Fehlgeburten? Klar, die kommen vor. Aber doch eher in den Statistiken und nicht im eigenen Leben. Das denken zumindest viele Frauen, denn Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit und andere Schicksalsschläge rund ums Kinderkriegen sind immer noch Tabuthemen. Dabei betreffen sie jede dritte Frau. Natascha Sagorski lässt 24 Frauen und einen Mann zu Wort kommen, die keine Bilderbuchschwangerschaften hinter sich haben und dennoch nicht aufgegeben haben. Ihre Geschichten zeigen, dass der Weg zum Wunschkind nicht immer schön ist, aber dass niemand mit seinem Schicksal alleine sein muss.
Ein aufwühlendes Buch und gleichzeitig ein wichtiges Buch. Ich habe zugegebenermaßen (als selbst Betroffene) einige Wochen gebraucht um es komplett durchzulesen. Die einzelnen Schicksale berühren und ich musste immer wieder eine Pause einlegen um in Ruhe alles sacken zu lassen. Die eigene Geschichte, obwohl jede für sich ganz individuell, spiegelt sich in den einzelnen Schicksalen ein Stück wieder und es verhält sich wie eine Art Selbsthilfegruppe. Sehr gut gefallen haben mir auch die beiden Kapitel aus Sicht einer Gynäkologin und eines Sternenvaters. Ein wichtiges Buch, das - so denke ich - vielen betroffenen Frauen helfen kann mutig und offen mit Ihrer Geschichte umzugehen und am Ende auch ein wenig Zuversicht spendet. 5/5 Sterne
Sehr wichtiges Thema, welches mehr im Fokus stehen sollte. Macht gar keinen Spaß zu lesen, soll aber auch mehr Aufmerksamkeit erhalten. Lange gebraucht um mich da durch zu kämpfen. Richtig gut und emotional waren vor allem die letzten beiden Geschichten. Was ich als Mann sehr schwer nachvollziehen kann: für die Frauen bricht eine Welt zusammen, sie gehen durch die Hölle. So weit, so schlimm. Aber oft fällt auf, dass nach 2, 3 Monaten wieder eine Schwangerschaft ansteht. Braucht der Körper und der Geist nicht mehr Zeit zum heilen? Sind hier Hormone im Spiel. Das würde mich stark interessieren, nur wird das leider nie zum Thema.
Mir fiel es schwer eine Bewertung abzugeben, weil anhand welcher Kriterien bewertet man ein solch persönliches Buch? Nicht nach Spannung, Schreibstil oder ähnlichem zumindest. Dennoch habe ich mich dann für 5⭐️ entschieden, denn ich habe das Gefühl eine andere Perspektive auf das Thema Fehlgeburten zu haben als vorher. Obwohl ich selbst keinen Kinderwunsch habe, hab ich das Gefühl vieles an Wissen und vorallem Empathie mitgenommen zu haben und das ist meiner Meinung ein guter Punkt um 5 Sterne zu vergeben.
Habe es nach ungefähr einem Drittel abgebrochen, weil es mir zu traurig war. Ich finde es mega wichtig, dass über das Thema aufgeklärt wird, aber ich konnte mir nicht 25 Mal hintereinander die mehr oder weniger gleiche Geschichte geben. Ich glaube aber man kann viel Trost in dem Buch finden, wenn man selbst betroffen ist.