1911. Der Generaldirektor der Hapag, Albert Ballin, hat zur Jahrhundertwende Massenunterkünfte für Auswanderer erschaffen. Ich war 2019 im Auswanderer-Museum in Hamburg und hatte dadurch diese Szenen lebhaft vor Augen. Anne Fitzpatrick kümmert sich als Vertretung von Doktor Tergit in den Auswandererhallen um die Menschen, ihre Bekannte Helene Curtius ist als Praktikantin während ihrer Lehrerinnenausbildung ebenfalls vor Ort. Als es unter den Kindern zu ungewöhnlichen Todesfällen kommt, versucht Anne herauszufinden, was hinter den plötzlichen Erkrankungen und Todesfällen stecken könnte....
Ich war wieder sehr schnell mitten im Geschehen und habe das Buch kaum aus der Hand legen können. Abwechselnd wird aus der Sicht von Anne, Helene und Kommissar Berthold Rheydt erzählt. Alle drei Hauptfiguren sind interessante Charaktere und wunderbar gezeichnet. Durch den Perspektivenwechsel fühlt und fiebert man als Leser mit ihnen mit. Der Zeitgeist wurde von der Autorin ganz wunderbar eingefangen. Henrike Engel schreibt temporeich, atmosphärisch und bildhaft. Neben dem Krimianteil steht wieder die Frauenbewegung im Vordergrund. Als Leser dürfen wir sogar hautnah beim ersten Frauentag am 19. März 1911 in Hamburg mit dabei sein.
Anne Fitzpatrick betreibt in der Zwischenzeit eine eigene kleine Praxis nahe des Gängeviertels. Noch immer schlägt ihr Argwohn entgegen, vorallem vom medizinischen Personal in den Auswandererhallen. Doch auch von anderer Seite weht ihr ein starker Gegenwind entgegen.... Helene ist bereits im letzten Drittel ihrer Lehrerinnenausbildung angekommen. Sie plagen jedoch plötzlich Zweifel, ob sie den richtigen Beruf gewählt hat. Zu Herzen geht ihr auch die baldige Verlobung ihrer besten Freundin Paulina. Sie kann den zukünftigen Mann ihrer Freundin nicht ausstehen und befürchtet Paulina dadurch zu verlieren. Helene rückt in diesem zweiten Teil noch mehr in den Vordergrund und sticht dabei Anne fast aus. Aus der verwöhnten, aber widerspenstigen Pastorentochter ist eine engagierte und willenstarke Frau geworden. Sie steht an einem Scheideweg und versucht herauszufinden, wer sie in Zukunft sein möchte. Auch Berthold Rheydt hat seine Dämonen noch nicht abgelegt. Er sieht noch immer seine verstorbene Frau und seinen Sohn in einigen Situationen vor sich. Doch es scheint sich ein neues Glück für ihn anzubahnen...in der Liebe und im Fußballspiel. Erstmals darf er im Hauptkader von St.Pauli mitspielen.
In "Ein Leben für das Glück der Kinder" hat Rheydt es gleich mit zwei Mordfällen zu tun, die einen gemeinsamen Schnittpunkt haben. Bis dieser gefunden wird, dauert es jeodch einige Zeit. Die Kriminaltechnik dieser Zeit ist richtig spannend. Rheydt ist einer der ersten, der die Finderabdrücke, die damals noch auf Karteikarten verglichen werden, analysiert. Mord, Gift, Frauenhandel und skrupellose Zuhälter, militante Frauen, sowie eine alte Fehde beherrschen diesen zweiten Teil. Das Finale ist an Dramatik kaum zu überbieten und gipfelt in einem Showdown, der fast an heute Actionsthriller erinnert.
Fazit: Auch der zweite Band um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick lässt es nicht an Spannung mangeln. Neben den Morden und anderen kriminellen Machenschaften steht auch wieder die Frauenbewegung im Vordergrund. Atmosphärisch dicht und dem Zeitgeist hervorragend angepasst, ist diese Reihe wirklich gelungen. Ich freue mich schon auf den finalen Band im November.
Obwohl ich den ersten Band der Hafenärztin vor längerer Zeit gelesen habe, bin ich doch gut in die Geschichte reingekommen. Diesmal ist mir auch bewusst gewesen, dass es sich hierbei um einen historischen Kriminalroman handelt, denn beim ersten Band war ich etwas irritiert gewesen. Ich mochte die Charaktere, die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sowie auch die jeweiligen Entwicklungen worauf ich nicht näher darauf eingehen kann bezüglich der Spoilergefahr. Auf jeden Fall haben diese mir wirklich gut gefallen. Das Setting sowie die zeitlichen Gegebenheiten fand ich ganz authentisch und da kann ich auch nicht meckern. Joah was ist denn dann mein Problem gewesen? Wahrscheinlich bin ich nicht der größte Fan von historischen Kriminalromanen, wieso auch immer, das kann ich gar nicht so genau erklären. Eigentlich fand ich den Fall ganz interessant, aber für mich persönlich gab es da einige Längen und manche Szenen hätte man sicherlich kürzen können und ich fand es manchmal etwas mühselig der Geschichte zu folgen. Dennoch gab es auch spannende Momente und haben mich auch motiviert weiterzulesen, aber wie schon gesagt es ist nicht ganz mein Genre. Dennoch eine solide bis gute Geschichte, die sicherlich andere von euch begeistern könnte.
