Jump to ratings and reviews
Rate this book

Sicher sind wir nicht geblieben: Jüdischsein in Deutschland

Rate this book
Was bedeutet es, heute in Deutschland jüdisch zu sein? Laura Cazés hat zwölf jüdische Autorinnen und Autoren gebeten, ihre Sicht auf das Leben in diesem Land, aber auch auf das »Jüdischsein« zu beschreiben. Entstanden sind sehr persönliche, vielschichtige Essays, nicht ohne Wut, aber auch nicht ohne Hoffnung, unter anderem von Mirna Funk, Daniel Donskoy, Richard C. Schneider, Erica Zingher und Shahrzad Eden Osterer.
Wenn über jüdisches Leben in Deutschland gesprochen wird, dann vor allem bezogen auf die Shoah und Antisemitismus. Damit aber werden Jüdinnen und Juden zu Objekten von Themen, die zwar untrennbar verbunden sind mit dem Land, in dem sie leben. Ihr eigenes Leben mit all seinen Realitäten aber taucht in gesellschaftlichen Diskursen kaum auf.
Die Autor:innen nehmen einen radikalen Perspektivwechsel vor, indem sie die Vielfalt jüdischer Positionen aufzeigen und sich als Jüd:innen selbst zu Wort melden. Sie schreiben über Rollen, die ihnen zugewiesen werden, über das Unbehagen, das die Präsenz lebender Jüdinnen und Juden manchmal auslöst, über den Schmerz und die Leerstellen, die sie empfinden, aber auch über Chancen und Perspektiven.

Mit Beiträgen von Debora Antmann, Rebecca Blady, Marina Chernivsky, Daniel Donskoy, Mirna Funk, Ruben Gerczikow, Shahrzad Eden Osterer, Hannah Peaceman, Dekel & Nina Peretz, Richard C. Schneider, Erica Zingher

192 pages, Unknown Binding

Published August 31, 2022

6 people are currently reading
279 people want to read

About the author

Laura Cazés

2 books

Ratings & Reviews

What do you think?
Rate this book

Friends & Following

Create a free account to discover what your friends think of this book!

Community Reviews

5 stars
55 (46%)
4 stars
55 (46%)
3 stars
8 (6%)
2 stars
1 (<1%)
1 star
0 (0%)
Displaying 1 - 3 of 3 reviews
Profile Image for Lisa.
110 reviews
November 22, 2022
Ein Buch über die Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland und darüber, was es im Hier und Jetzt bedeutet, in Deutschland jüdisch zu sein. Zwölf Autor:innen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen haben Beiträge aus ihrer Perspektive geschrieben.
Ein sehr wichtiges Buch, von dem meiner Meinung nach jeder nur lernen kann - und im Anschluss daran, zu diskutieren, zu hinterfragen und neu zu bewerten!
Manche der Beiträge sind allerdings ohne tieferes Hintergrundwissen etwas schwierig zu lesen, daher ein Stern Abzug. Ich denke, durch etwas mehr Informationen zu den einzelnen Themen, die angesprochen werden, könnte das Buch eine sehr breite Leserschaft erreichen.
Profile Image for Dorle Schmidt.
132 reviews
October 11, 2024
Die Sammlung von Texten zeigt, wie individuell die Erfahrungen sind, in Deutschland jüdisch zu sein.
In vielen zeigt sich die Suche nach dem richtigen Ort und der Art zu leben, der Wunsch trotz familiärer Traumata eigene Wege zu gehen.

S.25: „Ein sicherer Ort ist der, an dem ich nicht nur eine Rolle zu füllen habe, an dem ich vergessen kann, was die anderen sehen, wenn sie mich anschauen.“

S.169: „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich? Wenn ich nur für mich bin, was bin ich? Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Profile Image for Dan.
109 reviews
July 24, 2025
„Wollen wir tatsächlich noch über unser Leben sprechen, wenn es zu methodischem Material über jüdisches Leben in Deutschland recycelt wird?“ (Marina Chernivsky, S. 217)

Als deutscher Goj (=Nicht-Jude), der in Deutschland aufgewachsen ist, habe ich viele Geschichten über Jüdinnen:Juden gehört - meistens waren sie Opfer, passiv und / oder tot. Vielfach ergänzt um antisemitische Bilder.

Dieses Buch, im Kontrast dazu, versammelt 12 Beiträge von Jüdinnen:Juden, die sich thematisch unter „Jüdischsein in Deutschland“ (so der Untertitel des Buches) in der heutigen Zeit zusammenfassen lassen.

Inhaltlich sind die Texte ganz unterschiedlich, zum Beispiel:

• Das Ehepaar Dekel und Nina Peretz sowie Rebecca Blady berichten von ihrer praktischen Arbeit in zwei Gemeinden in Berlin-Kreuzberg sowie von jüdischer Elternschaft.

• Shahrzad Eden Osterer analysiert, wie Antisemitismus in Intersektionalitädiskursen systematisch ignoriert wird, wobei sie beispielhaft auf Arbeiten von Emilia Roig und Angela Davis eingeht.

• Stilistisch am Interessantesten fand ich Debora Antmanns „Säkuläre Utopie“ für sichtbare jüdische Diversität, auch außerhalb jüdischer Instituten. Auch Hannah Peacemans Beitrag diskutiert jüdische Heterogenität.

Wenngleich die Texte stilistisch divers sind, ist ihnen meinem Empfinden nach gemein, dass sie eher erzählen/diskutieren/analysieren als zu erklären. Manches wird vorausgesetzt und den Lesenden wird abverlangt, Widersprüche, Komplexität und Diversität auszuhalten. Das hat mir gut gefallen.

Insgesamt empfehle ich das Buch und schätze, dass für jede:n ein paar Beiträge dabei sind, die die eigene Perspektive erweitern, zum Nachdenken und Austauschen anregen.
Displaying 1 - 3 of 3 reviews

Can't find what you're looking for?

Get help and learn more about the design.