Kurzweiliger, mitreißender historischer Kriminalroman mit interessanter Personenkonstellation
1911 kümmern sich die Ärztin Anne Fitzpatrick und die Pfarrerstochter und angehende Lehrerin Helene Curtius um Familien, die von Hamburg aus nach Amerika auswandern möchten. Helene unterrichtet dort teils stark traumatisierte Kinder, Anne widmet sich der medizinischen Versorgung der Auswanderer während der Quarantäne vor der Überfahrt. Als einige Kinder rätselhafte Symptome zeigen, ein Junge gar stirbt und es zu einem verdächtigen Todesfall im zwielichtigen Umfeld des Hafens kommt - ein Zuhälter wird ermordet- ruft das Kommissar Berthold Rheydt auf den Plan. Ob die Ereignisse zusammenhängen? Irgendetwas scheint hier ganz und gar nicht mit rechten Dingen zuzugehen.
Autorin Henrike Engel schreibt gut verständlich und flüssig in der Vergangenheit. Abwechselnd schildert sie, wie Ärztin Anne, Pfarrerstochter Helene und Kommissar Berthold das Geschehen erleben. Das Cover, eine vornehm gekleidete Dame vor einer historischen Hamburger Stadtansicht, erinnert stark an das Titelbild des ersten Bandes der Reihe „Die Hafenärztin“. Dass die beiden Bände zusammengehören, ist sofort offensichtlich. Den Titel des Buches „Ein Leben für das Glück der Kinder“ empfinde ich als kitschig,„aufgeblasen“ und unpassend, er wird meiner Meinung nach dem Inhalt des Buchs, das ich als historischen Kriminalroman bezeichnen würde, nicht gerecht.
Wiedersehen mit den vielfältigen Charakteren des ersten Bandes: Die engagierte Ärztin Anne Fitzpatrick scheint nicht die zu sein, für die sie sich ausgibt. Um ihre Vergangenheit macht sie ein großes Geheimnis, hat sie doch sogar ihren Geburtsnamen abgelegt. Anne geht ihrem Beruf mit Leidenschaft nach, kümmert sich mit großem Einsatz um die Kranken und Schwächeren. Pfarrerstochter Helene Curtius möchte Lehrerin werden und beruflich auf eigenen Beinen stehen. Eine Ehe sieht sie nicht als Erfüllung an, Unabhängigkeit hingegen schon. Mitunter mangelt es ihr noch an Lebenserfahrung, dann zeigt sie sich in manchen Situationen etwas naiv. Vor allem ihrem Vater ist Helenes moderne, emanzipierte Einstellung ein Dorn im Auge. Und dann ist da noch Kommissar Berthold Rheydt, der immer noch von den Geistern seiner Vergangenheit heimgesucht wird und nach wie vor sehr unter dem Verlust seiner Familie leidet. Er ist alles anderer als ein makelloser, strahlender Held, stürzt sich mit Haut und Haaren in die Aufklärung seiner Fälle und macht sich im Beruf und beim Fußball schon mal mehr als die Hände schmutzig. Einige der vorkommenden Charaktere erfüllen durchaus so manche Klischees, aber die recht unkonventionellen, auf unterschiedliche Art für ihre Zeit recht fortschrittlichen Hauptcharaktere machen immer wieder neugierig, vermögen auch zu überraschen. Im Zusammenwirken entfalten die drei eine interessante Dynamik, die Personenkonstellation des Romans gefällt mir insgesamt daher gut.
Was hat es mit den rätselhaften Todesfällen auf sich? Henrike Engel hat einen logisch nachvollziehbaren, raffinierten und mitreißenden Kriminalfall konstruiert. Nach und nach wird klar, wie die verschiedenen Einzelaspekte der Handlung miteinander verwoben sind, dabei kommt es durchaus zu einigen unvorhersehbaren Entwicklungen. Auch die Privatleben der drei Hauptfiguren, ihre Beziehungen zueinander stehen im Fokus des Romans. Die Autorin liefert den Lesern zudem ernste Themen zum Nachdenken: Menschenhandel oder die Fragen nach Gerechtigkeit, Moral, Schuld und Selbstjustiz. Mich hat auch der zweite Teil der Reihe prima unterhalten: ein fesselnder Fall mit aufregendem Finale, überzeugenden, faszinierenden Figuren, ein wenig Familiendrama und viel Gefühl. Ich bin gespannt, wie es mit Anne, Helene und Berthold weitergeht und kann diese Reihe allen, die historische Kriminalromane mit emotionalen Verwicklungen mögen, nur weiterempfehlen.
Spannende Giftmorde, Kampf um Frauenrechte und Handel mit Auswanderern
Worum geht’s? Hamburg 1911: Die Ärztin Anne Fitzpatrick tritt ihren Dienst in den Hallen des Auswandererhafens an und hat schnell mit mehreren Kindern zu tun, die Symptome einer Vergiftung aufweisen. Als sie ihre Vermutung der Leitung mitteilt, wird sie ohne weitere Vorankündigung fristlos beurlaubt. Wer steckt hinter den Giftanschlägen? Und warum?
Meine Meinung: „Die Hafenärztin – Ein Leben für das Glück der Kinder“ von Henrike Engel ist der zweite Roman um die Ärztin Anne Fitzpatrick. Wie schon im ersten Teil haben wir auch hier nicht nur einen Roman, sondern eher einen Kriminalroman. Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und spannend. Ich habe beim Lesen direkt die Szenarien vor mir gesehen. Das Fußballfeld, die Geheimgänge, die Hinterhöfe. Die Autorin hat uns wieder mitgenommen auf eine Zeitreise ins Hamburg im Jahr 1911.
Wie auch im ersten Band durften wir Anne Fitzpatrick begleiten, die sympathische und emanzipierte Ärztin, die alles gibt, um anderen zu helfen. Die in der Frauenbewegung stark ist und sich aktiv für die Gleichberechtigung der Frauen einsetzt. Und diesmal erfahren wir auch viel über ihre Vergangenheit, die im ersten Band etwas geheimnisumwoben blieb. Auch der Kommissar Berthold ist wieder mit dabei und seine Kollegen, diese alle wieder perfekt dargestellt, direkt dem Zeitbild entnommen. Das Hauptaugenmerk liegt in diesem Band allerdings auf Helene, der Pastorentochter. Sie macht in diesem Teil die größte Entwicklung durch und es ist schön zu sehen, wie sie aufwächst mit dem Blick in ein neues Leben mit neuen Möglichkeiten für die Frauen!
Auch dieses Buch fängt gleich wieder spannend an. Mit einem Mord, mit den Giftanschlägen und es ist wirklich genial, die damaligen Ermittlungsmethoden mitzuerleben. Wie sich die Kriminaltechnik weiterentwickelt, z.B. die Methode zur Abnahme von Fingerabdrücken und der Vergleich derselben auf Karteikarten – unglaublich! Und es bleibt spannend. Doch nicht nur die Ermittlungen haben es in sich, wir erleben auch den ersten Frauentag, die Demonstration der Frauen für Gleichberechtigung, dann Aktivistinnen, die im Untergrund tätig sind. Auch dies ein interessanter Aspekt neben den Ermittlungen um die Giftmorde. Dann der Frauenhandel und das Verkaufen von Frauen aus Osteuropa nach Amerika. Es ist unheimlich interessant zu lesen, wir haben so viele Schauplätze und doch hängt auch hier am Ende alles wieder zusammen und wir erleben ein wirklich fulminantes Finale, bei dem es um Leben und Tod geht! Und auch hier wieder ein Epilog, der alles nochmal wunderschön zusammenfasst und bereits jetzt Lust macht auf den nächsten Teil!
Fazit: Auch mit dem zweiten Teil um „Die Hafenärztin – Ein Leben für das Glück der Kinder“ zaubert Henrike Engel wieder ein unglaublich authentisches Bild von Hamburg im Jahr 1911. Wir dürfen bei den Demonstrationen des ersten Weltfrauentags dabei sein, beim Kampf um die Gleichberechtigung. Erleben eine Gruppe von Aktivistinnen, die im Untergrund tätig sind. Es geht um Menschenhandel. Um Giftmorde. Und dies alles erfahren wir, indem wir an den spannenden Ermittlungen teilhaben dürfen mit den Methoden, die damals möglich waren. Unglaublich, mit wie wenig die Polizei damals doch so viel aufdecken konnte! Es ist mitreißend bis zum Ende und wir dürfen Anne, Helene und Berthold weiter kennenlernen und begleiten und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band!
5 Sterne für diese mitreißende Zeitreise ins Jahr 1911!
Reviewed in Germany on 29 June 2022 This new novel by Henrike Engel is a moving story from the time before the First World War, still in Prussia's imperial period. You can call it a literary panorama. It captivates from the very first page. Anyone who hasn't read the previous novel will still be able to get into this story very quickly. Small notes are always woven in that relate to the first story. On over four hundred pages, we learn how the life of doctor Anne Fitzpatrick and her children's patients are going. She looks after them in a special department in the Hapag Halls for emigrants on the Veddel in Hamburg. What she experiences there is an unusual story. Machinations that are slowly emerging from the story are happening behind the scenes there, which severely impair Anne's work. There are many stories in this story: we read about the efforts of the Hamburg police, of the lives of prostitutes and pimps who arrived in Hamburg from distant Silesia, today Poland, through human trafficking, of a dangerous doctor, a nurse under his control and no less dangerous women. Namely, radicals of the incipient women's movement in Germany. Clara Zetkin is mentioned, who is calling for Women's Day, many women follow this call, Anne lives in the middle of this dangerous mixture, always on the side of women. She has to fight hard to assert herself in her job in the emigrant halls and in her own practice. Murders can be said to be the order of the day. At her side is her friend Helene, a pedagogy student, whose discoveries she makes with the children continue to drive the tension. Behind all these events, we learn how middle-class families lived in Hamburg at that time, using the example of Helene's parents. She is fighting for recognition for her studies, she wants to be free and not a wife. Another impressive character is Commissioner Berthold Rheydt. He carries his own sad fate with him and does his job brilliantly. He has to stand up to some colleagues, but manages to continue his investigation, albeit often in pain. He is also an outstanding footballer, the clubs Victoria and the legendary St. Pauli are mentioned, which still exist today. The descriptions by the Hamburg police and Commissioner Rheydt's colleagues are immensely captivating. There are many very interesting mentions from this period, here are some, for example the “exhibition” of natives from German colonies in Hagenbeck's zoo (p. 365). It is very worthwhile to research this elsewhere. The famous women's rights activists from Hamburg Anita Augspurg and Lida Heymann are also mentioned (p. 366). The way women were treated by men back then and had to assert themselves in society is reminiscent of the racism that has always existed in our time. The novel is a treasure trove for those interested in history, just describing Hamburg's Gängeviertel, its architecture and conditions, which provide perfect hiding places for crooks and persecuted people. All in all, this is a novel that keeps the suspense until the end and is very appealing to the emotions that arise when you read it. The narrative is perfectly composed in everything, writing style, description of the characters and the locations. The book invites you to find out more about this highly interesting and explosive period, which had its beginnings in the USA and parallels in England and France, to name a few examples.
*Inhalt* Anne Fitzpatrick ist Kinderärztin und kümmert sich in Hamburg im Jahre 1911 um die Kinder der Auswanderer. Auch Helene Curtius kümmert sich um die Kinder, ist allerdings angehende Lehrerin. Die beiden sind nicht nur miteinander bekannt, sondern auch befreundet und als sich die unerklärlichen Todesfälle gerade bei den Kindern häufen, versuchen die beiden herauszufinden, was die Ursache dafür ist…
*Erster Satz des Buches* "Die Zeit heilt alle Wunden, dachte Dr. Anne Fitzpatrick, als sie in ihren Mantel schlüpfte, die Tür öffnete, den Fahrer begrüßte und ihm zu seinem an der Hauptstraße geparkten Wagen folgte." - Engel, H. (2022) - Die Hafenärztin 2 - Ein Leben für das Glück der Kinder -
*Meine Meinung* "Die Hafenärztin - Ein Leben für das Glück der Kinder“ ist der zweite Band um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick und obwohl ich den Vorgängerband nicht kannte, konnte ich mich gut in die Geschichte einfinden. Man wird zwar bzgl. der Inhalte von Band 1 etwas gespoilert, dies empfand ich persönlich jedoch als nicht schlimm.
Anne Fitzpatrick ist eine junge Ärztin, die sich besonders um die Kinder kümmert, denn diese sind ihr ans Herz gewachsen. Doch wie es in Deutschland Anfang 1900 eben so war, zählt die Meinung einer weiblichen Medizinerin nur wenig und muss sich vielfacher Kritik stellen. Anne lässt sich davon jedoch nicht unterkriegen und tut, wofür sie eingestellt wurde. Gerade Annes Mut und ihr Durchsetzungsvermögen imponierten mir sehr und auch ihre Freundschaft zu Helene Curtius gab dem Buch einen zusätzlichen, positiven, aber auch pfiffigen, Aspekt.
Gerade weil Helene eine mutige, junge Frau ist, die sich dem Druck der Gesellschaft nicht beugen möchte und daher in eine Frauenbewegung eintritt, mochte ich sie besonders gerne. Auch wenn sie sich mit ihrem Verhalten nicht immer Freunde macht, aber ein herzensguter Mensch zu sein scheint, kann man ihr vieles nicht übel nehmen und auch von ihrem Umfeld wird sie meist als positive und sympathische junge Frau wahrgenommen.
Der Kriminalaspekt der Geschichte gefällt mir unglaublich gut, denn auch der Kommissar Berthold Rheydt ist nicht nur sympathisch, sondern hat auch gewaltig was auf dem Kasten. Neben der Todesfälle in den Auswandererhallen hat er allerhand zu tun, denn die Kriminellen schlafen nie und das Buch wird dadurch umso spannender.
Die Auflösung war ab einem bestimmten Zeitpunkt zwar absehbar, gestaltete sich aber dennoch viel spannender, als es zu Beginn den Anschein gemacht hatte - wirklich toll!
Reihe: Die Hafenärztin - Ein Leben für die Freiheit der Frauen Die Hafenärztin - Ein Leben für das Glück der Kinder Die Hafenärztin - Ein Leben für das Recht auf Liebe
*Infos zur Autorin* "Henrike Engel pendelte in ihrem Leben ständig zwischen Berlin und München, mit beiden Städten verbindet sie eine komplizierte Liebesbeziehung. Eines aber ist konstant geblieben: ihre Liebe zu Hamburg! Manche Träume jedoch müssen unerfüllt bleiben, und so hat die ehemalige Drehbuchautorin nicht ihren Wohnort in die Hafenstadt verlegt, sondern träumt sich lieber schreibend dorthin." (Quelle: Verlagshomepage)
*Fazit* Ein fesselndes, spannendes und mitreißendes Buch, das ich nur empfehlen kann - den Vorgänger werde ich definitiv demnächst noch lesen!
Im zweiten Teil der Reihe rund um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick, geht es um die Auswandererhallen Hamburgs. Dort warten die Reisenden auf ihre große Weiterfahrt nach Amerika und müssen sich für einige Wochen erstmal in diesen Hallen in Quarantäne begeben. Anne kümmert sich dort um erkrankte Auswanderer, Annes gute Freundin Helene unterrichtet derweil die Kinder der Auswanderer. Eines Tages bemerkt Anne, dass immer mehr und mehr Kinder Durchfall bekommen und wenig später sterben, während die Erwachsenen gesund bleiben. Nur ein Zufall, eine ungewöhnliche Krankheit oder steckt gar eine böse Absicht dahinter? Gemeinsam mit Helene und Berthold Reydt einem Polizeikomissar versucht Anne dahinter zu kommen!
Dieser zweite Teil knüpft praktisch an den ersten an und es empfiehlt sich daher die Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da die Personen, ihre Geschichten und Erlebnisse aufeinander aufbauen. Der Schreibstil ist wieder sehr fesselnd und spannend und hat mich nach wenigen Seiten ganz in die Geschichte hinein gezogen! Die Autorin beschreibt ungeschönt das Leben der Auswanderer und der ärmeren Bevölkerung Hamburgs, damit muss man als Leser umgehen können.
Auch dieser Teil verbindet wieder die Genre historischer Roman mit einem Krimi, wobei für mich der historische Teil überwiegt. Ich fand es sehr spannend mehr über die Auswanderer zu lesen, über die Arbeit Annes als Ärztin, über Helene und ihre Ausbildung zur Lehrerin und die Methoden der damaligen Hamburger Polizei! Ausserdem geht es auch immer wieder um die Frauenbewegung dieser Zeit, um die Stärke und den Durchhaltewillen den diese zeigen mussten um sich gegen Männer durchsetzen zu können. Ausserdem bekommt man mehr über die Vergangenheit der geheimnisvollen Protagonistin Anne mit.
Die Personen sind dem Leser schon aus dem ersten Teil der Reihe bekannt und ich habe mich sehr gefreut diese wiederzutreffen, da sie mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sind! Ich konnte absolut mit ihnen mitfiebern, mich mit ihnen freuen oder mitleiden. Der Kriminalfall war spannend zu lesen und auch wenn ich den Täter schon früh im Auge hatte, hat das meinem Lesevergnügen kaum Abbruch getan, da das Buch dennoch sehr interessant zu lesen war!
Fazit: Auch der zweite Teil der Reihe konnte sehr gut unterhalten, die Personen hat man lieb gewonnen und es ist ein toller Mix aus Krimi ud historischem Roman. Absolut zu empfehlen!
Hamburg, 1911: Die Ärztin Anne Fitzpatrick und die angehende Pädagogin Helene Curtius kümmern sich im Auswandererhafen um die Familien. Vor allem die Kinder liegen ihnen am Herzen. Viele haben traumatische Erlebnisse gehabt. Als sich unter den Armen unerklärliche Todesfälle häufen, sieht sich Kommissar Berthold Rheydt die Sache genauer an. Der Kommissar muss feststellen, dass die Opfer vergiftet wurden. Kommissar Berthold Rheydt, Anne und Helene gehen der Sache auf den Grund. Es stellt sich die Frage warum jemand wahllos Auswanderer tötet. Doch dann stoßen sie auf ein großes Geschäft was mit den Auswanderern gemacht wird.
„Die Hafenärztin-Ein Leben für das Glück der Kinder“ ist der zweite Band Der Reihe „Die Hafenärztin“ von Henrike Engel.
Das Cover sieht mit seiner Goldprägung sehr edel aus, und hat eine Ähnlichkeit mit dem ersten Band.
Die Geschichte wird aus der Sicht der drei Hauptprotagonisten erzählt. Anne ist eine der ersten Ärztinnen in Deutschland. Anne ist eine sehr starke Frau, sie weiß was sie will. Im Auswandererhafen kümmert sie sich um die Familien wobei ihr besonders die Kinder am Herzen liegen.
Auch Helene gefällt mir sehr gut. Sie hat auch einen starken Willen. Vor allem möchte sie sich nicht in die Rolle der Ehefrau pressen lassen. Helene hat ein große Entwicklung durchlebt. Mittlerweile ist sie angehende Pädagogin: Auch ihr liegen die Auswandererfamilien am Herzen.
Kommissar Berthold Rheydt steckt gerade mitten in einem Mordfall als er mit den vergifteten Auswanderern konfrontiert wird.
Drei interessante Charaktere und eine interessant Zeit werden hier miteinander verbunden. Im Mittelpunkt stehen die Auswanderer. Hier besonders die Alleinreisenden Frauen und die Kinder. Es ist erstaunlich welch grausame Geschäfte mit den Menschen gemacht werden. Es reicht von Menschenhandel bis zur Prostitution.
Henrike Engel verpackt das alles in eine spannende und interessante Geschichte. Es ist eine gute Mischung aus Historischem Roman und Kriminalroman. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht verständlich. Sie versteht es ihre LeserInnen zu fesseln. Henrike Engel baut Spannung auf und vermittelt die Handlungszeit sehr authentisch.
Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Die Hafenärztin-Ein Leben für das Recht auf Liebe“, der im November 2022 erscheinen wird.
„Die Hafenärztin – Ein Leben für das Glück der Kinder“ ist der zweite Teil einer Reihe, der trotzdem sehr gut als Einzelband gelesen werden kann, da die Handlung in sich abgeschlossen ist und kein Vorkenntnisse erforderlich sind. Die Geschichte spielt im Jahr 1911 in Hamburg. Im Fokus stehen insbesondere drei Charaktere: die junge Ärztin Anne Fitzpatrick, die sich vor allem für die untere Gesellschaftsschicht einsetzt, die angehende Lehrerin Helene und der Kommissar Berthold Rheydt. Anne und Helene sind zwei vielschichtige, interessante Persönlichkeiten. Beide sind für die Epoche, in der sie leben, sehr modern eingestellt, stehen auf eigenen Beinen und setzen sich für Frauenrechte ein. Die Kapitel über die beiden Frauen habe ich immer sehr gerne gelesen. Sowohl im beruflichen Umfeld als auch privat ist immer sehr viel los, so dass die Geschichte sehr kurzweilig ist. Mit Berthold Rheydt hatte ich schon im ersten Band meine Schwierigkeiten. Es dauerte auch nicht lange, bis es wieder um sein Fußballspiel ging, zum Glück deutlich weniger als beim letzten Mal. Ich finde Berthold mit seiner verlotterten Art und seinen Halluzinationen von seiner verstorbenen Familie etwas sonderbar. Er wird als Frauenschwarm beschrieben, wirkt auf mich allerdings nicht besonders anziehend. „Die Hafenärztin“ würde ich in die Kategorie historischer Krimi einordnen, denn gleich mehrere Verbrechen bestimmen einen Großteil der Handlung: Auswandererkinder, die vergiftet werden, Frauen, die Selbstjustiz üben und mächtige Menschen, denen Profit wichtiger ist, als ein Menschenleben. Diese Fälle sind das Verbindungsglied zwischen den Protagonisten, da alle drei auf die ein oder andere Art darin verwickelt sind. Bei den vielen verschiedenen Themen kommt keine Langweile auf. Persönlich hätte ich mir ein wenig mehr Entwicklung in Liebesdingen gewünscht. Am Ende kristallisiert sich eine künftige Beziehung heraus, die mich tatsächlich überrascht, da ich mit dieser Kombination nicht gerechnet hätte. Was ich allerdings wohl habe kommen sehen, war der Drahtzieher hinter den Vergiftungen. Trotzdem war der Showdown spannend und in seiner Brutalität ein wenig schockierend.
Mir hat dieser zweite Band wieder gut gefallen und ich bin schon gespannt, was Anne und die anderen in ihrem dritten Abenteuer erleben werden.
Der zweite Teil dieser Trilogie hat mir sehr viel besser gefallen, als der erste Band. Es kommt ein wenig Licht ins Dunkel um die Hauptcharaktere, gerade Anne Fitzpatricks Charakter tut das sehr gut, wie ich finde. Sie ist viel nahbarer und sympathischer geworden. Berthold Rheydt mausert sich sogar zum Objekt einer Begehrlichkeit, was ich wunderbar und ganz zauberhaft gelöst finde. Er ist und bleibt trotz aller Schwermut ein sehr geradliniger Charakter, auf den man sich immer verlassen kann, und, was in der damaligen Zeit ja nicht üblich war, er denkt in Bezug auf Frauen ein wenig fortschrittlicher, als so manch anderer. Auch Helene macht eine große Entwicklung durch, zwar ist sie schon fast in ihrem neuen Leben angekommen, doch die Ereignisse in den Auswandererhallen betreffen sie direkt und so trifft sie eine folgenschwere Entscheidung. Helene ist für mich die heimliche Heldin dieses Teils, geht sie doch unbeirrbar ihren Weg, verlässt sich auf ihre eigene Meinung und auf ihren gesunden Menschenverstand. Was Berthold und Anne schließlich zugutekommt. Das Flair der Hansestadt Hamburg im Jahre 1911 ist wieder einmal ganz vortrefflich eingefangen und nimmt den Leser mit auf eine sowohl gediegene als auch spannende Reise in die Vergangenheit, wo Automobile und Fernsprecher noch absoluter Luxus waren, von dem die normale Bevölkerung nur träumen konnte. In eine Welt voller Ressentiments gegenüber dem jeweils anderen Geschlecht, und heutzutage unvorstellbar geringen technischen Möglichkeiten. Es war gerade einmal die Daktyloskopie erfunden. Auch von dieser grundsoliden Handarbeit im Ermittlungsbereich lebt das Buch. Durch seine Gemächlichkeit im Umgang mit Ermittlungsmethoden und im Gegensatz dazu die Schnelligkeit des Hasses.
Der Schreibstil ist der Zeit angepasst , immer Wort - und bildgewaltig, aber niemals langweilig. Auch alle Nebenprotagonisten fügen sich wunderbar in die Geschichte ein , und dieses Buch hat mich so überzeugt, dass ich der Autorin den Cliffhanger zum Ende doch ein wenig übel nehme. Wird es ein Happy - End für die beiden Turteltauben geben? Noch bis November warten, dann erscheint der dritte Teil:Ein Leben für das Recht auf Liebe.
Fazit: Um Klassen besser als der erste Teil, wunderbar ausgearbeitet und in allen Teilen harmonisch und dennoch spannend . Eine Reihe, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Das Cover fällt ins Auge. Die Hauptfigur füllt einen Großteil des Covers aus und es fällt auf. Die ist bereits der zweite Band der Reihe um Anne und Co. Das Cover passt zur Reihe und hat somit einen hohen Wiedererkennungswert. Leider habe ich den ersten Band nicht gelesen, aber ich bin trotzdem gut ins und durch das Buch gekommen. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Schon in der Leseprobe erfährt man nicht nur ein wenig über Anne, die Hauptfigur, sondern auch über die vermeintlichen "Randfiguren". Da war ich neugierig auf das Buch. Ich bin nicht enttäuscht worden. Die Geschichte spielt nicht nur in einer Zeit des Aufbruchs, sondern auch in einer Zeit des Wandels. Arme Seelen die auf eine bessere Zukunft hoffen, taffe Frauen, die für sich und andere einstehen. Der flüssige, bildhafte Schreibstil hat mich sofort abgeholt und mir auch die ein oder andere Gänsehaut beschert. Todesfälle bei den Emigranten stehen auf der Tagesordnung. Außer der Hafenärztin vermuten alle eher eine erneute Epedemie. Das Buch hat mich sofort gepackt. Ich bin lesend in Hamburg zu Beginn des zwanzigsten Jahrhundert gewesen. In einer Zeit, in der Standesdünkel deutlich waren, n der auch die Rolle der Frau noch sehr bestimmt war. Aber auch einer Zeit des Wandels und beginnenden Emanzipation. Ich habe mitgefiebert, mitgelitten, war wütend, gerührt und und und. Das Buch hat mich sehr bewegt und ich habe es sozusagen mit allen Sinnen genossen. Obwohl ich den ersten Band noch nicht gelesen habe und die Hauptfiguen noch nicht kannte, konnte ich dieses Buch genießen und die Protagonisten kennen und lieben lernen. Den ersten Band werde ich auf jeden Fall noch lesen und bin schon sehr auf den dritten gespannt. Gerne gebe ich hier eine Leseempfehlung und fünf Sterne.
"Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder“ ist nach „Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ der zweite Band um die engagierten Ärztin Anne Fitzpatrick von der Autorin Henrike Engel.
Die Handlung beginnt im März 1911 in Hamburg. Am Hafen sammeln sich in großen Hallen Familien mit Kindern, die nach Amerika ausreisen möchten. Anne Fitzpatrick und die Pädagogin Helene Curtius kümmern sich dort um das psychische und physische Wohl der Menschen. Als es unter den Kindern zu ungewöhnlich vielen Todesfällen kommt, beginnen Anne und Helene gemeinsam mit Kommissar Berthold Rheydt nachzuforschen. Sie stellen fest, dass die Kinder vergiftet wurden. Aber warum vergiftet jemand wahllos Kinder ?
Der Schreibstil von Henrike Engel liest sich leicht und angenehm, so dass ich direkt in die Atmosphäre zu Beginn des 20. Jahrhunderts eintauchen konnte. Sie beschreibt die Lebensumstände der damaligen Gesellschaft authentisch und das Flair Hamburgs kam bei mir an.
Die Frauen hatten damals nur wenige Rechte, dass Anne Fitzpatrick als Ärztin arbeitet ist eher ungewöhnlich und dementsprechend wird es ihr nicht immer leicht gemacht. Aber sowohl Anne als auch Helene stellen sich den Herausforderungen und sind auch in der Frauenbewegung sehr aktiv. Die Perspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel zwischen den drei Protagonisten. Da diese sehr unterschiedlich sind, liest sich das Buch abwechslungsreich.
Neben einem spannenden Kriminalfall, gibt es Menge Informationen über Hamburg und die Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mir hat auch dieser zweite Band sehr gut gefallen und ich freue mich auf weitere Bücher mit Anne, Helene und Berthold.
Meinung : Bereits auf den ersten Kapitel war ich vollkommen im Bann der Geschichte versunken, selten hatte ich ein solch starkes Gefühl, eine solch starke emotionale Bindung zu der erzählten Geschichte, dass ich beinahe vergaß, dass ich ein Buch in der Hand hielt. Und genau hier liegt das Talent der Autorin, ihr unverwechselbarer Schreibstil, der mich von Seite eins an in seinen Bann zog und mir ein wohlwollendes und sehr heimisches Gefühl während des Lesens vermittelte. Was mich ganz besonders an diesem Buch faszinierte, war der neue Blickwinkel, welchen wir geboten bekamen. Zwar spielt diese Geschichte, in einer, in der Literatur oft behandelten Zeit, dennoch war die Art des Erzählens erfrischend anders und super authentisch. Da wir den Einblick bekommen in das Leben einer junge Frau, andere Einblicke, die sehr emotional und interessant sind. Dennoch ist die Zeit und deren Begebenheiten sehr gut, sehr authentisch geschildert, wodurch der Leser sich unsagbar gut mit den Charakteren identifizieren kann und gerade die Charaktere sind wirklich sehr sehr schön ausgearbeitet.
Fazit : Für mich ein sehr guter Unterhaltungsroman, dessen Stärken sicherlich im Schreibstil der Autorin und in ihren Charakteren liegt. Ein Roman, der mir unsagbar viel Freunde bereitet hat und den ich auch nur weiterempfehlen kann !
„Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder.“ ist der 2. Band dieser Reihe. Den ersten Band habe ich nicht gelesen, konnte mich aber schnell in die Handlung einfinden und mit den Charakteren warm werden. Die wiederholten Details und Bezugnahmen auf den ersten Teil waren meiner Meinung nach unnötig.
Durch die detaillierte Beschreibung konnte ich mich gut in die Protagonistinnen Anne und Helene einfühlen und ihre Entwicklung beobachten. Auch den Charakter des Polizeibeamten fand ich sehr facettenreich und interessant. Der Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Gerade die Mischung aus historischer Erzählung und Krimi fand ich sehr spannend. Der bildhafte und atmosphärische Erzählstil entführt einen an den Hamburger Hafen um 1911. Die Probleme der Frauen der damaligen Zeit regen einen zum Nachdenken an. Gerade heute kämpfen allein reisende Frauen und Kinder auch noch mit den Gefahren von Ausbeutung, Missbrauch, Zwangsprostitution etc. Die Stärke der Ärztin hat mich sehr bewegt. Durch die Kriminalfälle wird es zudem äußerst fesselnd.
Ich empfehle dieses bewegende und unterhaltsame Buch gerne weiter. 5 Sterne!
in der Nähe von Anne Fitzpatrick ist das Leben spannend und gefährlich
Ich habe mich sehr auf eine spannende Fortsetzung der Krimiserie im historischen Gewand gefreut und wurde nicht enttäuscht. Das Cover ist erneut edel und dezent und fügt sich damit bestens in die Reihe ein. Über Handlungszeit und -ort klärt bereits die Beschreibung auf der Rückseite auf. Auch der Einstieg in die Handlung ist kurz umrissen. Die altbekannten und sympathischen Hauptprotagonisten lösen auch in diesem zweiten Teil nicht nur einen vielschichtigen Kriminalfall aufgrund ihrer unkonventionellen Methoden, Fantasie und Intuition. Auch die Nebenhandlungen sind durchaus interessant. Die Lesenden erfahren wie sich die Leben und Charaktere von Anne, Helene und Berthold weiterentwickeln. Die Spannung wird dabei durch die wechselnden Erzählperspektiven und Handlungsstränge hoch gehalten. Lesende bekommen darüberhinaus einen historischen Einblick in die damalige Zeit allgemein und die Situation Hamburgs im Speziellen. Ich kann für dieses Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen, aber man sollte vorher den ersten Band gelesen haben.
Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder von Henrike Engel
Im zweiten Teil von „Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder“ von Henrike Engel befinden wir uns im Jahr 1911. Anne Fitzgerald hat in der Zwischenzeit ihre eigene Praxis eröffnet und zusammen mit der angehende Pädagogin Helene Curtius kümmern sie sich um Kinder, die viele traumatische Erfahrungen gemacht haben. Als sich nun unerklärliche Todesfälle häufen sieht sich Kommissar Berthold Rheydt die Sache genauer an. Alle drei stoßen auf ein toxisches Interessensgeflecht und begreifen, an dem Geschäft mit den Auswanderern lässt sich eine Menge Geld verdienen …
Schnell war ich wieder gefangen in der Geschichte um Anne, Helene und Berthold, die von Henrike Engel flüssig und packend erzählt wird. Ich habe förmlich die Möwen kreischen gehört und befand mich mitten in der Speicherstadt, in der 1911 Armut und Elend um sich greifen. Viele historische Ereignisse und Personen werden geschickt in die Geschichte geknüpft, wie z.B. Clara Zetkin, die zum ersten Frauentag aufruft. Für mich alles in allem ein sehr gelungener Einblick in die Hamburger Geschichte, gepaart mit Love and Crime.
Tolles Buch Die "Hafenärztin" hat mich schon nach den ersten Seiten gefesselt. Der Leser wird auf sehr anschauliche Art in das Jahr 1911 versetzt, in dem Frauen sich ihre Rechte und ihr Ansehen gerade am erkämpfen waren und die Auswanderer nach Amerika strömten. Hauptperson ist Anne die Hafenärztin, die für eine gerechtere und vorallem gesündere Welt kämpft. Sie und ihre Freundin Helene arbeiten im Auswanderhafen. Als sich ungeklärte Todesfälle häufen nimmt Kommissar Rheydt die Ermittlungen auf. Im Buch wechseln immer wieder die Perspektiven zwischen Anne, Helene und dem Kommissar, so dass es nie langwierig, sondern im Gegenteil sehr kurzweilig ist. "Ein Leben für das Lachen der Kinder" ist bereits der zweite Teil aus der Reihe der Hafenärztin. Den ersten Teil habe ich bisher nicht gelesen, hatte aber keinerlei Probleme der Handlung zu folgen. Hin und wieder gibt es Verweise auf den ersten Teil, die allerdings für das Verständnis dieses Buches nicht notwendig sind. Für mich war es ein toller, kurzweiliger Ausflug in das Hamburg um 1911.
'Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder' eignet sich gut, um in die Reihe einzusteigen, da zu Beginn die Figuren und ihr Umfeld erneut vorgestellt wurden. Daher dauert es allerdings, bis wir mit den Figuren up to date sind und die Handlung Fahrt aufnimmt. Das ist auch mein größter Kritikpunk an Teil 2, das Pacing war sehr unausgeglichen. Habe ich für die erste Hälfte drei Wochen gebraucht, las ich die zweite an einem einzigen Abend. Das Buch lässt sich Zeit, um alles aufs Spielfeld zu bringen und besteht vorrangig aus innerem Monolog, was uns die Figuren natürlich sehr nah bringt. Was mir an dieser Reihe einfach gut gefällt, ist dass es sich nicht um eine kitschige Romanze handelt, sondern der Fokus auf Mordfällen und Selbstfindung liegt. Für mich lief es zwar aufgrund des langsamen Einstiegs nicht ganz so rund wie beim ersten Band, aber mein großer Wunsch war, dass die beiden weiblichen Hauptfiguren zusammen statt gegeneinander arbeiten und das hat sich hier eindeutig erfüllt. 3,5 Sterne.
Zum Inhalt: Im Auswandererhafen kümmern sich Anne und Helene um die Familien der Auswanderer. Besonders kümmern sie sich um die Kinder, die teilweise schlimmes durchgemacht haben. Plötzlich kommt es immer wieder zu Todesfällen. Der Kommissar Berthold Rheydt erkennt schnell, dass die Opfer vergiftet wurden. Wer bringt scheinbar wahllos Menschen um und warum? Meine Meinung: Die Serie um Anne Fitzpatrick wird konsequent fortgesetzt und was mir schon im ersten Buch so gut gefallen ist, dass man sich die Umstände, die Umgebung, so richtig gut vorstellen kann. Auch die Geschichte um die Auswanderer und warum die Morde passieren ist gut erzählt. Ich finde diese Mischung aus Krimi und historischem Roman richtig gut. Das wird ja öfter mal versucht, gelingt aber selten so gut wie in diesem Buch. Ich mag die Protagonisten sehr. Der Schreibstil ist richtig gut. Man fliegt förmlich durch das Buch. Fazit: Sehr gute Fortsetzung
Auch Teil 2 der Hafenärztin hat mir sehr gut gefallen. Zum Ende hin wurde es immer spannender. Anne, Helene und Berthold weiter zu begleiten hat mich gut unterhalten. Anne und Helene versuchen in der Männerdomäne Fuß zu fassen und Berthold seine Vergangenheit nicht in seinen Alltag einfließen zu lassen. Er ist ein toller Inspektor und auch menschlich mag ich ihn sehr. Seine Vergangenheit plagt ihn und lässt ihn keinen Frieden finden. Anne versucht weiterhin, als Ärztin anerkannt zu werden und rennt doch immer wieder gegen eine Wand. Helene möchte soooo viel und am besten gleich auf einmal. Beide Frauen mag ich sehr. Alle 3 Schicksale sind für sich einzigartig. Und alle 3 verbindet immer mehr gemeinsam. Die Damen werden wieder in einen Mordfall verwickelt und Berthold hat alle Hände voll zu tun, seinen neuen Fall aufzuklären. Was ich toll finde, dass in allen 3 Perspektiven erzählt wird und man somit noch viel näher an den Personen dran ist. Ich bin sehr gespannt, wie sich das mit den Dreien weiter entwickelt. Außerdem ist der historische Hintergrund Hamburgs zu der Zeit sehr interessant. Teil 2 habe ich mir als Hörbuch angehört. Die Sprecherin hat die Story für mich großartig umgesetzt. Die Stimmung, die ganze Atmosphäre hat sie super realisiert. Zudem hat sie eine sehr angenehme Stimmfarbe.
Toll, endlich der lang erwartete zweite Band um Anne Fitzpatrick, Helene Curtius und Berthold Rheydt! Ein Wieder sehen mit den alten Bekannten macht das Lesen und hinkommen in die Geschichte einfach. Diesmal geht es im Wesentlichen um die Auswanderer nach Amerika und die Auswandererhallen in Hamburg um 1911. Gekonnt wird von der Autorin Gesellschaftskritik mit der Kriminalgeschichte, mit Frauen- und Kinderrechten, sowie die gesundheitlichen Bedingungen zu der Zeit verknüpft. Das Cover hat Wiedererkennungswert, denn es gleicht dem des ersten Bandes. Der Schreibstil ist flüssig und die Figuren, sowie die Lebensumstände werden plastisch beschrieben - es entstehen Bilder im Kopf des Lesers und manchmal meinte ich auch die Gerüche in den dunklen Gassen riechen zu können. Angenehm ist es auch, bei den Hauptfiguren eine gewisse Weiterentwicklung feststellen zu können, die Lust auf den nächsten Teil macht, denn am Ende sind noch einige lose Fäden in deren Privatleben über. Alles in allem ein absolut empfehlenswertes Buch - genauso toll, wie der erste Band!